ANDREAS K ROHBERGER
Ein StraußschwarzerRosenGedichte über Sehnsucht, Sex und Liebe
Andreas Krohberger Ein Strauß schwarzer Rosen
edition fischer
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© 2017 by edition fischer GmbHOrber Str. 30, D-60386 Frankfurt/MainAlle Rechte vorbehaltenSchriftart: Savoy 11 ptHerstellung: ef/bf/1BISBN 978-3-86455-094-2 PDF
Inhalt
Bleib noch ein Weilchen ..................................................... 9Ein kleines Ja ....................................................................... 10Sonnenfunken ..................................................................... 11An der Bar ........................................................................... 12Immer wenn du gehst ......................................................... 13Ist das Liebe? ...................................................................... 14Begierde .............................................................................. 15Königstahl ........................................................................... 16Neue Wunder ...................................................................... 17Eroberung ........................................................................... 18Unser Karussell ................................................................... 19Venedig in dir ...................................................................... 20Wer freut sich schon an Dornen? ....................................... 21Erstaunliche Feststellung .................................................... 22Geh nicht fort ..................................................................... 23Raubtierduft ........................................................................ 24Schwarze Rosen .................................................................. 25Vor Jahren schon ................................................................ 26Gold .................................................................................... 28Frauenberg .......................................................................... 29Apfel und Lemonkraut ....................................................... 30Wesen aus fernen Galaxien ................................................ 32Argumente .......................................................................... 34Familie ................................................................................. 36Nur für mich ....................................................................... 37Gefangen ............................................................................. 38Dein Duft im Laken ............................................................ 39Vorbei .................................................................................. 41Wo sind deine Augen geblieben? ........................................ 42Ein Festplatz den Schmetterlingen ..................................... 43Diashow .............................................................................. 44Aus dem Archiv ................................................................... 45Goldener Ochsen ................................................................ 46
Was blieb ............................................................................. 47Späte Reue .......................................................................... 48Extrasystolen ....................................................................... 49Wieder und wieder ............................................................. 50Herzkirschenaugen ............................................................. 51Begegnung am Morgen ...................................................... 52
Bleib noch ein Weilchen
Letzte Wochesprang eine Gazelle über meine Hecke.Schlank und mit gespannten Gliedernstand sie in der heißen Sonne.Großäugig, feingliedrig,vorsichtig witternd.
Seither ist vieles anders.
Statt Tee gibt es Kaffee zum Frühstück,in meinem schmalen Bettist plötzlich Platz für zweiund in meinem Herzen weht ein frischer Wind.
Bleib noch ein Weilchen,wilde Gazelle,atme den Duft meines Gartens und den meinen,hinterlass Spuren im Gras undim Haus.
Ich zähme dich nicht.Ich baue kein Gatter.Lieber koch ich dirbitteren Kaffee am Morgenund schaue, wenn es Abend wird,zur Hecke hin.
Träumend von deinen langen Schritten,deinem intensiven Blick,deinem lieben Herzen.
9
Ein kleines Ja
Leise sagst du neinund leiser flüsterst duin mein Ohr ein kleines Ja.Wärme füllt die Hand mirund die Augen,deine Augen,sind so nah.Nur noch atmen, nur noch spürenund den Raubtierduft der Liebe durch die Nüstern ziehen.
10
Sonnenfunken
Heuteschneit es Federn vomHimmel.Flaumig und blaufallen sie herab.Eine Wolke hat ein Loch,schütteln die Leute verwundertihre Köpfe.Aber ich weiß:Das sind all die kleinen Momente,in denen du zärtlich an mich denkst,Sonnenfunken in den Augenund auf den Lippenverstecktein Lächeln.
Die Federn hebe ich auf,verzaubere sie zu Blütenschnee,damit noch heute Nachtdie Kornblumen inunserem Zimmer blühen.
11
An der Bar
Und dann bin ichzu guter Letzt noch über denSaum einer Bluse gestolpert,weil ein Knopf zuvorkommendsich gelöst hatte,sodass ich kopfüber inden Hohlweg deines Ausschnittsstürzte,nirgendwo Halt findend,bis ich,heftig atmend,in feuchtem Moos mich wieder fand,während diekörperliche Hülle meiner Phantasiewie angewurzeltnoch immer an der Bar stand,das Bier in der Hand.
12