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Klassische Geflügelpest
Aviäre Influenza: Hochansteckende Tierseuche!Vogelgrippe – eine neue Bedrohung?
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Blick, 19.08.2005
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Aufbau des Vortrages
Allgemeines zu InfluenzavirenAviäre Influenza beim VogelVeterinärmedizinische MassnahmenVorsorgliche SofortmassnahmenGrippe beim Menschen / Grippe-Vorsorge
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Allgemeines zu Influenza-Viren
Definition Influenza
Viruskrankheit des AtmungstraktesInfiziert verschiedene Tierarten inkl. den Menschen
– Vögel, Schwein, Pferd, Robbe, Walfisch
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Allgemeines zu Influenza-Viren
Das Virus
Form: ungefähr rundGrösse: ca. 200 Nanometer DurchmesserHülle: mit Spikes (Hämagglutinin und Neuraminidase)
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Allgemeines zu Influenza-Viren
Typen von Influenza
Typ A, B und C (wobei Typ C eine untergeordnete Rolle zukommt)Typ A und B mit Subtypen definiert durch die Oberflächenantigene Hämagglutinin (H1-H16) und Neuraminidase (N1-N9)Subtypen meist wirtsspezifisch
– z.B. A(H5N1) für Vögel, A(H1N1) für Mensch
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Allgemeines zu Influenzaviren
Influenzastämme
Einzigartige Stämme entstehen jedes Jahr durch „antigenic shift“ und „antigenic drift“Antigenic shift (Rekombination)
– Austausch der 8 genomischen Untereinheiten bei Koinfektionen (Begriff des „mixing vessel“)
Antigenic drift– Punktmutationen
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Aviäre Influenza beim Vogel
Hühnerinfluenza:H5, H7Puteninfluenza: H6, H9, H4, H8
Reservoir: Wasservögel; hohe Tenazität
Meldepflicht; in der Schweiz seit 1930 nicht mehr aufgetreten
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Aviäre Influenza beim Vogel
Klinik
LPAI– Schwellung der Nasennebenhöhlen, Schläfrigkeit,
Rückgang der Legeleistung (5 – 35 %), Durchfall, zentralnervöse Störungen
HPAI– 100 % Abgänge innert 2 – 4 Tagen (Ausnahme
Wachtel)
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Aviäre Influenza beim Vogel
Blau verfärbter Kamm eines infizierten Huhnes (l.) im Vergleich zu einem normalen Huhn (r.)
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Aviäre Influenza beim Vogel
Kamm- und Kehllappenödem
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Aviäre Influenza beim Vogel
Deformierte Eier mit dünner oder fehlender Eierschale
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Aviäre Influenza beim Vogel
Seit 1959 20 Ausbrüche ausschliesslich durch H7-und H5-StämmeLetzte Fälle:
– A/chicken/Hong Kong/97 (H5N1) 2 Mio. Tiere– A/chicken/Italy/330/97 (H5N2) 15‘000 Tiere– A/turkey/Italy/99 (H7N1) 17 Mio. Tiere– A/chicken/Chile/02 (H7N3) 1 Mio. Tiere– A/chicken/Netherland/03 (H7N7) 30 Mio. Tiere– A/chicken/Asia/04 (H5N1) 100 Mio. Tiere– A/chicken/USA/04 (H7N2) 16‘000 Tiere– A/chicken/Canada/04 (H7N3) 1,2 Mio. Tiere
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Aviäre Influenza beim Vogel
Gründe für Zunahme der AI
Entwicklung von dicht besiedelten Geflügelzonen (Biosicherheitsstandards nicht aufrecht zu erhalten)Zunahme der Freilandhaltung (CH/EU)Ökologie des Virus
1. Globale Erwärmung?2. Änderungen in der Flugroute und Jahreszeit der Zugvögel?3. Änderung der Vogelspezies in Vogelzügen?
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Aviäre Influenza beim Vogel
Epidemiologie
Alle Subtypen kommen in Wildvögeln vor, hauptsächlich in Wasservögeln genetischer PoolKeine ErkrankungAusscheidung des Virus via Kot: Kontamination der UmweltDoppelinfektionen möglichVerbreitung durch Zugvögel
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Veterinärmedizinische Massnahmen
Mögliche Einschleppungswege unterbinden (Importverbote für lebende Vögel & Produkte, illegale Importe)Ausbildung und Information der Geflügelwirtschaft & RassegeflügelzüchterÜberwachungsprogramm für Zugvögel
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Organe & Kloakentupfer; Kot; Beringungsstation Ulmethöhe;Wichtige Überwinterungsplätze von Zugvögeln
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Veterinärmedizinische Massnahmen
Verbot der Geflügelhaltung im FreienLabornotfallplanung (Diagnostik, Vorgehen auf Verdachtsbetrieben, Seuchen-Notfallkoffer, Tötung von Geflügel)Impfung, aber kombiniert mit weiteren Massnahmen
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Veterinärmedizinische Massnahmen
Schutzmassnahmen durch den Tierhalter– Hände waschen und desinfizieren– Separate Stallschuhe und Überkleider– Hygieneschleuse– Stall abschliessen / Zutrittsverbot– Kein Tierzukauf unbekannter Herkunft– Zu- und Verkauf dokumentieren– Korrekte Entsorgung– Regelmässige Reinigung / Desinfektion– Vorsicht vor gebrauchtem Gebinde– Vorsicht bei Besuchen– Vertrauen in Lieferanten– Dokumentation des Gesundheitszustandes (Wasser, Futter, Abgänge,
Leistung)
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Vorsorgliche Sofortmassnahmen
Verbot der Geflügelhaltung im FreienRegistrierung der GeflügelhaltungenVerbot von Märkten und AusstellungenDeklaration des Auslaufverbots an der Verkaufsstelle von Freiland- und Bio-GeflügelproduktenKeine Auswirkung auf Beiträge nach Abgeltungsgesetz
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Vorsorgliche Sofortmassnahmen
Ausnahme vom Auslaufverbot:– Auf Antrag, wenn– geschlossenes Haltungssystem nicht möglich– Futter- und Tränkestellen für Wildvögel
unzugänglich– Enten und Gänse getrennt gehalten– alle 2 Wochen tierärztlich untersucht– Schwimmvögel alle 2 Wochen serologisch
untersucht
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Aussenklimabereich
Informationen zum Freilandhalteverbot beim Geflügel – Aussenklimabereich für Hausgeflügel-KleinhaltungenMeldung an Bauaufseher / BaubüroBefristung bis 15. 12. 2005
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Aussenklimabereich
Beispiel
Dachkonstruktion:Belastung durch Regen, Schnee und Wind berücksichtigen
Dachmaterial: Plane/Bauplastik/Wellblech oder dergleichen
Wandmaterial:feinmaschiges Drahtgitter/ Reb- oder Windschutznetz oder dergleichen
Boden:kann unbefestigt sein, sollte aber eingestreut sein
Wandabschlüsse:Eindringen von Wildvögeln ist zu verhindern
Höhe:muss nicht begehbar, aber bedienbar sein
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Bespannen mit Plastikfolie, allseits befestigen, ev. eingraben
Metallbögen, z.B. für Folientunnels
Bogenverbindungen
Beide Endbögen abspannen
Stirnseiten mit Rebnetz, oder dergleichen verschliessen
Abbildung: Überdachungsmöglichkeit für kleine Wassergeflügelteiche von z.B. 2 x 5 m, ohne natürlichen Wasserzufluss
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Übertragbarkeit?
Aviäre Influenzaviren infizieren idR Menschen nicht1997 HongKong: erster Fall einer Übertragung dokumentiert– Direkter Kontakt mit erkrankten Vögeln/Kot– Keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung
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Vogelgrippe beim Menschen
Todesfälle beim Menschen
67 Personen mit engem Kontakt zu Geflügel oder Genuss von Geflügelfleisch (WHO, 17.11.05)
vornehmlich Kinder & JugendlicheSterblichkeitsrate 70 - 80 %Fieber, Husten, Durchfall, Tod innert 1 Woche
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Vogelgrippe beim Menschen
Public Health Aspekte
Bis heute keine Übertragung von aviären Influenzaviren von Mensch zu Mensch, sowie kein genetisches Reassortment der H5N1-IsolateFurcht vor neuen aviären Influenzastämmen mit Mensch-zu-Mensch ÜbertragungPotential für schwere humane Epi- oder Pandemien
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Grippe-Vorsorge
Interpandemische Periode– Empfehlung Grippeschutzimpfung– Empfehlung „Notvorrat“– Koordinationsgruppe „Gesundheit und Grippepandemie“
Pandemie– Schutzimpfung und Tamiflu– Risikogruppen, Pflegepersonal, Blaulicht, Transport,
öffentliche Versorgung
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Klassische Geflügelpest
Was haben wir gehört?– Allgemeines zu Influenzaviren– Aviäre Influenza beim Vogel– Veterinärmedizinische Massnahmen– Vorsorgliche Sofortmassnahmen– Vogelgrippe beim Menschen / Grippe-Vorsorge
Danke für Ihre Aufmerksamkeit