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Energieeffizienz von Bürogeräten –was tut die Industrie?
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Hamburg, 18. September 2006
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Einleitung: BITKOM / Referat Umwelt & Nachhaltigkeit
BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue MedienInteressenvertretung der ITK-BrancheAnsprechpartner für Politik und Presse
Referat Umwelt & Nachhaltigkeit Begleitung umweltpolitischer Entwicklungen
(WEEE/RoHS, EuP-RL, Batterie-RL, VerpackV …)Gespräche mit Politik während GesetzgebungErstellung von Praxishilfen nach Gesetzgebung
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Einleitung: 5 Thesen und 1 Schlussfolgerung
Die Welt ist energieeffizienter geworden.
Die Welt kann noch energieeffizienter werden.
Alle wollen Energieeffizienz.
Alle wollen aber auch immer leistungsfähigere und schnellere Geräte:Hieraus kann sich ein Zielkonflikt ergeben.
Energieeffizienz ist daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe:Hersteller, Käufer, Anwender und Politik sind gleichermaßen gefragt.Energieeffizienz anbieten (Hersteller)Energieeffizienz nachfragen (Käufer)Energieeffizienz nutzen (Anwender)Energieeffizienz fördern (Politik)
Energieeffizienz lohnt sich auch für Sie!
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Gliederung
1. Einleitung
2. Die Energieeffizienz von heute (Status Quo) Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
3. Die Energieeffizienz von morgen (Perspektiven) Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
4. Tipps für Ihre Praxis
5. Fazit und Ausblick
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1. Einleitung: Energieeffizienz – was ist das?Leistungsaufnahme vs. Energieverbrauch
Vergleich zweier Kenngrößen: Leistungsaufnahme (LA)Aufnahme einer Leistung zu einem bestimmten ZeitpunktEinheit (k)Wunterschiedliche LA je nach Betriebsmodus
Energieverbrauch (EV)LA über Zeit (das Integral bzw. die Fläche unter einer Kurve)Einheit (k)Whunterschiedliche EV je nach Gerätetechnologie und Nutzerverhalten
Empfohlene Betrachtung: Energieeffizienz = Anwendungsleistung pro eingesetzter Energie
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1. Einleitung: Energieeffizienz – was ist das?Die Betriebszustände und der Energieverbrauch
in Betrieb (in operation): durchschnittlicher Verbrauch während der Arbeit unter voller Last (z.B. während des Druckens)
in Bereitschaft (idle/stand-by): Verbrauch in den Arbeitspausen, bevor der Energiesparzustand erreicht wird; Gerät reagiert sofort auf Aktionen des Nutzers.
in Ruhe (sleep): Verbrauch im Energiesparzustand, der häufig nach einer festen Zeit erreicht wird. Das Gerät benötigt eine kurze (Aufwärm-)Zeit, bis es in Bereitschaft ist.
aus (off): Verbrauch, wenn der Benutzer das Gerät am „normalen“ Ein/Aus-Schalter ausgeschaltet hat.
FFE-Studie
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1. Einleitung: EnergieeffizienzDie Treiber
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Politik
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1. Einleitung: EnergieeffizienzDie Triebkräfte
xProfit durchWettbewerbs-vorteile
xxKosteneinsparung
xxxMedien
xxxÖkologischeGrundhaltung
PolitikÖffentliche Stellen / Endverbraucher
Unternehmen
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Gliederung
1. Einleitung
2. Die Energieeffizienz von heute Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
3. Die Energieeffizienz von morgen Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
4. Tipps für Ihre Praxis
5. Fazit und Ausblick
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2. Die Energieeffizienz von heute2.1 Die Technologie („Angebot“) – PCs und Notebooks
Reduzierung der Leistungsaufnahme im Standby-Modus PCs: 25 Watt (2001), 15 (2004), 6 (2010), 5 (2014) Notebooks: 6 Watt (2001), 5 (2004), 3 (2010), 2,5 (2014)
Unterschiedliche Energieverbräuche in verschiedenen Betriebszuständen
5 Watt15 WattSleep
25 Watt60 WattNormalbetriebNotebooksPCs
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2. Die Energieeffizienz von heute2.1 Die Technologie („Angebot“) - Drucker und Kopierer
Reduzierung der Leistungsaufnahme im Standby-Modus (durch Verschmelzen von Standby und Sleep)Automatisches Abschalten nach einer Minute in den „Sleep-Modus“ (von 200-
400 Watt im Standby auf 10-15 Watt im Sleep)
Tendenz siehe Abbildung (W / prints per minute)
Quelle: RicohSW-Geräte Farb-Geräte
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2. Die Energieeffizienz von heute2.1 Die Technologie („Angebot“) - Drucker und Kopierer
Verkürzung der Wiederanlaufzeit aus dem Ruhemodusfrüher: über 60 Sekundenheute: ca. 5-15 Sekunden
Hintergrund: 10 Sekunden gelten als Limit für das Warten (Ricoh-Studie)
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2. Die Energieeffizienz von heute2.2 Der Konsum („Nachfrage“)
schwache Nachfrage durch öffentliche Stellen und Endverbraucherwenige Ausschreibungen mit Kriterien zur Energieeffizienz
fragwürdige AusschreibungskriterienCO-Emissionen von DruckernAnzahl von Ozonfiltern vs. technologische Vermeidung von Ozonentwicklung
Nicht-Wissen über die Gesamtkosten (Einkaufskosten plus Nutzungskosten):Beispiel: Einsparung von 700 Euro (über 4 Jahre) bei bestimmten Kopierern
(durch längeren Aufenthalt im Off-Mode dank schneller Wiederanlaufzeit)
Auto-Analogie (Ford Mondeo, 2,0 Liter, 107 kW)Anschaffungskosten: ~23.000 EuroSpritkosten (10J): ~24.300 Euro
(20.000 km, 8,1 l/100km, 1,50 €/l)Service, Reparatur, …
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2. Die Energieeffizienz von heute2.3 Die Nutzung („Anwendung“)
3 Voraussetzungen für das Vermeiden von Standby-Verlusten: ökologische GrundhaltungSichtbarkeitErreichbarkeit
Beispielhafter Umgang mit Bildschirm, Drucker, schaltbare Steckdosenleiste:Bildschirm:
generelles Ausschalten, weil das Lämpchen gut sichtbar und der Bildschirm gut erreichbar ist
Drucker: gelegentliches Ausschalten, weil der Drucker etwas abseits steht
Steckleiste: seltenes Ausschalten, weil die Steckleiste unter dem Schreibtisch kaum auffällt und schlecht zu erreichen ist
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2. Die Energieeffizienz von heute2.4 Die Politik („Rahmensetzung“)
Durch geeignete Maßnahmen kann die Politik Energieeffizienz auf drei Ebenen fördern: 1. Entwicklung energieeffizienter Technologien Anreize, bsp. durch international vereinheitlichte Umweltzeichen
2. Nachfrage nach energieeffizienter Technologie Veröffentlichung einheitlicher Beschaffungsrichtlinien vs. vielfältiges
Nebeneinander (Blauer Engel, Energy Star, Office-Top-Ten, Eco Top Ten etc.)
3. energieeffizienzgerechtes Nutzerverhalten gezielte Aufklärungskampagnen
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Gliederung
1. Einleitung
2. Die Energieeffizienz von heute Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
3. Die Energieeffizienz von morgen Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
4. Tipps für Ihre Praxis
5. Fazit und Ausblick
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3. Die Energieeffizienz von morgen 3.1 Die Technologie: Energieeffizienz anbieten
Farb-Drucker: Aufheizungszeit verkürzen
Bildschirme: Optische LEDs (OLED)
Leistungsfähigere Chips
ServerBladeserver bzw. -centerAutomatisches oder ferngesteuertes Hoch- und RunterfahrenGesamteffizienz Server + Clients entscheidend --> System Design!
Schwarz-Weiß-Drucker, -Kopierer und Multifunktionsgeräte
OptimierungspotenzialGeringes Optimierungspotenzial
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3. Die Energieeffizienz von morgen 3.2 Der Konsum: Energieeffizienz kaufen – Auslastung
N/A2-5%10-20% PC, Notebook
2-5%5-10%30%Intel-basierte Server
<10%10-15%50-70%UNIX Server
60%70%85-100%Mainframes
24-Stunden-AuslastungHauptzeit-AuslastungSpitzen-Auslastung
Quelle: IBM
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3. Die Energieeffizienz von morgen 3.2 Der Konsum: Energieeffizienz kaufen – Server
Energie-Einsparpotenzial durch Server-Energieeffizienz
Quelle: IBM
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3. Die Energieeffizienz von morgen 3.2 Der Konsum: Energieeffizienz kaufen – Server
Energie-Einsparpotenzial durch Server-Konsolidierung (bis zu 20%): Ersatz von Low-Entry-Servern durch einen großen ServerErhöhte Flexibilität und ZuverlässigkeitReduzierte Administrationskosten
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3. Die Energieeffizienz von morgen 3.3 Die Nutzung: Energieeffizienz leben – PCs und Laptops
Energie-Einsparpotenzial durch Nutzung des Power-ManagementsBeispiel Notebook: 25 Watt (im Betrieb)36 Watt (mit Bildschirmschoner); Matrix-Bildschirmschoner: 100 Watt1 Watt (Standby)
Ausschalten des BildschirmschonersStart – Einstellungen – Systemsteuerung - Anzeige – Bildschirmschoner –
keinAktivieren des Energie-ManagementsStart – Einstellungen – Systemsteuerung – Energieoptionen: Monitor aus nach 10 min (LCD) / 20 min (CRT),
Standby nach 10-20 min (IBM)Monitor aus nach 10 min, Festplatte nach 15 min,
Standby nach 30 min, Ruhezustand nach 60 min(Fujitsu Siemens Computers)
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3. Die Energieeffizienz von morgen 3.3 Die Nutzung: Energieeffizienz leben – Drucker
Nicht drucken (Verzichten auf den Ausdruck)Grund: hoher Energieverbrauch in der PapierherstellungAlternative: elektronisches Archivieren und Bearbeiten (Acrobat-Kommentare)
Effizient drucken Ausschalten des EinzelplatzdruckersDoppelseitiges Drucken und Drucken von 2 auf 1 SeiteUmstellung von vielen Arbeitsplatzdrucker auf einen NetzwerkdruckerStandby-Verluste nur einmalgroße Toner billiger
Akzeptanz der Wartezeit10s als zumutbare Wartezeit (Ricoh-Feldversuch)
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3. Die Energieeffizienz von morgen 3.4 Die Politik: Neue Beschaffungsrichtlinien
Wirksame Standards sollten folgenden Kriterien genügen:Internationale EinheitlichkeitTransparenz und NachvollziehbarkeitÜberschaubare KostenUnbürokratische, zeitnahe Labelvergabe
Ziel: Gemeinsame Erstellung von Beschaffungsrichtlinien durch Politik und Industrie
Das europäischen Energy-Star-Programm kommt diesen Anforderungen am nächsten.
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Gliederung
1. Einleitung
2. Die Energieeffizienz von heute Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
3. Die Energieeffizienz von morgen Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
4. Tipps für Ihre Praxis
5. Fazit und Ausblick
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4. Tipps für Ihre Praxis
Energieeffizienz lohnt sich für jedes Unternehmen auch für Sie?
Schritt 1: Analyse der Möglichkeiten und Grenzen Umstellung der Arbeitsorganisation? Investitionsbedarf? Akzeptanz der Belegschaft?
Schritt 2: Entscheidung für oder gegen Maßnahmen
Schritt 3: Umsetzung von mehr Energieeffizienz:1. Arbeitsorganisation2. Konsum/Einkauf3. Mitarbeitereinbindung
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team space
group office
quiet room
business club
support center
central filing
LAN
break area
informal meeting point
meeting
LAN
4. Tipps für die Praxis
1. Arbeitsorganisation Gemeinschaftsdrucker im Gang Notebooks vs. PC + CRT Thin vs. Rich Clients kein fester Arbeitsplatz (shared desk) keine Zeiterfassung Beispielhafte Einsparung bei
einer IBM-Location: Strom -7,5 %Heizung -20 %CO2 -4.725 t
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4. Tipps für die Praxis
2. Konsum Auswahl geeigneter Einkaufskriterien Abwägung zwischen Blauer Engel, Energy Star etc. BITKOM-Ausschreibungsleitfaden (inkl. Umweltkriterien)
BITKOM-Druckerbroschüre
3. Mitarbeitereinbindung Arbeitsorganisation Kaufentscheidung Schulung: Sensibilisierung für energieeffizienzgerechtes Nutzerverhalten
BITKOM-Ausschreibungsbroschüre_2005.pdf
BITKOM-Ausschreibungsbroschüre-Umwelt.doc
BITKOM-Druckerbroschüre_2002.pdf
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Gliederung
1. Einleitung
2. Die Energieeffizienz von heute Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
3. Die Energieeffizienz von morgen Die Technologie Der Konsum Die Nutzung Die Politik
4. Tipps für Ihre Praxis
5. Fazit und Ausblick
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5. Fazit und Ausblick
Energieeffizienz lohnt sich – volks- und betriebswirtschaftlichDirekte KosteneinsparungKlimaschutz
Energieeffizienz ist mehr als „kWh“Erst durch das Zusammenspiel von Anbietern, Nachfragern, Nutzern und „Rahmensetzern“ entsteht Energieeffizienz.
Mehr Energieeffizienz gelingt dann, wenn alle Betroffenen Ihre Hausaufgaben machen. Hierfür ist ein zweifacher Paradigmenwechsel nötig:Energieverbrauch ist wichtiger als LeistungsaufnahmeArbeitsplatz (Gesamtsystem) ist wichtiger als das Einzelgerät
Energieeffizienz hat Zukunft – sind Sie dabei?
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Philipp Karch
Referent Umwelt und Nachhaltigkeit
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