M11AF10
Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
Erster Tag
© Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen, Mainz
Dieses Aufgabenheft einschließlich der Anlagen ist Eigentum des IMPP. Es wird ausschließlich zur persönlichen Information des Prüflings bzw. zum dienstlichen Gebrauch überlassen. Eine Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig.
Die Prüfungsaufgaben sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte bleiben vorbehalten. Jegliche Nutzung, insbesondere die Vervielfältigung, Verbreitung, Bearbeitung sowie Umgestaltung – auch auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des IMPP zulässig.
STOFFGEBIET I
Physik für Mediziner und Physiologie
80 Aufgaben
STOFFGEBIET II
Chemie für Mediziner und Biochemie/Molekularbiologie
80 Aufgaben
Achten Sie zur Vermeidung von Nachteilen bitte auf eindeutige Markierungen auf Ihrem Antwortbeleg!
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1 Bei der dopplersonographischen Bestimmung von Blutströmungsgeschwindigkeiten
wird in erster Linie ausgenutzt, dass aufgrund des Doppler-Effektes
(A) die vom Schallkopf ausgesendeten Ultraschallwellen an zellulären Blutbestand-teilen gebeugt werden
(B) die vom Schallkopf ausgesendeten Ultraschallwellen ausgelöscht werden, wenn sie auf zelluläre Blutbestandteile treffen
(C) die von zellulären Blutbestandteilen zurückkommenden Ultraschallwellen schwächer als die vom Schallkopf ausgesendeten sind
(D) die von zellulären Blutbestandteilen zurückkommenden Ultraschallwellen eine andere Frequenz als die vom Schallkopf ausgesendeten haben
(E) die von zellulären Blutbestandteilen zurückkommenden Ultraschallwellen mit den vom Schallkopf ausgesendeten durch Interferenz stehende Wellen ausbil-den
2 Bei einem Sturz fällt eine Person mit dem Kopf auf den Boden. Beim Aufprall wird
der Kopf von der Geschwindigkeit 4 m/s innerhalb einer Strecke von 10 mm voll-ständig abgebremst.
Wie groß ist der Absolutbetrag der Beschleunigung (Abbremsung), wenn man eine geradlinige gleichförmige Beschleunigung (Abbremsung) annimmt?
(A) 200 m/s2
(B) 400 m/s2
(C) 600 m/s2
(D) 800 m/s2
(E) 1 600 m/s2
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3 Ein Athlet hält statisch eine Hantel mit der Masse 10 kg. Unterarm und Hand (mit
vernachlässigbarem Eigengewicht) sind wie ein waagrecht stehender einarmiger He-bel mit den Längen l1 = 40 cm und l2 = 4 cm. Die Wirkung aller Muskeln außer dem Bizeps ist zu vernachlässigen. Die Achse des Ellenbogengelenks ist waagrecht und steht in rechtem Winkel zum Unterarm und zur Wirkrichtung des Bizeps.
l2
l1
Etwa wie groß sind die Drehmomente, die von Hantel und Bizeps am Unterarm er-zeugt werden? (Positives Vorzeichen: Vektor zeigt in die Zeichenebene hinein; ne-gatives Vorzeichen: Vektor zeigt auf den Betrachter.)
(A) Hantel: +4 Nm; Bizeps: −40 Nm
(B) Hantel: +4 Nm; Bizeps: −4 Nm
(C) Hantel: +40 Nm; Bizeps: −40 Nm
(D) Hantel: +40 Nm; Bizeps: −4 Nm
(E) Hantel: +400 Nm; Bizeps: −40 Nm
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4 Im Rahmen einer Untersuchung wird die Körpergröße von 2 850 Mädchen im Alter
von 60 Monaten bestimmt. Die Größenverteilung genügt in guter Näherung einer Gauß-Verteilung mit einem Mittelwert von 110 cm und einer Standardabweichung von 5 cm.
Etwa wie groß ist der Anteil der Mädchen mit einer Körpergröße im Intervall von 105 cm bis 115 cm?
(A) 50 %
(B) 63 %
(C) 68 %
(D) 96 %
(E) 99 %
5 Eine Druckflasche mit 10 L Innenraum enthält Sauerstoff unter einem Druck von
180 bar. Sie wird nun zur Versorgung eines Patienten eingesetzt, wobei 12 L/min nahezu unter normalem Umgebungsluftdruck und ohne Temperaturänderung aus-strömen. Näherungsweise darf der Sauerstoff als ideales Gas angesehen werden.
Etwa wie lange wird der O2-Vorrat reichen?
(A) 15 min
(B) 30 min
(C) 1 h
(D) 2,5 h
(E) 5 h
6 Einem Patienten werden innerhalb von 10 s kontinuierlich 10 mL einer Lösung in
eine Vene injiziert. Die Kanüle hat eine Länge von 33 mm und eine Innenquer-schnittsfläche von 0,5 mm2.
Etwa mit welcher (mittleren) Strömungsgeschwindigkeit tritt die Flüssigkeit aus der Kanüle aus?
(A) 3 cm/s
(B) 7 cm/s
(C) 0,7 m/s
(D) 2 m/s
(E) 20 m/s
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7 Fließt elektrischer Wechselstrom der Frequenz 50 Hz seit etwa 0,5 s mit einer
Stromstärke von 25 mA durch den Körper zwischen einem mit einer Hand umfassten Stromkabel und den Schuhsohlen eines Erwachsenen, so ist meist schon die Loslass-schwelle überschritten. Als elektrischer Widerstand des Körpers (bei trockener Haut) werden 2 kΩ (als rein ohmscher Widerstand) angenommen.
Wie groß ist die hierbei über dem Körper abfallende Spannung(sdifferenz)?
(A) 5 V
(B) 12,5 V
(C) 50 V
(D) 80 V
(E) 1 250 V
8 Bei einem Experiment werden in beiden Kanälen eines zweikanaligen Elektroenze-
phalogramms (α-)Wellen (als näherungsweise harmonische Schwingungen) mit der-selben Frequenz von 10 Hz registriert, deren Phasen jedoch zueinander um 90° (= π/2) verschoben sind.
Wie groß ist der kürzeste zeitliche Abstand zwischen einem Maximum in einem der beiden Kanäle und einem Maximum in dem anderen Kanal?
(A) 11 ms
(B) 25 ms
(C) 60 ms
(D) 0,1 s
(E) 0,9 s
9 Ein Patient mit entzündeten Nasennebenhöhlen erhält eine Mikrowellenbestrahlung.
Das Mikrowellentherapiegerät sendet elektromagnetische Wellen mit einer Fre-quenz von etwa 2,5 GHz.
Etwa wie groß ist die Wellenlänge dieser Strahlung in Luft?
(A) 1 µm
(B) 12 µm
(C) 25 µm
(D) 12 cm
(E) 100 cm
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10 Welche Aussage zu Isotopen trifft zu?
(A) Die Elektronenzahl ist bei den Isotopen eines Elementes unterschiedlich.
(B) Die Isotope eines Elementes haben die gleiche Zahl von Nucleonen.
(C) Die Isotope eines Elementes unterscheiden sich in der Neutronenzahl.
(D) Die Massenzahl der Isotope eines Elementes ist gleich.
(E) Isotope sind grundsätzlich radioaktiv.
11 In bestimmten Kurorten wird Radon aus radonhaltigem Quellwasser zur Inhalation
eingesetzt. Das Radon-Isotop mit der längsten (physikalischen) Halbwertzeit (3,8 Tage) ist der α-Strahler 222Rn.
Aus diesem Radionuclid entsteht unter Aussendung von α-Strahlung der Tochterkern
(A) 218Po
(B) 221Rn
(C) 223Ra
(D) 224Rn
(E) 226Ra
12 In einer als radioaktiver Tracer eingesetzten Probe befinden sich 1012 zerfallsfähige
Atome. Bei deren Zerfall entstehen stabile Nuclide. Die Probe hat eine Aktivität von etwa 1 800 Bq.
Etwa wie viele zerfallsfähige Atome sind nach 3 Stunden noch vorhanden?
(A) 108
(B) 109
(C) 1010
(D) 1011
(E) 1012
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13 Bei einer Röntgenröhre mit einer Betriebsspannung (Anodenspannung, Beschleuni-
gungsspannung) von 150 kV beträgt die Wellenlänge der kurzwelligen Grenze der Röntgenstrahlung etwa λ = 8·10−12 m.
Etwa welche Grenzwellenlänge findet man bei Halbierung der Betriebsspannung?
(A) 2·10−12 m
(B) 4·10−12 m
(C) 8·10−12 m
(D) 16·10−12 m
(E) 32·10−12 m
14 Bei der Röntgendiagnostik gelangt nur ein kleiner Teil der einfallenden Strahlung
durch das menschliche Gewebe hindurch bis auf den Röntgenfilm. Bei einem Patien-ten sind es nach Durchstrahlung einer Gewebeschicht von 8 cm Dicke etwa 20 % der einfallenden Strahlung. Vorausgesetzt sei, dass es sich um parallel einfallende, mo-noenergetische Strahlung handelt, die gemäß einem Exponentialgesetz geschwächt wird.
Etwa wie viel Prozent der einfallenden Strahlung gelangen auf den Film, wenn stattdessen eine 16 cm dicke Gewebeschicht unter ansonsten gleichen Bedingungen durchstrahlt wird?
(A) 0,5 %
(B) 2 %
(C) 4 %
(D) 10 %
(E) 40 %
15 Welche Aussage zum Natriumchlorid-Kristall trifft zu?
(A) Der Kristall besteht aus ungeordneten, eng beieinander liegenden NaCl-Molekü-len.
(B) Der Kristall ist aus ungeordneten Natrium- und Chlor-Atomen aufgebaut.
(C) Die geometrische Anordnung der Natrium- und Chlor-Atome im Kristall wird von kovalenten Bindungen bestimmt.
(D) Es handelt sich um einen Gitterverband aus Na+- und Cl−-Ionen.
(E) Es handelt sich um einen Gitterverband von NaCl-Molekülen.
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16 Zu einem Liter Wasser wird Silberchlorid (AgCl) im Überschuss gegeben. Es entsteht
eine gesättigte Silberchlorid-Lösung, wobei der Überschuss an Silberchlorid als Bo-densatz bleibt. In der Lösung (und damit nicht im Bodensatz) sind etwa 10 µmol Chlorid-Ionen. Die ungefähre relative Atommasse von Ag ist 108 und die von Cl 35.
Welche der folgenden Aussagen trifft dann zu?
(A) Etwa 105 Chlorid-Ionen sind in der Lösung.
(B) Die Stoffmenge der Silber-Ionen ist in der Lösung größer als die der Chlorid-Ionen.
(C) Etwa 1-2 mg Silberchlorid sind in Lösung gegangen.
(D) Das Löslichkeitsprodukt von Silberchlorid beträgt etwa 10−5 mol2/L2.
(E) Bei Zugabe von Salzsäure löst sich der in der Lösung befindliche Bodensatz an Silberchlorid auf.
17 Eine Elektrolysezelle enthält verdünnte Salzsäure.
Welches Produkt wird beim Anlegen einer geeigneten Spannung an der negativen Elektrode (Kathode) gebildet?
(A) Cl−
(B) Cl2
(C) H+
(D) H2
(E) O2
18 Die pH-Messung zweier Speichelproben ergibt:
pH-Wert der Probe 1 = 6,1 pH-Wert der Probe 2 = 6,4
Etwa wie groß ist die H3O+-Ionenkonzentration der Probe 1 im Vergleich zu der von Probe 2? (10−0,3 ≈ 0,50; 6,1/6,4 ≈ 0,95; 6,4/6,1 ≈ 1,05; e0,3 ≈ 1,35; 100,3 ≈ 2,0)
(A) Sie ist etwa halb so groß.
(B) Sie ist etwa 5 % kleiner.
(C) Sie ist etwa 5 % größer.
(D) Sie ist etwa 35 % größer.
(E) Sie ist etwa doppelt so groß.
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19 Bei einem Patienten wird die Glucose-Konzentration im Blut in der Massenkonzen-
tration 540 mg/dL angegeben.
Etwa wie groß ist die Stoffmengenkonzentration? (Die relative Molekülmasse von Glucose beträgt etwa 180.)
(A) 30 µmol/L
(B) 300 µmol/L
(C) 3 mmol/L
(D) 30 mmol/L
(E) 300 mmol/L
20 Im Periodensystem der Elemente hat Phosphor die Ordnungszahl 15.
Welche Aussage zum Phosphor trifft zu?
(A) Die Elektronenkonfiguration (im Grundzustand) lautet: 1s2 2s2 2p3 3s2 3p3 3d3.
(B) Die relative Atommasse von Phosphor beträgt 15.
(C) Phosphor hat 5 Außenelektronen.
(D) Phosphor hat 15 Nucleonen im Kern.
(E) Phosphor ist ein Nebengruppenelement.
21 Welches der Metall-Ionen hat die stärkste Tendenz zur Komplexbildung?
(A) Fe2+
(B) K+
(C) Li+
(D) Mg2+
(E) Na+
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22 Für welche der folgenden Verbindungen trifft die Beschreibung „enthält 6 tetra-
edrische C-Atome“ am besten zu?
(A) Chlorbenzen (Chlorbenzol)
(B) Cyclohexanon
(C) Cyclohexen
(D) 2,2-Dimethylbutan
(E) Hex-2-en (2-Hexen)
23 Ursodesoxycholsäure kann zur Auflösung von Cholesterin-Gallensteinen und in der
symptomatischen Behandlung der primär biliären Zirrhose eingesetzt werden.
Nachstehend sind die Formeln von Ursodesoxycholsäure und Cholsäure abgebildet:
OH
OH3C
HH
HO
CH3
H
H
CH3
OH
O
HH
HO
CH3
HOH
H
CH3
OH
CholsäureUrsodesoxycholsäure
OH
H3C
Ursodesoxycholsäure
(A) enthält eine Carbonylgruppe weniger als Cholsäure
(B) ist ein Konstitutionsisomer der Cholsäure
(C) ist ein Stereoisomer der Cholsäure
(D) ist eine Dicarbonsäure, wohingegen Cholsäure eine Tricarbonsäure ist
(E) ist weniger hydrophil als Cholsäure
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24 Welche Aussage zum Dimethylether (Methoxymethan) trifft zu?
(A) Der C-O-C-Bindungswinkel beträgt 180°.
(B) Er ist das Produkt der Reaktion von Ethan mit O2.
(C) Er tritt als mehrzähniger Ligand bei Metallkomplexen auf.
(D) Er weist einen niedrigeren Siedepunkt als (das isomere) Ethanol auf.
(E) In flüssiger Phase bildet er intermolekulare H-Brücken aus.
25 Welches Strukturelement bzw. welche funktionelle Gruppe findet sich im hier ab-
gebildeten Tuberkulostatikum Isoniazid?
N
NO
H
NH2
(A) Carbonsäureester
(B) Keton
(C) primäres Amin
(D) Pyridin-Ring
(E) Pyrrol-Ring
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26 Welche der folgenden synthetischen Aminosäuren kann in Form zweier Enantiomere
auftreten?
NH2
COOH
OCH3
O
COOHH2N
O
COOH
O
NH2
COOH
NH2
COOHH3CO
(A) (B) (C)
(D) (E)
NH2
27 Bei der Umwandlung einer Thiol-Funktion in eine Disulfan-Funktion (Disulfid-Funk-
tion), wie z.B. bei der Bildung von Cystin aus Cystein, handelt es sich um eine
(A) Decarboxylierung
(B) Dehydratisierung
(C) Hydrolyse
(D) Oxidation
(E) Reduktion
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28 Das abgebildete TRH (thyrotropin-releasing hormone) enthält die Aminosäure
NH
N
HN
O
C
H
NH
C N
O
H
CH2
C
O
CONH2H
(A) Asparagin
(B) Histidin
(C) Lysin
(D) Phenylalanin
(E) Tyrosin
29 Cholin, das im Phosphatidylcholin und im Acetylcholin enthalten ist, wird ausgehend
von Ethanolamin synthetisiert.
Aus welcher Aminosäure entsteht durch Decarboxylierung Ethanolamin?
(A) Alanin
(B) Glutamat
(C) Glycin
(D) Serin
(E) Threonin
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30 Welche der folgenden linearen Atomketten bildet das Rückgrat von Peptiden und
Proteinen?
(A) -C-C-C-N-C-C-C-N-C-C-C-N-
(B) -C-C-O-N-C-C-O-N-C-C-O-N-
(C) -H-C-C-H-N-C-C-N-H-C-C-H-
(D) -H-O-C-C-N-H-O-C-C-N-H-
(E) -N-C-C-N-C-C-N-C-C-N-C-C-
31 Wie viele energiereiche Phosphatbindungen werden für die Biosynthese von Glu-
tathion aus seinen Aminosäuren benötigt?
(A) eine
(B) zwei
(C) drei
(D) sechs
(E) acht
32 Bestimmte ungesättigte Fettsäuren werden auch als Omega-3-Fettsäuren (ω-3-Fett-
säuren) bezeichnet.
Welche der nach Anzahl der Kohlenstoffatome und Lage der Doppelbindungen cha-rakterisierten Fettsäuren ist eine Omega-3-Fettsäure?
(A) Arachidonsäure (C20, Δ5,8,11,14)
(B) Linolsäure (C18, Δ9,12)
(C) Linolensäure (C18, Δ9,12,15)
(D) Nervonsäure (C24, Δ15)
(E) Ölsäure (C18, Δ9)
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33 Welche der genannten Polyisopren-Strukturen enthält mehr als sechs Isopren-
Untereinheiten?
(A) Cholesterin (Cholesterol)
(B) Dolichol
(C) Farnesol
(D) Geraniol
(E) Retinol
34 Der Permeabilitätskoeffizient P beschreibt die Durchlässigkeit einer (Zell-)Mem-
bran. Die Differenz der Konzentrationen eines Stoffes diesseits und jenseits der Membran ist Δc. Die (einheitliche) Membran hat die (Diffusions-)Fläche A. Die (net-to) durch die Membran diffundierende Stoffmenge pro Zeit des Stoffs ist ID. (Schwerkraft, elektrische Anziehungskräfte, Druckdifferenzen oder dgl. spielen kei-ne Rolle.)
Für ID gilt bei einfacher Diffusion (ohne Berücksichtigung des Vorzeichens):
(A) D
AI c
P= ⋅ Δ
(B) DI P A c= ⋅ ⋅ Δ
(C) 2DI P A c= ⋅ ⋅ Δ
(D) ( )2DI P A c= ⋅ ⋅ Δ
(E) D
PI c
A= ⋅ Δ
35 Die fraktionelle Leitfähigkeit der Zellmembran einer Modellzelle beträgt 0,9 für
K+-Ionen und 0,1 für Na+-Ionen. Die transmembranären Konzentrationsverhältnisse der beiden Ionen entsprechen einem K+-Gleichgewichtspotential von −90 mV (innen negativ) und einem Na+-Gleichgewichtspotential von +60 mV (innen positiv).
Etwa welches Membranpotential stellt sich ein (sofern keine anderen Einflüsse vor-liegen)?
(A) −30 mV
(B) −45 mV
(C) −60 mV
(D) −75 mV
(E) −90 mV
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36 Ein Teil der elektrischen Eigenschaften einer Zellmembran kann durch ein elektri-
sches Ersatzschaltbild mit einem Kondensator der Kapazität Cm und einem ohm-schen Widerstand Rm wiedergegeben werden:
Rm Cm
außen
innen
Die Zeitkonstante τ dieses Glieds ist dann
(A) m mC /R
(B) m mR /C
(C) m mR C⋅
(D) m mR C⋅
(E) ( )2m mR C⋅
37 Fragmente apoptotischer Zellen enthalten typischerweise im äußeren Blatt der
Membran viele Moleküle eines Lipids, dessen insgesamt einfach negativ geladene Kopfgruppe nach außen weist und das als Signal für die Phagozytose der Fragmente durch Makrophagen eine wesentliche Rolle spielt.
Es handelt sich um:
(A) Cholesterin
(B) Phosphatidylcholin
(C) Phosphatidylethanolamin
(D) Phosphatidylserin
(E) Sphingomyelin
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38 Ein Patient entwickelt bei geringer mechanischer Beanspruchung der Epidermis Bla-
sen. Hautbiopsie und DNA-Analyse ergeben eine Epidermolysis bullosa simplex, bei der aufgrund einer Punktmutation sich in der Aminosäurekette eines bestimmten Proteins ein Prolin anstelle eines Leucins befindet, was die Zusammenlagerung die-ses Proteins mit einem anderen Protein derselben Gruppe zu einer Coiled-coil- α-Helix stört.
Welcher der folgenden Proteingruppen gehört das betroffene Protein am wahr-scheinlichsten an?
(A) Actine
(B) Elastase-Inhibitoren
(C) Immunglobuline
(D) Keratine
(E) Tubuline
39 Motorproteine sorgen u.a. für den Transport von Organellen und anderen Frachten
entlang des Zytoskeletts.
Dabei gilt:
(A) Dyneine benötigen für den Transportprozess Energie in Form von GTP.
(B) Kinesine benötigen für den Transportprozess Energie in Form von Creatin-phosphat.
(C) Dyneine befördern ihre Fracht typischerweise in Richtung auf das Minus-Ende der Mikrotubuli.
(D) Kinesine befördern ihre Fracht typischerweise entlang von Intermediärfila-menten.
(E) Myosine befördern ihre Fracht typischerweise entlang von Mikrotubuli.
40 Eine erblich bedingte Störung der Peroxisomenbildung (Zellweger-Syndrom) führt
meist bereits im Säuglingsalter zum Tod der betroffenen Kinder.
Welche der folgenden Stoffwechselleistungen findet in den Peroxisomen statt und ist daher bei dieser Erkrankung beeinträchtigt?
(A) Abbau sehr langkettiger Fettsäuren (> 18 C-Atome)
(B) Abbau von Mukopolysacchariden
(C) Abbau von Sphingolipiden
(D) Synthese ungesättigter Fettsäuren
(E) Synthese von Cardiolipin
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41 Welche Aussage zur ATP-Synthase der inneren Mitochondrienmembran trifft zu?
(A) Der FO-Teil ist die eigentliche katalytische Einheit (mit drei katalytischen Zent-ren) der ATP-Synthase.
(B) Der Protonengradient, der für die ATP-Synthese benötigt wird, ergibt sich dar-aus, dass der pH-Wert in der Mitochondrienmatrix niedriger ist als im Inter-membranraum.
(C) Die ATP-Synthase benötigt für die ATP-Synthese Elektronen, die sie über Cyto-chrom c vom Komplex IV der Atmungskette erhält.
(D) Die Protonen, die durch die aktive ATP-Synthase fließen, werden ins Zentrum des F1-Teils geleitet, wo sie durch Bindung an Histidinreste die Freisetzung des neu synthetisierten ATP bewirken.
(E) Im F1-Teil der aktiven ATP-Synthase rotiert die γ-Untereinheit relativ zum α3β3-Hexamer.
42 Welche Aussage zum Enzym Xanthin-Oxidase/Xanthin-Dehydrogenase trifft typi-
scherweise (beim Menschen) zu?
(A) Es hat eine weitaus höhere renale als hepatische Aktivität.
(B) Es ist ein Enzym des Harnstoff-Zyklus.
(C) Es katalysiert die Bildung von Urat.
(D) Es oxidiert Xanthin zu Hypoxanthin.
(E) Es verwendet Allantoin als Substrat.
43 Welche Aussage zu Galactose trifft (beim Menschen) zu?
(A) Fehlende Zufuhr von Galactose mit der Nahrung führt langfristig zu schweren Schäden, denn Galactose ist ein essentieller Nahrungsbestandteil.
(B) Aus der Muttermilch erhält der Säugling keine Galactose.
(C) Bei der Umwandlung von Galactose in Glucose erfolgt die Epimerisierung auf der Ebene der 6-Phosphate (d.h. Epimerisierung von Galactose-6-phosphat in Glucose-6-phosphat).
(D) Zur Metabolisierung von Galactose zu z.B. Lactose ist die Bildung von UDP-Galactose notwendig.
(E) Bei Patienten mit klassischer Galactosämie fehlt im Verdauungstrakt das Enzym β-Galactosidase.
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44 Das Enzym Aldose-Reduktase katalysiert die Umwandlung von
(A) Fructose in Sorbit (Sorbitol)
(B) Fructose-6-phosphat in Mannose-6-phosphat
(C) Glucose in Sorbit (Sorbitol)
(D) Glucose-6-phosphat in Fructose-6-phosphat
(E) Glycerinaldehyd-3-phosphat (Glyceraldehyd-3-phosphat) in Dihydroxyaceton-phosphat (Glyceronphosphat)
45 Dargestellt ist ein Zwischenprodukt im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel.
H2C
C
H2C
OH
O
O PO32−
Die abgebildete Verbindung
(A) entsteht ausschließlich in der Leber
(B) entsteht in der Glycolyse aus Fructose-1,6-bisphosphat
(C) ist das Produkt der Glycerinkinase-Reaktion
(D) ist die Vorstufe von Acetacetat (Acetoacetat) in der Ketogenese
(E) ist ein Isomeres von Glycerin-3-phosphat
46 Nachstehend sind fünf Enzyme bzw. Multienzymkomplexe genannt, die Schritte bei
der vollständigen Oxidation von Glucose mit Sauerstoff zu CO2 und H2O katalysieren.
Welches bzw. welcher setzt bei seinem Schritt CO2 frei?
(A) Aconitase
(B) Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase (Glyceraldehydphosphat-Dehydro-genase)
(C) Pyruvat-Dehydrogenase
(D) Pyruvat-Kinase
(E) Succinat-Dehydrogenase
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47 Welche Aussage zum Hexosemonophosphatweg/Pentosephosphatzyklus trifft (beim
Menschen) zu?
(A) Aus jeweils 3 Glucose-6-phosphat-Molekülen werden dabei 1 Fructose-6-phos-phat-Molekül und 4 Glycerinaldehyd-3-phosphat-Moleküle gebildet.
(B) Die Gluconolacton-Hydrolase (Lactonase) spaltet CO2 von 6-Phosphoglucono-lacton ab.
(C) Die Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase bildet NADPH aus NADP+.
(D) Die Transaldolase wandelt zwei Aldosen unterschiedlicher Kettenlänge in zwei andere Aldosen um.
(E) Die Transketolase überträgt Einheiten mit 3 C-Atomen von einer Aldose auf eine Ketose.
48 Bestimmte Medikamente, wie z.B. Sulfonamide oder das Antimalariamittel Prima-
quin, haben u.a. oxidative Wirkungen.
Bei Patienten mit welcher der folgenden genetisch bedingten Stoffwechselerkran-kungen führt deshalb die Einnahme derartiger Medikamente am wahrscheinlichsten zu schwerwiegenden Nebenwirkungen?
(A) α1-Antiprotease-Mangel (α1-Antitrypsin-Mangel)
(B) Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PDH-Defizienz)
(C) Mukoviszidose
(D) Phenylketonurie
(E) β-Thalassämie
49 Bei längerer Nahrungskarenz oder Insulinmangel werden vermehrt sogenannte Ke-
tonkörper gebildet.
Welche Aussage zu den Ketonkörpern trifft zu?
(A) Die Blut-Hirn-Schranke ist für die Ketonkörper undurchlässig.
(B) Die vermehrte Bildung der Ketonkörper führt zur metabolischen Alkalose.
(C) Einer dieser Ketonkörper entsteht aus Aspartat durch die Aspartat-Amino-transferase.
(D) Hauptbildungsort der Ketonkörper ist bei körperlicher Arbeit die Skelettmusku-latur.
(E) Ketonkörper werden in der Leber aus Acetyl-CoA synthetisiert.
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50 Die (natürliche) Färbung der Haut wird beim gesunden Menschen hauptsächlich be-
stimmt durch
(A) Bilirubin
(B) Hämin
(C) Melanin
(D) mitochondriale Cytochrome
(E) Porphobilinogen
51 Welche Aussage zum Stickstoffmetabolismus trifft zu?
(A) Bei der Umwandlung von Glutamat zu α-Ketoglutarat (2-Oxoglutarat) werden Ammonium-Ionen frei.
(B) Carbamoylphosphat wird nur im Zytosol der Leber synthetisiert.
(C) Der Harnstoff-Zyklus läuft vollständig im Mitochondrium ab.
(D) Die Stickstoffatome im heterocyclischen Purinring werden über den Harnstoff-Zyklus abgebaut.
(E) Die Synthese von Argininosuccinat aus Aspartat und Citrullin benötigt GTP.
52 Succinat-Dehydrogenase unterscheidet sich von allen anderen Enzymen des Citrat-
Zyklus dadurch, dass sie als einziges Enzym
(A) durch NADH gehemmt wird
(B) durch Oxalacetat stimuliert wird
(C) ein Bestandteil der Atmungskette ist
(D) Eisen-Schwefel-Zentren enthält
(E) FAD als prosthetische Gruppe enthält
53 Im Citrat-Zyklus wird direkt GTP gebildet bei der Umwandlung von
(A) Isocitrat zu α-Ketoglutarat
(B) α-Ketoglutarat zu Succinyl-CoA
(C) Malat zu Oxalacetat
(D) Succinat zu Fumarat
(E) Succinyl-CoA zu Succinat
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54 Die Pyruvat-Carboxylase (des Menschen)
(A) benötigt GTP
(B) ist Biotin-abhängig
(C) ist ein zytosolisches Enzym
(D) produziert Malat
(E) wird durch Acetyl-CoA gehemmt
55 Fettsäuren können im Zytosol de novo aus Acetyl-CoA synthetisiert werden.
Welches Enzym katalysiert typischerweise im Zytosol die Bildung von Acetyl-CoA?
(A) ATP-Citratlyase
(B) Citratsynthase
(C) Malatenzym
(D) Pyruvat-Dehydrogenase
(E) zytosolische Malat-Dehydrogenase
56 Welche Aussage zu Chylomikronen bzw. deren Remnants trifft zu?
(A) Chylomikronen bestehen im Allgemeinen zu über 50 % aus Cholesterinestern.
(B) Chylomikronen entstehen in Enterozyten durch Anlagerung von Lipiden an das Apolipoprotein B 100.
(C) Zumindest ein Teil der Chylomikronen-Remnants im Blut enthält Apolipopro- tein E.
(D) Im Vergleich zu den LDL haben neu gebildete Chylomikronen eine wesentlich höhere Dichte (> 1 g/mL).
(E) Nachdem die Chylomikronen im Darm gebildet worden sind, gelangt der über-wiegende Teil zunächst über die Vena portae in die Leber, wo sie weitgehend resorbiert werden.
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57 Cytochrom-P-450-Enzyme in der Phase I der Biotransformation
(A) benötigen als Reduktionsmittel NADH
(B) enthalten ein Häm (bzw. Hämin) als prosthetische Gruppe
(C) katalysieren die Konjugat-Bildung von Substraten
(D) liefern als Reaktionsprodukt Wasserstoff
(E) nutzen Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel
58 Welche Aussage zum Phosphoribosylpyrophosphat (PRPP) trifft zu?
(A) Am PRPP wird der Pyrimidinring schrittweise synthetisiert.
(B) Das PRPP hemmt die Nutzung freigesetzter Basen für eine Resynthese der Nuc-leotide.
(C) Die Anheftung einer Aminogruppe an das PRPP ist der regulierte Schritt der Pu-rinbiosynthese.
(D) Die Synthese des PRPP läuft über das Ribosylpyrophosphat (RPP).
(E) Freies PRPP stimuliert die Ribonucleotidreduktase.
59 Das Enzym Adenylat-Kinase katalysiert die Reaktion AMP + ATP 2 ADP.
Für das Zytosol einer ruhenden Muskelzelle werden folgende Annahmen gemacht: Die Gleichgewichtskonstante der Reaktion ist 1,0. Die (freien) Konzentrationen im Gleichgewicht betragen 0,1 µmol/L für AMP und 30 µmol/L für ADP.
Wie groß ist die der Gleichgewichtslage entsprechende ATP-Konzentration?
(A) 15 µmol/L
(B) 60 µmol/L
(C) 300 µmol/L
(D) 3 mmol/L
(E) 9 mmol/L
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60 Unter biologischen Standardbedingungen ist die Gibbs’ freie Energie (freie Enthal-
pie) 0G ′Δ der Hydrolyse von ATP zu ADP und Phosphat
(A) negativ, und die Hydrolyse ist endergon
(B) negativ, und die Hydrolyse ist exergon
(C) null, und die Hydrolyse ist endergon
(D) positiv, und die Hydrolyse ist endergon
(E) positiv, und die Hydrolyse ist exergon
61 Ein aus Misteln extrahierbarer Stoff kann die Ribosomen eukaryontischer Zellen in-
aktivieren, indem er an einer bestimmten Position in der Nucleotidsequenz der ri-bosomalen 28S-RNA die Abspaltung eines Adenins (von der zugehörigen Ribose) ka-talysiert.
Welche Art der chemischen Bindung zwischen Adenin und Ribose wird dabei hydro-lysiert?
(A) kovalente C-C-Bindung
(B) N-glykosidische Bindung
(C) Phosphorsäureanhydrid-Bindung
(D) Phosphorsäureester-Bindung
(E) Wasserstoffbrücken-Bindung
62 Nucleinsäuren bestehen aus miteinander verknüpften einzelnen Nucleotiden.
Die entsprechende funktionelle Gruppe dieser Verknüpfung ist bei DNA
(A) eine Asparaginsäurediestergruppe an den Atomen C-3' und C-5' von zwei Des-oxyriboseeinheiten
(B) eine Phosphorsäurediestergruppe an den Atomen C-2' und C-5' von zwei Ribose-einheiten
(C) eine Phosphorsäurediestergruppe an den Atomen C-3' und C-5' von zwei Des-oxyriboseeinheiten
(D) eine Schwefelsäurediestergruppe an den Atomen C-2' und C-5' von zwei Des-oxyriboseeinheiten
(E) eine Schwefelsäurediestergruppe an den Atomen C-3' und C-5' von zwei Ribose-einheiten
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63 Welcher Metabolit wird von der Thymidylat-Synthase methyliert?
(A) CMP
(B) UDP
(C) UTP
(D) dUMP
(E) dUTP
64 Welche Aussage zur Replikation der DNA trifft zu?
(A) Die Neusynthese der DNA erfolgt an beiden Strängen einer Replikationsgabel in kürzeren Stücken, sogenannten Okazaki-Fragmenten.
(B) Die Replikation startet mit der Synthese von Primern aus Desoxyribonucleosid-triphosphaten.
(C) Einzelstrangbindungsproteine stabilisieren die Replikationsgabel.
(D) Für die Verknüpfung der DNA-Fragmente nach Entfernen der Primer phosphory-liert die DNA-Ligase das 3'-OH-Ende des einen Fragmentes.
(E) Interkalatoren, die als Zytostatika in der Tumortherapie eingesetzt werden, binden spezifisch die DNA-Polymerasen.
65 Welche Aussage zur reversen Transkription trifft zu?
(A) Bei Replikation ohne Telomeren-Verkürzung findet an den Telomeren reverse Transkription statt.
(B) Beim Herausspleißen der Introns aus dem Primärtranskript findet reverse Transkription statt.
(C) Die Neukombination der Antikörpergene bei der B-Lymphozyten-Reifung erfolgt durch reverse Transkription.
(D) Reverse Transkription synthetisiert einen RNA-Strang an einer DNA-Matrize.
(E) Während des Southern-Blottings erfolgt reverse Transkription.
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66 Das Tumorsuppressor-Protein p53
(A) ist als Transkriptionsfaktor an der Expression bestimmter Gene beteiligt
(B) ist eine Cyclin-abhängige Kinase
(C) leitet eine Nekrose der Zelle ein
(D) stimuliert die Replikation und Zellproliferation
(E) wird als Antwort auf DNA-Schäden durch eine Kinase abgeschaltet (inaktiviert)
67 Plasmide
(A) benötigen für ihre Verdoppelung einen eigenen Replikationsursprung (Origin)
(B) ist die Bezeichnung für die Antibiotikaresistenz-Proteine der Prokaryonten
(C) sind doppelsträngige RNA-Ringe außerhalb des Zellkerns
(D) sind membranumhüllte Vektoren für einen Proteintransfer in Zellen
(E) stellen ringförmige Intermediate beim Spleißen dar
68 Das Toxin des Erregers Corynebacterium diphtheriae schädigt Wirtszellen, indem es
das GTP-bindende Protein eEF-2 inaktiviert, das eine entscheidende Rolle bei der Translation spielt.
In welcher Funktion ist eEF-2 normalerweise an der Translation beteiligt?
(A) eEF-2 bindet an die Cap-Struktur der reifen mRNA und vermittelt die Bindung der mRNA an die kleine Untereinheit der Ribosomen.
(B) eEF-2 bindet an die Cap-Struktur der reifen mRNA und vermittelt den Export der mRNA aus dem Zellkern.
(C) eEF-2 bindet an freie Aminoacyl-tRNA und vermittelt deren Transport zu den Ribosomen.
(D) eEF-2 bindet die tRNAMet und vermittelt zusammen mit der kleinen Untereinheit des Ribosoms die Bildung des Initiationskomplexes.
(E) eEF-2 lagert sich während der Translation reversibel ans Ribosom und bewirkt die Translokation der Peptidyl-tRNA von der A-Stelle in die P-Stelle.
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69 Die Signalsequenz, die zur Einschleusung des Insulin-Vorläufermoleküls ins endo-
plasmatische Retikulum benötigt wird, ist ein Teil des
(A) Insulin-Rezeptors
(B) Präpro-Insulins
(C) Pro-Insulins
(D) reifen Insulins
(E) Signal recognition particle (SRP)
70 Welches der folgenden Antibiotika wirkt primär durch eine Hemmung bakterieller
RNA-Polymerasen?
(A) Ciprofloxacin (aus der Gruppe der Fluorchinolone)
(B) Doxycyclin (aus der Gruppe der Tetracycline)
(C) Erythromycin (ein Makrolid-Antibiotikum)
(D) Rifampicin (aus der Gruppe der Rifamycine)
(E) Streptomycin (ein Aminoglykosid-Antibiotikum)
71 Einem Patienten wird versehentlich eine größere Menge hypertoner Kochsalzlösung
infundiert.
Welche der Befundkonstellationen im Blutplasma passt am besten zu einer hier-durch akut auftretenden hypertonen Hyperhydratation?
(↑ = erhöht, ↓ = vermindert, ↔ = unverändert)
Na+- Konzentration
Protein-Konzentration
(A) ↑ ↓
(B) ↔ ↓
(C) ↓ ↔
(D) ↑ ↑
(E) ↓ ↑
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72 Welche Aussage über reife Erythrozyten trifft normalerweise zu?
(A) Ihr mittleres Zellvolumen beträgt etwa 250-400 fL.
(B) Ihre Lebensdauer beträgt etwa 40-60 Tage.
(C) In ihrer Zellmembran befinden sich Cl−/HCO3−-Antiporter.
(D) Sie besitzen Mitochondrien.
(E) Sie gewinnen ihre Energie vorwiegend durch den Abbau von Fettsäuren.
73 Bei einem Patienten wird nach einem Verkehrsunfall eine Blutuntersuchung mit fol-
genden Ergebnissen durchgeführt:
Hämoglobin-Konzentration im Blut: 100 g/L arterieller O2-Partialdruck: 92 mmHg (12,3 kPa) arterieller CO2-Partialdruck: 38 mmHg (5,1 kPa) arterieller pH-Wert: 7,39
Der arterielle O2-Gehalt seines Blutes (in mL O2 pro L Blut) liegt am wahrschein-lichsten bei etwa
(A) 40 mL/L
(B) 70 mL/L
(C) 100 mL/L
(D) 130 mL/L
(E) 160 mL/L
74 Das Hämoglobin HbA1c
(A) entsteht durch nicht-enzymatische Glycosylierung (Glykierung) von HbA
(B) ist die oxidierte Form des adulten Hämoglobins
(C) kann keinen Sauerstoff transportieren
(D) liegt bei Diabetes mellitus in verminderter Konzentration vor
(E) wird überwiegend im endoplasmatischen Retikulum von Retikulozyten gebildet
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75 Welche Aussage zu den Globin-Ketten des Hämoglobins bzw. deren Genen trifft zu?
(A) Das fetale Hämoglobin (HbF) enthält zwei β- und zwei ε-Globin-Ketten.
(B) Die Gene für die Globin-Ketten enthalten keine Introns.
(C) Die beim HbS der Sichelzellanämie vorliegende Mutation betrifft das Gen für die β-Globin-Kette.
(D) Das Gen für die α-Globin-Kette und das Gen für die β-Globin-Kette sind Allele.
(E) In einem Erythrozyten des Erwachsenen sind im Allgemeinen entweder α- oder β-Globin-Ketten enthalten, aber nicht beide gemeinsam.
76 Für welches Protein gibt es den relativ größten Konzentrationsunterschied zwischen
Blutplasma und Blutserum?
(A) Albumin
(B) α1-Antitrypsin
(C) Fibrinogen
(D) Immunglobulin G
(E) Immunglobulin M
77 Die Vitamin-K-abhängige γ-Carboxylierung von Glutamat-Resten
(A) aktiviert den Gerinnungsfaktor VIII (antihämophiles Globulin A)
(B) erhöht die Anzahl negativer Ladungen insbesondere des Fibrins
(C) erhöht die Bindungsfähigkeit von Prothrombin für Ca2+-Ionen
(D) erzeugt den Angriffspunkt für Faktor XIIIa am Fibrin
(E) führt zur Inaktivierung bestimmter Gerinnungsfaktoren
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78 Eine junge Frau leidet an einer Neigung zu Schleimhautblutungen und verstärkten
Regelblutungen. Bei der Laboruntersuchung werden ein Fehlen des von-Willebrand-Faktors und eine verminderte Aktivität des Gerinnungsfaktors VIII festgestellt. Die Aktivitäten der übrigen Gerinnungsfaktoren sind normal.
Welches Ergebnis der hämostaseologischen Untersuchung passt am besten zu diesen Befunden?
Blutungszeit (z.B. nach Ivy)
Thromboplastinzeit (bzw. Quick-Wert;
INR)
(aktivierte) partielle Thromboplastinzeit
(PTT) Thrombinzeit
(A) normal normal normal pathologisch
(B) normal pathologisch normal pathologisch
(C) normal pathologisch pathologisch normal
(D) pathologisch pathologisch normal normal
(E) pathologisch normal pathologisch normal
79 Zur postoperativen Thromboseprophylaxe kommt die (parenterale) Gabe welcher
der folgenden Substanzen am ehesten in Betracht?
(A) Ca2+ als Calciumchlorid
(B) EDTA
(C) Erythropoetin
(D) Heparin
(E) Vitamin K
80 Die Auflösung eines Thrombus (Thrombolyse) wird typischerweise gefördert durch
(A) α1-Antitrypsin
(B) α2-Antiplasmin
(C) α2-Makroglobulin
(D) Thromboxan A2
(E) Urokinase
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81 MHC-Moleküle (MHC-kodierte Proteine, HLA-Moleküle) der Klasse I
(A) binden körperfremde extrazelluläre Proteine, um diese endozytotisch aufneh-men zu können
(B) dienen der Antigenpräsentation gegenüber CD8-positiven T-Lymphozyten
(C) haben die höchste Dichte (Anzahl pro Zellmembranfläche) bei reifen Erythrozy-ten
(D) sind die Antigen-erkennenden Rezeptoren (TCR) in der Zellmembran der T-Lymphozyten
(E) werden durch pro-entzündliche Cytokine in MHC-Moleküle der Klasse II umge-wandelt
82 In einem Serumprotein-Elektropherogramm wandert die Hauptmenge der Immun-
globuline in der Fraktion der
(A) Albumine
(B) α1-Globuline
(C) α2-Globuline
(D) β-Globuline
(E) γ-Globuline
83 Die Vernetzung Fc-gebundener Immunglobuline auf der Mastzelloberfläche durch
ein Allergen bewirkt eine Mastzelldegranulation mit Histaminausschüttung.
Diese Immunglobuline gehören typischerweise zur Klasse
(A) IgA
(B) IgM
(C) IgG
(D) IgD
(E) IgE
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84 Bei der Transfusion von Blutkonserven können Verwechslungen lebensgefährlich für
den Empfänger sein. Bei einem Patienten (eventueller Empfänger einer Blutkonser-ve) wird zur Überprüfung der Kompatibilität im AB0-Blutgruppensystem ein Bedside-Test durchgeführt. Jeweils ein Tropfen Blut des Patienten wird mit Anti-A- bzw. Anti-B-Serum vermischt; ebenso wird mit jeweils einem Tropfen Blut von der Kon-serve verfahren. Hier das Ergebnis:
Was geschähe bei einer Transfusion am wahrscheinlichsten?
(A) Kein Transfusionszwischenfall im AB0-System, denn Spender und Empfänger ha-ben ein Blutgruppenmerkmal gemeinsam.
(B) Kein Transfusionszwischenfall im AB0-System, denn der Spender hat die Blut-gruppe 0.
(C) Die Anti-A-Antikörper des Spenders würden zur Zerstörung von Empfänger-erythrozyten führen.
(D) Die Anti-A-Antikörper des Empfängers würden zur Zerstörung von Spender-erythrozyten führen.
(E) Die Anti-B-Antikörper des Empfängers würden zur Zerstörung von Spender-erythrozyten führen.
85 Defensine sind
(A) Antikörper vom Typ IgE, die gegen Allergene gerichtet sind
(B) antimikrobielle Effektormoleküle von u.a. neutrophilen Granulozyten
(C) im Rahmen der Immunabwehr gebildete Interleukine
(D) anionische Glykoproteine in der apikalen Zellmembran von Schleimhautepithel-zellen, die durch ihre negative Ladung die Anheftung von Mikroorganismen ver-hindern
(E) Produkte des Arachidonsäurestoffwechsels, die bei allergischen Reaktionen freigesetzt werden
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86 Welche Funktion haben im Immunsystem die Toll-like-Rezeptoren (TLR)?
(A) Als TLR werden die Rezeptoren für Interferon-α bzw. Interferon-β bezeichnet.
(B) Als TLR wird die Familie der Rezeptorproteine bezeichnet, die im Immunsystem die Erkennung der Interleukine vermitteln.
(C) Mithilfe der TLR erkennen T-Helferzellen an MHC-Moleküle der Klasse II gebun-dene Peptide, die von Makrophagen an ihrer Zelloberfläche präsentiert werden.
(D) TLR sind Rezeptoren für Moleküle, die typische Kennzeichen pathogener Keime sind, z.B. charakteristische Bestandteile bakterieller Zellwände.
(E) TLR sind virale und bakterielle Proteine, die eine hohe Affinität für Komponen-ten des Komplementsystems aufweisen.
87 Sowohl bei der sog. klassischen als auch bei der sog. alternativen Komplementakti-
vierung (also in jedem der beiden Wege) erfolgt eine
(A) Aktivierung von Komplementfaktor B durch Protease D
(B) Bindung von C1 an Immunkomplexe (Antigen-Antikörper-Aggregate)
(C) Bindung von C3b und B an bakterielle Lipopolysaccharide (Endotoxine)
(D) limitierte Proteolyse von C2 zu C2a und C2b
(E) Umwandlung von C3 zu C3a und C3b
88 Bei welchem der Ionen ist (als freies Ion) das Konzentrationsverhältnis außen ge-
genüber innen an der Zellmembran einer ruhenden Nervenzelle im Allgemeinen am größten?
(A) Ca2+
(B) Cl−
(C) HCO3−
(D) K+
(E) Na+
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89 Die Länge eines Skelettmuskels nimmt während der Zeit Δt durch passive Dehnung
linear um ΔL zu. Vorher und nachher ist seine Länge jeweils konstant.
Welche der Aktionspotentialsequenzen (A) bis (E) gibt am wahrscheinlichsten ein zeitgleich registriertes Entladungsmuster einer primären Muskelspindel-Afferenz (Ia-Afferenz) von diesem Muskel wieder?
Fase
rlän
ge
Δt
Zeit
(A)
(B)
(C)
(D)
(E)
ΔL
90 Welche Aussage zu Ib-Afferenzen aus dem Bewegungsapparat trifft zu?
(A) Ib-Afferenzen aus einem Skelettmuskel enden überwiegend monosynaptisch an α-Motoneuronen desselben Muskels.
(B) Ib-Afferenzen aus einem Skelettmuskel wirken über zwischengeschaltete Inter-neurone auf α-Motoneurone desselben Muskels typischerweise hemmend.
(C) Ib-Afferenzen aus einem Skelettmuskel wirken über zwischengeschaltete Inter-neurone auf α-Motoneurone antagonistischer Muskeln typischerweise hemmend.
(D) Ib-Afferenzen leiten die Aktionspotentiale mit einer Geschwindigkeit von etwa 1-3 m/s.
(E) Ib-Afferenzen leiten überwiegend Impulse von Kernkettenfasern der Muskel-spindeln.
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91 Sie lösen bei einem Probanden durch Schlag mit dem Reflexhammer auf die Achil-
lessehne eine Kontraktion des M. triceps surae aus. Der Abstand zwischen den Sensoren und dem Rückenmarkssegment dieses monosynaptischen Reflexbogens be-trägt 1 m.
In welchem der angegebenen Bereiche liegt am wahrscheinlichsten die Zeit, die vom Reiz bis zum Beginn der elektromyographisch gemessenen Muskelantwort ver-geht?
(A) 0,02-0,05 ms
(B) 0,2-0,5 ms
(C) 2-5 ms
(D) 20-50 ms
(E) 200-500 ms
92 Die Renshaw-Zellen des Rückenmarks sezernieren (von den genannten Substanzen)
als wirksamen Neurotransmitter überwiegend:
(A) Acetylcholin
(B) Adrenalin
(C) Glycin
(D) Glutamat
(E) Noradrenalin
93 Welcher der Neurotransmitter bindet typischerweise an den NMDA-Rezeptor?
(A) Acetylcholin
(B) Adrenalin
(C) β-Endorphin
(D) GABA (γ-Aminobutyrat)
(E) Glutamat
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94 Bei einer 66-jährigen Patientin ist ein Schlaganfall aufgetreten. Durch eine Magnet-
resonanztomographie (MRT) wird eine Läsion im Bereich der linken Capsula interna diagnostiziert.
Bei einer Befundkontrolle acht Wochen nach dem Schlaganfall ist am wahrschein-lichsten zu erwarten:
(A) Funktionsausfall der linken mimischen Muskulatur
(B) gesteigerte Muskeldehnungsreflexe am rechten Bein
(C) Überwiegen des Flexorentonus über den Extensorentonus am rechten Knie
(D) Verlust der Feinmotorik der Finger der linken Hand
(E) Verlust des Vibrationsempfindens am linken Bein
95 Bei einem Patienten ist die simultane taktile Zwei-Punkt-Diskrimination auf der
Haut des Unterschenkels einseitig stark verschlechtert.
Zu dieser Symptomatik führt am wahrscheinlichsten eine Schädigung der/des
(A) ipsilateralen Hinterstrangbahn im thorakalen Bereich
(B) ipsilateralen Nucleus ventralis posterolateralis thalami
(C) ipsilateralen somatosensorischen Kortex (S1)
(D) kontralateralen Nucleus cuneatus
(E) unmyelinisierten afferenten Nervenfasern des betroffenen Unterschenkels
96 Bei einem Patienten mit Schwindel und Fallneigung besteht der Verdacht auf einen
akuten Funktionsausfall des rechten Vestibularorgans. Durch diese Schädigung tritt ein eindeutig pathologischer Nystagmus auf.
Um welchen Nystagmus handelt sich hierbei am wahrscheinlichsten?
(A) kalorischer Nystagmus nach rechts bei Warmspülung des rechten Gehörgangs (bei um 30° angehobenem Kopf in Rückenlage)
(B) optokinetischer Nystagmus nach links bei Bewegung der Umgebung nach rechts
(C) postrotatorischer Nystagmus nach rechts unmittelbar nach Abstoppen einer gleichmäßigen Drehung des Körpers um die Längsachse nach links
(D) rotatorischer Nystagmus nach links zu Beginn einer gleichmäßigen Drehung des Körpers um die Längsachse nach links
(E) spontaner Nystagmus nach links
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97 Welches Vitamin-A-Derivat absorbiert als prosthetische Gruppe der Sehfarbstoffe
das Lichtquant beim Sehvorgang?
(A) all-trans-Retinal
(B) all-trans-Retinoat
(C) all-trans-Retinol
(D) 9-cis-Retinoat
(E) 11-cis-Retinal
98 In der Retina lassen sich drei Zapfentypen anhand ihrer maximalen spektralen Emp-
findlichkeit im blauen, gelben oder grünen Bereich unterscheiden (wobei Zapfen mit dem Absorptionsmaximum im gelben Bereich manchmal auch als „Rot-Zapfen“ bezeichnet werden).
Welche der Zuordnungen (A) bis (E) von Wellenlängen (in Luft) zu den entsprechen-den Spektralfarben trifft am besten zu?
blau gelb grün
(A) 210 nm 420 nm 680 nm
(B) 420 nm 570 nm 540 nm
(C) 420 nm 570 nm 680 nm
(D) 680 nm 540 nm 210 nm
(E) 680 nm 570 nm 540 nm
99 Ein (emmetroper) Proband muss den Abstand, den zwei parallele Linien voneinan-
der haben, in einem Sehwinkel von mindestens 0,82 Winkelminuten ≈ 2,4·10−4 rad sehen, um die beiden Linien gerade noch als getrennt auflösen zu können.
Etwa welchen Abstand zueinander haben dann zwei derartige Linien, wenn er sie ab 30 cm Entfernung vom Auge gerade nicht mehr als getrennt auflösen kann?
(A) 12,5 µm
(B) 72 µm
(C) 125 µm
(D) 800 µm
(E) 1,25 mm
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100 Ein Betrachter hält eine Lupe der Brennweite f so, dass er mit entspanntem Auge
(Akkommodation auf „unendlich“ große Entfernung) den Gegenstand betrachten kann.
Für den Abstand a zwischen dem Gegenstand und der Hauptebene der Linse gilt dann typischerweise:
(A) a < ½·f
(B) a = ½·f
(C) a = f
(D) 1,2·f < a < 2·f
(E) a = 2·f
101 Die Zerstreuungslinsen der Brille eines 50-jährigen myopen Patienten müssen pro
Auge jeweils eine Mindeststärke von −3 dpt haben, um scharfes Sehen ferner Ge-genstände zu ermöglichen. Nimmt er die Brille ab, kann er mit jedem Auge Gegen-stände in einer minimalen Entfernung von 20 cm gerade noch scharf sehen (Nah-punkt der Akkommodation). (Der Abstand der Brillengläser zu den Augen ist vernachlässigbar.)
Etwa welche Akkommodationsbreite haben seine Augen ohne Hilfsmittel?
(A) 1 dpt
(B) 2 dpt
(C) 3 dpt
(D) 4 dpt
(E) 5 dpt
102 Welche der Augenbewegungen ist im Allgemeinen mit einer Nahakkommodation
gekoppelt?
(A) Augenfolgebewegung
(B) kalorischer Nystagmus
(C) Konvergenzbewegung
(D) postrotatorischer Nystagmus
(E) Sakkade
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103 Welche der Veränderungen tritt bei einem 25-jährigen Probanden durch die Verab-
reichung von Atropin-Augentropfen am wahrscheinlichsten auf?
(A) Lähmung des M. rectus lateralis
(B) Miosis
(C) Verlängerung der Latenz visuell evozierter Potentiale
(D) Verringerung der Akkommodationsbreite
(E) verstärkte Linsenkrümmung (verminderter Krümmungsradius)
104 Das folgende Schalldruckpegel-Frequenz-Diagramm eines Probanden zeigt schema-
tisch zwei Isophone, wobei der Lautstärkepegel (in Phon) nicht direkt angegeben ist:
80
60
40
20
010 100 1 000 10 000
Frequenz in Hz
Scha
lldru
ckpe
gel i
n dB
SPL
Welche Aussage zu den eingezeichneten Tönen , oder trifft hierbei am bes-ten zu?
(A) Der Lautstärkepegel von Ton liegt etwa 20 Phon über der Hörschwelle.
(B) Der Schall(wechsel)druck (in Pascal) von Ton ist etwa 20-mal so hoch wie der von Ton .
(C) Ton hat einen Lautstärkepegel von etwa 30 Phon.
(D) Ton wird gleich laut empfunden wie Ton .
(E) Töne, die auf der Kurve durch Ton liegen, werden bei 1 000 Hz lauter emp-funden als bei 100 Hz.
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105 Welche Aussage zum System Trommelfell, Gehörknöchelchen und ovales Fenster des
Hörorgans trifft zu?
(A) Bei Fehlen des Amboss ist im Tonschwellenaudiogramm die Luft- und Knochen-leitung im Vergleich zu Gesunden gleichermaßen verschlechtert.
(B) Bei niedrigen Schallintensitäten wird die Schallübertragung des Systems durch Anspannung des M. stapedius erhöht, bei hohen Schallintensitäten durch Er-schlaffung des M. stapedius vermindert.
(C) Es dient der akustischen Impedanzanpassung zwischen Luft und Perilymphe.
(D) Es vermindert die akustische Impedanz der Luft im Mittelohr.
(E) Es verstärkt den Hörschall in erster Linie durch Erzeugung von Schwebungen.
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107 Mithilfe eines bildgebenden Verfahrens werden bei einem Probanden die Gehirn-
regionen dargestellt, die durch mechanische Stimulation am Handrücken aktiviert werden. Es werden die beiden Reizqualitäten „unangenehmer Schmerzreiz“ (durch einen Nadelstich) und „neutraler taktiler Reiz“ (durch Bestreichen mit einem Pin-sel) miteinander verglichen.
Die unangenehmen Schmerzreize lösen dabei eine Aktivierung bestimmter Hirnarea-le aus, die durch die neutralen taktilen Reize nicht aktiviert werden.
Hierzu zählt am wahrscheinlichsten:
(A) anteriorer zingulärer Kortex
(B) Nucleus ventralis posterolateralis thalami
(C) posteriorer parietaler Assoziationskortex
(D) primärer somatosensorischer Kortex (S1)
(E) sekundärer somatosensorischer Kortex (S2)
108 Welches Membranprotein sorgt in der apikalen Zellmembran von Bronchialepithel-
zellen wesentlich für ein ausreichend hohes Flüssigkeitsvolumen im Bronchialsekret der Atemwege, indem durch seine Transportfunktion das Verhältnis von Sekretion zu Resorption zunimmt?
(A) Cl−-Kanal
(B) Na+,Cl−-Symporter
(C) Na+,K+,2Cl−-Symporter
(D) Na+/K+-ATPase
(E) Na+-Kanal
109 Die (forcierte) exspiratorische Sekundenkapazität (FEV1) wird am wahrscheinlichs-
ten herabgesetzt durch
(A) Blockierung von Acetylcholin-Rezeptoren der Bronchialmuskulatur
(B) maximale Inspiration vor der Exspiration
(C) Mund- statt Nasenatmung
(D) Weitstellung der Stimmritze
(E) Zunahme der Resistance
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110 Die Lungencompliance (CL)
(A) beträgt etwa 5 mL/kPa beim (gesunden) Erwachsenen
(B) ist Alveolardruckänderung durch Lungenvolumenänderung (CL = ΔPA/ΔV)
(C) ist der Kehrwert der Resistance (CL = 1/R)
(D) ist kleiner als die Compliance des gesamten Atemapparats (CL < CL+Th)
(E) wird durch Surfactant-Mangel vermindert
111 Bei einem Patienten, der mit einem Atemzugvolumen von 900 mL beatmet wird, sei
der Anteil belüfteter Alveolen, die nicht perfundiert werden, vernachlässigbar ge-ring.
In einer Untersuchung des Exspirationsgases werden die mittlere exspiratorische CO2-Fraktion mit 0,04 und die CO2-Fraktion während des endexspiratorischen Pla-teaus mit 0,06 bestimmt.
Das Totraumvolumen beträgt dann etwa
(A) 100 mL
(B) 150 mL
(C) 200 mL
(D) 250 mL
(E) 300 mL
112 Welche der Veränderungen tritt am wahrscheinlichsten auf, wenn sich respirato-
risch bedingt eine Azidose entwickelt?
(A) Abnahme der extrazellulären K+-Konzentration
(B) Hemmung der renalen Gluconeogenese
(C) Stimulation der renalen Glycolyse
(D) zerebrale Vasokonstriktion
(E) Zunahme der Bicarbonat-Konzentration im arteriellen Blutplasma
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113 Welcher der möglichen Mechanismen für eine Ventilationssteigerung liegt der Mehr-
atmung zu Beginn einer körperlichen Belastung (z.B. beim Start einer Fahrradergo-metrie) am wahrscheinlichsten zugrunde?
(A) Aktivierung temperatursensitiver Neurone im Hypothalamus
(B) erhöhter mittlerer arterieller CO2-Partialdruck
(C) Mitinnervation atemregulatorischer Neurone
(D) verminderter mittlerer arterieller O2-Partialdruck
(E) verminderter mittlerer arterieller pH-Wert
114 Ermitteln Sie das Herzzeitvolumen eines 20-jährigen Probanden unter körperlicher
Belastung auf dem Fahrradergometer aus den folgenden Werten:
Gesamt-O2-Verbrauch: 3 L/min O2-Gehalt im arteriellen Blut: 200 mL/L O2-Gehalt im gemischt-venösen Blut: 50 mL/L
(A) 5 L/min
(B) 10 L/min
(C) 15 L/min
(D) 20 L/min
(E) 25 L/min
115 Das Blut strömt bei einem dynamisch arbeitenden Menschen mit einem Volumen-
strom (Volumenstromstärke) von 20 L/min durch die Aorta ascendens. Der (mittle-re) Blutdruck in der Aorta ist etwa 18 kPa höher als der Druck, mit dem das Blut zum Herzen zurückkommt. Vereinfachend wird die Blutströmung als kontinuierlich (und nicht pulsierend) angenommen.
Etwa welche mechanische Leistung (des Herzens) ist für diese Blutströmung nötig?
(A) 2 W
(B) 6 W
(C) 20 W
(D) 50 W
(E) 100 W
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116 Bei einer Person soll durch indirekte Kalorimetrie der Energieumsatz ermittelt wer-
den.
Hierfür wird u.a. benötigt:
(A) EMG (Elektromyogramm) der Beinmuskulatur
(B) Gesamt-O2-Verbrauch
(C) Konzentration von freiem Thyroxin (fT4) im Blutplasma
(D) Körperkerntemperatur
(E) Vitalkapazität
117 Zur Behandlung des akuten Asthma bronchiale gehört die medikamentöse Relaxa-
tion der glatten Bronchialmuskulatur.
Eine Aktivitätssteigerung welches der Enzyme in glatten Muskelzellen führt am wahrscheinlichsten zur Relaxation?
(A) cAMP-abhängige Proteinkinase A
(B) Diacylglycerin-abhängige Proteinkinase C
(C) Myosin-ATPase
(D) Myosin-leichte-Ketten-Kinase (MLCK)
(E) Phospholipase C
118 Die Steigerung der aktiven Kraft einer Skelettmuskelfaser im Rahmen der willkürli-
chen Steuerung der Muskelkraft erfolgt typischerweise durch
(A) Aktivierung von β1-Adrenozeptoren des Sarkolemms
(B) Hemmung der zytosolischen Myosin-leichte-Ketten-Phosphatase (MLCP)
(C) Zunahme der Aktionspotentialfrequenz am Sarkolemm
(D) Zunahme der Bildung von zytosolischen Calcium-Calmodulin-Komplexen
(E) Zunahme der Leitfähigkeit von Gap junctions
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119 Bei der Kontraktion einer Skelettmuskelfaser erhöht sich im Rahmen der elektrome-
chanischen Kopplung die zytosolische Ca2+-Konzentration. Der Fluss der Ca2+-Ionen in das Zytosol erfolgt dabei überwiegend durch
(A) Ca2+-Pumpen der äußeren Zellmembran
(B) intrazelluläre Ca2+-Pumpen (SERCA)
(C) Inositol-1,4,5-trisphosphat-Rezeptoren
(D) Dihydropyridin-Rezeptoren
(E) Ryanodin-Rezeptoren
120 Welche Aussage über Gap junctions von Arbeitsmyokardzellen trifft zu?
(A) Ihre Durchlässigkeit wird durch ausgeprägte Abnahme des zytosolischen pH-Werts typischerweise vermindert.
(B) Ihre Durchlässigkeit wird durch ausgeprägte Zunahme der zytosolischen Ca2+-Konzentration typischerweise erhöht.
(C) Sie sind nicotinerge Acetylcholin-Rezeptoren.
(D) Sie sind selektive Anionenkanäle.
(E) Sie sind selektive Kationenkanäle.
121 Mit welcher der Bezeichnungen wird die Kontraktionsform der Ventrikelmyokardzel-
len während der ersten Hälfte der Austreibungsphase am besten beschrieben?
(A) auxotone Kontraktion
(B) isometrische Kontraktion
(C) isotone Kontraktion
(D) isovolumetrische Kontraktion
(E) tetanische Kontraktion
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122 Bei einem Patienten besteht eine hämodynamisch wirksame Mitralklappenstenose.
Welche der folgenden Veränderungen ist aufgrund der Mitralklappenstenose bei dem Patienten am wahrscheinlichsten zu erwarten?
(A) Abnahme der Größe des linken Vorhofs
(B) Abnahme des enddiastolischen Volumens im linken Ventrikel
(C) Vergrößerung des linksventrikulären systolischen Auswurfvolumens
(D) Zunahme der Dicke besonders der linksventrikulären Wand
(E) Zunahme des arteriellen Blutdrucks im Körperkreislauf
123 Die Gegenelektrode zur Elektrode am linken Arm bei der EKG-Ableitung aVL nach
Goldberger ist
(A) die Elektrode am linken Fuß als differente Elektrode
(B) die Elektrode am rechten Arm als differente Elektrode
(C) eine indifferente Elektrode durch Zusammenschaltung der Brustwandelektroden
(D) eine indifferente Elektrode durch Zusammenschaltung der drei Extremitäten-elektroden
(E) eine indifferente Elektrode durch Zusammenschaltung der Elektrode am rech-ten Arm mit der am linken Fuß
124 Im EKG eines Patienten bestehen die sog. QRS-Komplexe in den Ableitungen III und
II nach Einthoven im Wesentlichen jeweils nur aus einem positiven Ausschlag (R-Zacke), wobei die Amplitude in III größer als in II ist. In Ableitung I besteht der sog. QRS-Komplex im Wesentlichen nur aus einem kleinen negativen Ausschlag (S-Zacke), wobei die Amplitude noch geringer als in Ablei- tung II ist.
Hieraus ergibt sich als Lagetyp der elektrischen Herzachse am wahrscheinlichsten ein
(A) überdrehter Linkstyp
(B) Linkstyp
(C) Indifferenztyp
(D) Steiltyp
(E) Rechtstyp
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125 Bei einem liegenden Patienten werden Blutdruck und Strömungsgeschwindigkeit
über Kathetertechniken bestimmt.
Aus welchem der in (A) bis (E) angegebenen Kreislaufabschnitte stammen die nach-stehend abgebildeten Messungen am wahrscheinlichsten?
Zeit
120
80
Dru
ck
in m
mH
gSt
röm
ungs
gesc
hwin
digk
eit
in c
m/s
Zeit0
140
70
(A) A. femoralis
(B) A. pulmonalis
(C) A. tibialis anterior
(D) intrathorakale Aorta
(E) linker Ventrikel
126 In welchem Gefäßabschnitt ist beim Fetus die O2-Sättigung des Blutes am höchsten?
(A) A. pulmonalis
(B) A. umbilicalis
(C) Aorta ascendens
(D) V. pulmonalis
(E) V. umbilicalis
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127 Ein Proband hat 30 Minuten gelegen, steht auf und bleibt ruhig stehen.
Welche der Veränderungen ist nach einer Minute im Stand im Vergleich zur Situa-tion im Liegen am wahrscheinlichsten zu erwarten?
(A) erhöhter zentraler Venendruck
(B) erhöhtes Schlagvolumen
(C) verminderte Durchblutung der Nieren
(D) verminderter Strömungswiderstand im Körperkreislauf (TPR)
(E) verminderter Gefäßmuskeltonus an den venösen Kapazitätsgefäßen
128 Das Endothel hat wichtige Funktionen bei der Steuerung/Regulation des Gefäß-
tonus.
Welche Aussage hierzu trifft am wahrscheinlichsten zu?
(A) Anhaltend von Endothelzellen freigesetztes Endothelin-1 wirkt an Gefäßmus-kelzellen überwiegend tonussteigernd.
(B) Das Endothel vermittelt über die Freisetzung von Prostaglandinen die myogene Autoregulation.
(C) Endothelial freigesetztes Stickstoffmonoxid (NO) unterstützt die sympathisch-adrenerg vermittelte Vasokonstriktion.
(D) Vermehrte Expression von ACE (angiotensin converting enzyme, Peptidyl-Dipeptidase A) auf der Endotheloberfläche steigert die Bradykinin-Konzentra-tion im Blutplasma.
(E) Zunahme der endothelialen Wandschubspannung hemmt die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) aus dem Endothel.
129 Welche Aussage über Magnesium trifft am wahrscheinlichsten zu?
(A) Mg2+ aktiviert Ca2+-Kanäle.
(B) Mg2+ fördert die Freisetzung von Neurotransmittern.
(C) Mg2+ stimuliert NMDA-Rezeptoren.
(D) Mg2+-Mangel führt zu gesteigerter neuromuskulärer Erregbarkeit.
(E) Mg2+-Mangel führt zu Relaxation der graviden Uterusmuskulatur.
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130 Für den Eisenhaushalt trifft typischerweise zu:
(A) Bei normaler Mischkost werden etwa zwei Drittel des zugeführten Eisens von den Enterozyten aufgenommen.
(B) Ein Carrier transportiert Nicht-Häm-Fe2+ zusammen mit H+ über die apikale Zellmembran in den Enterozyten.
(C) Caeruloplasmin ist das wichtigste Transportprotein für Eisen im Blutplasma.
(D) Eisen ist im Blutplasma überwiegend als zweiwertiges Eisen (Fe2+) an die Trans-portproteine gebunden.
(E) Eisenmangel führt zu einer hyperchromen makrozytären Anämie.
131 Während die zytosolische Aconitase (c-Aconitase) bei hoher zytosolischer Eisenkon-
zentration ein Eisen-Schwefel-Zentrum (4Fe-4S-Cluster) enthält, gibt das Molekül bei niedriger zytosolischer Eisenkonzentration dieses Eisen-Schwefel-Zentrum ab und
(A) erhöht durch Bindung an Ferritin-mRNA deren Stabilität und Translation
(B) erhöht durch Bindung an Transferrinrezeptor-mRNA deren Stabilität und Trans-lation
(C) stimuliert die Ablagerung von Hämosiderin
(D) stimuliert die Hämsynthese
(E) wirkt überwiegend als Enzym des Citrat-Zyklus
132 Ein Mann mit einem täglichen Energiebedarf von 10 MJ trinkt 0,5 L eines Malzge-
tränks („Malzbier“). Dieses enthält pro 100 mL etwa 0,5 g Protein und 10,5 g Malto-se. Hinsichtlich des physiologischen Brennwerts spielen die übrigen Inhaltsstoffe keine nennenswerte Rolle.
Der Anteil seines täglichen Energiebedarfs, den er dadurch abdeckt, liegt am nächs-ten bei
(A) 0,3 %
(B) 1 %
(C) 3 %
(D) 10 %
(E) 30 %
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133 Bei einem Patienten führt eine chronische Schädigung der Belegzellen des Magens
zu einer unzureichenden Ansäuerung des Mageninhalts. Diese unzureichende Ansäu-erung führt regulativ am wahrscheinlichsten zu einer vermehrten Sekretion von
(A) Cholecystokinin
(B) Gastrin
(C) Motilin
(D) Secretin
(E) Somatostatin
134 Typische Reaktionsprodukte der α-Amylase sind:
(A) basische und aromatische Aminosäuren
(B) Maltose und Maltotriose
(C) Oligopeptide
(D) Proteine
(E) Stärke und Glykogen
135 Welche(s) der Verdauungsenzyme bzw. Verdauungsenzymvorstufen wird typischer-
weise von Enterozyten gebildet?
(A) α-Amylase
(B) Chymotrypsinogen
(C) Pepsinogen
(D) Proelastase
(E) Saccharase
136 Enteropeptidase
(A) aktiviert Trypsinogen durch limitierte Proteolyse luminal im Dünndarm
(B) ist typischer Bestandteil des exokrinen Pankreassekrets
(C) spaltet am N-Terminus von Chymotrypsinogen ein Decapeptid ab
(D) spaltet Peptide an der basolateralen Membran von Enterozyten
(E) spaltet von den Enterozyten resorbierte Oligopeptide in Aminosäuren
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137 Über welchen der folgenden Mechanismen erfolgt die Ausscheidung von Bilirubin-
diglucuronid aus dem Hepatozyten in ein Gallenkanälchen am wahrscheinlichsten?
(A) aktiver Transport
(B) Carnitin-vermittelter Transport
(C) Exozytose
(D) freie Diffusion durch Gap junctions
(E) Translokation durch Scramblasen
138 Ein Patient leidet an einer gestörten enteralen Lipidabsorption mit Steatorrhö.
Die Aufnahme welcher der folgenden Substanzen wird hierdurch besonders beein-trächtigt?
(A) Ascorbinsäure
(B) Cobalamin
(C) Folsäure
(D) Phyllochinon
(E) Thiamin
139 Bei einer 60-jährigen Patientin (mit normaler Nierenfunktion) ist die Methylmalo-
nat-Konzentration im Blutplasma deutlich erhöht.
Dieser Befund spricht am meisten für einen Mangel an
(A) Vitamin A
(B) Vitamin B1
(C) Vitamin B2
(D) Vitamin B12
(E) Vitamin E
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140 Schmerzendes und blutendes Zahnfleisch sowie Zahnausfall sind symptomatisch für
Skorbut, eine Erkrankung, die durch Mangel an Vitamin C hervorgerufen wird. Diese Defekte werden wesentlich durch die Synthese fehlerhaften Kollagens verursacht.
Welcher Schritt der Kollagen-Synthese ist bei Skorbut in erster Linie betroffen?
(A) Bildung von Disulfid-Brücken bei der Kollagen-Bildung
(B) Hydroxylierung von Prolin-Resten im Prokollagen
(C) oxidative Desaminierung von Lysin- zu Allysin-Resten für die kovalente Quer-vernetzung der Kollagen-Moleküle
(D) Sekretion von Tropokollagen in die extrazelluläre Matrix
(E) Zusammenlagerung von Tropokollagen-Molekülen zu stabilen Fibrillen
141 Pantothensäure ist Bestandteil des folgenden Coenzyms:
(A) Coenzym A
(B) Coenzym Q
(C) FAD
(D) FMN
(E) NAD
142 Die Nieren sind der typische Bildungsort der biologisch aktiven Form eines Hormons
im Calciumhaushalt. Daher kann bei Patienten mit schwerer chronischer Nieren- insuffizienz der Mangel an diesem Hormon mitursächlich für eine gestörte Calcium-Homöostase sein.
Dabei handelt es sich um
(A) Calcidiol
(B) Calciol
(C) Calcitonin
(D) Calcitriol
(E) Parathormon (Parathyrin)
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143 Welche der folgenden Angaben passt am besten zu einem gesunden jungen Erwach-
senen?
(A) glomeruläre Filtrationsrate: 120 mL/min
(B) O2-Sättigung des Blutes in der V. renalis: 73 %
(C) pH-Wert des Urins: 2
(D) Primärharnvolumen: 18 L/Tag
(E) renaler Blutfluss: 3 L/min
144 Eine überwiegend durch Adiuretin regulierte Wasserrückresorption aus dem Harn
erfolgt typischerweise
(A) im früh-proximalen Tubulus
(B) im spät-proximalen Tubulus
(C) in der dünnen Henle-Schleife
(D) in der dicken aufsteigenden Henle-Schleife
(E) im Sammelrohr
145 Die Na+-Resorption durch die apikale Zellmembran der Hauptzellen des Sammel-
rohrs (aus dem Lumen des Sammelrohrs in die Zelle hinein) erfolgt hauptsächlich über
(A) Na+,Glucose-Symporter
(B) Na+,Phenylalanin-Symporter
(C) Na+,Phosphat-Symporter
(D) Na+/K+-ATPase
(E) Na+-Kanäle
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146 Beim Abbau von Proteinen fallen im Körper täglich sog. fixe Säuren an. Der dadurch
entstehende Überschuss an sauren Valenzen bzw. Protonen bei durchschnittlicher Mischkost muss letztlich renal ausgeschieden werden.
Die Ausscheidung welcher der folgenden Moleküle/Ionen mit dem Endharn ist für mehr als ein Drittel dieser Protonen-Elimination verantwortlich?
(A) Proteinatpuffer-Moleküle
(B) Harnsäure-Moleküle
(C) freie Protonen
(D) Glutamin-Ionen
(E) NH4+-Ionen
147 Welches der Hormone wird in den Hormon-produzierenden Zellen in Vesikeln ge-
speichert, sodass auf ein entsprechendes Signal hin durch Entleerung der Vesikel eine schnelle Freigabe großer Mengen des Hormons erfolgen kann?
(A) Adrenalin
(B) Calcitriol
(C) Estradiol
(D) Thromboxan A2
(E) Thyroxin
148 Blockierung von β-adrenergen Rezeptoren führt am wahrscheinlichsten zu einer
(A) Abnahme der myokardialen Kontraktilität
(B) Abnahme des Atemwegswiderstands
(C) Erschlaffung der graviden Uterusmuskulatur
(D) Steigerung der Lipolyse im Fettgewebe
(E) Steigerung der Renin-Sekretion der Niere
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149 Protein-Kinasen können Proteine an bestimmten Aminosäure-Resten phosphorylie-
ren und dadurch die biologischen Eigenschaften dieser Proteine ändern.
Welcher der folgenden Aminosäure-Reste wird durch Protein-Kinasen am wahr-scheinlichsten phosphoryliert?
(A) Glutamin-Rest
(B) Methionin-Rest
(C) Prolin-Rest
(D) Tryptophan-Rest
(E) Tyrosin-Rest
150 Welche Aussage zu den Eikosanoiden trifft zu?
(A) Als Vorstufe der Eikosanoid-Synthese wird die Linolensäure durch die Phospho-lipase C freigesetzt.
(B) Das Schrittmacherenzym der Leukotrien-Synthese ist die Cyclooxygenase.
(C) Das Schrittmacherenzym der Prostaglandin-Synthese ist die Lipoxygenase.
(D) Prostaglandine wie Prostaglandin E2 enthalten einen Fünfring mit 5 C-Atomen als Ringgerüst.
(E) Prostaglandine entstehen durch Reduktion der Arachidonsäure mit NADPH.
151 Eine 35-jährige Patientin mit unerfülltem Kinderwunsch stellt sich in einer endokri-
nologischen Praxis vor.
Welche der Veränderungen würde am meisten zu dem Verdacht passen, dass die Ursache der Infertilität ein Prolaktin-produzierender Hypophysentumor ist?
(A) bitemporale Gesichtsfeldausfälle
(B) erhöhte Estradiol-Konzentration im Blutplasma
(C) gesteigerte pulsatile Sekretion von GnRH (gonadotropin releasing hormone)
(D) gesteigerte pulsatile Sekretion von Gonadotropinen
(E) Zykluslänge von 20-21 Tagen
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152 Die Sekretion von Adiuretin (ADH) steigt am wahrscheinlichsten bei
(A) Abnahme der Osmolarität des Blutplasmas
(B) Anstieg der Konzentration von Atriopeptin (ANP) im Blutplasma
(C) erniedrigter Na+-Konzentration im Blutplasma
(D) Infusion einer isotonen Kochsalzlösung
(E) verminderter Erregung der Dehnungsrezeptoren in den Herzvorhöfen
153 Noradrenalin wird in Adrenalin umgewandelt durch
(A) FAD-abhängige Oxidation
(B) Hydrolyse
(C) O2-abhängige Hydroxylierung
(D) Pyridoxalphosphat-abhängige Decarboxylierung
(E) S-Adenosylmethionin-abhängige Methylierung
154 Eine Patientin leidet unter abnehmender körperlicher und geistiger Leistungsfähig-
keit sowie unter Obstipation.
Welcher der Befunde passt am besten zu der Verdachtsdiagnose einer primären Hy-pothyreose?
(A) erhöhte Herzfrequenz in Ruhe
(B) erhöhte Konzentration von TSH (Thyrotropin) im Blutplasma
(C) hervorstehende Augäpfel (Exophthalmus)
(D) vermehrtes Schwitzen
(E) verminderte Cholesterin-Konzentration im Blutplasma
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155 Eine Abnahme der extrazellulären Konzentration an freien Ca2+-Ionen bewirkt regu-
latorisch die vermehrte Sekretion eines Hormons, das sowohl die Freisetzung von Calciumphosphat aus dem Knochen fördert als auch die renal-tubuläre Phosphat-rückresorption hemmt.
Für welches der folgenden Hormone trifft diese Beschreibung am besten zu?
(A) Aldosteron
(B) Calcitonin
(C) Calcitriol
(D) Cortisol
(E) Parathormon
156 Ein Mangel an Aldosteron (bei primärem Hypoaldosteronismus) bewirkt typischer-
weise:
(A) Abfall der Renin-Konzentration im Blutplasma
(B) Aktivierung der atrialen Dehnungsrezeptoren
(C) Anstieg der K+-Konzentration im Blutplasma
(D) Anstieg der Na+-Konzentration im Blutplasma
(E) Wassereinlagerung in das Subkutangewebe
157 Bei einem Patienten besteht der Verdacht auf einen Cortisol-produzierenden Tumor
der Nebenniere.
Welche der Veränderungen ist durch die erhöhte Cortisol-Konzentration bei ihm am wahrscheinlichsten zu erwarten?
(A) arterielle Hypertonie
(B) Hypoglykämie
(C) Hyponatriämie
(D) verminderte kardiovaskuläre Empfindlichkeit gegenüber Catecholaminen
(E) verminderte Magensäuresekretion
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158 Welche Aussage zur Wirkung von Estrogenen trifft am wahrscheinlichsten zu?
(A) Ein Mangel an Estrogenen führt zum vorzeitigen Schluss der Epiphysenfugen.
(B) Ein Mangel an Estrogenen führt zur Abnahme der Knochenmasse.
(C) Estrogene führen zur Alkalisierung des Vaginalmilieus.
(D) Estrogene senken die Gerinnungsbereitschaft des Blutes.
(E) Estrogene senken die renale Na+-Retention.
159 Welche Aussage zum Insulin trifft zu?
(A) Der Insulinmangel bei Diabetes mellitus Typ 1 führt reaktiv zu Mehrproduktion von C-Peptid.
(B) Die Halbwertzeit von zirkulierendem körpereigenen Insulin im Blutplasma be-trägt im Allgemeinen mehr als eine Stunde.
(C) In der Leber führt Insulin zu einer gesteigerten Glykogen-Synthese.
(D) Insulin ist ein Decapeptid.
(E) Insulin zirkuliert im Blut überwiegend Protein-gebunden.
160 Insulin steigert am wahrscheinlichsten den/die
(A) Abbau von Proteinen in den Skelettmuskelzellen
(B) Abgabe von Phosphat aus den Skelettmuskelzellen
(C) Einbau von GLUT4 in die Membran der Skelettmuskelzellen
(D) Gluconeogenese in den Hepatozyten
(E) Lipolyse von Triglyceriden in den Adipozyten
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