2 E D I T O R I A L
Diese Frage konnten wir neun jungen Redakteure zu
Beginn unseres Seminars keinem weisen Spiegel stellen.
Warum? Schlicht und ergreifend war kein einziger Spiegel in
der ganzen Wohnung vorhanden!
Abgesehen vom Verzicht auf den erschreckenden, morgend-
lichen Spiegelblick, mussten wir, zum Teil noch völlig uner-
fahrene Jungredakteure, auf die weisen Vorhersagen des
Spiegels verzichten. Doch irgendein uns wohlgesonnener,
geheimer Freund bemerkte unseren Spiegelmangel:
Und simsalabim in unserem Bad, es sich befand ein Spiegel,
wie von Zauberhand. Auf einem großen, feuerroten Schild
war in wohlbekannten Lettern eines populären
Nachrichtenmagazins folgende Botschaft zu lesen: �Spiegel
Gucker wissen mehr!� Großen Dank diesem geheimen
Freund! Was kann uns jetzt noch passieren? Nun halten Sie
die FILMab! in der Hand. Urteilen Sie selbst, ist�s interessant?
Die erste ging wie warme Semmel weg - bemerkten wir bei
einem Auslegecheck.
Schicken sie uns Ihre Meinung über unsere Zeitung per SMS
(0179/ 503 65 90). Unter den Einsedungen verlosen wir
zwei Freikarten für jeweils zwei Personen für die
Abschlußveranstaltung. Viel Glück! [ca]
Spieglein, Spieglein an der Wand, wird FILMab! pünktlich fertig & interessant?
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I N H A L T 3
Caroline Arndt, Juliane Schirmann, Falko Fleischmann
Wismarsche Str. 126, 19055 Schwerin, Fon: (0179) 503 65 90, E-Mail: [email protected],
Homepage: filmab.jmmv.de
Jugendmedienverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Budapester Str. 7, 18057 Rostock
Caroline Arndt
Caroline Arndt [ca] , Falko Fleischmann [ff], Erik Jalowy [ej], Anika Lampe [al], Alexander Masche
[am], Anne-Christin Mook [acm], Karen Obenauf [ko], Juliane Schirmann [js], Antje Witting [aw]
Andreas Mulsow [amu], Karen Obenauf
c/w Obertritendruck, Münzstr. 3, 19055 Schwerin
400 - 500
2 / 2003
3. Mai 1995
Leitung:
Kontakt:
Herausgeber:
V.i.S.d.P:
Redaktion:
Layout:
Belichtung & Druck:
Auflage:
Ausgabe:
Erste Ausgabe
Editorial
Inhalt / Impressum
Fest
Eröffnungsveranstaltung
Interview mit Hermann
Junghans
Schulumfrage zum
Kinoseminar
Forum Kino
Film
Spielfilm Wolfsburg
Spielfilm Wir
Kurzfilm 15 Jahre
Programm
2
3
4
6
10
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14
15
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IMP
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FILMab! unabhängige Seminarzeitung des JMMV zum FilmKunstFest
4 F E S T
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18:30 Uhr, Capitol Schwerin. Der rote Teppich ist ausge-
rollt, die erste Ausgabe der FILMab! liegt bereit und
Kameras und Mikrofone begrüßen die gespannten Gäste im
Foyer. In wenigen Minuten startet die Eröffnungs-
veranstaltung des 13. FilmKunstFestes Schwerin.
Durch die Vorhalle schweben Stimmen von Regisseuren,
Schauspielern, Politikern und Gästen, die alle in Gespräche
vertieft auf den baldigen Beginn der Eröffnungsfeier warten.
Gegen 19:40 Uhr sind die Säle des Capitols brechend voll.
Wer keine Karten reserviert hat, kommt ab 19:20 Uhr nicht
mehr in das Capitol 1. Endlich beginnt das Programm. Es
kommen Studenten der Hochschule für Musik und Theater
Rostock auf die Bühne und performen für das Publikum
Peter Gabriel Song �Solsbury Hill�. Mit freudigen Gesichtern
verlassen sie die Bühne wieder. Auftakt geklappt.
Danach folgt die Begrüßungsrede von Festivalleiter Hasso
Hartmann. Im Zentrum des Festes stehen die Kurz- und
Spielfilmwettbewerbe.
Anschließend ergreift Schwerins Oberbürgermeister Clausen
das Wort. Für ihn ist das Festival inzwischen aus der
Landeshauptstadt nicht mehr wegzudenken. Besonders
begeistert ihn die familiäre, gemütliche Atmosphäre. Uns
auch. Denn gemütlich ist es hier wirklich. Und aufregend.
Die letzte Rede hält Prof. Dr. Metelmann, Landesminister für
Bildung, Wissenschaft und Kultur. Er spricht locker amüsant,
witzelt herum.
Nun ist es soweit: die Verleihung des Ehrenpreises beginnt.
Kunst muss sich einmischen
F E S T 5
Regisseur Matti Geschonneck kommt nach vorne und
berichtet über seinen alten Kollegen. Mit dabei auch ein
Schauspielerwitz von diesem. Wenig später steht er auf der
Bühne: Mario Adorf. Unter tosendem Applaus und Standing
Ovations wird ihm der Preis des �Goldenen Ochsen� über-
reicht. Adorf zeigt sich gerührt und spricht erfreut über die
Auswahl der Filme und insbesondere darüber, wie sich die
Jugend auf dem Fest darstellt. Auch für eine kleine Scher-
zerei ist er sich nicht zu schade. Blitzlichtgewitter. Adorf ver-
lässt die Bühne. Unten erwarten ihn freudige Gratulanten
und eine Menge Händegeschüttel.
Der dritte und letzte Auftritt der �Gabriels�. Ein kurzer
Umbau und es heißt: FILM AB! Freydanks Kurzfilm �Dienst�
eröffnet den filmischen Teil des Abends. Anfängliches
Lachen bei skurrilen Morden verwundert uns sehr.
Es folgt die Claussen+Wöbke-Produktion �Lichter�, ein eher
bedrückender Film. Doch wir sind in Hochstimmung, denn
für Fragen zu den Filmen gibt es ein kurzes moderiertes
Filmgespräch mit Regisseuren, Produzent und den
Hauptdarstellern Armin Zarbock (�Dienst�) und Maria
Simon (�Lichter�).
Das Buffet auf dem Eröffnungsempfang ist spärlich. Deshalb
konzentrieren wir uns auf Gespräche mit anwesenden nam-
haften Gästen. Gerne wären wir noch länger geblieben,
aber schließlich muss auch dieser Artikel geschrieben wer-
den... [acm+al]
- Ein Bericht zur Eröffnungsveranstaltung
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6 F E S T
Das FilmKunstFest ist Kultur pur: Viele Menschen komm-
men nach Schwerin um dem bunten Leben aus Musik,
Kunst und Film beizuwohnen. Schnell vergisst man dabei,
dass es in Sachen Förderung kultureller Einrichtungen in
Schwerin auch nicht besser aussieht als anderswo.
Überall wird der berüchtigte Rotstift angesetzt, Schulden
über Schulden, kein Geld vorhanden. Das ist kein neuer
Schnack.
Kurzentschlossen packte ich Papier und Stift zusammen um
Hermann Junghans, unseren neuen Kultur-,Schul-,Jugend-
und Sportdezernenten für meine Fragen im Stadthaus zu
besuchen. Er gab mir 5 Minuten Zeit für die Fragen der
Jugend. Mehr nicht ohne Voranmeldung, no chance!
Für gnädige fünf Minuten durfte ich in einem seiner drei
gemütlichen Sessel versinken. Mehr Zeit für all meine Fragen
hätte er auf der Eröffnungsveranstaltung im Schleswig-
Holstein-Haus um drei. Passt ja auch viel besser als in diesem
Verwaltungsbunker....
Eine Stunde später: lässig sitzt mir der Anwalt aus Lübeck
auf einer Bank im grünen Garten gegenüber. Auf der
Sonnenseite. Kein Problem, die Sonnenbrille ist immer dabei.
Na dann man tau.
Es sieht nicht gut aus für die Jugendclubs der Stadt. 19 von
Hermann Junghans�Ich krieg�s hin� Interview mit
F E S T 7
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mit
FILM
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)40 Clubs werden ab 2004 geschlossen. Die Angebote der
einzelnen Einrichtungen seien oft ähnlich, rechtfertigt sich
Junghans zur radikalen Dezimierung. �Die Jugendlichen,
denen Angebot a gestrichen wird, können ebenso gut in
Club b gehen.� Ein Jugendclub pro Stadtteil ist ausreichend.
Punkt. �Wir müssen alle Verzicht üben�. Das Kürzen, in
Diplomatenkreisen eher unter �Straffen� geläufig, Sparen
und Schließen hat erst dann ein Ende, wenn der Haushalt
konsolidiert ist, sich also die Finanzlage entspannt. Bei
einem städtischen Schuldenberg in dreistelliger
Millionenhöhe und bankrotten Land und Bund darf die
8 F E S T
Jugend lange in die Warteschleife. Warten - das kann
Junghans nach Eigenaussage überhaupt nicht. Er gibt zu,
dass Ungeduld eine seiner persönlichen Schwächen ist.
Eigentlich nicht schlecht, denn �youth can`t wait�, too.
Womit wir ja mal eine Gemeinsamkeit hätten, der
Multidezernent und ich. Habe jedoch trotzdem einen leich-
ten Anflug von Zweifeln, ob er ganz schnell und ganz viel
für die Jugend hier bewegen will. Auf die Frage hin, ob er
den hohen Anforderungen seines Berufes gerecht werden
kann, meinte er leger: �Ich krieg`s hin!� Und Junghans will
es wirklich wissen: kürzt er doch den Etat für Jugendhilfe
mal schnell um 300.000 Euro. Das muss sein. �Aber lieber
jetzt beschränken als in ein paar Jahren gar nichts mehr
haben�, so die Devise des dreifachen Vaters.
Neben dem weiten Feld �Jugendhilfe� diskutierten wir im
Schleswig-Holstein-Haus auch über die Probleme derlei
Institutionen. Der Speicher, das Külzhaus, Forumkino und
Schleswig-Holstein-Haus: droht ihnen das kollektive Aus?
Nein, nein, beruhigte mich Junghans. �Kein Kulturinstitut in
Schwerin wird geschlossen.� Schwerin ist die
Kulturhauptstadt des Nordostens. Dies betonte er noch mal
ausdrücklich am Rednerpult.
Junghans will all seine Kraft daran setzen, nach Außen hin
Hermann JunghansInterview mit
F E S T 9
öffentlichkeitswirksamer zu werden, Kultur anzubieten, die
überregional etwas bewirkt. Kultur für Schweriner ist nett,
aber Schwerin soll nicht nur Freizeitmöglichkeiten für
Schweriner bieten. Er fokussiert Wirtschaft und Tourismus
als die Chance für unsere Landeshauptstadt. �Wir müssen
sehen, das wir die Ziele die wir haben realistisch justieren�.
Aha. Im Klartext: Konsequentes Sparen für mindestens eine
Highlightveranstaltung pro Jahr für die national promoted
wird....Und Nena singt auf der Freilichtbühne für die 2500
obdachlosen Kids �irgendwie, irgendwo, irgendwann� wird
euer Jugendclub wieder geöffnet.
Alternative Jugendzentren wie das Dr.K., die junge Leute vor
Ort fördern wollen und sich nicht aus Prestigegründen
engagieren, haben es sehr schwer, zu überleben.
�Schwerin hat in Sachen Kultur einiges verschlafen. [...] In
den nächsten Jahren wird sich die Spreu vom Weizen trenn-
nen. Wir sehen zu, dass wir Weizen werden.�
Danke für das Gespräch, Herr Junghans.
Gedankenversunken schlendere ich zurück in die Redaktion.
Ich glaub ich ess `erst mal eine richtig dicke
Schwarzbrotstulle. [ju]
1 0 F E S T
Im dreizehten Jahr des FilmKunstFestes wurde
wieder ein Kinoseminar auf die Beine gestellt.
Um die Erfolge der Vorjahre zu erreichen, musste
ein interessantes Thema gesucht und die Schulen
dafür interessiert werden.
Dieses Jahr hat das Kinoseminar das Motto �Terror
made in Germany�.
Für Frau Uffmann vom Herder-Gymnasium in
Schwerin hat das Thema eine rechtli-
che und soziale Komponente und ist
somit für den Sozialkundeunterricht
interessant. Auf der anderen Seite stellt
der Terror eine Problematik in aktueller,
sowie in historischer Hinsicht dar. So ist
dieses Randthema mit seinen vielen
Dimensionen auch im Geschichtsunter-
richt ein guter Aufhänger für außerge-
wöhnliche Stunden. Auch wenn hier in
den neuen Bundesländern weniger
Bezug in der Bevölkerung zum Thema
RAF besteht als in den alten.
�Aufgebauscht� war sogar der
Kommentar eines Lehrers.
Wir haben in einigen Gymnasien in
Schwerin und Pampow einmal nachge-
fragt inwieweit die Schulen mit dem
FilmKunstFest in Kontakt stehen. Die
Schulen wurden sowohl über das
Organisationsbüro informiert, aber auch
Kino
?
1 1F E S T
vom Schulamt auf das Kinoseminar und das vorangegange-
ne Lehrerseminar aufmerksam gemacht. Der Direktor vom
Goethe-Gymnasium, Herr Dethloff, äußerte sich sehr aufge-
schlossen uns gegenüber. Seine Schule schickt die komplett-
ten elften Klassen zum Kinoseminar und plante dieses
Projekt schon frühzeitig ein. Außergewöhnlich war, dass das
FilmKunstFest früh ein Thema in der Lehrerkonferenz seiner
Schule gewesen ist. Im Gymnasium Pampow können leider
die Kinoseminare nicht genutzt werden - durch den engen
Klausurplan und die Abiturprüfungen, wie Frau Brettschnei-
der sehr bedauert. Auch sie hatte an einem angebotenen
Vorbereitungsseminar für Lehrer teilgenommen und war von
dem Angebot begeistert. Für das nächste Jahr sei die
Teilnahme aber schon geplant. Aus den Reihen des
Fridericianums wird eine elfte Klasse den Film �Die innere
Sicherheit� ansehen, der auch schon im Zuge des Festivals
2001 im Wettbewerb gezeigt wurde.
Sogar Stralsunder Schüler reisen an. �Die größte Beteiligung
kommt dieses Jahr aber aus dem Schweriner Umland�, so
Frau Wagner vom FilmKunstFest Büro, die für die
Organisation der Kinoseminare verantwortlich ist. Es werden
Schüler aus Wittenburg, Grabow, Neustadt-Glewe und
Neukloster erwartet. So wird die Besucherzahl des zum
dritten Mal durchgeführten Kinoseminars mindestens wie-
der die Zahl des Vorjahres erreichen.
Kino einfach einmal anders, denn die Filme laufen nicht nur
über die Leinwand, das Kinoseminar bietet im Anschluss
eine Podiumsdiskussion. Bei
en
tsp
rech
end
em A
nsp
ruch
kei
n P
rob
lem
...
statt Schule
Baad
er
Das ist besonders in
Bezug auf den hohen
Anspruch, den die aus-
gewählten Filme an die
jungen Zuschauer stellen
wichtig. Also gilt wenig-
stens hier: �Kino statt
Schule!� [ej+ff]
1 2 K U N S T
Über 12 Jahre gibt es das vom Mecklenburg-
Vorpommern Film e.V. geleitete Projekt Forum Kino. Seit
Ende letzen Jahres geht das Gerücht um, dass niemand
mehr an der Weiterführung interessiert ist. Dazu befrag-
ten wir Thorsten Jahn vom Film e.V. Zwar wurden in den
letzten Jahren Fördermittel immer weniger, doch das
Projekt war nie nur von diesem Geld abhängig und
wurde durch eigene Veranstaltungen mitfinanziert.
Tatsache ist, dass zum Ende des Jahres der Vertrag mit
dem Capitol ausgelaufen ist. Die vorher genutzten
Räume in der Röntgenstraße wurden aufgrund von
sicherheitstechnischen Mängeln geschlossen.
Die Reaktion der Schweriner auf die angebliche
Schließung bestärkte die Verantwortlichen, einen neuen
Saal für Filmvorführungen zu finden. So konnte niemals
von einer Schließung die Rede sein, es wird nur zwangs-
läufig eine Pause eingelegt.
Schon Monate vor Ende des Vertrages mit dem Capitol,
begann der Verein mit der Errichtung eines Kinosaals in
der ehemaligen Schelfschule. Noch wird allerdings am
Umbau der Aula in einen Kinosaal gefeilt, bei dem es
vor allem um die Verdunklung geht. In Zukunft will sich
auch der Verein "Kammerkino" bei der weiteren
Gestaltung der Projekte in der Schelfschule mit einbrin-
gen. Dort möchte die Volkshochschule noch weitere
Künstlerprojekte etablieren, eine neue Heimstätte für
kulturelles Engagement ist im Entstehen. [ej]
The Show will go on!Forum Kino vor Neustart
F I L M 1 3
Nach einem Streit mit seiner
Freundin fährt Phillip
Wagner (Benno Fürmann) einen
Jungen an. Er stoppt und über-
legt. Mit den Gedanken bei sei-
ner Freundin fährt er weiter und
lässt den Jungen liegen. Er kann
seine Beziehung retten, jedoch
der Junge stirbt. Die Mutter
Laura (Nina Hoss) kommt mit
der Situation nicht zurecht und
versucht den Täter zu finden,
doch sie scheitert. Als Phillip
beobachtet, dass sich Laura von
einer Brücke stürzt, rettet er sie
und beginnt sich in den näch-
sten Tagen um sie zu kümmern.
Seine Beziehung geht darüber in
die Brüche und er will weg aus
Fernseh- oder
Kinofilm ?
SF: �WOLFSBURG�
Wolfsburg. Laura und Phillip sind zwar gegensätz-
lich positioniert, doch beide sind in einer ähnlich
aussichtslosen Lage und so verbindet sie bald
Liebe. Als sie bemerkt, wer er ist, beschließt sie zu
handeln.
Der Film hat zwar viele Ähnlichkeiten mit einem
Fernsehfilm, entspricht aber trotzdem nicht dem
normalen Samstagabendprogramm. Es gibt im Film
mehrere Stellen, an denen Teile der Dialoge abfla-
chen und vorraussehbar werden. Teilweise wirkt
die Handlung wenig überdacht und realitätsfern.
So erscheint die Szene, in der Phillip Laura einen
Job bei seinem Freund besorgt und dafür 30.000
Euro zahlt, unglaubwürdig. Dem entgegen stehen
die sehr genaue Darstellung der Charaktere und
die Tiefgründigkeit in �Wolfsburg�.
Der Film des Regisseurs Christian Petzold, der auch
�Die Innere Sicherheit� drehte, ist ein Streifen, auf
den weder die Bezeichnung Fernsehfilm noch
Kinofilm genau paßt. Genau diese Verbindung von
Unterhaltung und tiefgründigeren Ideen, scheint
das Erfolgsrezept des Filmes zu sein. [ej]
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Wol
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1 4 F I L M
Ihr Alltag ist von Chaos gekennzeichnet: Ständiges
Verschlafen, anhaltende Einsamkeit und etliche
Beziehungsprobleme. So liebt Judith Carsten, der aber
wiederum mit Pit anbändelt und Florian verliebt sich in
Petronella, die mit Till eine Beziehung führt. Im Laufe der Zeit
aber entwickeln die Freund enorm unterschiedliche
Vorstellungen vom Leben und entfremden sich immer mehr.
Für Micky, der in der Clique eine Aussenseiterrolle spielt und
die Situation innerhalb der Gruppe durch eine rosarote Brille
sieht, bricht damit ein Welt zusammen...
Der Film beginnt mit vielen kurzen Sequenzen, fast im
Minutentakt springt Martin Gypkens von einer Person zur
anderen. Die hohe Anzahl der dabei auftretenden Akteure
sorgt dabei für anfängliche Verwirrung. Nach und nach wer-
den die einzelnen Charaktere und ihre Handlungen immer
mehr miteinander verknüpft.
Ai, Ai, Tequila
Judith, Anke, Carsten,
Käthe, Micky, Pit, Florian,
Petronella, Andreas und
Roland. Sie alle leben in
Berlin.
Szen
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Wir�
SF: �Wir�
�Wir� ist der zweite Spielfilm von
Regisseur Martin Gypkens, der auch das
Drehbuch dieses Filmes verfasste.
Treffsicher und genau beobachtet stellt er
die Schwierigkeiten von
Jungerwachsenen dar, die zwischen
Dauerparty und Ernst des Lebens
schwanken, und arbeitet ihre Träume und
unerfüllten Wünsche heraus. [acm]
F I L M 1 5
Zwei Freundinnen betreten die Diskothek, aufgedonnert,
auf der Suche nach dem ultimativen Rave. Um das
Verlangen nach Ekstase zu befriedigen, konsumieren sie
Drogen, um Musik und Licht in sich verschmelzen zu lassen.
Die eine bleibt bei der gewöhnlichen Menge, die andere
probiert etwas Neues...
Anna Kuczynski war bis 2000 Regie-assistentin am
Münchner Theater. Die junge Regisseurin erschuf mit �15
Jahre� ein originelles und kritisches Werk über eine aktuelle
Problematik, die gerade bei Jugendlichen immer mehr ver-
harmlost wird. Vor allem mit seinem drastischen Ende dürfe
der Film auf den Kinoplätzen für Verblüffung sorgen.
Besonders durch die schnelle Kameraführung und die extre-
men Lichtverhältnisse lässt Kuczynski den Zuschauer am
Rausch des Konsumenten und dessen Folgen teilhaben.
[am]
Zurück aus demKosmos
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15 J
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KF: �15 Jahre�
Techno dröhnt in den Ohren,
gleißend rotes Neonlicht
strahlt durch den vernebelten
Szeneclub. Beklemmende Enge
auf der Tanzfläche, verschwitze
Körper, durchtrieben vom
Rhythmus der Beats.
P R O G R A M M
Capitol 4
9.30 Uhr Kinoseminar - Die innere
Sicherheit
17.00 Uhr Wettbewerb - Sie haben Knut
Neulich 3
19.30 Wettbewerb - Wolfsburg
Hinter`m Spiegel
22.00 Uhr Wettbewerb - Mathilda
Einfach so bleiben
Capitol 5
9.00 Uhr Kinoseminar - Die bleierne Zeit
16.30 Mario Adorf - Die Reise nach
Wien
18.30 Uhr Länderreihe - Die Zeit bleibt stehen
21.00 Uhr Wettbewerb - Lichter
Dienst
Anderswo
20.00 Uhr Buchhandlung Weiland
�Das schöne an den Frauen, den
Männern und der Liebe�
24.00 Uhr Festivalzentrum �Der Wurm�
Filmtalk
Knut Elstermann im Gespräch mit Regisseuren
und Schauspielern des Spielfilwettbewerb
Capitol 1
9.00 Uhr Kinderkino - Karlsson
vom Dach
11.00 Uhr Kinderkino - Klette Ida
20.00 Uhr Mario Adorf
Nachts, wenn der Teufel
kam Anschließend
Gespräch mit
Mario Adorf
Capitol 2
15.30 Uhr Regiereihe
Iwans Kindheit
21.00 Uhr Dokfilmreihe
Premiere No Exit
Capitol 3
16.00 Uhr Länderreihe - I love
Budapest
18.00 Uhr Dokfilmreihe -
Baum Narren
20.00 Uhr NDR-Spezial
Preview Richard Tauber -
Die Herz ist mein Herz
22.15 Uhr Länderreihe -
Roter Psalm
08