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INHALTSVERZEICHNIS
1 Vorwort/Einleitung ..................................................................................................................................................... 3
2 American Football / Flag-Football (= Schul-Football) ............................................................................................. 5
3 Badminton.................................................................................................................................................................... 9
4 Basketball................................................................................................................................................................... 18
5 Bogensport ................................................................................................................................................................. 23
6 Bowling....................................................................................................................................................................... 26
7 Boxen .......................................................................................................................................................................... 27
8 Eis- und Stocksportverband ..................................................................................................................................... 30
9 Eislaufen..................................................................................................................................................................... 33
10 Fußball ....................................................................................................................................................................... 36
11 Gewichtheben ............................................................................................................................................................ 42
12 Handball..................................................................................................................................................................... 45
13 Judo ............................................................................................................................................................................ 55
14 Kanu ........................................................................................................................................................................... 58
15 Kickboxen .................................................................................................................................................................. 61
16 Klettern ...................................................................................................................................................................... 63
17 Leichtathletik............................................................................................................................................................. 70
18 Reiten und Fahren..................................................................................................................................................... 73
19 Ringen......................................................................................................................................................................... 74
20 Schach......................................................................................................................................................................... 76
21 Schwimmen................................................................................................................................................................ 77
22 Sportschießen............................................................................................................................................................. 79
23 Tennis ......................................................................................................................................................................... 82
24 Tischtennis ................................................................................................................................................................. 85
25 Turnen........................................................................................................................................................................ 90
26 Volleyball ................................................................................................................................................................... 99
27 Wasserball................................................................................................................................................................ 105
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1 Vorwort/Einleitung
Liebe Kollegen/-innen!
Nach fast 2 Jahren ist nun das Projekt SIS (Sport in der Schule)
abgeschlossen.
Als Initiator dieses Projektes möchte ich gerne ein paar Worte
zur Einleitung schreiben.
Bevor ich aber mit der Erklärung beginne, möchte ich Frau Mag.
Birgit Ott (ebenfalls Lehrerin in BUS und Mag. der
Sportwissenschaften) danken, die die mühevolle Arbeit hatte, alle Beiträge in eine einheitliche Form
zu bringen, was sie ausgezeichnet gemacht hat.
Wie ist das Projekt entstanden?
Seit über 25 Jahren unterrichte ich selbst BUS für Buben. Immer wieder ist mir dabei der Gedanke
gekommen, dass es für meinen Unterricht eine große Hilfe wäre, wenn ich ein gesammeltes Werk der
Tiroler Sportarten im Überblick hätte.
Wobei ich bei den Sportarten, die ich selbst ohne fremde Hilfe fachlich unterrichten kann (wie etwas
Handball, Fussball, Volleyball), gerne ein einfaches Regelwerk hätte und dazu einige Übungen und
Spielformen, und bei anderen Sportarten, bei denen ich fachlich nicht kompetent bin (etwa Bowling,
Billard …) den sofortigen Kontakt zum dazugehörigen Fachverband habe, um mir von dort einen
ausgebildeten Trainer zu „leihen“.
Da ich gleichzeitig auch im Vorstand von TISPORT bin, habe ich den Kollegen im Vorstand diese
Idee unterbreitet und alle waren begeistert.
Was ist TISPORT?
TISPORT ist einfach ein Verein, in dem alle Tiroler Sportfachverbände zusammen geschlossen sind.
Mitglieder in diesem Verein sind jeweils die Präsidenten, sodass jeder Fachverband mit einem
Mitglied darin vertreten ist. TISPORT hat sich als Aufgabe gestellt, den Tiroler Sport zu vertreten,
unabhängig davon, um welche Sportart es dabei geht.
So ist auch das Projekt SIS, bei dem weit über 20 Fachverbände mitgemacht haben, ein ideales
Beispiel für die Arbeit von TISPORT.
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Was gibt es noch zu sagen?
Viel Erfolg mit diesen Unterlagen in deinem Unterricht. Solltest du ein gedrucktes Exemplar wollen,
so schick mir bitte ein Mail an [email protected].
Für Anregungen und Vorschläge zur Verbesserung für das gesamte Projekt bin ich dankbar und freue
mich auf eventuelle Rückmeldungen.
Solltet ihr bei den Beiträgen einzelner Fachverbände Anregungen haben, mailt sie bitte direkt dorthin.
Martin Scherwitzl
BUS – Lehrer und Vizepräsident von TISPORT
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2 American Football / Flag-Football (= Schul-Football)
American Football ist ein sehr hierarchisch strukturierter Mannschaftssport, der ein hohes Maß an
Disziplin, Strategie und Teamfähigkeit voraussetzt.
Flag Football ist die kontaktlose, vereinfachte Variante des American Football, die besonders in
Schulen von sowohl Jungen als auch Mädchen gespielt werden kann.
Flag Football ist ein Spiel, das jeder spielen kann. Es geht um Laufen, Werfen und Fangen. Man
schult Verstand, Strategie und athletisches Geschick. Dafür braucht man aber keine Schützer, Helme
oder eine Menge an Ausrüstung wie die Profi-Spieler der NFL, denn Körperkontakt ist verboten.
Erlaubt ist nur Spaß!
Beim Flag Football bewegen fünf Spieler pro Mannschaft den Ball über das Spielfeld. Die
Mannschaft im Ballbesitz wird Offense genannt und die Mannschaft ohne Ball nennt man Defense.
Die Spieler der Defense versuchen die Spielzüge der Offense zu stoppen, indem sie dem Ballträger
eine Flagge vom Gürtel reißen.
Voraussetzungen
• Mind. 2 Teams a` 5 Spieler
• 1 Football
• Mind. 10 Gürtel mit seitlich je zwei Flaggen oder man
steckt 2 Flaggen seitlich in die Hose
• Mit Hütchen markiertes Football-Feld mit 2 Endzonen und
einer Mittelinie (keine Mindestgröße)
Regeln light
• 5 gegen 5 gespielt
• Ziel ist mit Ball in gegnerische Endzone gelangen ->
„Touchdown“
• 4 Angriffsversuche von eigener 5 Yard-Linie (ca. 5 Meter) um über Mittellinie zu kommen
• Wenn man über Mittellinie kommt, bekommt man 4 weitere Versuche um ins Touchdown zu
gelangen
Der Angriff (Offense):
• Center wirft zwischen seine Beine Ball zu Quarterback
• Quarterback übergibt Ball an Running Back -> Laufspielzug (Run)
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• Quarterback wirft Ball zu Receiver -> Pass-Spielzug (Pass)
• Auch der Center darf Ball fangen
• Ballträger läuft Richtung Endzone, kein Weiterwerfen erlaubt!
Die Verteidigung (Defense):
• „Mann“-Deckung
• Angriff stoppen durch:
– Flagge von Ballträger herausziehen
– Herunterschlagen von Ball
– Abfangen von Ball (Interception)
– Spieler aus 7 Yard Entfernung darf Quarterback unter Druck setzen
Was ist wenn…?
• Nach vier Versuchen nicht bis zur Mittellinie oder in der gegnerischen Hälfte innerhalb von
vier Versuchen nicht in die Endzone kommt? -> Ballbesitzwechsel: die andere Mannschaft
bekommt an diesem letzten Angriffspunkt den Ball und hat vier Versuche.
• Der Gegner den Ball abfängt? -> Interception: der Verteidiger mit abgefangenem Ball versucht
Richtung gegnerische Endzone zu laufen, wenn er vom vorherigen Angreifer durch Flagge
herausziehen gestoppt wird, ist wieder -> Ballbesitzwechsel.
• Der Ballträger der Angriffsmannschaft in die Endzone des Gegners kommt? -> Touchdown:
dies zählt 6 Punkte. Danach kann der Angriff aus 5 Yards Entfernung mit einem einzigen
Versuch (Extrapunkt) noch einmal in Endzone gelangen (1 Zusatzpunkt) oder er versucht
selbiges aus 12 Yards Entfernung (2 Zusatzpunkte). Danach ist wieder -> Ballbesitzwechsel,
andere Mannschaft startet von eigener 5-Yard Linie.
LBLB
C C
S
LOS
Center
Runningback
Receiver Receiver
Cornerback Cornerback
Anspiellinie
LinebackerLinebacker
7 Yards
Safety (Blitzer)
Quarterback
7
Pass-Routen
• Hitch = Haken
• In = 90° nach innen
• Out = 90° nach außen
• Post = Goal-Post
• Fly = gerade aus wie eine Fliege
Punkte
• 6 Punkte: Touchdown
• 1 Punkt: Extrapunkt Versuch aus 5 Yard Entfernung
• 2 Punkte: Extrapunkt Versuch aus 12 Yard Entfernung
• 2 Punkte: Safety - Angriff wird in eigener Endzone gestoppt
Strafen
• Prinzipiell nicht erlaubt sind Handlungen wie
in Graphik rechts beschrieben.
• Bei einem Foul des Angriffes gilt dieser
Spielzug nicht und der Angriff verliert diesen
Versuch auch.
• Bei einem Foul der Verteidigung gilt der
Spielzug des Angriffes und am Endpunkt des
Spielzuges darf der Angriff noch einmal 5
Yards weiter vor.
Flag Football… erlaubt ist nur Spaß!
Hitch
In Out
Post
Fly
3
7
Pass - Routen
8
Weiterführende Infos
Tiroler Football Verband – www.afvt.at
Österreichischer Football Verband – www.afboe.at
Flagfootball in Österreich - www.flagfootball.at
Überlegungen zur Methodischen Spielreihe Flag Football - www.afvd.de/download/Flag-Reader.pdf
Kontakt:
American Football Verband Tirol
Generalsekretär Daniel Dieplinger
Tel.: 0676 – 39 66 601
e-mail: [email protected]
www.afvt.at
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3 Badminton
Badminton ist ein Rückschlagspiel. Ziel des Spieles ist es, den Ball so über das Netz in die
gegnerische Feldhälfte zu schlagen, dass der Gegner ihn nicht regelgerecht zurückschlagen kann.
Badminton stellt hohe Ansprüche an Reflexe, Grundschnelligkeit und Kondition und erfordert
weiterhin für ein gutes Spiel Konzentrationsfähigkeit, Spielwitz und taktisches Geschick. Lange
Ballwechsel und eine Spieldauer ohne echte Pausen fordern eine gut entwickelte Ausdauer. Der
Wechsel zwischen hart geschlagenen Angriffsbällen, angetäuschten Finten sowie präzisem,
gefühlvollem Spiel am Netz ist es, was die Faszination von Badminton ausmacht.
Gezählt wird nach Punkten und nach Sätzen. Seit 2006 wird nach einer neuen Zählweise – der so
genannten Rally-Point-Methode – gezählt. Dabei wird auf zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte gespielt,
und jede Partei erzielt, unabhängig vom Aufschlagsrecht, bei einem Fehler des Gegners einen Punkt.
Als Fehler gilt es unter anderem, wenn der Ball das Netz nicht überfliegt, den Körper eines Spielers
oder Boden/Wand außerhalb des Spielfeldes und in den meisten Fällen auch die Decke (Ausnahmen
sind Sonderregelungen bei Hallen, die aufgrund ihrer Höhe nicht uneingeschränkt bespielbar sind)
berührt, oder wenn Spieler oder Schläger das Netz berührt. Im Gegensatz zu den meisten anderen
Rückschlagspielen wird bei Badminton auch dann weitergespielt, wenn der Ball beim Aufschlag das
Netz berührt, solange er danach seinen Weg weiter in das Aufschlagfeld des Gegners fortsetzt.
Das Spiel
Spielfeld: Badmintonfeld mit Beschriftungen und Abmessungen
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In der Regel wird Badminton in der Halle gespielt, da schon leichte Luftbewegungen den Ball stark
beeinflussen können. Die Halle muss dabei eine Mindesthöhe von 5 m aufweisen. Üblicherweise gilt
es als Fehler, wenn der Ball während des Spiels die Decke berührt, jedoch wird bei Deckenberührung
beim Aufschlag oder bei Berühren von herunterhängenden Teilen (z. B. der Deckenkonstruktion) auf
Wiederholung entschieden.
Das Spielfeld ist 13,40 m lang und 6,10 m breit. Das Netz ist nach den Regeln so zu spannen, dass die
Netzhöhe an den Pfosten 1,55 m und in der Netzmitte 1,524 m beträgt. Die Linien sind 4 cm breit und
Teil des Spielfeldes, das sie begrenzen.
Einzel: In der Einzeldisziplin stellt die innere Begrenzungslinie die seitliche Feldbegrenzung
dar, der Aufschlag darf von der vorderen Aufschlaglinie bis zur hinteren Grundlinie
ausgeführt werden.
Doppel: Beim Doppel ist das komplette Feld zu bespielen, der Aufschlag muss allerdings
zwischen vordere und hintere Aufschlaglinie geschlagen werden.
Schläger:
Die Form des Badmintonschlägers ist mit der eines Tennisschlägers vergleichbar, jedoch etwas
kleiner, leichter und dünner besaitet. In der einfachsten Form ist der Stahlschaft / Stahlkopf ca. 120
Gramm schwer. Bessere Modelle bestehen aus einem Stück und wiegen nur noch bis zu 80 Gramm.
Spielball:
Bei Wettkämpfen oder Turnieren wird in den höheren Spielklassen und auf internationaler Ebene mit
Naturfederbällen gespielt. Der Kopf ist aus Kork, der Federkranz besteht in der
Regel aus 16 Gänse- oder Entenfedern, die in den Kork eingeklebt und miteinander
verschnürt sind.
Bedingt durch den größeren Verschleiß und wegen der etwas höheren Kosten von
Naturfederbällen haben sich im Freizeit- und Jugendbereich Bälle aus Kunststoff
durchgesetzt. Sie sind günstiger und haltbarer, haben allerdings andere
Flugeigenschaften als Naturfederbälle. Naturfederbälle
Technik
Schlägerhaltung:
Es existieren verschiedene Möglichkeiten, den Badmintonschläger zu greifen. Typischer
Anfängerfehler und aus dem Freizeitbereich bekannt ist der so genannte Bratpfannengriff, der für
effizientes Spielen nicht brauchbar ist. Vor allem Finten, geschnittene Bälle und Rückhandschläge
sind mit diesem Griff nur unzureichend zu realisieren.
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Falscher, sog. Bratpfannengriff und richtige Schlägerhaltung (rechts)
Bei der optimalen Schlägerhaltung bildet die Schlagfläche
quasi eine Verlängerung der geöffneten Handfläche. Um dies
zu erreichen, legt man die Handfläche auf die Bespannung
und führt die Hand, ohne den Winkel zum Schläger zu
verändern, in Richtung Griff. Am untersten Ende kurz vor
dem spürbaren Wulst umschließt die Hand den Griff.
Schlagarten:
Zum Schlagrepertoire eines guten Badmintonspielers gehört eine Reihe von Grundschlägen, die in
zahlreichen Varianten angewendet werden können. Die wichtigsten Schläge sind:
Clear: Langer, hoher Ball bis zur Grundlinie als Befreiungsschlag (1); daher der Name (Clear, engl.:
klar, frei). Eine Variante ist der so genannte Angriffs-Clear (2), der flacher und schnell gespielt
wird, um den Gegner unter Druck zu setzen.
Drive: Schneller, flacher Ball auf Augenhöhe, knapp über das Netz geschlagen (3).
Smash: Der klassische Angriffsschlag. Ein hart geschlagener, geradliniger Schmetterschlag steil nach
unten (4). Der Ball kann dabei eine Anfangsgeschwindigkeit von über 300 km/h erreichen!
Drop: Auch Stoppball genannt. Kurzer Ball knapp hinter das Netz (5). Er ist besonders wirkungsvoll,
wenn bei der Schlagbewegung ein Clear oder Smash angetäuscht wird. Unterschieden werden
dabei der langsame und der schnelle Drop. Der langsame Drop wird sehr dicht hinter das Netz
geschlagen und soll dem Gegner eine möglichst tiefe Schlagposition aufzwingen und es damit
schwer machen, den Ball hoch in die hinteren Regionen des Feldes zurückzubefördern. Daher
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wird er oft als Auftakt zum Angriffsspiel eingesetzt, da der Gegner im günstigsten Fall
gezwungen ist, den Ball steil nach oben zu spielen und sich dadurch die Gelegenheit für einen
Smash bietet. Durch den langsamen Flug birgt er allerdings das Risiko, am Netz vom Gegner
„getötet“ zu werden. Der schnelle Drop, auch „geschnittener Drop“, zeichnet sich durch einen
schnellen Ballflug aus, um dem Gegner wenig Zeit zu lassen, den Ball zu erreichen. Er sollte
jedoch nicht weiter als bis zur vorderen Aufschlaglinie fliegen, da ansonsten der Vorteil dieses
Schlages verloren geht.
Stop (Drop am Netz): Auch Netzspiel genannt (6). Der Ball muss so knapp wie möglich über die
Netzkante gehoben werden.
Gespielt werden können diese Schläge geradlinig (engl. longline) oder diagonal (cross). Daraus
ergeben sich typische Spielzüge, die jeder Spieler auf sich und sein Spiel abstimmt und versucht, in
sein Spiel einzubauen.
Aufschlag:
Neben den Grundschlägen aus dem Spiel heraus gibt es zahlreiche Aufschlagvarianten. Grundlegend
unterscheidet man jedoch Vorhandaufschläge und Rückhandaufschläge. Bei den Vorhandaufschlägen
wird der Schläger seitlich am Körper des Spielers vorbei beschleunigt und der Ball in die Bahn des
Schlägers geworfen. Diese Variante eignet sich besonders für den hohen Aufschlag. Im Doppel und in
höheren Spielklassen auch im Einzel wird zumeist auf den Rückhandaufschlag zurückgegriffen. Bei
diesem wird der Schläger mit dem Griff nach oben vor dem Körper platziert, der Ball davor in
Position gebracht und dann unter Einsatz des Daumens und mit einer Drehung des Handgelenkes
gespielt.
Ein regelgerechter Aufschlag muss beim Badminton in den diagonal gegenüberliegenden Teil des
Spielfelds erfolgen. Des weiteren muss der aufschlagende Spieler mit beiden Füßen im Aufschlagfeld
stehen, ohne dabei die Linien zu berühren, und den Ball unterhalb seiner Taillenhöhe treffen. Berührt
der Ball beim Aufschlag das Netz, so ist das im Gegensatz zu vielen anderen Ballsportarten kein
Fehler.
Verschiedene Aufschlagvarianten
Kurzer Aufschlag: Der kurze Aufschlag (1) ist die Standard-Spieleröffnung beim Doppel und hat sich
vorwiegend in höheren Spielklassen auch im Einzel durchgesetzt. Die Flugkurve des Balles
sollte ihren höchsten Punkt vor dem Überqueren des Netzes haben und möglichst flach sein, so
dass es dem Gegner nicht oder nur schwer möglich ist, mit einem direkten Angriff zu reagieren.
Ein getäuschter (z.B. geschnittener) kurzer Aufschlag Richtung Außenlinie kann gerade im
Doppel als erfolgreiche Variante eingesetzt werden, wenn der Gegner versucht, die Angaben
besonders aggressiv zu attackieren.
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Drive-Aufschlag: Ein Überraschungsaufschlag, bei dem versucht wird, durch einen schnellen, harten
und möglichst flachen Aufschlag z. B. die Rückhandseite des Gegners anzuspielen oder direkt
auf den Körper zu treffen (2). Der Schläger wird dabei möglichst hoch genommen, muss aber
der Regel genügen, dass der Schlägerschaft abwärts gerichtet ist (Griff oben) und der Ball
unterhalb der Taille getroffen wird. Eine Variante ist der Drive-Aufschlag vom Spielfeldrand
(3). Der von der Seite kommende Ball ist schwer abzuschätzen, und die Aufschlagannahme ist
schwierig, wenn der Ball auf die Rückhandseite gespielt wird.
Swip-Aufschlag: Bei dieser Variante wird ein kurzer Aufschlag angetäuscht, der Schläger aber im
letzten Moment aus dem Handgelenk beschleunigt und der Ball überfliegt den Gegner (4). Der
Aufschlag muss dabei so ausgeführt werden, dass der Gegner den Ball nicht schon im
Vorbeiflug erwischt, sondern nur im Zurücklaufen. Die Flugbahn sollte auch nicht zu hoch sein,
um dem Gegner möglichst wenig Zeit zum Erlaufen des Balles zu geben.
Hoher Aufschlag: Der hohe Aufschlag wird in der Regel mit der Vorhand ausgeführt. Er stellt
besonders im Einzel eine Alternative zum kurzen Aufschlag dar. Der Ball wird kraftvoll
möglichst hoch und bis zur hinteren Grundlinie des Feldes geschlagen (5). Im Idealfall ist der
höchste Punkt der Flugkurve kurz vor der Grundlinie. Der Gegner wird so gezwungen, zum
Erreichen des Balles bis zum Spielfeldende zu laufen.
Lauftechnik:
Gute Lauftechnik zeichnet sich dadurch aus, dass der Spieler möglichst schnell und mit geringem
Energieaufwand den Ball erreicht und anschließend zur Spielfeldmitte zurückkehrt. Automatisierte
Schrittfolgen sorgen dafür, dass dies kraftsparend, raumgreifend und effektiv geschieht, sind jedoch
kräfteintensiv und nur durch jahrelanges Training zu erreichen.
Zentrale Elemente der Lauftechnik sind:
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Ausfallschritt: Um einen Ball im vorderen oder seitlichen Spielfeldbereich zu erreichen, stellt der
Spieler am Ende seiner Vorwärtsbewegung das sich auf der Schlaghandseite befindliche Bein
mit einem großen Ausfallschritt nach vorne, ähnlich wie ein Fechter beim Stoß. Dadurch bremst
er abrupt seine Vorwärtsbewegung ab und kann nach dem Schlag sofort wieder in eine
Rückwärtsbewegung übergehen.
Umsprung: Mit dieser Technik wird die Rückwärtsbewegung nach einem Schlag gestoppt. Beim
Schlag findet während des Sprungs eine Drehung der Hüften statt, und das Bein, das sich auf der
entgegengesetzten Körperseite der Schlaghand befindet, wird nach hinten gestellt, um die
Rückwärtsbewegung abzufedern und den Körper wieder nach vorne zu beschleunigen.
Chinasprung :Diese Technik wurde in China entwickelt und dient dazu, einen Ball im Sprung zu
erreichen. Im Gegensatz zum Umsprung wird die Bewegung jedoch mit dem Bein auf der
Schlaghandseite gestoppt, was wegen der leichten Verdrehung des Oberkörpers beim Schlag
anatomisch gesehen zwar ungünstig, aber in der Praxis dennoch effektiv ist. Sowohl der
Absprung als auch die Landung finden hier immer mit beiden Beinen gleichzeitig statt. Ein
Chinasprung kann sowohl parallel zum Netz auf die Vorhand- und Rückhandseite als auch
diagonal nach hinten erfolgen. Der Schlag, der während des Sprunges ausgeführt wird, ist
jedoch immer ein Vorhandschlag.
Sprung-Smash: Eine weitere chinesische Technik. Der Spieler springt beidbeinig hoch in die Luft und
schlägt den Ball mit vollem Körpereinsatz ins gegnerische Feld. Untersuchungen haben
ergeben, dass hierdurch zwar keine höheren Geschwindigkeiten erzeugt werden können, jedoch
kann der Spieler einen früheren Treffpunkt und einen besseren Winkel erreichen.
Zählweise
Im Badminton wird nach Sätzen gespielt. Die Rallypoint-Zählweise (auch Running Score genannt) ist
seit 2006 für alle IBF-Mitgliedsverbände gültig.
Rallypoint-Zählweise:
Jede Partei kann unabhängig vom Aufschlag punkten. Es werden zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte je
Satz gespielt. Eine Partei hat einen Satz gewonnen, wenn sie als erste 21 Punkte erreicht und dabei
mindestens 2 Punkte mehr als die gegnerische Partei hat. Bei 21:20 wird das Spiel solange verlängert,
bis eine Partei mit 2 Punkten führt (bis maximal 30 Punkte). Ein Satzergebnis von 30:29 ist demnach
möglich.
Für jeden gewonnenen Ballwechsel wird ein Punkt vergeben. Zusätzlich erhält die Partei, die den
vorangegangenen Ballwechsel für sich entschieden hat, das Aufschlagsrecht.
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Zu Beginn des Spiels wird ausgelost, wer Seitenwahl bzw. den ersten Aufschlag erhält. Eine gängige
Methode der Auslosung ist, einen Badmintonball hochzuwerfen oder ihn umgekehrt auf die Netzkante
zu legen und fallen zu lassen. Diejenige Partei, zu welcher der Korkfuß des Balles zeigt, darf wählen,
• ob sie den ersten Aufschlag machen möchte,
• ob sie den ersten Rückschlag machen möchte oder
• auf welcher Feldhälfte sie beginnen möchte (Seitenwahl).
Die in anderen Rückschlagspielen weitgehend unbekannte Regelung, sich zwischen erstem Aufschlag
und erstem Rückschlag entscheiden zu dürfen, hatte hauptsächlich nach der früheren Zählweise in den
Doppeldisziplinen seinen Sinn, als man Punkte nur bei Besitz des Aufschlagrechts erzielen konnte.
Eine weitere Neuerung ist die Erweiterung der Coaching-Regel. Ein am Feld sitzender Coach darf nun
auch zwischen den Ballwechseln seinem Spieler durch Zuruf Ratschläge erteilen. Dies darf jedoch
nicht den Gegner stören und darf auch nicht während eines laufenden Ballwechsels passieren.
Disziplinen
Badminton wird wettkampfmäßig in fünf verschiedenen Disziplinen ausgetragen:
• Damen-Einzel
• Herren-Einzel
• Damen-Doppel
• Herren-Doppel
• Gemischtes Doppel (Mixed)
Damen- und Herreneinzel:
In der Einzeldisziplin stehen sich zwei Spieler gleichen Geschlechts gegenüber. Beim Aufschlag muss
der Aufschläger in seinem Aufschlag-Halbfeld stehen, der Rückschläger im Feld diagonal dazu. Der
Federball muss beim Aufschlag in das diagonal gegenüberliegende Aufschlagfeld gespielt werden.
Während des laufenden Ballwechsels dürfen sich beide Spieler beliebig in ihrer Feldhälfte aufhalten.
Bei geradem Punktestand des Aufschlägers (0, 2, 4 …) erfolgt der Aufschlag aus der rechten
Feldhälfte, bei ungeradem Punktestand (1, 3, 5 ...) von links. Beide Spieler können, unabhängig vom
Aufschlagrecht, Punkte erzielen. Jeder Fehler führt also automatisch zu einem Punktgewinn für den
Gegner. War der Gegner im vorangegangenen Ballwechsel der Rückschläger, erhält er zusätzlich das
Aufschlagrecht.
Aus taktischen Gründen versucht man, den Gegner durch Anspielen in die Eckpunkte des Spielfeldes
in Schwierigkeiten zu bringen. Um alle Feldecken gleich schnell erreichen zu können, versucht
deshalb jeder Spieler, nach jedem gespielten Ball so schnell wie möglich in die beste
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Ausgangsposition für den nächsten gegnerischen Ball zu gelangen. Diese befindet sich ca. eine
Schrittlänge hinter dem T-Punkt. Von hier aus sind alle Feldbereiche mit wenigen kurzen, schnellen
Schritten erreichbar.
Damen- und Herrendoppel:
In der Doppeldisziplin stehen sich zwei Spielerpaare gleichen Geschlechts gegenüber. Beim
Aufschlag befinden sich Aufschläger und Rückschläger im jeweiligen Aufschlag-Halbfeld, der
Aufschlag muss diagonal gespielt werden. Die beiden nicht am Aufschlag beteiligten Spieler dürfen
sich beliebig auf dem Spielfeld positionieren.
Bei der Rallypoint-Zählweise hingegen wechselt die Reihenfolge der Aufschläger nach jedem Fehler
wie folgt:
• Erster Aufschläger (0:0, Beginn im rechten Aufschlagfeld)
• Partner des ersten Rückschlägers
• Partner des ersten Aufschlägers
• Erster Rückschläger
• Erster Aufschläger usw.
Diese Reihenfolge merken sich die Spieler, sie gilt für alle weiteren Aufschläge dieses Satzes. Bei
einem Satzwechsel schlägt das Doppel auf, das den letzten Satz gewonnen hat.
Die Positionen der Spieler eines Doppels bleiben bei Aufschlag oder Rückschlag so lange bestehen,
bis sie bei eigenem Aufschlag einen Punktgewinn erzielen. Erst dann wechseln sie zum nächsten
Aufschlag das Halbfeld. Bei Punktgewinn mit gleichzeitigem Aufschlagwechsel wird die Position
nicht gewechselt. Die Spieler merken sich also ihre letzte Position!
Aus der Aufschlagreihenfolge in Verbindung mit der neuen Zählweise im Doppel folgt, dass das
Aufschlagfeld bei einem Aufschlagwechsel stets von der eigenen Punktezahl bestimmt wird (wie im
Einzel):
• Aufschlagwechsel bei eigenem geraden Punktestand (0, 2, 4, …): Aufschlag durch den Spieler,
der rechts steht.
• Aufschlagwechsel bei eigenem ungeraden Punktestand (1, 3, …): Aufschlag von links.
„0“ gilt dabei als gerade Zahl, und somit wird auch bei der neuen Zählweise der erste Aufschlag jedes
Satzes von rechts ausgeführt.
Punkte können bei jedem Ballwechsel erzielt werden. Jedes Doppel hat solange Aufschlagrecht, bis es
einen Fehler macht. Dann erhält die gegnerische Partei einen Punkt, zusätzlich wechselt entsprechend
der Aufschlagreihenfolge das Aufschlagrecht zum gegnerischen Doppel.
Die Aufstellung beider Spieler einer Doppel-Paarung während des laufenden Ballwechsels ist beliebig
und wird von der aktuellen Spielsituation und den technischen Fähigkeiten der Spieler abhängig
gemacht. Idealerweise stellen sich beide zur Abwehr nebeneinander und decken die jeweils eigene
Seite des Spielfelds ab. Beim eigenen Angriff dagegen steht man hintereinander, der hintere attackiert
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mit harten, steil nach unten geschlagenen Angriffsbällen (Smash) oder mit gefühlvoll kurz hinter das
Netz geschlagenen Stoppbällen (Drop), während sein Partner vorne am Netz agiert und versucht,
schlecht abgewehrte gegnerische Bälle zu erreichen und zu verwerten.
Gemischtes Doppel:
Beim gemischten Doppel oder Mixed (engl.: gemischt) bilden ein
weiblicher und ein männlicher Spieler zusammen eine Doppel-Paarung.
Die Regeln sind identisch mit denen des Damen- bzw. Herren-Doppels.
Aufstellung und taktisches Verhalten im gemischten Doppel weichen
üblicherweise von dem der beiden anderen Doppel-Disziplinen ab, da
man versucht, geschlechterspezifische Fähigkeiten ins eigene Spiel zu
integrieren. So bewegt sich der Mann in der Regel hauptsächlich im
hinteren Feldbereich, von wo aus er seine Reichweiten- und
Kraftvorteile zu druckvollem Angriffsspiel nutzen kann. Die Frau
dagegen, häufig flinker und gewandter, übernimmt das präzise Spiel in der vorderen Feldhälfte,
insbesondere am Netz.
Um bereits zu Beginn des Ballwechsels zu dieser Aufstellung zu gelangen, steht der Mann meist
schon beim Aufschlag hinter der Frau.
Badminton in Tirol
Durch das Tiroler Schulsportservice haben Lehrer die Möglichkeit Badminton-Trainer, -lehrwarte
und Übungsleiter in den Sportunterricht zu holen, um den SchülerInnen ihre Sportart näher zu
bringen.
Weiters gibt es auf der Homepage des Tiroler Badminton Verbandes www.badminton-tirol.at
Informationen und Kontakte für weitere Hilfestellungen und Trainingsmöglichkeiten in den Tiroler
Vereinen.
Einmal jährlich (meist im Februar/März) findet die Landesausscheidung des Tiroler Badminton
Schulcups – ein Mannschaftsbewerb, bei dem in der Unterstufe 2 Burschen und 2 Mädchen und in
der Oberstufe jeweils 4 Burschen oder 4 Mädchen pro Mannschaft antreten.
Kontakt:
www.badminton-tirol.at
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4 Basketball
Basketball ist eine meist in der Halle betriebene Ballsportart, bei der zwei Mannschaften versuchen,
den Spielball in die beiden in einer Höhe von 3,05 Metern an den gegenüberliegenden Schmalseiten
des Spielfelds angebrachten Körbe zu werfen. Eine Mannschaft besteht dabei aus fünf Feldspielern
und bis zu sieben Auswechselspielern. Jeder Treffer in den Korb aus dem Spiel heraus zählt je nach
Entfernung zwei oder drei Punkte. Ein getroffener Freiwurf zählt einen Punkt. Es gewinnt die
Mannschaft mit der höheren Punktzahl.
Das Ziel des Spiels besteht darin, den Spielball möglichst oft in den gegnerischen Korb zu werfen, der
in einer Höhe von 3,05 Metern hängt. Der Basketball muss von oben in den Korb fallen. Dabei kann
der Ball auch über das Brett gespielt werden. Ein erfolgreicher Korbwurf, Korbleger oder Dunking
wird im Normalfall mit zwei Punkten gewertet. Ein Korbwurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie
zählt drei Punkte, ein Freiwurf einen Punkt. Der Sieger des Wettkampfes ist diejenige Mannschaft, die
nach Ablauf der Spielzeit mehr Punkte erzielt hat als der Gegner. Bei einem Gleichstand wird eine
Verlängerung von fünf Minuten gespielt. Diese wird solange wiederholt, bis ein Sieger feststeht.
Spielregen:
Nach den FIBA-Regeln beginnt jedes Spiel mit einem Sprungball, um so den ersten Ballbesitz zu
entscheiden. Dabei wirft einer der Schiedsrichter den Spielball im Mittelkreis zwischen zwei
gegnerischen Spielern in die Höhe, die Spieler versuchen anschließend den fallenden Ball einem
Mitspieler zuzuspielen. In den nachfolgenden Vierteln wechselt der Ballbesitz und wird mit einem
Richtungspfeil am Kampfgericht angezeigt.
Fouls des Verteidigers
Der Verteidiger begeht ein Foul durch Halten, Blockieren, Stoßen, Rempeln, Beinstellen und indem er
die Bewegung eines Gegenspielers durch Ausstrecken von Hand, Arm, Ellbogen, Schulter, Hüfte,
Bein, Knie oder Fuß behindert. Hat der verteidigte Angreifer gerade keinen Ball, ist durchaus ein
gewisses Schieben und Zerren erlaubt.
Hat der verteidigte Angreifer den Ball, sind die Möglichkeiten des Verteidigers eingeschränkt. Der
angreifende Spieler darf nicht gestoßen werden, es sei denn, dieser sucht gezielt den Körperkontakt. In
diesem Fall darf der Angreifer nicht mit Beinen oder Armen behindert werden, sondern nur mit dem
Körper. Gute Verteidiger sind so schnell, dass sie den Angreifer ohne den Einsatz der Arme
abdrängen, vielleicht sogar zum Rückwärtslaufen bringen können.
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Fouls des Angreifers
Der Schiedsrichter zeigt mit seiner Faust in die Höhe und mit der anderen Hand auf den foulenden
Spieler.
Ein Angreifer mit Ball begeht ein Foul, wenn es mit einem in legaler Verteidigungsposition stehenden
oder sich rückwärts bewegenden Verteidigungsspieler zu einem Kontakt kommt (offensives Foul) und
der Angreifer dadurch einen unfairen Vorteil bekommt. Typische Offensivfouls sind illegale Kontakte
mit dem Ellenbogen, Wegstoßen des Gegners mit dem Unterarm oder wenn der Angreifer mit der
Schulter voran in den Gegenspieler läuft.
Ein Angreifer ohne Ball begeht ein Foul, wenn er einen „bewegten Block“ (englisch: illegal screen
oder moving pick) setzt. Stehende Blocks hingegen sind im Basketball erlaubt (im Gegensatz zum
Fußball, wo das so genannte „Auflaufenlassen“ als Foul gewertet wird). Ein weiterer Unterschied zum
Foul eines Verteidigers ist, dass bei Offensivfouls (Foul der ballführenden Mannschaft) keine
Freiwurfstrafen verhängt werden (Ausnahme: unsportliches Offensivfoul). Sie zählen allerdings zu
den Teamfouls.
24-Sekunden-Uhr (Shotclock)
Jeder Angriff darf maximal 24 Sekunden dauern (u. a. in Deutschland, USA; 30 oder 45 Sekunden
sind nur in wenigen Ländern erlaubt), die auf einer Uhr heruntergezählt werden. Die Zeit wird dabei
neu gestartet, wenn der Schiedsrichter „absichtliches Spielen des Balles mit dem Fuß“ pfeift.
Außerdem startet die Zeit nach jeder Ringberührung des Balles von neuem. Schließlich führt auch ein
Ballwechsel, (Verteidiger erobert den Ball und wird zum Angreifer, so genannter „Steal“) sowie ein
Foul der verteidigenden Mannschaft zum Neustart der 24-Sekunden-Uhr. Hingegen führt eine
Ausball-Entscheidung ohne Wechsel des Ballbesitzes nicht zum Neustart. Zu spektakulären Szenen
führt folgende Besonderheit: Ein Korb zählt, wenn ein Spieler den Ball vor Ablauf der 24-Sekunden-
Uhr abwirft. Das Signal ertönt dann, während der Ball sich in der Luft befindet (auch ein in der letzten
Sekunde des Spieles abgeworfener Ball zählt, obwohl er den Korb erst nach Ablauf der Spielzeit
erreicht).
Schrittfehler
Der Ballführende Spieler muss dribbeln (den Ball auf den Boden tippen), wenn er sich fortbewegen
will. Tut er dies nicht, wird auf Schrittfehler (travelling) entschieden und der Gegner bekommt
Einwurf an der Seitenlinie. Nach den FIBA-Regeln muss zuerst gedribbelt werden, die NBA-Regeln
erlauben, zuerst den Schritt, und dann das Dribbling zu machen.
Nachdem er aufhört zu dribbeln und noch in der Bewegung, d.h. beim Laufen ist, darf er noch zwei
Bodenkontakte mit den Füßen haben, bevor er passt oder auf den Korb wirft. Dabei darf das Standbein
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zum Zwecke des Passes oder Wurfes angehoben, aber nicht wieder aufgesetzt werden (z. B. beim
aufgelösten Sternschritt).
Doppeldribbling
Sobald ein Angreifer den Ball nach einem Dribbling (Tippen des Balles auf den Boden) aufnimmt,
darf er nicht erneut zum Dribbling ansetzen. Ein Verstoß gibt Einwurf für den Gegner von der
Seitenlinie. Das so genannte „Fumbling“ zählt nicht als Dribbling. Dabei tippt der Ball zwar auf dem
Boden auf, aufgrund der fehlenden Ballkontrolle ergibt sich daher aber keine Regelübertretung.
Übungsreihen:
Die wichtigsten Spielhandlungen sind:
o Werfen, Passen und Dribbeln als individuelle Techniken,
o Verteidigen individuell und im Team,
o sich und Mitspieler freispielen,
o mit dem eigenen Team zusammenspielen,
o die eigenen und mannschaftlichen Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen planen.
Methodische Tipps für den Unterricht mit Kindern
1. Alle Bälle nutzen!
• Jeder Schüler soll einen Ball haben (wenn nicht genügend Basketbälle zur Verfügung stehen, können
auch Volleybälle, Fußbälle, etc. verwendet werden).
2. Alle Körbe nutzen!
• Bei unterschiedlicher Qualität der Korbanlagen nach jeder Serie (z.B. 10Treffer) im Uhrzeigersinn
Körbe wechseln.
3. Alle Schüler beschäftigen!
• Lieber in Kleingruppen (z.B. 3-3 nach dem Streetballprinzip) auf je einen Korb spielen und üben, als
Schüler aussetzen lassen.
4. Keine Basketballstunde ohne Dribbling!
• Ballbeherrschung lässt sich nur durch fortwährendes Üben erreichen.
5. Keine Basketballstunde ohne Korbwürfe!
• Den hoch hängenden Korb zu treffen, macht den Hauptreiz des Spiels aus und stellt gleichzeitig das
größte Problem dar.
• Daher: Würfe, und Wurfwettbewerbe an möglichst vielen Körben (wichtig: Treffer zählen – denn
richtig werfen, heißt treffen!).
6. Keine Basketballstunde ohne Spiel!
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• Ziel des Übens und der Techniken ist die Anwendung im Spiel. Deswegen darf das Spielen in keiner
Stunde fehlen.
• Spielen heißt aber nicht immer Fünf gegen Fünf zu spielen. Auch Eins gegen Eins oder Drei gegen
Drei sind “richtige” Basketballspiele.
• Dennoch: das “große” Spiel Fünf gegen Fünf” nicht vergessen!
7. Manndeckung organisieren!
• Richtiges Basketballspiel wird nur im Spiel Eins gegen Eins der Manndeckung erlernt!
• Deswegen stellen sich die Schüler zu Beginn jedes Spiels paarweise gegenüber auf und ordnen sich
so ihren jeweiligen direkten Gegenspielern für die Verteidigung zu.
• Bei Spielerwechsel übergibt der ausgewechselte Spieler durch Namensnennung seine
Verteidigungsaufgabe an den Einwechselspieler.
Fangen
• Dem Passgeber ein Ziel bieten: Hände (oder eine Hand) entgegenstrecken!
• Ball entgegenspringen (Sprung-oder Schrittstopp – je nach Situation, beides üben)
• Finger spreizen, Ballkontakt weit vor dem Körper
• Ball „ansaugen“ (a) abbremsen, b) zupacken, c) an den Körper ziehen)
• Ball vom Gegner wegziehen (wenn der Gegner sehr nahe ist oder näher kommt: tief!) + sofort:
• „Face“ – Drehen in die Angriffsrichtung: Beinarbeit beachten, insbesondere Pivotschritt
rückwärts bei Schrittstopp (meist zur Mitte hin) immer wieder üben – ermöglicht
problemlosere Penetration zur Mitte.
• Gutes Gleichgewicht – gebeugte Knie – beachten, ermöglicht ansatzlose und für den Gegner
schwer erkennbare Folgebewegungen!
• EIN BALL IST ERST DANN GEFANGEN, WENN „FACE“ VOLLZOGEN IST.
• Ausnahme: Pivotspiel mit dem Rücken zum Korb („Aufposten“, breit machen, Gegner durch
Beinarbeit und erlaubten Körpereinsatz hinter sich halten, Fangbereich mit einer Hand
anzeigen, beim Fangen möglichst schnell auch die zweite Hand an den Ball bringen!)
Passen
1) Kräftiger Einsatz der Finger und des Handgelenks, „scharfe“ Passes
2) Ball nicht vor der Brust halten, sondern bewegen (Oberkörper, Arme – Passfinten!)
3) Brustpass möglichst nur im Lauf oder bei völlig freiem Passweg
4) Einhändige Passes rechts und links lernen und üben!
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5) „No-Look-Passes“ üben und anwenden
6) In Bedrängnis oder bei nahe stehendem Verteidiger vor dem Pass die Ballhöhe wechseln (oben
antäuschen, unten passen oder umgekehrt!); keinesfalls Brustpass!!!
7) Quer- und Diagonalpasses sind gefährlich (Abgefangen = fast sicherer Gegenkorb!), daher nur
über kurze Distanz (3-4 m) oder als „Skip-Pass“ (Lob) über eine Defensive, die fast komplett auf
eine Spielfeldseite gelockt wurde.
8) Bodenpasses sind langsam: Nicht vom Korb weg, nicht als Querpasses. Ball kräftig auf den Boden
aufsetzen, sonst ist er (vor allem im Lauf!) schwer zu fangen.
9) Praktisch gleichzeitig mit dem Pass muss ein Start in Richtung Korb erfolgen („Give and go“,
mindestens 2 schnelle Schritte in jedem Fall), je nach Situation als „Cut“ (zwischen Ball und
Gegenspieler) oder „Backdoor“ (hinter dem Gegenspieler). Möglichkeiten: a) Cut zum Korb, dort
noch öffnen zum Ball, dann „Clear out“, b) Cut abbrechen und Screen für Mitspieler, c) Replace
(wieder zurück auf die ursprüngliche oder eine andere frei gewordene Position).
Kontakt:
Tiroler Basketballverband
Philipp Trattner
Tel. 0664/2521443
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5 Bogensport
Das Bogenschießen ist grundsätzlich wohl jedem bekannt, nicht jedoch der Bogensport als Sportart.
Der Bogensport ist eine wunderschöne aber äußerst anspruchsvolle, bei uns allerdings nicht sehr
verbreitete Sportart. Es gibt in Tirol zurzeit 27 registrierte Bogensportvereine mit ca. 1500
Mitgliedern, ca. ein Viertel davon sind Jugendliche. Die meisten sind begeisterte Hobbyschützen, aber
wir haben auch einige Spitzensportler die österreichweit immer vorne dabei sind, sozusagen fast
regelmäßig ihren Staatsmeistertitel abholen und auch international recht erfolgreich sind.
Den Bogensport kann man das ganze Jahr über betreiben. Im Winter allerdings begrenzt, da nicht
jeder Verein über eine eigene Schießhalle verfügt. Den Bogensport kann man praktisch ab zehn
Jahren (vorher entsprechend kindgemäß angepasst, aber generell im Wachstumsalter nicht zu intensiv
und in Verbindung mit Ausgleichssport) bis ins hohe Alter betreiben. Interessenten jeden Alters sind
bei allen Vereinen jederzeit gerne willkommen und werden von den Aktiven in den Sport eingeführt.
Am Schulsport konkret beteiligen sich zurzeit die Vereine in Reutte und Wörgl.
Der Bogensport stellt an den Betreibenden höchste Anforderungen bezüglich Konzentration und allen
körperlichen Funktionen, aber auch an die psychische Belastbarkeit.
Um den Bogensport einigermaßen zu beherrschen, sozusagen ordentlich an einem Turnier teilnehmen
zu können, benötigt man durchschnittlich ein Jahr regelmäßiges Training ca. zweimal die Woche und
eine eigene Ausrüstung. Zur Grundausrüstung eines Schützen gehören der Bogen, ein Dutzend Pfeile
und diverses Zubehör wie Armschutz, Fingerschutz, Bogenständer und eine Bogentasche/Koffer zur
Verwahrung der Gegenstände. Ein Anfängerset gibt es bereits ab ca. 300€. Bevor man sich eine
eigene Ausrüstung zulegt, sollte man bereits einigermaßen Erfahrung in dieser Sportart haben, also
beispielsweise einen Schnupperkurs bei einem Verein absolviert haben, da das Material auf den
jeweiligen Sportler abgestimmt sein sollte.
Grundsätzlich gibt es, abgesehen von ein paar „Exoten“, drei
Bogenarten: Compoundbogen, Recurvebogen und Langbogen. Der
Compoundbogen ist das präziseste, aber technisch aufwendigste
Gerät. Der Recurvebogen kann als reiner Blankbogen benutzt
werden, oder aufgerüstet mit Stabilisation, Auszugskontrolle und
Visier ist er der Olympische Bogen und als einziger Bogen bei den
Olympischen Spielen zugelassen. Der Langbogen ist der
„einfachste“ und ursprünglichste Bogen für traditionelles
Bogenschießen hauptsächlich im 3-D Bereich.
Blankbogen
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Bögen und Pfeile werden vom einfachsten Holzmodell bis zum hoch entwickelten Hightechgerät, aus
modernsten Materialien gefertigt, am Markt angeboten (siehe Bilder).
Compoundbogen Recurvebogen (Olymp: Disziplin)
Die acht Hauptschießarten mit den jeweiligen Untervarianten sind das Scheibenschießen im Freien,
Scheibenschießen in der Halle, Feldbogenschießen, Bogenlaufen, Clout - und Flight – Bogenschießen,
Ski Arc und 3-D Bogenschießen. Bei uns werden praktisch nur Turniere im Scheibenschießen im
Freien und in der Halle, sowie Feld– und 3-D–Turniere durchgeführt.
Die Pfeile werden auf so genannte Scheibendämpfer geschossen, die mit den entsprechenden
Scheibenauflagen versehen sind und aus Stroh bzw. Kunststoff gefertigt sind. Ausgenommen im 3-D-
Schiessen bestehen die Ziele aus dreidimensionalen Tierattrappen aus Kunststoff (siehe Bilder).
3-D Ziel Feldschießen Langbogen im 3-DSchießen
Nationale, offiziell gemeldete Turniere werden streng geregelt und von Schiedsrichtern überwacht
durchgeführt. Jeder Bogensportler, der eine Turnierlizenz besitzt, kann an solchen Turnieren
teilnehmen. Internationale Großveranstaltungen wie Worldcups, EM’s, WM’s, Worldgames,
Olympische Spiele (dzt. leider keine Österreicher), werden vom nationalen Verband mit den
Nationalkaderschützen beschickt und vom Bundestrainer als Teamcaptain begleitet und betreut.
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Hallenschießen (Mannschaftsschießen) Schießen im Freien (Großturnier in Porec)
Scheibenturniere im Freien und in der Halle werden mittels Ampel- und Zeitsteuerung sowie
akustischen Signalen gesteuert. Bei Feld- und 3-D-Turnieren im Gelände ist das nicht möglich, aber
auch hier werden von den Schiedsrichtern fallweise die Schießzeiten überwacht. Die Trefferaufnahme
wird von den Schützen, die einer Scheibe zugeteilt sind und aus unterschiedlichen Vereinen stammen
und sich gegenseitig kontrollieren, selbst durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Form einer
Einzelwertung in den jeweiligen Schützenklassen ausgewiesen. Je nach Turnier werden auch
Mannschaftsbewerbe durchgeführt. Die Mannschaften bestehen aus jeweils drei Teilnehmern.
Die Organisation der Schützen erfolgt in uneigennützen Vereinen, die von
ehrenamtlichen Funktionären geleitet werden. Die Vereine sind Mitglieder
beim Landesverband (www.bogensport-tirol.at) und auch direkt Mitglieder
beim nationalen Verband ÖBSV (Österreichischer Bogensportverband
www.oebsv.com).
Der Landesverband ist Mitglied beim nationalen Verband. Der nationale
Verband wiederum ist Mitglied beim kontinentalen Verband EMAU (European and Mediterranean
Archery Union www.emau.org) und dem Weltverband FITA (Federation Internationale de Tir a l’Arc
www.archery.org) mit Sitz in Lausanne in der Schweiz.
Die meisten Vereine präsentieren sich bereits auf eigenen Websites, gesammelt zugänglich auf den
Websites des Landes- und des nationalen Verbandes.
Kontakt: FBT - Fachverband Bogensport Tirol
Stadionstraße 1, 6020 Innsbruck
www.bogensport-tirol.at
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6 Bowling
Bowling ist eine Sportart, die sehr oft mit dem Kegeln verglichen wird. Doch jeder, der einmal
gebowlt hat, wird dies widerlegen. Beim Bowling hat man 10 Pins die man treffen muss, gegenüber 9
beim Kegeln. Die Bälle sind beim Bowling verschieden schwer und haben Fingerlöcher, während es
die Kugeln beim Kegeln nur in einer Gewichtsklasse und ohne Löcher gibt.
Des Weiteren wird Bowling in mehr als 110 Ländern gespielt und ist die größte offene Sportart der
Welt mit mehr als 89 Millionen Spielern allein in den USA.
Gibt es im Kegeln eine Weltmeisterschaft, so kommt diese einer Europameisterschaft gleich, denn
Kegeln wird nur in Zentraleuropa gespielt; das heißt es nehmen nur ca. 15 Nationen teil. Hingegen
gibt es beim Bowling sogar eine eigene Profiliga wie im Tennis oder Golf.
Gibt es bei uns ein eigenes Skigymnasium so gibt es in Skandinavien, Asien und in den USA eigene
Schulklassen mit Schwerpunkt Bowling.
In Tirol ist der Landesverband bemüht Kindern und Jugendlichen den Zugang zu dieser Sportart
leichter zu ermöglichen, indem er eine eigene Schülerliga ins Leben gerufen hat.
Jeder Schüler macht in einem Semester mindestens sechs Spiele, welche in die Wertung kommen. Die
besten Fünf in jeder Altersgruppe nehmen dann an einem Finale teil und bekommen schöne
Sachpreise, eine Urkunde und Medaillen.
Kontakt: Hr. Eder Kai-Jürgen (Jugendbeauftragter)
Tel.: 0512 58 58 86, Fax.: 0512 58 58 86 13
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7 Boxen
Im Allgemeinen besteht kaum Zweifel daran, dass Boxen ein hervorragendes Mittel zu körperlicher
Ertüchtigung und sozialem Lernen sein kann, aber auch zur Festigung von Kameradschaft und
Fairness.
Wenn wir vom Boxen sprechen, müssen wir zwischen Amateursport- und Profiboxsport klar
unterscheiden. Der Amateurboxsport, oder wie der jetzt bezeichnet wird, das Olympische Boxen, hat
das Ziel, den Gegner mit technischen Mitteln zu besiegen, im Profiboxsport geht es darum, den
Gegner ganz klar zu schlagen, das heißt ihn kampfunfähig zu machen.
Beim Olympischen Boxen steht die Gesundheit des Sportlers stets im Vordergrund so werden zum
Beispiel die Kämpfe mit weicheren Boxhandschuhen und Kopfschutz ausgetragen, damit der Boxer
vor harten Treffern besser geschützt ist. Die Rundenzahl beschränkt sich auf 3x3 Minuten
(Verletzungsprophylaxe). Bei mehr als zwei harten Wirkungstreffern (der Boxer wird angezählt) wird
der Kampf sofort abgebrochen, genauso bei irgendeiner Art von Verletzung (wie z.B. eine Cut
Verletzung). Die medizinisch gesundheitlichen Auflagen sind um ein Vielfaches höher als im
Profisport. Profiboxer dürfen an Olympischen Wettkämpfen nicht teilnehmen.
Boxen ist eine azyklische Zweikampfsportart. Dabei verfolgen die Kämpfer in den Wettkämpfen das
Ziel, auf der Grundlage dafür vorgesehener Regeln, ihre sportliche Überlegenheit über den Gegner
mittels Trefferzahl und Schlagwirkung zu demonstrieren. Die damit verbundene Leistung äußert sich
zunächst in Form eines Punkt-, K.-o.- oder Abbrucherfolges. Die Sportliche Leistung im Boxen ist
aber gleichzeitig Ziel und Ergebnis der Bildung und Erziehung im Boxsport. Als Ziel tritt sie im
Streben nach Siegen, Medaillen und Meisterschaften in Erscheinung. Als Ergebnis ist sie zugleich
eine" Messgröße" des auf den jeweiligen Entwicklungsstufen erreichten Niveaus.
Boxen ist ein Kampfsport, den man ohne ausreichendes Training besser lassen sollte. Denn eine
Vielzahl von harten Schlägen auf den Kopf kann sicherlich nicht gesund sein. Aber durch gute
Technik, Reaktion und Kondition wird gesundheitlichen Schäden vorgebeugt. Die körperlichen und
geistigen Voraussetzungen können nur durch intensives regelmäßiges Training, also mindestens 3- 4
Mal wöchentlich, erreicht werden.
Boxen wird nicht selten mit Aggression in Verbindung gebracht. Natürlich gehört auch im Boxsport-
wie in jeder anderen Sportart- eine gewisse Aggressivität dazu, denn wer diese nicht auch im Fußball,
Eishockey oder Tennis mitbringt, kommt auch dort sportlich nicht weit. Aggressionen werden im
Training am Sandsack abgebaut – wohl die beste Form für Schüler und Jugendliche, die den Lehrern
heute viele Probleme bringen. Für junge Leute ist das Boxen eine Schule fürs Leben, denn Nikotin,
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Alkohol und Drogen haben im Trainingslokal nichts zu suchen. Wer nicht hart trainiert und
entsprechend lebt, bekommt im Kampf die Rechnung serviert.
Neben den vielen positiven Werten darf natürlich die ärztliche Seite nicht übersehen werden. Denn
wenn die medizinische Betreuung und Prophylaxe nicht verantwortungsbewusst betrieben wird, ist die
Verletzungsgefahr sicherlich nicht ganz auszuschließen. Ist aber ein junger Mensch vom
medizinischen Standpunkt aus für den Boxsport geeignet und wird er von seinen Trainern richtig
vorbereitet und betreut, ist Boxen sicherlich ein faszinierender Sport.
Verbandsarzt Dr. Luchner (Krankenhaus St. Johann) betreut die Tiroler Boxer schon seit einem
Jahrzehnt: “Ich bin immer wieder überrascht, wie gut schon die jungen Boxer austrainiert sind. Daher
gibt es aus medizinischer Sicht bestimmt keine Bedenken und ich kann jedem ein beaufsichtigtes
Training nur empfehlen“.
Geschichtlicher Aspekt:
Faustkämpfe unterschiedlicher Art wurden in vielen Gebieten ausgetragen. In China besitzt das
Schattenboxen eine sehr alte Tradition, in Indonesien und auf den Südseeinseln kannte man
Faustkämpfe, lange bevor Europäer diesen Boden betraten. Faustkämpfe wurden in Mittelasien und in
der Kiewer Rus ausgetragen. Bis in das 3. Jahrtausend v.u.Z. weisen Abbildungen von Faustkämpfen
in altägyptischen Gräbern und Tempeln, auch den Illyern und Etruskern waren sie bekannt. Der
heutige Boxsport hatte seinen Vorläufer bereits im griechischen Altertum, in dem der Faustkampf im
Jahre 688 v. Chr. (in der 23. Olympiade) in die Wettbewerbe eingeführt worden ist, die zu Ehren des
griechischen Gottvaters Zeus in Olympia abgehalten worden sind. Mit der Wandlung der ursprünglich
kultischen Spiele zu harten Sportwettkämpfen hat schon damals der antike Faustkampf die Wandlung
von der spielerischen Gymnastik zum athletischen Wettkampf mitgemacht (deswegen Olympisches
Boxen).
Mythos Parkinson:
Leider glauben viele Menschen, dass Boxer früher oder später an Parkinson leiden. Das ist ein Mythos
den die Medien so verbreitet haben, denn außer Mohamed Ali gibt es auch kein anderes Beispiel
dafür. Natürlich kann man Boxen nicht Schach vergleichen, aber wenn ein Fußballer an einem
Herzstillstand oder Genickbruch stirbt, dann geht man auch nicht davon aus, dass Fußball
lebensgefährlich ist. Bei einer Untersuchung der Olympischen Spiele wurden die zehn gefährlichsten
Sportarten kategorisiert (nach Verletzungsart), dabei landete auf Platz 1 Handball, Boxen aber nur auf
Platz 6 oder 7.
Verbandspräsident Dr. Rainer Salzburger führt nun schon seit Jahren im Rahmen des
Schulsportservices Boxen an Schulen durch. In über 30 Schulklassen wurden die Grundtechniken
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geübt und fast alle Schüler waren mit Begeisterung dabei. Auch in Zukunft sollen Schüler und
Schülerinnen den Boxsport als Sport kennen lernen, der Kondition, Technik, Selbstüberwindung und
Achtung des Gegners verlangt. Daher ist auch der Boxsport für Schüler und Jugendliche eine tolle
sportliche Betätigung. Mit Dr. Hannes Salzburger und Manfred Dimter (Foto) stehen dem Tiroler
Boxsport zwei Trainer zur Verfügung, die selbst hervorragende Boxer waren und über beste
Ausbildung und große Erfahrung verfügen.
Dr. Salzburger Boxzentrum
Manfred Dimter, Dr. Hannes Salzgeber Peter Kampfer, 14 Jahre
Kontakt:
Dr. Rainer Salzburger
Fachental 74
6233 6233 Kramsach
Tel. 0664/1000096
e-mail: [email protected]
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8 Eis- und Stocksportverband
Der Tiroler Landes- Eis- und Stocksportverband besteht derzeit aus 120 Vereinen mit insgesamt 9295
Mitgliedern, die in 8 Bezirken (Außerfern, Oberland, Innsbruck West, Innsbruck Ost, Unterland West,
Unterland Mitte, Unterland Ost und Osttirol) gegliedert sind.
In der allgemeinen Herrenklasse nehmen ca. 210 Mannschaften (je 5 Spieler) bei den einzelnen
Meisterschaften im Sommer (Stocksport) und Winter (Eisstocksport) teil.
Es findet auch eine Damen- und Mixed-Meisterschaft statt.
In den höchsten Spielklassen (Bundesliga und Staatsmeisterschaft) des Bundes österreichischer Eis-
und Stocksportler sind derzeit 4 Herrenmannschaften und 3 Damenmannschaften vertreten.
Die Jugendklassen setzen sich wie folgt zusammen:
Schuler/Jugend U14 5-6 Mannschaften pro Saison
Jugend U 16 5-6 Mannschaften pro Saison
Jugend U 19 5-7 Mannschaften pro Saison
Junioren U 23 3-5 Mannschaften pro Saison
In der Schüler/Jugend- bzw. Juniorenklassen hat jeweils 1 Mannschaft das Startrecht bei den
Österreichischen Meisterschaften.
Entstehung und Entwicklung des Eisstocksportes
Der Eisstocksport ist sicher einer der ältesten Wintersportarten. Einen frühen bildlichen Beweis stellt
Pieter Bruegels`s Gemälde „Die Jäger im Schnee (1565)“dar. Darauf sind fünf Männer mit Eisstöcken
dargestellt. Aus ihren Bewegungen und Gebärden kann man schließen, dass sich der Spielablauf bis
heute nicht wesentlich verändert hat.
Ein um 1820 entstandenes Aquarell von Matthäus Loder zeigt Erzherzog Johann beim
Eisstockschießen am Leopoldsteinersee. So überrascht es nicht, dass die ersten Eisstockvereine vor
125 Jahren im Raum Eisenerz gegründet wurden. Weitere Vereine sowie Verbände wurden gegründet
und Wettbewerbe organisiert
Der erste Landesverband wurde 1926 in Tirol von Zillertaler und Seefelder Eisstocksportlern
gegründet. 1935 würde der Österreichische Verband gegründet und 1950 wurde durch das
Engagement Österreichs der internationale Verband (IFI) gegründet.
Schon bei den Olympischen Spielen 1936 in Garmisch Partenkirchen war der Eisstocksport im
Rahmenprogramm als Vorführbewerb. Durch die Tiroler Mannschaft aus Fügen im Zillertal konnte
die olympische Goldmedaille, die im Heimatmuseum Fügen ausgestellt ist, errungen werden.
Leider wurde bis heute der Eisstocksport jedoch noch nicht in die Olympische Familie aufgenommen.
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Reglement - Kurzbeschreibung
Folgende Wettbewerbsarten werden durchgeführt:
Mannschaftsspiel:
Beim Mannschaftswettbewerb spielen alle für den Bewerb (Meisterschaft, Turnier) gemeldeten
Mannschaften in einer, laut Spielplan festgelegten Reihenfolge gegeneinander. Eine Mannschaft
besteht aus vier Spielern und einem Ersatzspieler. Ein Spiel geht über sechs Kehren (Ends). Eine
Kehre ist beendet, wenn alle Spieler ihre Versuche ausgeführt und die Spielführer das Ergebnis
festgestellt haben.
Alle Stöcke einer Mannschaft, die näher zur Daube (beweglicher Zielgegenstand) stehen als der erste
Stock des Gegners, werden bewertet.
Nach den sechs Kehren werden die jeweils von den Mannschaften erzielten Stockpunkte addiert. Der
Sieger erhält 2 Spielpunkte, bei unentschiedenem Ausgang wird jeweils 1 Spielpunkt vergeben.
Nach Abschluss der Bewerbes wird die Reihung nach den erzielten Spielpunkten erstellt.
Spielfeld im Mannschaftsspiel
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Zielwettbewerb:
Ein Spieler spielt auf einer Bahn vier Durchgänge, wobei er pro Durchgang jeweils sechs Versuche
hat. Es sind in jedem Durchgang verschieden vorgegebene Aufgaben bestmöglich zu bewältigen.
Weitenwettbewerb:
Jeder Spieler hat fünf Versuche um auf einer Weitensportanlage den Stock so weit als möglich,
innerhalb der Begrenzungslinien zu spielen.
Der Weltrekord liegt zur Zeit bei 566, 53m, erzielt am Seeoner See in Bayern am 09. 12. 1989.
Kontakt:
Präsident: Karl Rosenberger,
Hilberweg 11, 6401 Inzing,
Tel.: 0650/7788532
e-Mail: [email protected]
Karl Rosenberger ist neben seiner Funktion als Präsident des TLEV noch im Bund Österreichischer
Eis- und Stocksportler seit 1987 als Herrenfachwart und seit 2008 zusätzlich als Bundeskapitän tätig.
In der Internatinal Federation Icestocksport (IFI) ist er seit 1995 in der Technischen Kommission
(besteht aus 7 Mitgliedern aus 7 verschiedenen Nationen) als Delegierter des BÖE tätig.
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9 Eislaufen
Kurzer Blick in die Geschichte
Eislaufen ist eine der ältesten und auch meistbetriebenen Wintersportarten. Anhand archäologischer
Funde lässt sich die Geschichte des Eislaufens rund 6000 Jahre zurückverfolgen. Damals war
Eislaufen natürlich kein Sport, sondern diente vermutlich dazu, sich im Winter auf gefrorenen
Wasserflächen schneller und müheloser fortzubewegen. Dazu schnallte man sich gespaltene
Tierknochen (z.B. von Rindern, Rentieren oder Pferden) unter die Schuhe und stieß sich mit ein oder
zwei langen Stöcken vom Eis ab.
Kleidung
Die Kleidung beim Eislaufen sollte leicht und bequem sein, darf die Bewegungsfreiheit nicht
einschränken und soll zugleich vor Fahrtwind und Kälte schützen. Handschuhe sind wichtig. Anstelle
eine Helmes, den man im Freizeitbereich in letzter Zeit immer mehr sieht, ist es sinnvoller, eine gute
Falltechnik zu erlernen. Sowohl im Eisschnelllauf, als auch im Eiskunstlauf gibt es die passenden
Spezial-Schlittschuhe, ohne die ernsthafte Fortschritte nicht möglich sind. Um ein bisschen in den
Sport hineinzuschnuppern und um gleich zu Beginn größere Ausgaben zu vermeiden, genügen für die
ersten Gehversuche handelsübliche Schlittschuhe.
Eiskunstlauf
Die ersten Schritte
Die ersten Gehversuche kann man schon vor dem Gang auf das Eis machen. Mit Schonern geschützt
erlaubt bewusstes Gehen:
- ein Gefühl für das Gleichgewicht auf den schmalen Kufen zu bekommen
- den Fuß als Ganzes aufzusetzen, nicht abrollen
- die Fußgelenke zu fixieren, senkrecht auf den Kufen stehen, nicht nach außen oder innen kippen
(Schuhe richtig binden!)
Erfühlen des richtigen Standes
- Stand am Eis ist nur sicher, wenn die ganze Fußsohle gleichmäßig belastet wird.
- erste Übung: kräftiges Stapfen am Eis, Fuß unter dem Körper aufsetzen
- zweite Übung: Knie beugen zum Hockstand, Gleiten durch deutliches Vorwärtsschieben des
Standbeinfußes, stärker als beim Gehen Gewicht von einem auf das andere Bein verlagern, Arme
etwas unter Schulterhöhe seitlich ausgestreckt (Seiltänzer).
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- Wichtig ist auch das Erfühlen der Kante, durch abwechselndes Belasten beider Innen- bzw.
Außenkanten (Fische) oder beider linken bzw. beider rechten Kanten (beidbeiniger Slalom). Dies ist
aber ohne den richtigen Schliff kaum möglich.
Die Hocke
- kräftig anlaufen, Blick geradeaus, Kopf hoch, Arme vorn, dann langsam
möglichst tief in die Hocke gehen und so vorwärts gleiten
- alternativ: in der Gleitphase vor und nach der Hocke Arme und Körper so
hoch als möglich nach oben strecken, dabei aber ganzes Eisen belasten
Hocke – ausgeführt von Christine Regensburger
Der Storch
- beidbeinig gleiten, Arme seitlich gestreckt, ein Bein gebeugt entlang der
Standbeinwade hochziehen, bis sich dessen Innenknöchel gerade unterhalb des
Standbeinknies befindet
- zur Auflockerung können kleine Hindernisse wie Spielhütchen oder halbierte
Tennisbälle verwendet werden, dicht an Hindernis vorbeifahren, jeweils mit
einem Bein darüber steigen, also kurzer Storch im rechts-links Wechsel
Storch – ausgeführt von Sarah Paganini
Der erste Sprung
- anlaufen, kurz gleiten, mit beiden parallelen Füßen zugleich nach vorne abspringen, Arme nehmen
Bewegung nach vorne mit, Knie- und Hüftgelenk bleiben während dem Sprung gebeugt, auf beiden
Beinen landen;
- zur Auflockerung über Linien der Eisbahn springen
- schwieriger ist es, im Sprung eine halbe Drehung auszuführen und beidbeinig rückwärts zu landen;
Beschleunigen im beidbeinigen Slalom
Ziel: Erfühlen der Außenkante
- beide Beine laufen parallele Schlangenlinien über das Eis, wie beim Slalom
auf Skiern kippen die Knie seitlich weg, das auf der Innenkante gleitende
äußere Bein drückt sich vom Eis ab und wird aktiv vorwärts gezogen,
optischer Anreiz ist der Lauf durch eine Reihe von Hütchen;
Das können nur die Profis: Sophia Karbon zeigt einen Engel
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Bremsen
einbeiniger Schneepflug: eine Ferse ausgedreht, ein Bein bremst in Pflugstellung auf dem vorderen
Teil der Kufe, während das andere weiter gleitet, Hauptgewicht auf rückwärtigem, stark gebeugtem
Bein;
Kontakt:
Claudia Paganini
Tiroler Eislaufverband Mitglied im österreichischen Eiskunst- und Eisschnelllaufverband
A – 6020 Innsbruck, Stadionstraße 1 Tel/Fax: +43 (0)512 398182
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10 Fußball
Vereinfachte Spielregeln für den Kinderfußball
� Abseits ist aufgehoben!
� Keine Rückpassregel für die Torhüter!
� Es gibt nur direkte Freistöße, ein Strafstoß (nur in Sonderfällen
bei schweren Regelverstößen in Tornähe) erfolgt aus einer
Distanz von 8 Metern!
� Der Abstoß kann auch als Abwurf erfolgen!
� Auf das Zeigen einer Gelben oder Roten Karte wird verzichtet, den jungen Spielern wird
stattdessen der Regelverstoß kurz erklärt!
� Es dürfen unbegrenzt viele Spieler/Spielerinnen in einer Spielpause eingewechselt werden.
Wiederholtes Ein- und Auswechseln ist erlaubt!
� Bei den U7 und U9 hat ein falscher Einwurf keine Konsequenz, das Spiel läuft weiter. Bei den
U11 bekommt der Spieler die Möglichkeit, den Einwurf nach einer Erklärung ("Mit beiden
Händen über Kopf") durch den Spielleiter zu wiederholen.
Weitere Spielideen für den Fußball
"Kreisfußball": Spielidee: 10 bis 12 Schüler bilden einen
Innenstirnkreis mit Handfassung; Torlinie ist die Kreislinie.
Somit ist jeder Schüler zugleich Torschütze und Torwart. Für
jedes Tor das fällt, erhält der zuständige Torwart einen
Minuspunkt. Aufgabe: Wer beendet das Spiel ohne Minuspunkt?
Kreisfußball mit zwei Mannschaften": Der Innenstirnkreis wird
durch eine Linie halbiert, die Schüler einer Kreishälfte spielen
gegen die andere. Aufgabe: Welche Mannschaft hat nach einer
festgelegten Zeit die meisten Tore erzielt?
Störball: Spielidee: 2 Mannschaften spielen im selben Spielfeld jeweils in die andere Richtung, jede
Mannschaft spielt für sich allein und versucht den Ball durch Zuspiel ins Tor zu schießen. Dies soll
von einem "Störer" der anderen Mannschaft verhindert werden.
Es wäre gut anschließend an die Spiele mit den Schülern darüber zu reden, welche Spiele gut gefallen
haben und warum. Außerdem sollte man über die Unterschiede sprechen, die sich aus den
verschiedenen Spielen ergeben.
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Fußballregeln selbst erfinden" (Idee für eine Unterrichtsstunde):
4 Mannschaften, selbständige Mannschaftsfindung (jeweils 2 Mannschaften spielen gegeneinander).
Äußere Spielbedingungen zuvor gemeinsam festlegen (z.B.: Spielfeld ist die ganze Halle, keine
Seiten- und Torauslinie, an die Wand gelehnte Kastenoberteile sind die Tore).
Anschließend Regeländerungen finden, damit das Spielen für alle mehr Spaß macht, z.B.:
� Die Guten müssen den Ball auch an Schwächere abgeben.
� Das Tor muss vergrößert werden.
� Eine Mannschaft hat erst dann gewonnen, wenn alle Schülerinnen und Schüler ein Tor erzielt
haben.
� Tore zählen nur dann, wenn alle Spieler einer Mannschaft den Ball berührt haben.
� Reduzierung der Ballkontakte jedes einzelnen Spielers.
Die Ideen kann man anschließend auf einem Plakat festhalten und die vorgeschlagenen Regeln dann
ausprobieren. Danach wird darüber gesprochen, was an den Spielformen gut oder schlecht gefallen hat
und welche Regeln für das Spiel förderlich oder hinderlich waren. So kann man ein eigenes
Fußballspiel mir eigenen Regeln entwickeln, das in den nächsten Stunden ausprobiert werden kann.
FUTSAL – Eine Sportart mit Zukunft
In ÖSTERREICH gilt Futsal als abgewandelte Form des Hallenfußballs. Seinen Ursprung hat diese
Sportart in Uruguay, wo vor etwa 70 Jahren die ersten Spiele durchgeführt wurden. Intensiv wird
diese Sportart in Südamerika seit den fünfziger Jahren betrieben. Dort wird Futsal nicht nur in der
Halle gespielt, sondern auf unzähligen kleinen Freiluftfeldern.
1989 wurde Futsal von der FIFA als offizieller Wettbewerb aufgenommen. Es ist also keine neue
Sportart und doch in einigen Ländern, dazu gehört auch Österreich, noch relativ unbekannt.
Der Begriff Futsal setzt sich aus den Worten “Futbol” (Fußball) und “Salon” (Halle) zusammen. Ein
Spiel, welches schon lange seinen Platz in vielen Fußballnationen gefunden hat. In Südamerika,
Südeuropa und auch in Osteuropa hat sich Futsal zwischenzeitlich in vielen Ländern etabliert. In
Spanien existiert bereits eine Profiliga mit 16 Teams. Auch in Portugal, Italien und in den
Niederlanden hat Futsal einen hohen Stellenwert. Die bisherigen Europameister kamen aus Russland,
Italien und zweimal Spanien. Amtierender Weltmeister ist Spanien, die diesen Titel zweimal
hintereinander gewannen. Davor wurde Brasilien dreimal Weltmeister. Spieler wie Pele, Ronaldo,
Ronaldinho, Robinho und Zico sind nur eine kleine brasilianische Auswahl von Ballkünstlern, die in
ihrer Jugend Futsal spielten. Zwischenzeitlich wird die Anzahl der Spieler in über 100 Ländern auf
mehr als 25 Millionen beziffert.
Warum ist Futsal für den Fußball wichtig?
Betrachtet man die Namen der Länder, in denen Futsal einen hohen Stellenwert hat, fällt eines
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besonders auf: Es sind fast ausnahmslos Staaten, wo ein technisch hochwertiger Fußball gespielt wird.
Dies kann Zufall sein, bewiesen ist aber nichts.
Futsal ist wesentlich schneller als der Hallenfußball und wird auf technisch sehr hohem Niveau
gespielt. Dies liegt in erster Linie an dem besonderen Ball und am Regelwerk. Der sprungreduzierte
Ball ermöglicht eine einfache Ballkontrolle und fördert das Direktspiel. Durch die Spielregeln wird
ein körperbetontes Spiel verhindert, dadurch sind im Zweikampf technisches Können gefragt und
nicht die robuste Spielweise entscheidend. Die Spielzeit wird effektiv gemessen und jegliche
Spielverzögerung nach 4 Sekunden bestraft. Die ausgedehnte Rückpassregel verhindert zusätzlich das
Spiel auf Zeit.
Futsal – Besondere Spielregeln:
Nachstehend sind einige Besonderheiten im Futsal-Regelwerk gefiltert. Die Auflistung gibt die
wesentlichen Unterschiede zum Hallenfußball wieder. Wie immer können regionale Unterschiede in
den Bestimmungen bestehen.
Zur Beachtung: Die offiziellen Futsal-Regeln erlauben eine Abweichung der Spielfeldgröße, der
Spielzeit, der Torgröße, der Auswechlungsregelung und der Ballbeschaffenheit.
Spielfeld: Länge: 25 m bis 42 m, Breite: 15 m bis 25 m
Strafraum: Um jeden Torfosten wird ein Viertelkreis von 6 m Radius gezogen (Kreismittelpunkt =
Außenkante Torpfosten). Eine Linie verbindet die Viertelkreise auf dem Spielfeld.
Bande: Es wird ohne Bande gespielt. Die Spielfeldbegrenzung wird durch Seiten- und Torauslinien
markiert.
Spielball = Futsalball: Größe 4 (Oft 3 bei einem Alter bis zu 12 Jahren), Umfang 62 cm bis 64 cm,
reduziertes Sprungverhalten, Druck von 0,4 bis 0,6 bar, Gewicht 400 g bis 440 g.
Tore (Handballtore): Breite 3 m, Höhe 2 m
Anzahl der Spieler: 4+1 Torwart und bis zu 7 Wechselspieler. Bei Spielstart ist 4+1 vorgeschrieben.
Im laufenden Spiel erfolgt Spielabbruch bei weniger als 3 Spieler (inkl. Torwart) einer Mannschaft
auf dem Feld.
Spielerwechsel: Unbegrenzt und fliegend.
Spielzeit: 2 x 20 Minuten effektive Spielzeit. Effektiv bedeutet, die Uhr wird
bei Unterbrechungen angehalten. Hierfür ist ein Zeitnehmer am Spielfeldrand
erforderlich.
Auszeit (Time-Out): Falls vom Team gewünscht, einmal pro Halbzeit und
Mannschaft (1 Minute).
Strafstoß: 6 m + 10 m. 6 m bei Foulspiel an den Angreifer im Strafraum und
10 m beim überschreiten der Anzahl der Mannschaftsfouls (siehe auch “Mannschaftsfouls”).
Torabwurf: Torabwurf gibt es bei jedem Ausball über die Torauslinie, den die angreifende
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Mannschaft verursacht. Der Torwart darf den Abwurf von jedem Punkt im Strafraum ausführen. Der
Abwurf darf über die Mittellinie ausgeführt werden.
Ball aus dem Spiel: Der Ball wird eingekickt - nicht eingeworfen, wobei der Gegner einen Abstand
von 5 m einhalten muss. Mit dem Einkick darf kein direktes Tor erzielt werden.
Freistoß: Wie beim Fußball, direkt und indirekt. Abstand des Gegners 5 m. Bei einem indirekten
Freistoß innerhalb des Strafraum, wird der Freistoß von der Strafraumlinie ausgeführt.
Zeitspiel: Freistöße, Einkick, Eckbälle und Torabstöße müssen innerhalb von 4 Sekunden ausgeführt
werden. Die Zeit läuft nach Freigabe des Balles durch den Schiedsrichter oder, wenn der Spieler sich
des Balles bemächtigt hat. Wird gegen die Regel verstoßen gibt es indirekten Freistoß für den Gegner
(Beim Abstoß = Von der Strafraumgrenze), beim Einkick führt das andere Team den Einkick aus.
Der Torwart darf den Ball nicht länger als 4 Sekunden mit der Hand oder mit dem Fuß kontrollieren.
Foulspiel: Tackling ist für die Feldspieler verboten. Der Torwart darf im Strafraum tackeln, es sei
denn, er risikiert die Verletzung eines Gegenspielers (überhartes Spiel). Aggressivität wird
unterbunden. Futsal soll eine technische Sportart sein und fast
körperlos gespielt werden.
Mannschaftsfouls: Jedes Team darf 5 Fouls pro Halbzeit begehen,
danach kann für jedes weitere Foul ein Freistoß von der 10 m
Markierung ohne Mauer ausgeführt werden.
Schiedsrichter: Das Spiel ist so schnell, dass zwei Schiedsrichter
erforderlich sind. Einer der beiden Schieris ist der Hauptschiedsrichter
Rückpass-Regel: Das absichtliche Rückspiel zum Torwart ist erlaubt,
er darf den Ball dann aber nicht mit den Händen kontrollieren. Bei einem Abwurf muss der Ball
jedoch die Mittellinie überquert haben, oder von einem Gegenspieler berührt worden sein, ansonsten
darf der Keeper den Ball nicht wieder berühren. Diese Regelung verhindert das Ablegen des Balles
beim Abstoß vom Torwart auf einen Mitspieler und den anschließenden Rückpass zum Torwart.
Rote Karte: Nach einer roten Karte darf der betroffene Spieler nach 2 Minuten durch einen anderen
Spieler ersetzt werden. Spielt eine Mannschaft in Überzahl und erzielt ein Tor, darf die andere
Mannschaft sofort einen weiteren Spieler einsetzen. Die 2 Minuten-Frist wird dann aufgehoben. Diese
Regelung entspricht der Zeitstrafe beim Eishockey.
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SPIELREGELN 2008 FÜR DEN HALLENFUSSBALL INNERHALB DES TFV
Ball: Es dürfen nur die vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Hallenfussbälle oder Filzbälle
verwendet werden. Eine Mitnahme von Bällen anderer Ausführungen ist untersagt.
Zahl der Spieler: Für alle Bewerbe gelten 5 Feldspieler plus Tormann.
Ausnahmen: Bewerbe U7, U8, U9: 6 Feldspieler plus Tormann. (Halle Sistrans und Leitgebhalle: 5 plus
Tormann und Halle Kirchbichl: 4 plus Tormann); Der Spielertausch kann beliebig oft erfolgen; auch
fliegender Wechsel ist erlaubt. Sollte bei einem fliegenden Wechsel die Höchstanzahl der Spieler
überschritten werden, ist das Spiel zu unterbrechen und mit einem indirekten Freistoß vom Mittelpunkt
aus fortzusetzen. Außerdem ist die fehlbare Mannschaft mit einem Zeitausschluss zu bestrafen.
Vermindert sich die Gesamtspieleranzahl um mehr als 2 Spieler (Ausschluss, Zeitstrafe etc.), ist das
Spiel vom Schiedsrichter abzubrechen.
Ausrüstung der Spieler: Die Spieler dürfen nur solche Schuhe tragen, die für das Spielen in Sporthallen
zugelassen sind (Basketball- oder Turnschuhe mit ausschließlich heller Sohle). Eine 2. Garnitur
Dressenleibchen ist unbedingt erforderlich. Lange Hosen für Feldspieler sind verboten!
Spielbeginn: Vor Spielbeginn wird um den Anstoß gelost (gilt nicht für die Nachwuchsmeisterschaft).
Bei der Durchführung beträgt der Abstand des Gegners mindestens 5 m.
Ball im und aus dem Spiel: Jeder gegen die Bande oder Decke gespielte Ball bleibt im Spiel und kann
daher von jedem Spieler sogleich wieder gespielt werden. Lediglich das zweimalige Spielen des Balles
durch den ausführenden Spieler nach einem Eckeinwurf, Freistoss, Seiteneinwurf und Strafstoss ist
verboten. Bei Spielen ohne Bande gelten die offiziellen Spielregeln für Fußball.
Wie ein Tor erzielt wird: Es gelten die offiziellen Spielregeln für Fußball.
Rückpassregel (absichtliches Zuspiel): In den Bewerbsgruppen U7-,U8-,U9- und U10 ist die
Rückpassregel zur Gänze aufgehoben.
Verbotenes Spiel und unsportliches Verhalten: Die Bewertung des verbotenen Spiels und des
unsportlichen Betragens erfolgt nach den offiziellen Spielregeln für Fußball. Infolge der größeren
Gefährdung der Spieler sind strenge Maßstäbe anzulegen (hineingrätschen ist aus Verletzungsgründen
mit einem indirektem Freistoss zu ahnden!).
Ausschlüsse: Neben dem Ausschluss für die gesamte Spielzeit ist ein einmaliger Zeitausschluss in der
Dauer von 2 Minuten vorgesehen. Dieser einmalige Zeitausschluss ist durch Anzeigen mit der Hand
und nicht mittels blauer Karte zu verhängen.
· Ein mit Spielstrafe (Rote Karte) bestrafter Spieler kann nach Ablauf von 2 Minuten durch einen
anderen Spieler ersetzt werden.
· Eine Zweiminutenstrafe erlischt, sobald die numerisch geschwächte Mannschaft des
ausgeschlossenen Spielers ein Tor erhält.
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· Sind bei einem Torerfolg beide Mannschaften in gleicher weise numerisch geschwächt, ändern
erzielte Tore nichts an der Zahl der Spieler am Spielfeld, d.h. jene Mannschaft, gegen die ein
Tor erzielt wurde, muss mit der gleichen Spieleranzahl weiterspielen
· Ausnahme: Im Kinderfußball (U7 bis U12) - hier dürfen ausgeschlossene Spieler durch einen
anderen ersetzt werden.
· Über die weitere Spielberechtigung des ausgeschlossenen Spielers entscheidet die Strafinstanz
(Schiedsrichter in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Turnierleiter bzw. Strafausschuss des
TFV)
Bei Torraub und Verhinderung einer Torchance ist ein Zeitausschluss zu verhängen, außer es handelt
sich um ein grobes Foul oder gewaltsames Spiel.
Freistoss: Es gibt nur indirekte Freistöße. Die Entfernung des Gegners bei der Ausführung eines
Freistoßes muss mindestens 5 m betragen.
Strafstoss: Der Strafstoss wird von der Strafstossmarke durchgeführt. Mit Ausnahme des Tormannes,
der sich auf der Torlinie aufzustellen hat, müssen alle Spieler mit Ausnahme des Schützen mindestens 5
m hinter der Strafstossmarke Aufstellung nehmen.
Seiteneinwurf: Überschreitet der Ball zur Gänze die Seitenlinie oder die Bande, wird das Spiel mit
einem Einwurf für die gegnerische Mannschaft an der Stelle fortgesetzt wo der Ball aus dem Spiel kam.
Torabstoß: Der Torabstoß ist von einem beliebigen Punkt des Strafraumes vom Tormann auszuführen.
Der Ball kann durch Auswurf, Abstoß oder Ausschuss ins Spiel gebracht werden. Der Ball muss jedoch
in der eigenen Spielhälfte unter allen Umständen von einem Spieler berührt werden. Ist dies nicht der
Fall, ist das Spiel seitens des Schiedsrichters zu unterbrechen und auf der Mittellinie mit indirektem
Freistoss für die gegnerische Mannschaft fortzusetzen. Sobald der Tormann den Ball fängt, ist die Regel
"Torabstoß" anzuwenden.
Eckstoss: Bei Spielen mit oder ohne Bande ist der Eckstoss einen Meter von der Bandenecke in
Verlängerung der Torlinie bzw. vom Schnittpunkt Torlinie und Seitenlinie auszuführen, wobei der Ball
durch Einwurf ins Spiel gebracht wird (ÖFB- Beschluss vom 11.11.93).
Kontakt: Markus Plattner, Referat für Jugend und Breitensport
Stadionstr. 1a (Haus des Sports), 6020 Innsbruck
Tel.: 0512/586188 Fax: 0512/572123
e-mail: [email protected] – web: http://www.tfv.at
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11 Gewichtheben
Gewichtheben (auch Stemmen genannt) gehört zu einer der ältesten olympischen Sportarten. Der
Tiroler Gewichtheberverband wurde 1912 gegründet. Früher gab es über 10 Disziplinen, seit den
Olympischen Spielen 1972 werden drei Disziplinen ausgetragen, nämlich Reißen, Stoßen und
Zweikampf.
Das Gewichthebertraining ist in vielen Sportarten als Grundtraining verankert. Die spezielle
Ausbildung eines Gewichthebers umfasst nicht nur das Bewältigen der Hanteln, sondern auch ein
koordinatives Training. Ferner besteht ein großer Anteil an leichtathletischen Übungen, um die
Schnell- und Sprungkraft zu gewährleisten. Trainiert wird schon ab 8 Jahren, wo die Kinder die
Technik spielerisch erlernen. Wie man aus den Bildern sehen kann werden die Kinder noch mit
keinem Gewicht außer mit dem eigenen Körpergewicht belastet. Vielmehr ist es in diesem Alter
wichtig die Kinder in Beweglichkeit zu schulen und koordinative Übungen durchzuführen. Mit der
systematischen Ausübung des Gewichthebersportes sollte im Idealfall zwischen dem zwölften und
zwanzigsten Lebensjahr begonnen werden. Nachstehend ein paar Übungen, die im Schulsport leicht
einzubauen sind, die aber nicht nur fürs Gewichtheben sondern für alle Sportarten wertvoll sind.
In den Tiroler Vereinen ist eine ausreichende Überwachung des Trainings durch ausgebildete Trainer
und Lehrwarte vorhanden, deren Qualität durch ständige Einberufungen in den Nationalkadern und als
Trainer in anderen Sportarten zum Ausdruck kommt.
Übungen für alle Altersgruppen.
Übung 1, Reißkniebeuge (Abb. 1-6):
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb.4
Dies ist eine der wichtigsten Gewichtheberübungen. Dabei kommt es sehr auf die Beweglichkeit an,
sie kann nur mit einem Holz- oder Plastikstab ausgeführt werden. Wichtig bei der Ausführung ist, so
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gut es geht mit den Fersen den Bodenkontakt zu
behalten, die Arme ausgestreckt zu halten und zu
versuchen, keinen Rundrücken zu machen. In
Abbildung 6 wird gezeigt wie die Fehler aussehen.
Am Anfang werden Fehler natürlich oft gemacht.
Abb. 5 Abb. 6
Übung 2, Das Wegheben eines Gewichtes vom Boden (Abb. 7-8):
Nicht nur für Gewichtheber sehr wichtig sondern für
jeden, der vom Boden etwas aufhebt.
Ganz wichtig ist es keinen Rundrücken zu machen
und beim Anheben in die Knie zu gehen. Wird auch
nur mit einem Holz- oder Plastikstab geschult.
Im Bild 8 wird wieder gezeigt wie die Fehler
aussehen.
Abb. 7 Abb. 8
Übung 3, Sprung auf ein Podest oder eine erhöhte Plattform (Abb. 9-10):
Mit dieser Übung kann die Sprungkraft
und die Schnellkraft verbessert
werden.
Auch normale Strecksprünge sind
dafür geeignet.
Abb. 9 Abb. 10
Übung 4, Rumpfbeugen: Abb. 11-12
Die Stärkung des Rumpfes ist
natürlich nicht nur für einen
Gewichtheber enorm wichtig. Die
Übung kann auch alleine am Boden
ausgeführt werden mit leichtem
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Anheben des Oberkörpers und der Beine, aber zu zweit - wie am Bild gezeigt - macht es mehr Spaß.
Übung 5, Bauchmuskel (Abb. 13-14):
In jeder Sportart ein
muss und auch beim
Gewichtheber. Wenn
man sie fleißig übt
machen sie sogar
Spaß!
Abb. 13 Abb. 14
Das Bild zeigt nur eine von vielen Varianten. Am Anfang kann man die Beine noch ausgestreckt
halten, so geht’s leichter.
Übung 6, Liegestütz (Abb. 15-18):
Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17
Mit dieser altbekannten Übung kann man den gesamten
Oberkörper nur mit dem eigenen Körpergewicht sehr gut
trainieren. Für Anfänger und noch nicht so Geübte empfiehlt es
sich, die Übung wie es die Bilder 15 u.16 zeigen auszuführen.
Abb. 18
Kontakt: Präsident: Steiner Harald
Prentenweg 17, A-6065 Thaur
Tel.0699/10129784
E-Mail: [email protected]
Österreichischer Gewichtheberverband Landesverband Tirol (TGV)
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12 Handball
Leitfaden für die Einführung der Sportart Handball über die Vorstufenspiele
MATTENHANDBALL (Anfänger,Volksschüler) und MINIHANDBALL (Fortgeschrittene, Kinder
ab 10 Jahren)
Mattenhandball
Spielgedanke und Regeln
5 Feldspieler + 1 Torsteher
a) Feldspieler versuchen, durch geschicktes Abspiel und Freilaufen zum Torwurf zu gelangen.
b) Berührt der geworfene Ball irgendwo die aufgestellte Matte, ist Tor zu geben.
c) Wird der Ball von der einen Partei aus dem Spielfeld gespielt, wird die andere Mannschaft
Ballbesitzer. Im Torraum darf der Ball nur vom Torwart gespielt werden.
d) Jede Verteidigungsarbeit hat dem Ball zu gelten. Jedes Angehen an den Körper wird in der
Abwehrhälfte mit Strafwurf (wie Fußball Elfmeter), am übrigen Spielfeld mit Freiwurf von der Stelle
des Fouls bestraft. Für mehrmaliges Foulspiel oder grobe Fouls kann eine Zeitstrafe für den
Verteidiger gegeben werden.
e) Der ballbesitzende Angreifer darf nicht mehr als 3 Schritte mit dem Ball in der Hand laufen. Macht
der Angreifer mehrere Schritte, ist das Spiel zu unterbrechen und mit Freiwurf für die Angreifer
fortzusetzen. Erkennt man aber, dass der Angreifer am 4. oder 5. Schritt abspielen will oder zum
Torwurf ansetzt, ist das im Sinne eines kindgemäßen Regelwerks zu tolerieren.
f) Je nach Können kann Prellen erlaubt werden – bei Anfängern sollte Prellen generell verboten sein,
bei Leichtfortgeschrittenen ev. 1 x Prellen erlaubt (vorher und nachher sind je 3 Schritte erlaubt).
Mattenhandball
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Minihandball
Spielgedanke und Regeln
Minihandball oder Kinderhandball sollte als "Philosophie" verstanden werden, deren Inhalt eigentlich
das Ballspiel mit Kindern ist. Diese "Philosophie" sollte einerseits dem Spieltrieb der Kinder
Rechnung tragen, also Spaß, Freude und Erlebnis beinhalten, auf der anderen Seite aber auch einen
Bezug zur Methodik und Didaktik des Sportunterrichts im Grundschulalter (ca.6-10 Jahre) haben.
Minihandball eignet sich daher für die Schule genauso wie für den Handballverein. Das Angebot für
Buben und Mädchen im Grundschulalter sollte sich am Spielen, Üben in spielerischer Form und der
Vermittlung von sozial-affektiven Lehrzielen orientieren.
Für unser Spiel bedeutet dies, dass Bewegungserfahrung, die Schulung von Grundmotorik und
Koordination ebenso wichtig sind wie das Entwickeln von spezifisch spielerischen Verhaltensweisen
wie etwa Teamgeist oder Fair Play ("Miteinander und Gegeneinander"). Das Spiel und das Erlebnis
sollten in jedem Fall im Vordergrund stehen, das Ergebnis oder die Leistung eher im Hintergrund.
Minihandball ist nicht Erwachsenenhandball. Es sollte kein Training und keine Taktik geben.
Einfache Regeln sollen den Kindern helfen, Ball zu spielen.
Spielerzahl: 4 Feldspieler+1Torwart (4+1); eventuell auch 5+1 als Variante für schon geübtere Kinder
Spielzeit: altersspezifisch; jede(r) Spieler/Spielerin sollte circa die gleiche Zeit zum Einsatz kommen
(eventuell auch einmal im Tor), empfohlene Spielzeit – 1x 15 Minuten
Regeln: stark vereinfacht, sollen dem Lehrer/Betreuer eine pädagogische und situationsgerechte
Anwendung ermöglichen; Flexibilität bei Freiwurf (Abstand 1m, nach hinten abspielen) und
Dribbling (je nach Fortschritt von 0-unbegrenzt erlauben)
1. So spielst du den Ball
• Du darfst den Ball mit allen Körperteilen spielen, außer mit Unterschenkeln oder Füssen.
• Du darfst den Ball höchstens 3 Sekunden festhalten (nicht einschlafen bitte!)
• Du darfst Dich mit dem Ball in der Hand höchstens 3 Schritte bewegen.
• Du darfst den Ball beliebig oft prellen.
• Hast Du den Ball zweimal gefangen, musst Du ihn weiterspielen.
2. So spielst du als Torwart
• Du darfst den Ball mit allen Körperteilen abwehren.
• Der Torwart verlässt den Torraum nur ohne Ball.
• Wenn Du den Ball über oder neben das Tor lenkst, darfst Du ihn abspielen.
• Die Regeln «So spielst du den Ball» gelten für den Torwart nicht.
3. So spielst du fair
• Spiele als Angreifer oder Verteidiger immer den Ball...
• Halten, Stossen, Schlagen und Klammern sind nicht erlaubt.
• Verhalte Dich fair- Fairness ist auch eine Frage des Könnens!
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4. Fouls und Strafen
• Begeht ein Spieler ein Foul, so erhält die andere Mannschaft den Ball.
• Verhinderst Du durch ein Foul eine klare Torchance, darf das andere Team einen Strafwurf werfen.
• Es ist nicht erlaubt zu halten, zu klammern, zu stoßen oder zu schlagen.
• Verhältst Du Dich nicht fair, musst Du für 2 Minuten auf die Bank, ein Mitspieler ersetzt dich.
5. So spielst du nach einem Fehler weiter
• Lenkt die andere Mannschaft den Ball über den Spielfeldrand, darfst Du ihn wieder einwerfen.
• Fuss auf die Linie!
• Halte einen Abstand von 3 Metern ein.
6. So spielst du am Torraum
• Kreislinie und Torraum darfst du mit dem Ball in der Hand nicht betreten.
• Du darfst in den Torraum springen, wenn Du vor der Linie abspringst und vor der Landung wirfst.
• Liegt der Ball im Torraum, gehört er dem Torhüter.
• Du darfst den Ball dem Torhüter nicht zurückspielen, wenn er im Torraum steht.
Ball: Soft-, Plastik oder Lederball, kindgerecht (bunt), weich, nicht zu schwer, gute
Sprungeigenschaften, leicht zu greifen, eventuell rauhe Oberfläche, soll "angstfreies" Spiel
ermöglichen; kleinerer Umfang: 44-49cm ( Größe 0 );
Spielfeld: verkleinert, 12 bis 16m breit, 19 bis 24 m lang
(z.B.: 20 x 13m als Drittel eines Handballfeldes, damit 3 Spielfelder)
Torkreis: Halbkreis mit 5m Radius von der Tormitte, Linienmarkierungen mit Klebeband
Tore: verkleinert, 2,40m x 1,60m oder auf Basis Handballtor 3,00m x 1,70m (1,80); eventuell mit
Torplane ( Werbung )
Vom Minihandball zum Handball
Die Spielerziehung in der Schule soll unseren Kindern die Spielfähigkeit vermitteln. Sie basiert auf
einer vielseitigen, polysportiven Grundausbildung. Mattenhandball und Minihandball vermitteln
neben der Ersterfahrung mit dem Ball auch koordinative Fähigkeiten und einen Einstieg in die
Sozialisation des Teamsports Handball.
Die Anforderungen des Handballspiels an die Kinder sind leicht definiert. Um sich auf dem Spielfeld
erfolgreich bewegen zu können, brauchen die Schüler verschiedene Techniken wie Prellen, Zuspielen
und Fangen, Torwurf sowie spezielle Bewegungstechniken.
Beim Aufbau des Handballspiels steht zuerst der Torwurf im Vordergrund, erst nachher wird das
Abwehrverhalten eingeführt, denn Tore verhindern ist einfacher als Tore erzielen. Handball ist ein
Mannschaftsspiel, darum müssen die Schüler schon früh lernen, vorerst noch in kleinen Gruppen,
miteinander zu spielen. Da immer zwei Mannschaften gegeneinander spielen, müssen die einzelnen
Spielelemente stets dem Verhalten des Gegners angepasst werden. Daneben gilt es für beide
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Mannschaften, die Spielregeln einzuhalten und fair zu spielen, damit ein Spiel überhaupt möglich
wird.
Spielgedanke und Regel (stark vereinfacht):
Eine Mannschaft - bis zu 14 Spieler, davon 1 Torwart und 6 Feldspieler gleichzeitig auf dem
Spielfeld, (40*20 m, Wurfkreis 6m vor dem Tor, Freiwurflinie 9m vor dem Tor) versucht den Ball ins
gegnerische Tor zu befördern, die gegnerische Mannschaft versucht das zu verhindern und ihrerseits
in Ballbesitz zu kommen, um selbst in einer Angriffsaktion ein Tor zu erzielen.
Auswechseln der einzelnen Spieler ist jederzeit, allerdings nur in der eigenen Wechselzone (vor der
eigenen Ersatzbank) erlaubt. Die Angriffspieler versuchen sich im Kollektiv durch Bewegung mit und
ohne Ball in eine aussichtsreiche Torwurfsituation zu bringen und aufs Tor zu werfen.
Bei Foulspiel und Unterbrechung des Angriffsspiels wird das Spiel mit einem Freiwurf von der 9m
Linie fortgesetzt, bei regelwidriger Vereitelung einer klaren Torchance mit einem Strafwurf von der
7m Linie. Bei Torerfolg spielt die verteidigende Mannschaft mit Anwurf von der Mittellinie weiter,
bei Ballgewinn durch die verteidigende Mannschaft wird diese sofort zur angreifenden. Der Torwart
der angreifenden Mannschaft bleibt an der Angriffsaktion unbeteiligt.
Grundsätze zur Spielentwicklung:
Einige Hauptpunkte, die für den Aufbau des Handballspiels wichtig sind, sollten beachtet werden:
- Das Spiel mit dem Ball und der Torwurf stehen im Zentrum.
- Das Spiel 6:6 überfordert die Schüler. In Standardsituationen, die aus dem Spiel gegriffen sind ( 2:1,
3:2 ), erwirbt der Schüler seine Spielfähigkeit. Spielen muss man lernen. Durch die Verringerung der
Spielerzahl entstehen für den Anfänger überschaubare Spielsituationen.
- Die erlernten Elemente werden stets im Spiel 4:4 oder 5:5 plus Torwart angewandt und auf ihre
Spieltauglichkeit überprüft. In Kleingruppen ( 2:1, 3:2 ) werden sie dann wiederum verbessert.
- Offensives Abwehrverhalten als Angebot in einzelnen Übungsphasen verbessert das richtige
Verhalten im Spiel 1:1.
- Zuspieltäuschung, Zuspielsicherheit, Spiel ohne Ball und die Beinarbeit in Angriff/Abwehr müssen
stets mitgeübt werden.
- die Lehrziele im Schulunterricht im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sind:
Technik/Koordination: Taktik:
- Prellen - Spielfähigkeit in der Spielsituation 2:1
- Zuspielen/Fangen - Ball in der Bewegung zuspielen
- Zuspielvarianten - Torgefährlich anlaufen
- Bewegungstechniken - Raum schaffen für sich und den Mitspieler
- Schlagwurf - Freilaufen/Decken
- Sprungwurf - Wahrnehmen: Zuspiel zum freien Mitspieler
- Anlaufen - Manndeckung
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- Körpertäuschung/Durchbruch - Offensive Raumdeckung
- Abwehrtechnik - Jeder Spieler spielt auf allen Positionen
Ausgewählte Spielformen und Übungen für die Schule
Nummernpassen:
Spielgedanke: Jeder Schüler bekommt eine Nummer zugeordnet. Die Spieler laufen durcheinander.
Der Ball wird von 1 zu 2 usw. gespielt. Der Schüler mit der letzten Nummer spielt wieder zu 1 zurück.
Varianten: 1) 2 Bälle sind im Spiel.
2) Nach dem Abspiel wird eine Zusatzaufgabe ausgeführt (zB: Bauchlage).
3) Mehrere Gruppen spielen gleichzeitig auf einem Feld
Burgball:
Spielgedanke: 1 Ball - 4-6 Spieler im Innenstirnkreis um eine Burg (Kasten oder Bock mit
Medizinball – 5 m Abstand) passen sich den Ball zu und versuchen den Kasten/Ball zu treffen. Ein
Burgwächter versucht den Kasten oder den Medizinball gegen Treffer zu schützen.
Variante: Tigerball: ein oder zwei Spieler versuchen, die Zuspiele der Spieler im Kreis zu erwischen
(Ballberührung genügt, bei Berührung Wechsel des Fängers mit dem letzten Ballbesitzer).
Handballer gegen Läufer:
Spielgedanke: Zwei Gruppen mit gleicher Spieleranzahl; Gruppe A in Gassenaufstellung, Gruppe B in
Flankenreihe: A spielt den Ball von Spieler zu Spieler (Anzahl der Zuspiele), B umläuft Gruppe A
einzeln, bis alle Spieler durch sind; Wechsel der Gruppe. Wer erreicht mehr Zuspiele?
Variante: Handball gegen Dribbler: auch die Gruppe B hat einen Ball. Die Spieler umdribbeln Gruppe
A und übergeben den Ball dem nächsten Spieler.
Balltreiben
Spielgedanke: Zwei Mannschaften werfen mit mehreren Bällen auf einen in der Spielfeldmitte
liegenden Medizinball. Gelingt es einer Mannschaft, durch Treffer den Medizinball über die
generische Abwurflinie zu befördern, ist ein Punkt erzielt.
Varianten: 1) Verwendung von mehreren Medizinbällen
2.) Treffball: Medizinbälle werden von einer Langbank geworfen – welche Gruppe hat
mehr Treffer?
3.) Banktreiben: Langbank oder ähnliches (Karton, Kastenteil ) durch Treffer hinter die
Ziellinie treiben.
Parteiball
Spielgedanke: Zwei Gruppen (gleiche Spieleranzahl): Team A in Ballbesitz versucht, möglichst viele
Zuspiele zu erreichen (ohne Prellen). Team B versucht, ohne Körperkontakt in Ballbesitz zu kommen;
Ballverlust bei Foul, Out oder technischen Fehlern (Schritte, Doppeldribbling).
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Variante: Ein neutraler Spieler (außerhalb des Feldes) darf ins Spiel miteinbezogen werden –
ausnützen der Überzahl.
Vorschlag für Stundenbilder Handball im Schulunterricht
Auf den folgenden Seiten finden sie noch 3 Stundenbilder zum Thema Minihandball und 5
Stundenbilder zum Thema Handball.
Kontakt:
Tiroler Handballverband
Stadionstr. 1
6020 Innsbruck
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13 Judo
Judo ist eine asiatische Kampfsportart mit sehr langer Tradition. Heute steht nicht nur noch der
Wettkampfsport im Vordergrund. Leute betreiben diesen Sport aus ganz unterschiedlicher Motivation.
Die Kleinsten ab 4 Jahren lernen spielerisch die Grundzüge und vor allem die Fallschule, Erwachsene
wollen oft einen Ausgleich zur Arbeitswelt oder eine Art der Selbstverteidigung erlernen.
Im Judo unterscheidet man Stand- und Bodentechniken. Zu den Bodentechniken zählen Festhalte-,
Würge- und Hebelgriffe. Am Stand sind nur Wurftechniken erlaubt. Um diese allerdings gefahrlos für
den Partner durchführen zu können, ist es wichtig davor das richtige Fallen zu lernen.
Da Judo eine Sportart mit sehr langer Tradition ist, versuchen die Trainer auch heute nicht nur einfach
die Techniken beizubringen, sondern vor allem den Kindern und Jugendlichen einige Werte zu
vermitteln, die für das Ausüben der Sportart wichtig sind, aber auch sonst im Leben eine große Rolle
spielen sollten.
Hier nur einige Beispiele:
• Hilfsbereitschaft: Im Judo ist man zum Erlernen und Üben der
Techniken immer auf einen Partner angewiesen. Deshalb ist es wichtig
mit ihm auch so umzugehen, wie man selbst behandelt werden möchte.
Ein Gegenseitiges Helfen ist ein Muss um weiterzukommen.
• Höflichkeit: Der Respekt wird durch eine Verneigung zum
Ausdruck gebracht.
• Wertschätzung: Den Anstrengungen jedes Judo-Betreibenden ist mit
Achtung zu begegnen.
• Respekt: Der Respekt gegenüber dem Lehrer / der Lehrerin, aber auch
gegenüber den Trainingspartnern, spielt eine große Rolle.
• Selbstbeherrschung: Man sollte beherrscht in Wettkampf und
Training bleiben – auch in als unfair empfundenen Situationen.
• Ehrlichkeit: Unsportliche Handlungen oder Hintergedanken sollten
vermieden werden, es ist stets auf ein faires Kämpfen zu achten. Bei
Wettkämpfen ist dies auch durch ein strenges Regelwerk vorgegeben.
• Mut: Jeder Gegner oder Partner ist eine neue Herausforderung, niemals
aufgeben ist die Devise.
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Die Fallschule, die ein großer und wichtiger Bestandteil der Sportart Judo ist, hat sicher auch im
Schulbereich seine Berechtigung. Wer sicher fällt, verletzt sich weniger leicht - nicht nur im
Turnunterricht, sondern natürlich auch bei jeder sportlichen Aktivität in der Freizeit.
Es werden 3 Fallrichtungen unterschieden.
Die einfachsten Fallübungen sind:
Judorolle
Sie unterscheidet sich stark zur Turnerrolle,
indem man nicht über den Kopf abrollt
sondern seitlich über die Verlängerung des
Armes.
Fall rückwärts
Hat man beim Fallen einmal mehr Schwung, wird
eine Judorolle rückwärts daraus.
Fall seitlich
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Bei allen Fallübungen sind folgende Dinge zu beachten:
• Kopf einziehen: Der Kopf darf niemals den Boden berühren.
• Ausatmen beim Aufkommen am Boden.
• Abschlagen: Durch das Abschlagen wird die Wucht des Aufpralls auf eine größere Fläche
verteilt und dadurch vermindert.
Im Judosport gibt es seit über 20 Jahren Projekte für Schulen. Das Programm ist für die verschiedenen
Altersklassen natürlich unterschiedlich.
Zwei Bereiche werden vom Judolandesverband abgedeckt:
• Das Fallsicherheitstraining ist für alle Altersklassen im Schulbereich wichtig, also für Kinder und
Jugendliche von 7-18 Jahren. Natürlich ist der Unterricht für VS-Klassen anders als für die
Klassen der Hauptschulen und Gymnasien.
Im Fallsicherheitstraining sollen die Schüler das richtige Fallen spielerisch erlernen und
automatisieren. Das Erlernen des richtigen Fallens ist für den BUS-Unterricht in der Schule genau
so wichtig wie im praktischen Leben (etwa am Spielplatz, beim Radfahren ….).
• Das Selbstverteidigungsprogramm bietet der Tiroler Judoverband erst für Kinder und Jugendliche
ab 13 Jahren an, also frühestens ab der 3. Klasse HS oder Gymnasium.
Judo ist von seiner Grundstruktur her ein Sport, der mehr auf verteidigen als auf angreifen
ausgerichtet ist. Schon das Grundprinzip des Judo „Siegen durch Nachgeben“ sagt dabei sehr viel
aus.
Zudem gibt es sehr viele klassische Judotechniken, die speziell die Selbstverteidigung zum Ziel
haben.
Im Tiroler Judoverband gibt es sehr viele Vereine, die eigene Spezialisten für die
Selbstverteidigung haben.
Bei Interesse an einem Fallsicherheitstraining, Selbstverteidigungsprogramm oder Judotraining bitte
an die unten stehende Adresse wenden, es gibt einige Vereine verteilt über ganz Tirol.
Kontakt:
Martin Scherwitzl
Franz-Fischer-Str. 7c
6020 Innsbruck
Tel. und Fax: 0512/574785
e-mail: [email protected]; www.judotirol.at
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14 Kanu Der KVT ist mit seinen Vereinen Mitglied im Österreichischen Kanu Verband, kurz OKV und
dadurch auch Mitglied in der Internationen Canoe Föderation-ICF und somit deren Regeln
unterworfen.
Der Kanusport gliedert sich in verschiedene Bereiche. Wir unterscheiden einmal die Bootsklassen wie
Kajak, Canadier und Drachenboot mit unterschiedlich großen Besatzungen und die verschiedenen
Sparten. Da wären zuerst die Flachwasserbewerbe, Rennen auf meist gesteckten (ballonierten)
Bahnen über verschiedene Distanzen und die Marathonbewerbe, die meist auf einem Rundkurs mit
mindestens einer Laufstrecke (Portage) ausgetragen werden.
Flachwasser Wildwasserabfahrt
In den Wildwassersparten wird beim Slalom auf
Strecken mit Richtungstoren gefahren. Große
Bewerbe werden nur mehr auf künstlichen
Strecken durchgeführt um ein faires Rennen mit
gleichem Wasserstand garantieren zu können.
In Österreich gibt es derzeit noch keine solche
Strecke, sodass die Aktiven ins Ausland
ausweichen müssen.
Wildwasser - Slalom
Wildwasserabfahrtrennen finden noch auf weitgehenst natürlichen Flussläufen mit einiger
Schwierigkeit statt. Wir unterscheiden da den Sprint- und den Classic-Bewerb.
Sowohl im Slalom wie auch in der WW-Abfahrt finden Einzel- und Mannschaftsrennen mit 3 Booten
statt.
Freestyle ist ein Akrobatikbewerb in speziellen Wellen und Walzen nach genauen Bewertungsregeln.
International genutzte Strecken gibt es derzeit in Graz und Lienz. In Innsbruck wird 2010 eine solche
Welle an der Sillmündung errichtet.
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Kanupolo ist ein Mannschaftswettkampf mit Spiel auf 2 Tore, ähnlich dem Wasserball, und wird
zurzeit in Österreich wieder reanimiert.
Freestyle Polo
Seekajak findet in Österreich immer mehr Anhänger.
Diese Sportler befahren in speziell ausgerüsteten Booten
die Meere und Küsten.
Seekajak
Wandersport: Darunter fällt der traditionelle Wander-
und Tourensport im Kajak oder Canadier, mit Kurz-
und Langfahrten mit oder ohne Gepäck und auch das
extreme Wildwasserfahren über Stock und Stein und
über Abbrüche und Wasserfälle hinab.
Wandersport
Rafting als Wettkampfsport gehört ebenfalls zum OKV.
Derzeit ist Wildalpen (ST) das österreichische Zentrum.
Rafting
Drachenboot: Seit einigen Jahren gehört
auch der Drachenbootsport zur ICF. In
Österreich werden Bewerbe in OÖ und
Wien gefahren. In OÖ sind an der Drachenboot
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Regattastrecke Ottensheim auch einige Verbandsboote stationiert.
Bootsarten
Kajaks sind Boote mit oder ohne Verdeck, die mit einem Doppelpaddel sitzend gefahren werden.
Boote mit Verdeck können mit einer so genannten “Schürze” einigermaßen wasserdicht verschlossen
werden, damit man WW fast trocken befahren kann. Kajaks gibt es in verschiedenen Längen für ein
oder zwei Personen und mit speziell auf den Verwendungszweck abgestimmten Formen.
Canadier sind Boote mit oder ohne Verdeck, die meist mit einem Stechpaddel kniend gefahren
werden. Open Canoes haben manchmal Air bags in den Bugregionen und/oder im Zentrum des Bootes
befestigt und können mit Kniegurten gefahren werden. Canadier gibt es als C-Einer oder Zweier und
bis zu 10 Mitpaddlern.
Die meisten Boote sind Hartschalenboote aus PE oder PVC. Zurzeit erobern aber die Faltboote –
Kajaks und Canadier- wieder erfolgreich den Markt. Luftboote -aufblasbare Boote- gibt es ebenfalls in
guter Qualität als Kajaks und Canadier.
Kanusport in Tirol
Der Tiroler Kanusport ist, bis auf die Freestylefahrer, als reiner Freizeit- und Vergnügungssport zu
bezeichnen. Es fehlen die Strukturen und Voraussetzungen für sinnvollen Leistungssport.
Die Tiroler Vereine bieten aber Ausbildung und Betreuung für WW-Fahrer und Wander-/
Tourenfahrer an. Anfänger- und Schnupperkurse - meist sogar kostenlos - werden ganzjährig nach
Bedarf durchgeführt. Auch einige professionelle, von Tirolern geleitete Kanuschulen, bieten
Ausbildung nach den OKV Richtlinien an.
Genaue Infos über den gesamten Kanusport finden Sie unter www.kanuverband.at,
www.canoeicf.com und www.kanuverband-tirol.at. Informationen gibt auch gerne der Pressereferent
weiter (Günter J. GOLDBACH, Gumppstrasse 21a, 6020 Innsbruck, Tel. Nr.: 0664/4228632, e-mail:
Kontakt:
Präsidentin Elisabeth POLLEROSS
6170 Zirl
Meilstrasse 2
Tel.: 0699-12609723
e -Mail : [email protected]
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15 Kickboxen
Das Kickboxen ist aus den jahrzehntelangen Bemühungen von engagierten Sportlern und
Funktionären entstanden, welche die Ausgewogenheit zwischen den Faust- und Handtechniken des in
England entstandenen Amateurboxens und des japanischen Karate einerseits und den Fußtechniken
des Boxe Francaise, Muay Thai, des koreanischen Tae Kwon Do und des chinesischen Wu Shu zu
erreichen versuchten.
Die Traditionen ostasiatischer Kampfkünste
verbinden sich mit den Erkenntnissen der
westlichen Sportwissenschaft und der westlichen
Kampfsportarten zu der wohl
wirklichkeitsnahsten Form des Kampfsports.
Dieser neue Wettkampfsport wurde zunächst
Sport-Karate genannt, erst im Laufe der Jahre
setzte sich die Bezeichnung Kickboxen durch.
Abb. Junioren-EM 2007
Beine (Kicken) und Fäuste (Boxen) werden in einer Vielzahl von Kombinationen und taktischen
Manövern in einem fairen, sportlichen Zweikampf eingesetzt, um den Gegner zu treffen ohne
getroffen zu werden. Die vielfältigen Mittel ermöglichen es dem Kämpfer, seine körperlichen
Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Gelenkigkeit und Körperbeherrschung werden als Voraussetzung
zum Erlernen der Techniken ebenso trainiert wie Kondition, Reaktion und Kombinationsfähigkeit.
Wie in jeder Sportart gibt es auch beim Kickboxen ein strenges Reglement, das dazu dient, allen
Sportlern die gleichen Chancen zu bieten und das Verletzungsrisiko bereits im Vorfeld zu minimieren.
Im Laufe der Entwicklung der Sportart Kickboxen haben sich 3 grundsätzliche Disziplinen entwickelt.
Diese sind Semi-, Leicht- und Vollkontakt.
Im Semikontakt werden die Techniken
kraftvoll und explosiv ausgeführt und müssen
am Körper mit solidem Kontakt, am Kopf mit
leichtem Kontakt getroffen werden. Bei einer
erkennbaren Wertung unterbricht der
Schiedsrichter den Kampf, die Wertung wird
sofort vergeben.
Im Leichtkontakt erfolgt der Kontakt wie
beim Semikontakt, jedoch erfolgt die
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Bewertung wie beim Boxen durch Punkterichter. Am Ende der Kampfzeit wird der Sieger laut
Punkteprotokollen erklärt.
KO-Schläge sind in beiden Disziplinen nicht erlaubt.
Beim Vollkontakt wird - wie der Name schon sagt - mit vollem Kontakt gekämpft. Die Bewertung
erfolgt ebenso am Ende der Kampfzeit, jedoch ist bei dieser Disziplin auch ein K.O. erlaubt. Der
Vollkontakt-Bereich teilt sich wiederum in mehrere Disziplinen, und zwar dem reinen Vollkontakt,
dem Lowkick-Bewerb (auch Angriffe zu den Beinen sind hier erlaubt) und dem K1 und Thai-Boxen.
Fitness, Selbstverteidigung oder sportliche Wettkämpfe - die Vereine des ÖBFK (Österreichischer
Bundesfachverband für Kickboxen) und des TAKV (Tiroler Amateur-Kickbox-Verband) bieten
neben dem Erfahrungsschatz von Welt- und Europameistern, Trainingsqualität durch staatlich
geprüfte Instruktoren und Trainer.
Kontakt:
Kontaktadressen und das ausführliche Reglement finden Sie unter www.kick-boxen.at (TAKV)
oder www.kickboxen.com (ÖBFK).
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16 Klettern
Klettern - eine faszinierende Sportart bekommt immer mehr Anhänger!
Klettern – das Schach unter den Bergsportarten - ist Freude an der Bewegung. Körper und Geist
erleben die Schwerkraft und die Grenzen, die sie einem setzt. Man lernt diese Grenzen kennen,
sie zu überwinden, sie immer weiter auszudehnen. Man lernt auch in schwierigen Situationen
überlegt zu entscheiden.
Darüber hinaus wird durch das Klettern in der Gruppe, in der man auf andere achten und sich
auf jeden verlassen können muss, das Vertrauen und die Fähigkeit in Teams zu arbeiten,
geschult.
Durch den Bau modernster Indoorkletteranlagen ist Klettern zu einem Ganzjahressport
geworden und das dadurch ermöglichte Training fördert den Leistungsstandard und die
entsprechende Breitenwirkung.
Doch das Sportklettern wurde nicht erst in den letzten 10 Jahren erfunden sondern bereits ein
Hias Rebitsch oder Hermann Buhl waren leistungsstarke Kletterer, die der heutigen Generation
noch manche Rätsel aufgeben und kaum begangene Routen im Wilden Kaiser oder am Peilstein
durch die Wiener Kletterpioniere zeugen von deren Können. Eine rasante Entwicklung erfuhr
dieser Sport seit sich die alpinen Vereine in Österreich dazu bekannt haben, den Klettersport
sicherer zu machen und diesen auch entsprechend zu unterstützen.
Gut eingerichtete und betreute Klettergärten, sowie die Aufnahme des Kletterns in den Sport-
und Bewegungsunterricht unserer Schulen lässt die Anhängerschar immer größer werden.
Die Durchführung von Wettkletterbewerben, bei denen die Steiermark begonnen hat aber bald
von Oberösterreich und Tirol abgelöst worden ist, hat den Sport auch auf die Sportseite der
Medien gebracht.
Heute gibt es in Österreich regelmäßig
Landes– und Staatsmeisterschaften. Die
Meister werden in den Bewerbsarten
Bouldern, Speed und der
Königsdisziplin Vorstieg ermittelt.
Weiters werden bereits in einigen
Bundesländern Schulwettkämpfe
durchgeführt, wobei der Tiroler
Schulbouldercup mit über 420
Teilnehmern sicher zu den größten
Bewerben dieser Art in Österreich zählt. Bilder: Schulbouldercup
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Aber auch international bekommt der Sport immer mehr Anhänger. Bereits 73 Nationen sind
beim Internationalen Kletterverband (IFSC) gemeldet. Jährlich gibt es
Jugendeuropacupbewerbe, bei denen das Österreichische Jugendnationalteam im Teamranking
bereits an 1. Stelle rangiert, Jugendweltmeisterschaften (2006 fand diese in Imst/Tirol statt),
Europameisterschaften (2010 in Imst und Innsbruck), Weltcups und Weltmeisterschaften. Die
Besten der Welt werden immer wieder zu Masters eingeladen, wobei der Rockmaster in
Arco/Gardasee sicher zu den Highlights des Jahres zählt und 2003 hat Angela Eiter erstmals
diesen Titel gewonnen. Kilian Fischhuber wird 2005 erstmals Rock Master in Bouldern. Seit
dieser Zeit konnten sich Österreichs Kletterathleten
sämtliche Titel, die es im Klettersport zu gewinnen gibt,
holen. Johanna Ernst, David Lama, Anna Stöhr, Jakob
Schubert, Kilian Fischhuber und Angela Eiter konnten
sich auch 2009 in die Siegerlisten des Internationalen
Kletterverbandes eintragen. Im internationalen
Nachwuchsklettersport holten sich 2009 Katharina
Posch und Jakob Schubert die Weltmeistertitel.
Johanna Ernst
Klettern kann jeder leicht erlernen, nur sollte man sich zum Einstieg in diese Sportart einen
Kletterkurs leisten, um die Sicherheitsstandards kennen zu lernen und sich selbst vor möglichen
Fehlern zu schützen.
Die Ausrüstung ist nicht allzu teuer und kann lange, wenn man damit entsprechend umgehen
lernt, verwendet werden. Die Kletteranlagen Tirols bieten die besten Möglichkeiten dazu.
Der Klettersport in Österreich ist in einem eigenen Verband, dem Österreichischen
Wettkletterverband organisiert. Der Tiroler Wettkletterverband unter Präsident Wolfgang Jehle
ist der stärkste Landesverband und bei diesem sind die Sektionen des Österreichischen
Alpenverein und der Naturfreunde Mitglied.
Gerade Kinder und Jugendliche können sich für den Klettersport besonders begeistern. Die
Nachfrage beim Tiroler Schulsportservice zeigt dies sehr deutlich auf.
Zu Beginn der 90er Jahre wurden in den Schulen die ersten Kletterwände errichtet, wobei die
Anlagen in der HS Längenfeld, SHS Imst und SHS Reichenau einer der ersten waren, ehe die
Anzahl stark anstieg, sodass es aktuell an über 80 Schulen in Tirol Kletterwände gibt.
Diese, entsprechend in den Sport und Bewegungsunterricht eingebaut, bereichern den
Unterricht. Eine entsprechende Ausbildung, die die Pädagogische Hochschule Tirol, der
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Alpenverein, die Naturfreunde und die Sportakademie anbieten, ermöglicht es dem Lehrer
neben dem Bouldern auch das Seilklettern mit den Schülern durchzuführen. Sich einen Experten
(Bergführern, Instruktor oder Übungsleiter) an die Schule zu holen ist eine weitere Möglichkeit,
den Schülern diese Sportart zu ermöglichen.
Egal ob Profi oder Einsteiger, für den Kletterer gelten immer noch die Worte von Reinhard
Karl: "Wirklich oben bist du nie!" - und so wird jeder immer aufs Neue versuchen seine
Grenzen auszuloten und neue Ziele zu finden.
Der Kletterunterricht an der SHS Imst
• 5 Stunden stehen dem Kletter– und Alpinsport zur
Verfügung. Weitere 2 Sportstunden dienen dem
Allgemeinsport.
• Es wird pro Jahrgang eine wettkampforientierte
Gruppe geführt, dessen Schüler es bereits zu
Jugendweltmeister, Jugendeuropacupsieger und
mehreren Staatsmeistertitel geschafft haben.
Aushängeschild ist sicher Bettina Schöpf, Eiter
Angela und mit Deutschmann Sandro, Köll Alex und Posch Katahrina haben drei weitere
Schüler die Stärke dazu, Bettina und Angela nachzufolgen.
• Die Alpinsportgruppen haben in ihrer Lehrstoffverteilung mehrere Schwerpunkte. Dazu
stehen neben Klettern auch Mountainbiken, Orientierungsläufe und Geländeläufe auf dem
Programm. Wobei im Radsport auch Daniel Federspiel und Gregor Raggl bereits
internationale Erfolge erreichten.
• Bergtouren sind die Wandertagsziele.
• Geklettert wird im schuleigenen Boulderraum, in der Kletterhalle Imst und in den eigens für
Kinder eingerichteten Klettergärten rund um Imst.
• Wöchentlich klettern in Imst zurzeit ca. 110 Schüler!
Leistungssport und Gesundheit
Seit 1998 gilt für Kletterer ab 14 Jahre bei österreichischen Staatsmeisterschaften und ÖAV –
JuniorCupbewerben der Body Maß Index. Fällt ein Kletterer darunter, dann wird er vom
laufenden Bewerb ausgeschlossen.
Ohne sportärztlicher Untersuchung darf kein Kletterer zu internationalen Bewerben.
Dopingvorträge und Dopinginformationen runden dieses Programm ab.
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Klettern – Breitensport
Klettern hat das Negativimage der gefährlichen Sportart verloren. In den Medien erscheint ein
positives Bild und immer mehr Menschen wollen es einmal probieren. Der Boom führt speziell
in Innsbruck zu einer Überfüllung der Kletteranlage Tivoli. Den gleichen Boom erlebt die
Kletteranlage Auwiesen in Linz.
Bei fast jedem Jugendfest wird heute schon obligatorisch um das Aufstellen einer Kletterwand
angefragt.
Mit den Kletterscheinen konnte ein positives Gefahrenbewusstsein geweckt werden. Die
Verhaltensregeln werden einstudiert und führen zu einem gewünschten Automatismus in der
Handhabung und Kontrolle der Kletterabläufe.
Eltern erleben, dass dieser Sport vor allem auch ein relativ billiger Sport ist. Klettergurt und
Sicherungsmaterial kann nach einmaliger Anschaffung relativ lange verwendet werden und
lediglich die Schuhe müssen bei entsprechendem Wachstum neu gekauft werden.
Die Bereitschaft, Klettern über Kurse zu erlernen ist im Steigen, sollte aber noch besser genützt
werden, denn nur dadurch wird Klettern auch zu einem sicheren Sport.
Mit der fortschreitenden Sanierung der oft leicht erreichbaren
Klettergärten vergrößert sich die Möglichkeit, diesen Sport
jeder Zeit und vor allem nach der Arbeit noch zu betreiben.
Durch die Kletterhallen wurde aus dem Sommer- und
Schönwettersport ein Ganzjahressport und die
Freizeitgesellschaft hat eine tolle Ergänzung zu den Fitness-
Studios gefunden.
Dass dadurch die hochalpinen Routen weniger begangen
werden, ist zurzeit nur dort zu merken, wo man immer noch
keine mit Bohrhaken sanierte Routen vorfindet.
Kletterhallenbetrieb:
So mancher Tennishallenbesitzer hat sich eingebildet, dass er auf den boomenden Zug des
Klettersports einfach aufzuspringen braucht, indem er auf einen Platz eine Kletterwand errichtet
und schon steigern die Kletterer den Umsatz und führen zu einer positiven Jahresbilanz. Das
schlimme Erwachen kam meist nach 3 – 4 Monaten, wenn der Eintritt Zahlende sich plötzlich
darüber beschwert hat, dass er nun alle, für ihn kletterbaren Routen mehrmals geklettert hat und
nichts Neues mehr zu finden gewesen ist.
Kletterhallenbetreiber müssen darauf achten, dass die Routen laufend umgebaut, dass die Griffe
ständig gereinigt werden und dass eine tägliche Reinigung des Bodens notwendig ist. Nur so ist
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ein regelmäßiger Besuch durch die Kletterer gewährleistet und dieser Aufwand bringt doch
höhere Betriebskosten als ein Tennisplatz. Routenbauer machen diese Arbeit nicht gratis!
Die bunte Vielfalt der Griffe und die große Auswahl von verschieden schweren Routen wurden
zum Standard einer gut besuchten Kletteranlage.
Alpenverein und Naturfreunde – die Kompetenzpartner
Kletterscheine und Hallenkletterregeln sind nicht nur aufgezwungene Regelwerke sondern
beruhen auf die Erfahrung langjähriger Mitarbeiter und Protagonisten dieses Sportes. Robert
Renzler war lange Zeit ein einsamer Kämpfer für den Klettersport und seinem Einsatz verdankt
der Sport seinen Stellenwert in Österreich. Zusammen mit Reinhold Scherer, dem Manager der
Kletteranlage Tivoli und Ausbildner für Sportklettertrainer, Lehrwarte und Mike Gabl, dem
Pionier des Kletterschulsportes und Lehrer an der SHS Imst, wurden die Kletterscheine
entworfen und die Kletterregeln erarbeitet. Gerade hier ist eine ständige Weiterentwicklung
notwendig, um den laufenden Veränderungen im Bereich der Ausrüstung und Technik
Rechnung tragen zu können. Da auch die Ausrüsterfirmen die Entwicklung sehen, wird man
jährlich überhäuft von neuen Sicherungsgeräten, Klettergurten und weiteren oft scheinbar
innovativen Ideen. Hier wird es vor allem für den Laien immer schwerer, die richtige
Entscheidung zu treffen. Die Aufgabe, diese zu testen und richtig einzuordnen, wird vor allem
von Seiten der alpinen Vereine wahrgenommen.
Zukunft des Sportes
Der Weg ist vorgegeben, die Chance, dass Klettern sich zu einem echten Breitensport
entwickelt, ist vorhanden, und die Ängste, ein Kind klettern gehen zu lassen werden immer
geringer. Der Sport hat ein positives Image und die Verletzungshäufigkeit ist im Vergleich zu
Fußball und anderen Ballsportarten relativ gering. Dass bei groben Fehlern der Verletzungsgrad
ein viel höherer ist, muss in das Bewusstsein der Ausübenden getragen werden und sollte so zu
einer weiteren Senkung der Unfallgefahr führen.
Hallenklettern und Felsklettern ergänzen sich und führen zu einer Erhöhung des Eigenkönnens
und einer Automatisierung der Handhabung, die leider auch zu einer Erhöhung des "mir kann eh
nichts passieren" Gefühls führen.
Auch wenn wir in Zukunft vor Unfällen nicht geschützt sind, wird die Sportart von den
Alpenländern nun in die Flachländer Europas hinausgetragen werden.
Auch die Tourismuswirtschaft hat Klettern als Magnet für Touristen entdeckt und speziell Arco
und Imst zeigen, welche Chancen genützt werden können.
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Die Disziplinen des Klettersports und Übungsmöglichkeiten
Bouldern:
Bouldern ist Klettern in Absprunghöhe, wobei die Klettergriffe nicht höher als 4 m montiert
werden sollten. Bei Vorstiegswänden in Schulen wird eine klar sichtbare Trennlinie auf 4 m
Höhe empfohlen, über diese die Schüler ohne Seilsicherung nicht hinaufklettern dürfen.
Wichtigste Regeln für das Bouldern: - Aufwärmen vor dem Klettern
- Niemals übereinander Klettern
- Nicht abspringen, immer abklettern
Hinweis: Gemeinsam mit dem Landesschulrat von Tirol führt der Tiroler Wettkletterverband
jährlich den Schulbouldercup durch.
Top Rope Klettern:
o Klettern mit Seilsicherung von oben.
o Das Seil muss immer durch 2 Umlenkpunkte geführt werden.
o Das Seilende immer mit einer Achterschlinge absichern
o Sicherungstechnik, Knoten und Gurtanziehen muss vorher erlernt werden.
o Partnercheck vor jedem Klettern
Vorstieg
Klettern, bei dem das Seil vom Kletterer in den Expressschlingen (Sicherungspunkte)
eingehängt wird und dieser von einem Partner gesichert wird. Entsprechend gute Ausbildung ist
Voraussetzung für das Seilklettern. Richtiges, dynamisches Sichern muss bereits vorher gut
erlernt sein.
Spiel - Stangenwald:
Material: - eine flache Kletterwand mit genügend großen und kleinen Griffen (freie Löcher)
- zehn Holzstangen (Durchmesser 6-8mm, Länge 1m) (oder lange Strohhalme)
Durchführung:
Es werden in unregelmäßigen Abständen die Holzstangen in freie
Schraubenlöcher hineingesteckt (relativ locker) – am Anfang Ungefähr
in Schulterhöhe.
Jeder Schüler hat einen Versuch um unter die Stange hindurch zu
klettern.
Wenn jeder durchgeklettert ist, werden die Stangen immer tiefer
gesteckt bis kein Schüler mehr unten durchkommt.
Für? Koordination Hand – Fuß - Auge
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Variationen:
Man kann auch Slalom durchklettern lassen, einmal oben drüber, einmal unten durch.
Vorsicht:
- Bei Slalom sollte man auf die Absprunggrenze nicht vergessen!
- Die Holzstangen sollten schnell herausfallen und nachgeben!
Übungen bei Quergängen:
Material: eine flache Kletterwand mit genügend großen und kleinen
Griffen
1. Mit nur einer Hand einen Quergang durchklettern (Bouldern).
2. Mit beiden Händen gleichzeitig weiter Greifen (Doppeldynamo)
und dazwischen klatschen, während man den Quergang rüber
klettert.
3. Versuchen, mit so wenig wie möglichen Griffen den Quergang zu
bewältigen.
4. Wer schafft die schnellste Zeit bei einem Quergang?
Links
• Schulbouldercup http://content.tibs.at/sbc/index.php
• TWK und ÖWK http://wettklettern.at
• ÖAV http://www.alpenverein.at
• HS Imst http://moodle.shs-imst.tsn.at/schulen/index.php?id=42
Literatur: (alle beim ÖAV erhältlich www.alpenverein.at)
• ÖAV Kletterspielebuch: Kletterspiele - 105 Bausteine für bunte Kletterstunden
• Seiltechnik: Die Lehrschrift des Alpenvereins für den kompetenten Einsatz des Seiles in allen
Bergsportbereichen
• Alpine Trainingslehre
• Broschüre Sicher Klettern
Kontakt:
Andreas Knabl
Langgasse 104
6460 Imst
Tel.Nr.: 0650/6451400
e-mail: [email protected]
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17 Leichtathletik
Einführende Gedanken
Kinder leben heute in einer Umwelt, die gekennzeichnet ist durch
• eingeengte Bewegungsräume
• verkürzte Bewegungszeiten
• reduzierte Bewegungsmöglichkeiten
Die Folge
o eingeschränkte Bewegungsreize
o eingeschränkte Bewegungsimpulse
Ergebnisse
(WIAD-AOK-DSB-Studie II - Vergleichsuntersuchungen zwischen 1995 und 2002, hier 10-
14jährige)
� Rückgang der durchschnittlichen Fitnesswerte
„Heute erreichen 80 % der Jungen und 74 % der Mädchen Ausdauer-, Kraft- und
Koordinationsleistungen ihrer Altersgenossen aus dem Jahre 1995.“
Wissenschaftlicher Nachweis: Rückgang der Leistungsfähigkeit im Lauf-, Sprung- und Wurfbereich
(Vergleich 1982/1996, HIRTZ u.a.)
� Beispiel Schlagballwurf der 12jährigen Jungen: „Reduzierung der durchschnittlichen
Wurfweite von 34m auf 27m.“
� Beispiel 60m-Lauf der 12jährigen Mädchen: „Reduzierung der durchschnittlichen Laufleistung
von 10,6s auf 11,5s.“
Wir leben in einer Gesellschaft, die gekennzeichnet ist:
� durch zunehmenden Wegfall der „Leichtathletik“ in den Lehrplänen der Bundesländer - für
alle Schulformen
� durch einen Neuansatz von „Pädagogischen Perspektiven“, anhand derer die Lehrkräfte ihren
Unterricht konzipieren (sollen)
Kinder haben - innere Bewegungslust
- kindliches Bewegungsbedürfnis
- großen Bewegungsantrieb
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Kinder brauchen Bewegung für
• eine gesunde körperliche,
• aber auch eine harmonische geistige, emotionale und soziale Entwicklung.
• Im gesamten Konzept „Leichtathletik in der Schule“ geht es nicht nur um das Üben von
Bewegungsformen, sondern um die Erhaltung der kindlichen Bewegungsfreude und das
selbstständige Entdecken von Bewegungsgelegenheiten
Was will Leichtathletik in der Schule”?
• weg von einer reinen „Notensportart
• weg von einer reduzierten Jugend- und Erwachsenen-Leichtathletik
• weg von tradierten Übungs- und Wettkampfformen
• hin zu reizvollen Spiel- und Übungsformen
• hin zu einer Sommer- und Wintersportart
• hin zu einer gesamtpersönlichen Fähigkeitsentwicklung
Wie funktioniert „Leichtathletik in der Schule”?
Zeitangabe
Zielsetzung
Inhalt in Bild
... und Schrift
belastungsmeth. Hinweise
Mittel und Geräte
Aufbauskizze
Hinweise zur Bewegungsausf.
Thema Puzzle-Baustein
72
Die Lehrbehelfe "Leichtathletik in der Schule" können beim ÖLV (Prinz-Eugen-Straße 12, A-1040
Wien , e-mail: [email protected]), für Euro 9.- je Band (5.- bei Bestellung von min. 5 Stück) bezogen
werden:
Kontakt:
Tiroler Leichtathletik Verband
Präsident Elmar Rizzoli
A-6010 Innsbruck, Haydnplatz 9
Tel.: +43 (0) 512 / 53 60-1301, + 43 (0) 664 / 435 61 25
Fax +43 (0) 512 / 53 60-1737
e-mail: [email protected]
www.tlv.at
73
18 Reiten und Fahren
Der Landesfachverband für Reiten und Fahren in Tirol organisiert den Pferdesport in Tirol; von der
Dressur bis zum Springen, vom Fahren bis zum Voltigieren sind alle Sparten des Pferdesports mit
Ausnahme von Galoppreiten und Trabfahren vom LFV betreut.
Der Pferdesport ist nicht nur eine sportliche Disziplin, sondern prägt die
Persönlichkeit des Sportlers in vielfacher Hinsicht. Durch das
Zusammenwirken zweier Lebewesen, nämlich Sportler und Pferd,
werden einerseits das Verantwortungsgefühl, andererseits aber auch das
Durchsetzungsvermögen auf besondere Art und Weise gefördert.
Gefördert wird auch die soziale Komponente durch die notwendige
Zusammenarbeit mit Pferd und TrainerIn.
Die besondere Wirkung des Pferdes auf den Menschen zeigt sich vor
allem augenfällig in der Hippotherapie und im Behindertenreiten.
Auffallend ist, dass ganz besonders Mädchen sich diesem schönen
Sport verschrieben haben, denn ca. 80 % der beinahe 4.000
Mitglieder des Landesfachverbandes in Tirol sind weiblich.
Es ist ein ganz besonderes Bestreben des LFV, möglichst vielen
Kindern und Jugendlichen den Pferdesport zu vermitteln und das
damit zusammenhängende Risiko durch seriöse Ausbildungsbetriebe
weitestgehend auszuschließen.
Es sind im Rahmen des Schulsportes bereits mehrere Projekte im
Laufen. Aufgrund der besonderen Spartenvielfalt ist eine
Beschreibung im Einzelnen nicht möglich und wird daher höflich ersucht, Anfragen direkt an den
Landesfachverband zu richten.
Kontakt:
Landesfachverband für Reiten und Fahren in Tirol
Präsident: Dr. Peter Lechner
Stadionstraße 1, 6020 Innsbruck
Tel.: 0512/935600, Fax: 0512/935601
e-mail: [email protected], www.pferdesport-tirol.at
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19 Ringen
Das Motto: Miteinander ringen, statt gegeneinander kämpfen!
Wer ist der Ringsportverband?
Der Tiroler Ringsportverband hat eine lange Tradition! Kinder und Jugendliche lernen spielerisch
ihren Körper aufzubauen und zu kräftigen. Unter der Aufsicht geprüfter Ringertrainer werden sie
ausgebildet und an den Wettkampf herangeführt.
Es werden in den verschiedenen Vereinen Training für Kinder ab Schulalter, Jugendliche und
Erwachsene angeboten. Die Kinder lernen nach Regeln Sport zu treiben. Natürlich soll diese Aktivität
mit viel Spaß, aber auch Ehrgeiz verbunden sein.
Die Überlegung ist, Kinder zu fördern und zu fordern. Sie können ihre Rauflust „fair“ ausleben und
Aggressionen abbauen. Sie sollen lernen regelmäßig Sport zu betreiben.
Die Kinder und Jugendlichen haben außer dem Training die Möglichkeit sich national und
international bei verschiedenen Meisterschaften und Turnieren zu messen bzw. bei konsequenter
Ausübung des Sports sich für die verschiedenen österreichischen Nachwuchs-Kader zu qualifizieren.
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Im Ringer-Landesverband Tirol gibt es derzeit 5 Ringervereine mit der Kontaktadresse
www.ringsport.at, wo sich unter „Vereine“ die einzelnen Vereine präsentieren, unter anderem mit
ihren Trainingszeiten, sowie Ansprechpartner für Schultraining.
Kleines Ringerlexikon für Neueinsteiger:
Beim Ringkampf werden zwei Stilarten unterschieden – Griechisch-römisch und Freistilringen.
Freistil: Alle Griffe vom Kopf bis zum Fuß gelten.
Griechisch-römisch: es gelten nur Griffe vom Kopf bis zur Hüfte.
Kinder erlernen diese Griffe im Alter von sechs Jahren. Ein Kampf dauert zwei Mal drei Minuten –
mit einer Pause von 30 Sekunden. Ein Schultersieg beendet den Kampf sofort.
a² + b² = c² ... – „Wussten Sie, dass Pythagoras mehrfacher Olympiasieger im Ringen war?“
Kontakt:
Franz Pitschmann
Solsteinstraße 9
A-6020 Innsbruck
Tel.: 512/288246
e-mail: [email protected]
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20 Schach
Liebe Freunde des Denksports!
Immer mehr junge Menschen interessieren sich trotz vieler Alternativen für den Schachsport.
Denn wer Schach spielt, trainiert sein Gehirn! Darüber hinaus macht Schach natürlich Spaß und bringt
interessante Stunden voller Abwechslung.
Es ist ganz simpel Schach zu lernen.
Nachdem man einmal weiß, wie die
Figuren zu führen sind, kann es auch
schon losgehen.
Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, den
Kampf am Brett auszutragen, dass
praktisch keine Partie der anderen gleichen
muss. Eigene Ideen und Strategien werden
schnell entwickelt um die Gegner Schach
und Matt zu setzen.
Schach fördert den Geist, das kann beim Lernen in der Schule helfen. Ein Versuch lohnt sich immer,
denn bald zeigt sich, dass ein gutes Merkvermögen nicht nur das Schachkönnen weiterentwickelt,
sondern auch beim Büffeln hilfreich ist.
Tirol hat viele begabte Schachlehrer! Sie freuen sich darauf junge interessierte Menschen im
Schachspiel zu unterrichten.
Kontakt:
Hanspeter Haspinger
(Landesreferent für das Tiroler Schulschach
und Präsident des Tiroler Schachverbandes)
Zistererbichl 21
6200 Jenbach
Tel.: 0660/520 80 22
e-mail: [email protected]
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21 Schwimmen
Bedeutung und Zielsetzung des Schwimmunterrichts
Das Schwimmen ist eine wichtige und bedeutende
Basissportart im breiten Angebot des Schulsports; mit der
Fähigkeit – schwimmen zu können – öffnen sich für die
Schülerinnen und Schüler zahlreiche Perspektiven einer
gesunden, bewegungsaktiven Lebensgestaltung.
Das „ energiegeladene Treiben“ in der Schwimmhalle
täuscht jedoch manchmal über die wahren
Befindlichkeiten der Schülerinnen und Schüler hinweg.
Schwimmunterricht kann auch Angst, soziale Ausgrenzung, Verunsicherung und Überforderung
bedeuten.
Beim Schwimmunterricht kommt es deshalb grundlegend darauf an, allen Schülerinnen und Schülern
eine freundliche, vertrauensvolle und angstfreie Atmosphäre zu vermitteln.
Die Schülerinnen und Schüler sollen Freude am Lernen und Üben entwickeln. Hierzu müssen sie
Lernsituationen vorfinden, die Vertrauen in das eigene Können und Erfolgserlebnisse zeigen
(Arbeiten mit Schwimmgeräten ermöglichen dies sehr schnell!). Schwimmen soll fordern und
motivieren, statt überfordern und frustrieren; ganz entscheidend ist wie sich der Lehrer oder die
Lehrerin in den Bewegungsablauf und in das Lernprogramm der Schülerinnen und Schüler
hineinversetzen kann und den Schwimmunterricht danach gestaltet.
Weiters gibt es noch eine lebenswichtige, elementare
Bedeutung des Schwimmens: Schwimmen zu können ist im
wahrsten Sinne des Wortes Überlebenshilfe, ein
Basiskönnen, das dieser Sportart eine noch tiefere
Bedeutung verschafft.
Schwimmen zu können bedeutet nicht nur absolute
Wassersicherheit, sondern auch Verinnerlichung mit
elementaren Bade- und Sicherheitsregeln, sowie grundlegende Fertigkeiten der Rettung.
Schülerinnen und Schüler empfinden sportliche Aktivitäten dann als sinnvoll, wenn sie subjektiv als
wertvoll oder wichtig erlebt werden:
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….KURT WILKE:….weil der eigene Körper eines jungen Sportlers das elementarste und wichtigste
Experimentierfeld zum Ausbau seines „SELBST“ ist,……
Das Volksschulalter ist ein entscheidender Ausgangspunkt für das Vermitteln sportlicher
Grundfertigkeiten im Wasser; durch zielorientierte und kindgerechte Wassergewöhnung, durch
schwerpunktmäßige Berücksichtigung der koordinativen
Fähigkeiten wird hier sehr früh die Basis für weitere
Lernerfolge gelegt. Neben dem Erlernen der Grobformen in
den einzelnen Schwimmtechniken (Brust, Kraul, Rücken
und Delfin) können auch Basiskenntnisse des Tauchens
und Springens vermittelt werden. Weiters kann auch durch
kindgerechte Spiele und Bewegungsaufgaben die
Schwimmausdauer verbessert werden.
Die Bewegungsfertigkeiten in der Hauptschule bzw. Unterstufe sollten im Sinne einer
Wasserbeherrschung verbessert werden. Erlernte Schwimmarten werden verfeinert, durch Steigerung
des Umfanges und der Intensität der Belastungen werden Fähigkeiten wie Ausdauer, Schnelligkeit
und Kraftausdauer verbessert; ebenso ist die Schulung des Rettungsschwimmens ein Ziel.
In den höheren Schulen werden Bewegungsaufgaben vertieft und erweitert. Die verschiedenen
Schwimmlagen, Tauchen, Springen, Starts, Wenden werden schwerpunktmäßig verbessert und
erweitert! Ausdauerschulung, Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft und Erfolgszuversicht
sollen darüber hinaus gefördert werden.
Im Tiroler Schul-Sport-Service ist Schwimmen die beliebteste Sportart: hier haben Lehrerinnen und
Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit mit Hilfe von ausgebildeten
Schwimmtrainerinnen und Trainern die Schwimmkenntnisse auf Basis des profunden Wissens der
Lehrenden zu vertiefen; eine LEHREINHEIT für Schüler und Sportlehrer gleichermaßen.
Über das Tiroler Schul-Sport-Service kann der Kontakt mit einer Trainerin oder Trainer hergestellt
werden.
Kontakt:
Der Tiroler Landesschwimmverband ist unter www.schwimmverband-
tirol.at erreichbar, Frau Elke Kristen hilft Dienstag und Donnerstag
Vormittag unter 0512/341329 gerne weiter.
79
22 Sportschießen
Sportschießen ist eine Sportart die man bereits im Schulalter ausüben kann. In den organisierten
Vereinen und Verbänden hat man vor einigen Jahren begonnen das Schießen ganz bewusst als
Sportschießen zu bezeichnen. Jeder der vom Schießen hört, denkt zuerst an Aggressionen abbauen und
töten. Der Sportschütze kann jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn er körperlich und geistig absolut
ruhig ist.
Sportschießen kann mit verschiedenen Geräten (Sportwaffen) ausgeübt werden. Gewehr, Pistole,
Armbrust; Pfeil und Bogen sind die bekanntesten Sportgeräte, mit denen man je nach Kaliber und
Ausführung auf verschiedene Distanzen nur im Freien oder auch in der Halle schießen kann.
Hier soll das Sportschießen mit dem Luftgewehr erläutert werden. Sportschießen mit dem Luftgewehr
ist auch eine olympische Disziplin und wird nur auf eine Entfernung von 10 Metern und hauptsächlich
in der Halle geschossen.
Das Luftgewehr ist von den Schießsportwaffen das
ungefährlichste Sportgerät. Die Gefahren beim
Luftgewehrschießen dürfen aber trotzdem nicht auf die
leichte Schulter genommen werden. Für das Luftgewehr
gelten auch die gleichen Sicherheitsbestimmungen wie für
alle Feuerwaffen. Mit dem Luftgewehr wird ein
Bleiprojektil (Diabolo, 4,5 mm Durchmesser und 5 mm
lang) mit Hilfe von komprimierter Luft verschossen. Das
Bleiprojektil hat dabei eine Geschwindigkeit von ca. 170 Metern pro Sekunde. Nach dem Aufprall im
Kugelfang, meistens eine Metallplatte mit einem Sammelbehälter, ist dieses Bleiprojektil auf unter
einen Millimeter flachgedrückt. Daran kann man erkennen, dass auch mit dem Luftgewehr alle
Sicherheitsbestimmungen einzuhalten sind.
Im Prinzip kann jeder Mensch in jedem Alter mit dem Luftgewehr schießen. Er muss nur in der Lage
sein, das Gewehr selbständig zu laden und so zu halten,
dass er durch die Visiereinrichtung das Ziel erkennen
kann.
Die olympische Disziplin mit dem Luftgewehr auf 10
Meter wird nur in der Stellung stehend frei geschossen.
Viele Sportschützen verwenden das Luftgewehr auch als
Trainingswaffe für die Kleinkaliberdisziplinen. Das
Kleinkalibergewehr ist eine Feuerwaffe und wird
hauptsächlich auf eine Entfernung von 50 Metern geschossen. Kleinkaliber wird in den 3 Stellungen -
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nämlich liegend, stehend und kniend - geschossen. Weil man in der Halle mit dem Luftgewehr
wetterunabhängig ist und weil auch die Munition wesentlich billiger ist, wird manchmal das
Luftgewehr als Trainingsgerät für die Kleinkaliberdisziplinen verwendet.
Weil aber die Stellung stehend frei die schwierigste ist, wird in den
Gilden vermehrt auch in der Stellung stehend oder sitzend aufgelegt
geschossen. Diese Schützen, die in einer aufgelegten Stellung
schießen, werden als Hobby- oder Sportschützen bezeichnet,
während jene Schützen, die stehend frei schießen als
Wettkampfschützen bezeichnet werden.
Ganz egal in welcher Stellung geschossen wird, das Gewehr muss
bei der Schussabgabe ruhig sein um einen guten Schuss garantieren
zu können. Kann ein Schütze das Gewehr nicht ruhig halten oder das
Ziel nicht genau erkennen, ist ein guter Schuss nur ein
Zufallsprodukt. Die besten Schützen können auch in der Stellung stehend frei das Gewehr so ruhig
halten, dass sie 3 bis 4 Sekunden nicht aus dem Zehnerbereich hinaus kommen. Der Zehnerpunkt beim
Luftgewehrschießen ist 0,5 Millimeter dick. Das Luftgewehrprojektil hat einen Durchmesser von 4,5
Millimeter. Das heißt man hat mit dem Luftgewehr auf 10 Meter Entfernung einen Schwenkbereich
von genau 9,5 Millimeter um den Zehner zu treffen. Dafür sind viele Faktoren zu berücksichtigen.
Jeder Wettkampfschütze hat sein eigenes Gewehr, das er innerhalb von vorgegebenen Maßen an
seinen Körper so gut als möglich angepasst hat. Muss ein Schütze in seiner Schießstellung Muskeln
anspannen, wird er sein Gewehr nicht ruhig halten können. Jeder angespannte Muskel verursacht
Unruhe.
Auch die Ernährung ist im Schießsport ein wesentlicher Faktor.
Schwer verdauliche Speisen vor einem Wettkampf sind absolut tabu.
Mit einem arbeitenden Magen kann das Gewehr auch nicht ruhig
gehalten werden.
Die Wettkampfschützen tragen zu ihrer speziellen Schießunterwäsche
aus gesundheitlichen Gründen versteifte Schießhosen und
Schießjacken und spezielle Schießschuhe. Speziell im
Bandscheibenbereich sind diese unterstützenden Versteifungen
notwendig. Auch diese Hilfsmittel sind genau reglementiert und
helfen natürlich auch dem Schützen die Waffe ruhig halten zu
können.
Der wesentlichste Punkt beim Sportschießen ist aber die Konzentrationsfähigkeit.
Bereits beim Vorbereiten der Waffe zu einem Schuss ist absolute Konzentration notwendig. Über eine
richtige Atmung wird der Puls verlangsamt. Die Waffe wird Millimetergenau in der Schulter
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eingesetzt. Mit dem Stützarm wird das Gewehr aufgenommen und der Ellbogen auf der Hüfte
aufgesetzt. In den aufgelegten Stellungen liegt das Gewehr mit dem Vorderschaft auf einer dafür
vorgesehenen Gewehrauflage und ist dadurch wesentlich leichter ruhig zu halten. Der Kopf wird auf
den Schaft gelegt und die Visierlinie wird kontrolliert. Der ganze Körper wird kontrolliert und jeder
angespannte Muskel entspannt. Die Atemluft wird langsam aus der Lunge gelassen. Jetzt hat der
Schütze ca. 5 bis 6 Sekunden lang seine ruhigste Phase. In diesem Zeitraum sollte das Gewehr genau
auf dem Zehner stehen und der Schütze den Schuss auslösen. Dieser Vorgang ist bei jedem Schuss
exakt genau zu wiederholen. In manchen Klassen und Bewerben sind 40 Wettkampfschüsse
abzugeben und in anderen 60 Schüsse. Das heißt aber auch, dass die körperlichen Voraussetzungen
(Kondition) stimmen müssen. Die gesamte Wettkampfzeit bei einem 40-Schuß-Programm inklusive
Probeschüsse beträgt 75 Minuten, beim 60-Schuß-Programm 105 Minuten.
Viele Schützen versuchen in erster Linie die Scheibenmitte zu treffen und vergessen dabei darauf zu
achten, dass das Gewehr ruhig gehalten wird. Das Leistungsniveau ist bei diesen Schützen
entsprechend niedriger. Beim Sportschießen ist in erster Linie das Zielen (ruhig halten des Gewehres)
zu lernen. Das Treffen ist dann, wenn das Gewehr ruhig gehalten werden kann, nur mehr ein kleines
Problem.
Kontakt: Walter Suppersberger
6073 Sistrans, Rinnerstraße 344
Tel.: 0512/379609 od. 0650 3796091
Fax: 0512 378596
e-mail: [email protected]
TIROLER LANDESSCHÜTZENBUND A-6010 INNSBRUCK, NEUES LANDHAUS - BOZNERPLATZ 6 Tel. u. Fax. 0512/588190 – Internet: [email protected]; www.tlsb.at
LANDESSCHÜTZENRAT GEWEHR
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23 Tennis
Allgemeines
Tennis ist ein Ballspiel, das von zwei oder vier Spielern gespielt wird. Die Variante mit zwei Spielern
wird als Einzel, die Variante mit vier Spielern als Doppel bezeichnet. Ein Spezialfall des Doppels ist
Mixed, bei dem jeweils ein männlicher und ein weiblicher Spieler pro Team gegeneinander antreten.
Die Gegner stehen sich auf einem durch ein Netz getrenntes Spielfeld gegenüber und versuchen, den
Tennisball mit Hilfe des Tennisschlägers so in das gegnerische Feld zu spielen, dass der Gegner nicht
mehr in der Lage ist, ihn auf reguläre Art und Weise in das Feld zurückzuspielen.
Geschichte
Das bis heute übliche Tennis entstand, mit neuen Regeln, bei den ersten Meisterschaften in
Wimbledon (London) im Juli 1877.
Anfang der 1930er Jahre wurde das Profi-Tennis eingeführt. Dies hatte zur Folge, dass nicht mehr alle
Tennisspieler an den großen Turnieren teilnehmen durften. Dies
änderte sich erst 1968, als die offenen Turniere eingeführt wurden
(hier begann die sogenannte Open Era). Zu dieser Zeit entstanden
auch die heute hochdotierten Tennis-Turniere wie die US Open
oder die French Open.
Der Name Tennis geht auf den mittelenglischen Begriff tenes bzw.
tenetz zurück, der ein ähnliches Ballspiel bezeichnete. Der
Ursprung dieser Bezeichnung lässt sich wiederum auf den
Imperativ Plural von frz. tenir (halten) zurückführen. Der Ausruf
"Tenez!" - im Sinne von "Nehmt, haltet (den Ball)!" - eines
aufschlagenden Spielers war ursprünglich vermutlich als Warnung
für den Mitspieler gedacht. Patricia Wartusch
Zählweise und andere Regeln
Das Ziel bei einem Tennisspiel ist es, die notwendige Anzahl von Sätzen zu gewinnen. Dies wird
erreicht, indem man den Ball regelgerecht so in das Feld des Gegners spielt, dass dieser den Ball nicht
mehr erreichen oder ihn nicht mehr zurückspielen kann oder der Gegner den Ball ins Netz schlägt.
Dabei ist zu beachten, dass der Ball, nachdem er höchstens einmal den Boden berührt hat, so mit dem
Tennisschläger geschlagen werden muss, dass er innerhalb des gegnerischen Feldes (auch die
Begrenzungslinien gehören zum Feld) aufkommt. Zu Beginn eines Ballwechsels steht der so genannte
Aufschlag, der in ein spezielles, kleineres Feld, das Aufschlagfeld, gespielt werden muss. Wenn ein
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Aufschlag irregulär ausgeführt wurde, hat der Aufschläger eine zweite Chance. Falls dieser wieder
nicht regelkonform ausgeführt wird, fällt der Punkt dem Rückschläger zu; dies nennt man
Doppelfehler. Wenn bei einem ansonsten regelkonformen Aufschlag der Ball die Netzkante berührt,
muss der Aufschlag wiederholt werden.
Zählweise:
Das komplette Spiel (auch Match genannt) wird im Tennis in Sätze unterteilt, die wiederum aus
mehreren Spielen (auch mit dem englischen Wort Games bezeichnet, um die Zweideutigkeit des
deutschen Wortes "Spiel" zu vermeiden) bestehen. Ein Satz ist dann gewonnen, wenn ein Spieler
sechs oder sieben Spiele gewonnen hat, wobei es dabei verschiedene Szenarien gibt:
• Sechs Spiele reichen zum Satzgewinn, wenn der Gegner höchstens vier Spiele gewonnen hat.
• Steht es 6:5 und der in Führung liegende Spieler gewinnt das nächste Spiel, so entscheidet
dieser den Satz mit 7:5 für sich.
• Steht es 6:6, so muss ein besonderes Spiel, der Tie-Break, den Satz entscheiden. Der Gewinner
des Tie-Breaks kann den Satz mit 7:6 für sich verbuchen.
• Eine Sonderregelung tritt bei den Grand-Slam-Turnieren (außer den US Open) sowie dem
Davis Cup in Kraft, bei denen im entscheidenden Satz (bei den Herren im 5., bei den Damen
im 3.) kein Tie-Break gespielt wird, sondern zwei Spiele Vorsprung erlangt werden müssen.
(Die Vorsprungsregel galt vor Einführung des Tie-Breaks in jedem Satz.)
Geschichte der Zählweise:
Bei der am häufigsten genannten Version wird vermutet, dass die Zählweise auf Geldeinsätze und
Spielwetten im 14. Jahrhundert in Frankreich zurückgeht. So setzte man zum Beispiel ein gros denier,
der wiederum einen Wert von 15 denier hatte. In einem Satz, der damals oft aus vier Spielen bestand,
wurden also 4 mal 15 "deniers" gesetzt: 15 - 30 - 45 - 60. Im 16. Jahrhundert wurde wahrscheinlich
aus lauter Bequemlichkeit und der kürzeren Aussprache wegen "45" durch "40" ersetzt.
"0" wird beim Tennis mit dem englischen Wort "Love" gezählt. Der Ursprung dieses Ausdrucks liegt
wahrscheinlich in der Redewendung "to do something for love", was soviel heißt wie "etwas umsonst
tun". Ein Spiel, bei dem der Gegner null Punkte erzielt hat, heißt daher auch Love Game.
Turnierbetrieb
Das professionelle Tennis wird von internationalen Turnieren bestimmt, die das ganze Jahr über
stattfinden und zumeist im KO-System ausgespielt werden. Die Dachorganisation für diese Turniere
ist bei den Frauen die WTA und bei den Männern die ATP. Bei den Turnieren werden jeweils Punkte
für die Tennis-Weltrangliste vergeben. Die Weltranglistenposition der Spieler wiederum entscheidet
über die Teilnahmeberechtigung bzw. Setzposition bei den einzelnen Turnieren.
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Die prestigeträchtigsten Turniere im Tennis sind die vier Grand-Slam-Turniere, die von dem
Tennisweltverband ITF ausgetragen werden, sowie der Tennis Masters Cup (Herren) bzw. die WTA
Tour Championships am Ende der Saison. Bei den Herren folgt als nächste Kategorie die ATP
Masters Series mit neun Turnieren.
Kontaktadresse:
Tiroler Tennisverband, Haus des Sports
Stadionstraße 1
6020 Innsbruck
Tel.: 0512/36 10 36, Fax: 0512/36 10 38
e-mail: [email protected]
Homepage: www.tennistirol.at
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24 Tischtennis
Tischtennis ist der „Lifetime-Sport“ schlechthin. Mit 6–8 Jahren beginnen Kinder in aller Welt mit
dem Training dieses faszinierenden Sports, und bei der Senioren-WM nehmen regelmäßig 3.000
Sportler an Bewerben über 40, 50, 60, 70 und 80 (!) Jahren teil. Die bislang älteste Teilnehmerin war
eine noch sehr bewegliche Spielerin aus Australien im Alter von immerhin 95 Jahren.
Obwohl Tischtennis im Wettkampfbereich fast ausschließlich als Hallensport ausgeübt wird, zählt es
wegen seiner minimalen Verletzungsgefahr und der gleichmäßigen Belastung des gesamten Körpers
zu den gesündesten Sportarten.
Tischtennis spricht die geistigen Fähigkeiten in besonders hohem Maße an. Die feinmotorische
Grundkonzeption, verbunden mit dem so wesentlichen taktischen Aspekt, stellt eine echte sportlich-
intellektuelle Herausforderung für Aktive jeden Alters und jeder Spielstärke dar.
Tischtennis ist ein absolut preiswerter Sport – gelegentlich wird aber gerade dieser Umstand als
Nachteil angesehen.
Jedenfalls zeigt es sich, dass sich die geringen Kosten vor allem im Schulsport sehr positiv auswirken.
Auch hier gewinnt der Tischtennissport immer mehr an Bedeutung.
Kurze Tischtennisgeschichte
Tischtennis entstand in England und wird dokumentiert seit 1878 gespielt. Am Beginn wurden die
unterschiedlichsten Materialien eingesetzt. Der noch heute verwendete Zelluloid-Ball wurde 1890
entwickelt. Heute hat er einen Durchmesser von 40 mm.
Österreich ist eines der neun Gründungsmitglieder
des internationalen Verbandes, der „International
Table Tennis Federation“. Mit dem später
emigrierten Richard Bergmann wurde 1937 auch
ein Weltmeistertitel erreicht. Heute ist Werner
Schlager – bisher 2003 Weltmeister und mit
Platz 1 die beste Platzierung in der Weltrangliste
– der Spitzenspieler.
Tischtennis ist in der Zwischenzeit eine sehr weit entwickelte Sportart. Es braucht lange Zeit, bis man
sich wirklich verbessert hat. Damit ist es aber auch eine Lifetime Sportart, die bis ins hohe Alter
ausgeführt werden kann. Das, was man einmal gelernt hat, geht nicht so leicht verloren, auch wenn
man langsamer wird. Da beim Wettkampf kein körperlicher Kontakt notwendig ist, spielt es keine
Rolle, ob die Spielpartner alt, jung, gesund oder behindert sind. Es ist in allen Leistungsstufen,
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solange das Leistungsniveau ähnlich ist, ein interessanter und abwechslungsreicher Sport. Bei allem
möglichen körperlichen und geistigen Einsatz kommt auch der Spaß nicht zu kurz.
Der Tiroler Tischtennis-Verband
Der Tiroler Tischtennis-Verband (TTTV) wurde 1935 gegründet und ist eines der neun Mitglieder des
Österreichischen Tischtennis-Verbandes. Der TTTV veranstaltet für Vereinsmannschaften eine über
das ganze Sportjahr laufende Mannschaftsmeisterschaft für Herren, Damen, Jugend, Schüler und
Unterstufe, jeweils mit Hin- und Rückrunde im Herbst bzw. Frühjahr. Darüber hinaus werden
Einzelmeisterschaften für alle vorerwähnten Altersklassen sowie Senioren veranstaltet.
Zur Steigerung der Leistung wurde 1993 mit Hilfe des Landes Tirol ein Leistungszentrum
eingerichtet, das eines der besten in Österreich ist. Die jährlich erzielten Erfolge bestätigen dies
ebenso deutlich wie die Anzahl der dem Österreichischen Kader angehörenden Tiroler Sportler.
Tiroler Vereine sind auch bei den Damen und Herren in den Österreichischen Bundesligen vertreten.
Seit 2002/2003 ist erstmalig mit der Turnerschaft Sparkasse Innsbruck auch eine Herren-Mannschaft
in der Superliga vertreten. Die Superliga ist ein 1993 gegründeter übernationaler Bewerb der Länder
Ungarn, Tschechien, Slowakei und Österreich, dem sich 2005 auch Kroatien und Slowenien
angeschlossen haben.
Robert Gardos, mit Zirl als Heimatort, spielt seit Herbst 2005 im Ausland. Mit der Österreichischen
Nationalmannschaft erreichte er die Silber- und Bronzemedaillen bei Europameisterschaften und
selbst 2008 auch die Bronzemedaille im Einzel. Derzeit nimmt er den 34. Platz in der Weltrangliste
ein und war Mitglied der Österreichischen Mannschaft sowie Starter im Einzelbewerb bei der
Olympiade 2008 in Peking.
Der Reuttener Martin Storf, Schüler des Sport-BORG Innsbruck, konnte bei der Jugend-
Europameisterschaft 2007 im Doppelbewerb die Silbermedaille erreichen.
Die Kirchbichlerin Veronika Frisch, Schülerin des Sport-BORG Innsbruck kämpft auch 2008 wieder
bei der Jugend-Europameisterschaft.
Robert Gardos Martin Storf Veronika Frisch
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Die BORG-Schüler Stefan Leitgeb (Innsbruck)
und Theresa Raich (Kirchbichl) mit insgesamt
vier Meistertiteln bei der Österreichischen U15-
Meisterschaft 2009. Stefan Leitgeb kam dann
bei den Jugend-Europameisterschaften 2009 in
Prag unter die letzten 16.
Leitgeb-Raich
Stichworte zu den wichtigsten Begriffen und Regeln
Aufschlag: wechselt jeweils nach zwei Punkten, ab 10:10 nach jedem Punkt
Ball: Material Zelluloid, Durchmesser 40 mm, Gewicht 2,7 g, Farbe weiß oder orange
Banden: Abgrenzung der Box / Spielfläche um Störungen durch Nachbartisch möglichst
einzuschränken
Box / Spielfläche: für Anfänger etwa 4 * 8 m ausreichend, international 7 * 14 m notwendig
Grundschläge: Schupf, Topspin, Schuß, Block, Flip, Konter
Grundstellung: Füße schulterbreit, Fußspitzen Richtung Tisch, Knie beugen, Gewicht nach vorne
verlagern, Schläger in Tischhöhe vor dem Körper
Netz: Höhe 15,25 cm, ragt mit diesem Maß auch über die Seiten des Tisches hinaus
Satz: Gewinn bei 11 Punkten und mindestens 2 Punkten Differenz (11:0, 11:9, 12:10 usw.)
Schläger: Holz, mit Belägen max. jeweils 4 mm stark, Farbe eine Seite rot, eine Seite schwarz
Schlägerhaltung: Shake-hands-Griff, Penholder-Griff, Rückhand, Vorhand
Spiel: bei offiziellen Wettkämpen jeweils auf 3 oder auf 4 gewonnene Sätze
Tisch: Material Holz, Höhe 0,76 m, Länge 2,76 m, Breite 1,52 m
Stichworte zu einigen Übungen ohne Tisch
Balancieren / Tippen / Prellen: verschiedene Varianten im Stehen, Gehen, Laufen, Sitzen, Side Step,
jeder für sich, Staffel, über Hindernisse, Vorhand (VH), Rückhand (RH), VH und RH abwechselnd,
VH und Schlägerkante und RH
Ballfangen: mit Becher, mit Schläger
Spielbeginn: Aufwärmen
Spielende: Auslaufen, Dehnen
Zuspielen: verschiedene Varianten ohne Bodenkontakt, mit Bodenkontakt, mit Wandkontakt, im
Stehen, Gehen, Laufen, Sitzen, mit Hindernissen
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Stichworte zu einigen Übungen mit Tisch
Alleine spielen: Ball aufspringen lassen und auf die andere Seite spielen, Erweiterung mit Ziel
(parallel, diagonal, Handtuch, Blatt, ...)
Aufschlag / Angabe / Service: kurz, lang, diagonal, parallel
Einwurf: Ball zuspielen, Balleimer erforderlich
Hindernisse: Banden, Bänke, Seile
Kaiserspiel: verschiedene Varianten, Sieger wechselt in eine Richtung zum Nachbartisch, Verlierer in
die andere Richtung
Rundlauf: verschiedene Varianten mit einem Tisch oder mehreren Tischen, Hindernissen, mehreren
Leben (zugelassenen Fehlern)
Stellung zum Tisch: Vorhand - Rückhand abklären
Schulsport, Aus- und Weiterbildung
Der Tiroler Tischtennis-Verband macht beim Tiroler Schulsportservice des Landes Tirol mit. In
diesem Rahmen kann die Vorstellung der Sportart Tischtennis durch einen/eine TrainerIn für die
Klasse in max. 6 Stunden erfolgen.
Wie schon aus den Stichworten zu ersehen, ist es gar nicht einfach bei beschränktem Platz
Arbeitsmaterial zur Verfügung zu stellen. Bei ernstem Interesse können über Anforderung beim
Tiroler Tischtennis-Verband detailliertere Unterlagen über Regeln und Übungsgestaltung angefordert
werden.
Für LehrerInnen werden in Zusammenarbeit mit der pädagogischen Hochschule Tirol Aus- und
Weiterbildungen organisiert.
Jährlich wird eine Landes-Meisterschaft für die Schulen organisiert. Die Sieger nehmen dann am
Bundesbewerb teil.
2007/2008 Sieger Bewerb II- HS 2 Kufstein2007/2008 Sieger Bewerb B-BRG A. Pichlerplatz
Derzeit läuft im Bereich Kirchbichl in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt und dem ÖTTV
ein mehrjähriges Pilotprojekt zur Förderung von Mädchen- und Frauensport WOGOS-Womensport
goes School.
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Tischtennis kann bei den dem Tiroler Tischtennis-Verband angehörenden Vereinen gespielt werden.
Eine Liste der bestehenden Vereine ist unter www.tttv.at/vereine ersichtlich.
Sollte eine Schule über die Meisterschaft der Schulen hinaus besonders Interesse an einer Teilnahme
an Bewerben des Verbandes haben, bitte mit dem Präsidenten Kontakt aufzunehmen.
Kontakt:
Ing. Gerhard Enders
Schützenstraße 46 g / 103, A-6020 Innsbruck
Tel. Nr. +43 (0)512 20 44 26 oder +43 (0)664 28 28 412
e-mail: [email protected] oder [email protected]
90
25 Turnen
Boden: Rolle vorwärts:
Vorübungen – methodische Tipps
1.) Rückenschaukel am Boden
(runder Rücken )
Abrollen über Nacken (nicht Kopf)
Aufstehen ohne Hilfe der Hände
2.) Rolle vorwärts von Erhöhung
über schiefe Ebene
3.) Rolle vorwärts auf schiefe Ebene
( ohne Erhöhung )
4.) Zielübung:
Rolle vorwärts am Boden
Boden: Rolle rückwärts
Vorübungen – methodische Tipps
1.) Rückenschaukel am Boden
2.) Rückenschaukel mit richtiger Handstellung
(Aufsetzen der Hände neben den Ohren,
Handfläche am Boden)
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3.) Zu früh?
Rolle auf der schiefen Ebene
Rolle rückwärts auf der schiefen
Ebene (unter der Matte liegt ein
Reutherbrett )
4.) Zielübung in den Stand
5.) Rolle rückwärts durch / in den
Handstand: In Dreiergruppe auf
der Matte üben
Boden: Rad
Vorübungen – methodische Tipps
Vorbemerkung zum Aufsetzen der Beine und der Hände:
Ist rechts das Schwungbein, setzt die linke Hand zuerst am Boden auf, danach die rechte Hand, dann
wird das rechte, anschließend das linke Bein auf den Boden gesetzt.
„links - rechts - rechts - links"
„Stell dir vor, du bist die Speichen eines Rades und rollst über den Boden".
1.) Das Rad über eine Langbank
oder einen Kastendeckel turnen,
wobei die Hände auf der Langbank
oder dem Kastendeckel aufsetzen.
2.) Üben des Rades auf einem
Strich auf der Matte oder einer
Linie am Boden.
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3.) Rad aus der Seitstellung am
Boden mit Hilfe (Speichgriff).
Boden: Handstand - Handstand-Aufschwingen, Abrollen
Vorübungen – methodische Tipps
Zuerst: Die korrekte Handstandstellung darstellen (Armbreite, Spannung, Hüfte, Schultern,
Handstellung; „kerzengerade gestreckt").
1.) Üben in der Dreiergruppe:
Aufschwingen in den Handstand,
die zwei Helfer halten (unter-
stützen) an den Oberschenkeln.
2.) Handstand-Aufschwingen
zu zweit: Der Helfer steht hinter
dem Turnenden und fixiert den Handstand.
3.) Handstand-Aufschwingen
gegen Weichboden (Wand)
4.) Handstand-Aufschwingen und -Abrollen mit Gerätehilfen. Das Abrollen erklären („fließen bzw.
laufen lassen").
93
Sprung: Hockwende
Vorübungen – methodische Tipps
1.) Hüfthoher Kasten quer:
Hockwende zum Aufknien aus dem Stand
2.) Hüfthoher Kasten quer:
Hockwende mit kurzem Aufhocken
zum Stand seitlings
3.) Hüfthoher Kasten quer: Hockwende aus dem Stand
4.) Zielübung: Hockwende mit Anlauf
Sprung: Hocke
Vorübungen - methodische Tipps
1.) Aufknien auf den hüfthohen Kasten aus dem Stand
2.) Aufknien auf den Kasten aus dem Anlauf
3.) „Mutsprung" vom Kasten (aus dem Kniestand
ohne Handabdruck abspringen)
4.) Aufhocken auf den quer gestellten Kasten
aus dem Anlauf
5.) Zielübung - aus dem Anlauf Hocke über den quer gestellten Kasten.
Wird die Hocke über den quer gestellten Kasten beherrscht, kann sie auch über den längs gestellten
Kasten erlernt werden.
Sprung: Grätsche
Vorübungen – methodische Tipps
1.) Aufgrätschen auf den hüfthohen Kasten
aus dem Stand
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2.) Aufgrätschen auf den quer gestellten
Kasten aus dem Anlauf
3.) Zielübung: Aus dem Anlauf Grätsche über
den quer gestellten Kasten
Wird die Grätsche über den quer gestellten Kasten beherrscht, kann sie auch über den längs gestellten
Kasten erlernt werden.
Reck: Hüftaufschwung
Vorübungen – methodische Tipps
Voraussetzung: Ausreichende Stützkraft.
1.) Kopfhohes Reck mit schräg
gestelltem Reutherbrett als
Abdruckhilfe der Beine:
2.) Auf dem Reutherbrett das Standbein kräftig abdrücken und gleichzeitig das Schwungbein schnell
über die Reckstange schwingen. Ein Helfer unterstützt am Rücken.
3.) Gleiche Geräteanordnung:
Übung ohne Helfer.
4.) Zielübung: Hüftaufschwung vorlings rückwärts.
Reck: Hüftumschwung vorlings rückwärts
Vorübungen - methodische Tipps
Voraussetzung für den Hüftumschwung vorlings rückwärts ist eine ausreichende Stützkraft und der
Rückschwung der Beine.
95
1.) Vor- und Rückschwung am brusthohen
Reck in den Stand. Die Schultern müssen
beim Schwingen im Stütz vor der Stange
bleiben !
2.) Aus dem Stütz: Rückschwung, Vorschwung
mit gleichzeitigem Anhocken der Beine und
Umschwung vl. rw. Ein Helfer unterstützt mit
einer Hand am Rücken, mit der zweiten Hand
wird das Becken während der gesamten Be –
wegung an die Reckstange gedrückt.
3.) Aus dem Stütz: Rückschwung, Vorschwung
mit anschließendem Umschwung vl. rw. mit
gestreckten Beinen. Ein Helfer unterstützt
die Bewegung am Rücken und am Oberschenkel.
4.) Zielübung: Hüftumschwung vorlings
rückwärts ohne Hilfe
Reck: Hocke, Flanke, Kreishocke
Vorübungen - methodische Tipps
Vorbemerkung: Sämtliche Abgänge vom Tiefreck erfordern eine ausreichende Stützkraft !
1.) Hüfthohes Reck - aus kurzem
Anlauf Kreishocke und Flanke über
das Reck in den Stand springen.
Ebenso die Hocke, aber mit
Unterstützung eines Helfers.
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2.) Kopfhohes Reck und Minitrampolin:
Kreishocke, Flanke und Hocke werden
mit Hilfe eines Minitrampolins geturnt:
Zwei bis drei Mal federn mit Griff an
der Stange mit anschließender Kreis–
hocke, Flanke oder Hocke in den
Stand auf einem Weichboden.
3.) Anschließend die jeweilige Zielübung
ausführen.
Barren: Wende
Vorübungen - methodische Tipps
1.) Tiefbarren und Reutherbrett am
Barrenende: Aus dem Stand am
Sprungbrett und Stütz der Hände
auf den Holmen - Abschwung mit
Vorschwung - Rückschwung mit gehockten Beinen in den Außen-querstand seitlings.
2.) Gleiche Geräteanordnung: Sprung
in den Stütz mit Vorschwung –
Rückschwung mit gestreckten
Beinen in den Außenquerstand
seitlings.
Barren: Oberarmstand
Vorübungen - methodische Tipps
1.) Zwei Kästen werden parallel gestellt: Schul-
terstand auf den Kästen mit Unterstützung
zweier (auf den Kästen knieenden) Helfer.
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Bewegungsanweisung: Hände weit genug
von den Schultern weg aufstützen.
2.) Tiefbarren mit Kasten am Barrenanfang:
Aus dem Stand auf dem Kasten mit Helfer
Unterstützung (einer oder zwei) gehockt
in den Oberarmstand heben.
3.) Tiefbarren: Grätschsitz mit Heben der Beine
in den Oberarmstand. Bewegungsführung
und Stützung durch einen/zwei Helfer.
Wichtig: Ellenbogen fest seitlich hinunter
drücken !
Barren: Oberarmrolle vorwärts
Vorübungen - methodische Tipps
1.) Hüfthoher Kasten: Rückenlage
auf dem Kasten - Hände neben
dem Kopf - abrollen in den Grätsch-
sitz mit gleichzeitigem Vorgreifen
(Umgreifen) der Arme.
2.) Tiefbarren mit Kasten am Barren-
anfang und in der Holmengasse:
Aus dem Stand mit Griff auf den
Holmen Absprung und Rolle vor-
wärts in den Grätschsitz mit
gleichzeitigem Umgreifen der Arme.
3.) Tiefbarren mit Kasten in der
Holmengasse: Aus dem Grätschsitz
Rolle vorwärts in den Grätschsitz.
98
4.) Zielübung: Aus dem Grätschsitz
Rolle vorwärts in den Grätschsitz
mit Hilfe. Der Helfer unterstützt an
Schulter und am Ellbogen.
Anschließend ohne Hilfe.
Barren: Kehre
Vorübungen - methodische Tipps
1.) Tiefbarren und Reutherbrett am
Barrenanfang: Aus dem Stand am
Sprungbrett und Stütz der Hände
auf den Holmen - Absprung und
Vorschwingen im Schritt in den
Außenquerstand seitlings.
2.) Gleiche Geräteanordnung:
Absprung und Vorschwingen
mit geschlossenen Beinen in
den Außenquerstand seitlings.
3.) Sprung in den Stütz mit
Vorschwung, Rückschwung
und Vorschwung mit Kehre.
Kontakt:
Mag. Hanspeter Demetz
Fallmerayerstraße 12
6020 Innsbruck
Tel.: 0664/53 42 705
e-mail: [email protected]
99
26 Volleyball
Grundtechniken
Grundstellung Blick auf das Beobachtungsziel gerichtet
Oberkörper leicht nach vorne geneigt
Handflächen nach oben
Knie leicht gebeugt
Ellenbogen schulterbreit angewinkelt und vor dem Körper
Knick im Hüftgelenk
Schulterbreite Grätsch-Schrittstellung
Körperschwerpunkt zentral, Gewicht vorne auf den Fußballen
Hände schalenförmig; Daumen/Zeigefinger 90°
Beide Daumen und beide Zeigefinger haben den gleichen Abstand
Starker Winkel Hand/Unterarm
Finger elastisch gespannt, Handgelenk locker
Oberes Zuspiel „ Pritschen“ Ball durch das Dreieck Daumen/Zeigefinger beobachten
Armstreckung beginnt in Abspielrichtung, wenn der Ball knapp über der Stirn ist
Schneller Impuls durch Körperstreckung beim Abspielen des Balles
Daumen drückt: Hauptimpuls aus den Daumen
Vorher: Grundstellung s.o., Hände nah am Körper Gegenspieler und Ball beobachten! Tiefentlastung leitet Bewegung zum Spielort ein Abstoppen mit Seitnach-stellschritt, breite Schrittgrätschstellung, Gleichgewicht!
Schultern hochziehen
Endstellung der Arme nicht über Schulterhöhe!
breite Beinstellung, Gewicht auf den Fußballen
Unteres Zuspiel „Baggern“ Unterarmspannung, Hände fixiert, Ballkontakt im 1. Drittel der Unterarme
Spielen des Balles durch Schieben des „Spielbrettes“ nach vorne, Oberkörper nach vorne schieben
langsames Armeheben mit sehr weichem Ballkontakt
100
Organisation
Eine Einfachsporthalle wird mit einem Längsnetz (od. Band) in mindestens 8 Spielfelder mit 3m
Breite und 6m Länge geteilt. Seitenlinien z. B. die VB-Mittellinie, die Angriffslinien und Grundlinien
des normalen VB-Feldes. Fehlende Linien werden temporär markiert. Die Netzhöhe ist anfangs 2.45-
2.50 um die Beobachtungszeit des Ballfluges zu verlängern und wird mit Leistungsfortschritt
erniedrigt.
Die Feldeinteilung dient gut zu Übungszwecken 1:1 oder 2:2, aber auch für Turniere (siehe unten).
Feldeinteilung: das dunkle Feld ist normales Volleyballfeld
Methodische Spielreihe 1 gegen 1
a) 1 gegen 1 mit fangen und werfen, immer nur 1 Ballkontakt erlaubt, abwerfen an der Fangstelle.
Ziel: Spielablauf, Regelerfahrungen, Wahrnehmung, Laufmuster, Grundkoordination
b) 1 gegen 1 mit fangen und werfen, immer nur 1 Ballkontakt erlaubt, Abwurf von Position am Netz
Ziel: wie 1., aber höherer Schwierigkeitsgrad
c) 1 gegen 1 mit ankommenden Ball fangen und oberes Zuspiel zum Gegner
Voraussetzung: Grundmethodik oberes Zuspiel erlernt
d) 1 gegen 1, ankommender Ball muss selbst hochgebaggert und gefangen werden
Voraussetzung: Grundmethodik Bagger erlernt
e) wie 3. / 4. mit Aufschlag von unten;
Voraussetzung: Grundmethodik unterer Aufschlag erlernt
f) 1 gegen 1 mit 2 Ballkontakten, erster Kontakt oberes Zuspiel oder Bagger, zweiter oberes Zuspiel
g) 1 gegen 1 nur o. Z. erlaubt (1 Kontakt) auf 4,5m langes Feld, Netz 2,45 hoch
h) 1 gegen 1 nur Bagger erlaubt (1 Kontakt) auf 6m langes Feld, Netz 2,45 hoch
Hinführung zum Minivolleyball
a.) 1 gegen 1 mit Zuspieler:
Die Hinführung zum Minivolleyball 3-3 erfolgt zunächst über das sehr bewegungsintensive 1 gegen 1
mit Zuspieler (Aufspieler), bei dem 1 Spieler als Zuspieler auf beiden Seiten agiert und mit dem der
normale Spielaufbau (3 Kontakte) automatisiert wird. Entsprechend werden 3 Ballberührungen
101
vorgeschrieben. Mögliche Organisation: “Looser pritscht”, d.h. wer den Ballwechsel gewinnt, erhält 1
Punkt, wer ihn verliert wird neuer Zuspieler.
TIP: zum Erlernen des Spielablaufs kann der erste Ball (Annahme) gefangen und aus der
Fangposition (unten gefangen � von unten zuwerfen) genau zum Zuspieler geworfen werden.
b.) 2 gegen 2 auf kleines Feld (3x6m):
1 Netzspieler (Vorderspieler), der zuspielt und ein Hinterspieler, der Ball annimmt und nach Zuspiel
des Netzspielers den Ball im Oberen Spiel übers Netz spielt (pritscht). Wenn der Ball das Netz
Richtung Gegner überquert, tauschen Vorder- und Hinterspieler die Plätze. 3 Kontakte sind
Vorschrift.
c.) 2 gegen 2 auf Minivolleyballfeld
Die Feldbreite ist jetzt verdoppelt (6x6 m), die Netzhöhe 2,15m. Der Ball muss mindestens 1x von
jedem Spieler berührt werden. Spielaufbau mit 3 Ballkontakten und genauem Zuspiel ans Netz!
d.) 3 gegen 3 auf Minivolleyballfeld
Vorgaben wie oben c.) aber zu dritt; 2 Hinterspieler. Der gerade nicht angreifende Hinterspieler
übernimmt hintere Feldverteidigung, der Zuspieler achtet auf geblockte / kurze Bälle!
Turniere
Kaiserturnier: 1:1 oder 2:2 über Schnur / Längsnetz; 6–16 Teams, 3-8 kleine Felder;
nach kurzer, bestimmter Spielzeit (Pfiff) wechselt der Gewinner ein Feld weiter Richtung oben -
Kaiserfeld (bzw. bleibt dort stehen), Verlierer steigt ein Feld hinunter (bzw. bleibt im letzten
stehen), nach bestimmter Anzahl von Durchgängen steht der Kaiser fest.
Tip: Die schwächste Spieler beginnen im Kaiserfeld, die besten unten
King of the court: 3 – 4 Teams; Siegerteam darf so lange spielen bis es verliert – Teams müssen sehr
rasch wechseln!
Spiele auf Zeit: z.B. Mannschaften spielen 5-10 Minuten gegeneinander, Mannschaften wechseln im
Uhrzeigersinn weiter, Spiele werden zentral an- und abgepfiffen, Punkte aus Einzelspielen
zusammenzählen.
Losturnier: Nach jeder Runde wird ein neuer Gegner zugelost, der möglichst ähnliche Punktzahl hat
(„Schweizer System“). Spieler nimmt gewonnene Punkte mit ins nächste Spiel.
Ranglisten führen z.B. Pyramide mit Schülernamen auf Tapestreifen an Wand kleben.
Vom Minivolleyball zum Spiel 6-6
„Dankeballspiel“ (ohne Spezialisierung und Läufer), Zuspiel immer von der Pos. 2
Ausgangsstellung:
102
Alle Netzspieler beginnen in Blockausgangsstellung am Netz, alle Hinterspieler in der
Abwehrposition. Deutlich zeigt der Sportlehrer zu welcher der beiden Mannschaften er hoch den Ball
einwirft.
Angespielte Mannschaft :
Sofort müssen sich die Netzspieler der angespielten Mannschaft auf Pos 4 und 3 hinter die
Angriffslinie lösen und zur Annahme im OZ für evtl. kurze Bälle vorbereiten. Der Zuspieler ist auf
Position 2 und bleibt am Netz sehr nahe der Position 3 stehen. Auf das schnelle Lösen der Angreifer
vom Netz ist sehr viel Wert zu legen. Danach anlaufen zum Angriffsschlag. Die Hinterspieler müssen
den Dankeball annehmen und möglichst genau zum Zuspieler spielen. Wichtig
ist ständiges Beobachten des Balles, Bewegen zum Spielort mit Sprungstopp am
Ende. Der Zuspieler spielt den Ball hoch auf die Position 4 oder (weniger hoch)
auf Pos 3, unabhängig davon, wo er genau steht. Dort soll der Angriff erfolgen.
Jeder Spieler soll vom Block zurückprallende Angriffsschläge versuchen
weiterzuspielen, wobei anfangs nicht wichtig ist wo er steht.
Aufstellung im Dankeball-Annahmeriegel:
Er wird nach dem W-System gespielt, das früher als Anfängertaktik galt. Im normalen Spiel entsteht
die Dankeball-Situation dann, wenn der Gegner nicht mehr in der Lage ist, mit einem druckvollen
Angriffsschlag anzugreifen. Dies ist bei dieser Spielform immer gegeben.
Nichtangespielte Mannschaft:
Die Blockspieler bilden möglichst einen Doppelblock außen und einen 3-er Block Mitte. Die
Abwehrspieler bleiben in der Abwehrposition stehen und spielen eine Art ballorientierte
Raumdeckung (ähnlich Fußball und Basketball). Die Sechs ist immer zurückgezogen. Da 5 und 1
relativ weit vorne stehen, müssen sie oft Überkopf abwehren. Wichtig ist, dass der nicht blockende
Netzspieler sich hinter den Block orientiert und Lobs und kurze Abpraller annehmen sollte.
Innerhalb von 3 sec nach dem Punktgewinn einer Mannschaft müssen beide Teams wieder in der
Ausgangsstellung sein, sonst erfolgen Spielerwechsel. Normales Zählen wie beim Wettkampfspiel.
103
Regeln vereinfacht
1. Spielerzahl
Wir spielen am Anfang mit wenigen Spielern / Team in Kleinfeldern. Spieleranzahl und
entsprechende Altersklasse sind 2 gegen 2 (U11), dann 3:3 (U12), 4:4 (U13) und 6: 6 (ab U15).
2. Spielfeld und Netzhöhen
Spielfelder sind quadratisch, es kann bei Bedarf aber auch auf ein breites (kurzes) oder langes
(schmales) Feld gespielt werden; die Linie gehört zum Spielfeld.
Netzhöhe: die Spieler/innen sollten im Stand mit gestreckten Armen nicht über die Netzkante reichen.
Spieler 1 2 3 4 6 AK - U11 U12 U13 U15 Feld/Team (m) 3 x 3 4,5 x 4,5 6 x 6 7 x 7 9 x 9 Netzhöhe cm 200 200 205 210 220
3. Positionen und Rotation
Erhält die Mannschaft A das Aufschlagsrecht (Service) vom Gegner B, rücken alle Spieler der
Mannschaft A im Uhrzeigersinn eine Position weiter. Die Spieler der Mannschaft B halten die
Positionen, bis sie das Service zurückerkämpft haben.
4. Spielablauf
Ballwechsel beginnt mit einem Service (ausgeführt mit der Hand, hinter der Grundlinie) direkt zum
Gegner. Der Ball darf vor dem Rückspiel übers Netz 3x von Mitspielern berührt werden, aber nicht 2x
hintereinander vom selben Spieler. Blockberührungen werden nicht als Kontakt gezählt. Gespielt
werden darf mit allen Körperteilen, der Ball darf aber nicht gefangen werden.
5. Punkte
Punktgewinn für den Gegner gibt es, wenn der Ball in deinem Feld den Boden berührt (die Linie
gehört zum Spielfeld), du den Ball ins AUS spielst (Boden außerhalb der Spielfelder, Decke, Wand,
Stange, …), du das Netz berührst und damit das Spiel störst, du den gegnerischen Spieler behinderst
(Halten, Stoßen, auf den Fuß steigen).
ABER: der Ball darf das Netz berühren (Netzroller) und aus dem Netz weitergespielt werden.
6. Zählweise
Jeder Fehler ist ein Punkt für den Gegner.
Wer einen Punkt erzielt, bekommt (behält) den nächsten Aufschlag.
Satzgewinn bei 25 Punkten, aber mindestens 2 Punkte Unterschied (z.B. 26:24); der 3. Satz
(Entscheidungssatz bei 1:1) endet bei 15 Punkten.
Spielgewinn bei mindestens 2 Sätzen, also 2:0 oder 2:1
Bei Turnieren / im Unterricht wird oft ein Satz auf Zeit gespielt; wer zum Schluss vorne liegt,
gewinnt.
104
7. Spielball:
WICHTIG: einen guten Ball mit SOFT - weicher Oberfläche! Für Anfänger und Kinder (U11) soll ein
leichterer (und größerer) Ball verwendet werden.
Weiterführende Infos
Tiroler Volleyballverband http://www.tvv.at
Österreichischer Volleyballverband, Volksschulprojekt http://www.volleynet.at
Schülerliga http://www.schuelerliga.at
aon Schulbeach CUP http://www.schulbeach.at
Volleyball - Schule: Lehrmaterialen http://www.volleyball-schule.info/
Beachvolleymeetsschool2005: Lehrmaterial http://www.tvv.at > Service > Downloads
Spielberichte - Formular http://www.tvv.at > Service > Downloads
Turnierraster - Exceldateien http://www.volleynet.at > Beachvolley > Download
Volleyball - Material: Team Sport Kematen http://www.team-sport-kematen.at
Quellen: WOLF JOSEF 2008: Volleyball aktuell. Ein Konzept für Sportlehrkräfte und Jugendtrainer. in
Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Volleyball-Verband und der Bayerischen Landesstelle für den
Schulsport
Kontakt: Robert Aschaber
Tel.: 0512 935580
Fax 0512 935581
Mobil 0681 10740762
e-mail: [email protected]
www.tvv.at
105
27 Wasserball
Praktische Tipps für den Sportunterricht
Sicherheit
Entgegen der landläufigen Meinung, Wasserball sei ein rauer und
gefährlicher Sport, ist das Verletzungsrisiko beim Spielen sehr
gering. Problemzonen sind die Finger (wie bei allen
Ballsportarten), die Schultergelenke und die Ohren bzw. das Trommelfell. Durch gezieltes
Aufwärmen kann man Finger- und Schulterverletzungen vorbeugen. Ohrverletzungen werden durch
das Tragen von „Wasserballhauben“(spezielle Kopf- und Ohrenschützer und gleichzeitig Dressen zur
Unterscheidung der Mannschaften) vermieden. Da fast nirgends Schwimmbäder auf einen
Wasserballbetrieb eingestellt sind, fehlen Ballnetze oder andere Sicherheitseinrichtungen. Daher
stellen abprallende Bälle, meist im Torbereich, besonders für unbeteiligte Personen eine weitere
Gefahrenquelle dar.
Material
Die im Wettkampfsport verwendeten Bälle in den verschiedenen Größen (Kinder, Jugend, Damen,
Herren) sind für die Schulen meistens nicht verfügbar. Daher kann man ohne weiteres Plastikbälle
jeglicher Art (Gymnastikbälle) auch aufblasbar für den Unterricht verwenden. Mit etwas Fantasie
gelingt es leicht, Tore am Beckenrand zu improvisieren (Turnmatten, Mülleimer, Schwimmbretter,
Badetaschen, Stühle, usw.).
Auf die, im Punkt Sicherheit bereits angesprochenen Wasserballhauben, sollte jedoch nicht verzichtet
werden.
Grundelemente
a) Wassertreten
Das „Wassertreten“ ist das Basiselement für den Wettkampfsport. Wegen der Komplexität ist diese
Bewegung sehr schwierig zu erlernen - jedoch für den Schulsport nicht zwingend notwendig.
Vereinfacht kann man das „Wassertreten“ als ein rhythmisch, abwechselnd rechts – links ausgeführtes
„halbes Brustbeintempo“ erklären. Am einfachsten kann man diese Bewegung beim Aufwärmen an
Land üben.
106
b) Ballführen
Der Ball wird zwischen den Armen, vor dem Kopf (auf der so genannten „Bugwelle“ ohne
Berührung) mit der Kraulschwimmtechnik durch das Wasser geführt. Die Schwimmzüge sollten
kürzer als beim Kraulschwimmen ausgeführt werden. Der Kopf ist aus dem Wasser gehoben, um den
Ball zu beobachten bzw. zu kontrollieren. Der Kraulbeinschlag wird kurz und betont durchgeführt.
Übungen:
- Ball durchs Schwimmbecken führen (Pendelstaffel)
- 2 oder mehr Bälle gleichzeitig führen
- Schwimmen mit Partner und Ball führen
- Bälle verschiedener Größe verwenden (Tischtennisball, Gymnastikball, usw.)
c) Ballaufnahme
Der Ball wird von den Schülern instinktiv vom Wasser in die Hand genommen. Es bedarf daher
keiner speziellen Erklärung oder Übung. Einziges Kriterium dabei ist die Aufnahme des Balles von
„Unten“ (man fährt mit der Hand unter den Ball und hebt ihn aus dem Wasser).
Übungen:
- Ballführen – Stoppen – Ballaufnahme - Ball aufs Wasser legen – weiter schwimmen
- Ballaufnahme aus dem Schwimmen – Drehung mit Ball um eigene Achse
- Übung mit ungewohnter Hand ausführen
- Übung zu zweit (Schulter an Schulter schwimmen, Ball so oft als möglich zum Partner heben)
d) Fangen – Passen – Werfen
Mit der Ballaufnahme ist der Ball bereits in der Hand und kann mit einer normalen Wurfbewegung
(Handball, Schlagball) zum Partner oder aufs Tor befördert werden. Ziel ist es, den Ball einhändig zu
fangen und einhändig zu werfen (beidhändiges Spielen des Balles ist laut Wettkampfregeln verboten –
würde zu tumultartigen Szenen im Wasser führen).
Übungen:
- Grundübung: zu zweit (mittlere Distanz, ca. 2 bis 3 m) mit beiden Händen den Ball fangen –
einhändig den Ball zum Partner passen
- Einhändig fangen – einhändig passen
- Drehung einbauen
- Ungewohnte Hand benützen
- Aus dem Schwimmen zum Partner passen
107
- Passübungen zu dritt
- Mehrere Bälle gleichzeitig verwenden
Tipp: ungeübte Schwimmer klemmen sich eine Schwimmhilfe unter den freien Arm (Schwimmbrett,
Ball, „Schwimmnudel“)
Spiel
a) Vereinfachte Regeln
Im Gegensatz zu den sehr umfangreichen Wettkampfregeln sollte man sich im Schulsport nur auf
folgende Punkte konzentrieren.
- Körperkontakt prinzipiell erlauben, jedoch halten, klammern, zurückziehen als Faulspiel
ahnden
- Ball kann beidhändig gefangen werden, jedoch nur einhändig passen oder werfen
- Anzahl der Spieler auf Spielfeldgröße abstimmen (lieber mehr Spieler beteiligen, da
Schwimmen sehr anstrengend ist) – im Normalfall 6 Feldspieler plus Torwart
Tipp: klare, unmissverständliche Spielführung vom Schiedsrichter; auf kompliziertes Regelwerk
(Ausschlüsse, Stürmerfaul, Strafstöße, usw.) verzichten, Angriffsrichtung immer anzeigen.
b) Spielorganisation
Da es kaum geeignete Schwimmbäder für den Wasserballsport gibt, sind Improvisation und Fantasie
(Tore, Spielfeldgröße, Spieleranzahl, Bälle, Einsatz von Schwimmhilfen) der Schlüssel zum Erfolg
der Unterrichtseinheit. Einzig der Einsatz von „Schutzhauben lässt keine Kompromisse zu. Diese
dienen neben der Sicherheit natürlich auch zur Kennzeichnung der Mannschaften.
Tipp: Einrichtung einer ständigen Wechselzone für Feldspieler (entweder Beckenmitte oder hinter
dem eigenen Tor) Schwimmhilfen oder Möglichkeiten zum Festhalten für Torwarte, da die Spieler
sehr schnell ermüden.
Variationen:
- Seepferdchenwasserball: alle Teilnehmer setzen sich auf eine „Schwimmnudel“. Somit können
auch ungeübte Schwimmer Wasserball spielen. Bei inhomogenen Gruppen wird der
Niveauunterschied ausgeglichen, da sich geübte Schwimmer auch nur mehr langsam
fortbewegen können.
- Fußball (Rugby) im hüfttiefen Wasser
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- Zonenball: zur Schulung taktischer Maßnahmen oder einfach um Niveauunterschiede
auszugleichen
- Basketball: im Stehbereich auf fixe Körbe bzw. Ziele oder variable Ziele (Mannschaftsführer
sitzend auf einer Schwimminsel, die angespielt werden müssen)
- „Ballhasch“: drei bis vier Spieler versuchen sich den Ball zuzuspielen – ein bis zwei
Gegenspieler probieren den Ball zu erwischen (Spielfeld eingrenzen)
Kontakt:
Wer Interesse an Wasserball hat, wendet sich bitte an
www.schwimmverband-tirol.at, Frau Elke Kristen hilft Dienstag und
Donnerstag Vormittag unter 0512/341329 gerne weiter.