£>tt5 tftnrrudmWött Jahrgang 7 / Folge 13
Organ der Landsmannschaft Ostpreußen Hamburg, 31. März 1956 / Verlagspostamt Leer (Ostfriesland)
Die verhaßte Botschaft Wo sie Ostern feiert, ist die christliche Kirche
eine triumphierende Kirche. Die Botschaft von der Auferstehung gibt dem irdischen Dasein einen Sinn, den ihm Arbeit, Pflichterfüllung und auch die edelsten Erbauungen allein nicht zu geben vermögen, und so läuten die Osterglocken auch in die Herzen derer hinein, denen der Glaube der Väter fremd geworden ist. An Auferstehung, ewiges Leben glauben zu können, ist die geheime Sehnsucht auch der grimmigsten Zweifler, und diese Sehnsucht steht im Mittelpunkt aller Religion.
Auch die weltlichen Gewalten, Parlamente, Staatenlenker bekennen sich zur Osterbotschaft oder dulden wenigstens ihre Verkündigung. Und nur einem einzigen Herrschaftssystem ist sie verhaßt, muß sie verhaßt sein, weil dies System den Anspruch erhebt, selber eine Religion zu sein.
Land ohne Ostern Wir meinen den Bolschewismus; er herrscht
in einem Lande, in dem das christliche Osterfest einst strahlender Mittelpunkt des Jahres war, überwältigend tief und innig, unter hinreißend schönen Riten und Zeremonien begangen wurde: russische Ostern sind für jeden, der sie einmal erleben durfte, für immer unvergeßlich. Das ist seit über einem Menschenalter vorbei. Die Religionsfreiheit, in der Verfassung der Sowjetunion verankert, steht nur auf dem Papier, der Moskauer Patriarch ist nur eine Marionette, ein linientreuer Beamter. Niemanden kann es täuschen, wenn in Moskau und anderen Großstädten des Landes da und dort eine Kirche zum Osterfest offensteht. Das ist Fassade. Die allmächtige Partei lehrt die Gottlosigkeit, zwingt die Menschen, sich zu ihr zu bekennen. Es gehört Mut dazu, besonders für die Jugend, einen Gottesdienst zu besuchen.
Und wie sieht es in unserer geraubten Heimat aus? , '
,,Die Tragödie von Georgenburg", „Kirchenbänke unter dem Leninbild", — so waren Augenzeugenberichte gerade in den jüngsten Nummern unserer Zeitung überschrieben. Kirchen, abgebrochen, um Material für den Bau roter Klubhäuser zu gewinnen, mutwillig angezündete Kirchen, Kirchen als Lagerräume, Kirchen, in denen Getreide gedroschen wird —
DER K E L C H Die Vertreibung und die Jahre, die dann folg
ten, haben nicht wenige von uns seltsame Schicksale erleben lassen. Selten aber ist in einer Fügung ein so tiefer Sinn offenbar geworden, wie in der erschütternden Begegnung, die ein zweiundachtzig Jahre alter Landsmann jetzt nach der Aussiedlung in seiner Sterbestunde in einer westdeutschen Großstadt mit dieser seiner Heimat hatte. Der Sohn des Verstorbenen — der Vater ist am 8. März heimgegangen — schreibt uns darüber:
Im Februar dieses Jahres wurde der 82jäh-rige W. J. aus O mit seiner Ehefrau ausgesiedelt. Es hatte vieler Anträge der Kinder im Reich bedurft, bis es so weit war. Am 16. Februar brachte der polnische Beamte den beiden alten Leuten die frohe Nachricht ins Haus. Doch so freudig wurde die Mitteilung nicht aulgenommen, denn Vater J. lag auf den Tod krank darnieder. Als ihm die Mutter J. bedeutete, daß unter diesen Umständen die Ausreise unmöglich sei, sagte der Beamte, daß der polnische Amtsarzt darüber entscheiden müßte. Am selben Abend war er auch da und untersuchte den schwerkranken Mann. Doch auch der polnische Arzt zeigte sich als Mensch. Er sagte, daß im Augenblick keine Lebensgefahr bestünde. Er werde ihm durch Injektionen ein wenig zu hellen suchen. Schließlich wäre dies noch die einzige Möglichkeit, jetzt zu den Kindern ins Reich zu kommen. Wer weiß, ob es nicht in vierzehn Tagen zu spät sein würde.
Der alte Mann raffte seine ganzen Kräfte zusammen und schaffte es mit Hilfe seiner tapferen Frau bis Friedland, wo der Sohn die Eltern in Empfang nahm und nach D. brachte. Hier ging es mit dem Leben des alten Vaters schnell zu Ende. Alle seine Kinder konnte er noch einmal sehen, dann verlangte er als guter Christ nach dem Abendmahl. Als ihm der Geistliche den Kelch reichte, verklärte sich das Gesicht des alten Mannes, und mit letzter Stimme sagte er, daß er vor zweiundvierzig Jahren diesen Kelch auf dem Schlachtfelde in Ostpreußen gefunden hätte.
Es war in der Tat so. Der Kelch wurde von dem damaligen Eisenbahnbeamten W. J. bei L. gefunden und später der Kirche übergeben. Er fand auf ganz merkwürdige Weise den Weg nach D. Am Fuß des Kelches stand eingraviert: ,1914 auf dem Schlachtfelde bei L. von W. J. gefunden und der Evangelischen Kirche übergeben."
So wurde dem Sterbenden der Kelch Wiedersehen Trost und Abschied zugleich in seiner letzten Stunde.
und keine Osterglocken mehr über Hunderte von Kilometern in unserem Ostpreußenland.
Und weiter wandern unsere Gedanken, zu den Brüdern und Schwestern in der Sowjetzone. Da klingen sie noch, von Greifswald bis Meiningen, von Zittau bis Wismar, die Osterglocken. Doch der Wissende hört einen bedrohlichen Unterton, fast scheint es, als rufen die metallenen Stimmen Alarm . . . Offener Angri f f
Seit sie unter dem Schutz sowjetischer Bajonette die Macht ergriff, führt die SED den Kampf gegen die Kirche. Zunächst tat sie es vorsichtig, dann immer weniger versteckt. Offen führt sie den Kampf seit Beginn dieses Jahres.
Es begann mit dem Schlag gegen die Evangelische Bahnhofsmission; Räume wurden ihr gekündigt, Mitarbeiter wurden unter der Beschuldigung, sie hätten Militärspionage und „Ab-werbung" betrieben, verhaftet. SED-Innenminister Maron richtet auf einer Pressekonferenz gehässige Angriffe auf die Kirche. Auf einer Karnevalsveranstaltung in Brandenburg wird die Gestalt Jesu Christi schändlich verhöhnt. An den Ostberliner Oberschulen wird der Religionsunterricht verboten. Jedesmal verwahrt sich die Kirche, protestiert. Die SED reagiert mit einer Hetzkampagne ohnegleichen gegen Bischof Dibelius. ,,Romreise im Dienste des kalten Krieges" nannte sie seinen Besuch beim Papst; auf der Weltkirchenkonferenz in Australien habe er „für die militärischen Ziele der NATO geworben". Als er sich in der Ostberliner Marienkirche gegen das Verbot des Religionsunterrichts wandte, überschrieb das „Neue Deutschland" seinen Bericht: „Eine Brandpredigt gegen die Jugend." Dieser Bericht — vom 11. März — übertrifft alles bisher Erlebte an Verlogenheit und Gemeinheit; die SED, heißt es, habe den Religionsunterricht an den Oberschulen unterbinden müssen, um die Kinder vor den Schandtaten der in Westberlin gedrillten Katecheten zu schützen, denen körperliche Mißhandlung, Sittlichkeitsdelikte, Verteilung pornographischer Schriften und Kriegshetze vorgeworfen wird. Jugendweihe
Im Frühjahr des vergangenen Jahres inserierten die volkseigenen HO- und Konsumgeschäfte noch: „Gut gekleidet zu Konfirmation und Jugendweihe"; dies Jahr lauteten die entsprechenden Anzeigen nur noch: „Gut gekleidet zur Jugendweihe" — eine kennzeichnende Kleinigkeit. Die Propaganda für die Jugendweihe ist massiver, hemmungsloser geworden. Lehrer mußten den Kinder drohen, sie würden Schwierigkeiten bei der Berufsausbildung haben, wenn sie sich konfirmieren ließen, die Eltern wurden auf Versammlungen unter Druck gesetzt, ja SED-Agitatoren suchten Väter und Mütter am Arbeitsplatz auf, um ihre Zustimmung zur Teilnahme ihrer Kinder an der Jugendweihe zu erpressen. Zum mindesten sollten sie die Kinder an beiden Feiern teilnehmen lassen. Hier aber blieb die Kirche fest: wer zur Jugendweihe geht, schließt sich von der Konfirmation aus-, liegt die Jugendweihe an einem späteren Sonntag, ist die vorher erfolgte Konfirmation ungültig. Diese Haltung hatte schon voriges Jahr Erfolg, nur fünf Prozent der Jugendlichen nahmen damals an der Jugendweihe teil. In diesem Jahr dürften es kaum mehr als zehn Prozent sein. Der schleichende Kampf
Der Schlag gegen die Bahnhofsmission, die Agitation für die Jugendweihe, die Hetze gegen das Oberhaupt der gesamtdeutschen Evangelischen Kirche sind jedoch nur die weithin sichtbaren Fanale eines überall und vielfach fast lautlos geführten Kampfes gegen die Kirche.
Der Religionsunterricht an den Grundschulen ist noch erlaubt: aber plötzlich werden die dafür zur Verfügung gestellten Klassenräume dringend anderweit benötigt; plötzlich dürfen die Katecheten das Schulgrundstück nur noch mit besonderem Ausweis betreten, dessen Ausstellung sich aus unerfindlichen Gründen verzögert; plötzlich verbietet der Rektor, daß der Unterricht von sieben bis acht Uhr morgens abgehalten wird, aus „gesundheitlichen Gründen", obwohl der Stundenplan gar keine andere Wahl zuließ.
Die besonders an den Universitäten der Sowjetzone aktive „Junge Gemeinde" darf sich nicht mehr im Universitätsgebäude versammeln, ihre Veranstaltungen nicht mehr am Schwarzen Brett ankündigen, und der SSD schleust neuerdings -Spitzel in diese evangelische Jugendgemeinschaft ein.
Pfarrstellen bleiben in steigender Zahl unbesetzt, da die örtlichen Behörden aus dem Westen kommenden Pfarrern die Zuzugsgenehmigung versagen, die theologischen Fakultäten der Universitäten in der Sowjetzone den Bedarf an Nachwuchspfarrern jedoch nicht entfernt mehr decken.
Die staatlichen Zuschüsse für. die Kirche — sie sind ein Rechtsanspruch, nämlich die Ent-
Er ist wahrhaftig auferstanden!64
.Christ ist erstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!' Dieser Jubelruf der ersten Zeugen, den uns die Evangelisten als treue Chronisten eines wahrhaft unerhörten Geschehens überliefert haben, er steht auch heute — fast zwei Jahrtausende später — aufrüttelnd über dem Osterfest. In hunderten von Sprachen erklingt er in Ost und West, bei freien und bedrückten Gemeinden, und nur der, dessen Seele einstimmt in diesen Ruf, der erlebt Ostern ganz.
Viele, unendlich viele haben in diesen zwanzig Jahrhunderten ein Ärgernis genommen an dieser Botschaft vom Kreuzestod und der Auferstehung Jesu Christi, sie hielten sie lediglich für eine fromme, gewiß auch schöne Legende, die man — so meinten sie — nur symbolisch verstehen dürfe. Wie sollte das möglich sein, daß ein Gestorbener, daß ein grausam Hingerichteter wieder auferstehe aus seinem Grab? Daß er — wie uns die Verfasser der Evangelien über-r einstimmend versichern — in verklärter Gestalt seiner Mutter, seinen Jüngern und der Urge-meinde erschien, daß er sie tröstete und aufrichtete in ihrem bitteren Leid? Wohl jeder von uns ist einma] ein Thomas gewesen, hat einmal gesagt, er könne nur glauben, was er sehe, hat nach menschlichen Beweisen gesucht. Die Wahrheit des Christuswortes „Es sollen viele an mir irre werden" haben wir alle auch einmal an uns erfahren müssen. Und es hat in jedem Fall lange Zeit gebraucht, bis wir in unserer Brust jene leise und doch unüberhörbare Stimme vernahmen, die uns sagte: „Glaubet nur!"
Das österliche Heilsgeschehen hat die gröLten Künstler zu wunderbaren Werken begeistert. Die großen Passionen eines Bach, die Hymnen und Gesänge sind hier ebenso zu nennen wie die unvergänglichen Gemälde des Gekreuzigten und Auferstandenen, die von begnadeten Malern geschaffen wurden. Wie eine gewaltige Osterpredigt in Farben ist doch über vier Jahrhunderte hinweg des großen Meisters Mathis Nithard Grünewald Auterstehungsbild vom Isen-heimer Altar im Elsaß von höchster Wirkungskraft geblieben, — das Bild, das wir hier wiedergeben.
Ein Zeitgenosse Martin Luthers und Albrecht Dürers, ein Deutscher wie sie, hat hier den Triumph Christi über den Tod so geschildert, daß keiner unbewegt bleibt. Wer dieses Bild betrachtet, der meint die Erde beben zu hören, wie es die Evangelisten geschildert haben. Matthäus hat uns berichtet, daß es die Hohepriester und Pharisäer waren, die den Pilatus aufforderten, eine Wache vor das Grab zu stellen, damit niemand behaupten könne, der Getötete sei aus der Gruft verschwunden. Hier sehen wir, wie es dann kam, wie der Verklärte die Fesseln sprengte, wie das römische Kriegsvolk zurücktaumelte und Gott bewies, daß er sich von Menschen nicht binden läßt. Und da ahnen wir, was es für die Menschheit bedeutete, als an jenem ersten Ostermorgen Maria zu den Jüngern stürzte, unter Tränen doch schon wunderbar getröstet, und ihnen sagen konnte: „Ich habe den- Herrn gesehen. Er ist auferstanden!'
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Schädigung für verweltlichten Kirchenbesitz — wurden um fünfunddreißig Prozent gesenkt. Im Gegensatz zum Westen müssen die Gemeinden der Sowjetzone die Kirchensteuern selber e intreiben, was außerordentlich schwierig ist, da die Zonenfinanzämter die notwendigen Unterlagen über die Einkommen der Steuerpflichtigen nicht zur Verfügung stellen. Austrittsbewegung
Der Druck auf alle Mitglieder der SED und der FdJ, aus der Kirche auszutreten, verwandelt sich allmählich in Zwang; ganz allgemein verstärkt sich die Propaganda für den Kirchenaustritt, die Presse weist darauf hin, wann und wo kostenlos und schnell Austrittserklärungen angenommen werden, ja man geht dazu über, Standesbeamte in die Betriebe zu schicken, um die Austrittserklärungen an Ort und Stelle entgegenzunehmen. Schon den Jungen Pionieren wird gelehrt, daß Religion „unwissenschaftlich" sei. An die Erwachsenen wendet sich mit offen atheistischer Propaganda die „Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse".
Andererseits versucht die SED, Pfarrer und Theologieprofessoren zu gewinnen, die die Kirche von innen her aushöhlen. Dies ist die besondere Aufgabe des stellvertretenden Ministerpräsidenten Nuschke. Seine Gefolgschaft ist klein, aber sie besitzt ein eigenes Sprachrohr, die „Neue Zeit", das Zentralorgan der Ost-CDU. Hier verkünden abtrünnige Pfarrer, man müsse die Kriegshetzer (worunter auch Bischof Dibelius zu verstehen ist) bekämpfen, bedingungslos die Ziele des Arbeiter- und Bauernstaates bejahen, hier „beweisen" sie, daß bereits der Apostel Paulus Marxist-Leninist gewesen sei und überbieten an dialektischen Kunststücken selbst die SED-Parteihochschule.
Das Fernziel der SED ist die Ausrottung des Christenglaubens, das Nahziel die Spaltung der Kirche, die Errichtung einer der Partei hörigen Separatkirche, der ein Patriarch nach Moskauer Muster vorstehen würde. Und wir müssen leider feststellen, daß bereits in Ungarn und in der Tschechoslowakei (noch nicht in Polen!) diese „Staatskirche" Wirklichkeit geworden ist.
Pankow zögert noch. Die Gruppe der Abtrünnigen ist viel zu schwach, die Spaltung allein herbeizuführen, es bedürfte staatlicher Machtmittel. Und würden diese eingesetzt, so gäbe es im gleichen Augenblick eine neue Bekennende Gemeinde und vielleicht abermals eine Epoche des Katakomben-Christentums, und das in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts und mitten im Herzen von Europa Ausblick
So ist die Situation, und wir glaubten, daß es kein wichtigeres Thema für eine österliche Betrachtung geben konnte, als dieses.
Möchten wir es in unseren Herzen bewegen, wenn die Osterglocken läuten, und auf unserem Osterspaziergang durch die endlich langsam erwachende Natur. Seien wir angesichts.<defr Kir.-. chenkampfes in der Sowjetzone, angesichts der' zerstörten Kirchen unserer Heimat jen cbjosse.-! ner denn je, uns für die Wiedervereinigung und die Rückgabe der geraubten Ostgebiete einzusetzen.
Und wir dürfen hoffen, gerade jetzt, da sich das östliche Terrorsystem in so schaudererregender Weise selbst enthüllt. Eine Weltanschauung der Lüge, hohl durch und durch, aufgebaut auf dem fundamentalen Irrtum eines entseelten Menschenbildes. Aber der Mensch ist nicht der armselige Roboter, der weder glaubt, noch hofft, noch liebt, wie ihn der Bolschewismus haben will.
Der Mensch ist für die Osterbotschaft geschaffen, für die triumphale Gewißheit der Auferstehung. Sie wollen wir nach den Osterfeier-tagen auch in unseren Alltag mit hinübernehmen.
„Einer schwärzt den andern an" Polnischer General Anders
über Chruschtschews Stalinrede r. Der in London lebende frühere polnische
General Anders, der im letzten Kriege eine polnische Armee in der Sowjetunion aufstellte, nahm in einem Interview zu Chruschtschews Enthüllungen über Stalin kritisch Stellung. Er erklärte, daß sich Stalin zweifellos bis zum Ende seiner Tage mit Hilfe des grausamsten und raffiniertesten Terrors, mit Massenmorden, Folterungen und Verschickungen an der Macht gehalten habe. Es sei aber eine völlige Verdrehung der Tatsache, wenn Stalins einstiger Helfershelfer Chruschtschew heute behaupte, Stalin habe die militärischen Operationen nur mit Hilfe eines Schulatlas geleitet und nicht die geringste Idee davon gehabt, was eine Generalstabskarte sei. Unwahr sei es auch, daß Stalin aus Moskau geflohen sei, als die Deutschen die Vorstädte der russischen Hauptstadt erreichten. Durch viele Augenzeugen sei bewiesen, daß Stalin Moskau im kritischen Augenblick nicht verlassen habe. Man könne ihn auch keineswegs als einen völligen Nicht-wisser auf militärischem Gebiet ansprechen. Dieser grausame Mann habe sicher einen weit überdurchschnittlichen Verstand besessen.
Anders weist die Moskauer Machthaber darauf hin, daß sie Stalin vorwürfen, er habe als grausamer Mörder die Opposition in einem Meer von Blut ertränkt. Wie komme es nun, daß Berija nach Stalins Tod auf Grund der gleichen Vorwürfe hingerichtet worden sei, die auch Stalin gegen die Opfer seiner .Säuberungen" erhoben habe? Chruschtschew nenne Stalin ein Ungeheuer. Was aber müsse man dann von ihm selbst, von Bulganin und den anderen denken, die während so langer Jahre Stalins unmenschliche Befehle ohne Widerspruch ausgeführt hätten?
Barbar-russo im Kaukasus-Kyffhäuser (oder: Die Barbarossa-Sage auf sowjetisch)
„Die Weltwoche", Zürich
Der „kühne, freche Sprung War die Rede Mikojans eine Warnung an Chruschtschew?
Die Verdammung Stalins durch die Gewaltigen des Kreml ist von den zahlreichen Ueber-raschungen, die Moskau der Welt geboten hat, vielleicht die stärkste bisher, und das Rätselraten um die Hintergründe dieser sehr erstaunlichen Aktion geht weiter. Interessant ist die Deutung, die Lorenz Stucki in der Züricher »Weltwoche" gibt. Er schreibt:
„Der Moskauer Parteikongreß brachte Chruschtschew einen großen Erfolg. Es gelang ihm eine ganze Reihe persönlicher Anhänger in entscheidende Positionen der Partei und der Verwaltung hineinzubringen und sich zudem eine ungeheure persönliche Hausmacht zu schaffen ,intern er die Russische Sowjetrepublik (mitx Moskau u. a.j) seiner' direkten obersten Kontrolle, unterstellte. So war dieser Parteikongreß, an dem der Persönlichkeitskult so demonstrativ angegriffen und immer wieder die künftige kollektive Führung beteuert und gepriesen wurde, geradezu der Ansatz zur Herrschaft Stalins II. alias Nikita Chruschtschew. Alles war so einstimmig und stand so diszipliniert in Reih und Glied vor dem neuen Herrscher, wie man es sich nicht .stalinistischer' vorstellen könnte. Mikojan allein unter den Revalen Chruschtschews schien noch über eine gewisse Macht zu verfügen.
Und nun kam Mikojan — und zwar als erster und vor Chruschtschew! — mit seiner Attacke auf Stalin. Damit erst, mit der Nennung des einzigen wirklichen Alleinherrschers bekamen die verbalen Verurteilungen des Persönlichkeitskultes — sprich persönliche Diktatur — einen Tealen Inhalt. Damit erst war die Warnung für jeden — sprich Chruschtschew — unmißverständlich ausgesprochen: einen Mann, der über alle unsere Köpfe verfügen kann, wollen wir nicht mehr, um jeden Preis werden wir jeden daran hindern, Stalin II. zu werden. Das war um so deutlicher, als Mikojan unter den wenigen namentlich erwähnten unschuldigen Opfern stalinistischer Gewaltherrschaft einen nannte, von dem jeder wußte, daß er Chruschtschews Opfer war. So wurde die — immerhin mäßige und vorsichtige und in mancher Hinsicht verkleidete — Kampagne gegen Stalin und für die Rehabilitierung der Opfer stalinistischer Politik zur Waffe gegen Chruschtschew, seine persönlichen Anhänger und und seine Thronbesteigung als neuer Stalin.
Das war zweifellos außerordentlich geschickt. Denn eine solche Politik mußte sowohl im Ausland als auch im Inland (vor allem bei den prosperitätsbedürftigen und Stalinismus-müden Angehörigen der neuen Bourgeoisie) sehr populär sein — wenn auch nicht gerade in Stalins Heimat Georgien. Nun tat Chruschtschew — dies zum mindesten ist eine ziemlich glaubwürdige Hypothese — einen unsäglich kühnen, frechen Sprung: er stellte sich an die Spitze des ,Anti-stalinismus' und übertraf als angehender Stalin II. seine Gegner um vieles in der Anfeindung Stalins I. Damit machte er sich zwar zur Zielscheibe der Angriffe jener, die dem Antistalinismus gegenüber um ihren Kopf bangen müssen (und das dürften nicht wenige sein!) und wohl auch die prostalinistischen Demonstrationen inspiriert haben; aber er macht sich zugleich auch zum Heros der Popularität bei der sicherlich um vieles größeren Masse derer, die die stalinistische Herrschaft gehaßt haben (man denke nur an die Familien und Freunde von fünfzehn Millionen Strafgefangenen!).
Wenn diese Deutung richtig ist, so eröffnet sie ein weites Feld künftiger Möglichkeiten. Chruschtschews Spiel ist gefährlich, aber nicht ohne Chance. Es wäre jedoch müßig, über die Entwicklung der Machtkämpfe, Intrigen und Tricks innerhalb der Parteispitzen, die von so vielen unberechenbaren und unbekannten Faktoren abhängt, Prognosen aufstellen zu wollen
Es gibt aber unterhalb der Vorgänge an der Spitze auch Strömungen in der Tiefe, die vielleicht auf lange Sicht entscheidender sind (rasche sichtbare Entwicklungen und sich überstürzende Nachrichten soll man ohnehin nicht erwarten). Die plötzliche und schockartige Zerstörung des Stalinismus, so geschickt sie als taktischer Trick im Augenblick sein mag, könnte Kräfte freisetzen, die schwer wieder zu zähmen sind. Berichte aus Moskau besagen, daß die Leute untereinander und sogar mit Fremden in einem Maße von Ungehemmtheit diskutieren, wie man es seit Jahrzehnten nicht erlebte. Es sind die Geister, die Chruschtschew rief. Es könnte wohl sein, daß diese Geister zu allem möglichen Lust bekommen, nur nicht dazu, einem neuen Stalin auf den blutigen Thron zu helfen."
Dank an einen verdienten Amerikaner
Umschulungslehrgänge für die Sowjet-Armee sind von der Moskauer Regierung angeordnet worden. Der Propagandachef des Zentralkomitees der Partei erklärte, alle Angehörigen der Armee müßten auf den neuen Kurl ausgerichtet werden.
Der Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen beschloß einstimmig, dem amerikanischen Abgeordneten B. Carroll Reece (aus dem Staate Tennesse) den besonderen Dank der heimatvertriebenen Ostpreußen für eine vielbeachtete Rede auszusprechen, die er am 8. Februar 1956 im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hielt und über die das Östpreußenblatt in Folge 8 vom 25. Februar 1956 ausführlich berichtet hatte.
Der Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen hat mit Genugtuung davon Kenntnis genommen, daß der amerikanische Abgeordnete vor der Volksvertretung seines Landes die Aufmerksamkeit der Washingtoner Regierung auf die unter Verletzung der Menschenrechte, des Völkerrechtes und feierlicher Verträge erfolgte Austreibung der Ostpreußen lenkte und die verantwortlichen Staatsmänner der drei Westmächte dringend ersuchte, nicht den Schatten eines Zweifels darüber zu lassen, daß Ostpreußen und die anderen deutschen Provinzen östlich der Oder-Neiße nach wie vor völkerrechtlich ein Teil Deutschlands innerhalb seiner Grenzen von 1937 sind. Reece hat weiter seine
Regierung ersucht, eine passende Gelegenheit wahrzunehmen, um die Rechtslage mit klaren Sätzen erneut festzustellen. Er legte der amerikanischen Regierung nahe, dem Ziel der Ostpreußen, auf den Boden ihres Heimatlandes zurückzukehren, Rechnung zu tragen, und er betonte dabei die feste Entschlossenheit der ostpreußischen Heimatvertriebenen, am Recht auf die Heimat festzuhalten. Reece hat schließlich erklärt, daß auch in dieser Angelegenheit hundert Jahre Unrecht noch nicht einen Tag Recht ergäben.
Der Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen würdigt das Eintreten des amerikanischen Abgeordneten als eine mutige und großherzige Tat staatsmännischer Klugheit, deren historische Bedeutung in Zukunft noch erkannt werde. Diese Haltung entspreche der echten Tradition des großen amerikanischen Staatsmannes und Präsidenten Lincoln, der am Schlüsse des Bruderkrieges der Amerikaner erklärt hat, man müsse die Politik der Zukunft mit Groll gegen niemand, mit Güte gegenüber allen und mit Festigkeit im Recht und voller Gottvertrauen betreiben.
Von Woche zu Woche o ^icanyler Dr. Adenauer verbringt seinen • Ä " Ascoia (Südschweiz). Auf mehreren
schweizer Bahnhöfen wurde er von den sSweLern und den deutschen Durchreisenden freundlich begrüßt.
Bundespräsident Heuss geht Mitte April nach Bad Vrgentheim, um dort einen drei-wöchigen Erholungsurlaub zu verbringe* Abschließend wird er zu einem Staatsbesuch nach Griechenland reisen.
Die staatsrechtliche Rückgliederung des Saargebietes nach Deutschland erwarte die Bun-riesreoierung noch für dieses Jahr, teilte Staatssekretär Professor Haustein in Bonn mit.
Schwere Bedenken gegen den Bau des Mosel-Kanals äußert erneut eine Denkschrift der Saarbrücker Regierung. Sie wurde jetzt dem Bonner Kabinett übergeben. Nachdrücklich wird betont, daß Frankreich ohnehin seit langem die lothringische Industrie mit allen Mitteln gefördert und das Saargebiet vernachlässigt habe. Der Kanal müsse diesen Zustand noch weiter verscharfen.
Eine Bundestagsdebatte über das Reichskonkordat soll nach den Osterferien in Bonn statt-finden. Eine entsprechende Große Anfrage stellten Abgeordnete der SPD, des Gesamtdeutschen Blocks und der FDP.
Nach Süddeutschland sollen keine farbigen französischen Truppen verlegt werden. Wie aus Bonn berichtet wurde, werden die Fran-zosen statt der nach Algerien gesandten bei. den Panzerdivisionen weiße Ersatztruppen nach Südwestdeutschland schicken.
Für ein Berufsheer und gegen die Wehrpflicht hat sich der Wehrpolitische Ausschuß der SPD ausgesprochen.
Eine starke Berücksichtigung von Kriegsver. sehrten bei Einstellungen des BundesverteidL gungsministeriums kündigte Minister Blank vor dem Bundestag an. Die Bundeswehr wolle bei der Beschäftigung von Schwerbeschädigten ein gutes Beispiel geben.
Weitere italienische Arbeiter für Westdeutsch, land werden zur Zeit angeworben. Der Bun-desarbeitsminister sucht im Auftrag des Kabinetts u. a. 13 000 Landarbeiter und 18 000 Bau- und Industriearbeiter.
Gegen jede Rüstungsproduktion der Krupp, werke hat sich das Direktorium der Essener Weltfirma ausgesprochen. Krupp werde sich auch nicht an Ausschreibungen für Rüstungslieferungen beteiligen.
Für eine Behandlung der Probleme der deutschen Wiedervereinigung vor den Vereinten Nationen hat sich das Kuratorium »Unteilbares Deutschland" ausgesprochen. Es betont, die Machthaber der Sowjetzone könnten ihre Abkehr vom Stalinismus nicht besser beweisen als durch die Freigabe aller politische? Gefangenen. 'nntM
Bundespräsident Theodor Heuss wird im Mal wieder der alten Reichshauptstadt Berlin einen mehrtätigen Staatsbesuch abstatten. Der Präsident hatte bereits früher den Wunsch geäußert, mindestens zweimal im Jahre Berlin zu besuchen. Nach dem Wiederaufbau von Schloß Bellevue wird dieses bekanntlich der Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten.
Für Sitzungen der Bundesregierung In Berlin hat sich der Regierende Bürgermeister Dr. Suhr in einer Rundfunkansprache eingesetzt. Er erinnerte daran, daß Bundestag und Bun-desrat bereits alljährlich Sessionen in der alten Reichshauptstadt abhalten.
Für eine Teilnahme der Berliner an der Bundes, tagswahl 1957 wird sich nach einer Erklärung von Bürgermeister Dr. Suhr der Senat der Reichshauptstadt auch in Zukunft einsetzen.
Wegen höherer Bundeszuschüsse für den Berliner Haushalt wird zwischen Schäffer und Vertreter des Berliner Senats zur Zeit verhandelt. Das Bundesfinanzministerium wollte ursprünglich nur 857 Millionen DM bewilligen, während der Berliner Fehlbetrag bei rund 1,1 Milliarde DM liegt.
über 20 000 politische Häftlinge gibt es in der Sowjetzone. Der Berliner Untersuchungsausschuß freiheitlicher Juristen weist darauf hin, daß alle politischen Häftlinge des Pakower Regimes dort wie Berufsverbrecher behandelt werden. Die meisten politischen Gefangenen dürfen nicht arbeiten und sind völlig auf Geldüberweisungen ihrer Angehörigen angewiesen.
Acht Divisionen der sowjetzonalen „Volksarmee" sollen bis Jahresende aufgestellt sein. Das Regime führt weiter eine große Propagandatätigkeit für die Zonenstreitkräfte durch.
Der in Spandau in Haft befindliche frühere Großadmiral Dönitz ist nach Berliner Meldungen an ernsthaften Kreislaufstörungen erkrankt. Er braucht ständige ärztliche Behandlung.
Zum Nachfolger des rotpolnischen Parteichefs Bierut ist von den Warschauer Kommunisten der frühere stellvertretende Verteidigungsminister Edvard Ochab ernannt worden. Er ist seit langem Mitglied des Parteivorstandes.
Neue sowjetische Atombomben-Versuche sind von den amerikanischen Beobachtungsstationen testgestellt worden. In den letzten acht Monaten fanden nicht weniger als fünf Explosionen neuartiger Atombomben auf russischem Gebiet statt.
Die Entwicklung eines wirksamen Krebs-Serum« tei te der Leibarzt des Papstes, Professor Dr. ua eazzi-Lisi, vor Pariser Medizinern mit. Er ™ A ml 1
s e i n e m Assistenten 25 Jahre lang lr W f E n t ^ k l u n ^ dieses Serums gearbeitet; dJ-?n '^ dt ß e s f ü r d i e rechtzeitige Ent-^ung drohender Krebserkrankungen wieb-
römUrE A k ö n n e ' Einzelheiten wird der Baden A r z t a i , f d e m Arztekongreß in Baden-Baden mitteilen.
Jahrgang 7 / Folge 13 Das Ostpreußenblatt 31. März 1956 / Seite 3
Die Partei hat immer recht Die Sowjetzone zur Achtung Stalins
Von unserem Berliner M. Pf. - Korrespondenten
Seltsam: ich, der Mann aus dem Westen, •war der einzige, der sich aufregte. Ich lief mit dem .Neuen Deutschland" durch die Straßen, die dritte Seite außen, daß die Schlagzeile .Antwort auf Fragen" zu lesen war, unter der Ulbricht den Ostberliner Bezirksdelegierten erklärte, daß Stalin weder ein marxistischer Klassiker noch ein genialer Feldherr, sondern ein Despot, Geschichtsfälscher seiner eigenen Biographie und fataler Gesetzesbrecher gewesen sei. Ich erwartete, daß man mich anschauen, mir irgendwie zublinzeln würde, aber alle gingen gleichgültig vorbei, an den Schaufenstern mit Frühjahrsmoden in den gewohnten schmutzigtrüben Farben, einige sehr eilig, vielleicht gab es irgendwo Obst und Gemüse . . .
Auch der Verkäufer in der SED-Buchhandlung hatte keinen Blick für die auffällig gehaltene Zeitung. Freilich sah er angegriffen aus, doch mehr physisch als psychisch, hatte er doch seit Wochen entsetzlich viele Bücher geschleppt, angefangen mit dem Stalinschen Kurzen Lehrgang der Geschichte der KPdSU, der bisherigen Schulungsbibel, und weil die Regale nicht leerbleiben durften, hatte man aus dem Keller Broschüren geholt, Stalinbroschüren, vor die man schließlich eine dünne Wand Mao-Tse-Tung-Broschüren baute. Die Stalinbüste stand noch hinter dem Packtisch, aber mit dem Gesicht zur Wand gedreht. Zwei G e s p r ä c h e
Ein Wirtschaftsfunktionär, mir seit langem bekannt, wollte nichts von Stalin hören. Er hätte andere Sorgen, nämlich Termine und Preise von Leipziger Messeabschlüssen zu korrigieren. Ob man das nicht vorher hätte tun sollen? Nein, da hätte man ja doch nicht gewußt, wie schnell und wie billig man liefern mußte, um die Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen. So kalkuliert man dort.
Dann traf ich zufällig, und ich verrate nicht, welche Mühe dieser „Zufall" kostete, einen Mann, der Schulungsabende leitet. Wir unterhielten uns über Familienangelegenheiten, über die Ferienreise, er wollte an die See, fürchtete aber nur zwei Plätze im Gebirge zugeteilt zu bekommen, bis ich beiläufig hinwarf: .Und was sagst du zu Stalin?" Seine Antwort lief darauf hinaus, es sei ein Zeichen der Stärke, wenn man so ohne Rücksicht auf die Person Schwächen bekenne und entlarve; zu solcher Selbstkritik sei eben nur der Bolschewismus fähig, nur im Westen herrschten Lüge und Selbstgefälligkeit. Ob ich das verstände?
Nein, ich verstehe es nicht. Wir denken ver-chifeden, wir reden aneinander vorbei. Dieser
Mann hat nur eine schlaflose Nacht gehabt, bei dem Gedanken, nun könnten auch die Errungenschaften Stalins preisgegeben werden, nämlich die DDR und die SED. Daß dem nicht so ist, hat er rasch begriffen. Seine Existenz ist nicht gefährdet, und daß nun die ehemaligen Stalinisten gesäubert werden — „da wüßten sie ja nicht, wo sie anfangen und aufhören sollten ...!" Als Franz Dahlem verschwand, ja, da hatte mein Mann gezittert, denn er hatte zweimal persönlich mit ihm gesprochen. Georgien in der Zone?
Im Städtchen Finsterwalde kam es zu Debatten, die sich unter der Schlagzeile eines Westberliner Blattes „SED Finsterwalde spielt Georgien" gefährlicher ausnahmen, als sie waren. Man prügelte sich im Hause der SED-Kreisleitung, ein abgesetzter und deshalb verärgerter Landrat ergriff das Wort für Stalin, dessen Kolossalbild gerade entfernt worden war und zwar ohne Beschlußfassung. Einige Polizisten erschienen, um zu verhindern, daß Neugierige zu Zeugen des internen Vorfalls wurden.
Nach den Schilderungen, die vom Verlauf anderer Parteiveranstaltunoen zu erlangen waren, ist man in der Zone dem heiklen Thema Stalin bisher ausgewichen, es gab genug andere, Selbstverpflichtungen anläßlich der 3. Parteikonferenz, Fünfjahresplan, Gedenken an den 25. Jahrestag der Arbeiteraufstände in Mitteldeutschland, Malenkow in London, Globke und so weiter. In Ostberlin gab es nach kurzer Verblüffung Unruhe, die Ulbricht vor den Bezirksdelegierten mit den Worten streifte: „Wenn jüngere Genossen hier in Berlin in Parteiversammlungen aufgetreten sind und haben erklärt: Ich bin von Stalin erzogen und ich glaube ihm — so müssen wir ihnen helfen, das Problem richtig zu erkennen."
Die berühmte interne Chruschtschew-Rede existiert hier offiziell nicht, aber man kennt sie, soweit der Westrundfunk darüber berichtete. Sprengstoff? Nein, aber Anlaß zu peinlichen Fragen. Aus eigener Kenntnis der Atmosphäre von Parteiversammlungen weiß ich, welchen Kitzel es auch folgsamen Genossen bereitet, gewisse Fragen zu stellen, wie etwa damals bei der plötzlichen Wendung von der Parole „Nie wieder Gewehre" zur Bewaffnung oder auch bei der Tito-Wendung. Sie werden gestellt, um Verlegenheit zu erzeugen und die lähmende Langeweile zu vertreiben. So auch jetzt, wenn man fragt, weshalb die heutigen Wortführer denn nicht schon viel früher gegen Stalins Verbrechen opponiert hätten. Chruschtschews Antwort darauf ist bekannt, Ulbrichts war nicht viel besser: „Jawohl, Postjschew und Wosnessensky haben opponiert und wurden daraufhin verhaftet .. ."
Keinesfalls zeichnet sich die Bildung einer stalinistischen Fraktion ab. Gerade die bedingungslosesten Stalinisten haben ja das „Umschalten" am besten gelernt, für sie hat wirklich die Partei immer recht. Einige mag es geben — sie schweigen heute —, für die die neue Wendung eine Art
Bombe mit Zeitzündung darstellt. Wann wird die Bombe zünden? Für den Durchschnittsfunktionär der Zone jedoch war Stalin, das zeigen die letzten fünf Wochen deutlich, nur noch .Pensum", Zitatenschatz. Es sind jene, für die nach Ulbrichts völlig richtiger Charakterisierung .eine Idee nichts anderes ist als die Verbindung von zwei Zitaten". Zwiebeln. . .
Die Stimme der Zonenbevölkerung aber lautet: Zwiebeln! „Erst wollen wir Zwiebeln sehen, dann glauben wir alles." Die Zwiebel ist Symbol für den chronischen Mangel an allen lebenswichtigen Gütern geworden. Das interessiert, das ist die Wirklichkeit, die diese Menschen umgibt, die sich nie für die ideologischen und ideologisch - historischen Fragen der Partei interessiert haben.
Vor drei Jahren, am Tag der Beisetzung des weisen Vaters, sah ich die Berliner am Stalindenkmal in der Stalinallee vorbeidefilieren, schwatzend, lachend, Schnapsflaschen gingen von Mund zu Mund durch die Marschreihen: dann kam der 17. Juni. Seitdem ist alles aussichtsloser geworden, immer lähmender der Alltag. Wie die Funktionäre, so fühlen auch sie: es wird sich nichts ändern. Aber was die Funktionäre begeistert und sie das Befremden über die Ächtung Stalins vergessen läßt, die Gewißheit des Sieges, die noch nie so triumphaf verkündet wurde wie auf dem 3. Parteikongreß, das erregt bei der Bevölkerung tiefe Niedergeschlagenheit. Denn man spürt: es ist etwas daran. Algerien. Zypern. Bonner Koalition. Alabama . . .
Was ist dagegen die bescheidene Genugtuung über das Verschwinden der Stalinerinnerungen, die je nach den Anweisungen
der örtlichen Parteistellen hastig oder diskret abgeräumt werden. Was dagegen das flüchtige Grinsen über den Anti-Plüsch und Anti-Kitschaufruf des Kulturbundes, der zur „Reinigung" der Roten Ecken auffordert, die jeder Betrieb, jede Verwaltung, jedes spzialistische Wohnhaus besitzt. Stalin ist also jetzt Kitsch. Und der Thälmann-Buntdruck, der jetzt dort hängt, ist der Kunst?
Chruschtschew ist als Person noch nicht so verhaßt, wie es Stalin war. Aber der Nebel, mit dem die neue sogenannte kollektive Führung die Welt überzieht, erregt lähmenden Schrek-ken. An Stalin hatte man sich vergleichsweise gewöhnt, der Mensch braucht Personen für seine Liebe und seinen Haß. Er war unberechenbar, hieß es. Das Anonyme ist unberechenbarer.
Deutsche Kredite für Polen? Seit längerer Zeit verhandelt die polnische
Regierung mit einer privaten westdeutschen Wirtschaftsgruppe über einen deutschen Investitionskredit in Höhe von zehn Millionen Dollar an Polen. Die Führung der Wirtschaftsgruppe hatte bisher — mit Zustimmung des Bundeswirtschaftsministeriums — die Ferro-staal-AG-Essen, die sich jetzt, nachdem die Warschauer Regierun'g plötzlich Schwierigkeiten machte, davon zurückzog. Ursprünglich hatte Polen sich diesen Kredit von der Bundesrepublik erhofft, war dann an die Wirtschaftsgruppe verwiesen worden, wünscht jetzt aber, mit Einzelfirmen Einzelverträge abzuschließen. Die Gründe, die im einzelnen zum Stillstand der Verhandlungen führten, sind noch nicht bekanntgeworden. Der Kredit sollte über vier Jahre laufen.
Willkürliche Verhaftungen und schwere Gesetzesverstöße in der Sowjetzone haben das Pankower Regime und das dortige kommunistische Zentralkomitee in einer Erklärung zugegeben. Die Schuld schiebt man dabei auf verschiedene Richter und Staatsanwälte der roten Justizministerin Hilde Benjamin.
Siätfer oftpreufrTcüer efdifdite Mit Dampfkraft über das Frische Haff
Es hat ziemlich lange gedauert, bis die Ostpreußen mit der epochemachenden Erfindung der Ausnutzung der Dampfkraft, die Ende des 18, Jahrhunderts von England ausging, persönlich Bekanntschaft machten, aber doch noch eher als in Berlin. Dort wurde die erste Dampfmaschine 1822 in der Königlichen Porzellan-manulaktur aufgestellt; in Königsberg errichteten einige wagemutige Kaufleute schon 1821 eine Dampfmahlmühle auf dem Unterhaberberg. Die Maschine war — wie das damals noch notwendig war — in England angefertigt worden, und sie trieb drei Mahlsteine, zwei Beutelwerke und eine Winde. Das Werk war lange Zeit das einzige seiner Art in Ostpreußen. Ein paar Jahre später, am 26. August 1828 erlebten die Königsberger das erstaunliche Schauspiel, wie der erste Dampfer in den Hafen einlief. Es war ein Raddampfer mit dem Namen „Copernicus". Er war von Elbinger Unternehmern angeschafft worden und fuhr auf der Strecke Elbing-Pillau-Königsberg. Eigentlich sollte er diese Strecke in einem Tage schaffen, aber da man damals in der Nacht noch nicht fahren konnte, brauchte er, als die Tage kürzer wurden, zwei Tage für diese Reise, und mußte in Pillau über Nacht anlegen. Er fuhr mit Fracht und nahm auch fünfzehn bis zwanzig Passagiere mit, die unternehmungslustig genug waren, solch ein Abenteuer zu wagen. Denn ein Abenteuer wurde die Fahrt, als die Herbststürme zu wehen begannen. Da mußte das wackere Schiff einmal im Schutz der Peyser Ecke die Nacht über vor Anker gehen, und ein paar Tage später, am 17. Oktober, wurde es auf der Fahrt von Pillau nach Königsberg bei Camstigal an Land getrieben, nachdem die Ankerseile gerissen waren, und
in der folgenden Nacht über das Haff nach der Küste von Balga, wo es strandete, und zwar so hoch auf Land, daß es erst nach sechs Wochen bei Hochwasser flottgemacht werden konnte. Damit hörte die Dampfschiffahrt zunächst auf.
Das zweite Dampfschiff hieß „Henriette"; es wurde 1838 von einem Königsberger Unternehmer beschafft, war aber wenig brauchbar. Besser war die „Gazelle", die von der Königsberger: Dampf Schiffahrtsgesellschaft auf Aktien in Schottland gekauft wurde. Sie hatte zwei Maschinen zu je 30 PS und machte Fahrten nach Pillau und Danzig.
Es hat in Königsberg nie viele Fabriken gegeben, aber die größten wurden in diesen Jahrzehnten ebenfalls mit Maschinen ausgerüstet, als erste wohl die 1828 gegründete Uniongießerei, die um 1848 selbst Dampfmaschinen zu bauen begann. Eine Möbelfabrik von Conrad hatte eine kleine Dampfschneidemaschine von 4 PS. Größer waren die Maschinen der Vulkan-Gießerei auf dem Weidendamm, der Annahütte am Friedländer Tor, und der Dampisägemühle „Prinz von Preußen" am Pre-gel. Mit ihnen kam ein neues Element in die Silhouette der Stadt, die hohen Schornsteine. Noch machten sie den Kirchtürmen und den wenigen damals noch erhaltenen Tortürmen keine Konkurrenz, und der allem Neuen aulgeschlossene Philosoph Rosenkranz konnte mit einem gewissen Wohlgefallen davon sprechen, daß die Fabriken „mit ihren schlanken Dampf -schornsteinen einen ganz neuen Zug in die Physiognomie der Stadt gebracht haben".
Dr. Fritz Gause
Nach einem Dampfboot „Copernicus" vor Balga
sehen Stich
Dieses erste Dampfschiff für das Frische Haff erbaute der Elbinger Schiffszimmermeister Daniel Gottlieb Fechter, ein Vorfahre des bekannten Dichters und Schriftstellers Paul Fechter. Der etwa zwanzig Meter lange Schiflsrumpt war aus Eichenholz gefügt. Der Raddampier hatte während der Fahrt noch Segelunterstützung. — Im Hintergrund auf dem Steilufer die
Ruine der Komturburg Balga.
Und der lange Kerker bricht Den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten, des sind wir Zeugen. Apg. 3, 15
In manchen lichten Ostermorgen hinein, der strahlend über der Weite ostpreußischen Landes aufging, klang aus den Kindergottesdiensten unserer Kirchen in Stadt und Land der Satz unserer Überschrift, von den Kindern jubelnd gesungen. „Der im Grabe lag gebunden, hat den Satan überwunden, und der lange Kerker bricht." Das hat Max von Schenkendorf gedichtet, dem nur 34 Jahre des Lebens auf dieser Erde zugemessen waren. Rückert hat ihn den „Kaiserherold" genannt wegen seiner glühenden Sehnsucht nach der Erneuerung des alten deutschen Kaiserreiches. Aber er wußte noch um ein anderes Reich und um einen anderen Herrscher. Ohne den konnte er sich eine Erneuerung des deutschen Wesens gar nicht denken. Darum stehen seinen Vaterlandsliedern die Bekenntnislieder des frommen Christen voran, und in diesen Liedern steht der lebendige, auterstandene Herr und Heiland in der Milte. Von ihm wird gesungen als von dem König aller Welt, der lebt und regiert und allen Feinden wehrt, die sein Volk bedrohen.
In unserem Text gehl es um ein Wort, das zu Pfingsten über Ostern gesagt wurde. Wir überlegen uns die biblische Lage. Menschen, von denen gesagt wurde, daß sie alle Jesus verließen und flohen, stehen jetzt mit ihrem Leben für Jesus ein. Petrus, der den Herrn vor einer Dienstmagd verleugnete, steht jetzt vor dem Hohenpriester und dem Hohen Rat, die Jesus verurteilt haben, und spricht aus letzter Vollmacht einen Richterspruch den höchsten Richtern seiner Zeit: Den Fürsten des Lebens habt ihr getötet, den hat Gott auferweckt. Der totale Wandel vom Verleugner zum Bekenner, wie er dann auch in besonders überzeugender Weise bei Paulus eingetreten ist, erklärt sich nur aus der Wucht eines Ereignisses, das die Menschen gepackt und nicht mehr losgelassen hat und sie zwang, unter Einsatz des Lebens die Wahrheit zu verkünden. Unter dieser Verkündigung stehen wir heute. Die Gewalt des Todes und seiner dunklen Gefolgsleute ist groß, sie brechen durch alle Sicherungen und treffen uns mitten ins Herz. Sie bekommen sogar den Lebensfür-slen in ihre- Gewalt. Aber während alle anderen sich als besiegt erklären müssen, reißt er die drohenden Fronten ein. Die Siegel der Behörden brechen, der Stein fliegt vom Felsengrabe, der Sieger bricht aus dem Kerker in die Freiheit.
Staunend stehen wir vor den ersten Frühlingsblumen, die uns nach einem ungewöhnlich langen und harten Winter wachsen und mit ihrem Blühen erfreuen. Größer aber noch ist, was zu Ostern im Garten des Joseph von Ari-mathia geschah. Dort wurde auch unser Dasein zum ewigen Leben befreit und berufen. Die Blume im Licht der Frühlingssonne wird wieder welken und vergehen. Der im Glauben an den Herrn Christus gebundene Mensch wird leben, ob er gleich stürbe. Jedes Osterfest nach der Passionszeit redet uns darauf an, daß wir bedenken, was der Herr für uns getan hat, und uns fragen, was wir von ihm schon genommen haben, um unser vergehendes Leben zu ewigem Dasein zu verwandeln. Der Kerker ist aufgebrochen. Die Stricke sind zerrissen. Der Weg in die Freiheit und in das Leben ist gebahnt. Wer hindert uns, ihn zu beschreiten?
Pfarrer Leitner-Altdorf (Königsberg)
Die Landkarten der deutschen Ostgebiete
r. In der letzten Fragestunde des Bundestages wurde auch die Frage der Landkarten der deutschen Ostgebiete jenseits von Oder und Neiße behandelt. Die Abgeordneten Dr. Rincke und Ehren legten der Bundesregierung folgende Anfrage vor: „Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Mehrzahl der Atlanten und Landkarten des Auslandes die deutschen Gebiete ostwärts der Oder-Neiße meist ohne jede Einschränkung dem polnischen bzw. sowjetischen Staatsgebiet zurechnen und nur polnische oder sowjetische Ortsnamen verwenden? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um eine Änderung dieser die deutschen Interessen schädigenden Handhabung, besonders soweit die NATO-Länder in Frage kommen, zu erreichen?"
Im Auftrage des Kabinetts antwortete Staatssekretär Professor Dr. Hallstein. Er erklärte: „Das Auswärtige Amt, das die Bedeutung dieser Frage voll würdigt, ist schon seit geraumer Zeit bemüht, eine dem deutschen Standpunkt entsprechende Darstellung Deutschlands auf Kartenwerken des Auslandes herbeizuführen. Zu diesem Zweck sind vom Geographischen Dienst des Auswärtigen Amtes selbst in erheblichem Umfang Deutschlandkarten ausgearbeitet und verbreitet worden. Unsere Vertretungen im Ausland wirken bei den zuständigen Stellen darauf hin, daß in den dortigen Kartenpublikationen die Grenzen — wie übrigens auch die Ortsnamen — richtig wiedergegeben werden. Besonders erfolgreich hat sich dabei der direkte persönliche Kontakt zwischen dem Geographischen Dienst und den ausländischen Kartenverlegern erwiesen. Diese Bemühungen werden fortgesetzt, besonders in den NATO-Ländern.*
Soweit die Antwort der Bundesregierung. Es ist hinlänglich bekannt, daß leider auch bei einer Reihe von Kartenpublikationen, die in Westdeutschland selbst erfolgten, die Grenzbezeichnungen unzureichend sind und daß auch dort gelegentlich die guten deutschen Ortsnamen durch willkürliche ausländische Bezeichnungen ersetzt wurden.
31. März 1956 / Seite 4 Jahrgang 7 / Folge 13
„Wir können keine Auskunft geben'' Widersprechende Meldungen zu der angekündigten Rückführung von
9100 Deutschen aus der Sowjetunion In vielen Zeitungen der Bundesrepublik
erschien dieser Tage in großer Aufmachung die Meldung, daß dem Deutschen Roten Kreuz von Seiten des Russischen Roten Kreuzes die Rückführung von insgesamt 9100 Strafgefangenen und Zivilisten aus der Sowjetunion zugesagt worden sei. Unsere Bonner Mitarbeiterin nahm mit dem Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes, mit der sowjetischen Botschaft in Rolandseck und mit der für die Meldung verantwortlichen Presseagentur Verbindung auf, um Einzelheiten über die angekündigte Rückführungsaktion zu ermitteln. Die Informationen, die wir erhalten konnten, waren völlig widersprechend; sie sind nur dazu angetan, die vielen hoffenden Angehörigen der Verschleppten und Gefangenen in größte Verwirrung zu bringen. Uns wurde aus Bonn folgendes berichtet:
Die Pressestelle des Präsidiums des Deutschen Roten Kreuzes bedauert, daß Meldungen mit scheinbar exakten Zahlenangaben in der westdeutschen Presse erschienen, die nicht zutreffend sind. In den Meldungen hieß es, daß der Leiter der Suchdienstzentrale des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Wagner, auf einer Arbeitstagung in Arnsberg folgende Ausführungen gemacht hat:
„Dem Deutschen Roten Kreuz ist es gelungen, bei den letzten Verhandlungen mit dem Russischen Roten Kreuz die Zusage für die baldige Rückführung von rund 9100 Deutschen, die sich noch in der Sowjetunion befinden, zu erhalten. Bei dieser Zahl handelt es sich um zwei Gruppen von zurückgehaltenen Deutschen, einmal um 2100 Zivilisten, die sich in sowjetischen Straflagern und Gefängnissen befinden, zum anderen um rund 7000 deutsche Zivilisten, die in
teln, welche Stelle der Botschaft für eine Auskunft zuständig war, — die Auskunft selbst wurde natürlich nicht gegeben. Auf unsere Anfrage stellte eine Stimme die Gegenfrage: ,,Und was habe ich persönlich mit dieser Sache zu tun?" Und dann: „Njet, wir können zu dieser Frage keine Informationen geben, bedauere!"
Auch wir bedauern. Wir bedauern, daß solche Pannen passieren können, Pannen, die unabsehbare Folgen haben. Denn durch solche unkontrollierten Meldungen werden nicht nur die Angehörigen der noch verschleppten, vermißten und gefangenen Deutschen von Hoffnun
gen in Verzweiflung gestürzt, es werden auch die Bemühungen des Deutschen Roten Kreuzes erschwert, das seit Jahren in mühevoller Arbeit Verhandlungen mit den Sowjets führt. Es werden die zuständigen sowjetischen Stellen verärgert, und endlich wird etwas getan, was unter allen Umständen vermieden werden müßte: das Schicksal vieler tausender Menschen, die in den Weiten der Sowjetunion täglich auf Heimkehr hoffen, um Heimkehr beten, hängt an einem seidenen Faden. Dieser Faden kann leicht durchschnitten werden, durchschnitten durch Unvorsichtigkeit und unangebrachte Sensationsmeldungen. Wir hoffen im Interesse der vielen Menschen, auf deren Heimkehr wir noch warten, daß durch diesen unerfreulichen Zwischenfall ihr Schicksal nicht wieder in die Ungewißheit geschleudert wird. Wir hoffen, daß sie bald zu uns heimkehren, gleichgültig, wieviele es sind und welchen Status sie im sowjetischen Straflager oder im „Zivilleben" dort haben, wenn sie nur zurückkehren!
In Moskau gemeldet Nach der Überreichung der Namensliste durch den Botschafter
Ein Ostpreuße kehrt als erster heim Als erster der in die Sowjetunion verschlepp
ten Landsleute nach der Ubergabe einer Namensliste durch den Botschafter der Bundesrepublik in Moskau, Dr. Haas, hat der in Eisenberg (Kreis Heiligenbeil) beheimatete Bauer und Bürgermeister Franz Thurau am 23. März die Reise aus Moskau nach Westdeutschland angetreten. Thurau war selbst aus Krasnogarsk nach Moskau gereist und hatte sich in der deutschen Botschaft gemeldet. Er erhielt einen deutschen Paß, die sowjetische Ausreiseerlaubnis und von der Botschaft die nötigen Mittel für die Heimfahrt.
Thurau war in Eisenberg verhaftet und 1946 in Memel zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt worden. Nach seiner Entlassung 1949
sogenannten Zwangsaufenthaltsorten leben. Die a r b e i t e t e e r i n Krasnogarsk als Bauarbeiter Namen aller dieser Deutschen seien dem Deut sehen Roten Kreuz bekannt, ihre Repatriierung sei bereits eingeleitet worden. Ferner soll Dr. Wagner erklärt haben, daß sich noch weitere 84 000 Volksdeutsche und Reichsdeutsche, die dem Deutschen Roten Kreuz nicht namentlich, sondern nur aus Beurkundungen zurückgekehrter Kriegsgefangener bekannt seien, in Zwangsarbeitsdistrikten befänden. Das Sowjetische Rote Kreuz habe bereits von sich aus mit der Registrierung dieser Zwangsarbeiter begonnen. Die sowjetische Botschaft in Bonn habe ihre
In der Sowjetunion befinden sich bekanntlich noch zahlreiche Deutsche — unter ihnen viele Ostpreußen — die nach Verbüßung der zudiktierten Strafen weder die Dokumente noch das Fahrgeld haben, um nach Hause zurückzukehren. Es ist zu hoffen, daß sie sich nun bei der Botschaft der Bundesrepublik in Moskau melden werden. Wie Thurau selbst mitteilt, befinden sich in Krasnogarsk zwei weitere deutsche Familien.
* Im Sommer 1945 war Thurau in dem be-
holz von russischer Wasserpolizei aufgegriffen und in einen Polizeikeller geschleppt. Von dort aus kamen wir nach Memel; wieder in einen Keller. Im Dezember wurden wir wegen „des Versuchs, die Sowjetgrenzen zu überschreiten" zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die Frau hatte man in Memel laufen lassen. Die ganze Zeit über erhielten wir sehr wenig Essen, damit wir nicht die Kraft hätten, einen neuen Fluchtversuch zu unternehmen. Wir waren zu Skeletten abgemagert.
In Viehwagen begann unsere Fahrt nach dem Osten. Die letzten Sachen, Decken und andere notwendige Gegenstände, wurden uns von den russischen Verbrechern geraubt. Durch die erlittenen Mißhandlungen, durch Hunger, Läuseplage und durch die Einwirkung der großen Kälte verfiel ich in Wahnsinn. Ich wäre ohne Zweifel elend umgekommen oder auf irgendeiner Station aus dem Zuge geworfen worden, wenn sich Franz Thurau nicht aufopferungsvoll meiner angenommen hätte. Er bewährte sich hier als ein wahrhaft guter Kamerad.
Am 30. Januar 1947 kamen wir in der Gegend von Karaganda an, und wir wurden sogleich in ein Krankenhaus eingewiesen. Im Mai jenen Jahres wurde ich in das Straflager
volle Unterstützung zu dieser Aktion zugesagt, ruchtiqten NKWD-Laqer Pr.-Evlau in dem nur Alabas gebracht. Dies bedeutete die Trennung Außerdem seien die Sowjets neuerdings be reit, auch exakte Auskünfte über bisher als vermißt geltende Wehrmachtsangehörige zu geben, die verwundet in russische Gefangenschaft gerieten und dort verstarben."
Soweit die Meldungen in der westdeutschen Presse.
Dem Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes in Bonn ist es, so wird uns dort erklärt, unverständlich, wie diese durch ihre Zahlenangaben durchaus Vertrauen erweckenden Nachrichten zustandegekommen sind. Man ist dort der Meinung, daß Dr. Wagner mißverstanden wurde, und man betont, daß die Meldungen
dreitausend von zehntausend gefangengehaltenen Deutschen am Leben blieben, mit dem Landwirt Paul Romanowski aus Morren (Kreis Heiligenbeil) — einem Sohn des bekannten Mehlsacker Pferdezüchters — zusammen. Beide wurden Weg- und Leidensgenossen. Landsmann Paul Romanowski, der heute bei Lüdenscheid lebt, berichtet jetzt dem Ostpreußenblatt über das in schwerer Zeit gemeinsam ertragene Schicksal:
„Mit als die ersten wurden wir am Himmelfahrtstag 1946 entlassen; unsere Unschuld hatte sich herausgestellt. Wir waren der frohen
von Thurau, von dem ich dann bis zum Jahre 1955 nichts mehr hören sollte.
Nach neun Jahren erreichte mich wieder ein Brief meiner Frau, und ich konnte fortan mit ihr Briefe wechseln. Sie teilte mir mit, daß 'Ihurau sich gemeldet habe, und in einem Walde bei Krasnogarsk lebe. Wir schrieben nun einander und berichteten uns gegenseitig unsere Erlebnisse.
Ich bin 63 Jahre alt; Franz Thurau ist aber zehn Jahre älter als ich. Es wird ihm daher noch weit schwerer als mir gefallen sein, nach der Entlassung aus dem Straflager sein Leben Meinung, das Schlimmste nun hinter uns zu
keineswegs amtlichen Charakter hätten. Leider haben, und wir hofften, nun bald unsere An- zu fristen. Er half sich vornehmlich durch das ist es bisher zu keiner offiziellen Richtigstel- gehörigen wiederzusehen. Eisenberg, der Schnitzen von Löffeln, und er scheute auch die lung von seiten des Deutschen Roten Kreuzes Wohnort Thuraus, liegt jetzt im polnisch be- harte Bauarbeit nicht, doch hat er, — wie er gekommen. Wir bedauern das um so mehr, als setzten Gebiet Ostpreußens. Dort durften wir m i r schrieb — es eigentlich nur einer Familie
nicht hingehen. Mein Gutshof befindet sich im sowjetisch besetzten Bezirk. Wir beide blieben zusammen, wurden nach vielen Zwischenfällen aber einige Tage später in meiner näheren Heimat von russischen Offizieren angehalten und nach Patersort am Frischen Haff gebracht... Wir beschlossen, in das von den Polen besetzte Gebiet über das Haff zu entfliehen, um dann nach dem Westen zu wandern.
In einer Septembernacht 1946 wagten wir uns in einem Boot aufs Haff; wir waren vier Männer und eine Frau aus Düsseldorf mit ihrem
es sich ja nicht hier um tote Zahlen, sondern um Menschenschicksale handelt, die mit hun-derttausenden anderen Schicksalen der in der Bundesrepublik lebenden Angehörigen verknüpft sind. Wir erfuhren weiter, daß die Bundesregierung ein Dementi zu den erwähnten Meldungen herausgab, in welchem sie die in Straflagern zurückgehaltenen Deutschen mit 100 000 beziffert. Hierzu wiederum erklärt das Deutsche Rote Kreuz, daß es sich auch um keine exakten Angaben handele; die genannten 100 000 befänden sich nicht durchweg in Straflagern, sondern die weitaus meisten von ihnen leben als Zwangsangesiedelte in den verschiedensten sowjetischen Provinzen.
Wer findet sich durch diese Angaben noch hindurch? Eine Anfrage bei der für die Meldungen verantwortlichen Presseagentur blieb erfolglos. Der Agentur war noch nicht einmal bekanntgeworden, daß das Deutsche Rote Kreuz ihre Meldung als unzutreffend bezeichnet.
Die letzte Rückfrage schließlich richtete sich an die sowjetische Botschaft in Rolandseck bei Bonn. War es schon sehr schwierig, zu ermit-
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aus den Memelkreisen zu verdanken, daß er in den Jahren nach 1949, die er „in der Freiheit" in der Sowjetunion zubringen mußte, nicht verhungerte.
Ich wurde Ende September des vorigen Jahres nach Westdeutschland entlassen; mein Gefährte Franz Thurau hat ein halbes Jahr länger warten müssen. Die Freude für ihn und seine in Leverkusen lebende Frau, die neun Jahre lang keine Nachricht von ihm erhalten hatte, und dennoch nie die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufgab, wird groß sein. Ich
Kind, die ein Jahr vorher wegen der häufigen wünsche ihm alles nur erdenklich Gute, denn Fliegerangriffe nach Ostpreußen gekommen ich werde nie vergessen, was er für midi getan war. Am nächsten Tage wurden wir bei Kahl- hat."
Das afrikanische Drama Weltpolitisches Geschehen — kurz beleuchtet
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In Nordafrika ergibt sich zur Zeit die höchst seltsame Situation, daß die Franzosen nunmehr nach Marokko auch dem früheren Protektorat Tunesien eine weitgehende Unabhängigkeit zuerkannt haben, während sie Tag und Nacht mit Schiffen, Transportmaschinen und Lastflugzeugen alle nur irgendwie verfügbaren Truppen und große Mengen der ursprünglich für die europäische Verteidigung bestimmten Waffen und Munition nach Algerien schaffen, um den dort herrschenden Aufstand mit härtesten Mitteln niederzuschlagen. Die Regierung Mollet hat sich vom Parlament — und zwar bezeichnenderweise auch mit den Stimmen der Kommunisten — die weitestgehenden Vollmachten für eine sogenannte „Politik der Stärke" geben lassen, die in den letzten Jahren jemals eine französische Regierung erhielt. Hubschrauber, Artillerie, Granatwerfer, Bomber und Jagdflugzeuge werden eingesetzt. Es ist nicht schwer, vorauszusehen, welche Methoden Frankreich, das sich immer wieder so gern den „Hort der Freiheit" nennt, anwenden will, um den Freiheitswillen der beinahe acht Millionen muselmanischen Algerier zu ersticken. An der algerischen Küste, von der weite Teile heute von den Aufständischen beherrscht werden, kreuzen französische Kriegsschiffe mit Schießbefehl.
Die Pariser Presse gefällt sich in Betrachtungen darüber, wie gut es doch sei, daß Frank
reich nun wieder den Algeriern die starke Faust zeige. Man kann mit Sicherheit damit rechnen, daß beim Aufmarsch der mit modernsten Waffen ausgerüsteten Armeen und Luftgeschwader recht bald wieder zahlreiche Eingeborenendörfer in Brand stehen werden. Schon in den letzten Monaten ist bei dem algerischen Kleinkrieg mit den Aufständischen zusammen eine große Anzahl völlig friedfertiger Bewohner solcher Orte ums Leben gekommen oder verhaftet worden. Frankreich entzieht sich seinen Verpflichtungen im westlichen Verteidigungsbündnis und ruft die Truppen aus Süd-deutschland ab, nur um abermals jene „starke Politik" zu treiben, von der heute schon jeder vernunftige Mensch sagen kann, daß sie den Haß der Nordafrikaner gegen die einstigen franzosischen Kolonialherren ins Ungemessene steigern muß und daß auf diesem Wege die von den Amerikanern gewünschte .gerechte Neuordnung in Algerien" niemals kommen wird Als eine Illussion mutet der Vorschlag des französischen Außenministers Pienau an der eine Auftei lung Algeriens gefordert hat. Sie wurde offenbar nach Pariser Vorstellungen so aussehen, daß alle fruchtbaren Gebiete Nord-Algeriens, in denen heute fünf Sechstel der gesamten Bevölkerung wohnen einer Million französischer Siedler vorbehalten werden soll, während der nur an
Die Forderungen Vertreter der Geschädigtenverbände beim Bundesvertriebenenminister
Von unserem Bonner O.B.-Mitarbeiter
Tm Bundesministerium für Vertriebene, Flu*tlinqe und Kriegsgeschädigte fand über rii* Lastenausgleichsschlußgesetz eine Bespre-AunqaSGeschädigten-Verbände statt. Die Verbandsvertreter brachten gegenüber dem Minister in allen wichtigen Fragen eine ein-heitliche Auffassung zum Ausdruck. Für die verlorenen Vermögen wird grundsätzlich volle Entschädigung gefordert Da der Entschädigungsanspruch wie e.n Vermögen anzusehen ist wird für den 5000 RM ubersteigenden Teil der Schäden nur 50«/oige Entschädigung erwartet, da auch die Abgabepflichtigen, soweit ihr Vermögen 5000 DM übersteigt, hiervon 50»/. als Lastenausgleichs-Vermögensabgabe her. qeben müssen. Für große Vermögensverluste erklärten sich die Verbandsvertreter mit absinkenden Entschädigungsquoten einverstanden. Bei der Berechnung der Entschädigungen sollen die landwirtschaftlichen Einheitswerte um 39 V« aufgebessert werden. Die Hausratentschadigung soll durch das Lastenausgleichsschlußgesetz ebenfalls angemessen erhöht werden, so daß jedem Vertriebenen noch eine dritte Rate zustehen wird. Bei der Unterhaltshilfe werden Anhebungen der Sätze um rund 20 •/• gefordert. Auch die Entschädigungsrente soll erheblich verbessert werden.
Der Bundesvertriebenenminister sagte zu, sich für die von den Vertriebenen- und Krieqs-sachgeschädigtenverbände vorgetragene Auf. fassung im Bundeskabinett einsetzen zu wollen.
wüsten Gebieten reiche Süden mit sehr geringen Nutzflächen dann fast acht Millionen algerischer Eingeborener, womöglich noch unter französischer Oberhoheit, übertragen werden soll.
Ein neuer Akt des algerischen Dramas hat begonnen, und niemand vermag heute zu sagen, wann es nach zweifellos großen neuen Blutopfern einmal endet.
Moskau hofft auf d e n Norden Die Moskauer Bemühungen, den eigenen
Einfluß sowohl in Finnland und dem ebenso neutralen Schweden wie auch in den benachbarten NATO-Staaten des Nordens — Dänemark und Norwegen — zu verstärken und dabei vor allem die Verteidigungsbasis des Westens nach Kräften „aufzuweichen", sind in den letzten Wochen und Monaten noch verstärkt worden. Auf den verschiedensten Wegen bemüht man sich, die Sowjetunion diesen Ländern als guten und verständnisvollen Nachbarn anzupreisen und vor allem Fühlung mit Kreisen Skandinaviens aufzunehmen, die durch das Gerede vom Abrüstungswillen der westöstlichen „Koexistenz" nur allzu gern« einlullen lassen. Ernste soziale Spannungen und daraus erwachsende politische Gegensätze, wie sie sich zuerst bei dem fast dreiwöchigen finnischen Generalstreik und später dann in dem rasch um sich greifenden Ausstand der dänischen Arbeiterschaft zeigten, sind dabei dem Kreml ebenso erwünscht w ie etwa die heftige schwedische Debatte um die Höhe der Wehrausgaben. Je nach Bedarf wird dabei die kommunistische Gefolgschaft eingesetzt, um solche innerpolitische Kämpfe heimlich noch zu schüren, wobei natürlich Moskau die Miene des völlig Unbeteiligten zeigt. Die Herausgabe des Stützpunktes Porkkala benutzt man nach wie vor als Propagandamittel, um zu »beweisen", daß ja im Grunde die so wohlwollende Sowjetunion nur das Beste wolle und daß darum der Aufwand großer Rüstungsmittel zur Verteidigung bei einem so gutartigen Nachbar völlig überflüssig sei. Mit Auszeichnung werden alle skandinavischen Minister bei Besuchen in Moskau behandelt, und man spart nicht an kleinen Freundlichkeiten, um den nordischen Völkern das Bild einer großen Idylle vorzuzaubern und ihre Wachsamkeit einzuschläfern. Moskau stellt diesen Nachbarn Flottenbesuche und Rundreisen von Bulganin und Chruschtschew in Aussicht; es wird freigebig Tänzerinnen und Chöre, Sowjetautoren und andere gutgeschulte .Kulturpropagandisten" entsenden und alle Spesen tragen. Unter dem Motto „Brüder, Brüder sind wir alle" stehen solche Demonstrationen des ach so friedsamen „Zusammenlebens". .Prawda" nnd „Iswestija" belehren im Tone biederer Patenonkel die Menschen des Nordens darüber, wie gut es der Kreml mit ihnen meint und wie töricht sie doch sind, wenn sie auch l n J u k u n f t n°ch Geld in Flotte und Luftwaffe f ri ln' W e n n s i e s o v i e l e Millionen für Felsenluttschutzkeller ausgeben, wo doch in Wirklich-Keit die Sowjetunion nur die allerbesten Absichten mit ihnen hat.
Manches an diesem Liebeswerben in nörd-iicner Richtung ist gewiß etwas plump und allzu deutlich, aber niemand sollte daraus scniieuen, es müsse von vornherein dort ver-P r i v 7 \ W C \ , m a n j a immerhin die Moskauer hat •, L V e r 9 a n S«nhe i t noch nicht vergessen unLr u z . w i s d l f i n s*ein und Wirklichkeit wohl f e
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r ™ l d , e n k a ™ - Die neue sowjetische Poii-unzähll,1 l , a u d l h i e r ™i ^ g e Sicht und mit Hände J H V * r i a n [ * n - H i e r l o *t man mit dem z w S L i m U d e n g i e r e n Ausgaben, w o * n
d U r * . W i r d a u c h e j n wenig gedroht, ?ie v l r S ? 6 2 / ' 9 1 e r s*eint. Man stellt sich auf v ö r r L e n ? i e d e n S t e n K r e i s e e i n - Dank der her-Snion^o • . e n t w i c k elten kommunistischen Punkt 1 ? n , 1 S t i n a n d o r t ü^r jeden wunden weX n
U . n t t r 7* t e t - ™ dem man beim „Auf-Man^ui i 0 g v e r s p r e c h e n d ansetzen kann, die \eäIL6 c,if8f W ü h I*rbeit keineswegs auf vorberettlt ^ n e h m e n ' S i e i s t r a f f i n i e r t
fortgeführt ^ U n d u n e r m ü d l i d l y l 1 , Chronist
Jahrgang 7 / Folge 13 Das Ostpreußenblatt 31. März 1956 / Seite 5
Ostpreußen, die jetzt in Friedland eintrafen
'Am 24. März traf im Grenzdurchgangslager Friedland ein neuer Transport mit Aussiedlern aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten ein. Ihm gehörten 123 Ostpreußen an-, wir bringen im folgenden ihre Namen. Es ist nach wie vor schwierig, die Namen, dio Orte und die Geburtsdaten festzustellen; die Liste ist deshalb nicht in allen Einzelheiten richtig. Viele Landsleute werden unter den Ausgesiedelten Verwandte, Freunde und Bekannte finden. Der in Klammern gesetzte Ort bei jedem Aussiedler bezeichnet den Ort, in dem er 1939 gewohnt hat.
Es trafen in Friedland ein: 1. Baginski, Emil, geboren am 31. 1. 75, in Julien
höfen, Kreis Sensburg (Julienhöfen), kommt aus Julienhöfen. — 2. Bartlewski, Martha, geb. am 15. 10. 88 in Bischofsburg (Bischofsburg), kommt aus Bisdiofsburg. — 3. Bastek, Anna, geb. Kompach, 24. 7. 99 in Wilhelmstal (Friedrichshof/Ortelsburg), kommt aus Friedrichshof. —• 4. Bergknecht, Gertrud, geb. Baginski, 28. 4. 07, in Julienhöfen (Julienhöfen/ Sensburg), kommt aus Julienhöfen. — 5. Bergknecht, Karl-Heinz, 18. 3. 41, in Julienhöfen. — 6. Blazey, Jofes, 20. 12. 78, in Schönwalde/Allenstein (Allen-stein), kommt aus Alienstein. — 7. Blazey, Anna, geb. Sendrowski, 30. 10. 82, in Darethen/Allenstein (Allenstein), kommt aus Allenstein. — 8. Bluhm, Anna, 2. 10. 89, in Romankon Lydc (Driegelsdorf/ Johannisburg), kommt aus Rastenburg. — 9. Bolew-ski, Hedwig, geb. Porbadnigk, 3. 12. 07, in Al lenstein (Allenstein), kommt aus Allenstein. — 10. Bro-zio, Maria, geb. Thees, 3. 12. 82, in Andreastal' Angerburg (Andreastal), kommt aus Spiergsten, Kr . Lotzen. — 11. Brozio, Klara, geb. Siemoneit, 15. 7. 71 in Arys (Arys), kommt aus Arys.
12. Chudzian, Ottilie, geb. Prachwitzki, 10. 10. 88, In Sokollen/Johannisburg (Rüden) kommt aus Geh-lenburg. —
13. Dutz, Gustav, 25. 9. 89 in Pfaffendorf/Ortels-burg (Therwischwalde/Ortelsburg), kommt aus Ther-wischwalde. — 14. Dutz, Wilhelmine, geb. Gorski, 17. 1. 89, in Therwischwalde (Therwischwalde), kommt aus Therwischwalde. —
15. Fallinski, Amalie, 29. 9. 88, in Mittelpogauen (Mittelpogauen/Johannisburg), kommt aus Mittelpogauen. — 16. Fischer, Magdalene, geb. Kaminski, 13. 3. 77, in Batoske/Litauen (Gilgenau/Ortelsburg), kommt aus Gilgenau. — 17. Fladda, Adolf, 17. 3. 78, In Königshöhe/Sensburg (Eichhöhe/Sensburg), kommt aus Eichhöhe. — 18. Fladda, Wilhelmine, geb. Helmig, 5. 12. 88, ln Chikago/USA. (Eichhöhe), kommt aus Eichhöhe/Sensburg. — 19. Fox-, Hugo, 17. 3. 42, in Thornienen/Rößel (kommt aus Neudiems/Rößel).— 20. Fox, Edeltraut, 7. 4. 44, i n Thornienen (kommt aus Neudiems/Rößel. —
21. Gandras, Friederike, geb. Holzlehner, 19.11. 95, m Bergenau/Treuburg (Grundensee/Lötzen), kommt
aus Grundensee. — 22. Gillmann, Josef, 6. 1. 87, in Krämersdorf/Allenstein (Selbongen/Sensburg) kommt aus Rogelke/Heilsberg. — 23. Gnadt, Lina, geb. Po-dewski, 21. 1. 85, in Harschen/Angerburg (Harschen), kommt aus Harschen/Angerburg. — 24. Gollembeck, Auguste, geb. Sobottka, 26. 9. 79, in Sieden, Kreis Lyck (Markau/Treuburg), kommt aus Driegelsdorf/ Johannisburg. — 25. Goninski, Anna, geb. Bannach, 17. 6. 97, in Soldanen/Angerburg (Gr. Strengein' Angerburg), kommt aus Angerburg. — 26. Gon-schorek, Auguste, geb. Risi, 9. 7. 93, in Schiast/Johannisburg (Morgen/Johannisburg), kommt aus Geh-lenburg. — 27. Grabowski, Minna, geb. Holst, 6. 9. 89, in Liesettenfeld/Bartenstein (Landsberg), kommt aus Landsberg. — 28. Gusek, Berta, geb. Raina, 14. 5. 92, in Maldaneien/Johannisburg (Mal-daneien), kommt aus Maldaneien/Johannisburg. —
29. Hahn, Valentin, 25. 8. 79, in Berdinken/Bi-schofsburg (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. — 30. Heyduck, Fritz, 4. 5. 83, in Willkassen (Willkassen), kommt aus Widminnen/Lotzen. — 31. Heyduck, Auguste, geb. Smorra, 23. 5. 88, in Neuretzken/ Treuburg (Willkassen), kommt aus Widminnen/Löt-zen. — 32. Hopfenberger, Ida, geb. Wloch, 19. 9. 96, in Brennen/Johannisburg (Woytellen/Johannisburg), kommt aus Seehausen/Angerburg.
33. Jegelka, Fritz, 26. 10. 82, in Kl.-Rosen/Johan-nisburg (Dibowen/Johannisburg), kommt aus Drie-gelsdorf/Johannisburg. — 34. Jegust, Minna, geb. Zuprenna, 26. 9. 83, in Milken/Lötzen (Milken), kommt aus Widminnen/Lötzen. — 35. Jonialis, Johanna, geb. Knie, 9. 9. 96, in Miroslau/Rußl. (Kamp-lack'Rastenburg), kommt aus Kamplack. — 36. Jos-wig, Martin, 16. 11. 77, in Nittken/Johannisburg (Driegelsdorf), kommt aus Driegelsdorf/Johannisburg. — 37. Juhnke, Therese, geb. Proeck, 24. 5. 75, in Gr.-Karschau (Königsberg), kommt aus Springborn/ Allenstein. — 38. Junkereitz, Fritz, 16. 9. 76, in Peitschendorf (Peitschendorf/Sensburg), kommt aus Peitschendorf. — 39. Junkereitz, Anna, geb. Gablick, 28. 2. 88, in Peitschendorf (Peitschendorf/Sensburg), kommt aus Peitschendorf. —
40. Katsdiinski, Klara, geb. Klienkowski, 26. 8. 96, in Bertienen/Rastenburg, (Restall/Rastenburg), kommt aus Heiligelinde. — 41. Kaninski, Lotte, geb. Psolla, 11. 5. 19, in Königsberg (Deuthen/Allenstein), kommt aus Deuthen/Allenstein. — 42. Kaninski, Peter, 10. 9. 42, in Allenstein, kommt aus Deuthen/Allenstein. — 43. Karrasch, Auguste, geb. Kiesdi, 5. 2. 93, in Rudowken/Sensburg (Seegutten/Johannisburg), kommt aus Seegutten/Johannisburg. — 44. Kasch-luhn, Friedrich, 19. 11. 78, in Possessern/Angerburg (Heilsberg), kommt aus Heilsberg. — 45. Kelch, Marie, geb. Waschk, 17. 11. 98, in Selwen/Ortels-burg (Ortelsburg), kommt aus Ortelsburg. — 46. Kelch, Helgard, 14. 12. 37, ln Ortelsburg. — 47. Kelch, Siegrid, 15. 10. 42, i n Ortelsburg,
kommen aus Ortelsburg. — 48. Kirstein, Fritz, 23. 6. 91, in Gr.-Retzken/Treuburg (Siebenbergen/Tr.), kommt aus Salpia/Lötzen. — 49. Klimaschewski, Auguste, geb. Kraska, 13. 9. 94, in Gr.-Rosinsko/ Johannisburg (Gr.-Rosinsko), kommt aus Gr.-Ro-sinsko/Johannisburg. — 50. KUß, Auguste, geb. Czwalinna, 30. 7. 96, in Bialla/Lötzen (Bialla/Lötzen), kommt aus Arys. — 51. Koletzki, Auguste, geb. Schieweck, 29. 10. 75, in Orlen/Westpr. (Rhein/ Lotzen), kommt aus Rhein/Lötzen. — 52. Konetzki, Amalie, geb. Walter, 18. 1. 89, in Widrinnen (Widrin-nen/Rastenburg), kommt aus Widrinnen. — 53. Kos-sina, Emma, 12. 1. 87, in Gr.-Gablick (Gr.-Gablick/ Lotzen), kommt aus Kl.-Jagodnen/Lötzen. — 54. Kratzig, Minna, 30. 10. 83, in Spiergsten (Spiergsten/ Lotzen), kommt aus Antonowen/Lötzen. — 55. Ko-wallek, Anna, geb. Pawelzik, 22. 11. 83, in Dorren (Dippelsee/Lyck), kommt aus Arys. — 56. Kullik, Auguste, geb. Pusch, 21. 3. 94, in Neuhoff (Neuhoff/ Lotzen), kommt aus Rantzen/Lötzen. — 57. Kurzbach, Martha, geb. Surrey, 21. 2. 89, in Alt-Wartenburg (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg.
58. Langkath, Max, 22. 8. 88, in Johannisburg (Johannisburg), kommt aus Johannisburg. — 59. Langkath, Gertrud, geb. Eglinski, 3. 12. 92, in Lotzen (Johannisburg), kommt aus Johannisburg. 60. Las-kowski, Magdalene, geb. Brust, 27. 7. 94, in Tirsch-dorf/Allenstein (Therwienen/Heilsberg), kommt aus Tollmik/Heilsberg. — 61. Lempke, Gustav, 2. 5. 87, in Golobin (Lissuhnen/Johannisburg), kommt aus Lissuhnen. — 62. Lempke, Anna, geb. Sokolowski, 21. 11. 90, in Lissuhnen (Lissuhnen/Johannisburg), kommt aus Lissuhnen. — 63. Lewandowski, Julia, geb. Tutowski, 12. 11. 76, in Eichenwiese/Westpr. (Böslack/Rastenburg), kommt aus Böslack. — 64. Lindenau, Karl, 1. 10. 72, in Osterode (Theuernitz/Oste-rode), kommt aus Mühle Warweiden/Osterode. — 65. Lompa, Anna, geb. Orschewski, 6. 1. 88, in Bre-gilken/Bischofsburg (Bregilken), kommt aus Bre-gilken/Bischofsburg.
66. Maletzki, Marie, geb. Reck, 16. 12. 84, in Zon-dern/Lötzen (Königshöhe/Lötzen), kommt aus Königshöhe. — 67. Maurach, Marie, geb. Olias, 22. 8. 00, in Alt-Bagnowen/Sensburg (Eisenack/Sensburg), kommt aus Eisenack. — 68. Merchel, Ida, geb. Putz-ker, 25. 10. 96, in Ojas (Selbongen/Sensburg), kommt aus Seibongen. — 69. Meyer, Karl, 23. 12. 80, in Rehnen/Gumbinnen (Schidlack/Osterode), kommt aus Schidlack. — 70. Midialowski, Marie, geb. Lumak, 26. 1. 83, in Spiergsten/Lötzen (Lotzen), kommt aus Lotzen. — 71. Milewski, Rosa, geb. Groß, 27. 12. 93, in Krämersdorf (Wuslack/Heilsberg), kommt aus Wuslack. — 72. Monzka, Elisabeth, 10. 3. 96, in Kel -laren/Allenstein (Odritten/Allenstein), kommt aus Angerburg. — 73. Moysich, Fritz, 24. 10. 83, in Schönballen (Schönballen/Lötzen), kommt aus Sdiön-ballen. — 74. Möller, Ida, geb. Philipowski, 23. 3. 96, in Rechenberg/Sensburg (Sensburg), kommt aus Sensburg. — 75. Müller, Alwine, 5. 2. 94, in Neudorf/Rosenberg (Burdungen/Ortelsburg), kommt aus Burdungen. — 76. Myska, Martha, geb. David, 7. 9. 84, in Gorlowken/Lyck (Treuburg), kommt aus Lotzen.
77. Naumann, Charlotte, geb. Rinder, 25. 4. 93, in Drengfurt (Bruchwalde/Sensburg), kommt aus Bruch
walde. — 78. Niedzwetzki, Fritz, 28. 11. 79, In Schwentainen/Treuburg (Jaschken-Treuburg), kommt aus Reuschendorf/Sensburg. — 79. Niedzwetzki, Anna, geb. 8. 5. 84, in Sanien/Lydc (Jaschken/Treu-burg), kommt aus Reuschendorf'Sensburg. — 80. Niedzwetzki, Anna, geb. Groß, 4. 2. 88, in Masuchow-ken/Lötzen (Herrendorf/Treuburg), kommt aus Selbongen/Sensburg. '— 81. Nowack, Auguste, geb. Lieck, 15. 1. 76, in Targowska (Elgenau/Ortelsburg), kommt aus Elgenau.
82. Olias, Gustav, 26. 6. 74, in Mertinsdorf (Eisenack/Sensburg), kommt aus Eisenack. — 83. Oppen-kowski, Martha, geb. Braun, 29. 11. 91, in Heilsberg (Sauerbaum), kommt aus Sauerbaum. — 84. Orzek, Jakob, 18. 7. 80, in Gr.-Heidenau (Gr.-Heidenau/ Rastenburg), aus Laxdoyen'Rastenburg.
85. Paprottka, Ottilie, geb. Wnuk, 26. 12. 92, in Saleschen/Johannisburg (Weißuhnen/Johannisburg), kommt aus Weißuhnen. — 86. Passarge, Anna, geb. Dittmann, 21. 10. 03, in Bartkenhof/Treuburg (Julienhöfen/Sensburg), kommt aus Julienhöfen. — 87. Passarge, Edeltraut, 26. 4. 40, in Julienhöfen, kommt aus Julienhöfen. — 88. Pawelzik, Maria, geb. Kolopka, 15. 2. 87, in Borken'Lydc (Langsee/Lyck), kommt aus Kl.-Bartelsdorf/Alienstein. — 89. Piech, Maria, geb. Skowronnek, 14. 8. 95, in Langheim/Rastenburg (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. — 90. Pod-lasny, Emma, geb. Rose, 28. 10. 82, in Griesen/Treu-burg (Goldap), kommt aus Heilsberg. — 91. Pollet, Franziska, geb. Openkowski, 27. 5. 82, in Hermannsort (Hermannsort), kommt aus Reußen/Allenstein. — 92. Pranger, Auguste, geb. Grzella, 3. 4. 93, in K l . -Marensen (Sensuten/Osterode), kommt aus Sensuten. — 93. Pszolla, Helene, geb. Poddig, 15. 5. 84, in Wolfshagen/Rastenburg (Karlshorst/Rastenburg), kommt aus Julienhöfen'Sensburg. — 94. Purwin, Anna, geb. Danneberg, 20. 2. 00, in Oblewen (Gentken/Johannisburg), kommt aus Gentken.
95. Rembitzki, Minna, geb. Leimann, 20. 12. 83, in Olschöwen (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. — 96. Rieck, Emilie, geb. Sawitza, 23. 4. 99, in Burschewen (Burschewen/Sensburg), kommt aus Burschewen. — 97. Rogalla, Marie, geb. Schellung, 31. 1. 90, in Warpunen (Warpunen/Sensburg), kommt aus Warpunen. — 98. Rogowski, Emma, geb. Wro-bel, 13. 1. 92, in Gusen/Treuburg (Orlen/Lotzen), kommt aus Orlen. — 99. Rogowski, Luise, geb. Konrad, 21. 11. 81, in Monken/Lyck (Försterei Koslowen), kommt aus Brennen/Johannisburg. — 100. Rosinski, Amalie, geb. Pristawik, 30. 7. 95, in Dietrichswalde/ Sensburg (Wigrinnen/Sensburg), kommt aus Wig-rinnen. — 101. Rosumek, Amalie, geb. Zeglarski, 1. 1. 88 in Olschewen (Lotzen); kommt aus Lotzen.
102. Skodda, Maria, geb. Philipzik, 25. 10. 90, in Dibau (Dibau/Johannisburg), kommt aus Driegeldorf/ Johannisburg. — 103. Skopnick, Gustav, 5. 8. 82, in Gr.-Stürlack (Gr.-Stürlack/Lötzen), kommt aus Gr.-Stürlack. — 104. Smorra, Karl , 10. 11. 86, in Kreuzdorf/Treuburg (Gr.-Retzken/Treuburg), kommt aus Balau/Rastenburg. — 105. Smorra, Wilhelmine, geb. Waschulewski, 17. 3. 90, in Gr.-Retzken (Gr.-Retzken/ Treuburg), kommt aus Balau/Rastenburg. — 106. Solty, Gustav, 29. 2. 83, in Talten/Sensburg (Julienhöf en/Sensburg), kommt aus Julienhöfen. — 107. Solty, Charlotte, geb. Büttner, 19. 4. 87, in Taltea
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II 45/56 Beschluß Fräulein Elfriede Edith Hinterthaner, Serviererin, Bayreuth, Franz-Schubert-Straße 21, hat den Antrag gestellt, ihre im Zusammenhang mit Ereignissen und Zuständen des letzten Kr ie ges vermißte Mutter Anna F r i d a H i n t e r t h a n e r , geb. am 31. Dezember 1892 in Ballethen, Kreis Angerapp, Ostpreußen, ledige Schneiderin, von Ballethen, für tot zu erklären. Die Verschollene flüchtete zuerst nach Liebstadt, Kreis Mohrun-gen, wo sie einige Zeit wohnte, und ist dann angeblich in Seerappen verblieben. Seit dem 22. Januar 1945 fehlt jede Nachricht von Ihr. Die Verschollene wird aufgefordert, sich bis zum 30. Mal 1956 beim Amtsgericht Bayreuth zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen kann. Ferner werden alle Personen, die über die Verschollene Auskunft geben können, ersucht, dem Amtsgericht Bayreuth innerhalb der genannten Frist Anzeige zu machen. B a y r e u t h , den 20. März 1956
Amtsgericht gez. Hoepfel, Oberamtsrichter
Das Stadtkrankenhaua Offenbach a. M . nimmt für seine Schwesternschaft vom Roten Kreuz gesunde, Junge Mädchen im Alter von 18 bis 32 Jahren, mit guter Allgemeinbildung, sofort oder später als
L e r n s c h w e s t e r n auf. Außerdem werden gut ausgebildete Schwestern gesucht. Die Schwestern werden Mitglied der Schwesternschaft des Stadtkrankenhauses im Roten Kreuz und als städtische Bedienstete nach dem Krankenhaustarif bezahlt. Nähere Auskunft über Betreuung. Ausbildung. Unterkunft und Verpflegung erteilt die Oberin der Schwesternschaft des Stadtkrankenhauses. — Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild und Zeugnisabschriften erbeten an das Personalamt der Stadt Offenbach a. M .
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31. März 1956 / Seite 6 Das Ostpreußenblatt Jahrgang 7 / Folg» 13
(Julienhöfen), kommt aus Julienhöfen'Sensburg. — 108. Sprung, Pduline, geb. Kindl, 20. 12. 91, in Wol-linchen (Rhein Lotzen), kommt aus Rhein. — 109. Strauß, Hans, 31. 8. 41, in Allenstein, kommt aus Allenstein. — 110. Swazinna, Gustav, 27. 3. 89, in Gr.-Jauer'Lötzen (Gr.-Gablik/Lötzen), kommt aus Jagodnen Lotzen. — 111. Szepans-ki, Ida, geb. Koppenhagen, 20. 9. 85, in FriedrichsheideTreuburg (Petersgrund/Lyck), kommt aus Reuschenwalde/Löt-zen. — 112. Scheiba, Anna, geb. Scheiba, 12. 7. 88, in Pastern (Schwanau/Rößel), kommt aus Spiegelwalde/Rastenburg.
113. Tessarek, Johann, 15. 9. 80, in Hinterlippa/ Johannisburg (Magadin/Johannisburg), kommt aus Magadin? — 114. Tessarek, Maria, geb. Roschinski, 4. 9. 86, in? (Magadin?'Johannisburg), kommt aus Magadin? — 115. Tietz, Rosa, geb. Jablonka, 1.7.95, in Bredinken (Bredinken), kommt aus Bredinken? —
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116. Tuppek, Paul, 12. 2. 01, in Königsfließ/Lötzen (Martinshagen/Lötzen), kommt aus Talau/Johannis-burg. — 117. Turowski, Amalie, geb. 19. 9. 94, in Sdorren/Johannisburg (Johannisburg), kommt aus Nieden/ Johannisburg.
118. Urmonowski, Johanna, geb. Dettner, 17.5.92, in Porkheim (Sauerbaum Rößel), kommt aus Sauerbaum.
119. Weinert, Martha, geb. Krück, 14. 8. 91, in Sternsee/Rößel (Bredinken/Rößel), kommt aus Bredinken. — 120. Welk, Martha, geb. Kretschmann, 22. 7. 83, in Paudling/Bischofsburg (Bischofsburg), kommt aus Bischofsburg. — 121. Wentzkowski, Helene, geb. Hahn, 12. 2. 76, in Thorn (Allenstein), kommt aus Angerburg. — 122. Wiezorek, Charlotte, geb. Sobottka, 27. 7. 82, in Sieden/Lyck (Driegels-dorf/Johannisburg), kommt aus Driegelsdorf. — 123. Wiwiorra, Martha, 26. 8. 93, in Kl.-Botowen/Ortels-burg (Bischofsburg), kommt aus Neudiems/Bischofs-burg.
* Mit einem früheren Transport trafen in Friedland
die folgenden Landsleute ein: 1. Aishut, Philomene, geb. 5. 9. 1888, (Skaibotten,
Kreis Allenstein), kommt aus Skaibotten. — 2. Buchholz, Lydia, geb. 2. 8. 1889, (Laschewo), kommt jetzt aus Schmigwald. — 3. Haasler, Helene, geb. Gutsfeld, geb. 16. 5. 1908, (Barth), kommt jetzt aus Beu-then/Oberschlesien. — 4. Haasler, Wi l l i , geb. 22. 4. 1941, kommt jetzt aus Beuthen/Oberschlesien. — 5. Intemann, Maria, geb. 8. 10. 1914, (Castrop-Rauxel), kommt jetzt aus Allenstein. — 6. Lipka, Katharina, geb. 18. 11. 1868, (Lindenort, Kreis Ortelsburg), kommt jetzt aus Lindenort. — 7. Neudorf, Wilhelmine, geb. 14. 10. 1884, (Naukeim, Kreis Osterode), kommt jetzt aus Osterwein, Kreis Osterode. •— 8. Altmann, Blondine, geb. Büß, geb. 13. 10. 1879, (Rhein), kommt jetzt aus Waldenburg/Schlesien.
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B E R L I N Vorsitzender der Landesgruppe Berlin:
Dr. Matthee, Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 83, „Haus der ostdeutschen Heimat".
3. Apr i l , 15 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg Kreistreffen, humoristische Vorträge und Fi lm. Lokal : Pilsener Urquell, Berlin-Wilmersdorf, Bundes-platz 2.
2. Apr i l , 16 Uhr, Heimatkreis Osterode Kreistreffen. Lokal : Sportkasino Berlin-Charlottenburg, K a i -ser-Friedrich-Str. 63, Bus A 21, Straßenb. 3, 44, 60.
I. Apr i l , 16 Uhr, Heimatkreis Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Elchniederung Kreistreffen. Lokal Reinickendorfer Festsäle Berlin-Reinickendorf, Al t -Reinickendorf 32, S-Bahn Reinickendorf, Straßenbahn 35 , 36, 41, B U S A 12 und 14.
7. Apr i l , 19 Uhr Heimatkreis Pillkallen/Stallupönen Kreistreffen. Lokal : Vereinshaus Heumann, Berl in N 65, Nordufer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 12.
8. Apr i l , 16 Uhr, Heimatkreis Memel, Heydekrug, Pogegen Kreistreffen. Lokal : Parkrestaurant Südende, Steglitzer Straße 14/16, S-Bahn Südende.
8. Apr i l , 16 Uhr, Heimatkreis Pr.-Holland Kreistreffen mit Lichtbildervorfüihrurag von Stadt und Kreis Pr.-Holland. Lokal : Sportklause Berlin-Charlottenburg, Reichssportfeldstraße 23, S-Bahn Reichssportfeld, Straßenbahn 75.
8. Apr i l , 16 Uhr, Heimatkreis Rastenburg Kreistreffen. Lokal : Schultheiß am Lietzensee, Berl in-Charlottenburg, Kaiserdamm 109, S-Bahn Witzleben, U-Bahn Kaiserdamm.
8. Apr i l , 16 Uhr, Heimatkreis Lyck Kreistreffen. Lokal : Konditorei Bolt, Berlin SW 61, Yorck-straße 80/81, S-Bahn Yorckstr., Straßenbahn 2, 3.
8. Apr i l , 16 Uhr, Heimatkreis Lotzen Kreistreffen mit Filmvortrag von Ostpreußen. Lokal : Vereinshaus Heumann, Berlin N 65, Nordüfer 15, S-Bahn Putlitzstraße, Bus A 16.
8. Apr i l , 16.30 Uhr, Heimatkreis Sensburg Kreistreffen. Lokal : Idealklause, Berlin-Neukölln, Mareschstraße 14, S-Bahn Sonnenallee, Bus A 4.
Uber die Freiheit des Menschen Dr. Georg Graf Henckel von Donnersmarck,
MdB, Präsident des Ostdeutschen Kulturrates, spricht in einer Veranstaltung des Ostdeutschen Kulturrats und des Berliner Landesverbandes der Vertriebenen am Freitag, dem 6. Apr i l , um 20 Uhr im Auditorium Maximum der Freien Universität in Berlin-Dahlem, Garystraße, „Über die Freiheit des Menschen".
Entlassungsfeier in der Ostpreußenschule Eine die landsmannschaftliche Fahne mitführende
Abordnung der Landesgnuppe nahm an der Entlassungsfeier für 350 Schüler und Schülerinnen der Ostpreußenschule (Berlin-Charlottenburg, Lohschmidtstraße 19/23) teil. Die Feier fand in der Aula der Cauer-Schule statt. Schulleiter Rektor Habrich betonte in einer Ansprache die enge Bindung zur Landsmannschaft Ostpreußen. Die nun in das Berufsleben Entlassenen sollten sich der Verpflichtung bewußt bleiben, Schüler und Schülerinnen der Ostpreußenschule gewesen zu sein, und niemals dürften sie die urdeutsche Provinz Ostpreußen vergessen. Bei der Prämienverteilung wurde einigen Schülern und Schülerinnen ein Ostpreußenbuch überreicht. Chorgesänge, Gedichtvorträge und musikalische Darbietungen umrahmten die Feierstunde.
Ii BAYERN Vorsitzender der Landsgruppe Bayern: Dr. Thieler,
München; Geschäftsstelle der Landesgruppe: Lothar Polixa, München 5, Rumfordstraße 40, Telefon 29 35 94.
Neuer Landesgruppen-Vorstand in Bayern In Nürnberg fand der Landesdelegiertentag der
Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Bayern e. V. statt, unter zahlreicher Beteiligung von Delegierten aus fast allen Kreis- und Ortsverbänden Bayern. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden des Bezirksverbandes Mittelfranken, Landsmann Mex, Nürnberg, gab Landsmann Polixa, München, den Geschäftsbericht und Landsmann Kollmann. München, erstattete den Kassenprüfungsbericht; auf seinen Antrag wurde dem bisherigen Vorstand Entlastung erteilt und Landsmann Polixa der besondere Dank der Versammlung ausgesprochen. Nach interneren Beratungen beendeten Referate des Landsmanns B. Breit, Nürnberg, über die Münchener Arbeitstagung der Kulturreferenten des VdL, sowie des Landesjugendleiters Prengel über die Arbeit in den Jugendgruppen, die über fünfstündigen Sonnabend-Beratungen. Am Sonntagfrüh wurde dann die Tagung fortgesetzt. Nach einleitendem heimatpolitischen Referat von Landsmann Böhnke, Nürnberg, wurden sodann die Vorstands-Neuwahlen vorgenommen und zwar mit folgendem Ergebnis: 1. Vorsitzender: Rechtsanwalt Dr. Thieler, München, 2. Vorsitzender und Geschäftsführer: Lothar Polixa, München, 3. Vorsitzender: Rechtsanwalt Dr. Kono-patzky, Augsburg, Schriftführer: Landsmann Baasner, München, Schatzmeister: Landsmann Weinert,
München, Kulturreferent: Dr. Schlussnus, Icking, Organisations- und Pressereferent: C. H. Dehn, de Reese, Bayreuth, Heimatpolitisches Referat: Böhnke, Nürnberg, Sozialreferat: Schmitt, München, Wirtschaftsreferat: Koch, Würzburg, Landwirtschaftsreferat: Jankowski, Tutzing, Frauenreferat: Frau Benedikt, Landshut, Jugendreferat: Prengel, Freising und F r l . Skira, Kissingen. Dem Schiedsgericht gehören außer dem Landesvorsitzenden an: Dr. Holtzki, Regensburg, Klombies, Olsching, Diester, München und Frau Dr. Fuehrer, Erlangen. Kassenprüfer wurden wieder Landsmann Kollmann und Vangehr aus München. Unter anderen Beschlüssen wurde ab 1. Apr i l der Beitrag neu festgesetzt und zwar sind pro zahlendes Mitglied monatlich 5 Pfennig direkt an die Landesgruppe auf Postscheckkonto München Nr. 213 96 zu zahlen; 2 Pfennig hiervon gelten als Bezirksbeitrag. Den Beschluß der harmonisch verlaufenen, vielstündigen Arbeitstagung, die von den Nürnberger Landsleuten aus-
. gezeichnet vorbereitet war, bildete ein Vortrag von Dr. Platzmann über abendländische Aufgaben auf politischem und kulturellem Gebiet, der großes Interesse fand. D. R.
E r l a n g e n . Die nächste Monatsversammlung wird am 14. Apr i l im „Hofbräustübl" stattfinden. Wegen Fortzuges von zwei Mitgliedern muß eine Ergänzungswahl für den Vorstand stattfinden. Es ist für diesen Abend ein Fleckessen vorgesehen.
T r a u n s t e i n . Auf der Jahreshauptversammlung erstattete der 1. Vorsitzende Folkerts den Tätigkeitsbericht über das vergangene Jahr. Hervorzuheben sind ein Bus-Ausflug am Himmelfahrtstag bis Miesbach, der Tag der Heimat, das Erntedankfest, das Gedenken an unsere Toten im November und der Vortrag von Landsmann Schadau über das „Geistesleben in Ost- und Westpreußen". Die Neuwahlen ergaben: 1. Vorsitzender: Alexander Schadau (Marienburg); 2. Vorsitzender und Schriftwart: Kar l Folkerts (Elbing): Kassenwart: Horst Gronert (Königsberg); Kulturreferentin: Hilde Romahn (Rauschminnen) und Max Pellnat (Treuburg) _ Die nächste Zusammenkunft wird am 7. Apr i l im Aubräukeller, Wegscheid, stattfinden.
T r a u n r e u t . Die landsmannschaftliche Gruppe veranstaltete gemeinsam mit der Volkshochschule in Traunreut im Traunsteiner Hof einen Abend, an dem mit musikalischer Umrahmung der Doku-mentar-Filrn „700 Jahre Königsberg" vorgeführt wurde.
B A D E N / W Ü R T T E M B E R G
l . Vorsitzender: Hans Krzywinski, Stuttgart-W, Hasenbergstraße Nr. 43
R a s t a t t . Auf der Hauptversammlung der landsmannschaftlichen Vereinigung Deutschordensland im „Storchennest" wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt: Erster Vorsitzender Kiep, früher Tilsit, Zweite Vorsitzende Frau Bludau, früher Königsberg, Kassenwart Grosse, früher Mühle Flössen, Schriftführerin Fräulein Klägel, früher Bischofstein, Jugendleiterin Fräulein Heyser, früher Sensburg. Ebenfalls einstimmig bestätigte die Hauptversammlung den Beschluß des Vorstandes, daß die Landsmannschaft Deutschordensland Rastatt aus dem Bund vertriebener Deutscher austritt und sich dem Verband der Landsmannschaften anschließt. Mit diesem Beschluß folgt sie dem Beispiel anderer landsmannschaftlichen Gruppen im Bundesgebiet und auch dem Vorgehen der Heimatvertriebenen in Berlin.
M e t z i n g e n . Die Gruppe wird am Sonnabend, dem 7. Apr i l , um 20 Uhr im Hotel Sprandel einen Abend der Verbundenheit veranstalten. Mitwirken werden die Unterhaltungs- und Tanzkapelle Reiner, Metzingen, die Jugendgruppe des Schwäbischen Albvereins, der Sudetendeutsche Singkreis, die Jugendgruppe Metzingen der Landsmannschaft Ostpreußen sowie die Landesspielschar Stuttgart der Landsmannschaft Ostpreußen. Goldschmiedemeister Bistrick wird eine Ausstellung von Schmuckstücken aus Bernstein zeigen.
G e i s l i n g e n . Am 7. Apri l wird im „Stern" um 20 Uhr ein Lichtbildervortrag „Unsere schöne ostdeutsche Heimat" gehalten werden.
N O R D R H E 1 N - W E S T F A L E N
Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Erich Grlmont. (22a) DUsseldori 10. Am Schein 14.
Telefon 6 24 14.
M ü l h e i m - R u h r . Auf einem Heimatabend ln der Gaststätte „Zum Salamander" hielt Landsmann Keyser einen Lichtbildervortrag „Wanderung über das Kurische Haff". — Die Jahreshauptversammlung wird Sonnabend, 7. Apri l , 20 Uhr, in der Gaststätte „Zum Salamander" stattfinden.
W i t t e n / R u h r . Mit zustimmenden Beifall wurden auf der Jahreshauptversammlung im Joseph-Saal die Jahresberichte aufgenommen. Der bisherige 1. Vorsitzende, Landsmann Purwin, bat, von einer Wiederwahl abzusehen. Der neue Vorstand setzt sich aus folgenden Landsleuten zusammen: 1. Vorsitzender Paul Marquardt, 2. Vorsitzender Dauter, 1. Kassierer Bargmann, Schriftführer Radtke, K u l
turwart Kieselbach, Sozialbetreuerin Frau Fischer. — Vorgesehen ist ein Zusammensein am Samstag, 7. Apr i l , 20 Uhr, im Joseph-Saal, Herbedestraße. Der Abend wird durch die Vorführungen von einem Kultur-Tonfilm und von Lichtbildern aus unserer Heimat, durch Volkstänze und andere Darbietungen bereichert werden.
H a g e n . Auf der Jahreshauptversammlung berichtete der Schriftführer, Landsmann Matejit, über die Tätigkeit der Kreisgruppe im vergangenen Jahr. In den Vorstand wurden gewählt: 1. Vorsitzender: Ewert (zum vierten Male); 2. Vorsitzender: Paschotta; 1. Schriftführer: Matejit; 2. Schriftführer: Frau Schwede; 1. Kulturwart: Mönke (für den aus beruflichen Gründen zurückgetretenen Landsmann Pohris); 2. Kulturwart: Hanke; 1. Kassierer: Grunwald; 2. Kassierer: Kuhnke. Landsmann Kr ie ger bat die Eltern, ihre Kinder zu den Jugendgruppen der DJO zu schicken.
H a g e n . In der letzten Monatsversammlung wurden allgemeine geschäftliche Fragen behandelt und im Anschluß einige Kulturfilme gezeigt.
H e r n e . Anläßlich der am 5. Apr i l im kleinen Saal des Kolpinghauses, Neustraße, stattfindenden Eisernen Hochzeit unserer Landsleute Kar l Matzi-witzki und Ehefrau Wilhelmine, geb. Skrebb, ladet die Kreisgruppe alle Landsleute zu einer Feierstunde mit anschließendem Beisammensein ein. Beginn 20 Uhr.
B o c h u m . E in großes landsmannschaftliches Treffen bereitet die Kreisgruppe für den 8. Apr i l im Industriehotel, Herner Straße, vor; Beginn 16 Uhr. Das Industriehotel ist mit den Linien 8 und 18 (Haltestelle Vödestraße) zu erreichen.
W u p p e r t a l . A m Sonnabend, 7. Apr i l , 20 Uhr, wird in den Räumen der Schlachthofbörse (Viehhof Arrenberg), Viehhofstraße, die Jahreshauptversammlung stattfinden (Endstation Straßenbahnlinie 3 — Viehhof Arrenberg) u. a. wird der neue Vorstand gewählt werden. Eintritt nur für Mitglieder gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte; Eintritt frei. Anschließend ist ein geselliges Beisammensein mit Tanz vorgesehen (Eintritt für Nichtmitglieder 1 DM).
N I E D E R S A C H S E N Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen: Helmut Gossing, Hannover, Anzeiger Hochhaus, Goseriede 5/6. Stellvertretender Vorsitzender H . L . Loeffke, Lüneburg, Vor dem neuen Tore 12. „Meyers Garten".
H a n n o v e r . Auf der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes am 13. März berichtete der Vorstand über vierzehn Veranstaltungen im vergangenen Jahre, über die Gründung einer Jungen- und Mädelgruppe im Rahmen der DJO und über Arbeiten im Sinne der Heimatpflege. Der Vorstand wurde in der alten Zusammensetzung wiedergewählt : 1. Vorsitzender Siegfried Saßnick; stellvertretende Vorsitzende Dr. Erich v. Lölhöffel und Albert Zobel; Kassenwart Arno Matzki.
H i 1 d e s h e i m. Auf der Jahreshauptversammlung berichtete Stadtinspektor Oelbe vom Ausgleichsamt über die Durchführungsverordnungen in der Finanzierung des Wohnungsbaues aus Mi t teln des Lastenauagleichs. Der Vorsitzende gab einen Rückblick auf die Tätigkeit im vergangenen Jahr. In diesem Jahr wurden 17 Abiturienten Albertennadeln überreicht. Der 1. Vorsitzende, Zehe, und der 2. Vorsitzende, Markwald, wurden wiedergewählt; neue Mitglieder des Vorstandes sind die Landsleute Schagarus und Szilwitat. Da sich der landsmannschaftliche Gedanke immer stärker durchsetzt, wofür die Verdoppelung der Mi t gliederzahl im vergangenen Jahre zeugt, wurde angeregt, bei der nächsten Versammlung am 10. Apr i l eine selbständige Gruppe der Landsmannschaft zu gründen; erfolgen soll auch die Aufnahme von Landsleuten aus dem Landkreis. Auf dieser Versammlung wird das Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft Ostpreußen, Bürgermeister z. Wv. Paul Wagner, sprechen;
Vorsitzender der Landesgruppe Schleswig-Holstein: Fritz Schröter, Kiel , Holstenstraße 46, II.
Heimatkreistreffen Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit und Elchniederung
Die drei ostpreußischen Heimatkreise Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit und Elchniederung führen am 6. Mai in der Ostseehalle in Kie l ein gemeinsames Heimatkreistreffen durch, auf welchem Landsmann Egbert O t t o sprechen wird. Kreis- und örtliche Gruppen der Landesgruppe Schleswig-Holstein sind dazu herzlich aufgefordert. Also, liebe Tilsiter und Elch-niederunger, fahrt aus unserem Lande, wenn Ihr könnt, am 6. Mai nach Kie l zum Heimattreffen!
Näheres bringt das Ostpreußenblatt in dieser Nummer in der Rubrik „Aus den ostpreußischen Heimatkreisen".
Fritz Schröter. Vorsitzender der Landesgruppe
U e t e r s e n . Landsmann Tinschmann sprach auf der März-Versammlung über die erschüt ternden Zustände in dem unter polnischer Verwaltung stehenden Teil Ostpreußens. Zu einem Erlebnis wurde ein Lichtbildervortrag von Landsmann Hauffe; die farbig und technisch hervorragenden Aufnahmen zeigten Schönheiten der Nehrung und Rigas. — Das nächste Treffen wird am 7. Apr i l im Cafe Stamm stattfinden. — Ein Busausflug an die Oberelbe bei Lauenburg und in den Sachsenwald ist unter L e i tung von Landsmann Kollex für den 1. Ju l i vorgesehen.
Vorsitzender Landesgruppe Hamburg: Hans Kuntze, Hamburg-Bergedorf; Geschäftsstelle: Hamburg 24, Wallstraße 29, Postscheckkonto: Hamburg 96 05.
Am 17. Apri l , 20 Uhr, wird in der Aula der Hochschule für bildende Kunst, Lerchenfeld, ein Agnes-Miegel-Abend stattfinden. Näheres in den nächsten Ausgaben des Ostpreußenblattes.
Bezirksgruppenversammlungen Es wird gebeten, zu allen Bezirksgruppenver
sammlungen die Mitgliedsausweise mitzubringen Fuhlsbüttel: Am Dienstag, 3. Apr i l , 20 Uhr, im
„Landhaus Fuhlsbüttel", Brombeerweg 1, Monatsversammlung mit Vortrag von Ob.-Reg.-Rat Oelze „Der Osten — eine Verpflichtung für alle" — Montag, 16. Apr i l , ab 17.30 uhr, Kinderstunde im „Landhaus Fuhlsbüttel", Brombeerweg 1.
Altona: Nächste Zusammenkunft am Donnerstag 5. Apr i l , um 20 Uhr, im „Hotel Stadt Pinneberg", Altona, Königstraße 260.
Elbgemeinden: Nächster Heimatabend am Sonnabend, 7. Apr i l , um 1-9.30 Uhr, im „Parkhotel Johannesburg", Blankenese, Elbchaussee 566 Le-
Rätsel-Ecke Oster-Kreuzworträtsel
Ostern 1SS6.
Waagerecht: 1. „— — und Leander*, 5. Die Honiglieferantin. 8. Himmelskörper. 9. Ausflug zu Pferde. 10. Bekannter Admiral aus dem Ersten Weltkrieg. 11. Heimatliche Oster-sitte. 12. Stadt in Rußland, auch ehemalige Filmgesellschaft. 14. und 18: So färben wir die Ostereier. 17. Der erste Mensch. 20. Vorfahr. 21. Frauenname. 23. Küchenkraut. 26. Singvogel („ Drossel, Fink und Star"). 27. Der Osterhase bringt sie uns; 28. und hiermit legt er sein Nest aus.
Senkrecht: 1. Männername, auch das Felsennest des Adlers. 2. Männername. 3. Germanische Frühlingsgöttin, nach der das Osterfest benannt ist. 4. Er ist das Symbol des Osterfestes. 5. Ein Quellfluß des Pregels. 6. Größtes Gewässer. 7. Flachland. 13. Der Osterhase braucht sie zum Buntmachen der Eier. 12. Bekannter deutscher Kunstflieger. 15. Hauptbestandteil der öle. 16. Wertloses Zeug. 19. Waldtiere. 20. Körperteil. 21. Verhält, niswort. 22. Alttestamentlicher kleiner Prophet 24. Einer der ersten Frühlingsboten. 25. Molch, art. (sp, sch und st in Nr. 8w.f llw. und 3s. =* je zwei Buchstaben; ck und st in Nr. 23w. = je ein Buchstabe.) Die Buchstaben in den Feldern 13. 9. 3. 1. 2. — 3. und Nr. 8w. ergeben unsern herzlichen Osterwunsch für unsr« Landsleute.
Oster-Silbenrätsel a — an — be — buk — chi — cor — d»
— e — he — käh — ke — kei — 1er ma — ne — nei — nett — nus — o — o per — po — ret — ric — si — sta — st — tel — the — ti — tich — tim — tu —tus.
Aus vorstehenden Silben sind vierzehn Wörter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuchstaben jeweils von oben nach unten gelesen zwei wohlbekannte Osterbräuche nennen.
Bedeutung der Wörter: 1. Mathematisch« Funktion. 2. Dienstgrad bei der Kavallerie. 3. Griechische Göttin. 4. Handwerker. 5. Gewerbebetrieb der Medizin. 6. Italienische Wein« sorte 7. Ostpreußische Wasserfahrzeuge. 8. Musikalisches Drama. 9 quo. 10. Stadt in Afrika. 11. Männername. 12. Weiße Wurzel. 13. Fluß in Südostpreußen. 14. Ein frohes Fest.
^ Rätsel-Lösungen aus Folge 12 ^
Silbenrätsel 1. Erde. 2. Schneeglöckchen. 3. Märzbecher.
4. Ulme. 5. Sonne. 6. Säuseln. 7. Dornröschen* 8. Ostara. 9. Chlorophyll. 10. Forsythie. 11. Rotdorn. 12. Unland. 13. Einmarschier'n. 14. Herzen. 15. Leberblümchen. 16. Immergrün. 17. Narzissen. 18. Goldregen. 19. Winter. 20. Einzug. 21. Rose. 22. Drossel. 23. Edelweiß. 24. Nebel.
„Es muß doch F r ü h l i n g werden!"
sung des Schauspiels von Max Halbe „Die Ordensritter".
Harburg-Wilhelmsburg: A m Sonnabend, 7. April, um 19.30 Uhr, in Harburg, „Lokel Wiedemann", Winsener Straße 21 (Ecke Reeseberg), Heimatabend. Es spricht der Zweite Landesvorsitzende Landsmann Elbe über ..Menschenrecht und Menschlichkeit mit den Augen eines Ostvertriebenen und Rußlandheimkehrers gesehen".
Eimsbüttel : Am Sonnabend, 14. Apr i l , ab 19 Uhr, in der Gaststät te Steenbock (Schultheiss), Hamburg 13, Beim Schlump 29.
Wandsbek: Der nächste Heimatabend findet aus organisatorischen Gründen erst in der zweiten Aprilhälfte statt. Anmeldungen für die Jugendgruppe (bis zum 21. Lebensjahr) werden umgehend durch Postkarte an den Bezirksobmann Herbert Sahmel, Hamburg 26, Burggraben 17 erbeten.
Kreisgruppenversammlungen Insterburg: Am Sonnabend, 7. Apr i l , 20 Uhr, in
der ..Alsterhalle", A n der Alster 83. Lyck: Sonnabend, 7. Apr i l , 19 Uhr, in der „Alster
halle", An der Alster 83 Treuburg: Sonnabend, 14 Apr i l 19 Uhr, in der
Gaststät te Steenbock (Schultheiss).
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Jahrgang 7 / Folge 13 Das Ostpreußenblatt 31. Marz 1956 / Seite 7
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Ihre Verlobung geben bekannt
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Ostern 1956
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fr. Schloßberg Ostpr.
Ostern 1956
Die Verlobung unserer Tochter Annemarie
mit dem Studienreferendar Herrn
Wilhelm Quante Bremen
geben hierdurch bekannt Carl Moeschke und Frau
Annemarie, geb. Schultz März 1956
Königsberg Pr . Beethovenstraße 18 jetzt Hannover, Bandelstraße 5
Die Verlobung unserer ältesten Tochter
R E N A T E mit dem Bauingenieur Herrn
L O T H A R SEILER geben wir bekannt
Stabsintendant a. D. Leo Reimer und Frau Hedwig, geb. Hoellger
f rüher Liesken K r . Bartenstein, Ostpr. jetzt Grabau b. Bad Oldesloe Holstein
Ostern
Meine Verlobung mit Fräulein
Renate Reimer beehre ich mich anzuzeigen
Lothar Seiler
früher Bolzfelde K r . Elchniederung, Ostpr. jetzt Landesbergen K r . Nienburg (Weser)
1956
r
Als Verlobte grüßen
Ursula Platzek Clemens Lange
'Rößel ' Wangst Ostpreußen b. Lautern Fischerstr. 18 K r . Rößel
Ostpreußen jetzt Wuppertal- jetzt Solingen Barmen Schellberger Eichenstr. 28 Weg 70
Ostern 1956
Ihre Vermählung geben bekannt Günther Bischoff
cand. geol. Rosemarie Bischoff
geb. Elchler Gehlenburg K u l m Ostpr. Westpr. jetzt Cappel 1 Edemissen b. Marburg L . b. Peine
Die Verlobung meiner Tochter Edelgard mit Otto Christoph Freiherrn v. Campenhausen gebe ich hiermit bekannt.
Adelheid v. Kannewurff-Baitkowen geb. v. Hake
Kettwig, Ruhr Hochstr. 25b
Meine Verlobung mit Fräulein Edelgard v. Kannewurtl, Tochter des verstorbenen Rittergutsbesitzers Horst v. Kannewurff-Baitkowen und seiner Gemahlin Adelheid, geb. v. Hake, habe ich die Ehre anzuzeigen.
Otto Christoph Freiherr v. Campenhausen
K i e l Schwanenweg 29
Ostern 1956
f >, A m 5. A p r i l 1956 feiern unsere lieben Eltern
Otto Bendig und Johanna Bendig
geb. Heyer ihre Goldene Hochzeit. Es gratulieren herzlichst
die dankbaren Kinder Fritz und Herta Schirrmacher
geb. Bendig Rudolf und Käte Belgardt
geb. Bendig Königsberg Pr., Knochenstr. 4 jetzt Friedrichsdorf i.Taunus A n der Bleiche 2
A m 31. März wird unsere liebe Omi
Maria Schneider früher Insterburg
Königsberger Straße 13 jetzt Harlingerode, Harz
Landstraße 2a 90 Jahre alt. Wir wünschen ihr noch viele reichgesegnete Jahre.
Im Namen der Familie Gertrude Schneider
geb. Doemski Harlingerode
Sigrid Krooß geb. Schulz
Detlef Zenke V e r l o b t e
Allenstein Fischhausen Ostpr. Ostpr. jetzt jetzt Hamburg Düsseldorf Gryphiusstr. 3 Schadowstr. 14
H.S.G. Hannover
Stöckener Straße 139
Ihre Vermählung geben bekannt
Gerhard Dolezol Edith Dolezol
geb. Vogel
Plockhorst üb . Peine früher Ragnit
Peine Wiesenstr. 12
17. März 1956
J
Ihre Verlobung geben bekannt
Margareta Schmidt Manfred Beck
Ostern 1956 Schleswighöfen Kr . Schloßberg, Ostpr. jetzt Sulingen, Hann. Bassumer Straße 42.44
Als Vermählte grüßen
Karl-Josef Losberg Elisabeth Losberg
geb. Rade Merkstein Rheidt Aachen Odenkirchen Beethovenstr. 17 früher Gr.-Rauschken K r . Ortelsburg, Ostpr.
Ostern 1956
Die Verlobung unserer Tochter I n g e
mit Herrn cand. theol. K a r l - H e i n z V o l p
geben wir hiermit bekannt. Lisbeth Schawaller
geb. Hundsdoerfer Hameln, Gröningerstr . 30
Bruno Schawaller Alt-Grünwalde Merlsheim über Bad Driburg
Meine Verlobung mit Fräulein
I n g e S c h a w a l l e r
stud. theol.
beehre ich mich anzuzeigen.
K a r l - H e i n z V o l p
cand. theol. Darmstadt Viktoriastr. ?0
A m 26. März feierten unsere lieben Eltern, der
Landwirt Fritz Zerrath und Frau Ida
geb. Kl ing aus Plein, K r . Elchniederung
jetzt Hamburg 48 G.B.V. Neuland Nr. 188
Ihren 30jährigen Hochzeitstag. Es gratulieren herzlichst
die Kinder
Für die mir zum 80. Geburtstag so zahlreich zugesandten Glückwünsche und Aufmerksamkeiten kann ich nur auf diesem Wege herzlichst danken.
Friedrich Krüger Buchwalde, Ostpr. jetzt Hohenhorst b. Utersen, Holstein
J
Als Verlobte grüßen
Anne-Louise Zachau Heinz Gröger
Ostern 1956 Wehlau, Ostpr. Vorstadt 19 jetzt Gesmold 107 Kr. Melle
Göttchendorf K r . Pr.-Holland jetzt Osnabrück Natruper Str. 64b
Ihre Vermählung geben bekannt
Dietrich Spandöck und Frau Hannelore
geb. Büssow
Langehnen Swinemünde K r . Samland Usedom
jetzt Düsseldorf, Flurstr. 74
Ihre Verlobung geben bekannt
7Zeseß Schmidt Aethai^
Meislatein, K r . Elbing Jetzt Oiste 37 K r . Verden (Aller)
Ostern 1956 Rapendorf, K r . Pr.-Holland jetzt Ibbenbüren, Westf. Ladestraße 10
Durch Gottes Gnade begeht am 3. A p r i l 1956 unsere liebe Mutti , Frau
Johanna Kleinfeld geb. Krüger
aus Königsberg Pr . Schleiermacherstraße 14 a
jetzt Oberhausen-Osterfeld Dorstener Straße 323
ihren 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin beste Gesundheit
ihre dankbaren Kinder Schwiegersohn und alle Geschwister
Dortmund-Hörde und Berl in
Für die vielen Glückwünsche zum 80. Geburtstage danke ich Herrn Oberbürgermeister und dem Rat der Stadt Duisburg, den Kollegen und Heimatfreunden herzlichst.
K a r l Tollkühn Pol.-Meister i . R.
Bingen-Kempten a. Rh.
Für die mir zum 70. Geburtstag so zahlreich zugesandten Glückwünsche kann ich nur auf diesem Wege allen lieben Freunden und Landsleuten herzlichst danken.
Karl Packheiser Lübeck, Reiferstraße 33 früher Wehlau, Ostpr.
J
Als Verlobte grüßen
Annemarie Langanke Kurt Heinrich
früher Wehlau, Nadolnystraße Stade, Elbe Göttingen Teichstr. 10 Sternstr. 22
Ostern 1956 V / / \
Ihre am 17. März 1956 in Rutenstein, Kreis Stade, vollzogene Vermählung geben bekannt
Heinrich von Oppen Renata von Oppen
geb. von Negenborn-Loyden Cali , Kolumbien Apartado Aereo 1700
A m 6. A p r i l 1956 begehen unsere lieben Eltern
Franz Stulgies und Frau Stulgies
geb. Kohrt ihre Silberne Hochzeit. Es gratulieren herzlich
Erich und Irmgard Gr.-Eschenbruch K r . Insterburg, Ostpr. jetzt Jork 41 (150) Bez. Hamburg
Wir haben uns verlobt Rita Sussek Gerd Grahl
Lübeck, Ostern 1956 Fridtjof-Nansen-Straße 21
fr. Langendorf, K r . Sensburg, Ostpr. Grünewaldstraße 12
Danzig-Langfuhr
Ihre Verlobung geben bekannt
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Bigge Bahnhofstraße 216
Ostern 1956
Bri lon Springstraße 24 fr. Adlersdorf, K r . Lotzen
r \ A m 5. A p r i l 1956 feiert unsere liebe Mutter und Omi
Auguste Wenzel geb. Szczesny
Taulensee, K r . Osterode jetzt Beckum, Westf.
Holtmarweg 49 ihren 70. Geburtstag. Es gratulieren herzlichst
für alle Kinder und Enkel Horst Wenzel Beckum, Oelderstraße 2
A m 2. Apr i l 1956 feiert unser liebes Omchen, Frau
Emma Engelbrecht geb. Bauer
früher Königsberg Pr . Nicoloviusstraße 29 jetzt Celle, Hann.
Blumlage 65a, Schulze-Stift ihren 80. Geburtstag. Beste Gesundheit wünschen weiterhin
ihre Kinder
Unserem hochverehrten Oberstudiendirektor Herrn
Dr. Georg Ziemann wünschen wir auf seinem Wege in den wohlverdienten Ruhestand weiterhin ein offenes Herz für die Jugend, beste Gesundheit bis ins hohe Alter und Zufriedenheit im Kreise seiner Familie.
Glückauf! Die Schülervereinigung
Oberschule Schloßberg, Ostpr.
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Allen Kameraden und Angehörigen aus Heydekrug, Me-melland, unseren verehrten Kunden, Freunden und Bekannten ein frohes u . glückliches Osterfest. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in unserer geliebten Heimat Ostpreußen.
Wilhelm Genutt Gurgsden K r . Heydekrug, Ostpr. jetzt Hagen, Westf. Wasserloses Tal, Baustelle bei Peter F ix Söhne
V J
Unserer lieben Schwester Lisbeth Spitz
geb. Zander aus Landsberg. Ostpr.
jetzt Wiesbaden-Biebrich Mainstraße 37
herzlichste Glückwünsche zu ihrem 60. Geburtstage am 4. A p r i l 1956!
Anna Westphal Helene Zander
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P a u l A l e x a n d e r G o r o n s o n Kunstmaler
Ihre Vermählung geben bekannt
A l i c e Kaehler geb. Loepki
Vancouver, Canada
New York City N . Y . 21 U.S.A. 423 E 71 Street Apt. 24 früher Königsberg Pr .
Ostern 1956
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ist Ihnen sicher, wenn liebe Freunde und Bekannte mit Blumen und Glückwünschen das festliche Ereignis in Ihrer Familie verschönern. Viele erfahren es erst durch eine FamiHenanzeige in dem Ostpreußenblatt, die Sie
schon Ihren Freunden zuliebe aufgeben sollten.
31. März 1956 / Seite 8 Das Ostpreußenblatt Jahrgang 7 / Folge 13
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Zum Gedenken unserer geliebten Eltern
Vorschlosser Albert Schulz
und Frau Anna Schulz
geb. Moritz Königsberg Pr.-Ponarth
Fasanenstraße 17 die an den Kriegseinwirkungen vor zehn Jahren in der Heimat starben. In Dankbarkeit
die Kinder Erich Schulz mit Frau
Thea, geb. Wi l l früher Königsberg Schweizer Grund 2 jetzt sowj. bes. Zone
Erich Frank mit Frau Käte, geb. Schulz früher Königsberg Gen.-Litzmann-Straße 47 jetzt Be i l in NW 21 Oldenburger Straße 22 .
Werner Schulz mit Frau Gertrud, geb. Wolf
und Mariannchen früher Königsberg Gr. Sandgasse 21 jetzt Berlin-Frohnau Alemannenstraße 18a
In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Jos. 16, 33
Fern seiner geliebten Heimat ist am 3. März 1956 mein lieber Mann
Zugführer a. D.
Fritz Schmukat früher Goldap
Insterburger Straße 30
im 77. Lebensjahre in Frieden heimgegangen.
In stiller Trauer Emma Schmukat
geb. Feller
Winnweiler, Pfalz
Am 15. Februar 1956 starb unerwartet nach elfjähriger Trennung unsere geliebte jüngste Schwester, Schwägerin und Tante
Lotte Rudnick in Hirschen, Kr . Sensburg, Ostpreußen, kurz vor ihrer Ausreise und dem ersehnten Wiedersehen mit ihren Lieben.
Im Namen der trauernden Geschwister
Ida Friedrichsdorf geb. Rudnick
Einbeck (Hann.) Köppenweg 15
Fern seiner geliebten unvergeßlichen Heimat verstarb am 9. März mein herzensguter Mann
August Milewski im 79. Lebensjahre. In stiller Trauer
Hanna Milewski geb. Sember
Treuburg, Ostpr. jetzt Witzenhausen, Walburg 25 Kurhessen
A m 5. März 1956 verstarb nach schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater, der
Zimmermann
Heinrich Hartmann aus Rauschen, Samland, Ostpr.
im 77. Lebensjahre.
In tiefer Trauer Auguste Hartmann
sowj. bes. Zone Fam. Otto Hartmann
Volkmarshausen über Hann.-Münden
Fam. Walter Hartmann Bad Segebejg . Lornsenstraße 50
Zum Gedenken Im März 1946 verstarb im Gefangenenlager Pr.-Eylau, Ostpreußen, mein lieber Mann, unser guter Vater, lieber Bruder, Schwager und Onkel, der
Malermeister Wilhelm Gutzeit
geb. 11. 8. 1889 aus Insterburg
Hindenburgstraße 34 Er folgte unserem lieben Sohne
Werner Gutzeit geb. 24. 2. 1921 in Insterburg
gefallen im Juni 1942 in Rußland
In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen
Maria Gogg, Witwe geb. Neumann verw. Gutzeit
Ottmershausen b. Augsburg Hainhofer Straße 16
Zu seinem 63. Geburtstage, am 26. März, gedenken wir meines lieben Mannes, Vaters, Schwieger- und Großvaters
Hermann Steinhauer vermißt seit Februar 1945 in Pillau. Wer weiß etwas über sein Schicksal? In stillem Gedenken
Johanna Steinhauer Ursula Krisper, Tochter Willy Krisper Wolfgang, Enkel
Königsberg Pr. Roßg. Hinterstraße 9 jetzt Graz-Gösting, Augasse 36 Osterreich
Zum zehnjährigen Gedenken Offenb. 7,16,17
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir unserer lieben und herzensguten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Frau
Auguste Nass geb. Kecker
geb. 16. 11. 1879 gest. 28. 3. 1946 Nodems, K r . Samland
In tiefer Wehmut Friedrich Nass und Frau
Charlotte, geb. Wilhelm Franz Nass und Frau
Berta, geb. Ennulath Ernst Grönert und Frau
Grete, geb. Nass und 4 Enkelkinder
Artern, Frielingen, Goslar
Und tut große Zeichen, daß es auch macht Feuer vom Himmel fallen vor den Menschen. Offenb. 13,13.
Kurz nach einer schweren Operation verstarb am 13. Februar 1956 unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Frau
Minna Baibach geb. Stein
früher Königsberg Pr. Kolwstraße 2
im Alter von 65 Jahren. Sie folgte ihrem Mann
Friedrich Baibach der am 20. Februar 1950 durch einen Unfall ums Leben kam. Ihr Sohn
Alfred ist seit 1944 vermißt.
Als Geschwister: Fritz Stein und Frau Ida
sowj. bes. Zone Franz Stein, vermißt
Frau Marta, geb. Seidler und Söhne Dieter, Günter Lothar, Siegfried sowj. bes. Zone
Ernst Stein und Frau Leni, geb. Prußeit und Tochter Ingrid sowj. bes. Zone
Anna Eiche, geb. Stein und Tochter Irmgard sowj. bes. Zone
Emil Stein und Frau Minna, geb. Kolbe und Sohn Horst sowj. bes. Zone
Elfriede Morwinsky geb. Stein
Artur Morwinsky und Kinder Karin , Hans-Dieter und Christel sowj. bes. Zone
Als Nichten Renate Walendzik
geb. Stein Brigitte und Christel Stein
Marl-Sinsen. Westf. Wallstraße 78
und alle Verwandten Die Beerdigung fand am 17. Februar 1956 auf dem Friedhof in Gladbeck statt. Am 14. März 1956 entschlief, zehn Tage vor ihrem 80. Geburtstage, Frau
Maria Schulz geb. Bockel
früher Königsberg Pr. Sprindgasse 6
jetzt Hannover-Bothfeld Gartenheimstraße 14
Ferner gedenken wir unseres am 27. Januar 1947 in Königsberg verstorbenen Vaters
Stellmachermeister Adolf Schulz
und des vermißten Bruders Stellmachermeister
Fritz Schulz In tiefer Trauer
Hans Pohlmann und Frau Margarete, geb. Schulz
Max Pawlack und Frau Anna, geb. Schulz sowj. bes. Zone
Erich Schulz Bremen-Lesum
August Peter und Frau Frieda, geb. Schulz Göttingen
Erich Müller als Bruder Emmy Müller als Schwester 5 Enkelkinder l Urenkel und alle Anverwandten
Am 3. Februar 1956 entschlief nach schwerer Krankheit meine liebe Tochter, Schwester und Schwägerin
Paula Bagdahn geb. Faak
geb. 14. n . 1912 Sie folgte ihrem Sohn
Gerhard Bagdahn geb. 18. 6. 1944 gest. 20. 6. 1945
in Kanien, Pommern Es folgte ihr am 13. 2. 1956 ihr Schwager
Hans Wiening geb. 17. 4. 1924
Gleichzeitig gedenken wir unserer lieben Toten
Walter Faak geb. 15. 8.1914
gef. 17. 10.1941 bei Moskau seiner Tochter
Giesela Faak geb. 8. 11. 1941 gest. 6. 12. 1944
in Hannover Helmut Faak
geb. 22. 6. 1916 gef. 4. 2. 1942 bei Leningrad
Erich Faak geb. 20. 12. 1918 gest. 7. 12. 1944
in einem Lazarett in der sowj. bes. Zone
Richard Faak geb. 28. 3. 1880 gest. 16. 11. 1947
in Stolzenau Louis Bagdahn
geb. 15. 3. 1912 vermißt seit 1945 In tiefer Trauer
Emilie Faak, geb. Balk Ursula Wiening
geb. Faak Gerda Eigenfeldt
geb. Bankmann Horst Eigenfeldt und alle Verwandten
Wildwiese K r . Elchniederung, Ostpr. jetzt Stolzenau, Weser K r . Nienburg
Fürchte Dich nicht, denn ich habe Dich erlöst.
Jesaja 43, 1
t Wir erhielten die traurige Nachricht von unserem Vater, daß am 7. März 1956, fern von uns, in unserer geliebten ostpreußischen Heimat, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester und Tante, Frau
Marie Gollub verw. Pfeiffer, geb. Beitmann
aus Skomanten, K r . Lyck im Alter von 80 Jahren auf Gut Schönau, Kr . Allenstein, gestorben ist. Ihr Wunsch, die Kinder im Westen noch einmal wiederzusehen, ging nicht in Erfüllung. In tiefer Trauer im Namen aller Hinterbliebenen
Emil Pfeiffer Wattenscheid, Westf. Schwerinstraße 18
Getreu in dem Herrn entschlief am 10. März 1956 nach einer langen, in Geduld getragenfn schweren Krankheit, fern unserer ostpreußischen Heimat, unsere schwergeprüfte liebe Mutter, Schwester, Oma, Tante und Schwiegermutter
Emma Gawehn früher Gr.-Heidenstein
im 76. Lebensjahre. Im Namen aller Hinterbliebenen
Meta Gawehn Euskirchen In den Seebenden 37
Ps. 103, 2 Nach langer schwerer Krankheit ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmut ter
Minna Kaiweit geb. Diatkowski
im 77. Lebensjahre am 5. März 1956 ruhig und sanft eingeschlafen. Dieses zeigen in tiefstem Herzeleid und stiller Trauer an
Otto Kaiweit, z. Z. verm. und Frau, geb. Dorsch Fritz Kaiweit, z. Z . verm. und Frau, geb. Schlegel Hans Kaiweit und Verlobte Friedrich Henkel und Frau, geb. Kaiweit Liesbeth Kaiweit Enkel und Urenkel
Kl.-Baitschen K r . Gumbinnen, Ostpr. jetzt Hesedorf Nr. 26 b. Bremervörde, im März 1956
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
t Fern der Heimat verschied plötzlich nach kurzer schwerer Krankheit meine innigstge-liebte Frau, unsere herzensgute treusorgende Mutter, Schwägerin, Tante und Kusine, Frau
Ida Wüst geb. Uschmann
im Alter von 56 Jahren. In stiller Trauer
Albert Wüst Ingrid Wüst Brigitte Wüst
Schmilgen K r . Schloßberg, Ostpr. jetzt Haan, Rhld., Schillerstr. 19 Krefeld, Düsseldorf, Wuppertal, Dortmund, Neesen, Lenglern, Schönbach b. Marburg den 2. November 1955
Die Trauerfeier fand am 5. November 1955, um 15 Uhr in der Friedhofskapelle zu Haan statt.
Du bist befreit von Leid und Schmerz, geliebtes teures Mutterherz.
A m 24. Februar 1956 entschlief nach langem schwerem Leiden unsere treusorgende liebe Mutti, Tochter, Schwester, Schwiegertochter, Schwägerin, Tante, Nichte und Kusine
Käte Poerschke geb. Mimz
im Alter von 44 Jahren. In stiller Trauer
die unversorgten Kinder Klaus, Adelheid, Renate, Ulrich und Klara Mimz
geb. Schön fr. Königsberg-Metgethen Steinhausen jetzt Rotenburg, Hann. Hohenesch 19
Ruth Ciaaßen, geb. Mimz Dortmund-Nette Erdmanstraße 17
Kurt Poerschke und Frau geb. Lau Einswarden
Walter Bohlien Schule Ost und Frau geb. Poerschke
Helmut Damerau und Frau geb. Poerschke München-Laim I lmmünster Straße 8
6 Nichten und 3 Neffen
Zum zehnjährigen Todestage, am 3. A p r i l 1956, meiner lieben unvergeßlichen Frau, unserer lieben Mutter
Anna Groß geb. Sohn
geb. 25. 5. 1893 Sie starb an den durch die Vertreibung hinzugezogenen Leiden. Ihre Ruhestä t te ist in der sowjetisch besetzten Zone. Ferner gedenken wir des einzigen Sohnes
Werner Groß geb. 2. 3. 1922
vermißt seit Oktober 1943 in Rußland, ferner der jüngften Tochter
Ruth Groß geb. 31. 8. 1927
die im Russengefangenenlager in Pr . -Eylau im Oktober 1945 an Hungertyphus verstorben ist. U m ihren Verlust trauern
Ernst Groß E l ly Wichmann, geb. Groß Klaus Wichmann
Eichhorn, K r . Pr .-Eylau jetzt Krefeld St.-Tönis-Straße 2-4
Nach kurzer Krankheit entschlief am 15. März 1956 nach einem gesegneten arbeitsreichen Leben, fern der alten Heimat, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmut ter , Frau
Elisabeth Hübner geb. Neumann
früher Königsberg Pr. im 86. Lebensjahre. In stiller Trauer
Charlotte Nehrke geb. Hübner
Ernst Nehrke Liesbeth Schischefsky
geb. Hübner Frieda Graumann Richard Graumann 5 Enkel 6 Urenkel
Königsberg Pr . Hermann-Göring-Straße 71 jetzt Wedel, Holstein Kants t raße 5
t Nach einem arbeitsreichen Leben nahm Gott am 14. März 1956 im 76. Lebensjahre zu sich unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma
Ernestine Eisele geb. Witt
Sie folgte unserem lieben Vater Bauer
Adam Eisele früher Solknick
K r . Gerdauen, Ostpr. der am 18. Januar 1949 im 76. Lebensjahre von uns ging.-Sie ruhen beide, fern der lieben Heimatscholle, auf dem Friedhof in Glückstadt, Elbe. In stillem Gedenken
die Kinder
Ginde b. Hbg., Pinneberg und sowj. bes. Zone
Jahrgang 7 / Folge 13 Das Ostpreußenblatt 31. März 1956 / Seite 9
W i e junge Ostpreußen ihre Hei mat sehen
Dreißigtausend Schüler standen in einem Wettbewerb Ein guter Gedanke, und welches Ergebnis er hatte
M i t zwanz ig recht aufgeweckten Jungen und M ä d c h e n aus a l len Tei len Schleswig-Holsteins an Bord tuckert ein a l t e r tüml i che r k le iner Dampfer gemäch l ich v o n K i e l die F ö r d e hinab nach Laboe. Es hat eine besondere Bewandtnis
Sieglinda Broscheit, die — nach den Erzählungen eines Onkels und einer Tante — besonders anschaulich über ihre ostpreußische Heimat
geschrieben hat.
mit diesen jungen F a h r g ä s t e n , die zwischen vierzehn und achtzehn Jahre alt s ind: in einem Aufsatzwettbewerb unter dem Thema „Unse r deutscher Osten" , den das Kul tusminis te r ium von Schleswig-Holstein i n Zusammenarbeit mit dem Landesverband der vertr iebenen Deutschen (LvD) in a l len Schulen des Landes ver-
Knstalfete, waren die • 7 " f 0 ' " r ' i
T
, » T f r i ' f f ^ff^+Siii - . rhei^en herausgesucht: > v o r d | * ? ^ » 2 w •Beton-^ u n g waren die Schüler , die sie geschrieben hatten, nach K i e l eingeladen worden, zwanz ig waren gekommen, und als G ä s t e des L v D konnten sie einen Ferientag in dem Ostseebad Laboe verbr ingen.
D r e i ß i g t a u s e n d m a c h e n m i t
Die Anregung zu diesem Wet tbewerb g ing i m Augus t vor igen Jahres v o m L v D aus; sie wurde v o m Kul tusminis te r ium aufgenommen und von den Schulen a u s g e f ü h r t .
ü b e r d r e i ß i g t a u s e n d Jungen und M ä d c h e n in al len A b s c h l u ß k l a s s e n der V o l k s - und M i t t e l schulen sowie die Untersekunden und die Auf b a u z ü g e der Gymnas ien des Landes haben sich in den vergangenen Mona ten auf Grund dieses
Die Preisträger Auf der Aufnahme rechts die vier jungen
Ostpreußen, von denen wir aui dieser Seite erzählen (von links nach rechts): Sieglinda Broscheit, Ursula Krüger, Karin Jahn und Siegfried Steinbacher.
Links: Die zwanzig Preisträger, die nach Kiel gekommen waren, zusammen mit einigen Herren, die sie aui der Fahrt über die Kieler Förde begleitet hatten, in Laboe. Man sieht, daß dieser Tag allen viel Freude gemacht hat.
Wettbewerbes eingehend und in fruchtbarer W e i s e mit den Fragen beschäft igt , die mit unserem deutschen Osten z u s a m m e n h ä n g e n . Die Schüler konnten unter folgenden Themen w ä h l e n : „ W a s ich von der Heimat meiner El tern w e i ß " , „ B a u w e r k e des Ostens e r z ä h l e n " , „Das B i l d des deutschen Ostens, zu dem mich die Dichtung führt" und „Welche Gedanken bewegen mich ü b e r das Schicksal meiner V e r treibung". W e n n man die Arbe i ten liest, erkennt man sofort: diese Jungen und Mädchen sind mit Schwung und Begeisterung an die Aufgabe herangegangen, sie sammelten eifrig das Mate r i a l , sie s t ö b e r t e n alte Quel len auf, sie besuchten Heimatvertr iebene, um sich mit ihnen zu unterhalten und sie ü b e r ihre Heimat auszufragen, sie sprachen mit ihren Eltern ü b e r O s t p r e u ß e n , Pommern, Schlesien und die anderen Gebiete des deutschen Ostens, — kurz, diese d r e i ß i g t a u s e n d verbreiteten mit Leidenschaft und jugendlichem Elan in ihrer U m gebung den Gedanken an den deutschen Osten. M a n sieht: Dieser Wet tbewerb hatte eine z a h l e n m ä ß i g kaum z u erfassende Breitenwi rkung .
Jede Schule nun schickte ihre drei besten Arbe i t en nach K i e l an das Kul tusminis ter ium, und dort wurden dann die zweiundzwanzig besten A u f s ä t z e herausgesucht.
I m H a u s d e r H e i m a t
Auch v ie r O s t p r e u ß e n sind unter den glücklichen P r e i s t r ä g e r n ; von ihnen sol l noch erz ä h l t werden. Sie al le waren nun nach K i e l eingeladen worden, und hier kamen sie zunächs t im Haus der Heimat zu einer Feierstunde zusammen. Aufmerksam h ö r t e n sie zu, was man ihnen zu sagen hatte.
Der zweite Vors i tzende des L v D , Ranocha, legte dar, d a ß die besetzten Gebiete des deutschen Ostens nicht e twa nur den Heimatver t r iebenen g e h ö r e n , sondern al len Deutschen. Das W i s s e n v o n diesen Gebieten sei daher auch nicht Sache der Ver t r iebenen al lein, und schon in die jungen, wachen Herzen m ü s s e das Bew u ß t s e i n von der g r o ß e n Bedeutung Ostdeutschlands gepflanzt werden.
Min i s te r i a ld i rek to r Kock v o m ' fCtirtüsministe-riivm wies auf die gToße Gefahr hin, daß Gle ichgü l t igke i t und Unwissen den augenblicklichen Zustand zur Gewohnhei t werden lassen k ö n n t e n . Es sei mit das Z i e l des Wettbewerbs gewesen, dieses Unwissen zu verr ingern.
Min is te r ia l ra t Dr . Schumann vom Sozialminis ter ium betonte, daß die ä l t e r e n Heimatvertr iebenen die Heimat noch im Herzen und im B e w u ß t s e i n mit sich tragen und so nicht ganz heimatlos sind, die Jugend dagegen laufe Gefahr, die Heimat auch innerl ich zu ver l ie ren . Es sei ihre Aufgabe, den deutschen Osten im Herzen und im Vers tand zu behalten, um ihn s p ä t e r auch wi rk l i ch besitzen zu k ö n n e n .
Nach diesen ernsten W o r t e n wurde das B i l d dann wieder lockerer und lebendiger, als die Jungen und M ä d c h e n — die f le iß igeren M ä d chen waren ü b r i g e n s weitaus in der Uberzahl — als Ane rkennung je ein wer tvol les Buch und eine Urkunde erhielten. Der L v D hatte die Bücher v e r s t ä n d n i s v o l l und mit v i e l Liebe ausgesucht, na tü r l i ch solche, die mit unserer ostdeutschen Heimat in Verb indung stehen: die Bal laden v o n Agnes M i e g e l , Paul Fechters Erinnerungsbuch „Zwischen Haff und Weichse l" , „Das Buch vom Elch", die B i ldbände „Königsberg in 144 Bi ldern" und „Von M e m e l bis Trakehnen", W e r k e ü b e r Schlesien und Pommern, — alles Bücher, die sich hervorragend dazu eignen, bei den jungen Lesern das Inter-
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Die Biene im Bernstein Phaethons Tropfen verbirgt und läßt durchleuchten die Biene, Daß es so scheint, als schloß eigener Nektar sie ein. Einen würdigen Preis für so emsiges Mühen ge*rtyann sie: Glauben möcht ich, daß so sterben sie selber gewollt.
So besang — im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt —• der römische Dichter Martial eine Biene, die in einem Stück Bernstein eingeschlossen war, in einem Tropfen Phaethons, des Sonnengottsohnes. Viele Jahrmillionen schon ruhte sie in ihrem Sarg, so wie ihre Bienenschwester aus unserer ostpreußischen Heimat, die unser schönes Bild hier zeigt.
Was kann man nicht alles vom Bernstein erzählen, von seiner abenteuerlichen Entstehung, von den geheimnisvollen Einschlüssen, von seiner Gewinnung, — es s ind Geschichten ohne Zahl, spannend und fesselnd. Und es ist daher auch kein Wunder, daß in dem großen Aufsatzwettbewerb der Schulen in Schleswig-Holstein — wir berichten über ihn auf dieser Seite — das Thema Bernstein besonders häufig behandelt wurde.
esse für den deutschen Osten wachzuhalten und zu vertiefen.
V i e r j u n g e O s t p r e u ß e n
A u f dem Dampfer, der gegen Mi t t ag eine gute Stunde lang an F i scherdör fe rn und h ü g e ligen Waldst re i fen vorbei die Kie l e r F ö r d e h in-abschipperte, saß ich den v ier o s tp reuß i schen P r e i s t r ä g e r n g e g e n ü b e r , drei M ä d c h e n und einem Jungen. Trotz des grauen Himmels und einer recht starken Brise, die uns richtig die Haare zerzauste, l i eßen wi r uns nicht aus der frischen Luft vertreiben, und wi r sprachen natürlich von unserer o s tp r euß i s chen Heimat. Dreien von den vier hö r t man schon an ihrer Aussprache sofort an, d a ß sie aus O s t p r e u ß e n stammen, obwohl sie alle schon vor Jahren aus der Heimat vertr ieben worden sind und
schon l ä n g e r in Schleswig-Holstein wohnen, als sie in O s t p r e u ß e n gelebt haben.
Haben sie ü b e r h a u p t noch Erinnerungen an ihre o s tp r euß i s che Heimat, und welcher A r t sind sie? Empfinden sie in ihrem Herzen Ostp r e u ß e n als ihre Heimat? W a r e n sie bei der Flucht in den Wes ten noch zu jung, um ü b e r haupt zu s p ü r e n , was sie mit ihrer Heimat verloren haben?
Ich spreche sehr lange mit meinen v ier jungen Landsleuten. W a s sie mir sagen und antworten, das ist nicht auf eine einzige Formel zu bringen.
D i e h e r r l i c h e n W i n t e r
D a ist zunächs t Siegl inda Broscheit, ein sehr aufgewecktes blondes Mädchen , das an diesem Tag in K i e l gerade Geburtstag hat; sechzehn
31. März 1956 / Seite 10 Das Ostpreußenblatt Jahrgang 7 I Folge 13
Jahre ist sie jetzt alt geworden. „Ich b in erst 1947 mit meiner Mutter aus O s t p r e u ß e n herausgekommen", so e rzähl t sie. . W i r wohnten zuerst in Dt.-Eylau, und als mein Vater 1942 fiel , da zogen wir zu meiner Großmut t e r , die i m Kreis Mohrungen einen präch t igen Bauernhof hatte. Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir in den kal ten Win te rn weite Schlittenpartien durch die verschneiten W ä l d e r machten. Diese feuchten mießen Winter hier sind ja furchtbar."
Sieglinda w e i ß sich auch sonst noch an manche kleine Begebenheit aus ihrer Kindhei t in O s t p r e u ß e n zu erinnern, und sie kann auch sehr anschaulich e rzählen , aber die Zusammenh ä n g e fehlen ihr. Sie ist recht weit in Ostpreußen herumgekommen, wie sie erzähl t , aber sie kann nicht mehr die Namen der os tp reußischen S t ä d t e nennen, die sie zusammen mit ihrer Mutter besucht hat. Die Greuel der russischen Besatzung hat sie noch nicht so stark empfunden, sie war damals ja erst sechs Jahre alt.
»Ich lebe mit meiner Mutter und Großmut t e r jetzt i n Rendsburg, aber w i r k ö n n e n uns gar
O S T E R N V o n T o n i S c h a w a l l e r
Es war ja nur ein Finkenschlag, Nur einer Lerche Lieder, Die mich geweckt am Ostertag. Da wurd' die Sehnsucht in mir wach, Ich sah die Heimat wieder.
Den Weidenbaum sah ich am Teich, Mit Palmen weiß behangen. Wie oft bin ich den Wiesensteig, Umweht vom Morgenwinde weich, Am Ostertag gegangen.
Ich sah ein Wasser silberhell, Von Erlen halb verborgen. Leis' schritt ich hin zu diesem Quell, Schöpft Osterwasser vom Gefäll Am heil'gen Ostermorgen.
Vorbei ging ich am Birkenhang, Die ersten Lerchen sangen, Es klang die weite Trift entlang, Leis' wiegten sich die Birken rank. Stumm bin ich heimgegangen.
nicht richtig e i n g e w ö h n e n . Abends w i r d bei uns auch von O s t p r e u ß e n erzähl t , und w i r lesen auch immer eifrig das Os tp r eußenb l a t t . "
Die Aufgabe, in einem Aufsatz nun ü b e r ihre Heimat zu e rzäh len , hat Sieglinda Broscheit in einer geradezu g l ä n z e n d e n Wei se ge lös t . Das gescheite, hübsche Mädchen w ä r e gern in die Oberschule gegangen, aber das war nicht möglich, und sie ist jetzt mit der Volksschule fertig geworden. Aber sie hat mit ihrem prachtvo l l en Aufsatz (wir werden ihn i m O s t p r e u ß e n blatt veröffentl ichen) so -manchen Pre i s t r äge r aus .den Oberschulen überf lügel t , . M e i n e V e r -/wandten e r z ä h l e n aus meiner Heimat Ostpreußen" , — so hat sie ihren Aufsatz überschr ie ben. Es ist eine wahre Freude zu spüren , daß diese Erzäh lungen nun nicht aus Büchern angelesen oder m ü h s a m zusammengeklaubt sind, sondern daß der O n k e l und die Tante, die in dem Aufsatz auftreten, echt sind, und es ist weiter eine g r o ß e Freude zu sehen, wie Siegl inda die v ie len bezeichnenden Einzelheiten behalten und anschaulich wiedergegeben hat. Der Onke l und die Tante b e s a ß e n einen Bauernhof, und in ihren Erzäh lungen spiegelt sich ein gutes Stück Masuren wider, — von der Schildk rö t e , die nachts die Wanderer im Zelt besucht, bis zu der Fahrt, auf der die Tante als junges Mädchen auf Schlittschuhen dem Vate r die L i n sensuppe auf den See hinausbringt, auf dem er fischt: „Der eisige Ostwind hatte al len Schnee hinweggefegt, man m u ß t e die Augen fast zukneifen, wenn man ü b e r den bläul ichen Spiegel hinwegsah."
W e n n man diesen Aufsatz liest, dann we iß man: Sieglinda wi rd ihre os tpreußische Heimat nicht vergessen, sie ist aus richtigem H o l z geschnitzt. Sie erzähl t , daß sie sehr gerne nach O s t p r e u ß e n zu rückkehren möchte . E in Jahr lang w i r d sie die Handelsschule besuchen, um dann Sekre t ä r in zu werden. W i r wünschen ihr v i e l Glück auf ihren Weg .
W o w a r d a s K ö n i g s b e r g e r S c h l o ß ?
Die J ü n g s t e der vier os tp reußischen Landesbesten, die fünfzehnjährige Ursula Krüger , stammt aus Königsberg ; sie lebt jetzt mit ihrer Mutter in Dithmarschen und hat eben die Volksschule beendet. Sie erzähl t , daß ihre Eltern am Sackheimer Tor ein Zweifamilienhaus mit Gartenland besaßen , auf dem 43 O b s t b ä u m e standen. „Ich war vier Jahre alt, als wi r flüchten muß ten . Davon habe ich fast keine Erinnerung mehr. Nach den Erzäh lungen meiner Mut ter beschreibe ich meine Heimatstadt Königsberg mit den wichtigsten S e h e n s w ü r d i g k e i t e n . " Ursula hat also absolut gar keine Erinnerungen mehr an ihre Heimatstadt, und so wie ihr, so w i r d es wohl den meisten gehen, die fünfzehn Jahre alt sind oder gar noch jünger . Nicht einmal auf das Kön igsbe rge r Schloß kann sie sich besinnen. Daß die os tpreußische Hauptstadt Kön igsbe rg ihre Vaterstadt ist, das ist aus ihrer Erinnerung wie ausgelöscht . In jeder anderen deutschen Großs t ad t h ä t t e sie die g le i chen spär l ichen Eindrücke sammeln k ö n n e n , die sie von ihren ersten Lebensjahren noch hat. So m u ß t e Ursu la sich für ihre Arbe i t ü b e r Königsberg alles von der Mut te r e r zäh len lassen, — ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sehr es von den Eltern und den anderen A n gehö r igen abhäng t , ob unsere heranwachsenden jungen Landsleute sich noch in irgendeiner Form ein Bi ld von ihrer und unserer Heimat machen k ö n n e n .
V o n dem, was Ursula nun von Königsberg erzähl t , ist manches nicht richtig und manches ist schief, aber sie hat ihren Aufsatz mit g r o ß e m Eifer geschrieben, und sie hat ihn mit Liebe
Was ich von der Heimat meiner Eltern weiß
„Meine Mutter bringt Ordnung in die oft verworrenen Bilder" V o n K a r i n J a h n , G y m n a s i u m f ü r M ä d c h e n , E l m s h o r n , U I I c
Heimat! Für mich ferner, sehnsücht iger Begriff, der mit Trauer umgeben ist. Die Stadt, in der ich lebe, ist nicht meine Heimat und wird es auch nie werden, und die Heimat meiner Eltern kenne ich kaum. Ich habe sie zwar in Erinnerung, aber die friedvollen Erinnerungen meiner Kindheit sind wie eine dünne , warme Unterlage, auf der die schwere, dicke Gerö l las t aus Wirrwarr , Grauen, Angst und Not liegt.
Ich erinnere mich heller Hüge l und dunkler, schattiger Tä le r und eines blauen Sees, durch dessen p lä t schernde Wel l en ich meine H ä n d e gleiten ließ, wenn ich in der Spitze des kleinen Segelbootes meiner Eltern saß und in die H ä n d e klatschte, wenn die Spritzer einer We l l e mich ins Gesicht trafen.
Im Gegensatz zu meinen spä t e ren Erinnerungen bestehen diese frühen eigentlich nur aus Freude an irgend etwas Schönem. W e n n die Waschfrauen große , weiße Wäsches tücke im Wasser des Sees spül ten, so hatte ich Freude daran mitzuhelfen, und wenn ich dann hineinfiel, d rückte ich das auch laut aus. Freude, tiefe Freude empfinde ich, wenn ich an jene Erinnerung denke: Schlittenfahrt durch einen tiefverschneiten W a l d . Es war sehr kalt. Der Schnee im Hohlwege lag meterhoch. Die Glöckchen an den Sielen der Pferde l äu te t en leise. M e i n G r o ß v a t e r hielt an und entfernte die Glöckchen. N u n war es ganz st i l l , nur der Schnee knirschte leise unter den Kufen des Schlittens. Ke in W i n d bewegte die Äs te der schwer mit Sdineepolstern beladenen Tannen. W i r fuhren und fuhren. Und dann sah ich W i l d . Ich weiß nicht, ob es H i r sche oder Rehe waren. Sie standen dichtged räng t unter hohen, alten Tannen, und ich konnte nichts anderes tun, als laut aufjauchzen. Doch sie liefen nicht fort.
Es war im Jahre 1943. Meine Eltern verzogen aus Masuren in das Samland in die N ä h e von Königsberg . W e n n ich an diese Zeit denke, so gibt es da nur wenige freudige Erinnerungen. Da branden gewaltige, dunkle, salzige Wel l en mit we ißen K ä m m e n an den Strand. Da ist weißer , flimmernder Sand, in dem ich durchsichtige gelbe Steine fand und mich da rübe r freute. Da lagern wie dunkle Riesen g roße schwarze oder grünliche Steinblöcke im flachen Wasser. Da ist a u ß e r d e m eine Stadt, die einzige, an die ich mich mit Freude erinnere, dann aber auch mit Grauen. Denn ich habe Königsberg mit zweierlei Augen gesehen:
M i t u n g e t r ü b t e n Kinderaugen, die strahlten, wenn die Enten im Schloßteich mir aus der Hand fraßen; die staunend auf große , breite Brücken und zu hohen Kirchen emporschauten und sich nicht von den Auslagen der Spielwarengeschäf te trennen konnten. Das sind die letzten frohen Erinnerungen an die Heimat meiner Eltern.
Zwe i Jahre spä te r sah ich Königsberg und vie le andere S täd te O s t p r e u ß e n s mit anderen Augen. Hunger und Angst stand in ihnen, und so sah ich Königsberg wieder.
A b e r war das Königsberg? W a r das nicht ein T r ü m m e r h a u f e n wie jede andere Stadt?
Es ist gleich, an welche Stadt des deutschen Ostens ich denke; sie zeigen mir alle das gleiche Gesicht. Ich sehe, wenn ich die Augen schließe, nur T rümmer , ze rbröcke l te Mauern , Durcheinander — sonst nichts.
Jedes Haus, das man noch als solches bezeichnen k ö n n t e , sah schon nach zwei Jahren wie ein Gefangener selbst aus!
Ein gefangener Soldat, der von Hunger und Strapazen, von den Schlägen der Posten erschöpft, halb bl ind geschlagen ist, stirbt irgendwo am Wege. Seine Kameraden breiten noch schnell einige Zweige übe r ihn.
Ein Haus, das Jahrhunderte lang Leben in sich barg, in dem Leben geboren wurde, steht da. Die Fenster sind ausgeschlagen, die T ü r e n sind aus ihren A n g e l n gehoben und die Rahmen mit Brettern vernagelt. Die Ziegel des Daches sind heruntergefallen, und der Boden, dessen Dielen zum Tei l abgerissen sind, ist sichtbar. A u f ihm wächst Unkraut .
Ich habe beides gesehen, die leeren Fensterhöhlen , in denen der W i n d heulte, und leere Ä u g e n h ö h l e n , auf die der Regen fiel . Der Soldat ist tot, und wi r haben ihn begraben.
Ist die Heimat auch tot? Ne in , sie ist nicht tot, und deshalb ist sie
auch nicht begraben. Unsere Eltern leben und sprechen von ihr zu uns. Für sie ist die Heimat so lebendig wie die v ie len Soldaten, die noch in Gefangenschaft sind.
Unsere Eltern e rzäh len uns von ihrer Heimat, von ihren Gebräuchen und den Freuden und Leiden, die sie dort erlebt haben. So v e r g r ö ßern sie das, was wir selbst noch von unserer Heimat wissen. Sie verbinden dadurch unsere u n z u s a m m e n h ä n g e n d e n Erinnerungen. So baut sich ein B i l d der Heimat in uns auf, das Beziehung zu unserem Herzen hat.
W e n n ich von dem kle inen Erlebnis auf dem See sprach, so war es meine Mutter, die diese Erinnerung e rgänz t e . Sie e r z ä h l t e von unserem Haus am Löwen t in see und e r k l ä r t e mir, d a ß die Waschfrauen die W ä s c h e nach einem alten Brauch im See spü l ten .
Erinnerte ich mich nur an den kurzen Te i l der winterlichen Schlittenfahrt, so habe ich von ihr N ä h e r e s davon erfahren. W i r fuhren damals zu einem Bruder ihres Vaters, der ein großes Stück W a l d in der Johannisburger Heide b e s a ß .
Wenn ich auf das M e e r und den weiten Strand zu sprechen komme, dann e r z ä h l t ' sie von den Sommefaufenhalten an der Ostsee in Cranz und Rauschen.
So bringt meine Mutter Ordnung in die kurzen, oft verworrenen Bilder und Erlebnisse, die in meinem Gedäch tn i s stehen.
In der Schule und aus Büchern lernte ich dann die Heimat meiner Eltern geschichtlich und politisch, geographisch und wirtschaftlich kennen. Nun wurde deutlich, welchen Wer t sie nicht nur für mich, sondern für unser Land und V o l k hat, daß es sich wohl lohnt, um sie zu kämpfen und zu ringen.
gestaltet, hat sie doch in das Heft Bilder von Kön igsbe rg eingeklebt, so ein eindrucksvolles Foto vom Kaiser-Wilhelm-Platz , und sie hat selbst noch farbige Zeichnungen gemacht, vom Haff bei Nidden und von einem mächt igen Elch.
S i e g f r i e d e r z ä h l t v o n d e r F l u c h t
V o n den vier Os tp reußen , die dabei sind, ist Siegfried Steinbacher aus dem Dorf Trakehnen der einzige Junge. Er hat in seinem Aufsatz „Als die D ä m m e brachen" die Flucht seiner Famil ie aus Trakehnen bis nach Eutin sehr anschaulich, k lar und packend erzähl t . „In der Mi t te des Dorfes Trakehnen lag der vierzig Morgen g r o ß e Hof meiner Eltern. Durch seine Pferdezucht, da er zwei Trakehner Stuten besaß, war mein Vater zu einigem Wohlstand gekommen." A u s dem O s t p r e u ß e n b l a t t hat Siegfried Fotos von dem Schloß Trakehnen und von der Bronzeplastik des Hengstes „Tempelh ü t e r " ausgeschnitten und eingeklebt. V o r allem aber hat er Fotos beigegeben, auf denen immer wieder die Pferde seines Vaters im Mit te lpunkt stehen. Siegfried beschreibt nun die Flucht und den Leidensweg. Sie kommen über das Frische Haff: „Mein Vater ging mit ruhigem Schritt neben dem Wagen und lenkte die Pferde. Rechts und l inks vom Wagen sahen wir die Einschläge der Geschosse auf dem E i s . . . A b und zu hör t e man gellende Hi l feschreie. Es war eine furchtbare Todesfahrt." Die beigegebenen Aufnahmen aus dem O s t p r e u ß e n blatt, wie sie wohl allen unseren Lesern noch im Gedäch tn i s geblieben sind, zeigen erschütternde Bilder.
„Mut te r ließ uns Kinder nur selten vom W a gen steigen. Sie hatte Angst, daß sie uns verlieren k ö n n t e . Jeden Tag erlebten wir es: K i n der liefen die Wagen entlang und schrien nach ihren Eltern; Müt t e r suchten ihre Kinder .
„An den S t r a ß e n w e g e n lagen immer wieder tote Pferde und neugeborene tote Fohlen. W i r hatten auch eine tragende Stute vorgespannt. A u f der Autobahn wurde sie krank. W i r mußten sie ausspannen und ihr einen Stall besorgen. Sie brachte ein totes Fohlen zur Wel t ."
Die Famil ie kommt glücklich bis Eutin, aber bei einem Bombenangriff wird am 2. M a i die
Schwester Hi lde g e t ö t e t , die Mut te r w i r d verwundet. „Wir haben dann hier in Hols te in noch unsere Pferde durch Unglücksfal l verloren und in der W ä h r u n g s r e f o r m unser letztes Ge ld . Und wir m u ß t e n wieder ganz v o n vorn anfangen. Jetzt warten wir auf das Wunder , daß unsere Heimat einmal frei wi rd . " Es braucht kaum gesagt zu werden: Siegfried möch te sehr, sehr gerne wieder nach Trakehnen zurück.
Jetzt aber gi l t es, das Leben anzupacken. Er ist siebzehn Jahre alt, er hat gerade die M i t t e l schule Plön zu Ende besucht, und er w i r d Kaufmann werden.
V i e r J a h r e u n t e r R u s s e n
Die drei jungen O s t p r e u ß e n , von denen ich hier e rzäh le , haben nur schwache Erinnerungen an ihre os tp reuß i sche Heimat. Bei K a r i n Jahn, die jetzt achtzehn Jahre alt ist, ist es ganz anders. Nicht, we i l sie schon 1945 sieben Jahre alt war, also zwei , drei Jahre ä l t e r als die anderen, sondern wei l sie erst im A p r i l 1949 aus OstDreußen nach dem Westen gekommen ist, also in der Heimat bis zu ihrem elften Lebensjahr gelebt hat.
Kar in kommt aus dem Samland, aus Tro-gehnen. In den vier Jahren nach der Besetzung haben sie und ihre Mutter unter der russischen Besetzung v i e l Schreckliches erleben müssen . Kar in denkt nicht gern an diese furchtbare Zeit zurück. „Ich packte diesen Aufsatz gar nicht gern an, es sind mit diesem Thema für mich zu viele persönl iche Eindrücke verbunden, von denen man nicht gern berichtet."
Für Kar in ist die Heimat eben nicht nur mit einigen Kindheitserlebnissen verbunden, an die sie noch verschwommene, aber doch freundliche Erinnerungen hat, sondern sie hat i n der Zeit, in der sie anfing, ihre Umwel t richtig mitzuerleben, v i e l Not und Elend gesehen und erduldet. Sie m u ß t e schwer arbeiten und oft hungern. So werden ihre Erinnerungen an die os tp reuß ische Heimat vo l lkommen von den schrecklichen Erlebnissen der Jahre 1945 bis 1949 beherrscht. . M e i n e Mut ter und ich wurden von einem Arbei ts lager zum anderen geschleppt, durch ganz O s t p r e u ß e n bis nach Rußland hinein. A b e r als w i r erst merkten, daß die Russen vor einem Respekt haben, wenn
a „ Pnercrisch auftrat, g ing es uns etwat besser" (Den A u f s a t z v o n K a n n Jahn veröf. f-ntnrhen w i r auf dieser Seite.)
I t s nicnt zu verstehen, d a ß K a r i n nicht so-fo wieder " e i n befreites O s t p r e u ß e n zurück-kehren möchte , sondern erst e in oder zwei i I r ! snä to r? Sie m ö c h t e ihre Heimat nicht nocn einmal in T r ü m m e r n sehen und verwü-
S t A i « K a r i n 1949 in die Bundesrepublik kam, hJwSlttate sie i n einem Jahr v i e r Grundschul. b e w ä l t i g t e s e ^ ^ Elmshorn M i t N ä h e n und Nachhilfestunden b S e r t sie das E inkommen ihrer Mutter etwa, au der sie sehr ^ n k b a r ist, d a ß sie über-haupt die Oberschule besuchen darf. Nach dem A b U u r möchte K a r i n Lehre rm oder Juxistln werden Genau w e i ß sie es noch nicht, bis dah i n d a u e r t es ja auch noch e in Wei lchen, • D i e r e i n e F r e u d e
W e n n man die zweiundzwanz ig ausgesuchten Arbe i t en liest, m u ß man ü b e r das Wissen und den Eifer staunen, mit dem die jungen Verfasser ans W e r k gegangen sind. Sie haben gemalt und gezeichnet, sie haben Fotos aufge. trieben Bilder aus Zei tungen ausgeschnitten — zahllose aus dem O s t p r e u ß e n b l a t t - , Bücher gelesen und Tabe l len studiert; das ist die reine Freude M a n s p ü r t : die A u f s ä t z e s ind nicht das Ergebnis l ä s t i g e n Schulzwanges und nicht aus dem Gefühl „ich m u ß j a" entstanden, sondern aus echter Liebe, j a manchmal aus Begeisterung für diese Aufgabe. U n d man w e i ß auch, ohne d a ß man die v i e l en tausend Auf sä t ze gelesen hat daß vie le v o n den nicht ausgezeichneten Arbe i ten ebensogut s ind wie die ausgewäh l t en .
Besonders erstaunlich ist es, zu sehen, mit welchem V e r s t ä n d n i s und mit welcher Einfühlungsgabe die einheimischen Schüler , die ja das Land ihrer Darstel lungen niemals mit eigenen Augen gesehen haben, ü b e r den deutschen Osten schreiben; unter zwe iundzwanz ig ausgezeichneten Schüle rn s ind fünf einheimische. Die Vo lks schü l e r i n E l l e n Jacobs aus Heide, ein« Einheimische, schrieb in ihrem Aufsatz „Wenn ein Oderkahn e r z ä h l e n k ö n n t e " sehr geschickt und anschaulich von dem L a n d an den Ufern der Oder.
D e r B e r n s t e i n a l s T h e m a
Besonders beliebt war der Bernstein a l l Thema; es wurde besonders gern v o n jungen M ä d c h e n behandelt. Gerade junge Holsteiner schrieben oft ü b e r das o s t p r e u ß i s c h e Gold . Der Grund ist k la r : hier hatten sie doch etwas Konkretes in der Hand , denn diesen wunderbaren Stein kann man auch hier i m Wes ten sehen und fühlen. H i e r war man auch nicht so sehr auf die E r z ä h l u n g e n anderer angewiesen, wie bei Themen ü b e r die ostdeutschen Bauwerke etwa oder ü b e r die Landschaft des Ostens. Und dann ist das auch ein Thema, das die Phantasie bef lügel t : die geheimnisvol le Entstehung, die Einschlüsse , die der Bernstein birgt , — was ist d a r ü b e r nicht alles zu sagen! W a s die ein-heimischen M ä d c h e n ü b e r den Bernstein zu erz ä h l e n w u ß t e n , ist mitunter <T a nz re izvo l l und interessant zu lesen, so zum Beisp ie l der Aufsatz, den die V o l k s s c h ü l e r i n E l k e Dal lmann aus Plön ve r faß t hat; w i r werden i h n spä t e r veröffentl ichen. Die A b s c h l u ß k l a s s e der Otto-Anthes-Schule in Lübeck, einer Volksschule , hat in einer Gemeinschaftsarbeit aus Büchern und Zeitschriften a l le r le i Wissenswer tes ü b e r „Bernstein, das deutsche G o l d des Samlandes" zusammengetragen. Es wurde fast e in Buch daraus, und die k le ine Klassensprecher in — denn alle sechsundzwanzig Schüler , die .an dem Werk mitgearbeitet haben, konnten le ider nicht eingeladen werden — durfte als Anerkennung eine sehr schöne Farbskizze der Langen Brücke in Danzig mit nach Lübeck nehmen.
I n L a b o e
Es wurde so eine interessante und aufschlußreiche Unterhal tung auf der Fahrt nach Laboe. A l s w i r am f rühen Nachmit tag in dem sehr schön gelegenen K i e l e r „ H a u s b a d e o r t " ankamen, s t ä r k t e n w i r uns z u n ä c h s t mit einem krä f t igen Mit tagessen. Dann besichtigten wir das b e r ü h m t e Mar ine -Ehrenmal , das zum Gedenken an die im Ersten W e l t k r i e g gefallenen A n g e h ö r i g e n der M a r i n e errichtet worden ist. Achtz ig Mete r hoch ist das Bauwerk . V o n der Plattform oben konnten w i r trotz des diesigen Wetters weit in die K i e l e r Bucht und das holsteinische Land h ineinbl icken, wei t auf die Ostsee, deren W e l l e n neunhundert Ki lometer weiter nach Osten an den Strand unserer ostp r euß i s chen Heimat schlagen . . .
* Wns mit diesem Aufsatz-Wettbewerb In
Schleswig-Holstein geleistet wurde, ist beispielhaft; die Tat und das Ergebnis sprechen für sich, man braucht nicht noch viele Worte darüber zu sagen.
Bleibt nur zu wünschen, daß auch die anderen Länder endlich diesen und ähnliche Wege beschreiten. Wir aber, wir Ostpreußen, wir Heimatvertriebene dürfen nicht warten, bis irgendeine Behörde von sich aus etwas nach dieser Pichtung hin tut, wir müssen selbst immer wieder anregen und fordern, wir müssen selbst anpacken. Unsere Heimat, unser deutscher Osten, — sie dürfen nicht vergessen werden.
D. Ks.
Agnes Miegel dankt Z u meinem 77. Geburtstag haben mich io
v ie le Gruppen der heimatlichen Landsmannschaft und so v ie le alte und junge Landi-leute durch ihre G r ü ß e und Glückwünsche erfreut, daß es mir nicht mögl ich ist, schriftlich dafür zu danken.
Ich bitte alle, die so freundlich meiner gedachten, hier meinen herzlichsten Dank sagen zu dür fen!
Im Gedenken an die alte Heimat und mit den besten W ü n s c h e n für frohe Ostern!
n . . M . , Agnes Miegel Bad Nenndorf, M ä r z 1956
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Jahrgang 7 / Folge 13 Das Ostpreußenblatt 31. März 1956 / Seite 11
Der Otter verzehrt eine Quappe aus den Vorderpfoten
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a n d e n r M i t E r Iaubnis des Kosmosotters* S t u t t g a r t * u s " I n « ° . die Geschichte eines Fisch-
73epe0nunp mit ^isekottezn Von Wal t er von Sanden-Guja
H ä t t e mich unser zahmer Fischotter, Ingo, nicht mit a l len Lauten und S t i m m ä u ß e r u n g e n seiner A r t vertraut gemacht, so w ä r e die Begegnung, v o n der h ier e r z ä h l t werden so l l , wohl niemals zustande gekommen. A b e r Ingo hatte durch Jahre ein unzertrennliches Leben mit meiner F rau und mi r g e f ü h r t und dafür gesorgt, d a ß w i r n ie vergessen w ü r d e n , w i e sich seine verschiedenen Stimmungen g e ä u ß e r t hatten. A u ß e r d e m trugen aber auch die Begegnungen mit Ottern, d ie i n der Fre ihei t leben, damals in unserer He imat zu dem Erlebnis bei, dds wi r jetzt am D ü m m e r hatten.
Immer ist es mi r e in g le ich g r o ß e r Wunsch geblieben, mit diesem k lugen , a u ß e r o r d e n t l i c h scheuen und auch schon selten gewordenen Tier d r a u ß e n in der N a t u r zusammenzutreffen. A n der k la ren und schnell f l i e ß e n d e n Angerapp lebten zu meiner Zei t immer Ot tern . Sie hatten in den hohen F l u ß u f e r n ihre Baue. Durch die unter dem Wassersp iege l i n den F l u ß m ü n d e n den A u s g a n g s r ö h r e n b l ieben diese den M e n schen g lück l i che rwe i se meistens verborgen.
Im Sommer begegnete man ihnen selten. fA.iJ.ch, im W i n t e r war es etwas Besonderes, sie selbst zu Gesicht zu bekommen. W e n n aber der Fluß zugefroren war, so standen ihre F ä h r t e n und lagen die Reste ihrer Fischmahlzei ten in der N ä h e der Blanken , die auch z u Zei ten strengsten Frostes bei dem raschen Strom der Angerapp offen bl ieben.
A u c h am Nordenburger See gab es Ottern. Dort b e s a ß e n sie keine Baue, w e i l die Ufer z u flach u n d sumpfig waren. Sie lebten in den g r o ß e n , ver landenden Buchten des Sees, wo sie sich ihre W o h n - und Schlafnester in den Schi l fwäldern anlegten. Durch den weichen, moorigen Untergrund waren sie vor Ü b e r raschungen durch Menschen gesichert.
U n v e r g e ß l i c h ist mir eine froststarre M ä r z nacht gle ich nach dem Kr iege 1914'18. Ich hatte mich dort, wo das A s s e k e n f l ü ß c h e n aus der Marschal lsheide kommend i n den Nordenburger See m ü n d e t , angesetzt. A u c h sein Wasser floß schnell und hatte offene Steilen. Rings u m diese war der Schnee v o n O t t e r f ä h r t e n angetreten. Schuppen lagen dort, und dazwischen eine g r o ß e Krebsschere. Lange vor der D ä m m e rung saß ich, durch Schilf und Schneewehen gedeckt, dort i n der N ä h e .
Zuerst unterhiel ten mich Kohlmeisen , die das Rohr in meiner N ä h e auf Insekten untersuchten. M i t dem Abendwerden trug ein leiser W i n d mir a l le r le i G e r ä u s c h e v o m Land zu, das Bellen von Hunden, Schlit tenglocken und die Stimme eines Menschen, der fröhlich singend durch den nahen W a l d g ing . Dann wurde es stiller, der V o l l m o n d warf sein immer hel ler werdendes Licht auf die Schneef lächen zwischen den Sch i l fbes tänden , und wie zu meinen Gedanken passend, „ je tz t m ü ß t e der Otter kommen", vernahm ich ein Rascheln im Schilf. E in sehr starker, dunkler Otter wurde sichtbar, kam vertraut an die kaum fünfzehn Schritte weit von mir entfernte B lanke und umging sie mit tiefer Nase, w o h l nach der Spur eines Gefähr ten forschend. Dann verschwand er im Wasser , fast lautlos; aber an der unruhigen Ober f l äche konnte ich erkennen, d a ß er nicht fortgeschwommen war, sondern sich dort unter dem Eis zu schaffen machte. Ba ld tauchte er wieder auf, schöpfte Luft und verschwand wieder. Er neutes Arbe i t en unter dem Wasser! U n d dann erschien er mit einem r i e s e n g r o ß e n Krebs im Fang. Er hatte ihn w o h l aus seinem Schlafloch zwischen W e i d e n - und Rohrwurze ln mit einiger M ü h e herausgeholt. Flach legte er sich auf den Schnee, nahm den Krebs in seine V o r d e r f ü ß e , die er wie H ä n d e gebrauchte, und begann, ihn laut h ö r b a r vom Kopf an zu verzehren.
Ingos L e b e n s ä u ß e r u n g e n , die Beobachtung mit dem starken Otter und dem Krebs und
V
manche andere Erlebnisse fielen mir ein, als ich an meinem jetzigen Wohnor t nahe dem Dummersee in Niedersachsen mit meiner F rau aus der H a u s t ü r e trat.
Der W i n d und die Regenschauer dieses nassen Win te r s jagten schon seit Tagen ü b e r den D ü m m e r , wirbel ten die dunklen F ä h n c h e n der wei ten R o h r w ä l d e r durcheinander, stemmten sich uns entgegen und trugen das Rauschen der Brandung l a n d e i n w ä r t s , als g e h ö r t e sie zum M e e r e oder einem g r o ß e n Haff. — Soll ten wi r zum Wasser gehen?
Es war heute grau, ka l t und öde . Da mischten sich helle, v o g e l ä h n l i c h e Rufe in das Brausen und Rauschen u n d daneben ein M i a u e n und bettelndes Jammern wie v o n jungen Hunden oder Katzen . W i e ein elektrischer Strom g ing es durch uns: Fischottern! Eine ganze Fami l i e m u ß t e das sein! U n d so schnell und leise w ie mögl ich pirschten w i r an das Seeufer. Der W i n d stand g ü n s t i g für die scharf wit ternden Ottern . A b e r der Rohrwa ld am Ufer war sehr dicht. W i r w ü r d e n die scheuen Tiere nur schwer zu Gelicht bekommen. i J ie hel len Vogel rufe der A l t e n , das Betteln und Kichern der Jungen zogen uns rasch an die richtige Stelle. Dort bewegte sich auf einem Platz mit nur n iedr igen S e g g e n g r ä s e r n und einzelnen d ü n n e n Rohrha l men d ie Fami l ie , eine Mut te r mit drei schon g r o ß e n Jungen. Es gab dort im flachen Wasser offenbar v ie le fingerlange und h a n d g r o ß e Weißf i sche . Die A l t e fing sie und teilte sie an die Jungen aus, die dann die bettelnden und für Ot tern so bezeichnenden kichernden T ö n e h ö r e n l i eßen . K a u m zwölf Schritte waren die Ot tern v o n uns entfernt. Eines der Jungen, scheinbar das s t ä r k s t e , trennte sich mit einem g r ö ß e r e n Weißf isch im Fang v o n der Famil ie , um ihn u n g e s t ö r t verzehren zu k ö n n e n , und kam dabei bis auf vier Schritte an uns heran, legte sich
dort nieder und fraß den Fisch laut schmatzend mit hoch erhobenem Fang, damit er beim Kauen nicht hinausglitt, genau wie wir es von Ingo so oft gesehen hatten. A u s beiden M u n d winke ln rieselten die Schuppen des Fisches herab. A l s er verzehrt war und das Schmatzen verstummte, ahmte meine Frau das Geräusch nach. Sie stand unmittelbar vor mir am seichten Wasser. Da erhob sich der Otter und kam auf sie zu, schnupperte an ihrem Fuß und wandte sich danach langsam und ohne zu erschrecken dem See zu. Die drei anderen Ottern hatten sich weiter fischend, aber ohne unsere Gegenwart zu beachten, etwas entfernt und waren im Rohrwald nicht mehr sichtbar, ihre Stimmen aber waren immer noch nahe vor uns. Die Mut ter lockte mit hellem Ruf zwischen ihrem Fischfang, und das Junge, das schon se lb s t änd ig einen weiten Bogen durch das Rohr machte, antwortete ähnlich, aber weniger laut. W i r h ö r t e n dann, wie es sich mit der Famil ie wieder vereinigte, und auf einer breiten Schneise bekamen wir die A l t e noch einmal zu Gesicht.
Auch an den drei darauf folgenden Tagen blieben die Ottern in jener Gegend, obgleich der Deich dort v i e l von Menschen begangen wurde. W i r h ö r t e n ihre etwas entfernteren Rufe abends und auch am Tage, und noch ein zwei tes M a l hatte ich die Famil ie auf etwa fünfzehn Schritte vo r mir .
Jedes Wildt rer , das man als Freund vertraut und frei, nicht eingesperrt, bei sich hä l t , eröffnet uns V e r s t ä n d n i s und Liebe zu seiner A r t und nimmt uns das Ver langen, gedankenlos oder aus Habgier zu tö ten . Unser zahmer Fischotter, so munter und vo l l e r Einfäl le er auch war, l iebte uns v o n ganzem Herzen, war nur wi rk l i ch zufrieden, wenn er sich in unserer N ä h e befand, und ließ uns in seiner fröhlichen und unbefangenen Weise vieles von den Gewohnheiten und lustigen Einfäl len seiner A r t genossen sehen. Dazu g e h ö r t e auch die Freude, e in geschenktes H ü h n e r e i aufrecht und vorsichtig, mit den Vorderpfoten wie mit H ä n d e n gefaßt, nach seiner g r o ß e n Badewanne zu tragen und dort mit ihm zu spielen. E i n Fischotter ist vo l l e r Wissensdurst , immer unternehmungslustig und bereit zu Spiel und Neckerei . Dabei hat er die l i e b e n s w ü r d i g e Eigenschaft, im zahmen Zustand mehr an seinem Her rn zu h ä n gen als an seinesgleichen.
Qstetioehn V o n Walter Schettler
Im irischen Wind das weite, kahle Land, vom Pflug zerwühlte feuchte Ackererde — Ein silbrig Dämmern aus der Wolke Wand und rings ein Warten, daß es Frühling werde.
Bei dunklem Braun der Wintersaaten Grün, dazwischen stiller Teiche Augen quellen — Ein Schwärm von Vögeln, die von Süd her ziehn zu jener Wälder blauen Wipfelwellen.
Zu weißer Glut zerschmilzt der Wolke Blei, ein goldig Jubellicht erfüllt die Leere, und stark wie Schöpferatem wandert frei ins junge Land der Salzgeruch vom Meere . .
Was dir auch Gutes in der Fremde ward — Wenn hier das Land erwacht im Osterwehen, dein Herz geht dorthin wo die Heimat harrt auf einen Osterruf zum Neuerstehen.
Leberblümch en Im Garten sind die Anemonen aufgewacht,
wie weiße Sterne leuchten sie aus dem alten Laub unter der Haselhecke. Und dort, wo die junge Buche ihren schmalen, silbernen Stamm
D e s neue M o r i a n - H e f t über K Ö N I G S B E R G
portotr. Zut. bal Ein*, v 3 , 2 0 D H auf Po.ticha<±k.: Hamburg 529 27
Büchar.tuba H A F P K 1 , H A M B U R G 13 Gr inda lba rg 9
emporreckt, schimmert es blau, als wäre ein Stückchen Frühlingshimmel aui die Erde gefallen: Leberblümchen sind es, zarte, lichtblaue und rötliche Anemonen.
Und plötzlich steht mir wieder jener kleine Buchenwald vor Augen, irgendwo zwischen Guttstadt und Allenstein, der in den ersten Vorfrühlingstagen einen blauen Teppich von Leberblümchen trug, hin und wieder mit den weißen Tupfen der Anemonen durchsetzt. Ich weiß nicht, wie das Dorf hieß, das im Schatten ;enes Waldes lag. Ein kleines Fließ schlängelte sich durch den Grund, in dessen Tiefe wohl noch
ein wenig Schnee lag. Aber das Meer der himmelblauen Blüten verkündete, daß es Frühling wurde.
Nie wieder habe ich einen Wald gefunden, der so von Frühlingsahnen erfüllt war wie dieser kleine Buchenwald an der Bahnstrecke nach Allenstein. Und nie wieder habe ich die blauen Anemonen in solcher Fülle gesehen wie hier. Am liebsten wäre ich ausgestiegen und hätte beide Hände voll gepflückt. Aber der Zug ratterte weiter — vorbei huschten die silbergrauen Buchenstämme, vorbei der blaue Anemonenteppich, der wie ein Stück eingefangener Frühlingshimmel aussah.
Ja, „Himmelsstern" wird sie auch genannt, diese zierliche Blume, die im Verein mit ihrer weißen Anemonenschwester den winterbraunen Wald so frühlingsbunt stickte. „Leberblümchen" ist der weitaus bekanntere Name. Weil die lederartigen Blätter der Hepatica triloba, wie der lateinische Name lautet, leberlörmig sind, hat man dieser Anemonenart den unromantischen Namen gegeben und die Pflanze als Heilmittel gegen Leberleiden verwendet.
überall in unserer ostpreußischen Heimat blauten im Vorfrühling die Leberblümchen und verzauberten die noch kahlen Laubwälder. W e n n die Kinder sie in ihren warmen Händchen nach Hause brachten, verwelkten sie rasch. Sie wollten im Wald bleiben, im feuchten Laubgrund. Und ihr Dasein war nur kurz. Aber sie schenkten uns die erste Frühlingsfreude, und sie gaben uns das Wissen, daß der lange, harte, ostpreußische Winter nun vorbei war. Wir liebten sie, die kleinen Leberblümchen. So rührend wirkten sie in ihrer zarten Bescheidenheit, daß man sie einfach liebhaben mußte.
Jetzt werden sie wieder blühen, die Leberblümchen in dem kleinen Buchenwald zwischen Guttstadt und Allenstein, wie überall in den Laubwäldern unserer Heimat.
lX)it ivottten östativassei koüan
V o n H e d y G r o ß
Unsere interessanteste Hausgehi l f in war E m i lie , jedenfalls für uns Kinder . Die G r o ß e n sagten: .S ie lügt euch die Hucke v o l l . . ." und was sie dann noch weiter sagten, das sag ich lieber nicht, denn die G r o ß e n gingen da entschieden zu weit. Das war bei ihr alles ganz anders, ihr fiel eben immer was ein, worauf die andern nie kamen.
A l s sie noch ziemlich neu bei uns war und Ostern herankam, fragte sie uns: „Wol len wi r zusammen das Osterwasser holen gehen?"
„Nein" , sagten wir , „das macht bei uns immer unser Vater , er nimmt von den Oster-ruten aus der Wohnstube und holt Osterwasser aus dem Teich und bespritzt dann alle damit. Paß mal auf. zu dir kommt er bestimmt auch, wenn du noch im Bett liegst. Zu uns kommt er immer zuletzt, we i l w i r doch am Feiertag lange schlafen sollen W i r sind dann aber schon lange wach, wi r stellen uns nur schlafend. Er freut sich dann nämlich so, wenn er uns mit den W e i d e n k ä t z c h e n ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht spritzt und wi r dann tun, als wenn w i r davon aufwachen und furchtbar guietschen."
„Ach das ist doch nichts, man m u ß selbst im Morgengrauen aufstehen und zu einem fl ießenden Wasser gehen, dort schöpfen und sich dann zu Hause darin waschen. U n d man darf sich nicht umdrehen, auf dem H i n w e g noch auf dem Rückweg nicht, und die ganze Zeit darf man ke in W o r t reden, dann ist man geweiht, und das bringt einem Glück für das ganze Jahr."
„Och, ich hab doch dies Jahr sowieso Glück, A n meinem Tag hatten die H ü h n e r ü b e r dreißig."
„An meinem sogar sechsunddre iß ig . " „Na ja, Emil ie , du hattest wohl sehr wenig,
was?" Die Tage vor Ostern waren in Eiertage ein
gestellt. Jeden Tag legten die H ü h n e r „auf einen" der Hausbewohner, eigentlich sollte j a dann jeder die seinigen a l le in Ostern zum Frühs tück essen, aber das wurde denn doch nichts.
A b e r unsere Emi l i e brauchte i n diesem Jahre anscheinend sehr v i e l Glück, so bearbeitete sie uns weiter.
Sie hatte sich doch zu Weihnachten auf eine Heiratsanzeige gemeldet. Das Treffen, das dann stattgefunden hatte, machte sie sehr glücklich. Doch nun l ieß der junge M a n n nichts mehr v o n sich h ö r e n . Dabei hatten w i r die Ver lobungsanzeigen schon fertig. Emi l i e hatte an ihren freien Sonntagen i n wunderbar sauberen Buchstaben auf die schönen w e i ß e n Leinenkarten, die w i r aus dem Vor ra t unser Mut te r besorgt hatten, feierlich i n die M i t t e gesetzt: „Emilie Kolensk i -Gus tav" ; seinen Nachnamen hab ich leider vergessen.
U n d darunter: »Ver lob te — Pfingsten i m M a i 19 . . ."
U n d w i r hatten mit unsern Buntstiften re i zende kle ine Blumen herumgemalt. A l s o die Kar ten lagen fertig da i n v ie le glückliche T r ä u m e verwoben, nur das Glück in Gestalt des hübschen jungen Mannes wol l te nicht kommen. Ob sie Cour ths-Mahler las? A c h i wo, das hatte sie gar nicht nö t ig , das fiel ihr alles auch so ein.
A m Schluß hatte Emi l i e uns jedenfalls soweit, daß w i r ganz begeistert waren für das Osterwasser holen. Es erschien uns dies bald als das wichtigste v o m ganzen Ostern.
Sie holte uns dann wort los heimlich aus den Betten, und w i r gingen den schmalen Steg hinter den Scheunen, dann die Grenze, denn die S t r a ß e durften w i r nicht gehen, meinte sie. A c h es war so kalt , i m Dunke ln stolperten w i r ü b e r die holprige Grenze, m i r war es weder weihev o l l noch feierlich zumute, nur unheimlich, aber viel leicht war es den andern ja schön. U n d als ich die Grenze e inmal herunterrutschte, guckte ich auch aus Versehen mal zurück z u meinem warmen Bett hin, der liebe Gott hatte es j a gesehen, aber zum Glück j a nicht Emi l ie .
W i r m u ß t e n ü b e r K o s t ü m s Berg zum Wiesenbach, das war für uns das nächs te f l i eßende Wasser . A b e r als wi r , schon fast in T r ä n e n , endlich ankamen, war der Bach vo l lkommen vereist, v o n Wasser keine Spur.
Emi l i e versuchte mit ihren Klo tzkorken e in Loch zu schlagen, ohne Erfolg. D a kam die Er findungsreiche auf den Gedanken, w i r m ü ß t e n uns alle auf das Eis stellen und tücht ig trampeln und schaukeln, dann w ü r d e es schon platzen und einen Spalt freigeben, es m u ß t e doch schon sehr m ü r b e sein.
Der Zauber war j a l ängs t gebrochen. W i r hatten alle schon die Sprache wiedergewonnen — bei mir ja egal, ich hatte mich ja schon umgedreht —, aber Emil ie meinte, die Hauptsache w ä r e j a denn wohl doch das f l ießende Wasser .
Ja, das Eis war ganz m ü r b e , es knackste sofort, als w i r alle drauf waren. W i r brachen urplötzl ich ein und konnten nur mit M ü h e aus den Schollen und dem grausig kal ten Wasser herauskrabbeln. Emil ie m u ß t e uns durch V e r sprechungen goldener Berge beruhigen, sonst w ä r e n w i r laut heulend nach Hause gelaufen.
Jedenfalls schaffte sie es, uns wieder im Bett zu haben, als unser Vate r mit den Osterruten und dem Osterwasser kam, und diesmal schliefen wi r wi rk l i ch noch ganz fest.
A b e r irgendwie ist die Kunde von unser Expedi t ion doch an die Öffent l ichkei t gekom-
S c h l u ß n ä c h s t e S e i t e
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31. März 1956 / Seite 12 Das Ostpreußenblatt Jahrgang 7 / Folge 13
D i e O s t e r f a h r t n a c h E i c h e n k r u g Es war beschlossene Sache, daß wir Ostern
nach Neuhausen fahren w ü r d e n . W i e sollte es auch anders sein! Lag doch der Kleinbahnhof beinahe vor der H a u s t ü r e , und das aufgeregte Pfeifen des Schmalspurbähnle ins drang ü b e r die Dächer der H ä u s e r hinweg in unsere Fenster und rief und lockte.
«In Neuhausen b l ü h e n schon die Anemonen", rief das Bimmelbähnchen, „und die W a l d v e i l chen blauen i n den Schluchten und der W a l d -
De Brut (Braut) mött ehrem Schleier, de huckt so wie opp Eier
meister g rün t unter der alten Buche . . ." Bet ä u b e n d drang der Duft des Faulbaums mit dem Pfeifen der kle inen Lokomotive in unsere Stuben und verriet, daß der F rüh l ing ü b e r Nacht gekommen war.
Der Faulbaum stand am Königs tor , genau neben der Schienenkurve, die unsere kleine Bimmelbahn mit rasantem Schwung zu nehmen pflegte. Sie gab dazu gehö r ig an und bimmelte und pfiff und ü b e r t ö n t e ihre moderne Schwester, die S t r aßenbahn , mit der sie anschl ießend bis Kal thof e in aufregendes Wettrennen veranstaltete. Hinter Kal thof verf iel unsere liebe K l e i n bahn aber wieder i n ihren alten Trott. Hie l t alle Augenblicke, i n Devau, in Neudamm, in Mande ln — „süße" und „bi t te re Mande ln" hatte man die beiden Haltestellen in Mande ln getauft —, um dann endlich am Z i e l meiner K i n dersehnsucht entgegenzurattern: Neuhausen-Tiergarten!
Liebes, altes Neuhausen! V i e l e Ausf lügler , die moderne Kurorte und schöne S e e b ä d e r gewohnt waren, magst du en t täusch t haben. Denn du botest nicht v i e l dem flüchtigen Besucher: e in altes Schloß, e in altes Dorfkirchlein, ein bißchen W a l d , ein malerisches Fließ und e in paar dunkle Schluchten. U n d e in paar Ausflugslokale mit Apfelkuchen, Papiergirlanden und Sonntagstanz. A b e r für uns warst du unser Kinderparadies. W i r , die w i r i n den grauen S t raßen zwischen Roßgar t en und Sackheim aufwuchsen, tobten durch deine Haselhecken wie Fü l len auf der Weide . W i r pflückten Riesens t r ä u ß e v o n Anemonen, Maiglöckchen und Waldvei lchen, wanden uns Kränze aus guitte-gelbem Hahnenfuß und sanftviolettem Wiesenschaumkraut und zogen i m Sommer mit baumelnden Becherchen auf Beerensuche. Da gab es verwucherte Gräben , deren Rände r rot von Erdbeeren leuchteten. W i r kannten die verstecktesten Himbeerhecken und wuß ten , war Brombeeren zu finden waren. O, im Herbst schenktest du uns aber noch mehr Schätze: süße Nüsse , rote Quitschen zum Kettenaufziehen und
Wir wollten Osterwasser holen S c h l u ß v o n S e i t e 11
men, und das hat Emilies Ruf bei den Großen natür l ich wieder nicht verbessert.
Denn in der nächs ten Nacht . . . Das ist doch die Nacht, wo die jungen Knechte und Mädchen i n Scharen durch die Dörfer zogen und vor den Fenstern der g roßen Höfe die Osterlieder sangen, so laut, so fröhlich, so unverbildet, daß ich das Hal le luhja noch ganz deutlich höre . Sie bekamen dann durchs Fenster gereicht die H ü h n e r e i e r und Speckstücke, die schon in groß e n Schüsseln dafür bereitstanden, denn es kamen sehr viele , die ganze Nacht hindurch.
Ja , in dieser Nacht wurde mehrere M a l e unsere Tür geöffnet, und unser Vater oder unsere Mutter sah herein, ob wir noch in unsern Betten lagen, oder ob w i r vielleicht auch mit Emil ie durch die Dörfer zogen und vo r den Fenstern Osterlieder sangen.
Die Großen w u ß t e n eben nicht, wie sie wirkl ich war, unsere Emil ie . M i t dem Osterwasser hatte es ja nun nicht geklappt, obwohl es ja eine Weihe geworden war, die sich gewaschen hatte, aber der hübsche junge M a n n kam einfach nicht, und die schönen Verlobungskarten verfielen. Sie bekam dann ein paar Jahre später einen andern, das war dann lange nicht mehr so romantisch, aber so ist nun mal das Leben.
Von Ruth Geede
Pilze, die wir im Körbchen stolz nach Hause trugen.
Und du machtest uns mit Eichhörnchen und Reh, mit Elster, Bussard und H ä h e r vertraut. Noch heute steht mir der Tag leuchtend in Erinnerung, da übe r unsern sti l len Rastplatz unter der alten Buche, unter der im Frühl ing der Waldmeister zu finden war, eine Igelmutter mit ihren rosaroten Kinderchen zog. Ein lebendiges Märchen — so erschien es dem Großs tad tk ind , das mit staunenden Augen und angehaltenem A t e m dieses kleine Wunder betrachtete.
Und du hieltst noch lange in mir den Glauben an ein Kinde rmärchen wach, ü b e r das ich bereits mit dem M i ß t r a u e n des heranwachsenden Kindes zu lächeln begann. A n jenem Ostersonntag war es, von dem ich schon zu Beginn erzäh l en wollte.
W i r hatten zu Ostern Besuch bekommen. Onke l Jul ius aus Pi l lka l len . Eigentlich war Onke l Jul ius gar ke in Onke l , jedenfalls verpflichteten keine verwandschaftlichen Grade zu dieser Titulierung. Und doch war O n k e l Jul ius das, was man einen „guten O n k e l " nannte. Eine watteweiche Kinderseele in einem vierschröt igen Körper , ein Paar wasserblaue Ä u g le in ü b e r einem grimmigen Schnauzbart und einer Nase, die nur allzusehr verriet, daß O n k e l Jul ius dem Burgunder sehr, aber auch sehr zugetan war.
K e i n Wunder, O n k e l Jul ius war Junggeselle. So m u ß t e er seine Einsamkeit öfters mit einem guten Rotspon weg t rös t en , — und er war fast immer einsam. Dabei w ä r e er ein prächt iger Va te r gewesen, denn seine Taschen waren immer mit den herrlichsten Dingen pra l lvo l l gefüllt, wenn er zu Besuch kam. W i r zitterten längs t nicht mehr vor Onke l Jul ius ' d r ö h n e n d e m Baß und seinem grausamen Schnauzbart. Unser Blick wurde wie magnetisch angezogen von den Rocktaschen, die sich so v e r h e i ß u n g s v o l l rundeten.
Was kam da nicht alles zum Vorschein: Stundenlutscher, Studentenfutter, zerknautschte M o h r e n k ö p f e und Mandelstangen. Kle ine Fläschchen mit Liebesperlen. U n d Schokoladentäfelchen und Glasbonbons mit einem Bildchen in der Mit te , das man so schön auslutschen konnte. Onke l Jul ius ' Rocktasche war die reinste W u n d e r t ü t e .
K e i n Wunder also, daß ich an jenem Ostersonntag schwer en t täusch t war, als Onke l Jul ius sich zur frühen Morgenstunde einstellte, ohne pralle Rocktaschen. Nicht ein einziges Osterei hatte mir Onke l Jul ius mitgebracht! Zwar lagen schon genug bunte H ü h n e r e i e r und Schokoladenosterhasen in meinem Körbchen, aber auf ein Osterei von Onke l Jul ius hatte ich mich besonders gespitzt. Schade . . .
Immerhin t rös te te die Vorfreude auf die Fahrt nach Neuhausen-Tiergarten die O s t e r e i e n t t ä u
schung hinweg. Und als w i r nach dem Mi t t ag essen zum Kleinbahnhof zogen, hopste ich schon wieder guietschfidel an O n k e l Jul ius ' Hand die Kön igs t r aße entlang.
A m Kleinbahnhof wartete O n k e l Hans und Tante Friedchen. Sie hatten auch Osterbesuch, eine etwas ält l iche Nichte, Beate mit Namen, die der Einfachheit wegen „Bea" gerufen wurde. Ein sanftes Wesen, k l e in und recht „drugge l ig" . A l s O n k e l Jul ius mit seiner Pratze ihre moll ige Hand fast zerguetschte, schlug sie verlegen die w e i ß b e w i m p e r t e n Lider zu Boden.
Es wurde eine fröhliche Fahrt. Der Zug war überfül l t mit Ostersonntagsbummlern. Die kleine Lokomotive m u ß t e noch mehr pusten als gewöhnl ich . In Neuhausen-Tiergarten guol l es bunt aus den pra l lvol len Wagen. M e r k l i c h erleichtert ratterte das Zügle in davon nach N e u hausen-Dorf. Die M ä n n e r waren für Kaffeetrinken, die Damen aber p l ä d i e r t e n für einen ausgedehnten Osterspaziergang. A l s o zog man an der Bahn entlang dem breiten Fluß entgegen. E in kleiner W e g schlängel te sich am Ufer entlang bis Eichenkrug. Dort gab es ein Gasthaus mit delikatem Schinkenbrot. Das reizte O n k e l Jul ius und O n k e l Hans gewal t ig .
Es war schon spä t i m Früh jahr , und der Tag strahlte in wahrer Osterlaune. Die Sonne brannte so heiß v o m Himmel , d a ß man i m Eichenkrug bereits im Freien saß. A u c h w i r nahmen an einem der w e i ß g e s c h e u e r t e n L i n -denholztische Platz. Nach dem Kaffeetrinken hopste ich mit meinem Springseil ü b e r die Wiese .
„Wills t du nicht einmal sehen, ob der Osterhase vielleicht hier e in E i gelegt hat, Matz chen?" d r ö h n t e auf einmal O n k e l Ju l ius ' Baß hinter mir. Ich lachte leicht verlegen. Es gab doch gar keinen Osterhasen, das war j a nur ein Märchen . Ich hatte zwar am Morgen so getan, als ob ich an den Osterhasen glaubte — sicher ist sicher —, aber im Grunde war ich ü b e r dieses K inde rmärchen l ängs t erhaben.
O n k e l Ju l ius aber tat sehr geheimnisvol l und stocherte im nahen Haselbusch herum, der an
Haken , raste am Fe ldra in ent lang und jagte dann, hastewaskannste, davon.
H i . W u r z e l nicht bemerkt, die sich heim-ffis* a u T c S noch mit moderndem Laub be. tuauscn d i * o n k e l J u ius sauste wie ein
c h w e e r e r E S a * h z ° u Bod"en. U n d Klatschte m i , , e ,
S Ä X * 5 £ m « e i n e n Holzwol laes« .
chen lag. W a s w u ß t e ich, daß O n k e l Ju l ius bereits vor
zehn M u l t e n hier gewesen war und das El versteck hatte. Ich sah nur den „Os t e rhasen" ,
He kröcht der Schlang de Eier weg, un wenn se dropp huckt
ein Feld mit junger Saat grenzte. U n d da geschah das Wunder : aus dem Busch sprang ein Hase! E in richtiger Hase mit Löffelohren und einem we ißen Schwänzchen. Er schlug einen
„Fuuler, wöllst e Ei?" Eine lustige Betrachtung über das Ei im Volksmund / Von Berta Gross
Einmal im Jahr hat auch die fleißigste Legerin unter den Hennen Ferien, und zwar übe r Ostern, wo ihr ja der Osterhase das Eierlegen abnimmt. Gelegentlich tut es auch die „Katz", aber nur in ganz besonderen Fällen,, da ihr wohl das Eierlegen zu umständl ich ist, und es schließlich auch eine gewisse Zeit und Vorbere i tung erfordert. „Eh de Katz e E i lejt, bin ich fertig", sagt man darum wohl auch im Samland und in Königsberg . „Dat wart senn, ehr de Katt
Eh de Katz e Ei lejt, bin ich iertig
en E i lecht", meinte man anderswo. Beschleunigt wi rd dieser Vorgang allerdings, wenn man unversehens auf eine Katze tritt. Bei ihrem jämmer l i chen Aufschrei he iß t es: „De wart morje e E i legge!"
Fast hör t es sich an, als beklage er sich über die menschliche Unzulängl ichkei t , wenn ein Vater aus Ä r g e r übe r seinen ungeratenen, nichtsnutzigen Sprößl ing ausruft: „Fär die had ok kunnt de Mutter leewer e E i gelejt hebbe on sick Pankook (Rührei) gebackt!" (Angerburg.)
Bei der Betrachtung übe r die verschiedensten menschlichen Eigenschaften wird ein Vergleich mit dem E i gerne angewandt: „De beide ahne sick wie en E i dem andre", so betont man die Ähnl ichke i t zwischen Geschwistern. Der saubere, adrette Mensch „ös wie utem E i gepellt". „Wie aus em Eeche jeschäl t" ist das saubere Mädchen in Hei lsberg und Pr .-Holland. Einen schönen, aufrechten Gang lobt man: .De jeit (geht),
dat em forts ke in E i vonne Kopp fallt", jedoch tadelt man einen Menschen, der langsam, vorsichtig und unna tür l i ch daherstelzt, „De jeit wie opp rooge (rohen) Eier", oder: „He jeit, als wenn he Eier (undre Motz) drecht ( t rägt) ." „De Brut (Braut) m ö t t ihrem Schleier, de huckt so wie opp Eier" , so vorsichtig und geziert. Einer „huckt a l l wie auf Eier", wenn er es sehr dr ingend und e i l ig hat. A b e r mit einem schwierigen, empfindlichen Menschen m u ß man umgehen, wie mit einem rohen E i . „Fuuler , wöl l s t e Ei?" „Joa, wenn se jepellt sen, ok twei!" k r i tisiert man treffend einen faulen Menschen, w ä h r e n d man dem ungeschickten zuruft: „Oa, goah weg, du Pankook" (Angerburg). W e r unruhig hin und her geht und nicht recht w e i ß , was er anfangen soll , „de rennt romm wie e Hehn met em E i , de nich weet, wo se em legge su l l " (Angerburg, Treuburg). V o n einem M e n schen, der nicht lange auf einer Stelle bleibt, sagt man in manchen Gegenden: „De weet nich, wo he sien E i legge sul l . " W e r aber auf seinem Sitzplatz unruhig hin- und her fähr t , v o n dem he iß t es: „He nestelt sick, wie e Kluck opp Eier!" (Angerburg). „Dat es e k looket E i enne Nacht jelecht", verspottet man einen, der alles besser weiß . W e r seine Nase in Sachen steckt: die ihn nichts angehen, den weist man zurück: „Kemmer (Kümmer) di nich om onjelejde Eier!" Der listige, falsche Mensch „krecht der Schlang de Eier weg, un wenn se drop huckt". Einen Angeber aber tut man kurz ab: „Hehner , de vä l gackre, legge wenig Eier." W e r nichts für sich behalten kann, v o n dem sagt man: „De mott et ok gliek utkakle wie e Hehn, wenn se e E i jelecht heft." W e r sich einen Nebenverdienst zu verschaffen weiß , „de hett e Hehn, de zwee Eier lejt." A b e r wer etwas zu b i l l i g verkauft hat, der hat „für e A p p e l un E i " verkauft.
A l s Nahrungsmittel we iß der O s t p r e u ß e das E i sehr zu schätzen. „Eier sind das beste Rundgetreide" und: „Eier und Butter s t ä r k t Va te r und Mutter." Daher nö t ig te man in Pr .-Holland-„Ete Se man, Soldoatke, on wenn Se en ganzet Ei opä t e ! " In Ebenrode aber sagt der Va te r zur Mutter : „Jeff dem Jung noch e halwet E i , platzt er, denn platzt e r l "
De jeit wie opp rooge (rohe) Eier
sah das E i und glaubte i n diesem Augenblick und für die n ä c h s t e Zei t steif und fest an den Osterhasen. Diese Sel igkei t wurde allerdings durch die Tatsache stark g e t r ü b t , d a ß das Riesenosterei als p l a t t g e d r ü c k t e Schokoladenflunder unter Onkelchens Schmerbauch lag.
S t ö h n e n d erhob sich O n k e l Ju l ius und begann die Reste des s c h ö n s t e n Ostereies, das ich je gesehen hatte, v o n seinem guten grauen A n zug abzukratzen. Inzwischen hatte sich der Familienrest samt O n k e l Hans , Tante Friedchen und der druggeligen Bea eingestellt . Onkel Ju l ius ' A n b l i c k wi rk te verschieden auf die Gem ü t e r : einige lachten aus v o l l e m Halse , andere heuchelten Mi tgefüh l , u n d meine gute Mutter versuchte die Schokolade v o n O n k e l Jul ius ' Schmerbauch abzukratzen.
„Ziehen Sie mal die Jacke aus, H e r r Juknies", sagte da die Bea, .so k ö n n e n Sie sich ja nich bl icken lassen, nu auf Ostern. Geben Sie mir man auch die Wes te mit, Sie k ö n n e n ja solange den M a n t e l anziehen. Ich werd ' a l les i m Krug sauber machen."
O n k e l Ju l ius riß seine wasserblauen Äugle in weit auf und zog gehorsam die Sachen aus. Dann h ü l l t e er sich in seinen M a n t e l und in tiefes Schweigen, w ä h r e n d Bea mit Weste und Jacke zum nahen K r u g zog. Das Interesse an O n k e l Ju l ius flaute ab. Jetzt endlich konnte ich mein Osterhasenerlebnis an die Famil ie bringen. U n d w ä h r e n d meines langen und aufgeregten Berichtes k a m es mi r plötzl ich schmerzhaft zum B e w u ß t s e i n , was ich durch O n k e l Jul ius ' Mißgeschick ver lo ren hatte. „So ein schönes Osterei" , begann ich zu heulen, .so was habt ihr noch gar nicht gesehen. U n d 'n ganz, ganz echtes v o m richtigen Osterhasen."
O n k e l Ju l ius gewann die Sprache wieder: „Heul ' nich, bekommst e in neues, Matzchen. U n d wenn es auch nich so schön is wie das vom richtigen Osterhasen, so is es bestimmt noch v i e l g röße r . W i l l s t eins mit Schmadder drin oder mit v ie len , k l e inen Eierchen?"
„Mit Eierchen . . . " sagte ich und war nun wieder ganz g e t r ö s t e t .
Die Fami l ie wurde langsam unruhig . Die Zeit ve rg ing und Bea kam nicht wieder . Sollte man den ganzen schönen Ostersonntag i m K r u g sitzen? .Ich w i l l euch nicht abhalten, geht man spazieren, w i r kommen dann nach!" sagte Onk e l Ju l ius . Nach e inigem W e h r e n zoyfcn wir dann alle i n Richtung Neuhausen-Dorf ab und l i eßen O n k e l Ju l ius a l le in . „Um sieben am Zug!" rief mein V a t e r dem einsamen, tief i n seinen M a n t e l g e h ü l l t e n Gast noch zu . W e r um sieben Uhr nicht am Z u g war, das waren Onk e l Ju l ius und das Beatchen. O n k e l Ju l ius kam erst kurz vo r Mit ternacht nach Hause. Er entschuldigte sich sehr laut und lange. Die Jacke h ä t t e doch erst trocknen m ü s s e n . U n d dann w ä r e ihnen der Ach t -Uhr -Zug gerade vor der Nase weggefahren. So h ä t t e n sie bis zehn Uhr bleiben m ü s s e n , und dann h ä t t e er natürl ich F r ä u l e i n Beate, die sich so r ü h r e n d um ihn bem ü h t hatte, nach Hause gebracht. Und sie wohnte auf den Hufen . .
Ich bekam ein Osterei . V i e l g r ö ß e r und schöner wie das echte Osterhasenei, das Onke l Jul ius zermatscht hatte. U n d v i e r Wochen später bekamen w i r eine Ver lobungsanzeige .
• u 7 J a ' . J a ' i n N e u h a u s e n geschahen eben noch Wunder . Sol l ten die andern nur Vie rbrüder k rug und Metgethen, Cranz und Rauschen loben O n k e l Ju l ius und ich, w i r schworen auf Neuhausen.
A u c h d e n s o l i d e n L e b e n s
w a n d e l stört n i c h t e i n
Stobbescher Machandel
H e i n r . S t o b b e K G . Old«nburg/Oldb., KanonUnfroB» 12
Jahrgang 7 / Folge 13 Das Ostpreußenblatt 31. März 1956 / Seite 13
lOVi hSAm Rundfunk NDR/WDR/Mittel welle. * Ostersonntag, 13.10 Uhr:
Osteransprache Papst, Pius XII. — Sonnabend, den 7. Apri l , 15.30 Uhr: Alte und neue Heimat.
Norddeutscher Rundfunk — U K W . Ostersonntag, 12 Uhr: Osterbrot und Eierkippen. — Ostermontag, 9.15 Uhr: Een Viertelstunn mit Fritz Reuter. — Dienstag, 3. Apr i l , 16 Uhr: Der Leseteufel, eine ma-surische Geschichte von Siegfried Lenz. — Von Dienstag, 3. Apr i l , bis Sonnabend, 7. Apri l , jeweils 10 Uhr: Lesung „Aus dem Leben eines Taugenichts" (Joseph Freiherr von Eichendorff schrieb den größten Teil dieser Erzählung in dem Landhaus Silberhammer bei Danzig).
Westdeutscher Rundfunk. Ostermontag, 18.20 Uhr: Die sagenhafte Geschichte des Hengstes Goldolphin Arabian,- nach Marguerite Henry, für den Funk geschrieben von Friedel Hömke. — Gleicher Tag, 21.55 Uhr: Liebling, mein Herz läßt dich grüßen . . .", zum 60. Geburtstag des in Königsberg geborenen Operetten- und Filmkomponisten Werner Richard Heymann.
Radio Bremen. U K W , 17.40 Uhr: Osteransprache Papst Pius XII. — Sonnabend, 7. Apr i l , U K W , 20 Uhr: Der Alte Fritz von Zitzewitz und andere Balladenschwänke aus Pommernf aufgezeichnet von Klaus Witt; anschließend Musik aus deutschen Ostseeländern.
Hessischer Rundfunk. Jeden Werktag, 15.15 Uhr: Deutsche Fragen; Informationen für Ost und West. — Ostermontag, 20.45 Uhr: Die Sackgasse, eine Reportage von den Flüchtlingslagern Europas; Reporter: Horst Siebicke.
Süddeutscher Rundfunk. Ostersonntag, 17 Uhr: Faust, erster Teil, von Johann Wolfgang von Goethe. (Gründgens-Inszenlerung des Düsseldorfer Schauspielhauses) — Gleicher Tag, 19.40 Uhr: Der Ostersegen des Papstes; ein Bericht vom Petersplatz in Rom. — Ostermontag, 15.15 Uhr: Ostdeutsche Osterbräuche in Wort und Lied; nach einem Manuskript von Johannes Weidenheim. — Mittwoch, den 4. Apri l , 17.30 Uhr: „Rings um die üskefalle"; eine Sendung über die ostpreußische Seestadt Pillau von Helmut W i l l .
SUdwestfunk. Ostersonntag, 11.50 Uhr: Osteransprache und Segen Papst Pius XII. — Dienstag, 3. April , 17.50 Uhr: Landesstudio Tübingen: Lieder aus Ostpreußen.
Bayerischer Rundfunk. Ostersonntag, U K W , 11 Uhr: Masurische Geschichten von Siegfried Lenz: Der Ostertlsch. Auf Mittelwelle, 11.50 Uhr: Osterbotschaft Papst Pius XII. Auf U K W . 17 Uhr: V o n deutscher Seele; eine romantische Kantate nach Sprüchen und Gedichten von Joseph von Eichendorff, von Hans Pfitzner. Leitung: Eugen Jochum; Orgel: Anton Nowakowski. — Ostermontag, U K W , Ostdeutsche Glocken in Bayern. Auf Mittelwelle, 20 Uhr: Faust erster Teil, von Johann Wolfgang von Goethe, in der Gründgens-Inszenierung des Düsseldorfer Schauspielhauses. — Dienstag, 3. Apr i l , 15 Uhr: Das Recht auf die Heimat; Vortrag von Professor Dr. Heinrich Rogge.
Sender Freies Berlin. Ostersonntag, 11 Uhr: Das Osterwunden eine Erzählung von Agnes Miegel. — Ostermontag, U K W , 18.20 Uhr: Die sagenhafe Ge-ichichte des Hengstes Goldolfin Arabian; nach Marguerite Henry, für den Funk geschrieben von Friedel Hömke. — Mittwoch, 4. Apr i l , 21.15 Uhr: Das Haus der empfindsamen Herzen; ein Hörbericht der Entstehungsgeschichte eines illustrierten Romans von Siegfried Lenz. — Donnerstag, 5. Apr i l , U K W , 13.15 Uhr: Musik aus Schlesien und Ostpreußen (u. a. Der Adebar, Fantasie nach ostpreußischen Volksliedern von Erwin Krol l ; Zogen einst fünf wilde Schwäne, Volkslied; Waldsee in Masuren, aus .Ostpreußisches Bilderbuch", von Otto Besch; Ging ein Weiblein Nüsse schütteln, Volkslied). — Sonnabend, 7. Apr i l , 15.30 Uhr: Alte und neue Heimat.
Rias. Freitag, 6. Apr i l , UKW, 19 Uhr: Volkslieder und Tänze aus Masuren.
Ostfitaußiseke *S<fiäßekeii Die Fahnenweihe
In einem S t ä d t c h e n an unserer o s t p r e u ß i s c h e n K ü s t e fand vor v i e l en Jahren einmal die Fahnenweihe des Fischervereins statt. M i t langen, ernsten Reden wurden v ie l e F a h n e n n ä g e l ü b e r reicht. Dann aber erhiel t die W e i h e eine heitere Note . N u n ergriff näml ich der Vert re ter eines anderen Fischervereins v o m Frischen Haff das W o r t . G r o ß e rednerische Gaben b e s a ß er nicht, und so b e s c h r ä n k t e er sich auf die markigen W o r t e : „Viel Reden ist nicht mein Sinn, hier hast dem N a g e l . Schlag ihm rinn!" W . B.
Gesteigerte Kraf t
M e i n e m V a t e r machte es immer den g r ö ß t e n Spaß , wenn er sich mit den k le inen Dorf jungen necken und unterhalten konnte. Sie besuchten ihn daher auch gern in seiner Werkstat t . Fr i tz und Ot to wa ren s t ä n d i g e G ä s t e , und jeder r ü h m t e sich vo r meinem Vater , d a ß er der S t ä r k s t e sei . A l s sie wieder e inmal zu Besuch kamen, fragte Va te r den Ot to : „ W a t meenst, Ot tke , zwingst du ok dem Fretz?" Hierauf sagte dieser stolz: „ Joa , ohne W u t m ö t t beide H ä n d un m ö t t W u t m ö t t eene Hand!" E. W .
Reingefal len!
A l s w i r unserem k le inen „Fretz* einst e r zäh l ten, er b e k ä m e ba ld e in neues Brüderchen , war er sehr interessiert und neugierig, wie das Baby woh l aussehen werde. Endl ich war das g r o ß e Ereignis da. „Fre tz" , der v o r ü b e r g e h e n d zum O p a ausquartiert war, k a m zusammen mit dem alten Her rn , um den neuen Bruder zu besichtigen. Schweigend schaute er i n die W i e g e und machte e in sehr ernstes Gesicht. Der k l e ine hatte e in faltiges Gesicht und keine Haare, was i h n offenbar sehr erstaunte. A l s w i r ihn n ä m l ich nach seiner M e i n u n g fragten, sagte er: „Da hewwe se ons oawer scheen anjeschmeert, dat ös e o l l e t l " A . N .
Das U r t e i l
Unsere alte Kinder f rau Lieschen p rü f t e alles, was ih r i n die H ä n d e kam, sehr genau. Jedesmal , wenn sie i n jenen Jahren zu Weihnachten Stoff oder W ä s c h e geschenkt bekam,- setzte sie die B r i l l e auf, besah, be füh l t e und rieb das Geschenk, ob es auch bester Q u a l i t ä t sei. W e n n alles zu ih re r Zufriedenheit ausfiel, g ing e in Leuchten ü b e r ih r gutes, altes Gesicht. Befreit aufatmend pflegte sie r e g e l m ä ß i g zu sagen: . . . . is j a a l ler Ehren wert!" Bis heute ist dieser Ausspruch i n unserer Fami l i e nicht vergessen worden. E . G .
Der S a m l ä n d i s c h e K ü s t e n s c h u t z W e n n i n K ö n i g s b e r g f rüher die P r ü f u n g für
junge V e r w a l t u n g s k r ä f t e stattfand, dann wurde nicht nur das Fachwissen geprü f t , sondern man b e m ü h t e sich auch darum, ihr Interesse an öffent l ichen Angelegenhei ten und ihre A l l g e meinbi ldung z u erkunden. Einer der p r ü f e n d e n Her ren war e in bekannter F ö r d e r e r der „ V e r e in igung S ä r l ä n d i s c h e r K ü s t e n s c h u t z " . Diese hatte das Verdienst , unsere schöne Samland-k ü s t e durch Buhnen und andere Befestigungen v o r Landverrusten u n d E i n b r ü c h e n der See zu
bewahren. So fragte er denn einen sehr aufgeregten jungen M a n n : „ W o z u dient die .Ve r einigung S ä r l ä n d i s c h e r Küs t enschu tz ' ? " Die ser war etwas verdattert und antwortete: „Sie dient zur A b w e h r f e i n l i c h e r A n g r i f f e . "
* Ebenfalls vor der K ö n i g s b e r g e r P r ü f u n g s k o m
mission stand e inmal ein junger M a n n , der schon normalerweise etwas stotterte, aber i n der Aufregung dieser Stunde k a u m ein W o r t herausbekam. A l s ihm wieder eine Frage gestellt wurde, stand er mit rotem Kopf da und sagte zunächs t nichts. Der Vors i tzende der P r ü f u n g s k o m m i s s i o n sah das M a l h e u r und beantwortete dann schließlich die Frage selbst. Darauf huschte ein Lächeln ü b e r das Gesicht, des Prüf l ings und nun schoß er los: „Da—da— da—das wol l t ich grade auch sagen!" R. N .
Uberelfer
So um die Jahrhundertwende war es, da schickte i n unserem H e i m a t s t ä d t c h e n St. der altbekannte Gastwir t M . jeden Tag seinen Kut scher mit e inem a l t e r tüml i chen .Coupe" zum Bahnhof, um Reisende abzuholen. Seiten traute sich allerdings jemand i n dieses U n g e t ü m . A l s es nun wieder e inmal dem Kutscher gelungen war, einen Gast zum Einsteigen zu bewegen, fuhr er freudigen Herzens zum Wir tshaus zu rück. Schon v o n wei tem rief er seinem W i r t zu : „Eenem heww w i , Her r M . ! " D a bekam der Gast Angs t und sprang schleunigst aus dem noch fahrenden Wagen . Es bedurfte langer Ü b e r r e d u n g , ehe er sich doch noch zum Einkehren en t sch loß . M . K .
Der erste Radfahrer
A l s i m vor igen Jahrhundert die ersten Radfahrer auftauchten, erregten sie ü b e r a l l g r o ß e Verwunderung , besonders auf unseren Dörfern . So geschah es auch in B., als dort zum erstenmal e in Radler stolz auf seinem hochgebauten S t ah l roß daherkam. Die ganze Dorfjugend hatte sich an der S t r a ß e versammelt und staunte das W u n d e r an. E i n ähn l i ches Rad hatten sie bisher nur be im Scherenschleifer gesehen, und so s tü rz t en sie jetzt ins Dorf und riefen: „Kommt b loß sehne, de Scheereschlieper ös v e r r ü c k t ge-worde. De schliept jetzt de Schossee!" B. T.
Ve rkann t
A l s die K ö n i g s b e r g e r S t r a ß e n b a h n , L in i e 3/15, auf den Hufen noch nicht an Stelle des „ rasenden Litauers" die s p ä t e r e Samlandring-Prome-nade befuhr, ver l ie f a u ß e r den doppelgleisigen Schienen der H a g e n s t r a ß e bei der Haltestel le Luisenallee, g e g e n ü b e r dem „ P i e p s e r m a r k t " , auch noch e in G e w i r r v o n Ausweichschienen. Eines schönen Wintertages zog ich als junge Mut te r mit meinen z w e i warm verpackten k l e i nen K inde rn auf dem Rodelschlitten durch diese Gegend. U m mich besser r ü h r e n zu k ö n n e n , trug ich statt M a n t e l und Hu t nur einen kurzen Faltenrock mit Jacke und S t r ickmütze . Be im ü b e r q u e r e n der S t r a ß e n e c k e geriet der Schlitten
D i e s e s f r ö h l i c h e B u c h e r s c h e i n t d e m n ä c h s t ! Es kostet gebunden 4,80 D M . B e s t e l l u n g e n w e r d e n a b M i t t e A p r i l a u s g e f ü h r t .
V e r l a g G e r h a r d R a u t e n b e r g Leer (Ostfriesland)
in eine unteT dem Schnee verborgene Ausweichschiene und kippte um. Die K inde r fielen i n den Schnee und schrien, hatten sich aber be i ihrer dicken Vermummung nichts weiter getan. W ä h r e n d ich sie unter den A u g e n der an der Haltestel le Wartenden wieder verstaute, ert ö n t e aus der Zuschauermenge eine vorwurfsvo l l e Stimme: . A b e r Fre i le in , wenn das Ihre Daame wißt!" G . St.
Das M ä r c h e n b i l d
W e n n v o r 1914 deutsche Marinetransporte nach dem einstigen Schutzgebiet v o n Tsingtau i n Ch ina gebracht wurden, befanden sich unter den M a r i n e r n stets v ie le O s t p r e u ß e n , zumeist S ö h n e unserer Fischerfamilien. W i e d e r e inmal traf auf einer solchen Reise e in g r o ß e s Truppentransportschiff auf der Ausre i se vo r dem tropischen Hafen v o n Singapore ein. Es war eine wundervo l l e Vol lmondnacht und alles stand a n d ä c h t i g an Deck und bestaunte den m ä r c h e n h a f t e n A n b l i c k der Hafeneinfahrt. P lö tz l ich e r t ö n t e v o n der Ree l ing im s c h ö n s t e n Ost-p reuß i sch der Ausruf : „Mensch, jenau wie i n P i l l au ! " E i n junger Fischer, der sicher oft i n seinem Leben die Nachteinfahrt nach P i l l a u miterlebt hatte, hatte sich zum W o r t gemeldet.
M . H .
2Iu$ 6m oftpzm&fäm Qetmatf reifen. . . Schloßberg (Pillkallen)
Tilsit-Stadt, Tilsit-Ragnit, Elchniederung Liebe Landsleute aus den drei Heimatkreisen T i l -
•it-Stadt. Tilsit-Ragndt und Elchniederung! In einer der letzten Folgen unseres Ostpreußen-
blattes haben wi r Ihnen an dieser Stelle mitgeteilt, daß am 5. und 6. Ma i In K i e l , der Patenstadt von Tilsit, ein gemeinsames großes Heimatkreis treffen stattfindet.
Heute wollen w i r Sie über die billigsten Reise-möglichkeiten nach Kie l Informieren:
Die Bundesbahn gewähr t für Eimzelreisende keine Fahrpreisermäßigung, es sei denn, sie lösen eine Rückfahrkarte mit einem oder zwei Monate Gült igkeit.
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Weit billiger werden Sie die Fahrt nach K i e l machen können, wenn Sie sich an einer Gesellschaftsfahrt mit einem Sonderomnibus beteiligen, und so können wir Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, daß sich die nachfolgenden Verbände und Landsleute bere i te rk lär t haben, eine solche Fahrt für Sie ziu organisieren, doch ist dabei Bedingung, daß Sie sich
bis spätestens Sonnabend, dem 28. April, mit Einzahlung des vollen Fahrpreises bei Ihrem für Sie In Frage kommenden Stützpunkt angemeldet haben. Al le mit Ihrer Reise zusammenhängenden Fragen beantwortet Ihnen bereitwilligst Ihr Stützpunktleiter, doch vergessen Sie bitte nicht, Ihm in Jedem Falle einen Freiumschlag mitzuschicken. Für alle Landsleute, g l e i c h g ü l t i g a u s w e l c h e n H e i m a t k r e i s e n s i e s t a m m e n , kommen für eine Sonderfahrt mit modernen Reiseomnibussen folgende Stützpunkte in Frage: . L _ .
B r e m e n : Bund der vertr. Deutschen, Landesverband Bremen e. V . , (23) Bremen, Schwachhauser Heerstraße 4 (Telefon 2 51 02, außer sonntags), Fahrpreis für H in - und Rückfahrt etwa 10 D M .
B o n n : „Radio-Waldheim", (22c) Bonn a. Rh., Endenicher Straße 349 (Telefon 5 22 28), Fahrpreis etwa 24 D M . Der Bus fähr t über Köln, wo Zusteigemöglichkeit besteht.
B r a u n s c h w e i g : Ldsm. Walter Hoezler, (20b) Braunschweig, Walkürenr ing Nr. 11 II, Fahrpreis etwa 18 D M .
D ü s s e l d o r f : Ldsm. Bernhard Wehmeyer, (Wa) Düsseldorf, Cranachstraße 19 II. Der Bus wird durch das Rhein- und Ruhrgebiet fahren, so daß unterwegs Zusteigemöglichkeiten bestehen.
E l m s h o r n / H o l s t . : Ldsm. Franz Raeder, (24b) Elmshorn 1. Holst., Flamweg Nr . 84 (Telefon Elmshorn 36 37, außer sonntags).
F l e n s b u r g : Ldsm. Hugo Boege, Heilpraktiker, f24b) Flensburg, Gerhar t -Hauptmann-Straße 10 (Telefon Flensburg 747).
F r a n k f u r t / M a i n : Frau Rosemarie Schlüter, geb. Brehme, (lfi) Frankfurt/Main, Karlsbader Straße 3 (Telefon Frankfurt M . 6 62 63).
H a n n o v e r : Ldsm. Bruno Lemke, (20a) Hannover, Phi l ipsbornstraße 4.
H a m b u r g : Ldsm. Mart in Sommer, (24a) Hamburg 18, Parkallee 86 (Telefon Hamburg 45 26 41/42, außer sonntags).
L ü b e c k : Ldsm. Julius Mackat, (24a) Lübeck, Blanckstraße 3 (Telefon Lübeck 2 5101, App. 212, außer sonntags).
M ü n s t e r i . W. : Ldsm. Wilhelm Schweichler, (2la) Münster 1. W., Herdingstraße 21. Dieser Bus fährt über Osnabrück, wo Zusteigemöglichkeit besteht.
S c h l e s w i g : Ldsm. Albert Rosenfeld, (24b) Schleswig, Rathausmarkt 13a, im Geschäftsaimmer des Kreisverbandes Schleswig im L . v. D., täglich von 9 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr, außer Mit t woch- und Sonnabend nachmittags.
Die Abfahrt- und Ankunftszeiten erfahren Sie bei Ihrem Stützpunktlei ter!
A m Vorabend unseres gemeinsamen großen Tref-sens, also am Sonnabend, dem 5. Mai , werden in verschiedenen Gaststätten der Stadt K i e l auf v ie l fachen Wunsch Schultreffen stattfinden, über die Sie Näheres i n unserer Heimatzeitung „Das Ost-preußenblat t" erfahren werden.
Mi t landsmannschaftlichem Gruß! Ernst Stadie, Kreisvertreter für die Stadt Tilsit, (24b) K i e l , Bergstraße 26 Dr. Hans Reimer, Kreisvertreter für den Kreis Tlls*t-Ragnlt, (24a) Lübeck, Glashüttenweg 36 Johannes Klaus, Kreisvertreter für den Kreis Elchniederunig, (24b) Husum, Woldsenstraße 34
Königsberg Stadt Königsberger Treffen am 3. Juni in Hamburg
Wie bereits bekanntgegeben, findet unser diesjähr iges Bundestreffen nach zweijähriger Pause wieder i n Hamburg statt. Wir feiern unser Wiedersehen am Sonntag, dem 3. Juni, in der Ernst-Merck-Halle. Die Vorbereitungen hierfür sind bereits i n vollem Gange.
Wir bitten die Leiter der örtlichen landsmann-schaftltchen Gruppen schon heute, an die Vorbereitungen für Geaneinschaftsfahrten nach Hamburg zu denken. Wir empfehlen eine Fühlungnahme mit Landsleuten aus den Kreisen Al len-stein-Stadt und -Land und Osterode zwecks gemeinsamer Fahrt, da auch diese Kreise am 3. Juni ihre Heimattreffen in Hamburg durchführen.
Weitere Bekanntmachungen folgen. Harry Janzen, Geschäftsführer
Berichte über Luftangriffe erbeten Die Auskunftstelle Königsberg der Patenstadt
Duisburg wird wiederholt von Behörden und von geschädigten Königsbergern gebeten, Bestätigungen über Luftangriffe auf Königsberg zu geben oder zu vermitteln. Abgesehen von den beiden großen Luftangriffen Ende August 1944 fehlen aber Unterlagen oder Aufzeichnungen. Tm Interesse der Geschädigten wird gebeten, der Stadt Duisburg Auskunftstell« Königsberg, Nachrichten über Königsberger Luftangriffe (ohne August 1944) zu senden, und zwar nach Möglichkeit über den Zeitpunkt der Angriffe, das Bombenziel (Stadtteile, Straße, Haus) und die Bombenschaden.
Burgschüler, Raum Düsseldorf—Duisburg Das nächste Treffen ist für Mittwoch, 11. Apr i l ,
ln Düsseldorf, Hotel Querling, am Dreieck, (Straßen-bahn-Llnlen 1, 2, 7) um 20 Uhr vorgesehen.
Erzberger, Regierungsrat
Unser langjähriger letzter Schloßberger Bürgermeister, Dipl.-Kommiunalbeamter Mletzner, jetzt Stadtdirektor des Solbades Melle, feiert am 7. A p r i l seinen 66. Geburtstag und tritt mit Erreichung der Altersgrenze am 1. Ma i i n den Ruhestand.
Der Kreis Schloßberg wünscht dem verdienstvollen Jubilar alles Gute für sein weiteres Leben und hofft, daß er im Ruhestand noch lange seine bewähr te Kraft in den Dienst seines Heimatkreises stellt.
Dr. Wallat, Kreisvertreter, (24) Wennerstorf über Buchholz, Kreis Harburg
Gumbinnen Programm der Gnmbinner Jugendfreizelt 28. April
bis 2. Mai Jugendherberge Sieker bei Bielefeld Sonnabend, 28. Apr i l , Anreisetag. — Sonntag,
39. Apr i l , 8.00 Frühstück; 9.00 Andacht, Pfarrer Wolf gang Plitt , Usseln/Waldeck; 10.00 Jugend und Heimat, Kreisvertreter Kuntze; 10.30 „Gumbinnen, nordöstlichste Reglerungsstadt Preußens", Mit te l schullehrer Friedrich Heffit, Celle; 12.30 Mittagessen; 14.16 Fabrt zum Jugendheim und zur Jugendsiedlung Augustdorf; 18.00 Abendessen; 19.30 Heim-
. abend mit den Bielefelder Puppenspielen. — Montag, 30. A p r i l , 8.00 Frühstück; 9.00Begrüßung durch Oberbürgermeister Ladebeck; 9.30 Geschichte und Wirt schaft von Bielefeld, Dezernent Fuchs; 10.30 Ernstes und Heiteres In Plattdeutsch. Rektor August Schu-kat, Boffzen; 12.30 Mittagessen; 14.00 Besichtigung der Sparrenburg und der Patenstadt unter Führung von Herrn Fuchs; 18.00 Abendessen; 19.00 Lichtbildervortrag „Gumbinnen, Stadt und Land", Herr Gebauer; 20.00 Uhr Aussprache. — Dienstag, 1. Mal , 8.00 Uhr Frühstück; 9.00 Uhr M u sische Stunde mit Schülerinnen der Cecllien-schiule Bielefeld, Studienrät ln Lüdgert ; 10.00 Was haben wi r am Tage X der Jugend der SBZ zu sagen? Herr Thum, Gesamteuropäisches Studienwerk Vlotho/Weser. Anschließend Aussprache; 13.00 Mittagessen; 14.00 Spaziergang nach Watarbör und zum Sennheim des C V J M Im Teutoburger Wald; 18.00 Abendessen; 19.00 Maifeier mit Spiel und Tanz, Fräulein Hanna Wangerin. — Montag, 2. Mal , Besichtigung der Anstalten Bethel. Mittags Abreise. A n allen Veranstaltungen nehmen diesmal Jugendliche und Schüler der Bielefelder Schulen teil.
Anmeldungen zur Freizeit erbitte Ich umgehend. Es sind noch einige Stellen frei!
Kinderverschickung nach Wangerooge Wie im Vorjahr wird auch in diesem Jahr unsere
Patenstadt zehn Kindern, die erholungsbedürftig sind, einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt dn ihrem schönen Kinderhelm auf der Insel Wangerooge schenken. Vier Kinder sind noch aus dem Vorjahr angemeldet, so daß noch sechs Stellen frei sind. Ich bitte um Anmeldungen mit allen Daten und auch Angaben aus der Heimat.
Kreistreffen in Düsseldorf Das Treffen in Düsseldorf war über alle Erwar
tungen hinaus besonders gut besucht. Allen Veranstaltern sage Ich auf diesem Wege nochmals vielen Dank. Unseren besonderen Dank möchte ich Superintendent Klatt sagen!
Haupttreffen ln Bielefeld Das Haupttreffen in unserer Patenstadt findet in
diesem Jahr am 23./24. Juni statt. Es wird wieder mit einer Feierstunde um 15 Uhr in der Aula Cecilienschule eröffnet werden. Das genaue Programm wird noch bekanntgegeben werden. Doch sei heute schon darauf hingewiesen, daß folgende
Sondertreffen stattfinden werden: Handwerker, ehemalige Schüler der Cecllien- und Friedrich-Schule, Regierung, Soldaten, Lehrer und natürlich auch die Teilnehmer der Jugendfreizeiten. Ferner wird bei der Tagung der „Salzburger Verein" seine Mitgliederversammlung halten, an der voraussichtlich wieder Landeshauptmann Dr. Klaus, Salzburg, und Abordnungen von dort teilnehmen werden.
A m Montag, 25. Juni , Ist eine Tagesfahrt ln die so besonders schöne Umgebung von Bielefeld mit Omnibus geplant. Sie ist insbesondere für die Landwirte und ihre Familien geplant, und es sollen unter sachkundiger Führung einige Muster-Sied-liungsbetrlebe besichtigt werden. Es sollen alle besondersschönen, nahebei Bielefeld gelegenen Punkte des Lippeschen Landes besucht werden: Hermannsdenkmal, Detmold, Extern-Steine, die wel tberühmte „Adler-Warte" in Berleberg (Adlerzucht), Bad Salzuflen. Die Fahrt wird voraussichtlich um 8 Uhr beginnen und um 18 Uhr i n Bielefeld enden. Der Preis wird so bil l ig wie möglich gehalten sein. Meldungen bitte ich an Stadtinspektor K a r l Ollvier, Bielefeld, Haupts t raße 3 a, zu senden!
Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Bergedorf, Kupferhof 4
Treuburg Die diesjährige große Wiedersehensfeier der Treu
burger findet am Sonntag, dem 13. Mai , in Wuppertal-Elberfeld, in der Gaststätte des Zoos statt. Weitere Mittellungen folgen.
Ich bitte alle Landsleute, ihre Freunde und Bekannten über diese Veranstaltung zu unterrichten.
Wi l ly Kowitz, stellvertretender Kreisvertreter (24a) Tornesch (Holstein)
Johannisburg Ich begrüße unsere aus der Heimat gekommenen
Landsfleute Frau Auguste Murzln aus Johannisburg und Frau Auguste Mack-Reitzensteln.
Landsmann Forstmeister Wuertz, Wiesbaden, Dotzheimer Straße 13, hat dankenswerter Weise die Sammlung und Sichtung aller Unterlagen für das Archiv und die Chronik unseres Kreises übernommen. Al le Landsleute werden In unser aller Inter-resse gebeten, diese Arbelt zu unterstützen und Material (Heimatberichte, Berichte der Vertreibung, Bilder, Chroniken, auch der einzelnen Gemeinden — soweit nicht schon geschehen — ebenso Lageskizzen der einzelnen Gemeinden) Landsmann Wuertz zuzuschicken.
* Gesucht werden: Ida Dembowskl, geb. Spindler,
auf der Flucht zuletzt in Rastenburg gesehen; Irmgard Radzke und Waltraud Hadlich, geb. Ziehfuss, Arys ; Fri tz Nagelpusch, Drigelsdorf.
Gesucht werden: Fritz oder Gustav Brock, A u guste Zimmek, August Kuehn, Ottilie Guttkowskl und Luise Koslowskl, alle aus Kl.-Zoller ndorf. Landwirt Wlttek aus Zcllerndorf; Richard und Johann Sorzesny aus Thalau. Gargulla, Marie, geb. Samsel, Drigelsdorf: Borowskl Anna, geb. Dom-btowski, Drigelsdorf; Waltersdorf, Ida, geb. Koslowskl, Gehlenburg; Koslowskl, Anna, Gehlenburg. Angehörige des gefallenen Wilhelm Koschorrek, geb. am 22. 12. 1915 in Raken. Die Mutter, Luise Stoschowski, soll In Gr.-Kessel gewohnt haben.
Kreisvertreter Fr. W. Kautz, (20 a) Altwarmbüchen, Hannover
/
31. März 1956 / Seite 14 Das Ostpreußenblatt
Wk g r a t u l i e r e n . . .
zum 03. Geburtstag am 29. März Frau Amalie Blödhorn, geb. Neubert,
aus Königsberg, Haberberger Grund 52 a, jetzt in Lübeck-Travemünde, Steenkamp 22, bei Familie Wi l ly Eisenberg. zum 90. Geburtstag
am 24. März Frau Johanna Thon, geb. Neumann, aus Schippenbeil, jetzt bei ihrer Tochter Anna Zimmermann in Lütjensee bei Trittau, Kreis Stormarn.
am 3. Apr i l Witwe Anna Keller aus Osterode, Jakobstraße 13, jetzt bei ihrem Sohn Alfred in Berlin SW, Oranienstraße 160.
am 5. Apri l Frau Caroline Klimmek aus Heinrichsdorf bei Manchengut, Kreis Osterode. Von ihren Kindern leben noch drei Töchter und ein Sohn, (Rudolf Klimmek), bei dem sie ihren Lebensabend in l-emgo/Lippe, Leopoldstraße 40, verbringt.
zum 89. Geburtstag am 27. März dem Rentner Gustav Haese, Bau
unternehmer in Hermsdorf, Kreis Pr.-Holland, jetzt in Kappeln/Schiel, Fritz-Reuter-Straße 5, bei seiner Tochter Frieda Lobien.
am 28. März Frau Jenny Müller, geb. Bonacker, aus Memel, später in Königsberg, Tiergartenstr. 40. Sie wohnt bei ihrer Tochter, Dr. med. Charlotte Ja-blonowsky, Trier, Bahnhofstraße 9, II.
zum 87. Geburtstag am 1. April der Witwe Marie Dmuß, geb. Schmidt,
aus Sulimmen, Kreis Johannisburg, jetzt bei ihrem Schwiegersohn Franz Rattay in (20) Peine, Hagenstraße 24.
am 2. Apri l Katasterinspektor a. D. Franz Sperling aus Königsberg. Er war 22 Jahre hindurch bis zu seiner Pensionierung bei der Katasterabteilung der Regierung tätig. Seit 1945 lebt er in Honnef' Sieg, Kurhausstraße 22.
zum 86. Geburtstag am 4. Apri l Fräulein Martha Schipporeit aus T i l
sit, jetzt in (24b) Krempe, Stiftstraße 21, Altersheim. zum 85. Geburtstag
am 1. Apri l Landsmann Johann Lippert aus Hin-denburg bei Labiau, jetzt bei seinem Sohn Hans in Wunstorf bei Hannover, Lange Straße 72.
am 9. Apri l Landsmann Wilhelm Kösling aus Schippenbeilshof, zuletzt tätig gewesen auf dem Rittergut Mehleden, Kreis Gerdauen. Er lebt bei seiner jüngsten Tochter Elise Hoffmann in Bremer-haven-W., Bielefelder Straße 2.
zum 84. Geburtstag am 25. März Frau Maria Krück, geb. Joswig, aus
Eydtkau, Hindenburgstraße 21, jetzt bei ihrer Tochter Elisabeth Kaspereit in Stollhausen über Norden-ham/Oldbg.
am 1. Apri l Schneidermeisterwitwe Berta Zielasko, geb. Griesardt, aus Widminnen, Kreis Lotzen, jetzt bei ihrer Tochter Herta Mertins, (20b) Göttingen, Königsallee 221/81.
am 1. Apr i l Frau Auguste Kaschning aus Nem-mersdorf, Kreis Gumbinnen, jetzt in Eisendorf, Kreis
Rendsburg. Sie hat eine gute Aufnahme gefunden und sie betätigt sich dort gern und freudig.
zum 83. Geburtstag am 28. März Lehrer i . R. Hans Fiedler aus Kö
nigsberg, Luisenallee 50 b, jetzt in Landkirchen/Fehmarn. Der Jubilar war 41 Jahre hindurch Lehrer im Kreise Treuburg, zuletzt in Erlental.
am 1. Apri l Landsmann Fritz Nowosatko aus Petzkau, jetzt Solingen-Wald, Obersitter 21.
am 4. Apri l Fleischermeister Hermann Bartlewski aus Osterode, jetzt bei seiner Tochter Ursula Neumann in (23) Lingen/Ems, Kiefernstraße 11.
zum 82. Geburtstag am 22. März der Hauptlehrerwitwe Bertha Fried
rich, geb. Wessolowski, aus Lindenort, Kreis Ortelsburg, jetzt bei ihrer Tochter Luise Richter, Leck' Schleswig, Propst-Nissen-Weg 35.
am 24. März Frau Maria Kupus, geb. Grigat, aus Timber bei Lauknen, Kreis Labiau, jetzt bei ihrer Tochter, Familie Ewald Nareisch, Siedlung Paggenhagen 136, Kreis Neustadt am Rbg.
am 2. Apri l Frau Dorothea Westphal, geb. Honig, aus Preußendorf bei Gumbinnen, jetzt bei ihrer Tochter Helene Dowidowski in Butzbach/Hessen, Kleeberger Straße 55/3.
am 8. Apri l Frau Berta Koesling aus Königsberg, Fischhauser Straße 18, jetzt in (22a) Kaarst/Neuß, Lange Hecke 34.
zum 81. Geburtstag am 3. März Müllermeister Ernst Schlingelhof aus
Schulstein/Samland, jetzt bei seinem Schwager Emil Demke, Sulzbach über Nassau/Lahn (22 b).
am 22. März der Witwe Bertha Sinnecker aus Gerdauen, jetzt in Sohne i . O., Nieberdingstraße.
am 7. Apri l Frau Marie Kotschessa aus Lyck, jetzt Berlin-Britz, Onkel-Bräsig-Straße 86.
am 1. Apri l Schuhmachermeister Ludwig W i l l aus Altkirchen, Kreis Ortelsburg, jetzt in Krempe (24b), Breite Straße 60.
am 1. Apri l Frau Martha Joneleit aus Osterode, Kaiserstraße 25, seit ihrer Aussiedlung am 28. Februar 1956 in Dortmund-Marten, Steinhammerstr. 14. Ihr Ehemann starb hier zehn Tage später.
am 3. Apri l Frau Marie Hinz, geb. Kurreck, aus Bialla, dann Königsberg und Cranz., Sie wohnt bei ihrer Tochter Liesbeth in Krefeld, Steinstraße 211. zum 80. Geburtstag
am 18. März Landsmann Otto Lemhöfer aus Schloßberg, jetzt in Klostersee bei Cismar/Holstein.
am 20. März Frau Johanna Ranglack, geb. Fischer, aus Reuschenfeld, jetzt in Kiel-Wik, Pröjensdorfer Straße 148/150.
am 26. März Landsmann Artur Blumenthal aus Heiligenbeil, Markt 11, jetzt in der sowjetisch besetzten Zone. Er ist durch den Kreisbetreuer Erich Froese, Berlin-Steglitz, Dalandweg 27, Hochhaus zu erreichen.
am 29. März der Bäuerin Juliane Zejewski, geb. Matern, aus Mörken bei Hohenstein, jetzt bei ihrer einzigen Tochter in Hedclingen über Emmendingen/ Baden.
am 29. März Postsekretär i . R. Georg Szillis aus Königsberg, Dorotheenstraße 40 (Postamt 1), jetzt
bei seiner Tochter Helene Kisselis in Bad Kreuznach, Krummer Kranz 37.
am 30. März Frau Johanna Liedtke, geb. Weiher, aus Königsberg, jetzt Bad Homburg, Kronberger Straße 6 a.
am 31. März Frau Emma Raufeisen, geb. Sicklapp, aus Kuckernese, Mittelstraße 9, Elchniederung, jetzt bei ihrer Tochter Edith Vogt in öflingen'Bad., Hauptstraße 196.
Rektor Alfred Reinhardt, der Gründer und Leiter des Vereinigten Jugendorchesters in Königsberg, wird am 31. März 65 Jahre alt. Er wohnt jetzt in Berlin-Tempelhof, Manteuffelstraße 45.
am 1. Apri l Frau Auguste Burnus, geb. Pfemfert, aus Kanitz, Kreis Angerburg, gegenwärtig bei ihrer Tochter Meta Bleich in (20a) Messenkamp 49, über Bad Münder am Deister.
am 1. April Frau Borkowski aus Allenstein, Magisterstraße 10 a, jetzt in Espelkamp-Mittwald, Kreis Lübbecke/Westf., Glatzer Weg 15.
am 1. Apri l Schneidermeister Carl Moritz aus Eydtkuhnen, jetzt bei seiner Tochter Elfriede Lotze, (17a) Heidelberg, Schwalbenweg 65.
am 2. Apr i l Frau Emma Engelbrecht, geb. Bauer, aus Königsberg, Nicoloviusstraße 29, jetzt in Celle, Blumlage 65 a, Schulze-Stift.
am 2. Apr i l Frau Berta Kloster aus Johannisburg, Lindenstraße 11. Sie ist durch ihre Tochter Hertha Kloster, Bonn, zu erreichen.
am 3. Apr i l Frau Ernestine Brandt, geb. Knocks, aus Pritzkehmen, Kreis Schloßberg, zuletzt Mal l wischken. Von ihren neun Kindern leben nur noch ein Sohn und zwei Töchter. Sie lebt jetzt bei ihren zwei Töchtern in Westerstede i . O., Verlängerte Achternstraße.
am 3. Apri l der Eisenbahningenieur-Witwe Bertha Koeck aus Tilsit, Landwehrstraße 34, jetzt mit ihrer Tochter Hanni Siemokat in Frankfurt/M., Buchwaldstraße 39.
am 4. Apri l Kaufmann Fritz Wohlgemuth aus T i l sit, Reitbahnstraße 4, jetzt in Berlin-Tegel, Waid-mannsluster Damm 5.
am 5. Apr i l der Witwe Johanna Naujoks, geb. Hoppe, aus Polompen und Willkischken, Jetzt bei ihrem Schwiegersohn in Langenzenn über Fürth, Kirchfeinbucher Weg 1.
am 19. Apri l Frau Gertrud Drewnadc, geb. Semm-ler, aus Königsberg, Büttelplatz 4 a, jetzt bei ihrer Tochter Eva in Bevensen, Kreis Uelzen, Dahlenburger Straße 26.
zum 75. Geburtstag am 14. März Kaufmann Alfred Senf aus Ged-
wangen, jetzt in Altenthann über Feucht bei Nürnberg.
am 28. März Frau Auguste Lubowsky aus Widminnen, Kreis Lotzen, Markt 7, jetzt mit ihrer Tochter in Weddinghofen über Kamen/Westf., Kampstraße 6.
am 30. März dem Bauern August Winkel aus Irg-lauken, Kreis Wehlau, jetzt in Heide/Holstein, Schützenstraße 15.
am 1. Apr i l Frau Marie Schröder aus Saalfeld, jetzt in (14b) Glotten, Kreis Freudenstadt, Frühlingsstraße 298.
am 1. Apri l Frau Auguste Konek aus Mostolten, jetzt in Dingen über Bremerhaven.
am 2. Apri l Frau Agnes Hanke, geb. Breitenfeld, aus Zinten, Kreis Heiligenbeil, jetzt in Tuschendorf 13 a, über Bremen 5.
aus He
^ ? A D H I Freiarbeiter Otto Nitsch aus Böttcher«. d o T Kreis Bartenstein, jetzt in Neustadt/Holstein (Erika-Bad). Seine Frau ist in der Heimat umgekom-
n Hrei seiner Kinder sucht er heute noch. a m 2 Äonl der Bäuerin und Witwe Emilie Weiß
aus Liebemühl. Abbau, Kreis Osterode, jetzt bei ihrem Sohn Richard in Essen, Margarethenhöhe, W f m
k e
2
S t A m i / F r a u M.nna Anders, geb. Noßbach, aus Kranichbruch, Kreis Insterburg, jetzt Wuppertal-R , r m „ n Fischertal 39/41.
Im Y Anri l Frau Marie Böhnke, geb. Lindemann, ans L a n d X r g , jetzt in Grasdorf 99, Kreis Bentheim.
am 3 Apri l Tischlermeister Robert Deyda aus j 0 . hannisburg (Jugendherberge), jetzt in Schillig, Krei. Jever/Friesland. .
am 3 Apr i l der Witwe Marie Knaps, geb. Diebus, is Königsfließ, Kreis Lotzen, jetzt in Enger, Kreit erford/Westf., Parkstraße 700, bei ihrem Sohn, am 4 Apri l der Witwe Anna Kaßnitz aus Gottken,
Kreis Allenstein, jetzt bei ihrer Tochter, Frau Za-chow, in Freis.ng, Obere Hauptstraße 17.
am 4 Apr i l Landsmann Otto Wedig aus Königs-bero Hippelstraße 4, jetzt in Freiburg/Br., Talstr. 28.
am 5 Apr i l Kaufmann Karl Lukoschat, Inhaber der Firma L Felgenhauer/Tilsit, jetzt mit seiner Familie in Bad Nauheim. Er hat hier wieder ein gutgehendei Geschäft.
Eiserne Hodizeit Landsmann Karl Matziwitzki und seine Ehefrau
Wilhelmlne, geb. Skrebb, aus Darkehmen begehen am 5 Apr i l das Fest der Eisernen Hochzeit. Si» waren zuletzt auf dem Gut Königsfelde tätig. Nach schweren Jahren unter russischer und polnischer Besetzung wurden sie 1947 aus der Heimat ausgewiesen. 1948 kamen die Eheleute nach Herne/Westf., wo sie in der Mulvanystraße 6 ein kleines Stübchen haben. Das Ehepaar hatte elf Kinder, von denen noch fünf am Leben sind, die zusammen mit zwölf Enkeln und zehn Urenkeln am Ehrentag des 86 und 84 Jahre alten Ehepaares in Herne sein werden.
Diamantene Hodizeit Landsmann Friedrich Borm und seine Ehefrau
Regine, geb. Wittkowski, aus Hohensee, Kreis Sensburg, jetzt in Osnabrück, Bruchstraße 31, begehe« am 6. Apr i l das Fest der Diamantenen Hochzeit.
Goldene Hochzeiten Maurerpolier Hermann Brix und seine Ehefrau
Barbara, geb. Kahlke, aus Mehlsack, Kreis Brauns-berg, feiern am 3. A p r i l das Fest der Goldene» Hochzeit. Sie sind durch die Heimatgruppe Olden-burg/O., Cloppenburger Straße 302 b, zu erreichen.
Landwirt David Plonus und seine Ehefrau Maria, geb. Barkeit, aus Gaidellen, Kreis Heydekrug, jetzt in Lutter a. Rbge./Niedersacfasen, Obere Bachstr. 43, feiern am 6. Apr i l das Fest der Goldenen Hodizeit.
Kaufmann Friedrich David und seine Ehefrau Auguste, geb. Grinda, aus Königsberg, Tamnaustr. 6, begehen am 7. Apr i l das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar lebt jetzt in Solingen-Ohligs, Suppenheider Straße 9.
Das Fest der Goldenen Hochzeit begehen am 7. Apr i l der Landwirt Ludwig Chroszewski und sein« Ehefrau Amalie, geb. Bromm, aus Gehlenburg. Abbau, jetzt in Scheeßel, Kreis Rotenburg/Hann., Ostlandsiedlung.
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Königsberg-Ponarther! wer kennt das Schicksal uns. lieb. Mutter u. Brüder, Frau Luise Buchau, geb. Laelsch, geb. 8. 11. 1871, wohnh. gew. b. ihrem Sohn, Lehrer A r thur Buchau, Ponarth, Brandenburger Str. 33; Lehrer Arthur Buchau v. d. Pestalozzischule Ponarth, Kriegsdienstgrad Stabs-zahlmstr., Festungsverpflegungsamt Königsberg, zul. b. Brückenkopf zwisch. Königsberg u. Ludwigsort, FPNr . 36 100 (F.V.A.); Kurt Buchau, Gärtner a. Mühlengarten, K r . Ebenrode (Stallu-pönen)? Soll b. Kolberg, Pomm., v. ostpr. Treck z. Volkssturm gezogen sein. Nachr. erb. Fr. Gertrud Potrafke, geb. Buchau, Speyer (Rh.), Gabelsbergerstr. 16, fr. Insterburg, Jordanstr. 3.
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Ich suche Fräulein Friedel . . . , die mit mir zusammen Anfang März 1945 v. sowj. Soldaten in Lauenburg, Pomm., verhaftet u. nach dem Zuchthaus Graudenz verschleppt wurde. Bitte Nachr. an Frau Gertrud Kerwlen, Bonn, Nordstr. 102, fr. Königsberg Pr.
Weg. meiner Rentenangelegenheit suche ich dring. Zeugen, die mir bestätigen können, daß mein Mann Gustav Haase, geb. 4. 10. 1906, wohnh. fr. Königsberg Pr., Yorckstr. u. Tragh. Mühlenstr. in der Zeit v. 1936—1937 bei der Fa. Gustav Scherwitz, Saatgeschäft, Königsberg Pr., Sattlergasse, beschäftigt war u. Angest.-Vers. gezahlt hat. Ferner, daß mein Mann in der Zeit v. 1938—1939 in der Brauerei Ponarth beschäftigt war. Fr. Ida Haase, Wuppertal-Langerfeld, Wulfeshohl 62.
Wer kann Ausk. geben über mei nen Sohn Hinz, Alfred, geb. 11 10. 1914 in Königsberg, Ostpr., Zivilberuf Hilfslokführer, letzter Wohnort Wehlau, Ostpr., eingez. im September 1944, Einsatz am Weichselbogen? Näh. Ang. erb. Frau Luise Hinz (Mutter), Wuppertal-Vohwinkel, Nathrath 10, b Neuendorf, Fritz.
Heimkehrer! Wer kann Ausk. geben üb. meine Söhne Gefr. Herbert Jepp, geb. 8. 7. 1926 in Rah-nenfeld, K r . Braunsberg, Ostpr., FPNr . 46 382 E, letzte Nachr. Januar 1945 aus Nasielsk, Polen; Heinz Jepp, geb. 12. 11. 1927 in Rahnenfeld, K r . Braunsberg, Ostpr., 2. Ausbild.-Komp. 2. Gre-nadler-Ers.-Bat. in Allenstein, letzte Nachr. Januar 1945 aus A l lenstein? Unkosten werden erst. Frau Anna Jepp, Elsdorf, Kreis Bergheim (Erft), Oststr. 88, Bez. Köln, Rhld.
Krimheimkehrer! Wer kann Auskunft geben üb. d. Schicksal meines Mannes, des Oberfähnrichs Werner Klaus, geb. 5. 7. 1909 z. Danzig-Heubude, FPNr . 58 539 B? A m 10. 5. 1944 i . d. Abwehrfront b. Sewastopol zurückgeblieben. Nachricht erb. Frau Klaus, Jöllenbeck, Herforder Straße 167 a über Bielefeld 2.
Wer kennt das Schicksal des Rentners Gustav Korkowski, geb. 1876, und Frida Zilian, geb. Korkowski,
wohnh. Königsberg, Sternwart-str. 71? Suche Kinder des August Korkowski, gest. 1925, Bärwalde, u. Eduard Korkowski, gest. 1923 Königsberg. Nachr. erb. u. Nr. 62 316 Das Ostpreußenblatt , Anz.-Abt., Hamburg 24.
Gesucht wird Werner Matzkuhn, geb. 20. 4. 1905, fr. Königsberg Pr., Lawsker Allee 99. von Horst Ren-tel, jetzt Calvörde, K r . Haldens leben, Markt 2.
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Wer kann Ausk. geben üb. den Verbleib v. Frau Martha Moerke, geb. Dagott (Geburtstag etwa 1. Jul i 1880 od. 1379), aus Fischhausen, Ostpr., bei Königsberg, Schlageterstraße 10? Ihre letzte Nachr. kam am 9. März 1945 aus dem Centrai-Hotel in Danzig. Ausk. erb. ihre Nichte Gertrud Moerke, Berlin-Zehlendorf, Jo-hannesstr. 14, b. Schräder (West-
i sektor).
Wer kann Ausk. geben üb. meine u. Frida Zilian, geb. Korkowski, pat, geb. 15. 1. 1892 zu Neuwiese/ Liebenfelde, K r . Labiau, u. meine Tochter Erika Zirpner, geb. 25. 2. 1935 zu Neuwiese? Meine Frau soll sich auf d. Schiff „Kap A r -kona" befunden haben. Nachr. erbittet für Fritz Zirpner unt. Nr. 62 307 Das Ostpreußenblatt, Anz.-Abt., Hamburg 24.
Achtung, Heimkehrer! Wer weiß etwas üb. unseren Sohn u. Bruder Obgefr. Artur Mikat, geb. 24.
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Wer weiß über den Verbleib meines Mannes, Uffz. Otto Neubacher, geb. 31. 5. 1900 in Skam-bracken, K r . Tilsit, letzt. Wohnort Heinrichswalde, K r . Tilsit? Derselbe war bei der motorisierten Inf.-Div. 206. Letztes Lebenszeichen 1944, Orscha/Witebsk. Antw. wird dankend erb. an Frau Gertrud Neubacher, Bad Homburg v. d. H . , Landgrafenstraße 28.
Achtung, Heimkehrer! Bei Stalingrad, nördl. v. Orlowka, im Jan. 1943 vermißt: Feldw. Waldemar
Mattern, L 25 392, geb. 10. 1. 1920 ln Großgarten, Kr. Angerburg, Ostpr. Wer kennt meinen Sohn u. kann mir über sein Schicksal berichten? Unkosten werden ersetzt. Angaben an Fr. Anna Mattern, (2lb) Lendringsen, Hauptstraße 50, Kr. Iserlohn.
Ostpr., von mir getrennt u. soll über Tapiau ins Lager Pr.-Eylau gekommen u. dort im Sommer 1946 verstorben sein. Wer kann mir m. näheren Angaben weiterhelfen? Frau Hildegard Portofoe, Wuppertal-Barmen, Buchenstraße Nr. 22, fr. Königsberg-Ratshof, Metgether Straße 4.
Wer kann Ausk. geben über den Verbleib meines Mannes Richard Schirrmann, geb. 13. 8. 1883, A r dappen b. Bartenstein, Ostpr., wurde im März 1945 in Pelzin, Westpr., v. Russen z. Arbeit eingesetzt. Nachr. erb. Fr. Anna Schirrmann, Kie l , Waitzstr. 29.
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Jahrgang 7 / Folge 13 Das Ostpreußenblatt 31. März 1956 / Seite 15
Am 4. März 1956 Ist mein treuer Lebenskamerad, unser gütiger Vater und Großvater , der
Oberstraßenmeister 1. it.
M a r t i n K o w a l z i k im Alter von 84 Jahren in einem Rentnerhelm ln Lotzen, Ostpreußen, von uns gegangen.
Nach einem rechtschaffenen Leben voller Fürsorge für die Seinen hat er die SchJcksalsJahre nach der Flucht mit bewundernswerter Kraft gottergeben getragen. E i n sanfter Tod erlöste ihn von seinen Leiden.
In tiefem Schmerz
Auguste Kowalzik, geb. Kordas im Namen aller Angehörigen
Lotzen, Rentnerheim (Gizycko, WoJ. Olsztyn, Dom renolstow)
Bochum-Laer, Sulingen/Han., Höxter (Weser) Im März 1956
Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom Liebsten, was man hat, muß scheiden.
Allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein lieber treusorgender Mann, unser guter Vater
K u r t G r a m a t k e früher Ackeln und Herdenau, K r . Elchniederung, Ostpr.
nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Herzleiden, fern der geliebten Heimat, am 1. März 1956 verstorben ist.
In stiller Trauer L i n a Gramatke, geb. Dickechas seine Kinder K a r l , Georg und Sabine und Verwandte
Hassenbüttel, den 19. März 195« bei Wesselburen, Holstein
Die Einäscherung hat i n K i e l , die Beisetzung in aller Stille auf dem Wesselburener Friedhof stattgefunden.
Fern semer geliebten ostpreußischen Heimat wurde mir durch einen tragischen Unglücksfall am 4. Februar 1956 mein innigst-
' ter treusorgender Mann, unser lieber Bruder. Scbwie-iöftn, Schwager, Onkel und Vetter
Kaufmann
W e r n e r G o e r t z früher Allenstein, Ostpr.
im 55. Lebensjahre mitten aus einem arbeitsreichen Leben entrissen.
In tiefem Schmerz im Namen aller Angehörigen Elfriede Goertz
geb. von Frankenberg Magstadt, Kreis Böbl, Alte Stuttgarter St raße 11
Die Beisetzung fand am 8. Februar 1956 auf dem Waldfriedhof i n Aalen statt.
Mittwoch, den 14. März 1956, entschlief sanft nach kurzer schwerer Krankheit mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater und Opa, der
Kaufmann und Gastwirt
E w a l d B u d d r u s s f rüher Neukirch bei Tilsit
In stiller Trauer Gertrud Buddruss, geb. Polscheit Ursula Rehberg Egbert Rehberg Claudia-Kerstin Rehberg
Bielefeld, Siegfriedstraße 46
Am 15. März 1956 um 13 Uhr entschlief im 71. Lebensjahre mein lieber Mann, unser guter Vater und Schwiegervater, mein lieber Opa, unser Bruder, Schwager und Onkel
G u s t a v L a M o t t e letzter Rektor der Uhlandschule In Königsberg Pr .
In tiefer Trauer Ida La Motte, geb. Kuschel Dipl.-Kaufmann Gerhard L a Motte und Frau
Hilde, geb. Osterloh, Braunschweig Dr. Horst Peczkowski und Frau
Ursel, geb. La Motte, Schleswig Jürgen Peczkowski Familie Walter La Motte
Bad Godesberg, früher Arys Familie Max La Motte, Argentinien, fr. Elbing Frau Alice La Motte, Hildesheim, früher Lyck Familie Gassilewski
Bad Godesberg, früher Allenstein Frau Anna Naujoks, Berl in Frau Ottilie Kuschel, Königreich, fr. Ortelsburg
Königsberg Pr., Jerusalemer Straße 27 jetzt Schleswig, Chemnitzstraße 90 Die Einäscherung und Beisetzung hat ln aller Stille stattgefunden.
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe, spricht der Herr.
Ev. Jobs. 11, Vers 25 Zum Gedenken
Nach elfjährigem vergeblichem Warten gedenken wir ln stiller Trauer unseres gellebten Bruders, Schwagers und Onkels, des
Hauptfeldwebels
Fr i tz S c h w e i g e r geboren 21. März 1913 in Kl.-Gudellen, K r . Goldap
angeblich gefallen am 15. September 1944 im Raum von Jesi auf dem östlichen Kriegsschauplatz
In stillem Gedenken Johann Schweiger und Frau Gertrud
geb. Aumüller und Geschwister und übrige Verwandte
Kleln-Gudellen, Kreis Goldap Jetzt Mulsum, Kreis Stade
A m 20. März 1956 nahm Gott der Herr nach langer schwerer Krankheit meinen inniggeliebten treusorgenden Mann und guten Vater, den
Kaufmann
G e o r g F r i t z e im 71. Lebensjahre zu sich in den ewigen Frieden.
In stiller Trauer Anna Fritze, geb. Neustedt und Tochter Gerda
Königsberg Pr. , Jerusalemer Straße 1 jetzt Bremen, Völklinger Straße 27
Zum Gedenken
In Liebe und Treue gedenken wir meines lieben Mannes, unseres guten Bruders, Schwagers und Onkels, des
Architekten
K u r t M a y geb. 8.11.1903
der am 8. A p r i l 1946 in russischer Gefangenschaft verstarb.
Meta May, geb. Hellenbach
Powayen, K r . Samland jetzt Essen, Corneliusstraße .44
vhr> ti- 4rt •* *»
Im festen Glauben an seinen lieben Heiland entschlief am 25. Februar 1956 nach einem schweren, geduldig ertragenen Leiden mein lieber Mann und herzensguter Vater
A d a m C h a r d i u l l a im Al ter von 67 Jahren.
In tiefer Trauer Frau Emma Charchulla, geb. Griebsch Waltraut Charchulla
Königsberg Pr., Jahns t raße 12, Johannisburg, Ostpr. jetzt Essen, Allbauweg 2
Fern ihrer geliebten unvergeßlichen Heimat verstarb am 4. März 1956 nach kurzer Krankheit unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter , Schwester, Schwägerin und Tante, Frau
Luise W o t t r i c h geb. Plickert
aus Insterburg, Ostpr. im 74. Lebensjahre. Sie folgte ihrem am 22. Januar 1945 verstorbenen Gatten
dem technischen Reichsbahninspektor
H a n s W o t t r i c h aus Insterburg, Ostpr.
In stiller Trauer Hans Wottrich, als Sohn Hildegard Wottrich, geb. Reinecke Fritz Grosschopff Luzia Grosschopff, geb. Wottrich
als Tochter Die Beerdigung fand am 7. März ln Duisburg-Hamborn statt
Unsere inniggellebte treusorgende und verehrte Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
C h a r l o t t e B a h r geb. Reimann
ist am 12. März 1956 im Alter von 77 Jahren heimgegangen in den ewigen Frieden.
In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen Käthe Bahr
Peine, den 20. März 1956
Die Beerdigung hat am 16. Marz 1956 ln Peine stattgefunden.
Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben.
Es hat Gott dem Herrn gefallen, am 23. März 1956 den
Kaufmann
G u s t a v N e u m a n n aus Königsberg Pr .
nach einem arbeitsreichen Leben im 84. Lebensjahre in die Ewigkeit abzurufen.
In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen
Kaltenkirchen, Schützenstraße S7
Familie Carl Bleyer
Die Trauerfeier hat am 18. März 1956 im Krematorium Ohlsdorf, Halle C, stattgefunden.
A m 14. März 1956 entschlief sanft nach längerem Leiden mein lieber Mann, unser guter treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater , Bruder und Onkel
M a r t i n H e r o l d Oberwerkmeister i . R.
früher Z.W.T. Tilsit im 77. Lebensjahre. In stiller Trauer
Elsa Herold, geb. Kah l Fritz Herold und Frau Hedwig, geb. Schulz Hans Herold und Frau Anna, geb. Markewitz Margarete Herrmann, geb. Herold Fritz Kessler und Frau Ruth, geb. Herold und vier Enkelkinder
Weilburg a. d. Lahn, Im März 1956 Erbstollen 3
A m 12. März 1956 entschlief, fern der geliebten Heimat, unsere gute Tante und Schwägerin
B e r t a S c h n e p e l im 76. Lebensjahre.
In Liebe und stiller Trauer Im Namen aller Hinterbliebenen Walter Pawelcik, Worpswede
Insterburg, Ostpreußen Jetzt Böchlenstedt (Hann.)
Nur Arbeit war Dein Leben. Nie dachtest Du an Dich, Nur für die Deinen Streben, War Deine höchste Pflicht.
Fern Ihrer gellebten ostpreußischen Heimat entschlief sanft am 7. März 1956 unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter
B e r t a V o l g n a n d t geb. Domnowskl
früher Hanswalde, K r . Heiligenbell, Ostpr. im Alter von fast 84 Jahren.
Im Namen aller Hinterbliebenen Ernst Marienberg und Frau Elise
geb. Volgnandt
Bodenwerder, Baustraße 14, K r . Holzminden
E i n treues Mutterherz hat aufgehört zu schlagen und ruhet in der Heimaterde.
In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen verstarb nach kurzer Krankheit am 1. März 1956 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter
R e g i n e R o h m a n n geb. Schiwy
Im fast vollendeten 77. Lebensjahre.
In stiller Trauer
Fritz Rohmann und Tochter Frieda noch in Puppen, K r . Ortelsburg, Ostpr.
Fritz Rohmann und Frau Johanna, geb. Esch Ernst Bieber und Frau Hedwig, geb. Rohmann Paul Rohmann und Frau Maria, geb. Ollech Max Bogumil und Frau Berta, geb. Rohmann Wolf Wölfle und Frau Minna, geb. Rohmann W i l l i Rohmann und Frau Gertrud, geb. Dopatka Hermann Müller und Frau Marta, geb. Rohmann 11 Enkelkinder und ein Urenkel
Gelsenkirchen, Düsseldorf, Rüthen/Sauerland, Essen, Essen, Altena (Westf.), Velbert (Rhld.)
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zu br ingen.
31. M ä r z 1956 / Seite 16 Das Ostpreußenblatt Jahrgang 7 / Folge 13
Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!
Unser lieber Vater, mein lieber kleiner Opa, der frühere Lagerverwalter der An- u. Verkaufs-Genossenschaft Heiligenbeil
Franz Lötzke Inhaber des goldenen Verdienstzeichens
der Industrie- und Handelskammer für Ost- u. Westpreußen ist heute nach kurzer schwerer Krankheit im 87. Lebensjahre in den Frieden Gottes eingegangen.
In stiller Trauer
Hellmut Lötzke Irma Lötzke, geb. Giese Heidrun Lötzke
Hamburg-Neuenfelde, den 18. März 1956 Kirchenstieg 14
Die Beisetzung fand am Mittwoch, dem 21. März 1956, auf dem Friedhof in Neuenfelde statt.
Am 18. März 1956 verschied nach einem erfüllten Leben im Alter von 87 Jahren der
frühere Lagermeister
Franz Lötzke Inhaber des goldenen Verdienstzeichens
Seine langjährige Tätigkeit und seine großen Verdienste als Mitarbeiter sichern ihm ein treues Andenken. Auch er war in Freud und Leid einer der Unseren.
Ostpr. An- und Verkaufsgenossenschaft e. G. m. b. H. Heilleenbeil E. K e i b e 1
In seiner Heimat Allenstein, Ostpreußen, verstarb unerwartet nach kurzer schwerer Krankheit am 9. März 1956 unser lieber guter Vater
J o h a n n e s K a s p r o w i t z im Alter von 74 Jahren. Elf Jahre lang hoffte er vergebens auf die Heimkehr seiner Kinder, denen er die Heimat erhalten wollte.
In stiller Trauer
Maria Kasprowitz, geb. Neumann Allenstein, Ostpr., Trautziger Straße 5S
Alfred Kasprowitz Göttingen, Königsallee 18
Irmtraut Kasprowitz Düsseldorf, Gerresheimer Straße 32
Dietrich Kasprowitz Düsseldorf, Gerresheimer Straße 32
Reinhold Kasprowitz Göttingen, Wöhlerstraße 12
Die Beisetzung hat am 13. März 1956 auf dem Aliensteiner Josefi-Friedhof neben unserer lieben Mutter stattgefunden.
Am 3. März 1956 verstarb nach langer schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der
techn. Eisenbahninspektor a. D.
G u s t a v B o r r m a n n aus Insterburg, Ostpr., Ziegelstraße 9
im Alter von 71 Jahren. In stiller Trauer
Gertrud Borrmann, geb. Tischmann Gerda Borrmann, sowj. bes Zone Hilda Kahnwald, geb. Borrmann Herbert Kahnwald, Hof a. d. Saale Bruno Borrmann, Rio de Janeiro Hedel Borrmann, geb. Söhnchen Herta Walter, geb. Borrmann Willy Walter, Kirchhellen i. W. 5 Enkelsöhne
Die Beisetzung fand in aller Stille am 7. März 1956 in der sowjetisch besetzten Zone statt.
Am 15. März entschlief nach schwerer Krankheit, aber doch unerwartet, unser lieber Sohn, Bruder und Schwager
K a r l S c h w e d e Im Alter von 45 Jahren.
In stiller Trauer Rudolf Schwede und Frau Marie Walter Schwede und Frau Rudolf Schwede (vermißt) Kurt Schwede und Frau Edith
Silberbach, Ostpr., Kr. Mohrungen Jetzt Borghold/Ostfriesland. Kanada und Hagen
Am 23. März 1956 entschlief nach kurzer schwerer Krankheit mein lieber herzensguter Mann, unser gütiger und fürsorglicher Vater und Großvater
Mittelschulrektor i. R.
E w a l d N e u b a c h e r früher Korschen, Ostpr.
zuletzt tätig in Winsen (Luhe)
im Alter von 69 Jahren.
Aufopferungsvoll hat er für seine Lieben gesorgt. Pflichterfüllung bis zum letzten war sein Lebensziel. Der Schule und der Jugend galt sein Denken und Handeln. Seine geliebte Heimat Ostpreußen war ihm unvergessen.
In stiller Trauer
Frieda Neubacher, geb. Schmidt Winsen (Luhe), von-Somnitz-Straße 4
Irmgard Leuer, geb. Neubacher, und Familie
Friedberg, Hessen, Ludwigstraße 17
Gerd Neubacher und Familie Wilhelmshaven, Bromberger Straße 4
Zum zehnten Todestag Am 28. März 1946 verstarb, fern seiner ostpreußischen Heimat, in der sowj. bes. Zone, unser lieber Vater, Schwiegerund Großvater
Rektor i. R.
A u g u s t B o e n i g k geb. 5. Mai 1891
Er folgte seinem ältesten Sohn Hauptmann
Josef B o e n i g k der auf der Heimfahrt aus der Gefangenschaft am 16. Juli 1945 in Bayern tödlich verunglückte.
In treuem Gedenken Johannes Boenigk und Frau Monika
geb. Handtke, Kirchheim Teck, Württbg. Klara Boenigk, Bremen Wilhelm Schrem und Frau Gretel, geb. Boenigk
Inngingen, Ulm Kurt Spiess und Frau Helene, geb. Boenigk
Stuttgart/Württ. Erna Boenigk, geb. Soult, Kamen, Westf. und acht Enkelkinder
Eischofstein, Kreis Rößel, Ostpr. Marktplatz
Am 18. März 1956 entschlief nach langem schwerem Leiden im Alter von 65 Jahren unser lieber Vater, Schwiegervater und Opa, unser Schwager, Onkel, Neffe und Vetter, der
Bauer
P a u l S z o n n
In stiller Trauer Günter Szonn und Frau
Bürgerhuben, Elchniederung, Ostpr, jetzt Lübeck-Israelsdorf, den 19. März 1956
Am 27. März 1947 verstarb ganz plötzlich mein geliebter treusorgender Mann, mein lieber Paps und Schwiegervater, unser lieber Onkel und Vetter, der
Brauereidirektor und Kyffhäuser-Kamerad
E u g e n B r u n o B r a u n an den Folgen der erlittenen Gefangenschaft, fern seiner geliebten Heimat, im Jagdhaus Stockheim, Ufr.
Im Namen der Hinterbliebenen Wwe. Hedwig Braun
früher Tilsit. Waldstraße 2 jetzt Köln-Mülheim, Rüdeshelmer Straße 21
Dr. med. Inge Vaerst und Dr. jur. Hans Vaerst
Köln-Mülheim, Rhodiusstraße 20
Unerwartet schnell hat Gott meinen lieben Mann, Vater und Sohn
H e r b e r t Schulz Im Alter von 36 Jahren zu sich in die ewige Heimat abgerufen.
In tiefem Leid die Gattin Gertrud, Reb. Reichwald mit Töchterchen Regina Frau Berta Schulz, geb. Groß, als Mutter
Zinten, Abbau, Kr. Heiligenbeil Jetzt Neuneck, Kr. Freudenstadt (Schwarzwald)
Charlotte Synovzik geborene Konstanty
nahm der Herrgott am 27. Februar 1956 um 11.20 Uhr in sein Reich.
Sie folgte ihrem Mann
Johann Synovzik gest. am 27. Januar 1951 in Gr.-Zechen im Alter von 83 Jahren. Als sie erlöst wurde, war sies 82! Jahre alt und hatte ihre verehelichte Tochter Grete und deren Jungen bei sich au ihrem verödeten Hof in Gr.-Zechen, Kr. Johannisburg in Masuren.
Sie wurde am 1. März begraben.
Fern von ihr, verstreut über ganz Deutschland und im Ausland trauern und denken an sie ihre Söhne und Töchter, ihre Enkel und Urenkel und alle anderen Verwandten und Bekannten, die sie lieb und gern hatten.
In ihrer aller Namen Ida Platha, geb. Synovzik
Köln-Mülheim, Gronauer Straße 15
Am 4. April gedenken wir unserer verschollenen lieben Mutter und Großmutter
J o h a n n e W o o p geb. Thulke
zum 84. Geburtstag. Im Namen aller Hinterbliebenen
Böttchersdorf, Kr. Bartenstein Jetzt Herten, Westf., Branderheide 17
Fritz Woop
Zu seinem 95. Geburtstag am 28. März 1956 gedenken wir unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters
Sanitätsrats
Dr. m e d . H a n s G e r v a i s der fast 60 Jahre in seiner über alles geliebten ostpreußischen Heimat in Drengfurt, Kr. Rastenburg, als praktischer Arzt gewirkt hat und seit Ende Januar 1945 auf der Flucht bis Landsberg, Ostpr., verschollen ist. Für alle Nachrichten über sein Geschick auf der Flucht wären wir allen Ostpreußen, die ihn gesehen haben oder sonst etwas über ihn wissen, sehr dankbar.
Hilde Fischer, geb. Gervais Bernhard Fischer, Oberregierungsbaurat i. R. Gisela Fischer, Arzthelferin zugleich für ihre beiden gefallenen Brüder Hans Peter und Dieter
Gottes Wille kennt kein „Warum Nach elfjähriger Ungewißheit erreichte uns die Nachricht daß unser ältester Sohn
Helmut Kerkern Leutnant und Zugführer bei einer Fallschirmabt.
im Alter von 24 Jahren bei den letzten Abwehrkämpfen in Westdeutschland, am 6. April 1945 bei Bramsche gefallen Ist.
Unser jüngster Sohn Kurt Kerkau
Obergefreiter bei der Arth ist am 21. März 1945 im Alter von 21 Jahren in Steindorf bei Heiligenbeil, Ostpr., bei den letzten Abwehrkämpfen gefallen.
Die trauernden Eltern Ewald und Ida Kerkau, geb. Nikeleit Waltraut Brandt, geb. Kerkau Horst Brandt und alle Verwandten
Baltupönen, bei Wischwill, Kr. Tilsit, Ostpr. jetzt Schwanewede. Bez. Bremen, Heidesiedlung 50
Fern der Heimat entschlief am 10. März 1956 sanft und ruhig mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, der
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im 72. Lebensjahre. In stiller Trauer
Elise Ullrich, geb. Sprengel Heinz Ullrich (im Osten vermißt)
und Frau Charlotte, geb. Preuß Alfred Ullrich
und Frau Ursula, geb. Schmidt die Enkelkinder Renate-Heidi, Helga, Peter und Gert, Ute
Uetersen, Holst.. Alsenstraße 52 Sülzgitter-Bad, Helenenstraße 11
Zu früh hast Du uns verlassen.
f n r E / ; E T H N J K H , I 8 E N T o d e s t a g a m 26. März gedenken wir in inniger L.ebe unseres Sohnes und Bruders
H e r b e r t U n r u h Beb. 19. 2. 1925
In stiller Trauer Familie Karl Unruh
Heiilgenbeil und Drausenhof, Kreis Pr - H n i i a n r t
jetzt Nette.burg b. Leer, OstfricsUnd