Dr. Andreas Trunschke / webfischerei.de Netzwerk Heimat, 11.11.2015
Heimat digitalMöglichkeiten und konkrete Ideen
Dr. Andreas Trunschke / webfischerei.de Netzwerk Heimat, 11.11.2015
Warum überhaupt digitale Möglichkeiten nutzen?
Warum reichen Regionalzeitungen, Schwarzes Brett, Gartenzaun, Veranstaltungen und andere analoge Sachen nicht?• Gedruckte Regionalzeitungen haben immer weniger Platz für den eigenen Ort.
Journalisten können nicht alles abdecken. Die Zeitungen verlieren an Reichweite. Viele kämpfen ums Überleben.
• Man möchte selbstbestimmt veröffentlichen.• Das Schwarze Brett bietet keine oder kaum Dialogmöglichkeiten (nur Sender).• Der Gartenzaun bietet nur begrenzte Öffentlichkeit.• Veranstaltungen sind nur begrenzt nachlesbar.• Internetangebote sind (fast) überall erreichbar.• Internetangebote sind (fast) immer erreichbar.• Inhalte auf Webseiten kann man googln.• Digitale Sachen sind leichter ansprechend zu gestalten, auch multimedial. Sie
entsprechen zunehmend unseren Sehgewohnheiten.• Digitale Sachen lassen sich leicht vervielfältigen und verbreiten.
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Welche Ziele sollten erreicht werden?
• stärkere Identifizierung mit der eigenen Region und dem eigenen Ort (für Einwohner und für Weggezogene) durch– mehr Transparenz und mehr Information– mehr Kommunikation und mehr Dialog– mehr Engagement für den Ort– Synergieeffekte durch Vernetzung innerhalb des Ortes, mit
anderen Orten und mit der Region– Werbung für den Ort und seine Angebote– Werbung für Unternehmen– Förderung des Tourismus (Attraktivität für andere)
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Was müsste eine digitale Plattform so alles leisten?
• alle Interessierten müssen veröffentlichen können• leichte Bedienbarkeit• Anonymität muss möglich sein (Datenschutz)• Moderation!!!• leicht verfügbar, z.B. durch eine Art Abo• Dialogmöglichkeiten, insbesondere eine Kommentarfunktion müssen vorhanden sein• mehrere Medienkanäle müssen eingebunden sein (z.B. verschiedene Soziale Netze)• Attraktivität, u.a. durch Multimedialität und Layout• gute Suchmöglichkeiten• Sicherheit und Datenschutz• preiswert• entwicklungsfähig• responsiv• archivierbar• Koppelung mit analogen Angeboten
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Welche weiteren Voraussetzung müssen erfüllt sein?
• ausreichend hohe Einwohnerzahl (im eigenen Ort oder gemeinsam mit anderen Orten, mit denen man sich verbunden fühlt)
• Identifikationspotential des Ortes• generell Engagement für den Ort• Lust am Digitalen• einigermaßen schnelle Internetzugänge
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Welche Möglichkeiten gäbe es?• Facebook
– Seite (öffentlich oder nichtöffentlich)– Gruppe (offen oder geschlossen)
• andere Soziale Netze wie Twitter & Google+• Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp• audiovisionelle Kanäle: Podcast; Video-Kanal auf YouTube;
Präsentationen auf SlideShare• eigene, selbstgehostete Webseite des Ortes• Angebote Dritter (Förderverein für regionale Entwicklung e.V. oder
webfischerei)• Mailingliste• Chatroom
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Einige Vor- und Nachteile von Facebook
Vorteile• keine Kosten, auch nicht für die Wartung• bietet hervorragende Vernetzungsmöglichkeiten• multimedial, dialogorientiert, leicht zu bedienen• von vielen Menschen und weltweit genutzt• wird zunehmend zum Web im Web
Nachteile• sehr schlechter Datenschutz• keine Sicherheit über Archiv und Löschung• sehr schlechte Suchfunktionen• Moderation vergleichsweise aufwendig• oft sicherheitshalber geschlossene Gruppen genutzt• keinen Einfluss auf die Entwicklung von Facebook• viele lehnen Facebook (zurecht) ab
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Einige Vor- und Nachteile einer eigener Webseiten
Vorteile• volle rechtliche, technische und inhaltliche Verfügbarkeit• mehr Identifikationsmöglichkeiten• großes Vertrauen, gegebenenfalls aber auch Mißtrauen• öffentlich einsehbar archiviert (Wayback Machine; Bibliotheca
Alexandrina)
Nachteile• je nach Anspruch mehr oder weniger hohe Kosten• hoher Aufwand in der technischen und administrativen Wartung• erfordert insgesamt doch viele rechtliche und technische Kenntnisse• Moderation kann zu Konflikten führen• veraltet schnell technisch
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Einige wenige Bemerkungen zu anderen Möglichkeiten
• Andere Sozialen Netze haben – wie z.B. Twitter und Pinterest - eine andere Funktionalität und Ausrichtung oder können hinsichtlich der Funktionalität und Mitgliedschaft nicht mit Facebook mithalten (Google+ und Diaspora).
• Es gibt gute Erfahrungen mit Mailinglisten (z.B. Fläming-Verteiler). Emails werden gelesen. Aber diese Mailinglisten funktionieren mehr oder weniger nur in eine Richtung und sind geschlossene System. Sie sind nicht durchsuchbar und nur schwer archivierbar.
• Für WhatsApp gelten dieselben Vorbehalte wie für Facebook.• Förderverein für regionale Entwicklung e.V. bietet interessante
Vernetzungen in der Region (z.B. Kalender). Das Angebot ist kostenlos. Aber man ist abhängig davon. Die Funktionalität ist eingeschränkt.
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Mein Ort bloggt: Die Idee• Alle an einem Ort Interessierten schreiben über ihre eigenen
Sachen (Vereine, Unternehmen, Politik, Privatpersonen) auf EINER Seite.
• Es gibt Nutzungsbedingungen und eine Netquette.• Es erfolgt eine (nachgeordnete) Moderation bei gemeinsamer
Verantwortung aller Nutzer. Die Webseite ist eine private Seite.• Die Finanzierung erfolgt über Engagement, freiwillige Zahlungen
und regionale (!) Werbung.• Die Software ist Open Source (WordPress).• Es gibt vielfältige Vernetzungen mit anderen Angeboten der Region.• Ziel ist die Schaffung eines Netzwerkes für Fläming, Zauche und
gegebenenfalls weitere Regionen. Angedacht ist das „Einsammeln“ der Beiträge auf den Ortszeitungen in einer Online-Regionalzeitung.
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Mein Ort bloggt: Die Funktionalität
• gute Such- und Sortiermöglichkeiten (Volltextsuche, Kategorien, Schlagworte, Archiv, Autoren)
• attraktives Layout• multimedial nutzbar (Text, Foto, Fotogalerie, Audio, Video,
Präsentation)• (automatisierte) Vernetzung mit Sozialen Netzwerken, z.B.
Facebook, Twitter, Pinterest• RSS-Feed (Vernetzung, Abo)• Vernetzung mit den regionalen Webseiten „Lust auf ...“ und
„Schaufenster des ...“• abonnierbarer Terminkalender (iCal)• öffentlich archiviert
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Mein Ort bloggt: Beispiele & Stand
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Borkwalde bloggt: Ein Erfolg
• seit 25. Oktober 2009• ca. 1.500 Einwohner• fast 3.200 Artikel, entspricht 1,5 Artikel pro Tag• über 2.000 Kommentare, entspricht etwa einem
Kommentar pro Tag• zahlreiche Fotos und Videos• insgesamt 1,75 Mio. Seitenaufrufe• geschätzt 20 bis 40 Prozent der Einwohner
besuchen die Seite – pro Tag!
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Mein Ort bloggt: Ein Angebot
• Ich stelle Domain, Webspace, Software, Layout, Wartung, Weiterentwicklung und Moderation kostenlos zur Verfügung.
• Ich unterstütze Sie beim Erlernen der Bedienung der Seite.
• Ich erstelle entsprechende Angebote auf Facebook und Twitter.
• Sie sorgen für Aktualität und beteiligen sich an der Moderation.
• Wir teilen uns eventuelle Werbeeinnahmen.
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„Lust auf Fläming“• Online-Magazin über Menschen, Natur,
Produkte u.v.m.– auf längere Zeit angelegte Artikel– aufwendigere Artikel– über einen Ort hinaus bedeutsame Inhalte
• als gemeinsamer Blog von mehreren Interessierten (aber nicht völlig freigegeben)– vor allem Artikel auf eigene Initiative– von Auftraggebern bezahlte Artikel– als Werbung gesponserte Artikel
• Verteilung auf diverse Soziale Netze und auf „Mein Ort bloggt“
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„Schaufenster des Flämings“• Eine Plattform für Content-Werbung• mehr als ein Portal für Firmeneinträge• attraktive visuelle Darstellungen von konkreten
Produkten, Dienstleistungen und anderen Angeboten aus dem Fläming bzw. rund um den Fläming
• Ergänzung um (nahezu) beliebig viele Fotos, Videos, PDF‘s, Links (z.B. auf die eigene Webseite), PowerPoints und Text
• Verteilung zu Facebook, Twitter und Pinterest• Bewerbung für alle gemeinsam, z.B. über „Lust
auf Fläming“, „Mein Ort bloggt“, Soziale Netze, Flyer, Plakate etc.
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Heimat digital ?!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Es lohnt sich, sich darauf einzulassen!