Die Geschichteder deutschen Sozialversicherung
vor dem Kapitalismus zu Beginn undnach dem Kapitalismus
• vor Erfindung der Dampfmaschine (1769, James Watt)• vor französischer Revolution (1789)• Oberschicht (Klerus, Adel, Gutsherren, Handwerker, Zünfte) Produktionsmittel frei• Unterschicht (Gesinde, Mägde, Knechte) keine Produktionsmittel unfrei hier zumindest etwas ab-gesichert Gutsherr musste sich um Gesinde kümmern
• Klerus, Adel, Gutsherren, … entmachtet• reiche Industriebesitzer (neue Oberschicht) und Proletariat (Lohnarbeiter)• beide persönlich frei (Freiheit nicht mehr an Eigentum gebunden)• Freizügigkeit, frei Berufs-/Arbeitsplatzwahl, Vertragsfreiheit• Aber: Lohnarbeiter leiden an härterer wirtschaftlicher Abhängigkeit als vorher• Zwang ständig Arbeit zu haben (Existenzsicherung selbst + Familie), da sonst kein Verdienst zum Überleben• bei vorübergehender oder gar dauernder Arbeitslosigkeit Existenzbedrohung besaßen nichts anderes als Ihre Arbeitskraft• Soziale Sicherungseinrichtungen gibt es nicht
Missstände
lange Arbeitszeiten
Frauen- und Kinderarbeit
Arbeitsumweltverhältnisse
Kündigungsfristen
Löhne
X
1. lange Arbeitszeiten
• Grund: Arbeitskräfteüberangebot niedrige Löhne Zwang zu hohen Arbeitszeiten• Gesundheitsschäden• keine Regeneration aufgrund der vielen Arbeitsstunden möglich X
2. Frauen- und Kinderarbeit
2. Frauen- und Kinderarbeit
2. Frauen- und Kinderarbeit
• Einkommen Vater reicht nicht zur Existenzsicherung
• Vater arbeitslos od. arbeitsunfähig
• keine Erfindung d. Industrialismus, aber hier bes. Ausprägung
• Frauen arbeiten zusätzlich zur Hausfrauenarbeit außerhalb d. Hauses
• Kinder arbeiten nach strenger Disziplin d. Fabrikarbeit
• nicht unter Schutz u. Anleitung d. Eltern
• i.d.R. ab dem 8.-9. Lebensjahr (teilweise schon früher)
• nicht nur in Fabriken (z.B. Verbrauchsgüterindustrie)
• auch im Bergbau (z.B. Streckenhüter, Kohlekarren schieben) X
3. Arbeitsumweltverhältnisse
X
• Arbeitsplatzbedingungen
• Licht, Luft, Lärm, sanitäre Bedingungen, Gesundheits- u. Unfallschutzvorrichtungen unbeachtet
• persönliche Behandlung durch AG u. Vorgesetzte
• Minderschätzung d. AN u. Verstöße gegen d. Menschenwürde
4. Kündigungsfristen
X
• jederzeit, ohne Frist
• von einem Tag auf d. anderen keine Gewissheit ob weiterhin Arbeit ( keine gesicherte Existenz)
5. Löhne
• ermöglichen nur Leben am Existenzminimum
• Lohnzahlungsformen denkbar ungünstig f. AN
• Zahlungsanweisungen, d. nur weit entfernt v. Wohnort eingelöst werden können
• Abtretung Ford. AG ggü. Kunden an AN (müssen erst eingetrieben werden durch AN)
• Naturalzahlungen (Lebensmittel u. Produkte minderer Qualität müssen erst noch durch AN verkauft werden)
X
Zusammenfassung wirtschaftliche und soziale Lage der Arbeiter
• frei aber Arbeitsangebotszwang
• keine Sicherungseinrichtungen f. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall,
Erwerbsunfähigkeit, Alter, Tod
• Lebens- u. Existenzangst als ständiger Begleiter
• Wohnungselend (Überbelegung, sanitäre/hygienische Zustände, Mietpreise)
• Fabrikbesitzer machen Vorschriften hinsichtlich Eheschließung,
Kindererziehung, Wareneinkauf, Wirtshausbesuch, Lektüre, politische
Betätigung, usw.
Die soziale Wende …
• Arbeitnehmerschutzgesetz (1839) f. Kinder u. Jugendliche (w/Rückgang d. Wehrtauglichkeit)
• Arbeitnehmerschutzgesetz (1845) f. alle AN
• Frauenarbeitsgesetz
• Armenpflegegesetz
• allgemeines, geheimes, direktes Wahlrecht (1867) SPD als Vertreter der sozialpolitischen Richtung kann nun endlich wirken
• Kaiserliche Botschaft …
Kaiserliche Botschaft vom 17. November 1881
Wilhelm der I. erkennt endlich, dass die Unterschicht sich irgendwann erheben wird und will die Missstände verbessern! Das Wohl der Arbeiter rückt nun in den Blickpunkt
Otto Fürst von Bismarck(*1815 + 1898), Ministerpräsident unter Kaiser Wilhelm I.
1883:Krankenversicherungsgesetz
1884:Unfallversicherungsgesetz
1889:Invaliditäts- und Alters-sicherungsgesetz
X
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