GMF - Makro II 2007/08
VL 6. Feb 1
Stationärer Zustand: existiert, Sattelpunkteigenschaft.
Golden Rule: Nur für Diskontrate = 0
Zusammenfassung Ramsey-Modell
Modelldynamik beschreiben zwei Differentialgleichungen:
1.Kapitalbewegungsgleichung2.Optimaler Konsumpfad
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VL 6. Feb 2
Romer (1990): Endogenous Technological Change (JPE)
Wie Solow-Modell, bis auf technologischen Fortschritt
Technologischer Fortschritt wird produziert (R&D)
4.3 Neue Wachstumstheorie
… endogenisiert technologischen Fortschritt
1)(1)()(1)( tLatAtKatY LK
)()()()( 1 tAtLatKatA LK
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VL 6. Feb 3
Vereinfachung: Kein Kapital
Definiere:
)(1)()( tLatAtY L
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)()( tnLtL
1)()( tAtLaA
Ag L
21 gngg
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tA
tAg
tL
tLg
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VL 6. Feb 4
Für ergibt sich eine dauerhaft zunehmende Fortschrittsrate
Für konvergiert die Wachstumsrate gegen ng
1
1
1
1
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VL 6. Feb 5
Mitchell (1913): Konjunkturzyklen sind die Abfolge von vier Phasen wirtschaftlicher Entwicklung:
• Aufschwung (Erholungs- Expansionsphase), • Boom (Hochkonjunktur),• Abschwung (Rezession, Kontraktion), • Depression (Krise).
4.4 Konjunkturzyklen
Lucas (1977): Konjunktur ist die Abweichung des realen BIP vom BIP-Trendwachstum
4.4.1 Definition und Messung
Langjährige und kontroverse Diskussion über Theorie-Empirie Verhältnis.
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VL 6. Feb 6
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VL 6. Feb 7
Trendwachstum: Identifikation in der Praxis schwierig.
Ältere Verfahren: gleitender Durchschnitt, z.B. Simple Moving Average (SMA)
Dabei ist y*(t) das trendbereinigte BIP. „Industriestandard“ für : 1600 (bei Quartalszahlen)HP-Filter mittlerweile als Excel Add-In verfügbar.
Alternative: Band-Pass Filter (komplizierter als HP)
Neuere Verfahren: Hodrick-Prescott Filter (1980) (gleitender Durchschnitt für „Snobs“)
1-T
1t
2T
0t
2
(t)*y1)-(t*y-(t)*y(t)*y-1)(t*y (t)*y-y(t) min
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VL 6. Feb 8
HP gefilterte Daten für Deutschland
BIP Daten verfügbar auf Eurostat
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VL 6. Feb 9
Stilisierte Fakten (USA)
• Fluktuationen in BIP und geleisteten Arbeitsstunden sind nahezu identisch.
• Konsum von nichtdauerhafte Güter und Dienste fluktuiert prozyklisch schwächer als BIP.
• Investitionen fluktuieren stärker.• Der Kapitalstock ist weitgehend unkorreliert mit BIP
Veränderungen.• Produktivität ist leicht prozyklisch mit geringerer Fluktuation als
Output.• Löhne fluktuieren schwächer als die Produktivität.• Staatsausgaben sind nicht mit BIP Veränderungen korreliert.• Importe sind stärker prozyklisch als Exporte.
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VL 6. Feb 10
„Measurement without theory“
(Koopmans Kritik an der Burns-Mitchel (1946) Arbeit)
4.4.2 Modelle
Deterministische Modelle mit endogenen Fluktuationen (EBC)
Dynamische Modelle mit• zunehmenden Skalenerträgen, • Marktunvollkommenheiten, • stark verzerrender Besteuerung
können endogene Zyklen erzeugen.Aber: wenig plausibel, stark parameterabhängig.
Political Business Cycles (PBC)
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VL 6. Feb 11
Stochastische Modelle
Stochastische Schocks treiben die Modelldynamik.
Kydland and Prescott (1982): Real Business Cycle (RBC) Models
Im Prinzip: Ramsey Wachstumsmodell, stochastische Technologieschocks erzeugen Schwingungen, verstärkt von endogener Arbeitsangebotsentscheidung.
Vorgehensweise:• Formulierung eines stochastischen Wachstumsmodells• Kalibration auf wichtige Strukturparameter• Simulation• Vergleich mit den stilisierten Fakten.
GMF - Makro II 2007/08
VL 6. Feb 12
Technologieschocks scheinen für BIP Fluktuationen zentral:(Beispiel für USA)
GMF - Makro II 2007/08
VL 6. Feb 13
Verbesserte Versionen mit endogener Abnutzungsrate und Unteilbarkeiten im Arbeitsangebot erzielen hervorragenden „Fit“.
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VL 6. Feb 14
GMF - Makro II 2006/07
VL 6. Feb 15
Funktionale Einkommensverteilung
Verteilung des Volkseinkommens auf die wertschöpfenden Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital)
4.5 Einkommensverteilung
4.5.1 Momentaufnahmen
Neben den BIP-Wachstumsraten wird die Veränderung der Einkommensverteilung immer wichtiger.
Oberflächlicher Eindruck: Hohe Wachstumsraten gehen einher mit einer sich öffnenden Schere zwischen Arm und Reich.
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VL 6. Feb 16
Daten aus Marcel P. Timmer, Gerard Ypma and Bart van Ark (2003), IT in the European Union: Driving Productivity Divergence?, GGDC Research Memorandum GD-67 (October 2003), University of Groningen, Appendix Tables, updated June 2005
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VL 6. Feb 17
Personelle Einkommensverteilung
Verteilung des Volkseinkommens auf die Bevölkerungsgruppen.
Grafische Darstellung: Lorenz KurveMass für Ungleichverteilung: Gini-Koeffizient
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VL 6. Feb 18
GMF - Makro II 2006/07
VL 6. Feb 19
Einkommensverteilung USA
Quelle: Sala-i-Martin, X. (2006): The World Distribution of Income: Falling Poverty and … Convergence, Period. QJE 121(2), p351-397.
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VL 6. Feb 20
Funktionale Einkommensverteilung
Faktorpreise entsprechen den Wertgrenzprodukten
4.5.2 Erklärungsansätze
maxKL,
- rKpF(L,K)-wLG
L
KLFpw
),(
K
KLFpr
),(
und
Bei konstanten Skalenerträgen (Euler-Theorem)
KK
KLFL
L
KLFY
),(),(
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VL 6. Feb 21
= Sogenanntes „Faktorausschöpfungstheorem“
rKwLpY
Für Cobb-Douglas 1LAKY gilt
pYwL 1 und pYrK
Das heißt: Die funktionale Einkommensverteilung bei einer CD-Produktionsfunktion ist konstant.
Für andere Substitutionselastizitäten führt eine Veränderung der Faktoreinsatzverhältnisse zu einer Veränderung der Einkommensanteile.
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VL 6. Feb 22
Personelle Einkommensverteilung
Wie wirken sich Ungleichheiten in der Kapitalanfangsausstattung langfristig aus?
Im Solow-Modell konvergiert die personelle Einkommensverteilung langfristig hin zu einer Gleichverteilung (Stiglitz 1969)
Im Ramsey-Modell abhängig von der Spezifikation der Nutzenfunktion.
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VL 6. Feb 23
Zusammenfassung
Wo werden im Gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichtsmodell die Unterschiede zwischen einer keynesianischen und einer klassischen Sichtweise deutlich?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichtsmodell und der Philipps-Kurve?
Unter welchen Bedingungen ist aus klassischer Sicht eine Steigerung des BIP möglich?
Wie erklärt das Solow-Modell eine Steigerung des BIP?
Welche Innovation (Modellierung und Ergebnis) stellt das Ramsey Modell dar?
Welche zusätzlichen Einsichten gestattet das Romer-Modell?