Evangelische Singgemeinde
Berner Kantorei und Zürcher Kantorei zu Predigern
Titelbild Heinrich Ignaz Franz Biber
(1644 – 1704)
Berner Münster Samstag, 15. Dezember 2018, 20.00 Uhr
Werkeinführung 19.15 Uhr
Predigerkirche Zürich Sonntag, 16. Dezember 2018, 17.00 Uhr
Werkeinführung: 16:15
Barocke Klangpracht
H.I.F. Biber (1644 – 1704)
Missa Bruxellensis
Gregorianik
Philipp Jacob Rittler (1637 – 1690): Sonata à 6
Giovanni Valentini (1582/3 - 1649): Sonata à 5
Johann Stadlmayr (um 1575 – 1648): Sonata à 13
Siri K. Thornhill, Julia Frischknecht – Sopran
Jan Börner, Franziska Lieder – Alt
Benoît Haller, Luigi Chiaramonte – Tenor
Jonathan Sells, Breno Quinderé – Bass
Zürcher Kantorei zu Predigern
Berner Kantorei
Les Cornets Noirs (Leitung Frithjof Smith)
Schola der Dreifaltigkeitskirche (Leitung Kurt Meier)
Johannes Günther – Gesamtleitung
Programm
Gregorianischer Introitus
Philipperbrief 4,4–6
Johann Stadlmayr
Sonata à 13
H.I.F. Biber: Missa Bruxellensis
Kyrie-Christe-Kyrie
Gloria
Gregorianisch
Alleluja, Psalm 79,3
Philipp Jacob Rittler
Sonata à 6
Missa Bruxellensis
Credo
Giovanni Valentini
Sonata à 5
Missa Bruxellensis
Sanctus
Benedictus
Gregoriansich
Communio, Jesaja 35,4
Missa Bruxellensis
Agnus Dei
Gregorianisch: Introitus: Philipperbrief 4,4–6
Gaudete in Domino semper: iterum
dico, gaudete. Modestia vestra nota
sit omnibus hominibus : Dominus
enim prope est. Nihil solliciti sitis :
sed in omni oratione petitiones ves-
trae innotescant apud Deum.
Psalm 85,2 : Benedixisti, Domine,
terram tuam : avertisti captivitatem
Iacob. Gloria Patri et Filio et Spiritui
Sancto, sicut erat in principio et
nunc et semper, et in saecula saecu-
lorum. Amen Gaudete in Domino…
Freuet euch allezeit im Herrn. Noch
einmal sage ich: Freuet euch. Lasst alle
Menschen eure Güte erfahren; denn
der Herr ist nahe. Um nichts macht
euch Sorgen, sondern stets sollen in in-
nigem Gebet eure Anliegen vor Gott
kund werden.
(Ps. 84, 2) Herr, Du hast Dein Land ge-
segnet und Jakob heimgeführt aus der
Gefangenschaft. Ehre sei dem Vater
und dem Sohne und dem Heiligen
Geiste. Wie es war im Anfang, so auch
jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen. – Freuet euch allezeit (bis zum
Ps.).
Johann Stadlmayr: Sonata à 13
H.I.F. Biber: Missa Bruxellensis Kyrie
Kyrie eleison.
Christe eleison.
Kyrie eleison.
Herr erbarme dich.
Christe erbarme dich.
Herr erbarme dich.
Gloria
Gloria in excelsis Deo
et in terra pax hominibus
bonae voluntatis.
Laudamus te, benedicimus te,
adoramus te, glorificamus te.
Gratias agimus tibi
propter magnam gloriam tuam.
Domine Deus, Rex coelestis,
Deus pater omnipotens.
Domine Fili unigenite, Jesu Christe.
Domine Deus, Agnus Dei,
Filius patris.
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden den Menschen,
die guten Willens sind.
Wir loben dich, wir preisen dich,
wir beten dich an, wir verherrlichen
dich, wir sagen dir Dank
ob deiner grossen Herrlichkeit.
Herr und Gott, König des Himmels,
Gott, allmächtiger Vater.
Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn.
Herr und Gott, Lamm Gottes,
Sohn des Vaters.
Qui tollis peccata mundi,
miserere nobis.
Qui tollis peccata mundi,
suscipe deprecationem nostram.
Qui sedes ad dexteram patris,
miserere nobis.
Quoniam tu solus sanctus,
tu solus dominus,
tu solus altissimus,
Jesu Christe.
Cum sancto spiritu
in gloria Dei patris
Amen.
Der du die Sünden der Welt hinweg-
nimmst, erbarme dich unser.
Der du die Sünden der Welt hinweg-
nimmst, nimm unser Flehen gnädig auf.
Der du sitzest zur Rechten des Vaters,
erbarme dich unser.
Denn du allein bist der Heilige,
du allein der Herr,
du allein der Höchste,
Jesus Christus.
Mit dem Heiligen Geiste
in der Herrlichkeit Gottes des Vaters.
Amen.
Gregorianisch: Alleluja, Psalm 79,3 Alleluja. Excita, Domine, potentiam
tuam et veni, ut salvos facias nos.
Alleluia.
Alleluja, alleluja. Biete Deine Macht auf,
o Herr, und komm, uns zu erlösen.
Alleluja.
Philipp Jacob Rittler: Sonata à 6
Missa Bruxellensis Credo
Credo in unum Deum,
patrem omnipotentem,
factorem coeli et terrae,
visibilium omnium et invisibilium.
Et in unum dominum Jesum Chris-
tum, filium Dei unigenitum,
et ex Patre natum ante omnia
saecula.
Deum de Deo, lumen de lumine,
Deum verum de Deo vero,
genitum, non factum,
consubstantialem patri
per quem omnia facta sunt.
Qui propter nos homines
et propter nostram salutem
descendit de coelis.
Ich glaube an den einen Gott,
den allmächtigen Vater,
Schöpfer des Himmels und der Erde,
aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit.
Gott von Gott, Licht vom Lichte,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesen mit dem Vater
durch den alles geschaffen ist.
Er ist für uns Menschen
und um unseres Heiles Willen
vom Himmel herabgestiegen.
Et incarnatus est
de Spiritu Sancto
ex Mariae Virgine,
et homo factus est.
Crucifixus etiam pro nobis
sub Pontio Pilato;
passus et sepultus est.
Et resurrexit tertia die,
secundum scripturas.
Et ascendit in coelum,
sedet ad dexteram Patris.
Et iterum venturus est cum gloria,
judicare vivos et mortuos,
cujus regni non erit finis.
Et in Spiritum Sanctum,
Dominum et vivificantem:
qui ex Patre filioque procedit.
Qui cum patre et filio
simul adoratur et conglorificatur,
qui locutus est per Prophetas.
Et in unam, sanctam, catholicam
et apostolicam ecclesiam.
Confiteor unum baptisma
in remissionem peccatorum
et exspecto resurrectionem mortuo-
rum, et vitam venturi saeculi.
Amen.
Und er hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist
aus Maria, der Jungfrau,
und ist Mensch geworden.
Gekreuzigt wurde er sogar für uns,
unter Pontius Pilatus
ist er gestorben und begraben worden.
Und ist auferstanden am dritten Tage,
gemäss der Schrift.
Er ist aufgefahren in den Himmel
und sitzet zur Rechten des Vaters.
Er wird wiederkommen mit Herrlich-
keit, Gericht zu halten über Lebende
und Tote, und sein Reich wird kein
Ende haben.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
den Herrn und Lebensspender:
der vom Vater und vom Sohne ausgeht.
Der mit dem Vater und dem Sohne
zugleich angebetet und verherrlicht
wird, der gesprochen hat durch die Pro-
pheten.
Ich glaube an die eine, heilige, katholi-
sche und apostolische Kirche.
Ich bekenne eine Taufe
zur Vergebung der Sünden,
und erwarte die Auferstehung der Toten
und das Leben der zukünftigen Welt.
Amen.
Giovanni Valentini: Sonata à 5
Missa Bruxellensis Sanctus
Sanctus, sanctus, sanctus
dominus Deus Sabaoth.
Pleni sunt coeli et terra
gloria tua.
Osanna in excelsis.
Heilig, heilig, heilig,
Herr, Gott der Heerscharen.
Himmel und Erde sind erfüllt von
deiner Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe.
Benedictus
Benedictus qui venit
in nomine Domini.
Osanna in excelsis.
Hoch gelobt sei der da kommt
im Namen des Herrn.
Hosanna in der Höhe.
Gregorianisch: Communio, Jesaja 35,4 Dicite : pusillanimes confortamini
et nolite timere : ecce, Deus noster
veniet, et salvabit nos.
Verkündet: «Ihr Kleinmütigen, seid
getrost und fürchtet euch nicht.
Seht, unser Gott kommt und erlöst
uns.»
Jesaia 35: Laetabitur deserta et in-
via, et exsultabit solitudo
Et florebit quasi lilium.
Confortate manus dissolutas
Et genua debilia roborate
Dicite pusillanimes …
Die Wüste und das trockene Land
sollen sich freuen, die Steppe soll
jubeln und blühen wie eine Lilie!
Macht die erschlafften Hände wie-
der stark und die wankenden Knie
wieder fest! Verkündet: „Ihr
Kleinmütigen, seid getrost!“
Missa Bruxellensis Agnus Dei
Agnus Dei, qui tollis peccata mun-
di, miserere nobis.
Agnus Dei, qui tollis peccata mun-
di, dona nobis pacem.
Lamm Gottes, der du trägst die
Sünden der Welt, erbarme dich
unser.
Lamm Gottes, der du trägst die
Sünden der Welt, gib uns Frieden.
Missa Bruxellensis Italienische Komponisten prägten die barocke katholische Kirchenmusik
nördlich der Alpen im 17. und frühen 18. Jahrhundert. So wirkten z. B.
Giovanni Valentini und Antonio Bertali an der Wiener Hofkapelle, Antonio
Lotti und Giovanni Ristori an der katholischen Hofkirche in Dresden und
Agostino Steffani, Pietro Torri und Evaristo Dall’Abaco am Münchner Hof,
um nur einige zu nennen. So verwundert es nicht, dass die beiden grossen
vielstimmigen Messen die in den Jahren 1682 und 1701 im besonderes prunk-
liebenden Erzbistum Salzburg zu hohen Festen zur Aufführung kamen auf
Grund einer Notiz auf den Partituren zunächst einem italienischen Kompo-
nisten, nämlich Orazio Benevoli (1605 – 1672), einem römischen Komponis-
ten, der zwischenzeitlich auch in Diensten des Erzherzogs von Österreich
stand, zugeschrieben wurden. Verschiedenste Gründe, wie stilistische Ein-
ordnungen aber auch seine Lebensdaten führten dann aber dazu, Benevoli als
Komponist dieser Messen auszuschliessen.
Die beiden „Salzburger“ grossen Messen wurden zu unterschiedlichen Zeiten
wiederentdeckt: bereits im 19. Jahrhundert fand man in Salzburger Archiven
die 54-stimmige, heute „Missa Salisburgensis“ genannte Messe, und in den
60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der Bibliothèque Royale in
Brüssel die 23-stimmige Missa Bruxellensis. Beide Namenszusätze der Mess-
kompositionen rühren also von den Fundorten der Partituren her, stammen
aber vom gleichen Komponisten und waren beide für Aufführungen im Salz-
burger Dom komponiert worden. Die vom Format noch etwas grössere Missa
Salisburgensis für das 1000jährige Jubiläum des Erzstiftes Salzburgs im Jahre
1682 und die ca. 20 Jahre später entstandene Missa Bruxellensis wohl für die
Festmesse zur Errichtung des Ruperti-Ritter-Ordens. Für diesen Orden, der
im Jahre 1701 vom Erzbischof von Salzburg begründet wurde und dessen
Zweck unter anderem die militärische Ehrung von verdienten Kriegsteil-
nehmern war, ist in Salzburg eigens die Dreifaltigkeitskirche errichtet wor-
den. Dass die Missa Bruxellensis jedoch dort uraufgeführt worden ist, ist
unwahrscheinlich, denn die Komposition ist mit ihren achtstimmigen Chören
den acht Solostimmen und den Blechbläserchören im Stil der venezianischen
Mehrchörigkeit gehalten. Nur der Salzburger Dom erlaubte – wie San Marco
in Venedig – eine dafür notwendige musikalische Bespielung von verschie-
denen Seitenemporen (in der Abbildung des Inneren des Salzburger Doms
kann man mindestens vier Emporen mit Musikern erkennen).
Die Bedeutung des Ruperti-Ritter-Ordens muss sehr gross gewesen sein. Er
trägt den Namen des heiligen Rupert (ca. 650 – 718), dem ersten Bischof in
Salzburg und Abt des dortigen Stifts. Der heilige Rupertus ist noch heute der
Schutzpatron des Landes Salzburg und liegt im Salzburger Dom begraben.
Die Gründung des Ordens fällt in eine Blütezeit des Salzburger Erzbistums,
deren Fürsterzbischöfe ja gleichzeitig auch Landesherren des Fürsterzbistums
Salzburg im Heiligen Römischen Reich waren. Salzburg wurde in dieser Zeit
barock ausgebaut, z.B. wurde die eben erwähnte Ordenskirche errichtet, da-
neben entstanden weitere bedeutende Sakral- und Profanbauten. So bedurfte
es für wichtige Ereignisse auch einer besonders prächtigen Musik. Den Auf-
trag für diese grosse Messe erhielt der amtierende Kapellmeister Heinrich Ig-
naz Franz Biber, der seit 1678 als Vizekapellmeister und seit ca. 1684 als Ka-
pellmeister am Salzburger Dom angestellt war.
Die um das Jahr 1700 datierte Missa Bruxellensis ist ein Spätwerk, wenn nicht
gar die letzte Komposition von Biber, der im Jahr 1704 59-jährig in Salzburg
verstarb.
Sein Auftraggeber erwartete wie schon bei der Missa Salisburgensis allen nur
möglichen Aufwand und Pomp, zur Ehre Gottes aber vor allem zur glanzvol-
len Selbstdarstellung des Erzbischofs. Für die Aufführung der Messe wurden
wohl alle verfügbaren Sänger und Instrumentalisten des sehr gut bestückten
Salzburger Hofs eingesetzt. Vor allem die grosse Blechbläserbesetzung unter-
streicht den grossen Anspruch des Erzbischofs.
Biber sah eine grosse Zahl von Einzelstimmen (vokal und instrumental) vor,
die im Dom als Chöre an verschiedenen Orten aufgestellt waren und so eine
prächtige mehrchörige Klangwirkung erzeugen konnten. Die handschriftli-
che Partitur der Missa Bruxellensis enthält insgesamt 23 Stimmen, nämlich
8 Singstimmen in 2 vierstimmigen Chören (SATB)
8 Gesangssolisten (SSAATTBB)
4 Trombe (Trompeten)
1 Timpani (Pauken)
4 Viole (Streichinstrumente)
2 Cornetti (Zinken)
3 Tromboni (Posaunen)
1 Organo (Orgelpositiv)
(da die 8 Chorstimmen und 8 Solisten stets alternierend singen, werden sie in
der Stimmberechnung nur einfach gezählt).
Heinrich Ignaz Franz Biber
Biber wurde am 12. August 1644 in Wartenberg in Böhmen als Hennericus
Pieber getauft. Er erhielt im schlesischen Troppau seine erste musikalische
Ausbildung. Zu seinen Lehrern gehören wahrscheinlich die Wiener Johann
Heinrich Schmelzer und Antonio Bertali. Nach einer Anstellung als Musiker
der Hofkapelle und Kammerdiener des Olmützer Bischofs Karl II. von Liech-
tenstein-Kastelkorn trat er ca, 1670 in den Dienst des Erzbischofs Max Gan-
dolf in Salzburg. 1678 wurde er zum Vizekapellmeister und um 1684 zum
Kapellmeister befördert. Biber starb 1704 in Salzburg.
Philipp Jacob Rittler
Von Philipp Jakob Rittler erklingt seine Sonata à 6. Rittler wurde um 1637 ge-
boren und ebenso wie Biber am Jesuitengymnasium in Troppau ausgebildet.
Nach ein paar Jahren als Hofkapellmeister in Graz fand er, wie schon Biber
vor ihm, eine Anstellung beim Olmützer Bischof Karl II. von Liechtenstein-
Kastelkorn. Rittler wurde in Olmütz Domvikar und Chorleiter. Seine an-
spruchsvollen Kompositionen lassen annehmen, dass die Olmützer Hofka-
pelle über sehr gute Musiker verfügte. Rittler selbst war ein ausgezeichneter
Violinist. Er starb 1690 in Olmütz.
Giovanni Valentini
Giovanni Valentini wurde 1582 oder 1583 in Venedig geboren und vermut-
lich von Giovanni Gabrieli ausgebildet. Nach Stationen am Hofe des polni-
schen Königs und am Hof in Graz wurde Valentini kaiserlicher Hofkapell-
meister in Wien. Er starb dort 1649. Von Valentini hören wir eine Sonata à 5.
Johann Stadlmayr
Johann Stadlmayr wurde um 1575 vermutlich bei Freising geboren. Einige
Jahre war Stadlmayr Hofkapellmeister in Salzburg (1604 – 1607). Er wechselte
dann für zunächst 11 Jahre als Hofkapellmeister an den Innsbrucker Hof.
1618 verlor er mit dem Tod des Tiroler Landesfürsten seine Stellung, gewann
Sie jedoch unter Erzherzog Leopold V. 1624 für weitere 24 Jahre bis zu sei-
nem Tod 1648 zurück. Von Johann Stadlmayr erklingt die 1645 komponierte
Sonata à 13.
Martin Buschbeck
Solistinnen und Solisten
Jan Börner
begann seine sängerische Ausbildung bereits mit
neun Jahren, als er Mitglied der Singknaben der St.
Ursenkathedrale Solothurn wurde. Mit elf Jahren
genoss er seinen ersten grossen Soloauftritt als
Knabensopran. Zunächst studierte er als Pri-
vatschüler bei Richard Levitt, bevor er 2004 bis
2010 sein Gesangsstudium bei Prof. Ulrich Messt-
haler an der Schola Cantorum Basiliensis absolvier-
te und mit dem Diplom für Alte Musik abschloss.
Daneben erhielt er auch Unterricht bei Andreas
Scholl und Margreet Honig.
Jan Börner konzertiert als Solist mit Musik der
Renaissance und des Barocks und ist Mitglied verschiedener Vokalensem-
bles, zu denen auch jenes der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen (Rudolf Lutz) ge-
hört, wo er regelmässig als Solist auftritt. Auch in den Abendmusiken in
der Predigerkirche Basel (Jörg-Andreas Bötticher) ist er oft als Solist zu hö-
ren.
Luigi Chiaramonte
Erste Erfahrungen im Gesangsunterricht sammelte
er bei Simone Zaugg und im Conservatoire de
Colmar (FR) bei Francis Jeser. Parallel zu seinem
Unterricht bei F. Jeser studierte er nach erfolgrei-
chem Maturaabschluss in Basel an der Universität
Basel Musikwissenschaft und Deutsche Philologie,
wo er sich kurzerhand zu einem praxisbezogene-
ren Studium entschloss. Es folgten das PreCollege
an der Hochschule der Künste Bern bei Christian
Hilz und seit September 2017 das Studium ebenda.
Weitere wertvolle Erfahrungen durfte er in Zusammenarbeit mit Mathias
Clausen sammeln, sowie am Meisterkurs der Austria Barock Academy (2017)
mit Susanne Rydén. Neben dem Studium geniesst Luigi das Singen im En-
semble sehr und ist Teil des vom Mitstudenten begründeten Vokaloktetts
Lunovis.
Julia Frischknecht
sang von Kindesbeinen an in verschiedenen Chö-
ren und bekam ab dem Alter von 13 Jahren Ge-
sangsunterricht. In der Kantonsschule wurde Julia
Frischknecht vom Bass-Bariton Stefan Vock unter-
richtet war im Schuljahr 2013/2014 Teilnehmerin
des Spitzenförderungsprogramms für Musik des
Kantons Aargau.
Seit September 2015 studiert sie Sologesang an der Hochschule der Künste in
Bern in der Klasse von Christian Hilz.
Im Jahr 2016 war sie zudem Preisträgerin der Austria Barock Akademie und
2017 wurde sie mit einem Förderpreis der Friedl-Wald Stiftung ausgezeichnet.
Benoît Haller
Nach einem ersten Musikstudium im Elsass stu-
diert Benoît Haller Chor- und Orchesterleitung an
der Musikhochschule Freiburg bei Hans Michael
Beuerle, wo er 1996 seinen Abschluss mit Aus-
zeichnung erhält. Zahlreiche Meisterkurse mit Per-
sönlichkeiten wie Eric Ericson, Pierre Cao oder
Frieder Bernius vervollständigen die Ausbildung
des jungen Künstlers.
Parallel dazu studiert er von 1994 bis 1997 Gesang bei Hélène Roth in Strass-
burg und beendet seine Ausbildung ab 1997 bei Beata Heuer-Christen (Ge-
sang), Gerd Heinz (Oper) und Hans Peter Müller (Melodie) an der Musik-
hochschule Freiburg. Dort interpretiert er 2000 die Rolle des Ferrando in Mo-
zarts Così fan tutte. 2002 leiht er seine Stimme dem Albert Herring in Brittens
Oper. Der Tenor ist regelmässig auf der Bühne zu sehen, besonders in Ba-
rock-Opern (Händels Almira, Purcells King Arthur). Er widmet sich mit Er-
folg der Interpretation des Bachschen Werks (Passionen und Kantaten), aber
auch den grossen klassischen und romantischen Oratorien (Mozart, Haydn,
Mendelssohn, Berlioz). Im Jahre 2001 gründet er „La Chapelle Rhénane“ um
deutsche und französische Musiker zu versammeln. Seither ist er Leiter des
Ensembles, welches sich dank seiner vielbeachteten Interpretationen von
Werken Heinrich Schütz’ und Bachs einen Namen machen konnte.
Franziska Lieder
Nach dem Abitur mit vertiefter musikalischer
Ausbildung am Lessing-Gymnasium Hoyerswerda
studierte Franziska Lieder in Weimar Schulmusik
mit Schwerpunktfach Klavier. Parallel dazu belegte
sie bei Cornelia Entling das Ergänzungsfach
Stimmbildung, welches sie 2008 zeitgleich mit dem
Ersten Staatsexamen abschloss. Im Jahr 2015 be-
schloss sie, ihre sängerischen Fähigkeiten professi-
onell auszubilden und begann an der Kalaidos
Musikhochschule den Masterstudiengang Ge-
sangspädagogik zu studieren, welchen sie derzeit
bei Dorothea Galli Bamert fortführt. Weitere Im-
pulse erhielt sie von Ivan Konsulov und in Meis-
terkursen bei Mariëtte Witteveen, Maria Gessler und Martin Kronthaler. Sie
tritt regelmässig solistisch sowie als Zuzügerin in den professionellen Chören
Zürcher Singakademie und Corund auf. Zudem ist sie ein langjähriges Mit-
glied des Luzerner Ensembles molto cantabile. Hauptberuflich ist sie als Mu-
siklehrerin, Gesangslehrerin, Chorleiterin und chorische Stimmbildnerin tä-
tig.
Breno Quinderé
wurde 1987 geboren und begann, zunächst am
Klavier, seine musikalische Ausbildung in seiner
Heimatstadt Rio de Janeiro. Nach seinen Studien
in Musikpädagogik und Gesang an der Staatlichen
Bundesuniversität Rio de Janeiro (Uni-Rio) und
der Musikhochschule der Bundesuniversität zu
Rio de Janeiro (UFRJ) zog er 2010 nach Basel, um
Gesang und historische Aufführungspraxis alter
Musik an der Schola Cantorum Basiliensis zu stu-
dieren. Dort schloss er das Bachelor- und Master-
Studium bei Prof. Gerd Türk ab. Heute setzt Breno
Quinderé seine Gesangausbildung bei der Mezzo-
sopranistin Rosa Domínguez fort. Nicht nur als Sänger, sondern auch als
künstlerischer Leiter gründete er 2016 das Ensemble »Domus Artis«, das sich
der Interpretation der Musik der Renaissance und des frühen 17. Jahrhun-
derts widmet. Breno Quinderé arbeitet auch regelmässig als freischaffender
Sänger.
Foto: Martin Chiang
Jonathan Sells
Der britische Bariton Jonathan Sells wurde 1982 zu
London geboren, und wohnt derzeit in
Bern. Nach dem Studium der Musik und Musik-
wissenschaft an der Universität Cambridge absol-
vierte er Opernstudien an der Guildhall School of
Music and Drama bei Janice Chapman. 2010 bis
2012 nahm er am Internationalen Operastudio des
Opernhauses Zürich teil. Er ist mehrfach Preisträ-
ger gewesen, insbesondere der Bronze Gottlob-
Frick-Medaille, des Thelma King Vocal Award,
des Guildhall Gold Medal Wettbewerbs, der Festi-
val-Akademie zu Verbier (Prix Thierry Mermod) und des Guildhall Recital
Prize. Sells erfreut sich schon einer umfassenden Opernerfahrung und ist
bisher in vielen Rollen aufgetreten. Sells ist ausserdem ein engagierter Lied-
sänger. Er studierte französischen Gesang mit Malcolm Martineau im Rah-
men des Britten-Pears Young Artist Programme und das Deutsche Lied mit
Graham Johnson an der Guildhall School, und kann auf zahlreiche Auftritte
bei Liedfestivals in Grossbritannien zurückblicken.
Siri K. Thornhill
Die Sopranistin Siri Karoline Thornhill ist Nor-
wegerin englischer Herkunft und wurde in Bristol
geboren. Sie studierte zunächst in ihrer Heimat-
stadt Stavanger und vertiefte ihre Gesangsausbil-
dung mit einem Master-Abschluss (Profil Alte Mu-
sik) am Königlichen Konservatorium in Den Haag.
Entscheidende sängerische und künstlerische Im-
pulse erhielt sie weiterhin von Anna Reynolds,
Prof. Beata Heuer-Christen, Prof. Turid Karlsen
und Elly Ameling. Klangkörper wie das Konzert-
hausorchester Berlin, La Petite Bande, Freiburger
Barockorchester, Balthasar Neumann Ensemble,
Klangverwaltung, Halle Staatskapelle, Gewand-
hausorchester Leipzig, Kammerorchester Basel,
Concertgebouw Kamerorkest, Opéra National de
Bordeaux oder Amsterdam Baroque Orchestra ge-
hören zu ihren musikalischen Partnern.
Schola der Dreifaltigkeitskirche Bern
Bärtige, beleibte Gestalten, verhüllt im Dunkel
dicker Kapuzen und langer einfacher Mäntel?
Mitnichten. Die neun Männer, welche heute
Abend mit einer Stimme singen, sind nicht jene
auf Leib und Kutte reduzierten Mönchsfiguren,
welche das populäre Bild der Gregorianik prä-
gen. Die neun Männer, Mitglieder der Schola der
Dreifaltigkeitskirche Bern, unterscheiden sich äusserlich nicht von den Sän-
gern manch anderer Singkreise. Doch fast alle haben ihre Jugend in Kloster-
gymnasien verbracht. Dort kamen sie mit den gregorianischen Chorälen in
Berührung, den einstimmigen, repetitiven, «fast mantrischen» Weisen.
Les Cornets Noirs
Nach über einem Jahrzehnt reger Konzerttätigkeit zählt das Ensemble Les
Cornets Noirs heute zu den führenden Formationen für die deutsche und itali-
enische Musik des 17. Jahrhunderts. Neben der kritischen Auseinanderset-
zung mit wegweisenden Werken dieser Epoche — darunter die «Sacrae
Symphoniae« von Giovanni Gabrieli, die «Marienvesper« von Claudio Mon-
teverdi oder die «Psalmen Davids« und «Symphoniae Sacrae« von Heinrich
Schütz — beschäftigt sich die Gruppe intensiv mit dem Schaffen weniger be-
kannter Komponisten. So widmen sich einige Programme des Ensembles der
Instrumentalmusik Giovanni Legrenzis oder dem geistlichen Vokalschaffen
des Nürnberger Organisten Johann Staden, andere präsentieren in überzeu-
genden thematischen Konzepten Trouvaillen aus der schwedischen Düben-
Sammlung oder dem Repertoire der kaiserlichen Kapelle am Wiener Habs-
burger Hof. Les Cornets Noirs realisieren zahlreiche eigene Projekte, arbeiten
aber auch regelmässig mit renommierten Solisten und Vokalensembles zu-
sammen.
Heute Abend spielen für Sie:
• Frithjof Smith, Zink
• Gebhard David, Zink
• Simen van Mechelen, Posaune
• Catherine Motuz, Posaune
• Joost Swinkels, Posaune
• Stéphanie Pfister, Violine
• Cosimo Stawiarski, Violine
• Brigitte Gasser, Viola da gamba
• Leonardo Bortoletto, Viola da gamba
• Matthias Müller, Violone in G
• Jodok Lingg, Trompete
• Ulrich Meyer, Trompete
• Gabriel Morre, Trompete
• Herbert Walser, Trompete
• Heiko Kleber, Pauken
• Carles Cristóbal, Dulzian
• Mattias Spaeter, Erzlaute
• Johannes Strobl, Orgel
Musikalischer Leiter Johannes Günther leitet seit 1998 die Chöre der Ev.
Singgemeinde: die Berner Kantorei am Münster,
die Kantorei zu Predigern in Zürich, mit denen
Einspielungen von Werken Willy Burkhards beim
Label «Musiques Suisses» erfolgten. 2003 gründete
er mit Mitgliedern der Berner Kantorei und der
Münsterpfarrerin Maja-Zimmermann-Güpfert den
Berner Münster Kinderchor, der mittlerweile um
ein Jugendchor-Segment erweitert werden konnte.
In Bielefeld geboren studierte Johannes Günther
Dirigieren (Chor- und Orchesterleitung) in Han-
nover und Freiburg im Breisgau und war Mitglied verschiedener professio-
nell arbeitender Vokalensembles (Kammerchor Stuttgart, Schola Heidelberg,
Basler Madrigalisten). Zwischen 1995 bis 2005 lehrte Johannes Günther Chor-
und Orchesterleitung an den Staatlichen Musikhochschule Karlsruhe und
Freiburg i.Br. und leitet seit 2002 gemeinsam mit Stefan Albrecht die Engadi-
ner Kantorei. Das spezielle Engagement für Alte und Neue Musik führte zur
Zusammenarbeit mit dem Berner Symphonieorchester, der Basel sinfonietta,
dem Ensemble «La Fontaine», dem Hilliard-Ensemble, «Les cornets noirs»,
mit dem Zürcher Barockorchester sowie 2015 erstmalig mit «Les Passions de
l'Ame».
Zürcher Kantorei zu Predigern Wir sind ein mit dem geistlichen Leben der Predigerkirche Zürich verbunde-
ner Chor, der neben der Mitwirkung in den Konzerten und Abendmusiken
der Evangelischen Singgemeinde regelmässig mit Motetten und Kantaten in
den Gottesdiensten der Predigerkirche mitwirkt. Einmal im Monat gestalten
wir vor der Chorprobe die Freitagsvesper in der Predigerkirche mit.
Berner Kantorei Wir sind ein Chor von etwa vierzig kirchenmusikalisch engagierten Sänge-
rinnen und Sängern. Unsere Hauptaufgabe ist die musikalische Gestaltung
der halbstündigen Samstagabend-Vespern im Berner Münster. Gelegentlich
singen wir in zusätzlichen Gottesdiensten, beispielsweise an Ostern oder
Pfingsten. Im Weihnachtskonzert, in der Passionsmusik und in der Abend-
musik im September bringen wir grössere Chorwerke aus allen Stilepochen
in unterschiedlicher Besetzung zur Aufführung. Einzelne Konzerte singen
wir gemeinsam mit der Zürcher Kantorei zu Predigern sowohl im Berner
Münster als auch in der Zürcher Predigerkirche.
Möchten Sie bei uns mitsingen? Versierte jüngere Sängerinnen und Sänger, die an intensiver und regelmässi-
ger Probenarbeit und an der Mitwirkung in unseren Vespern, Gottesdiensten
und Konzerten interessiert sind, werden herzlich eingeladen, mit uns Kon-
takt aufzunehmen:
Zürcher Kantorei zu Predigern
Rachel Jenkins, Zelglistr. 19, 8046 Zürich, 079 206 05 89
E-Mail: mb.zkp(at)kantorei.ch
Berner Kantorei
Andres Lutz, Fliederweg 3, 3422 Kirchberg / Tel. 034 445 19 93
E-Mail: reslutz(at)bluewin.ch
Mitgliedschaft
Obwohl wir für unsere gottesdienstlichen Aufgaben von den kirchlichen Be-
hörden subventioniert werden, sind wir für die Realisierung unserer Konzer-
te auf zusätzliche finanzielle Mittel angewiesen. Wir danken Ihnen für eine
Spende. Besonders freuen wir uns, wenn Sie uns als Gönnerin oder Gönner
unterstützen.
□ Ich möchte der Evangelischen Singgemeinde als Gönnerin bzw. Gönner
beitreten.
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Name und Adresse:
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Einsenden an:
Evangelische Singgemeinde
Sekretariat: Marcel Schneider, Thunstr. 57 a, 3074 Muri b. Bern
Tel. 031 951 93 30, jeweils 14.30 bis 17.00 Uhr
E-Mail: info(at)kantorei.ch oder sekretariat(at)kantorei.ch
Homepage: www.kantorei.ch
Postcheckkonto 30-30857-8
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Voranzeigen 2019 Abendmusik
A-Cappella-Konzert: von Gregorianisch bis Schönberg
Dienstag, 25. Juni 2019, 20.00 Uhr, Berner Münster
Sonntag, 30. Juni 2019, 19.30 Uhr, Predigerkirche Zürich
Herbstmusik
Werke von J. S. Bach, A. Vivaldi und G. F. Händel (Schwergewicht Oboen)
Zürich: Samstag, 16. November 2019, 19.30 Uhr
Bern: Samstag, 17. November 2019, 19.30 Uhr
Folgende Institutionen haben die Durchführung dieses Konzerts
finanziell unterstützt. Herzlichen Dank!
Burgergemeinde Bern
Kulturkommission
Bahnhofplatz 2
3011 Bern Stadt Bern, Präsidialdirektion
Abteilung Kulturelles
Gerechtigkeitsgasse 79
3000 Bern 8
Erziehungsdirektion
des Kantons Bern
Amt für Kultur
Sulgeneckstr. 70
3005 Bern
Genossenschaft Migros Aare
Kulturprozent
Industriestrasse 20
3321 Schönbühl
Stadt Zürich
Kultur
Stadthausquai 17
8022 Zürich
Kanton Zürich
Fachstelle Kultur
Neumühlequqi 10
8090 Zürich