Gesamt-perspektiveFreiburg
GemeinsameEntwicklungder Zukunft
3Inhalt
Editorial 5
Überblick Mobilität 8
Gesamtperspektive Freiburg – Gemeinsame Entwicklung der Zukunft 12
Ausgangslage 14
Entwicklungsschwerpunkte 18
Angebotsausbau 20 Infrastrukturprojekte 22 Freiburg 26 Romont 30 Estavayer-le-Lac 32 See- und Sensebezirk 34
Zukunftsthemen 36
Mobilitätsmanagement 38
Mobilität der Zukunft 40
Impressum
Herausgeber Schweizerische Bundesbahnen SBB, Kanton Freiburg, 2018Fotos Shutterstock, SBB Archiv, Kanton FreiburgGestaltung Furore GmbH, Basel Druck Dietrich AG, Basel Auflage 400 Papier FSC-zertifiziert, klimaneutral gedruckt
SBB AGRegionalkoordination WestPlace de la Gare 91003 Lausannewww.sbb.ch Kanton Freiburg Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD)Rue des Chanoines 171701 Fribourgwww.fr.ch/rubd
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Heute müssen wir die Entwicklung der Bahninfrastruktur sowie des Angebots im Personen- und Güterverkehr als Ganzes be-trachten. Man kann nicht mehr nur als Einzelkämpfer tätig sein. Vielmehr müssen die Partner miteinander sprechen und zusam-menarbeiten. Mit dem vorliegenden Dokument können das Amt für Mobilität und die SBB mit einer Stimme sprechen und einen gemeinsamen Weg zeichnen, um an der Zukunft unseres Kan-tons zu bauen.
Grégoire CantinLeiter Amt für Mobilität, Kanton Freiburg
Die Gesamtperspektive, die der Kanton Freiburg und die SBB zusammen erarbeitet haben, ist mehr als eine Vereinbarung. Mit diesem Dokument intensivieren wir unsere Zusammen arbeit und einigen uns auf eine gemeinsame Zukunftsvision für den Angebots- und Infrastrukturausbau im Öffentlichen Verkehr. Das Bevölkerungswachstum verpflichtet uns zu einer effizien-teren Organisation des Verkehrs, bei der sich die Entwick-lungsschwerpunkte entlang der Eisenbahnachsen an ordnen. Unser Bemühen um das Wohl der Bevölkerung verbindet uns in der Suche nach den nötigen Synergien, damit sich unser Kanton harmonisch weiterentwickeln kann.
Jean-François SteiertStaatsrat, Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektor,Kanton Freiburg
Editorial
Gesamtperspektive FreiburgEditorial
7Jürg StöckliLeiter SBB Immobilien
Das gemeinsame Vorgehen von Kanton und SBB hilft uns, das Bahnangebot konkret und gezielt auszubauen, aber auch, die Gelände, die für den Bahnbetrieb nicht mehr nötig sind, zu an-genehmen und attraktiven Lebens-, Freizeit- und Geschäftsflä-chen umzunutzen. So lässt sich die Lebensqualität der Bevölke-rung deutlich steigern.
In einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der die Bedürfnisse und legitimen Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden zu- und die Ressourcen abnehmen, ist es vital, dass Partner wie die Kantone und die SBB ihre Ambitionen in Ein-klang bringen, ihre Liegenschaften nutzbar machen und ihre Stärken einen, um den Öffentlichen Verkehr auf mittlere und lange Sicht harmonisch und nachhaltig voranzutreiben. Dieses verantwortungsvolle Vorgehen hat uns zu einer gemeinsamen Vision geführt, deren wichtigste Initiativen in dieser Broschüre aufgeführt sind.
Alain BarbeyRegionalkoordinator West, SBB Personenverkehr
Mit der Gesamtperspektive Freiburg wollen wir das Angebot für den Personen- und Güterverkehr stärken, die Attraktivität der Bahnhöfe steigern und die städtebauliche Planung vor-wärtsbringen. Wir vereinen unsere Überlegungen, Studien und Analysen mit jenen der Behörden und schaffen damit die nöti-gen Entscheidungsgrundlagen für die Priorisierung und Umset-zung der Projekte. Ich freue mich, dass wir so eine Win-Win-Win-Situation für unsere Kundinnen und Kunden, für die Region und für die SBB schaffen. Gemeinsam leisten wir einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Region, die ein wichtiges Glied auf der Ost-West-Achse des SBB-Netzes ist.
Andreas MeyerCEO SBB AG
Gesamtperspektive FreiburgEditorial
Romont
Moudon
Palézieux
Lausanne
Yverdon-les-Bains
Estavayer-le-Lac
Payerne
Châtel-Saint-Denis
Bulle Broc-Fabrique
Montbovon
Zweisimmen
Thun
Schwarzen-burg
Bern
Fribourg/FreiburgGivisiez
Düdingen
Murten/Morat
InsNeuchâtel Kerzers
Laupen
Spiez
Lenk i.S.
Schmitten
Avry-Matran
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Mobilität und Infrastrukturbedarf im Überblick
Gesamtperspektive FreiburgÜberblick Mobilität
pAngebots- und Infrastrukturprojekte, Anträge des Kantons.
In Ausführung (genehmigt)In Ausarbeitung (z.B. STEP AS 2025/ZEB)In Prüfung (z.B. STEP AS 2030/35, neue politische Forderungen)Noch nicht in Prüfung (Rahmenplan 2050+)
Bessere Erschliessung:Neue Haltestelle Avry-Matran
Besserer Zugang: Neue Personenunterführung
Angebot Regionalverkehr, Infrastrukturmassnahmen
Mittleres Wendegleis
in Rosé
Überholgleis Güter-verkehr in Givisiez
Mehr Züge: Systematischer Halb-stundentakt zwischen Fribourg/Freiburg und
Yverdon-les-Bains dank dem neuen Über-
holgleis in Givisiez
Bessere Erschliessung:Neue Haltestelle
im Bereich Agy
Schnellere Verbindungen: Neuer Spurwechsel zwischen Düdingen und Schmitten, erhöhte Geschwindigkeit in Schmitten
Automatisierung der Linien in der Broye
Mehr Züge: Viertelstundentakt Givisiez–Fribourg/Freiburg
Mehr Komfort: Anpassungen der
Perrons in diversen Bahnhöfen nach dem
Behindertengleich-stellungsgesetz (BehiG)
Mehr Züge: Viertelstundentakt Avry-Matran - Fribourg/Freiburg undSchmitten - Fribourg/Freiburg
WilWintert
hur
Zürich
Flug
hafen
Zürich HB
Zug
Luzern
Olten
Chur
Bern
Lausanne
Genève
Genève-Aéroport
München
Arth-Goldau
Fribourg / Freiburg
St.Gallen
BrigSion
Romont
Zofingen
Sursee
Lugano
Bellinzona
Berlin / Hamburg
Paris
Paris
Paris
Lyon / Marseille
Milano / Venezia
Wien / BudapestPraha / Beograd
Basel
Strasbourg
Renens VD
Düdingen
Biel/Bienne
Interlaken Ost
Stuttgart
KerzersInsNeuchâtel
La Chaux-de-Fonds
Palézieux
LausanneTriage
Yverdon-les-Bains
Chavornay
Broye
Biel Ost/Bienne est
Bern Weyermannshaus
RB Basel
RB Limmattal
Romont
11Angebot Fernverkehr national, international und Infrastrukturmassnahmen
Mehr Züge zwischen Bern und Lausanne: Ein drittes Produkt Renens VD – Lausanne – Palézieux – Romont –
Fribourg/Freiburg – Bern, das in den Knoten Lausanne integriert ist und in
Romont und Palézieux Anschluss bietet
Direktverbindungen von Romont und Palézieux zum Genfersee: Verlängerung des dritten Produkts bis Genève (AS 2035)
Mehr Komfort: Ausbau Bahnhof Romont
Schnellere Verbindungen:
Vision einer neuen Strecke Lausanne–
Bern gemäss Bahn 2000
Mehr Komfort: Künftige Dimensionierung des Bahnhofs Fribourg/Freiburg
Verkürzung der Reisezeit zwischen Lausanne und Bern: Anpassung Infra -struktur an WAKO
Moderner, komfortabler, leistungsfähiger, schneller: Einführung der neuen Fernver-kehrs-Doppelstockzüge auf der Linie St. Gallen – Genève-Aéro-port und teilweise auf der Linie Luzern– Genève-Aéroport
Mehr Züge:Einführung eines
zweiten RegioExpress Bern – Neuchâtel
Angebot Güterverkehr, Infrastrukturmassnahmen
Mehr Effizienz für unsere Güterverkehrs-kundinnen und Kunden:
Am Standort Broye wird ein neues Logistik-zentrum inklusive Zugbildungsanlage
und Freiverlad gebaut, um die verschiedenen Güterbahnfunktionen an einem Ort
zusammenzuführen
ExpressStandard
Angebots- und Infrastrukturprojekte, Anträge des Kantons.In Ausführung (genehmigt)In Ausarbeitung (z.B. STEP AS 2025/ZEB)In Prüfung (z.B. STEP AS 2030/35, neue politische Forderungen)Noch nicht in Prüfung (Rahmenplan 2050+)
Mehr Effizienz für unsere Güterverkehrskundinnen
und Kunden:Güter-Logistikzentrum im
Osten von Romont
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Gesamtperspektive FreiburgGemeinsame Entwicklung der Zukunft
Der Kanton Freiburg und die SBB stellen sich so auf, dass sie ihre Ziele koordiniert erreichen können. Sie wollen gemeinsamen Mehrwert schöpfen, um zusammen zur Entwicklung der Region beizutragen. Das Programm «Gesamtperspektive Freiburg» dient der Formulierung einer Entwicklungsstrategie mit einem integrierten Planungs ansatz. Damit ist ein globales Vorgehen gewährleistet und die Projekte werden im Interesse der Bevölkerung Schritt um Schritt vorangetrieben.
Die vorliegende Broschüre bietet ein Gesamtbild der Verbes-serungen des Angebots im Personen- und Güterverkehr, der Bahn-infrastruktur sowie der optimierten Raumnutzung und -planung auf den Bahnhofsarealen für die kommenden Jahre.
Angebot und Nachfrage entwickeln sichGrundsätzlich ist ein koordinierter Ansatz von SBB und Kantonen unerlässlich, damit der Öffentliche Verkehr für die Kunden attraktiv und erschwinglich bleibt. Die SBB wird ihre Kunden nur mit Dialog, Offenheit, Nutzung von Synergien und kontinuierlicher Verbesserung gewinnen können.
Gesamtperspektive FreiburgGemeinsame Entwicklung der Zukunft
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Ausgangslage
Gesamtperspektive FreiburgAusgangslage
_ Der Kanton Freiburg liegt am Rande der Westschweiz und ist damit eine Übergangsregion zwischen deutscher und französischer Schweiz. Er zeichnet sich durch landschaftliche Kontraste, eine diversifizierte Wirtschaft und Zweisprachigkeit aus.
_ Mit einer Fläche von 1671,4 km2 liegt Freiburg im Mittelfeld der Kantone und macht 4% der Landesfläche aus. Dennoch steht er bei der Einwohner-zahl an zehnter Stelle, was insbesondere auf eine der grössten Bevölke-rungszunahmen der Schweiz zurückzuführen ist.
_ Über 310 000 Einwohnerinnen und Einwohner leben im Kanton Freiburg in 7 Bezirken und 136 Gemeinden und finden hier einen einzigartigen Lebensraum. Die Prognosen sehen für 2040 ein Bevölkerungswachstum von über 150 000 Einwohnern und eine entsprechende Zunahme der Arbeitsplätze voraus.
pEin Domino-Zug im Kanton Freiburg
17Der Kanton Freiburg, im Herzen der Schweiz und Europas, bietet folgende Vorteile:
_ Ein extrem leistungsfähiges Verkehrsnetz mit direktem Anschluss an die wichtigsten Autobahn- und Eisenbahn-achsen Europas.
_ Eine der grössten Bevölkerungszunahmen der Schweiz._ Die jüngste Bevölkerung der Schweiz._ Eine besonders kosmopolitische, mehrsprachige Univer-
sität und mehrere Institute des Fachhochschulverbands HES-SO.
_ Die Zweisprachigkeit eröffnet den hiesigen Firmen einen Zugang zu den zwei grössten Sprach- und Kulturgebie-ten Europas.
_ Ein grosses Angebot potenzieller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die zwei oder mehr Sprachen sprechen.
_ Eine unternehmensfreundliche Steuerpolitik._ Genügend günstige Industrieareale. _ Einen einzigartigen Lebensraum._ Viele renommierte multinationale Unternehmen haben
den Kanton Freiburg als Standort für ihren europäischen oder weltweiten Hauptsitz gewählt.
Gesamtperspektive FreiburgAusgangslage
fBahnhof Fribourg/ Freiburg Poya
Romont
Moudon
Palézieux
Lausanne
Yverdon-les-Bains
Estavayer-le-Lac
Payerne
Châtel-Saint-Denis
Bulle Broc-Fabrique
Montbovon
Zweisimmen
Thun
Schwarzenburg
Bern
Fribourg/Freiburg
GivisiezDüdingen
Murten/Morat
InsNeuchâtel Kerzers
Laupen
Spiez
Lenk i.S.
Schmitten
Avry-Matran
Moudon
Palézieux
Lausanne
Yverdon-les-Bains
Payerne
Bulle
Montbovon
Bern
Murten/Morat
InsNeuchâtel
Kerzers
Freiburg
See- und Sensebezirk
Estavayer-le-Lac
Romont
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Entwicklungs-schwerpunkte Gesamtperspektive Freiburg
Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
21
Angebotsausbau
Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
Dezember 2019_ Mit der Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs Givisiez im Dezember 2019 können zwischen Fribourg/Freiburg und Givisiez stündlich vier Verbindungen in beide Richtungen angeboten werden.
Ab Fahrplan 2020_ Ab dem Fahrplanwechsel 2020 wird der Halbstunden-takt auf den Linien der RER Fribourg/Freiburg am Abend und an den Wochenenden schrittweise ausgebaut.
Massnahme STEP AS 2025_ Es wird eine RegioExpress-Verbindung Renens VD–Bern via Lausanne eingeführt. Dies ist dank der Ver-grösserung des Bahnhofs Lausanne und der damit verbundenen Kapazitätssteigerung möglich.
_ Bis 2028 wird der Takt zwischen Bern und Neuchâtel durch einen zweiten RegioExpress verdoppelt. Diese Verdichtung ist vor allem dem Ausbau des Bahnhofs Bern zu verdanken. Der Vergabeentscheid für den Betrieb dieser Linie, die heute von der BLS betrieben wird, ist noch nicht gefällt.
Massnahme STEP AS 2030/35 (falls bestätigt)_ Der Kanton will, dass zum Fahrplanwechsel 2024 in der Agglomeration Freiburg, zwischen dem Bahnhof Fribourg/Freiburg und der künftigen Haltestelle Avry- Matran der Viertelstundentakt eingeführt wird. In einem zweiten Schritt ist derselbe Takt Richtung Schmitten geplant. _ Der Kanton hat die Vision, die künftige RE-Verbindung Bern–Renens VD bis nach Genève zu verlängern.
_ Der Kanton strebt eine RE-Verbindung Genève– Lausanne–Palézieux–Payerne bis nach Murten/Morat an. _ Der Kanton strebt die Schliessung der Taktlücken zwischen Yverdon-les-Bains-Fribourg/Freiburg an.
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Infrastrukturprojekte
Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
Dezember 2022 (vorbehaltlich Projektgenehmigung)_ Haltestelle Avry-Matran und Stilllegung der Haltestellen Rosé und Matran. Durch die Verschie-bung des Bahnhofs Matran nach Avry-Matran wird die Orientierungsschule und das neue Einkaufszentrum erschlossen. Der Neubau wird nur unter der Bedingung finanziert, dass zugleich die Haltestellen Rosé und Matran stillgelegt werden. Der Termin für die Inbetrieb-nahme hängt vom heute laufenden Planauflagever -fahren ab.
Ende 2028_ Anpassung Infrastruktur an WAKO. Mit der Einfüh-rung des neuen Rollmaterials mit Wankkompensation (WAKO) lässt sich die Reisezeit zwischen Lausanne und Bern verkürzen, sofern die Infrastruktur entsprechend angepasst wird. Diese Anpassungen werden ab sofort bis zirka 2028 schrittweise vorgenommen.
Massnahme STEP AS 2030/35 (falls bestätigt)_ Mittleres Wendegleis in Rosé. Mit dem Wendegleis in Rosé kann der Viertelstundentakt in der Agglomera-tion Freiburg bis nach Avry-Matran verlängert werden.Das Gleis in Rosé ist nötig, damit die Züge von/nach Freiburg wenden können, ohne die beiden Hauptgleise zu blockieren.
_ Neuer Spurwechsel zwischen Düdingen und Schmitten, erhöhte Geschwindigkeit in Schmitten. Diese Anpassungen sind notwendig, um den Viertel-stundentakt in der Agglomeration Freiburg bis Schmit-ten umsetzen zu können.
_ Überholgleis Güterverkehr in Givisiez.
Horizont 2050+_ Vision einer neuen Strecke Lausanne–Bern gemäss Bahn 2000. Die vor den 2000er Jahren bestimmten Bau-reserven für die neue Streckenführung Lausanne–Bern werden in den Rahmenplan Freiburg der SBB aufgenom-men, um die nötigen Landreserven zu bestätigen. Diese neue Strecke könnte langfristig realisiert werden.
25Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
Güterverkehr Die Bedienpunkte des Kantons Freiburg erschliessen wirtschaftliche Standorte mit grossem Güteraufkommen und schliessen sie an das nationale und internationale Verkehrsnetz an. SBB Cargo ist bestrebt, das Angebot nachfrageorientiert und nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu optimieren.
Der Kanton Freiburg und die SBB verpflichten sich zu Rahmenbedingungen, die sichere, leistungsfähige, wirtschaftliche und umweltfreundliche Transporte ge-währleisten.f
Neuer Bahnhof Givisiez
sKünftige Haltestelle Avry-Matran
27
Freiburg
Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
p«Tour de l’Esplanade». Ein 19-stöckiges
Hochhaus mit Büro-, Dienstleistungs- und Geschäftsflächen, Wohnraum und einem
Restaurant wird zum neuen Wahrzeichen, das für die Entwicklung des gesamten
Pérolles-Quartiers steht.
Das Kantonszentrum wird das Bevölkerungs-wachstum grossenteils auffangen. Dank dem aus-gebauten S-Bahn-Angebot und einer effizienten Organisation des gesamten Öffentlichen Verkehrs kann dieses Wachstum sinnvoll begleitet werden.
2022Der Tour de l’Esplanade wird mit seinen 68 Metern Höhe zum neuen Wahrzeichen der boomenden Stadt Freiburg werden. Das Hochhaus steht direkt neben dem Bahnhof Freiburg, wo es Altes und Neues verbinden wird. Es ist umgeben von einer völlig offenen Esplanade, die Raum bietet für Begegnungen und kulturelle Aktivitäten. Auf etwa 12000 m² wird Platz sein für grosszügige Büro-, Geschäfts- und Dienstleistungsräume und selbstver-ständlich auch komfortablen Wohnraum. Im 9. Stock bie-tet ein Restaurant mit grosser Terrasse einen Rundum-blick und lädt ein zum Flanieren und zum genüsslichen Schmausen. Mit einer Velostation bindet das Projekt auch den Langsamverkehr ein.
29Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
2023_ Im Bahnhof Freiburg entsteht eine neue durchgehende Unterführung und die Perrons werden angepasst. Die Finanzierung ist bereits sichergestellt, die Planung bei-nahe abgeschlossen und die Realisierung steht kurz bevor. Neben dem Bau einer zweiten Personenunterfüh-rung werden auch die Perrons verlängert und verschie-dene Funktionalitäten verbessert.
Zeithorizont offen_ Anschluss des Innovationsquartiers BlueFACTORY: Die attraktive Langsamverkehrsverbindung zwischen dem Bahnhof Freiburg und dem BlueFACTORY-Gelände über das alte Bahngleis wird schrittweise realisiert.
_ Avry-Matran: Der Kanton, die Agglomeration und die betroffenen Gemeinden planen den Bau eines Mobilitäts-hubs (Busbahnhof, Langsamverkehr, Park & Ride, Bike & Ride).
Massnahme STEP AS 2030/35 (falls bestätigt)_ Die neue Haltestelle in Agy zählt zu den vom Kanton beantragten Massnahmen STEP AS 2030/35. Sie wird in der Nähe der Haltestelle Fribourg/Freiburg Poya angelegt, bedient aber die Linie nach Payerne/Murten.
Horizont 2050+_ Rahmenplan für den Bahnhof Freiburg: Die künftige Dimensionierung des Bahnhofs wird abgeschätzt, um für den Fall, dass der Personenverkehr weiter zunimmt und das aktuelle Fassungsvermögen des Bahnhofs nicht aus-reichen sollte, die nötigen Baureserven bereitzustellen.
_ Beurteilung des Entwicklungspotenzials im Immobilien-bereich auf sehr lange Sicht vor dem Hintergrund der Neudimensionierung des Bahnhofs Freiburg und des Freiverladverkehrs.
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fNeue Perrondächer im Bahnhof Freiburg
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Romont
Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
pBahnhof von Romont
Zeithorizont offen_ Um ihre Attraktivität zu steigern, prüft die Gemeinde Romont gegenwärtig ein Mobilitätshub-Projekt (Verschie-bung Militärperron, Busbahnhof, Park and Ride, Bike and Ride, Kundendienst usw.). Daneben möchte die Gemeinde den Busbahnhof für die regionalen Buslinien der Region verbessern.
Horizont 2050+_ Rahmenplan für den Bahnhof Romont: Die künftige Dimensionierung des Bahnhofs wird abgeschätzt, um für den Fall, dass der Personenverkehr weiter zunimmt und das aktuelle Fassungsvermögen des Bahnhofs nicht aus-reichen sollte, die nötigen Baureserven bereitzustellen.
Horizon 2050+_ Bau eines regionalen Güter-Logistikzentrums im Osten von Romont. Wenn der Bahnhof wie erwähnt neu dimen-sioniert werden sollte, müsste der Güterverkehr aus dem aktuellen Bereich herausgelöst werden. Der Bau eines Logistikzentrums würde die Konzentrierung der regio-nalen Güteraktivitäten ausserhalb der Stadt ermöglichen. Der Rahmenplan verfolgt das Ziel, in einem ersten Schritt die nötigen Baureserven zu schaffen
_ Beurteilung des Entwicklungspotenzials im Immo-bilienbereich auf sehr lange Sicht vor dem Hintergrund der Neudimensionierung des Bahnhofs Romont und des Baus eines Logistikzentrums im Osten von Romont.
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Estavayer-le-Lac
Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
pSchloss in
Estavayer-Le-Lac
2025_ Gegenwärtig wird zusammen mit den privaten Eigen-tümern die Entwicklung des ganzen «Bahnhof-Plateaus» geprüft. Eine erste Phase ist mit dem Inkrafttreten des Detailbebauungsplans (DBP) möglich, die zweite Phase hängt direkt vom Bau des Güter-Logistikzentrums «Cen-tre logistique Broye» ab, das die Freigabe der Flächen im Bahnhof ermöglichen würde.
Massnahme STEP AS 2030/35 (falls bestätigt)_ Neues Güter-Logistikzentrum: Der Bau eines Güter- Logistikzentrums Broye in Estavayer-le-Lac würde eine Konzentrierung der regionalen Güteraktivitäten (Esta-vayer, Cugy, Payerne) ermöglichen. So könnte der Bahn-hof Estavayer-le-Lac vom Güterverkehr befreit und die zweite Phase der oben genannten baulichen Entwicklung ermöglicht werden. Auch würde der Bahnhof Cugy vom Zuckerrübenverkehr befreit, der hier bislang in Siedlungs-nähe abgewickelt wird.
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See- und Sensebezirk
Gesamtperspektive FreiburgEntwicklungsschwerpunkte
pHistorisches Städtchen Murten
Zeithorizont offen_ Es laufen Überlegungen zur Schaffung von Mobilitäts-hubs in Düdingen, Schmitten, Kerzers und Murten.
_ Daneben äussert der Kanton grosses Interesse daran, die Siedlungsentwicklung im Sektor Löwenberg voran zu treiben, um die Entwicklung dieser wichtigen, für die Zukunft des Kantons strategischen Zone zu beschleunigen.
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37
Zukunftsthemen
Gesamtperspektive FreiburgZukunftsthemen
pBahnhof Fribourg/Freiburg
39
Mobilitätsmanagement
Gesamtperspektive FreiburgZukunftsthemen
MobilitätsmanagementZu den morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrs-zeiten führt der Pendlerverkehr zu Nachfragespitzen und Kapazitätsengpässen, während die Züge in den Nebenverkehrszeiten deutlich weniger ausgelastet sind. Dies stellt eine grosse Herausforderung für den ge-samten Öffentlichen Verkehr dar. Der Kanton Freiburg und die SBB sehen vor, Massnahmen zu ergreifen, um die Nachfrage gleichmässig auf den ganzen Tag zu verteilen.
Die SBB fördert das selbständige Arbeiten und beteiligt sich als Arbeitgeberin an der Work-Smart-
Initiative. Die so angestrebten flexiblen, ortsunabhängi-gen Arbeitsmodelle tragen zu einem Ausgleich der Pendlerströme über den ganzen Tag bei. Der Kanton Freiburg und die SBB verpflichten sich gemeinsam zu effizienteren Mobilitätsverhalten und räumen den Kunden erwartungen dabei oberste Priorität ein. Sie werden künftig flexible Arbeits- und Lehrformen fördern, um ein «smartes» Pendeln zu ermöglichen.
Hierzu suchen die Partner den Dialog mit Unter-nehmen, Behörden, Schulen und Hochschulen.
07:30 Uhr
10:00 Uhr
07:30 Uhr/10:00 Uhr
Lösungsansatz: ganzheitlich und kooperativ
Hauptverkehrszeiten entlasten und das bestehende Angebot optimal nutzen
Heutige Situation
Zukünftige Situation
Partnerschaften mit Bund, Kantonen und Gemeinden.
Travel Smart und Anreiz-programme mit Pendlern und Pendlerinnen.
Verkehrsentlastende Unterichts-modelle mit Schulen, Universitäten und Fachhochschulen
Partnerschaften und Work Smart Initia tiven mit Unternehmen.
Partnerschaften mit anderen Transportunternehmen.
41
Mobilität der Zukunft
Gesamtperspektive FreiburgZukunftsthemen
Mobilitätshubs und Digitalisierung für eine optimale Organisation der Reisekette Die Züge und anderen Verkehrsträger stossen zu den Hauptverkehrszeiten an ihre Kapazitätsgrenzen, auch die Grossbahnhöfe platzen aus allen Nähten. Mit der Aufwertung gewisser Agglomerationsquartiere können die Hauptbahnhöfe entlastet und Anschlussmöglichkei-ten an die anderen Mobilitätsträger geschaffen werden (z.B. selbstfahrende Fahrzeuge, Fernbusse, E-Bikes und Carsharing). Daneben werden die Mobilitätshubs wegen ihrem vielfältigen Angebot, ihrer zentralen Lage und ihrer Attraktivität vermehrt selbst zu Reisezielen. Künftig sollen auch die Mobilitätshubs der regionalen Zentren und der ländlichen Gebiete aufgewertet werden, um zu Schnittstellen für die Nachbarbahnhöfe zu werden und das Verkehrsangebot zu verbessern.
Ziel der SBB und des Kantons Freiburg ist die optimale Organisation einer kompletten Transport- und Logistikkette von A nach B für die Kunden. Dies ge-schieht, indem die Bahnhöfe zu Mobilitätshubs ausge-baut werden. Dazu sollen digitale Tools, eine optimierte Signaletik, Kundeninformation in den Bahnhöfen und mobile Apps wie der SBB Reiseplaner beitragen. Alle Angebote des Öffentlichen Verkehrs und die unter-schiedlichen Verkehrsträger müssen auf einer Plattform in allen Kombinationen rasch verglichen und gebucht werden können. Ausserdem soll das System für die vom Kunden gewünschte Reise automatisch den günstigsten Tarif berechnen.
Smart City, die digitale Stadt der ZukunftDie Mobilitätshubs werden als eigentliche integrale Verkehrsknoten zum Herzen der Mobilität der Zukunft. Sie müssen in die Smart City integriert werden, d.h. in Städte, die dank der Digitalisierung und insbesondere des Internets der Dinge ihre Effizienz steigern. Die Smart City bietet ihren Einwohnerinnen und Einwohnern maxi-male Lebensqualität und grosse Wettbewerbsfähigkeit, während der Ressourcenverbrauch gedämpft wird. Dies ist dank der Vernetzung aller beteiligten Akteure und Infrastrukturen möglich (Transport, Energie, Kommuni-kation, Versorgung, Entsorgung). Der Kanton Freiburg und die SBB wollen die smarten Projekte der Städte begleiten und dank innovativer Mobilitätslösungen die Mobilität der Zukunft mit ihnen gestalten.
Gemeinsam bringen sie ihre Fachkompetenzen gezielt ein, um eine langfristig koordinierte Planung des Angebots und der Mobilität zu gewährleisten.
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M O B I L I T Ä T S H U B
43Gesamtperspektive FreiburgZukunftsthemen
Mobilitätslösungen für die ganze ReiseketteDie Kunden erwarten zunehmend einfache, flexible, indi -viduelle Mobilitätslösungen, gerade auch im ländlichen Raum. Zudem kombinieren sie die Verkehrs träger immer stärker nach ihren persönlichen Mobilitätsbedürfnissen. Ziel der SBB und des Kantons Freiburg ist es, die ganze Reise- und Logistikkette für ihre Kunden von A nach B optimal zu organisieren.
Die Weiterentwicklung der SBB App mit dem Rei-seplaner ermöglicht in Zukunft eine einfache Planung von Tür zu Tür. Die verschiedenen Angebote des ÖV inklusive Fernbusse, des motorisierten Individualverkehrs sowie Car- und Bikesharing werden vergleichbar, kombinierbar und buchbar sein.
Mit dem Grundsatz «Eine Reise, ein Billett» soll es zudem bei den Fahrausweisen eine starke Vereinfachung geben: Künftig reicht ein Einchecken zu Beginn der Reise und ein Auschecken am Ziel. Verrechnet wird auto-matisch der günstigste Preis.
Mehr als nur BahnhöfeIn der Mobilität der Zukunft werden Bahnhöfe noch mehr zu eigentlichen Mobilitätshubs. Das heisst, sie bieten optimale Umsteigebeziehungen zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Mit einem vielfältigen Dienstleistungsangebot sind sie zudem Publikums-magnet und eigene Destinationen an attraktiven Zentrumslagen. Bahnhöfe werden darüber hinaus immer digitaler. Die SBB will zudem die Kundeninter-aktion und -information verbessern und neue Services etablieren.
_ Tür-zu-Tür-Reiseplanung_ Wahl einer personalisierten Beförderungsform_ Vereinfachte Ticketausstellung
_ Optimale Umsteigebeziehungen_ Attraktivität der Bahnhöfe und diversifizierter Dienstleistungen
_ Unterstützung der komplexen Tür-zu-Tür- Reisekette_ Positives Reiseerlebnis
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In den nächsten Monaten und Jahren werden die Pro-jekte der Gesamtperspektive Freiburg aus Sicht des Personenverkehrs, des Güterverkehrs und des Immobi-lienpotenzials analysiert sowie mit den erforderlichen Bahninfrastrukturprojekten abgestimmt. Dazu werden Detailvarianten erarbeitet und Finanzierungsmöglich-keiten geprüft.
Da die gewünschten Bahninfrastrukturen hinsicht-lich Wirtschaftlichkeit und Finanzierung in die Zuständig-keit des Bundesamts für Verkehr (BAV) fallen, können sie nur mit dessen vorgängiger Zustimmung realisiert werden.
Am 9. Februar 2014 hat das Stimmvolk die FABI-Vorlage (Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur) mit 62% der Stimmen angenommen. Darin werden die Modalitäten für die Finanzierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur wie folgt bestimmt:_ Der Bahninfrastrukturfonds (BIF) finanziert den Betrieb, die Instandhaltung und den künftigen Ausbau. Auch die Kantone zahlen in diesen Fonds ein._ Die Bundesversammlung befindet alle vier bis acht Jahre über die Ausbauschritte.
Die Kantone bestimmen innerhalb von sieben Planungs-regionen das Regionalverkehrsangebot in Planungs-schritten, die sie dem Bund vorlegen.
Gegenwärtig arbeitet das Bundesamt für Verkehr an der Umsetzung von FABI. Dazu wurden transitorische Reglemente und Verordnungen vorgelegt.
Der Ausbauschritt (AS) 2025 gelangt in die Ausfüh-rungsphase und die Planung für AS 2030/35 läuft.
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