Kurzdarstellung des Reparatur- und
Service-Zentrums R.U.S.Z
• Reparaturdienstleistung Neu
• ReparaturNetzWerk Wien mit 56 kleingewerblichen
Mitgliedsbetrieben
• „Tochterbetrieb“ Demontage- und Recycling-Zentrum D.R.Z
• TrashDesignManufaktur im R.U.S.Z-Start-Up D.R.Z
• Initiator des Österreichischen Dachverbandes einschlägiger
sozialwirtschaftlicher Betriebe RepaNet
• Gründungsmitglied und 6-jährige Präsidentschaft im EU-
Dachverband für Sozialwirtschaft RREUSE
Reuse and Recycling European Union
Social Enterprises
• First European network of social enterprises with activities in Reuse and Recycling.
• Lobbying within the EU for social and ecological concerns.
• Represents 40.000 (transplacement) jobs
– 17,000 people collect, reuse and recycle about
– 300,000 tonnes of WEEE through
– 1,200 centres
• www.rreuse.org
R.U.S.Z (AU)
RepaNet (AU)
RepaNet Slovakia (SK)
ARGE Müllvermeidung (AU)
Komosie (BE)
RESsources (BE)
BAG Arbeit (DE)
Werkstatt Frankfurt (DE)
AERESS (ES)
Fédération ENVIE (FR)
Emmaüs (FR)
Réseau des Ressourceries et
Recycleries (FR)
Ecorec (GR)
Cylch (UK)
Community Recycling Network (UK)
Charity Shops (UK)
CRN Scotland (UK)
Community Composting Network (UK)
Create (UK)
Furniture Recycling Network (UK)
Emmaüs International (INT)
bKN Amersfoort (NL)
Työ & Toiminta Ry (FIN)
Tervatulli Oy (FIN)
Neo-Act Ltd (FIN)
Rehab Recycle (IR)
Zur Klimarelevanz von Produktnutzungs-
dauerverlängerung und Wiederverwendung
• Wiederverwendung von Gebrauchsgütern allgemein reduziert
CO2-Emissionen 1:1[1]
• Wiederverwendung von Elektro(nik)-Geräten reduziert CO2-
Emissionen um ein Vielfaches (Computer: 1:10)[2]
Waschmaschinen und Geschirrspüler 1:5?
• Steigerung der Energieeffizienz wird vom Nutzerverhalten
wesentlich stärker beeinflusst, als vom vorzeitigen Neukauf
(„Timely Replacement“)
• relative Reduktion von CO2-Emissionen gegenüber dem
Neukauf ergibt sich aus Nicht-Produktion und Nicht-Distribution
plus Energie-Mehrverbrauch.->WM-Tuning!
[1] TNO Knowledge for business (Hrsg.): Second-hand shops helpful to the environment, 2008.
[2] TU Berlin, Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration
Länger nutzen statt öfter kaufen
Timely Replacement
• Umfassende Umweltanalysen zeigen, dass die Verlängerung
der Nutzungsdauer ökologische Vorteile bringt gegenüber
frühem Neukauf.
• Evaluierungen auf Basis von umfangreichen, ökologischen
Indikatoren messen der Nutzungsphase tendentiell weniger
Bedeutung bei.
• Evaluierungen auf alleiniger Basis des Energieverbrauchs
(Energiebilanzen) können zu falschen Schlussfolgerungen
bezüglich der gesamtökologischen Auswirkungen führen!
Untersuchung derselben
Waschmaschine mittels dreier LCA
s
CED
11,7
83,0
2,5
2,8 0,01
UBP'97
22,1
70,8
3,9
3,1 0,1
EI'99
52,735,8
3,9
7,4
0,2
Production & Distribution Operation (Electricity)Operation (Water usage) MaintenanceDisposal
CECED-Studie, Öko-Institut Freiburg
• Kumulierter Energieaufwand (Cumulated Energy Demand): Austausch von Waschmaschinen > 10 Jahre gerechtfertigt
• Globales Erwärmungspotential (Global Warming Potential): Austausch von Waschmaschinen > 15 Jahre gerechtfertigt
• Totale Umweltbelastung (Total Environmental Burden): Austausch von Waschmaschinen > 20 Jahre gerechtfertigt.
Der Austausch einer 10 Jahre alten Waschmaschine
durch eine neue verursacht mehr ökologische und
finanzielle Nachteile, als die “alte” Waschmaschine
weiter zu nutzen
Was lernen wir daraus?
• Der höhere Energieverbrauch von älteren Geräten wird durch
den geringeren Energieverbrauch für Herstellung und
Distribution kompensiert
• Um frühzeitigen Neukauf ökologisch erstrebenswert zu machen,
wäre eine signifikant höhere Energieeffizienzsteigerung
notwendig als derzeit (und in Zukunft) erzielt wird.
• Und überhaupt: das Nutzerverhalten und der verwendete
Energiemix haben einen weit größeren Einfluss als irgendein
Produkttausch
Energieverbrauch von Waschmaschinen
Quelle: Nachhaltiges Waschen - Energieverbrauch der Waschmaschine;
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft; Berlin 2005
Energieverbrauch von Waschmaschinen
•
Quelle: Nachhaltiges Waschen - Energieverbrauch der Waschmaschine;
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft; Berlin 2005
2006: Energieeffizienz nahe am
technischen Limit!
Quelle: Werner Scholz, Fachverband Elektro-Hausgeräte im Zentralverband Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie e.V. ZVEI
Aber: Sozial Benachteiligte sollen
keinen Energiekostennachteil haben!
• WM-Tuning macht aus servicierten Gebrauchtgeräten günstige
Energieeffizienzklasse A-Geräte
• Weitere Lebenserwartung liegt bei 10 Jahren
• MPIs erhalten 20% Rabatt
• Alternative Finanzierung – Nur Reiche waschen billig?
• Empfohlene Waschmaschinen: € 1.000,- bis € 1.200,-
• 7 Wegwerf-Waschmaschinen: € 2.100,-
• Miet- oder Kauf-Leasingoptionen für qualitativ hochwertige,
langlebige, reparaturfreundliche Haushaltsgeräte
Tuning von Waschmaschinen statt
„timely replacement“
•
Membrane
Schaltfedern
Kontaktfläche
WM-Tuning statt
„timely replacement“
Nachhaltigkeit:
• Ökologische und soziale Dimension:
WM-Tuning macht aus Altgeräten Energieeffizienzklasse A-
Haushaltsgeräte. Das erfüllt die berechtigten Bedürfnisse von
sozial Schwächeren, spart Energie, schont Ressourcen und schafft
Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose.
• Ökonomische Dimension:
Reparatur und Upgrade schafft Wertschöpfung in Österreich und
nicht in Ost- und Südostasien, wo die automatisierte,
ressourcenintensive Produktion von Neugeräten hauptsächlich
stattfindet.
Waschmaschinen-Spendenaktion
Umverteilung von
Haushaltsgeräten
• Wer sich ein Neugerät leisten kann, spendet sein/ihr Altgerät
• Ressourcenschonung und CO2-Einsparung
• Energieeffizienz durch WM-Tuning
• 2. Karriere für Markengeräte (weitere 10 Jahre!)
• Sozial Schwache (MPIs) erhalten 20% Rabatt
• 5 zusätzliche Arbeitsplätze für (langzeit-) arbeitslose
Mechatroniker
R.U.S.Z-Energieberatung auf
Augenhöhe
Weggesprungen wie ein Tiger,
gelandet wie ein Bettvorleger!
• 500 Gratisberatungen für MPIs in drei Jahren
• Bekämpfung der Energiearmut durch Änderung des
Nutzerverhaltens (Energiespartipps)
• Akzeptanz durch gut ausgebildete, ehemalige LZA und
Energiespargeschenke im Wert von € 60,-
Geplante Obsoleszenz
• Frühzeitiges Ablaufdatum von Produkten (Elektrogeräten)
• Ist die Spitze des Eisbergs
• Der Eisberg heißt: (globalisierte) kapitalistische Marktwirtschaft
• Zwang zum materiellen Wachstum
• Beispiel: 500.000 Waschmaschinen/Jahr in Österreich!
• Marktsättigung ist eingetreten (> 90% der Haushalte)
• 1998: durchschnittliche Lebensdauer: 12 Jahre
• 2011: durchschnittliche Lebensdauer: 6,5 Jahre
=> Spätestens bei Marktsättigung wird die Lebensdauer
verkürzt um die Profite zu sichern/weiter zu erhöhen
Geplante Obsoleszenz
Designed to break – Kaufen für die Müllhalde
z.B.: Billig-Waschmaschine
Häufigster Fehler: Lagerschaden durch zu schwach dimensionierte Stoßdämpfer
Vergleich Wegwerfwaschmaschine <-> langlebige, reparierbare WM
Lagertausch nicht möglich Lagertausch möglich
Geplante Obsoleszenz
Designed to break – Kaufen für die Müllhalde
z.B.: Unterhaltungselektronik
Häufigster Fehler: Elkos
Zu schwache Kondensatoren halten der Hitzeentwicklung in Flat-TVs nicht stand
Passende Elkos würden in der Produktion um einen Cent mehr kosten
Geplante Obsoleszenz
Designed to break – Kaufen für die Müllhalde
z.B.: Laptops, Notebooks
Häufigster Fehler: Grafikkarte
Eingepresste Grafikkarte hält auf Grund zu schwach dimensionierter Kühlleistung
der Hitzeentwicklung nicht stand. Kann nicht getauscht werden. Gesockelter
Prozessor hingegen schon.
Geplante Obsoleszenz
Designed to break – Kaufen für die Müllhalde
z.B.: Tonerkartuschen für Drucker
Das Rad, über dem sich die Feder befindet, steuert die End-of-Life Erkennung.
Hier ist es bereits in der zurückgesetzten Stellung zu sehen
Geplante Obsoleszenz
Geht
s der Wirtschaft gut, geht
s uns allen gut?
• Ein System, das zum Wohle der Shareholder aber zum
Nachteil künftiger Generationen Ressourcen und Menschen
ausbeutet, gehört geändert!
• Ein System, das zum Wohle der Shareholder aber zum
Nachteil künftiger Generationen von der Nachfrage-
orientierung zur Angebotsorientierung umstellt, gehört
geändert! – Es werden mit teuren Vermarktungs-
instrumenten unnötige Bedarfe geschaffen.
Lösungsansatz:
Sozialwirtschaft/3. Sektor/Gemeinwohlökonomie/…
Geplante Obsoleszenz
It
s the Ecology, stupid!
• Marina Fischer-Kowalski: Die Ökonomie kann die Ökologie nicht
überlisten und jede Hoffnung auf weiteres materielles Wachstum
unserer Industriegesellschaft führt direkt in die Sackgasse!
• Unendliches materielles Wachstum auf einem endlichen
Planeten kann nicht funktionieren!
• Das versteht jedes Volksschulkind
• Stupide Ökonomen hingegen setzen weiter auf Wachstum:
• Steigt das BIP werden die Schulden kleiner, …
• Die „unsichtbare Hand“ des Marktes wird das schon regeln!?
Geplante Obsoleszenz
Wir brauchen eine Ressourcen-Schubumkehr. – Jetzt!
• Höhepunkt des Materialismus in der Menschheitsgeschichte ist
erreicht
• Erfolg und Wachstum wird in materiellen Größen definiert
(BIP als Maßzahl für Wohlstand)
• Es ist bis dato nicht gelungen Wirtschaftswachstum vom
Ressourcenverbrauch abzukoppeln
• Was wachsen soll: Lebensqualität bei verringertem Natur-
/Ressourcenverbrauch
• Nutzen statt Besitzen, Tauschen, Teilen, Leihen
Geplante Obsoleszenz
Wir brauchen eine Ressourcen-Schubumkehr. – Forderungen!
• Die Preise müssen die soziale und ökologische Wahrheit
sprechen – Ordnungspolitik!
• Ressourcen verteuern, Arbeit entlasten
• EU-Wirtschaftsraum stärken
• Neue Konsummuster – Wir alle!
• Gebrauchsgüter müssen im Besitz der Hersteller bleiben
• Produkt-Dienstleistungssysteme
• Zivilgesellschaftliche Engagement unverzichtbar!
• Druck auf Politik und Handel
• Gestaltungsmacht durch: Wähler/Kunde ist König
Geplante Obsoleszenz