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taste! Spotlight #3:
Generation Foodie.
Über die Demokratisierung des Gourmet-Daseins und die neue Lebensmittel-Leidenschaft der jungen Wilden.
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Wir schreiben das Jahr 2007. Zu Hause bei Familie Schmidt:
Klaus (50) und Petra (47), verheiratet, zwei große Kinder.
1977 haben sie geheiratet, knapp 5 Jahre später kam das erste Kind zur Welt. Heute sind
die beiden ein etabliertes Ehepaar, wohnen in einem Häuschen in München-Bogenhausen.
Klaus ist Anwalt, Petra Deutsch-Lehrerin, beide arbeiten ganztags in sicheren Jobs. Die
beiden Kinder (Daniel, 25 und Tanja, 21) studieren.
Klaus und Petra lieben gutes Essen. Als die Kinder klein waren, hat Petra lange Zeit nur
halbtags gearbeitet und abends oft einfache Speisen, die Kinder gerne mögen, gekocht.
Am Wochenende waren Freunde zum Essen da oder man hat gemeinsam gegrillt. Jetzt
sind die Kinder aus dem Haus und versorgen sich selbst. Mit zwei vollen Gehältern haben
Klaus und Petra nun genug Geld, um richtig gut essen zu gehen – und endlich können sie
sich auch die Gourmet-Tempel der Sterneköche leisten. Wenn sie heute selbst kochen,
dann nichts Banales; Koch-Experimente auf Spitzenniveau, stets mit besonderen (=
seltenen, teuren) Zutaten sind ihr Hobby.
Die Foodies in ihren Anfängen...
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Früher strebten Foodies nach klassischen Luxusmarken.
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Wir schreiben das Jahr 2014. Zu Hause bei:
Thorben (26) und Kati (24), seit 3 Jahren verliebt, keine Kinder.
2011 haben sie sich auf einer Mitkoch-Party bei Freunden kennengelernt, seit einem Jahr
wohnen sie jetzt in ihrer kleinen 55qm-2-Zimmer-Wohnung in Hamburg-Eimsbüttel
zusammen. Thorben hat gerade seinen ersten Job als Junior Texter in einer Werbeagentur
ergattert, Kati macht gerade ihren Master in Soziologie, nebenbei kellnert sie in einem
kleinen Nachbarschaftscafe. Die beiden haben kein Auto, sind noch nie gemeinsam in den
Urlaub geflogen, kaufen gerne Second Hand und auf Flohmärkten Möbel und Kleidung.
Alles was nach Abzug der Fixkosten übrig bleibt, geben sie für‘s Essen aus: sie gehen
gerne und oft mit Freunden essen, bevorzugen aber Restaurants mit Rohstoffen aus
nachvollziehbaren Quellen – und sie wollen immer wieder etwas Neues ausprobieren.
Gleichzeitig haben sie sehr viel Spaß am Einkaufen und Kochen. Bio-Qualität ist für sie
kein Muss, viel wichtiger sind ihnen besondere ( = authentische, faire, handfeste) Zutaten.
Immer mit dabei: das Smartphone, um kulinarische Genüsse für die Community zu
dokumentieren.
Die Foodies heute...
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Heute definieren Foodies Luxus anders!
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Heutige Foodies sind Feinschmecker mit einer extremen Leidenschaft für gutes Essen. Sie
beschäftigen sich intensiv mit Lebensmitteln, lernen und sprechen gerne darüber und haben
multiple Ernährungspersönlichkeiten – heute vegane Pasta, morgen das Dry Aged Entrecote.
Sie zelebrieren Anbau, Einkauf, Zubereitung, sowie Verzehr von Lebensmitteln besonders –
obwohl sie ihren Lebensunterhalt in der Regel nicht mit einer gastronomienahen Tätigkeit
bestreiten.
Es sind Kenner von Qualität, die Selbstgemachtes und hochwertige Zutaten schätzen.
Gesundheit und Genuss sind ihnen gleichermaßen wichtig.
Dabei verfolgen sie die neuesten Trends im Bereich des Kulinarischen und sind stets auf der
Jagd nach einem neuen Geschmackserlebnis.
Der Versuch einer Definition – oder: you are what you eat.
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Sehnsucht nach
Handfestem
Warum sind die „neuen“ Foodies so anders? Fünf Gründe.
Freude an
guten
Lebensmitteln
Spaß am
Herstellungs-
prozess
Wunsch nach
Nachvollzieh-
barkeit
Hang zur
Selbst-
inszenierung
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2_TitelfolieWie lebt die neue Generation Foodie?
2_TitelfolieStichwort: Handwerkskunst.
Sie zelebrieren die Zubereitung guter Lebensmittel.
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Sie verwandeln geliebte Klassiker in kreative Innovationen.
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2_TitelfolieStichwort: Back to Nature.
Sie lieben natürliche, authentische Lebensmittel.
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Sie ernten Obst und Gemüse frisch vom (eigenen) Feld.
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2_TitelfolieStichwort: DIY – Do It Yourself.
Sie lassen sich von internationalen Magazinen inspirieren.
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Sie machen immer häufiger Lebensmittel selbst – z.B. Brot.
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Sie zeigen ihr Essen via Instagram: #foodporn #foodie.
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Sie teilen ihre Ideen und Rezepte auf Food-Blogs.
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2_TitelfolieStichwort: besondere Zutaten.
Sie sind gut informiert und wissen genau, was sie wollen.
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Sie experimentieren mit seltenen Spezialitäten – z.B.
Aroma-Olivenholz für‘s BBQ.
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Sie bevorzugen Manufakturen gegenüber Industrieware.
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2_TitelfolieStichwort: Eating out.
Sie lieben Foodtrucks als schnelle Quelle frischer Speisen.
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Sie ziehen die Produkt-Verliebte-Küche den Gourmettempeln
der Sterneköche vor.
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2_TitelfolieStichwort: Einkaufserlebnis.
Sie verbinden gerne Einkauf und Konsum – also das Nützliche
mit dem Schönen.
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Sie kaufen gute Lebensmittel dort, wo die Inszenierung stimmt.
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2_TitelfolieStichwort: gutes Gewissen.
Sie legen Wert auf Transparenz und Qualität.
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Sie glauben daran, dass gutes Tun auch Spaß machen kann.
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Fazit:
Ein Foodie-Dasein ist 2014 kein unerschwinglicher Luxus mehr.
Heute geht es schlichtweg um gute, authentische statt teure,
seltene Lebensmittel!
Nun liegt es an Handel, Industrie und Gastronomie, das
Potenzial zu erkennen und glaubwürdige Lösungen zu
entwickeln, um die neue Generation der Foodies für sich zu
gewinnen!