Damit ihr Leser auch alles versteht, was wir Murmeln miteinander reden, findet ihr am Ende des Buches ein Verzeichnis der Murmel-Geheimsprache.
Die SchatzkisteAllitera Verlag
D irk Walbrecker verbrachte seine Kindheit und Jugend in
Wuppertal. Seit dem Abitur lebt er in München. Nach
diversen Studien, vielen Jobs und einigen Jahren beim Film wur-
de er Lehrer. Doch dann packte ihn das Schreib- und Fantasier-
Fieber: Seit mehr als 20 Jahren ist er Kinder- und Jugendbuch-
autor. Neben Drehbüchern und Hörspielen entstanden vor allem
zahlreiche Bilderbücher, Kinder- und Jugendromane, die bisher
in 15 Sprachen übersetzt wurden. Mehrere Bücher wurden im
In- und Ausland mit Preisen ausgezeichnet. Seit einigen Jahren
ist Dirk Walbrecker häufig auf Lesereisen – in allen deutschspra-
chigen Ländern. Bei den Veranstaltungen liest er nicht nur aus
seinen Büchern – Kinder und Jugendliche dürfen auch mit viel
Neugier in die Schreibwerkstatt schauen und alles über das Ent-
stehen von Geschichten, Illustrationen und vieles mehr erfahren.
Näheres zu Büchern, Veranstaltungen, Unterrichtsmaterialien
etc. unter: www.dirkwalbrecker.de
Finde noch viel mehr über den Geheimbund M heraus auf
www.geheimbund-m.de
Illustrationen: Renate Cossmann
Weitere Informationen über den Verlag und sein Programm unter:www.allitera.de
Januar 2012Allitera Verlag
Ein Verlag der Buch&media GmbH, München© 2012 Buch&media GmbH, München
Umschlaggestaltung: Kay Fretwurst, Freienbrink unter Verwendung einer Illustration von Renate Cossmann
Printed in Europe · ISBN 978-3-86906-227-3
Inhalt
Eine wichtige Radiomeldung · 7
Andy hat Herzklopfen · 9
Ein ungewöhnliches Pausenbrot · 11
Dicke Luft bei Platzers · 14
Das Geheimtreffen · 18
Bei Felix Schnupphase · 23
Ein unheimlicher Waldspaziergang · 27
Ein Supergeheimquartier · 31
Eine große Gemeinheit · 37
Eltern-Ärger · 42
Wenig Freude in der Höhle · 44
Eine sensationelle Entdeckung · 46
„Fritz“ hilft weiter · 50
Die Ereignisse überschlagen sich · 52
Andy hat sich getäuscht · 56
Die Geheimsprache der Murmeln · 59
7
Eine wichtige Radiomeldung
E s war Montag – ein Tag, an dem nur wenige Kinder gerne
in die Schule gehen.
Andy Platzer, die Korallenrote Murmel, saß allein am Früh-
stückstisch. Gedankenverloren löffelte er einen Erdbeerjogurt. Im
Radio hatten gerade die Nachrichten begonnen.
Knurr-knurr … wuff-wuff!, machte es zu Andys Füßen. Schus-
ser, die verstrubbelte Terrierundsoweitermischung, verlangte
ebenfalls nach Frühstück.
„Du wartest, bis Peter und Anette runterkommen”, muffelte
Andy. Er hörte, wie seine Eltern sich oben im Bad kebbelten.
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„Krrrrr …”, muffelte Schusser zurück und trollte sich, nicht gera-
de begeistert, in den Garten.
Plötzlich hielt Andy beim Essen inne – der Nachrichtensprecher
hatte „Dachau” gesagt.
Sensationell!, dachte Andy. Es kam schließlich nicht alle Tage vor,
dass ausgerechnet seine Heimatstadt im Radio genannt wurde!
„Dieses Mal war die Elefanten-Apotheke Schauplatz eines
nächtlichen Raubüberfalls. Trotz sofort eingeleiteter Fahndung
konnte der Täter unerkannt entkommen. Die gestohlenen Arznei-
en werden nach Aussage der Polizei vorwiegend von Rausch-
giftsüchtigen missbraucht. Ihre unsachgemäße Verwendung
führt zu schwersten gesundheitlichen Schäden, häufig sogar
zum Tod. Die entwendeten Packungen sind leuchtend gelb und
mit einem Totenkopf gekennzeichnet. Sie tragen die Aufschrift:
TETRAMORPHIN. Die Täter oder eventuelle Finder der Arzneien
werden dringend gebeten, sich entweder anonym an die nächst-
gelegene Apotheke oder eine Polizeidienststelle zu wenden!”
„Ich altes Kleckermaul”, entfuhr es Andy. Vor lauter Radiohören
war ihm der Erdbeerjogurt auf die frische Tischdecke getröpfelt.
Andys Armbanduhr piepste: Es war Zeit, in die Schule zu gehen.
Noch in Gedanken bei der Radiomeldung schob die Korallen-
rote Murmel den Frühstücksteller über die Jogurtkleckse und
stand auf, um die Schultasche zu holen.
Wenn Andy geahnt hätte, wie sehr dieser Diebstahl ihn und die
anderen Murmeln noch beschäftigen würde – er hätte gewiss
noch vor der Schule seinen Geheimbund-Freunden davon
erzählt.
9
Andy hat Herzklopfen
B ereits kurze Zeit später brütete Andy missmutig über einer
höchst kniffeligen Textaufgabe. Blöde Rechnerei!, ärger-
te er sich im Stillen. Auf meinem Laptop hätte ich das Ergebnis
schon längst!
Doch es war weniger die Rechnung, die ihm Schwierigkeiten
bereitete. Vielmehr war er durch die ihm gegenübersitzende Tan-
ja abgelenkt. Die grübelte wie die anderen Schüler der 4a an der
Aufgabe. Aber Andy musste sie immer wieder anschauen.
Kapier ich nicht!, überlegte er. Jetzt kenn ich Tanja schon sie-
ben Jahre und plötzlich krieg ich Herzklopfen, wenn ich sie angu-
cke! Die blonden Schnippelhaare hat sie schon lange … Die tol-
len Blauaugen sind auch nicht neu … Muss wohl an mir selber
liegen!
Im gleichen Moment merkte Andy, wie Paco, der mit ihm und
Tanja am selben Gruppentisch saß, vielsagend grinste.
Jetzt nur nicht rot werden!, schoss es der Korallenroten Mur-
mel durch den Kopf. Er zeigte auf das Rechenheft vor sich, ver-
zog das Gesicht zu einewr Grimasse und schüttelte seine blonde
Löwenmähne.
Doch Paco Miró, der Spanier, grinste einfach weiter. Er mus-
terte Tanja kurz von der Seite, machte einen spitzen Schmunzel-
mund und nickte Andy anerkennend zu.
Ich Schussel!, ärgerte sich Andy und starrte die Zahlen in sei-
nem Heft an. Wehe, der macht eine blöde Bemerkung!
Andy, Paco, Tanja und vier weitere Kinder bildeten nämlich
gemeinsam den Geheimbund M.