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31.07.2015
Workshop BLehrwerke multimedial ergänzen
Titelbild hier einsetzen
DIENSTAG
15:00-16:00 Uhr
Einführung
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Prof. Dr. Gabriele Kniffka
Leiterin Studiengang BachelorDaF/DaZ
Pädagogische Hochschule
Freiburg
André Moeller
Leiter Bildungsprogramme
Deutsche Welle
Bonn
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Katharina Boßerhoff
Community-BetreuerinBildungsprogramme
Deutsche Welle
Bonn
Unser Auftrag
DW-Gesetz § 4: ZieleDie Angebote der Deutschen Welle sollen Deutschland als europäisch gewachsene Kulturnation und freiheitlich verfassten demokratischen Rechtsstaat verständlich machen. […] mit dem Ziel, das Verständnis und den Austausch der Kulturen und Völker zu fördern. Die Deutsche Welle fördert dabei insbesondere die deutsche Sprac he.
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Unsere Zielgruppe
Ein paar Zahlen
- 14 Millionen Deutschlerner weltweit
- 6,2 Millionen PI im Monat für die DW-Deutschkurse
- 2,1 Millionen Audio- und Video-Abrufe im Monat
- 420 Tausend weltweit versandte Newsletter im Monat
- 600 Tausend Facebook-Fans und Twitter-Follower
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Eröffnungsfragen
Mit welchem Material unterrichten Sie regulär?
Ergänzen Sie das Lehrbuch – und, wenn ja: warum?
Unser Programm
Di, 28. Juli 15:00-16:00 Uhr Einführung
Kaffeepause
16:30-17:30 Uhr Input
Mi, 29. Juli 11:00-12:30 Uhr Gruppenarbeit
Mittagessen
14:30-16:30 Uhr Ergebnispräsentation
Do, 30. Juli 17:00-17:45 Vorstellung Workshop-Arbeit
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Gesteuerter Zweitspracherwerb
Wichtige Faktoren
Gesteuerter Zweitspracherwerb
Was wissen wir heute über einen effektiven L2-Unterricht?
11 allgemeine Prinzipien für den L2-Unterricht (nach Ellis/Shintani 2014)
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Prinzip 1: Chunks und Regelwissen
Unterricht muss sicherstellen, dass ein reiches
Repertoire an formelhaften Wendungen (Chunks) wie
auch regelbasierte Kompetenz vermittelt werden.
� (Routine-)Formeln ermöglichen Flüssigkeit, erlauben
schnellen Einsatz, helfen bei der Regelfindung
� gerade im Anfänger-Bereich relevant
Prinzip 2: Fokus auf Bedeutung
Unterricht muss sicherstellen, dass Lernende sich
vorwiegend auf die Bedeutung konzentrieren (Meaning
Focused Instruction/MFI).
� MFI ist hoch effektiv, erfordert allerdings Focus on
Form (FonF)
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Prinzip 3: Fokus auf Form
Unterricht muss sicherstellen, dass Lernende die
Aufmerksamkeit auch auf die Form richten.
� Expliziter Grammatikunterricht
� Aufmerksamkeitslenkende Aufgaben
� Anwendung input-basierter oder
produktionsorientierter Methoden
� FonF(Focus on Form)-Techniken
Prinzip 4: Implizites/explizites Wissen
Unterricht muss den Erwerb impliziten Wissens in der L2
fördern, ohne dabei das explizite Wissen zu
vernachlässigen.
� Implizites Wissen hat Vorrang!
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Prinzip 5: Erwerbssequenzen
Unterricht muss die Erwerbssequenzen/den
Erwerbsstand individueller Lerner berücksichtigen.
� Null-Grammatik-Ansatz
� Sprachstandserhebung
� Fokus auf explizitem Wissen
Prinzip 6: Input
Unterricht, der erfolgreich sein will, erfordert reichen
Input in der Zweitsprache.
� L2 = Medium und Gegenstand des Unterrichts
� Möglichkeiten außerschulischen L2-Lernens schaffen
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Prinzip 7: Output
Unterricht, der erfolgreich sein will, erfordert
Gelegenheiten zur Produktion (Output-Orientierung).
� Swain 1985: „pushed output“
Prinzip 7: Output
Produktion
� hilft, besseren Input zu generieren
� zwingt Lerner, sich auf Grammatik zu konzentrieren
� hilft, Hypothesen zu überprüfen
� unterstützt die Entwicklung diskursiver Kompetenzen
� gibt Lernenden Auto-Input
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Prinzip 8: Interaktion
Gelegenheiten zur Interaktion in der L2 sind extrem
wichtig für die Herausbildung von zweitsprachlicher
Kompetenz.
� authentische Kontexte zum umfangreichen und motivierten
Gebrauch der L2 schaffen (volle Performanz)
� L2-Lerner eigene kommunikative Bedürfnisse ausdrücken lassen
� L2-Lerner bei der Bewältigung sprachlicher Aufgaben, die noch
über ihrem Kompetenzniveau liegen, unterstützen
Prinzip 9: Individuelle Unterschiede
Instruktion sollte die individuellen Unterschiede der
Lernenden berücksichtigen.
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Prinzip 10: Subjektivität des L2-Erwerbs
L2-Erwerb steht immer im Zusammenhang mit der
sozialen Identität – Entwicklung neuer, anderer
Identitäten.
� Berücksichtigung der (kognitiven, emotionalen)
Konstruktion von Eindrücken, Haltungen, Hoffnungen,
Überzeugungen, Werten
Prinzip 11: Beurteilung der Lerner-Kompetenz
Bei der Bestimmung des Sprachstandes ist es wichtig,
sowohl Daten durch freie wie durch kontrollierte
Produktion zu erheben und auszuwerten.
� Metalinguistische Urteile
� Auswahlantworten
� Halboffene Aufgaben (Lückentexte)
� Freie Produktionen
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Schlussfolgerungen
Guter Unterricht ist ein Unterricht, der mit den L2-Lern-/
Erwerbsprozessen in Einklang ist.
Unterricht, der mit L2-Aneignungsprozessen nicht
kompatibel ist, kann nicht erfolgreich sein.
Schlussfolgerungen
Folgen für L2-Didaktik:
� Beschreibung von natürlichen und gesteuerten L2-
Erwerbsprozessen geben
� Vorschläge liefern, wie Erkenntnisse aus der L2-
Erwerbsforschung für den Fremd- und
Zweitsprachenunterricht nutzbar gemacht werden
können.
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Literatur
Ellis, R. & Shintani, N. (2014): Exploring Language Pedagogy
through Second Language Acquisition Research. London/New York:
Routledge.
Firth, A. & Wagner, J. (2007): Second/foreign language learning as
a social accomplishment: elaborations on a reconceptualized SLA.
Modern Language Journal 91, 798-817.
Long, M. (1991): Focus on form: a design feature in language
teaching methodology. In: de Bot et al. (eds.) Foreign Language
Research in Crosscultural Perspective. Amsterdam. 39-52.
DIENSTAG
16:30-17:30 Uhr
Input
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Aufgabe
Bitte überlegen Sie, mit welchen Prinzipien der Einsatz Neuer Medien im L2-Unterricht begründbar ist.
Begründen Sie Ihre Auswahl.
Das Lehrwerk ergänzende Medien
Genereller Überblick
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Neue Medien
- Seit 1990er Jahren: Bezeichnung für computer- und netzbasierte digitale Medien
- Keine Verdrängung „alter“ Medien, sondern Erweiterung der Vielfalt der Kommunikationstechnologien
- Motor des Medienwandels: Digitalisierung
- Computer: digitales „Universalmedium“
Computer als „Universalmedium“
- Verarbeitung von Daten verschiedener Codierungen und Zeichensysteme (Schrift, Zahlen, statische und bewegte Bilder, Töne)
- Übernahme zahlreicher Funktionen anderer Einzelmedien:
� Schrifttexte lesen und schreiben
� Filme ansehen/aufzeichnen
� Telefongespräche führen
� Fotografien ansehen und archivieren
- Medienkonvergenz: Technische/inhaltliche Annäherung und Verschmelzung von Einzelmedien
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Medialer Wandel: Folgen
Kulturelle und sprachbezogene Veränderungen:
- computervermittelte Kommunikation über E-Mail, Chat, SMS oder soziale Netzwerke
- neue sprachliche Normen und Codes (Akronyme, Emoticons etc.) mit oral-literalem Charakter (konzeptionelle Mündlichkeit)
Medialer Wandel: Folgen
Veränderung von Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen
Texte heute zunehmend multimedial/multimodal/hybride Formationen
Beispiel: Die digitale Version einer Zeitschrift enthält neben Texten ergänzende Filmclips, Grafikanimationen und Hörtexte.
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Beispiel: Die Zeit
Printausgabe Internetausgabe
Auswirkungen auf den Sprachunterricht
- Veränderung der fachlichen Gegenstandsbereiche
- Neue didaktische Herausforderungen (Multiliteracies)
- Funktion von Computer- und netzbasierten digitalen Medien in Lehr-Lernkontexten:
� Informationsquelle
� Kommunikations- und Schreibmedium
� individuelle Lern- und Übungsplattform
� Hilfsmittel zur Kooperation
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Literatur
Malaguti, S. & Thoma, N. (2012). Film und Filmmusik im Zweit- und Fremdsprachenunterricht. Einführung in den Themenschwerpunkt. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, Jg. 17, H. 2 (Oktober 2012). http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-17-2/beitrag/Malaguti_Thoma_Einfuehrung.pdf.
Marx, N. & M. Langner (Hrsg.) (2005). Die Neuen Medien im Fremdsprachenunterricht. ZiF 10/1 2005. http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-10-1/allgemein/beitra26.htm.
Rösler, D. (2010). Die Funktion von Medien im Deutsch als Fremd- und Deutsch als Zweitsprache-Unterricht. In: Krumm, Hans-Jürgen; Fandrych, Christian; Hufeisen, Britta; Riemer, Claudia (Hrsg.) Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Ein internationales Handbuch. Band 2. Berlin/New York: Walter de Gruyter (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft, 35.2), 1199-1214.
Schwerdtfeger, I. (2001). Die Funktion der Medien in den Methoden des Deutsch als Fremdsprache-Unterrichts. In: Gerhard Helbig, Lutz Götze, Gert Henrici und Hans-Jürgen Krumm (Hg.), Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch, 1017-1028. (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 19.1-2). Berlin/New York: de Gruyter.
Staiger, M. (2007). Medienbegriffe – Mediendiskurse – Medienkonzepte. Bausteine einer Deutschdidaktik als Medienkulturdidaktik. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.
Das Lehrwerk ergänzende Medien
Angebote der DW
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Swimmingpool
Zeigen Sie auf, wenn Sie eines der Wörter hören!
Cabrio Kühlbox Eis
Picknick Frisbee Sonnenbrand
Sonnenbad Badekappen Swimmingpool
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Sprechen oder singen Sie den Refrain nach!
Ich hör den Sommer in meinem Radio,
Spür den Fahrtwind im Cabrio.
Mit der Kühlbox im Gepäck fahren wir weg.
Es ist Sommer in deiner Stadt.
Es ist Sommer in deiner Stadt.
Worüber würden Sie im Refrain singen?
Ich hör den Sommer in meinem Radio,
Spür den Fahrtwind im Cabrio.
Mit der Kühlbox im Gepäck fahren wir weg.
Es ist Sommer in deiner Stadt.
Es ist Sommer in deiner Stadt.
Erarbeiten Sie ein Wortfeld!
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Worüber würden Sie im Refrain singen?
Ich fahr mit Skiern durch den Schnee,
Schlürfe abends heißen Tee.
Mit Glühwein und Gebäck fahren wir weg.
Es ist Winter in deiner Stadt.
Es ist Winter in deiner Stadt.
Erarbeiten Sie ein Wortfeld!
Das Bandtagebuch – alle SongsDas Bandtagebuch – auf einem Album
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Gruppenarbeit
Um was für ein Material handelt es sich? Beschreiben Sie!
Welche Anforderungen stellt das Material?
Welche Potenziale bzw. Grenzen sehen Sie?
Wo ist die Anschlussfähigkeit ans Lehrwerk?
Gruppenarbeit
spiegel onlinezeit onlinebild.de
Podcast Langsame Nachrichten DWTop-Thema DW
Tagesschau in 100 sek ARDJojo sucht das Glück DW
Facebook:DW learn germanBlog: Deutschfans
Das Bandtagebuch DWQuelle eigener Wahl
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Gruppenarbeit | Gruppe 1: Zeitungen Online
Gruppenarbeit | Gruppe 1: Zeitungen Online
Material: spiegel.de / SchuleHandys im Unterricht – Lehrer bring Störsender mit und wird suspendiert
http://www.spiegel.de/schulspiegel/handys-in-der-schule-ohne-smartphones-mehr-konzentration-a-1036911.html
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Gruppenarbeit | Gruppe 2: Video
Material: https://www.tagesschau.de/100sekunden
Gruppenarbeit | Gruppe 3: Podcast
www.wdr5.dez.B. Erlebte Geschichtenhttp://www.wdr5.de/sendungen/erlebtegeschichten/baerbel-wohlleben-100.html
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Gruppenarbeit | Gruppe 3: Podcast
ZeitzeichenKonrad Dudens "Vollständiges Orthographisches Wörterbuch" erscheint (am 7.7.1880)
http://podcast-ww.wdr.de/medstdp/fsk0/74/748910/wdr5zeitzeichen_2015-07-07_konraddudensvollstaendigesorthographischeswoerterbucherscheintam771880_wdr5.mp3
Gruppenarbeit | Gruppe 3: Podcast
Nachrichten leicht - Gericht stoppt Betreuungs-Geld
http://www.nachrichtenleicht.de/gericht-stoppt-betreuungs-geld.2042.de.html?dram:article_id=326209
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Gruppenarbeit | Gruppe 4: Social Media
www.deutschfans.com
Gruppenarbeit | Gruppe 4: Social Media
www.facebook.com/dw.learngerman
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Gruppenarbeit | Gruppe 5: Musik
Das Bandtagebuch – Folge 10
MITTWOCH
14:30-16:30 Uhr
Ergebnispräsentation