Hessischer Umwelt-MonitorBerichte, Fakten und Daten zur Umwelt
01/201923. Jahrgang
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und GeologieHessisches Statistisches Landesamt
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Der „Hessische Umwelt-Monitor“ erscheint vierteljährlich.
Er wird gemeinsam herausgegeben von dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie und dem Hessischen Statistischen Landesamt.
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) Rheingaustraße 186 65203 Wiesbaden
Hessisches Statistisches Landesamt (HSL) Rheinstraße 35/ 37 65175 Wiesbaden
Verantwortlich für den Inhalt: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Telefon: 0611/6939-0 Telefax: 0611/6939-555
Redaktion: HLNUG Helmut Weinberger Telefon: 0611/6939-571
Layout: HLNUG Nadine Senkpiel
Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit genauer Quellenangabe bei Einsendung eines Belegexemplares gestattet.
Inhalt
GeoTouren in Hessen – Geologische Streifzüge durch die schönsten Regionen Hessens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
A. Gewässerüberwachung in Hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1. Hydrologische Daten nach Messstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
2. Gewässerbelastung nach Messstellen und Komponenten . . . . . . . . . . . . . 10
B. Die Luftqualität in Hessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Gemeinsam herausgegeben von dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
und dem Hessischen Statistischen Landesamt
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GeoTouren in Hessen – Geologische Streifzüge durch die schönsten Regionen HessensAdAlbert SchrAft
GeoTouren sind Wanderungen zu erdgeschichtlichen Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entstehung der Erde und die Entwicklung des Lebens vermitteln. Diese umfassen sog. Geotope, Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile (Ad-hoc-AG Geotop-schutz 1996). Dabei kann es sich um natürliche oder vom Menschen geschaffene Aufschlüsse handeln, um Landschaftsformen oder um Erscheinungen, die das Wirken geologischer Kräfte und Spuren des fossi-len Lebens zeigen. Geotope dienen somit der Rekon-struktion längst vergangener Erdzeitalter und ihrer Lebewelt.
Die vor etwa 10 Jahren begonnene Neubearbei-tung und Erweiterung des in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts erhobenen Datenbestands zu den hessischen Geotopen ist inzwischen weit-gehend abgeschlossen. Dabei wurde die Zahl der erfassten Geotope mehr als verdreifacht, die inhalt-liche Beschreibung der vorhandenen Geotope meist deutlich vertieft. Da die Erstaufnahme ursprünglich ein „Abfallprodukt“ aus dem damals aktuellen Kar-tierbetrieb war, blieben die Geotope ganzer Regionen Hessens unbearbeitet oder wurden zumindest nur sporadisch erwähnt. Dieses Manko wurde durch die Neubearbeitung der hessischen Geotope, die nun al-le Regionen Hessens umfasst, behoben und von dem Steinbruch-lastigen Schwerpunkt der Erstaufnahme auf eine repräsentative Auswahl mit allen vorhan-
denen Geotoptypen erweitert. Andererseits waren ehemalige Steinbrüche aus der Erstaufnahme inzwi-schen schon so weit verfallen oder zugewachsen, dass sie nicht mehr als geotopwürdig eingestuft werden konnten und gestrichen werden mussten. In zwei Einzelbänden zu bestimmten Regionen (Vogelsberg und Hessische Rhön) sowie in zwei Themenbänden (Hessens Unterwelt, Schauhöhlen und Besucher-bergwerke in Hessen sowie Geomuseen in Hessen, Sehenswertes zu Geologie und Bergbau) wurden erste Ergebnisse dieser Arbeiten bereits seit 2009 publiziert. Als Abschluss und Zusammenfassung des gesamten Projekts wird im HLNUG derzeit eine auf vier Bände projektierte Buchreihe über GeoTouren bearbeitet. Durch Setzung regionaler Schwerpunkte – Hessen wurde anhand der geologischen Struktur-räume (HLNUG 2016) in 12 Geotop-Einheiten ein-geteilt – wird die gesamte Veröffentlichung hand-licher und geht gleichzeitig auch auf die lokalen Bedürfnisse geologisch interessierter Benutzer ein. Dem interessierten Leser wird es dadurch ermöglicht, nicht nur einzelne Geotope zu besuchen, sondern diese Geotope im geologischen Kontext der jewei-ligen geologischen Einheit auf faszinierenden und teilweise auch abenteuerlichen Wanderungen zu erleben. Der erste Band (Abb. 1) der GeoTouren ist bereits erschienen, der zweite Band (Abb. 2) wird 2018 erscheinen. Im Jahr 2018 ist auch geplant, den dritten Band fertigzustellen. Die 12 Geotop-Einheiten Hessens (Abb. 3) sind unter geologischen Aspekten wie folgt auf die vier Bände aufgeteilt:
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Band 1 1 Hessischer Odenwald und Sprendlinger Horst2 Oberrheingraben, Hanauer Becken und Rhein-Taunus-Vorland3 Taunus und Rheingau
Band 2 4 Vogelsberg5 Wetterau 6 Hessischer Spessart und Landrücken 7 Hessische Rhön
Band 3
8 Osthessisches Buntsandstein-Bergland9 Werra-Meißner-Bergland
Band 4
10 Lahn-Dill-Bergland11 Waldecker Land, Kellerwald und Franken- berger Bucht 12 Niederhessische Senke, Reinhardswald und Kurhessisches Bergland
Abb. 1 Titelseite „GeoTouren in Hessen“, Band 1
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GeoTouren in HessenGeologische Streifzüge durch die schönsten Regionen HessensBand 1 Odenwald, Oberrheingraben und Taunus
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Hessen ist reich an unterschiedlichen Landschaf-ten. Entsprechend groß ist die Vielfalt an möglichen GeoTouren. Wanderungen in den hessischen Bunt-sandstein-Landschaften – sie nehmen flächenmäßig den größten Anteil an der Landesfläche ein – führen durch ehemalige Wüstengebiete, wie wir sie heute z. B. aus der Namib-Wüste kennen. Im Lahn-Dill-Gebiet, dem Vogelsberg oder der Rhön prägten vulka-nische Erscheinungen über lange Zeiträume sowohl im Erdaltertum als auch in der geologischen Neuzeit die Landschaft. Beträchtliche Klimaschwankungen in der jüngsten Erdgeschichte haben ihre Spuren als Roterde, Löss oder Binnendünen hinterlassen. Immer wieder sehen wir auf den Wanderungen aber auch
Zeugnisse des vordringenden Meeres auf das Fest-land. Flachmeer- und Tiefseeablagerungen weisen darauf hin, dass weite Teile Hessens zu unterschied-lichen Zeiten der Erdgeschichte für Millionen von Jahren vom Meer überflutet waren. Meist lassen sich marine und terrestrische Bildungen relativ einfach erkennen und unterscheiden. Schwierig wird es dann, wenn die aufgeschlossenen Gesteine sekundär über-prägt sind oder nicht mehr in ihrem ursprünglichen Verband vorliegen. Besonders interessant sind des-halb Touren, die einen kleinräumigen Wechsel unter-schiedlicher Gesteine bieten. Auch die enormen, die Erdkruste in Bewegung haltenden Kräfte der Tektonik, sind auf Schritt und Tritt an Klüften, Störungen oder
Abb. 2 Titelseite „GeoTouren in Hessen“, Band 2
www.hlnug.de
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GeoTouren in HessenGeologische Streifzüge durch die schönsten Regionen HessensBand 2 Vogelsberg, Wetterau, Hessischer Spessart und Hessische Rhön
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Faltungsstrukturen zu erkennen. Dies bedingt meist auch eine lebhaftere Morphologie der Landschaft und teilweise auch spektakuläre Ausblicke. Eine solche Vielfalt erklärt auch, weshalb sich in manchen Gebieten die geologisch interessanten Wander-möglichkeiten häufen, während andere Regionen relativ wenige herausragende GeoTouren bieten.
GeoTouren sind Zeitreisen durch die Erdgeschichte. Bei Streifzügen in die Natur offenbaren sich dem aufmerksamen Beobachter fast überall Zeugnisse ver-gangener geologischer Epochen. Felsen, Steinbrüche, Straßen- oder Weganschnitte geben Einblicke in den Aufbau der Landschaft; jeder Gesteinsaufschluss, egal
ob künstlich oder natürlich, kann dem geübten Auge Erkenntnisse über die Entstehung der Erde oder die Entwicklung des Lebens vermitteln. Bereits „auf-bereitete“ Informationen werden in erschlossenen Schauhöhlen, Besucherbergwerken und GeoMu-seen angeboten. In den Tourbeschreibungen wird deshalb auf diese touristischen Angebote – sofern am Wegesrand gelegen – auch immer hingewiesen, denn sie runden den Blick in das Geschichtsbuch der Erde ab und tragen zur Vertiefung des Erlebten bei.
Als GeoTouren wurden nur solche Wege ausgewählt, die auch eine ausreichende Anzahl interessanter Geotope bieten. Drei bis vier Geotope pro Tour
Abb. 3 Die 12 Geotop-Einheiten Hessens (Nrn. der Einheiten vgl. Text)
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Wiesbaden
Hanau
Offenbach a.M.Frankfurt a.M.
KorbachKassel
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Marburg
Bad Hersfeld
Limburg a.d.L.
StadtBundesautobahnBundesstraßeGewässer
0 10 20 km
KorbachKassel
Fulda
Gießen
Frankfurt a.M.
Darmstadt
Marburg
Bad Hersfeld
Hanau
Offenbach a.M.
Limburg a.d.L.
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Wiesbaden
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waren i. Allg. Mindestvoraussetzung, längere Touren benötigen mehr Geo-Highlights, um als GeoTour bezeichnet werden zu können. Bei der Festlegung der Wegführung wurde auch immer darauf geachtet, dass ein gewisse „Geotop-Dichte“ erreicht wurde, d. h. längere Wegabschnitte ohne Geotope wurden – so gut es ging – vermieden. Die allermeisten GeoTouren sind Rundwanderungen und als Tagestouren konzi-piert, lediglich einige wenige Streckenwanderungen sind Mehrtagestouren. Zur besseren Orientierung können die Tracks aller GeoTouren als .gpx-Dateien von der Homepage des HLNUG (https://www.hlnug.de/?id=6698) heruntergeladen werden. Tabellarische Übersichten der Geotope jeder Einheit werden in allen Bänden mit Kurzinformationen zu
Lage und Geologie vorgestellt und erweitern dadurch das Spektrum möglicher GeoTouren.
In den letzten Jahren wurden in Hessen eine wach-sende Anzahl von geologischen Wander-und Erleb-nispfaden eingerichtet, die ebenfalls als GeoTouren bezeichnet werden können und teilweise auch Ein-gang in diese Publikation finden. Diese Lehrpfade verknüpfen das Bedürfnis nach Bildungs- und Infor-mationsangeboten in der Freizeit mit dem Wunsch, in schönen Landschaften zu wandern. All diese unterschiedlichen Aktionen tragen zum besseren Verständnis geologischer Zusammenhänge in einer Region bei und fördern das Umweltbewusstsein in der Öffentlichkeit.
Literatur
Ad-hoc-AG Geotopschutz (1996): Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland – Leitfaden der Geologischen Dienste der Länder der Bundes-republik Deutschland – Abschlußbericht / Ge-otope Conservation in Germany – Guidelines of the Geological Surveys of the German Federal States – Final Report. – Angew. Landschaftsö-kol., 9: 1–105; Bonn-Bad Godesberg.
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (2016): Umweltatlas Hessen, Geolo-gische Strukturräume; Wiesbaden (HLNUG). – [http://atlas.umwelt.hessen.de/atlas/]
Flick, H. & ScHraFt, a. (2013): Die Hessische Rhön – Geotope im Land der offenen Fernen. – 312 S., zahlr. Abb., 2 Beil.; Wiesbaden.
reiScHmann, t. & ScHraFt, a. (2010): Der Vogels-berg – Geotope im größten Vulkangebiet Mittel-europas. – 2. Aufl.: 252 S., zahlr. Abb., 1 Beil.; Wiesbaden (Hess. L.-Amt Umwelt Geol.).
reiScHmann, t. & ScHraFt, a. (2010): Hessens Unter-welt – Schauhöhlen und Besucherbergwerke in Hessen. – 168 S., zahlr. Abb., 1 Beil.; Wiesba-den (Hess. L.-Amt Umwelt Geol.).
ScHraFt, a. & küttner-BaHr, S. (2011): GeoMuseen in Hessen – Sehenswertes zu Geologie und Bergbau. – 298 S., zahlr. Abb., 1 Beil.; Wiesba-den (Hess. L.-Amt Umwelt Geol.).
ScHraFt, a. (2017): GeoTouren in Hessen – Geolo-gische Streifzüge durch die schönsten Regionen Hessens – Bd. 1: Odenwald, Oberrheingraben und Taunus. – 204 S., zahlr. Kt. u. Abb.; Wies-baden (Hess. L.-Amt Umwelt Geol.).
ScHraFt, a. (2018): GeoTouren in Hessen – Geo-logische Streifzüge durch die schönsten Regi-onen Hessens – Bd. 2: Vogelsberg, Wetterau, Hessischer Spessart und Hessische Rhön. – X + 250 S., zahlr. Kt. u. Abb.; Wiesbaden (Hess. L.-Amt Umwelt Geol.).
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Hessischer Umwelt-Zahlenspiegel
A. Gewässerüberwachung in Hessen
Gewässeruntersuchungen sind Grundlage für die ord-nungsgemäße Bewirtschaftung der Gewässer sowie den Schutz der Gewässer als Bestandteil des Natur-haushaltes. Zunehmende Ansprüche an die ober- und unterirdischen Gewässer erfordern einen umfassenden Gewässerschutz mit einer laufenden Überwachung der Gewässer. Die Bereitstellung der hierfür benö-tigten quantitativen und qualitativen Daten bedingt die Einrichtung von umfangreichen Messnetzen. In Hessen werden betrieben/untersucht:
Für alle Messstellen hat das HLNUG gemäß § 57 Hessisches Wassergesetz die Aufgabe, die quantita-tiven und qualitativen Gewässerdaten zu erfassen, zu sammeln, fortzuschreiben und fallweise zu veröf-fentlichen. Die Daten werden nach unterschiedlichen Gesichtspunkten und mit verschiedenen Techniken erfasst und in die jeweiligen Datenbanken einge-stellt. Die der Erfassung des Wasserstandes an den Fließgewässern dienenden Pegel sind zum Groß-teil (97) über Einrichtungen zur Datenfernübertra-gung mit einer zentralen Datenbank verbunden. Damit stehen die Daten zeitnah zur Verfügung. Bei Überschreitung eines vorgegebenen Wasserstandes wird automatisch eine Hochwasserwarnung an die für den Hochwasserwarndienst zuständigen Behör-den abgegeben. Die Öffentlichkeit kann sich auch über das Internet (http://www.hlnug.de) über die Wasserstände hessischer Gewässer informieren. Die Niederschlagshöhen werden an den 75 Mess-stellen des landeseigenen Niederschlagsmessnetzes ermittelt. Derzeit sind 50 Messstellen mit Datenfern-übertragung ausgerüstet, deren Werte digital in eine zentrale Datenbank übermittelt werden. Dort stehen sie u.a. für Hochwasservorhersagemodelle und für die Internetdarstellung zur Verfügung.
Die Überwachung der Gewässerbeschaffenheit und die Bewertung des chemischen Zustands gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) in Hessen erfolgt an den größeren Ge-wässern in Hessen wie Main, Nidda, Kinzig, Werra, Lahn, Fulda und wegen der besonderen Belastungs-situation im Schwarzbach (Ried) durch Messstati-onen. Hier werden physikalisch messbare Parameter kontinuierlich, d. h. minütlich bzw. halbstündlich registriert und es wird kontinuierlich Probenwas-ser für die spätere chemische Analyse entnommen. Um den chemischen Zustand auch der kleineren Ge-wässer zu erfassen, werden darüber hinaus an 251 Messpunkten sowohl umfangreiche physikalische als auch quantitative und qualitative chemische Untersu-chungen durchgeführt. Diese Messstellen liefern zwar eine geringere Informationsdichte als die Messstati-onen, umfassen dafür aber ein dichtes Messstellen-netz, das gleichmäßig über die Fläche Hessens verteilt ist und je nach Situation bei negativer Entwicklung der Güte einzelner Gewässer bzw. in deren Teilein-zugsgebieten regional durch zusätzliche Messstellen verdichtet werden kann.
Die Beschaffenheit von Seen wird an 94 Messstellen überwacht. Die Bewertung des ökologischen Zustands gemäß EU-WRRL erfolgt in erster Linie anhand der im Gewässer vokommenden Fauna und Flora. Die Einzelergebnisse dieser Untersuchungen sind unter http://wrrl.hessen.de einsehbar. Sowohl hier als auch unter http://www.flussgebiete.hessen.de sind zahlreiche weitere Informationen zur Umsetzung der EU-WRRL zu finden. Ziel der Gewässerüberwa-chung ist somit einerseits Langzeitwirkungen zu beo-bachten, andererseits kurzfristige Änderungen der Ge-wässerbeschaffenheit frühzeitig zu erkennen.
Der quantitative Grundwassermessdienst wird im Auftrag der Regierungspräsidien von Beobachtern vorgenommen, die überwiegend im Wochenturnus Einzelmessungen im Hinblick auf Grundwasserstand und Quellschüttung durchführen. Nur in einigen Fäl-len werden überall dort, wo aus hydrogeologischen Gründen der Grundwasserspiegel in Beobachtungs-rohren oder die Schüttung von Quellen starken Schwankungen unterworfen sind, die entspre-chenden Messgrößen kontinuierlich mittels konven-tioneller Schreibgeräte und/oder mittels Datenlogger registriert. Aus 351 Grundwassermessstellen und Quellen werden Proben genommen. Die chemische Analyse dient der Bewertung des Ist-Zustandes der Grundwasserbeschaffenheit und der Prognose der zukünftigen Entwicklung unter dem Einfluss anthro-pogener Wirkfaktoren.
108 Pegel an oberirdischen Gewässern zur Erfassung des Wasser-standes und daraus abgeleitet des Abflusses
75 Niederschlagsmessstellen
7 Messstellen zur kontinuierlichen Erfassung der Beschaffen-heit oberirdischer Gewässer
251 Messstellen zur stichprobenhaften Erfassung der Beschaffenheit oberirdischer Gewässer
94 Messstellen zur stichprobenhaften Erfassung der Beschaf-fenheit von Seen
910 Grundwassermessstellen zur Erfassung des Wasserstandessowie 67 Quellschüttungsmessstellen, davon
351 Grundwassermessstellen zur Erfassung der Wasserbeschaf-fenheit
>1.200
operative Messstellen (gemäß EU-WRRL) zur Erfassung vonFischen, Fischnährtieren, Algen und/oder Wasserpflanzen inFließgewässern
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1. Hydrologische Daten nach Messstellen
m³/s Abfluss
0
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20
30
40
50
60
70
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Rotenburg/Fulda
Helmarshausen/Diemel
Aßlar/Dill
Marburg/Lahn
Hanau/Kinzig
Bad Vilbel/Nidda
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°C Lufttemperatur
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Frankfurt/M.-Flughafen
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mm Niederschlag
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50
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200Hofgeismar -Beberbeck
Marburg -Lahnberge
Schotten -Eichelsachsen
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Mio m³ Talsperreninhalt
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Edertalsperre
Diemeltalsperre
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2. Gewässerbelastung nach Messstellen und Komponenten
m unter Gelände Grundwasserstand
-14
-12
-10
-8
-6
-4
-2
0Weissenborn
Bracht
Schwalbach
Kath. Willenroth
Bauschheim
Langstadt
Lampertheim
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m/gl Sauerstoff
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0908 10 11 1312 14 15 16
Periode
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Bischofsheim/Main
Oberbiel/Lahn
Witzenhausen/Werra
Wahnhausen/Fulda
Wiesbaden-Mainz/Rhein
m/gl Wassertemperatur
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Periode
Bischofsheim/Main
Oberbiel/Lahn
Witzenhausen/Werra
Wahnhausen/Fulda
Wiesbaden-Mainz/Rhein
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* Periode
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
29.04.18 13.05.18 27.05.18 10.06.18 24.06.18 08.07.18 22.07.18 05.08.18 19.08.18 02.09.18 16.09.18 30.09.18 14.10.18
m/gl
0
1
2
3
4
5Bischofsheim/Main
Oberbiel/Lahn
Witzenhausen/Werra
Wahnhausen/Fulda
Wiesbaden-Mainz/Rhein
NO³-N
0908 10 11 1312 14 15 16
Periode
17 18 19 20
m/gl Gesamt-N
0
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2
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5Bischofsheim/Main
Oberbiel/Lahn
Witzenhausen/Werra
Wahnhausen/Fulda
Wiesbaden-Mainz/Rhein
0908 10 11 1312 14 15 16
Periode
17 18 19 20
m/gl
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25Bischofsheim/Main
Oberbiel/Lahn
Witzenhausen/Werra
Wahnhausen/Fulda
Wiesbaden-Mainz/Rhein
Gesamt-P
0908 10 11 1312 14 15 16
Periode
17 18 19 20
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Messwerte Wasser
http://www.hlnug.de/?id=473
Wir überwachen die Gewässer in Hessen. Viele gewässerkundliche Messstellen, sowie Sondermesspro-gramme und die Daten Dritter liefern die notwendigen Informationen. Die aufbereiteten Daten dieses gewässerkundlichen Datenpools stellen wir Ihnen auf unserer Homepage aktuell zur Verfügung. Dort können Sie sich über Wasserstände, Durchfluss, Wassertemperatur, Grundwasser, Niederschlag, Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen sowie sowie über physikalische, chemische und biologische Gewässergüte-Parameter informieren.
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Zur kontinuierlichen Überwachung der Luftqua-lität betreibt das Hessische Landesamt für Na-turschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ein landesweites Messnetz mit rund 35 Luftmess-stationen. Die Verpflichtung zur landesweiten Immissionsüberwachung ergibt sich aus den EG-Luftqualitätsrichtlinien, welche durch die 39. BImSchV (Verordnung über Luftqualitätsstan-dards und Emissionshöchstmengen) in deutsches Recht umgesetzt sind, und durch das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) selbst, das seit 1974 die rechtliche Grundlage für die Luft-reinhaltung in Deutschland, so auch in Hessen, darstellt.
Die automatisierten Stationen des Luftmess-netzes sind mit Analysegeräten für gasförmige Schadstoffkomponenten und für Feinstaub, und mit Messgeräten zur Erfassung meteorologischer Einflussgrößen ausgestattet. Die ermittelten Da-ten werden direkt an die Messnetzzentrale im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie nach Wiesbaden übertragen. Von dort aus werden die Daten über verschiedene Medien wie z. B. Info-Telefon, Videotext und In-ternet zeitnah veröffentlicht, damit sich Interes-sierte aktuell informieren können.
Darüber hinaus dienen die Messdaten der landes-weiten Überwachung der Luftqualität und sind eine wesentliche Grundlage für die hessische Luftreinhalteplanung, deren Ziel das Erreichen und Einhalten anspruchsvoller Luftqualitätsziele ist.
Die Messstationen sind entsprechend ihrer Standortcharakteristik in drei Gruppen unterteilt:
Luftmessstationen in Städtenp Luftmessstationen an Verkehrsschwerpunkten¢ Luftmessstationen im ländlichen Raum
Sowohl die Aufteilung Hessens in Ballungsräu-me und Gebiete nach 39. BImSchV als auch die Standorte der Luftmessstationen sind der fol-genden Übersichtskarte zu entnehmen.
Für die Komponenten Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2), Ozon (O3), Schwefel-dioxid (SO2), Feinstaub (PM10) und Feinstaub (PM2,5), Benzol/Toluol/Xylol (BTX), Kohlen-monoxid (CO) und Lufttemperatur sind auf den folgenden Seiten je eine Verlaufsgrafik und eine Tabelle der Monatsmittelwerte für den zu-rückliegenden Zeitraum von zwölf Monaten dargestellt. Mittels dieser Darstellungen lässt sich pro Komponente ein vollständiger Jahres-gang verfolgen. In den Darstellungen sind die Konzentrationswerte der Luftschadstoffe je-weils in der Einheit „Mikrogramm pro Kubik- meter Luft“ (µg/m3) angegeben. Für Kohlenmono- xid (CO) gilt die Einheit „Milligramm pro Kubik- meter Luft“ (mg/m3). Die gemessenen Feinstaub-fraktionen PM10 und PM2,5 beinhalten Partikel mit einem Durchmesser kleiner oder gleich 10 bzw. 2,5 Mikrometer (µm).
Aktuelle Informationen zur Luftqualität erhält man über folgende Medien:
• Info-Telefon des HLNUG: 0611/6939-666 (Ansage)
• Videotext des HR 3: Hessentext: Tafeln 160–168 (akt. Messwerte), Tafeln 174–178 (Wetterdaten)
• Internet: http://www.hlnug.de
B. Die Luftqualität in Hessen
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Monatsmittelwerte – Stickstoffmonoxid (NO) in µg/m³
µg/m³ Stickstoffmonoxid (NO)
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Wetzlar
Kassel-Mitte
Frankfurt -Höchst
Michelstadt
Spessart
Wiesbaden-Ringkirche
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Monatsmittelwerte – Stickstoffdioxid (NO2) in µg/m³
µg/m³ Stickstoffdioxid (NO²)
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Wetzlar
Kassel-Mitte
Frankfurt -Höchst
Michelstadt
Spessart
Wiesbaden-Ringkirche
Okt2017
Nov2017
Dez2017
Jan2018
Feb2018
Mrz2018
Apr2018
Mai2018
Jun2018
Jul2018
Aug2018
Sep2018
Monatsmittelwerte – Ozon (O3) in µg/m³
µg/m³ Ozon (O³)
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Wetzlar
Kassel-Mitte
Frankfurt -Höchst
Michelstadt
Spessart
Okt2017
Nov2017
Dez2017
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Jun2018
Jul2018
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Monatsmittelwerte – Schwefeldioxid (SO2) in µg/m³
Monatsmittelwerte – Feinstaub (PM2,5) in µg/m³
Monatsmittelwerte – Feinstaub (PM10) in µg/m³
µg/m³ Schwefeldioxid (SO2)
0
1
2
3
Wetzlar
Kassel-Mitte
Frankfurt -Höchst
Michelstadt
Spessart
Okt2017
Nov2017
Dez2017
Jan2018
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Mrz2018
Apr2018
Mai2018
Jun2018
Jul2018
Aug2018
Sep2018
µg/m³ Feinstaub (PM2,5)
0
10
20
30
Gießen- Westanlage
Bad Arolsen
Frankfurt -Friedb.-Landstraße
Wiesbaden-Ringkirche
Okt2017
Nov2017
Dez2017
Jan2018
Feb2018
Mrz2018
Apr2018
Mai2018
Jun2018
Jul2018
Aug2018
Sep2018
µg/m³ Feinstaub (PM10)
0
10
20
30
40
Wetzlar
Kassel-Mitte
FrankfurtHöchst
-
Fürth/Odenwald
Frankfurt- Friedb.-Landstraße
Michelstadt
Okt2017
Nov2017
Dez2017
Jan2018
Feb2018
Mrz2018
Apr2018
Mai2018
Jun2018
Jul2018
Aug2018
Sep2018
Hessischer Umwelt-Monitor 1/2019
16
Monatsmittelwerte – Benzol/Toluol/Xylol (BTX) in µg/m³
Monatsmittelwerte – Kohlenmonoxid (CO) in mg/m³
Lufttemperaturen an drei hessischen Messstationen: Monatsmittelwerte – Temperatur in °C
µg/m³ Benzol/Toluol/Xylol (BTX)
0
1
2
3
4
5Benzol Wetzlar
Toluol Wetzlar
m-/p-XylolWetzlar
Benzol Darmstadt-Hügelstraße
Toluol Darmstadt-Hügelstraße
m-/p-XylolDarmstadt-Hügelstraße
Okt2017
Nov2017
Dez2017
Jan2018
Feb2018
Mrz2018
Apr2018
Mai2018
Jun2018
Jul2018
Aug2018
Sep2018
µg/m³ Kohlenmonoxid (CO)
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Raunheim
Kassel-Fünffenster-straße
Darmstadt
Wiesbaden-Ringkirche
Okt2017
Nov2017
Dez2017
Jan2018
Feb2018
Mrz2018
Apr2018
Mai2018
Jun2018
Jul2018
Aug2018
Sep2018
Okt2017
Nov2017
Dez2017
Jan2018
Feb2018
Mrz2018
Apr2018
Mai2018
Jun2018
Jul2018
Aug2018
Sep2018
µg/m³ Temperatur
-5
0
5
10
15
20
25
Kassel
Wetzlar
Michelstadt
Hessischer Umwelt-Monitor 1/2019
17
Messwerte Luft
Saubere Luft ist von grundlegender Bedeutung für Menschen, Tiere und Pflanzen. Das HLNUG betreibt ein landesweites Messnetz mit über 35 Luftmessstationen und ist zuständig für die Beurteilung der Luftqua-lität in Hessen. Auf unseren Luftmesswerte-Seiten werden die ermittelten Daten zeitnah veröffentlicht. Dort können Sie sich über die aktuellen Messwerte von Ozon, Stickstoffoxiden, Feinstaub und anderen Luftschadstoffen informieren sowie Recherchen zu diesen Daten durchführen.
http://www.hlnug.de/?id=445