+ All Categories
Transcript
Page 1: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

Kleine Plätze mit groSSer WirKungProjektbeschreibung 1.000 mini-Spielfelder

www.dfb.de www.fussball.de

Page 2: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

2

« Wie keine andere Sportart bringt Fuß­

ball Menschen unterschiedlicher Haut­

farbe, Religion und Herkunft zusammen.

Er ist gelebter Teamgeist, Fair Play und

gegen seitige Wertschätzung. Der DFB

setzt mit den Aktionstagen auf den 1.000

Mini­ Spielfeldern engagiert seine Selbst­

verpflichtungen im Rahmen des Natio­

nalen Integrationsplans um, wofür ich

herzlichen Dank sage. »

Prof. Dr. Maria Böhmer,

Staatsministerin beim Bundeskanzleramt

Page 3: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

3

inhalt

VoRWoRT HoRST R. ScHMIDT 05

1.000 MINI­SPIElFElDER — EIN gRoSSER ERFolg FüR AllE 06

ANlASS ZUM BAU DER 1.000 MINI­SPIElFElDER 08

Abnehmende staatliche Sportstättenbauförderung 08

Veränderte Rahmenbedingungen im Breitenfußball 08

gesellschaftlicher Wandel und Integration 08

Mädchen wollen Fußball spielen 08

ZIElE DES PRoJEKTS 09

PRoDUKT MINI­SPIElFElD 10

Belag des Mini­Spielfeldes 10

Aufbau des Mini­Spielfeldes 1 1

REAlISIERUNg DES PRoJEKTS „1.000 MINI­SPIElFElDER“ 12

EINWEIHUNgSVERANSTAlTUNgEN 14

MITSPIElEN KIcKT! — AKTIoNSTAgE 16

HERAUSFoRDERUNgEN 18

ZUSAMMENFASSUNg 18

DANKSAgUNg 21

AUSBlIcK 22

1.000 MINI­SPIElFElDER — EINE BIlANZ 23

Page 4: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

4

Vorbereitung des Spielfeldes. Begradigung der oberfläche.

Produktion der Banden. DFB­Präsident Dr. Theo Zwanziger bei der Eröffnung des ersten Mini­Spielfeldes am 24. oktober 2007 in der Heinrich­Mumbächer­grundschule im Stadtteil Bretzenheim in Mainz.

Page 5: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

5

VorWortHorst R. Schmidt,Schatzmeister und verantwortlicher Projektleiter des DFB­Präsidiums

Sehr geehrter Damen und Herren,

am 13. April 2007 hat das DFB­Präsidium den Beschluss gefasst, mit dem Bau

von 1.000 Mini­Spielfeldern gezielt in die Nachhaltigkeit der Weltmeisterschaft

2006 zu investieren.

Am 25. September 2009 wurde durch unseren Präsidenten Dr. Theo Zwanziger

in Mainz das 1.000 Mini­Spielfeld eröffnet.

Zwischen diesen beiden Terminen liegt eine spannende und arbeitsreiche Zeit in

der Umsetzung eines der größten Einzelprojekte, das sich der DFB jemals vorge­

nommen hat.

Ich möchte mich hiermit bei allen Beteiligten ausdrücklich für die geleistete

Arbeit und für den reibungslosen Ablauf bedanken. Das umfangreiche Projekt,

innerhalb der vielfältigen Maßnahmen zur Nachhaltigkeitssicherung der WM

2006, wäre ohne die enge, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Präsidium,

Projektleitung, Projektteam und externen Dienstleistern nicht möglich gewesen.

Mit dem Bau der Mini­Spielfelder, der am 24. oktober 2007 begann, hat der DFB

vor allem einen überaus großen Beitrag zur Sportinfrastruktur an deutschen

Schulen geleistet und vielen Schülerinnen und Schülern ermöglicht, nicht nur

einen Zugang zum Fußballsport zu finden, sondern so auch von den viel fältigen

sozialen Potenzialen dieser Mann schaftssportart zu profitieren.

Die vorliegende Broschüre soll Ihnen einen Einblick in das Projektmanagement

und einen überblick über die vielfältigen Ergebnisse dieses DFB­Projekts geben.

Allen an der Projektumsetzung Beteiligten nochmals meinen herzlichen Dank.

Horst R. Schmidt

Page 6: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

6

1.000 mini-SPielfelder – ein groSSer erfolg für alle

Als das DFB­Präsidium im April 2007 beschloss,

einen großen Teil des gewinns der FIFA Fußball­WM

2006 in Maßnahmen zur Nachhaltigkeitssicherung

der WM 2006 zu investieren, konnte niemand ahnen,

dass bereits sechs Monate später Dr. Theo Zwanziger

und Nationalspielerin Renate lingor den Ball auf

dem ersten Mini­Spielfeld in Mainz ins Rollen bringen

würden.

Innerhalb von zwei Jahren ist ein grossartiges Pro­

jekt erfolgreich realisiert worden, das einmal mehr

das Engagement des DFB für die gesellschaftliche

Entwicklung in Deutschland verdeutlicht.

Mit dem Bau der 20 x 13 Meter großen Kunstrasen­

spielfelder von Flensburg bis lindau leistete der

DFB einen erheblichen Beitrag zur Sportinfra­

struktur an deutschen Schulen. Darüber hinaus er­

füllte das Projekt eine weitere wichtige Zielsetzung:

die Intensivierung der lokalen Zusammenarbeit

zwischen Fußballvereinen und Schulen. Was liegt

näher, als den Fußballplatz an die Schule heran­

zurücken und die Sensibilität für die jeweiligen

Sozialräume zu entwickeln.

Das nach übergabe des ersten Referenz­Spielfeldes

im oktober 2007 das Projekt innerhalb von 682

Tagen mit der Eröffnung des 1.000 Mini­Spielfeldes

abgeschlossen werden konnte, zeigt die Entschlos­

senheit, mit der alle Beteiligten diese zukunfts­

weisende Idee der 1.000 Mini­Sportplätze umge­

setzt haben. Denkt man in Kategorien üblicher

baulicher Planungs­ und Umsetzungszeiten, ist die

Bewegungssituation von Kindern und Jugendlichen

durch den DFB im Sprinttempo verbessert worden.

Schulkinder in ganz Deutschland können jetzt auf

1.000 Plätzen mehr Fußball spielen. Die Felder wur­

den flächendeckend und gewichtet nach der Mit­

gliedsstärke der 21 landesverbände über ganz

Deutschland verteilt. Ein Mini­Spielfeld gibt es an

der grundschule in Adelby in Flensburg, dem nörd­

lichsten Standort, wie auch in der grundschule Reutin

in lindau, dem südlichsten Punkt auf der Karte.

3. April 2008 in grevenbroich: die Kinder freuen sich nicht nur über das neue Mini­Spielfeld, sondern auch über den Besuch der Nationalspielerin Fatmire Bajramaj zur Eröffnung.

Page 7: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

7

« Der Deutsche Fußball­Bund setzt mit dieser Maßnahme ein deutliches Signal,

dass er nicht nur die Eliteförderung unterstützt, sondern sich ebenso an der Basis

engagiert und mit seinen Investitionen dazu beiträgt, das freundschaftliche und faire

Miteinander von Menschen aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen gruppen zu

ermöglichen. »

Dr. Theo Zwanziger, DFB­Präsident

Außerdem an der grundschule im sächsischen

Horka, dem östlichsten Standort, und beim Spiel­

verein Rindern in Kleve, dem am tiefsten in West­

falen gelegenen Mini­Spielfeld.

Das Projekt ist noch zu jung, als dass man es schon

abschließend beurteilen könnte. Viel wird davon

abhängen, was die jeweiligen Träger und Akteure

daraus machen. Das innovative Raumkonzept muss

sicherlich durch einen innovativen geist und eine

entsprechende „Bewirtschaftung“ ergänzt werden.

Dies ist allein schon deshalb wichtig, weil Sport nicht

von vornherein und nicht in jedem Fall integrativ

wirkt. Seine sozialen und integrativen Potenziale

können durch geeignete Maßnahmen vor ort aber

optimal erschlossen werden.

Die Mini­Spielfelder sind damit auch eine Herausfor­

derung für lokales gesellschaftliches Engagement.

Wo erforderlich, muss durch Zugangsregeln sicher

gestellt werden, dass Jungen und Mädchen aller

Altersgruppen das Mini­Spielfeld regelmäßig nutzen

können; pädagogisch betreute Nutzungszeiten kön­

nen unter besondere Schwerpunkte gestellt werden.

Die Plätze sind pflegeleicht, müssen aber dennoch

regelmäßig gepflegt werden. Warum nicht gemein­

sam mit den Kindern und Jugendlichen die Platz­

pflege organisieren und den Platz so zu „ihrem“

Mini­ Spielfeld machen? Eine kluge Raumpolitik, die

sich mit intelligenten Beziehungen zur Kinder­ und

Jugendkultur und einer Strategie der Sensibilität

gegenüber den Sozialräumen verbindet, stellt nicht

nur eine optimale sportliche Nutzung des Mini­Spiel­

feldes sicher, sondern fördert auch die Akzeptanz

der Anwohner in der Nachbarschaft.

Das DFB­Engagement soll auch beispielgebend sein.

Mit Freude können wir feststellen, dass es in einigen

Bundesländern bereits Folgeprojekte gibt, etwa in

Rheinland­Pfalz und Brandenburg, wo mit landes­

mitteln weitere Mini­Spielfelder gebaut werden.

Page 8: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

8

anlaSS zum Bau der 1.000 mini-SPielfelder

Die Vineta grundschule in Berlin hat einen Anteil ausländischer Schüler von 90 %, …

Abnehmende staatliche

Sportstättenbauförderung

Die Förderung des Sportstättenbaus ist in erster

linie Aufgabe der länder und der Kommunen. Auf­

grund der schwieriger werdenden finanzi ellen Situ­

ation bei den öffentlichen Händen gelingt es immer

seltener, die notwendige Erhaltungspflege der vor­

handenen Sportstätten oder gar notwendige Neu­

bauten sicher zu stellen. Der Sanierungsbedarf von

Sportstätten steigt im gegenzug permanent an. So

musste der DFB im Rahmen seines Projekts

„Soziale Integration von Mädchen durch Fußball“

feststellen, dass gerade an grundschulen in sozial

benachteiligten Wohngebieten es schlicht an Flä­

chen für das Fußball spielen fehlt oder bestehende

Anlagen für Fußball nicht zugelassen waren – und

der Fußball damit seine sozialen und integrativen

Potenziale gar nicht erst entfalten kann.

Veränderte Rahmenbedingungen

im Breitenfußball

Die Schullandschaft verändert sich. Die bundes­

weite Einführung von ganztagsschulen ist be­

schlossen, gleichzeitig soll in vielen Bundesländern

das Abitur bereits nach 12 Schuljahren absolviert

werden. Die Kinder und Jugendlichen müssen also

einen höheren Anteil ihrer Zeit in der Schule und für

die Schule aufwenden. Dies betrifft unmittelbar die

Zeiträume (und teilweise auch die Sportanlagen), in

denen traditionell die Sport­ und Fußballvereine

ihre Angebote machen. Der Zugang von Kindern und

Jugendlichen in die Vereine und damit zum Vereins­

fußball wird dadurch beeinträchtigt. Hinzu kommt,

dass Kindern und Jugendlichen heutzutage ein

vielfältiges Angebot von konkurrierenden Freizeit­

aktivitäten zur Verfügung steht, wobei das passive

Konsumieren der aktiven Bewegung den Rang abzu­

laufen scheint. Während Kinder und Jugend liche

ihre Freizeit früher zum großteil unter freiem

Himmel verbrachten, widmen sie sich heute ver­

stärkt dem Internet, Spielkonsolen oder dem

TV­Programm.

Gesellschaftlicher Wandel und Integration

Neben dem schulischen und technologischen Wandel

in Deutschland verändert sich auch die Bevölkerung

und das kulturelle Zusammenleben. Die Zahl der

Kinder in Deutschland nimmt kontinuierlich ab,

gleichzeitig erhöht sich der Anteil von Kindern mit

Migrationshintergrund.

Unsere gesellschaft setzt sich heutzutage aus einer

Vielzahl von Menschen aus verschiedenen Kultur­

kreisen zusammen, deren Integration eine wichtige

gesellschaftspolitische Aufgabe darstellt.

Mädchen wollen Fußball spielen

Mädchenfußball „boomt“. Immer mehr Mädchen

wollen Fußball spielen, gerade auch Mädchen mit so­

genanntem Migrationshintergrund. Dazu werden in

Ballungsräumen zunächst einmal freie Sportplatz­

kapazitäten und Hallenzeiten benötigt, die jedoch

angesichts der oben beschriebenen Entwicklungen

immer weniger zur Verfügung stehen.

Page 9: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

9

Das DFB­Präsidium fasste am 13. April 2007 den Be­

schluss, in Deutschland 1.000 kleine Fußballplätze,

sogenannte Mini­Spielfelder, zu bauen und dafür

insgesamt einen Betrag von 17 Millionen Euro bereit

zu stellen. Hinzu kamen 10 Millionen Euro von adidas

und 3 Millionen Euro von der UEFA.

Mit diesem Projekt sollte nicht nur der überschuss

der FIFA Fußball WM 2006 einer nachhaltigen

Verwendung zugeführt werden, sondern vor allem

auf die Entwicklungen im Sportstättenbau, Breiten­

und Mädchenfußball und der gesellschaft reagiert

und versucht werden, diesen entgegen zu wirken

und damit gleichzeitig als großer Sportverband

einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung zu

leisten.

Schulen und Vereinen, die keine oder nur eine be­

grenzte Sportinfrastruktur vorzuweisen hatten, soll­

ten die Möglichkeit erhalten, zukünftig auf moder­

nen Kleinspielfeldern Fußball spielen zu können.

Bewerben konnten sich Schulen und Vereine nur ge­

meinsam: Dadurch sollte eine vertiefte Kooperation

von Schule und Verein im lokalen Umfeld sicher ge­

stellt werden.

Darüber hinaus sollten die bundesweit flächen­

deckend errichteten Mini­Spielfelder einen Anreiz

zur Modernisierung von Sportstätten schaffen. Ein

Schwerpunkt der Zielsetzung sollte, vor allem mit

Blick auf die FIFA Frauenfußball­Weltmeisterschaft

2011 in Deutschland, auf die Förderung des Frauen­

und Mädchenfußballs gelegt werden.

Projektziele:

1. Sicherung der Nachhaltigkeit der Fußball­Welt­

meisterschaft 2006

2. Schaffung von Fußballinfrastruktur an Schulen

3. Förderung der Kooperation zwischen Schulen

und Sportvereinen

4. Integration von Kindern mit Migrationshinter­

grund

5. Förderung der bewegungsbezogenen Erziehung

von Kindern und Jugendlichen

6. Förderung des Frauen­ und Mädchenfußballs

7. Werbung für die Frauen WM 2011

ziele deS ProjeKtS

… die jetzt Ihr sportliches Miteinander auf einem Mini­Spielfeld ausleben können.

Page 10: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

10

ProduKt mini-SPielfeld

Das DFB­Mini­Spielfeld ist ein mit Banden auf längs­

und Stirnseiten versehenes Kleinspielfeld mit den

Maßen 20 x 13 m. Stirnseitig sind ein drei Meter hoher

Ballfang und Kleinfeldtore integriert. Der Belag ist

ein mit Quarzsand­gummigranulat verfüllter Kunst­

stoffrasen auf einer elastischen Tragschicht.

Belag des Mini-Spielfeldes

Das Mini­Spielfeld ist mit einem texturiertem Rasen­

belag ausgestattet, der aus besonders weichen PE­

Rasenfasern besteht und eine hohe Widerstands­

fähigkeit aufweist. Als granulat dient das Polytan­

Produkt „BionPro“, das für hohen grip und einen

naturrasenähnlichen charakter sorgt. Für beste bio­

mechanische Eigenschaften und maximale Schutz­

funktion bei Stürzen sorgt die elastische Tragschicht.

Diese stellt wichtige Merkmale wie Kraftabbau und

Deformation sicher.

Spieleigenschaften Belagsystem:

• Angenehm weiches Hautgefühl

• Natürliches Ballsprung- und Ballrollverhalten

• Spielerschutz durch Insitu-Elastikschicht und

weiche Faser

• Bester Grip und definierte Haltekräfte durch

hochwertiges Infill

• Robuster Rasen für starke Beanspruchung

• Exzellente Rohstoffe für lange Lebensdauer

lageplan DFB Mini­Spielfeld.

Page 11: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

11

Belag: ein mit Quarzsand­gummigranulat verfüllter Kunststoffrasen.Die Bandenelemente werden von feuerverzinkten Stahlprofilen gehalten.

Aufbau des Mini-Spielfeldes

Die Bandenelemente werden von feuerverzinkten

Stahlprofilen gehalten. Für optimale Stabilität der

einzelnen Elemente sorgen eine hohe Schaumdichte,

angepasste Profilierung und stabile Stahlbeplan­

kung. Diese Konstruktion sorgt für vergleichsweise

geringe Prallgeräusche. Die zwei Meter hohen

Schutz­ und Stoppnetze über den Banden der Stirn­

seiten sorgen dafür, dass der Ball innerhalb des

Spielfeldes bleibt. Die Systemkonstruktion wurde

vom TüV nach DIN abgenommen und statisch kom­

plett durchgeprüft.

Mit der bautechnischen Umsetzung des Projekts

wurde die Firma Polytan Sportstätten gmbH im Sep­

tember 2007 beauftragt.Das Kleinfeldtor an der Stirnseite.

Page 12: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

12

realiSierung deS ProjeKtS „1.000 mini-SPielfelder“

Mehr als 5.000 Interessensbekundungen und weit

über 2.000 vollständige Bewerbungen liefen beim

DFB ein, doch nur 1.002 Bewerbungen konnten be­

rücksichtigt werden. Hinzu kamen 16 Mini­Spielfel­

der, die durch Standorte selbst finanziert wurden.

Nach einer Pilotphase im Herbst 2007 mit dem Bau

von 20 Pilotspielfeldern, begann im März 2008 die

Bauphase. Bis Dezember 2008 konnten bereits 948

Mini­Spielfelder gebaut werden, weitere 70 Mini­

Spielfelder wurden überwiegend bis zum Sommer

2009 und das letzte schließlich im oktober 2010

fertig gestellt.

Die sportpolitischen Kriterien für die Vergabe der

Mini­Spielfelder lauteten:

a) grundschulen vor weiterführenden Schulen

b) Sportvereine im Kooperationsverhältnis mit

Schulen vor Sportvereinen ohne Kooperations­

verhältnis mit Schulen

c) gleichmäßige Verteilung der Mini­Spielfelder auf

alle Fußballkreise im landesverband

d) Bedürftigkeit der Standorte (vorhandene

Sportinfrastruktur)

e) Projektabwicklung im Jahr 2008

f) Kampagnenfähigkeit der Standorte

Die Kriterien für die bauliche Umsetzung lauteten:

a) genehmigung des Bauvorhabens durch das

zuständige Bauamt

b) Dem Bauvorhaben dürfen keine öffentlich­recht­

lichen und/oder privatrechtlichen Vorschriften

(wie z. B. lärmschutz, Nachbarrechte) entgegen­

stehen

c) Ausreichende Anfahrtsmöglichkeiten für lKW

und gabelstapler

d) Bauseits vorhandene grundversorgung: Strom,

Wasser, Wc

e) Ungehinderte Bautätigkeit zu Werkzeiten

Etwa 10 % der ausgewählten Standorte zogen Ihre

Bewerbung kurzfristig zurück oder mussten den be­

reits geschlossenen Vertrag mit dem DFB wieder

auflösen. gründe hierfür waren entweder Probleme

bei der Finanzierung der Eigenleistung, der Auswahl

des Baugrundstücks oder die Erteilung von Bauge­

nehmigungen. Standorte, die vom Projekt zurück­

traten, wurden kurzfristig durch Nachrücker ersetzt.

Während des Vergabeverfahrens (Dezember 2007

bis Februar 2008) stand die DFB­Projektgruppe in

engem Kontakt mit den 21 Steuerungsgruppen der

landesverbände, um den Auswahlprozess zu unter­

stützen, Vertragsmodalitäten zu klären, Nachrücker

in den Bauablaufplan einzupflegen und den gesetz­

ten Zeitplan zu überwachen.

Vorbereitung des Untergrundes der Spielfläche.

Page 13: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

13

Anstoß für jede Menge Fußballspaß.

Page 14: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

14

einWeihungSVeranStaltungen

« Es müssen wohl 50 bis 60 Mini­Spielfelder sein, die ich mit eröffnet habe und überall,

wirklich an jeder Schule, an der ich war, fielen die Reaktionen der Kinder und Jugendli­

chen gleich aus: glückliche Augen, Begeisterung und Spaß am Spiel. »

Sandra Minnert, Welt­ und Fußballeuropameisterin, Botschafterin Frauen­WM 2011

Eröffnungsfeier mit Rahmenprogramm.

Page 15: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

15

Jedes Mini­Spielfeld wurde feierlich eröffnet. Der

DFB unterstütze jede Einweihungsveranstaltung

mit je 100 T­Shirts, einer DVD mit Informationen

zum Projekt, Pressemappen für Journalisten und

kleinen geschenken. Darüber hinaus nahmen pro­

minente Persönlichkeiten des DFB eine Vielzahl von

Er öffnungsfeiern wahr. Fußballweltmeister Andreas

Brehme übernahm die Projektpatenschaft und be­

suchte 65 Veranstaltungen persönlich. Die Botschaf­

terinnen der FIFA­Frauen WM 2010 besuchten weitere

127 Eröffnungsveranstaltungen, allen voran Sandra

Minnert, die an die 60 Mini­Spielfelder eröffnete.

Darüber hinaus stellten sich aber auch immer

wieder bekannte Fußballerinnen und Fußballer zur

Verfügung wenn es hieß: Anpfiff für jede Menge

Spaß auf dem Mini­Spielfeld. So kamen unter an­

derem Steffi Jones, Matthias Sammer, Uwe Seeler,

Britta carlson, Renate lingor und viele aktuelle

Bundesliga­Profis gerne zu den Eröffnungsfeiern.

Denn eines wollten sie sich alle nicht entgehen

lassen – die leuchtenden Kinderaugen, wenn der Ball

zum ersten Mal offiziell rollt.

Auch das überlebensgroße DFB­Maskottchen Paule

war oft mit von der Partie. Wo er in seinem Feder­

kostüm auftauchte, wurde die Auftaktveranstal­

tung zur großen Party. Er inszenierte die „la ola“,

spielte mit den Schülern oder diente als begehrtes

Fotomotiv. Alles in allem, war jede der 1.000 Eröff­

nungsfeiern eine gelungene Veranstaltung. Die Mini­

Spielfelder sind genau dort angekommen, wo sie

hingehören: bei den fußballbegeisterten Mädchen

und Jungen in Deutschland.

Die Reise, die in Mainz im oktober 2007 begonnen

hatte, dauerte genau 23 Monate und hatte weitere

998 Stationen, ehe sie nur gute fünf Kilometer ent­

fernt von dem ort zu Ende ging, von wo aus sie zwei

Jahre zuvor gestartet war.

In der gleisbergschule im Mainzer Stadtteil gonsen­

heim eröffnete DFB­Präsident Dr. Theo Zwanziger

im Beisein von oberbürgermeister Jens Beutel, der

DFB­Vizepräsidenten Dr. Hans­Dieter Drewitz und

Harald Strutz sowie der Frauen­WM­Botschafterin

Sandra Minnert und der Mainzer Bundesliga­Profis

Marco Rose und Bo Svensson das 1.000 Mini­Spiel­

feld des Deutschen Fußball­Bundes.

Nur unweit der Heinrich­Mumbächer­grundschule

im Stadtteil Bretzenheim, wo am 24. oktober 2007

der erste Kleinspielplatz seiner Bestimmung über­

geben worden war, ging das 30­Millionen­Euro­Pro­

jekt mit viel Prominenz über die Ziellinie.

Paule, das Maskottchen wird herzlich begrüßt!Eröffnungsfeier Mini­Spielfeld in Felde.

Page 16: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

16

mitSPielen KicKt! – aKtionStage

Bereits bei der Eröffnung des ersten Mini­Spiel­

feldes in Mainz äußerte Dr. Theo Zwanziger das Ziel,

in naher Zukunft einen deutschlandweiten Aktions­

tag auf allen Mini­Spielfeldern durchzuführen. Die

Zukunft war schneller da als gedacht, und aus der

Vision wurde Realität.

Bereits im Frühjahr 2009 war es soweit: Der DFB­

Präsident gab am 28. April an der Berliner Vineta­

grundschule den offiziellen Startschuss zu den

bundesweiten Aktionstagen „Mitspielen kickt!“.

über zwei Wochen hinweg fanden im Anschluss in

ganz Deutschland Aktionstage statt, die unter dem

Motto „Integration fängt bei mir an“ standen. Das

Ergebnis konnte sich sehen lassen: 665 Schulen und

Sportvereine führten einen Aktionstag auf ihrem

DFB­Mini­Spielfeld durch.

In ganz Deutschland fand damit „Mitspielen kickt!“

statt. Besonders bei Kindern und Jugendlichen so­

« Unglaublich viele Menschen haben sich

engagiert und die Aktionstage mit sehr

viel leben erfüllt. Wir sind hochzufrie­

den mit der Resonanz von weit über 600

Veranstaltungen. »

Willi Hink, DFB­Direktor

Aktionsmotiv für 2009. Aktionsmotiv für 2010.

Page 17: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

17

wie deren Familien und sozialem Umfeld fanden die

Aktionstage großen Anklang. Wo machbar, wurden

auch der lokale Fußballverein sowie organisationen

von Migranten und lokale Medien eingeladen. Der

DFB unterstützte die Aktionstage mit einem leit­

faden als orientierungshilfe und themenbezogenem

Material.

Prof. Dr. Maria Böhmer, die Integrationsbeauftragte

der Bundesregierung, freute sich über das gesell­

schaftspolitische Engagement des Deutschen Fuß­

ball­Bundes und übernahm die Schirmherrschaft

für den ersten Aktionstag. Der zweite Aktionstag

im Mai 2010 wurde im Rahmen des europaweiten

UEFA Breitenfußballtages 2010 durchgeführt und

stand unter dem Motto „Förderung der sozialen

Kompetenz von Kindern und Jugendlichen“, die

Schirmherrschaft hatte hier Bundesfamilienminis­

terin Dr. Schröder. Weitere Aktionstage sollen

durch geführt werden, wobei der Aktionstag 2011 Die Mini­Spielfeld Internetseite mit allen wichtigen Informationen zur Bauphase und rund um die bundesweiten DFB­Aktionstage.

« Fußball begeistert! Und dabei geht es nicht nur um Talent und körperliche Fitness,

sondern auch um Emotionen. Fußball vermittelt Kindern und Jugendlichen, dass das

Kräftemessen auch fair ausgetragen werden kann und dass Mannschaftsspieler weiter

kommen als Einzelkämpfer. Deshalb freue ich mich, Schirmherrin des zweiten Aktions­

tages 2010 zu sein. »

Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

ganz im Zeichen der FIFA Frauenfußball WM 2011

stehen wird.

Näher Information zu den DFB­Aktionstagen sind

unter http://minispielfelder.dfb.de abrufbar.

Page 18: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

18

herauSforderungen

Dass das kleine Feld auch große Probleme verur­

sachen kann, zeigen die beim DFB und bei seinen

Fußball­landesverbänden eingegangenen lärm­

beschwerden durch Anwohner, die sich durch das

Aufprallgeräusch der Bälle gegen die Banden und

das Abhalten von Partys durch Jugendliche auf dem

Mini­Spielfeld belästigt fühlen.

Zwar hatte der DFB bereits im Vorfeld des Projekts

die Bewerber um ein Mini­Spielfeld für das Thema

lärm mit Hilfe eines Schallgutachtens über das Mini­

Spielfeld sensibilisiert, dennoch wurde die lärm­

problematik von einigen Standorten unterschätzt.

Eingeschränkte Öffnungszeiten, Nutzung von Soft­

bällen, Zäune um die Mini­Spielfelder und vereinzelt

sogar die Schließung von Mini­Spielfeldern sind

leider die Folge.

Neben den lärmbeschwerden wurden auch Vor­

fälle des Vandalismus verzeichnet. Insgesamt ist

aber eine sehr hohe Akzeptanz und problemfreie

Nutzung der Mini­Spielfelder festzustellen.

zuSammenfaSSung

Mit dem Abschluss des Projektes im Dezember 2009

waren innerhalb von 26 Monaten 1.018 Mini­Spielfel­

der gebaut worden, deren Verteilung auf die 21 DFB­

landesverbände in der Deutschland­Karte darge­

stellt ist. Neben 1.002 vom DFB finanzierten Feldern

wurden zusätzlich Mini­Spielfelder zu vergünstigten

Kaufkonditionen vermittelt. Das Angebot richtete

sich an Schulen und Vereine, die im Vergabeverfah­

ren keine Berücksichtigung fanden. Insgesamt wur­

den 16 Spielfelder zu einem Sonderpreis gekauft.

Durch die Errichtung eines deutschlandweiten

Netzes an Mini­Spielfeldern konnte dem gedanken

der Sicherung der Nachhaltigkeit der Fußball­Welt­

meisterschaft 2006 Rechnung getragen werden.

Die Felder entstanden an Schulen und Vereinsgelän­

den und tragen eindeutig dazu bei, dass mehr Fuß­

ball gespielt wird als zuvor. Dies geht sowohl aus

einer Umfrage hervor, an der sich 992 Standorte

beteiligt haben, als auch aus den vielen lokalen

Berichterstattungen, Dokumentationen und Dank­

sagungen, die den DFB seit Projektbeginn erreicht

haben. Mit dem Bau von Mini­Spielfeldern an

Schulen konnte gezielt in die Fußballinfrastruktur

investiert werden. Die Felder werden sowohl in den

Sportunterricht als auch in den Pausenbetrieb und

in die Freizeitgestaltung der Schüler einbezogen.

Besonders ganztagsschulen profitieren von den

Page 19: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

19

Verteilung der 1.018 Mini­Spielfelder auf die landesverbände.

Page 20: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

20

neuen Mini­Spielfeldern, da sie den Jungen und

Mädchen ihrer Schule zusätzlich zum Sportunter­

richt Fußball Ags und Freizeitvergnügen möglich

machen.

Mit der Vergabebedingung, dass Schulen oder Ver­

eine, die eine Bewerbung eingereicht haben, jeweils

eine Kooperation miteinander vorweisen müssen,

konnte auch das Ziel der Verbesserung der Zusam­

menarbeit beider Institutionen erreicht werden.

Verstärkt wird diese Wirkung durch eine vertraglich

zugesicherte Teilnahme aller Standorte an Aktions­

« Die Mini­Spielfelder könnten sich sowohl

während der alljährlichen Aktionstage aber

auch im alltäglichen Spielbetrieb als Horte

der Erziehung zu Fair Play und der Entfal­

tung der sozialen Potenziale des Fußballs

erweisen. Nutzen wir die chance. »

Prof. Dr. gunter A. Pilz, Sportwissenschaftler

tagen, die der DFB von 2009 bis 2011 jährlich aus­

richtet. Die Aktionstage richten sich gezielt an

kooperierende Schulen und Vereine und tragen

nachhaltig dazu bei, dass lehrer, Eltern und Vereins­

mitglieder zielgerichtet zusammenarbeiten.

Der Bau von Mini­Spielfeldern hat auch dazu bei­

getragen, dass sich die integrative Kraft des Fußballs

weiter entfaltete. In vielen Städten und gemeinden

mit Mini­Spielfeldern sind soziale Treffpunkte für

Kinder und Jugendliche entstanden, die zum gegen­

seitigen Austausch verschiedener Kulturen beitra­

gen und die Integration auslän discher Kinder spiele­

risch fördern.

Durch den regen Spielbetrieb auf den Mini­Spiel­

feldern konnte auch zur Förderung von bewegungs­

bezogener Erziehung beigetragen werden. Darüber

hinaus konnten die FIFA Frauen­Welt meisterschaft

in Deutschland 2011 sowie die FIFA U­20­Frauen­

Weltmeisterschaft Deutschland 2010 durch die ent­

standene Infrastruktur erfolgreich beworben werden.

Besonders die über 1.000 Er öffnungsfeiern, gepaart

mit den Besuchen der WM Botschafter innen, eröff­

nete dem DFB die Möglichkeit, die beiden Veranstal­

tungen flächendeckend zu bewerben. Darüber hinaus

sorgte die Einbindung der Aktionstage in die Schul­

und Vereinskampagne der kommenden Frauen­WM

„TEAM 2011“ für die Möglichkeit einer breit ausge­

legten Kommunikation, um durch diese beiden Welt­

fußballturniere noch mehr Mädchen den Zugang

zum Sport zu ermöglichen.

Das Engagement des DFB hat sich ausgezahlt. Als

erster Sportverband erhielt der DFB im Dezember

2009 den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis“, für

seine herausragende Nachwuchsarbeit, dem mit

30 Millionen Euro finanzierten Bau von 1.000 Mini­

Spielfeldern in ganz Deutschland, und seine zentralen

Beiträge zur Integration.

große Begeisterung bei allen Beteiligten.

Page 21: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

21

« Kein Verband fördert die Jugend mehr als der DFB und keiner macht das erfolg­

reicher. Die Junioren­Mannschaften des DFB sind alle Europameister. Der DFB nimmt

seine Verpflichtung als gemein nütziger Verein wahr und leistet einen wichtigen

Beitrag zur Integration. »

Franziska van Almsick

danKSagung

Das Projekt 1.000 Mini­Spielfelder wurde von dem

eigens eingerichteten DFB­Arbeitskreis „Mini­Spiel­

felder“, der sich aus Mitgliedern der DFB­Kommis­

sion Sportplatzplanung sowie aus Mitgliedern des

DFB­Projektteams zusammensetzte, geplant und

betreut. Zu dem Arbeitskreis gehörten Rainer Ernst,

Rainer Snowadsky, Alfred Ulenberg, Klaus Trojahn,

Wolfgang Klein, Tim langen, Manuel Köhler, Daniel

gutermuth; die leitung hatte Willi Hink.

Neben dem Arbeitskreis auf Bundesebene wurde

gemeinsam mit den 21 landesverbänden die Steu­

erungsgruppe „Mini­Spielfelder“ eingerichtet, um

die Auswahl und lokale Betreuung der Standorte

zu dezentralisieren. Die „Steuerungsgruppe Mini­

Spielfelder“ setze sich aus ein bis drei von jedem

Fußball­landesverband benannten Vertretern sowie

der DFB­Projektgruppe zusammen.

Alle an der Projektplanung und ­umsetzung Beteilig­

ten gebührt Dank, denn ohne die Zusammenarbeit

zwischen DFB­Präsidium, Projektleitung, Projekt­

team und Steuerungsgruppe wäre dieses Projekt

nicht möglich gewesen.

Mit viel Freude zum gemeinsamen Erfolg im Team.

Page 22: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

22

auSBlicK

Mit dem Bau von 1.018 Mini­Spielfeldern in ganz

Deutschland hat der Deutsche Fussball­Bund einen

nachhaltigen Beitrag für die gesellschaft geleistet.

Die entstandene Infrastruktur bietet vielen Kindern

und Jugendlichen die Möglichkeit, auf hochwertigen

Feldern Fußball zu spielen und sich somit sportlich

und persönlich weiterzuentwickeln. Der DFB und

seine 21 landesverbände werden die Felder zukünftig

dazu nutzen, mit Hilfe der Aktionstage zentrale Bot­

schaften der Fußballentwicklung flächendeckend zu

kommunizieren und die Kommunikation mit seiner

Basis zu verbessern.

Nach dem Projektabschluss im Jahr 2009 gibt es

bereits ein Folgeprojekt. Die landesregierung Bran­

denburg hat den Erfolg des Projektes „1.000 Mini­

Spielfelder“ zum Anlass genommen, um das Projekt

auf regionaler Ebene fortzusetzen. Aus dem Vermö­

gen der ehemaligen Parteien und Massenorganisa­

tionen der DDR werden 3 Millionen Euro in den Bau

zusätzlicher Mini­Spielfelder investiert, um einen

Beitrag für die Verbesserung der Infrastruktur in

Brandenburg zu leisten. Die Abwicklung und Koor­

dinierung der Maßnahmen soll hierbei dem Fußball­

landesverband Brandenburg obliegen. Das Projekt

soll identisch zu dem des DFB umgesetzt werden.

Die ersten Felder wurden bereits 2010 gebaut. Ziele

und Zielgruppen des DFB­Projektes bleiben ebenso

bestehen, wie die Art der organisatorischen Abwick­

lung. Analog zum DFB­Projekt sollen die Förder­

mittel ausschließlich in das Mini­Spielfeld fließen,

sodass die Rechtsträger für die Erbringung und die

Finanzierung der Vorleistungen zuständig sind. Die

Ausschreibung soll sich wiederum in erster linie an

kooperierende grundschulen und Vereine richten.

Auch das land Rheinland­Pfalz hat als Folge des

erfolgreichen DFB­Projekts ein landesweites Bolz­

platz­Projekt in Angriff genommen.

Ein Vorbild für andere – das DFB­Mini­Spielfeld.

Page 23: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

23

1.000 mini-SPielfelder – eine BilanzEin Interview mit Dr. Theo Zwanziger

Der DFB­Präsident zieht im Inter­

view eine Bilanz des einmaligen

Projektes.

Frage: Herr Dr. Zwanziger, Sport­

stättenbau ist eigent lich eine

Angelegenheit von Städten und

Kommunen. Was hat den DFB dazu veranlasst, soviel

geld in die Hand zu nehmen und sich an das aufwän­

dige Projekt „1.000 Mini­Spielfelder“ heranzuwagen?

Dr. Theo Zwanziger: 2006 haben wir eine groß artige

WM gefeiert in Deutschland. Dass diese Weltmeis­

terschaft ein solcher Riesenerfolg wurde, ist nicht

in erster linie dem DFB, sondern den Millionen von

Menschen im land zu verdanken gewesen. Wir beim

Deutschen Fußball­Bund wollten den Menschen etwas

zurückgeben und uns noch stärker gemeinnützig en­

gagieren.

Frage: Herausgekommen ist eine Aktion nach dem

Motto „Bolzplätze für alle“.

Zwanziger: In der Tat, und das kam so: Wir haben

durch die WM 2006 nicht nur viel soziales und gesell­

schaftliches Ansehen weit über die grenzen hinaus

gewonnen, sondern auch einen stolzen geldbetrag.

50 Millionen Euro, ohne jede Steuergelder. Die Hälfte

davon haben wir an unsere landesverbände gegeben,

damit diese ihre Arbeit an der Basis mit den Vereinen

weiter verbessern können.

Frage: Und die andere Hälfte?

Zwanziger: genau das war die Frage. Wir hatten zwei

Möglichkeiten: Wir hätten jedem der rund 25.000

Vereine im DFB 1.000 Euro geben können – die wären

aber schnell weg gewesen, ohne nachhaltig wirken zu

können. Um diese Nachhaltigkeit ging es uns aber – so

beschlossen wir, in das Mini­Spielfeld­Projekt 25 Milli­

onen Euro zu investieren, und im Rahmen des DFB­

Bundestages in Mainz im oktober 2007 wurde das

erste Feld eröffnet. Begonnen hat es in Mainz, und in

dieser schönen Stadt ist es auch zu Ende gegangen.

Frage: Wie wurde entschieden, wo die 1.000 Plätze

gebaut werden?

Zwanziger: Von den 1.000 Mini­Spielfeldern sind 950

anteilig in den 21 landesverbänden gebaut worden,

gemäß der Mitgliederzahlen auf diese Verbände und

ihre Fußball­Kreise verteilt. Dafür hat es ein regulä­

res Bewerbungsverfahren über eine online­Plattform

gegeben, das riesiges Interesse hervorgerufen hat.

Für 50 weitere Mini­Spielfelder haben die Mitglieder

des DFB­Präsidiums wie Harald Strutz, auf dessen

Initiative wir heute in der gleisbergschule sind, und

Nationalspieler wie Michael Ballack Patenschaften

übernommen.

Frage: Nicht einmal zwei Jahre hat es in Anspruch ge­

nommen, das gewaltige Projekt zu stemmen. Wie hat

der DFB das geschafft?

Zwanziger: Ich kann ja ein ungeduldiger Mensch sein

und habe die zuständige DFB­Direktion von Willi Hink

sicher genervt – am liebsten hätte ich den Bau der

1.000 Felder innerhalb eines Jahres realisiert gese­

hen. Ich wusste aber, dass es dafür normalerweise

fünf Jahre braucht. gedauert hat es am Ende zwei

Jahre – eine tolle leistung von Willi Hink und allen

beteiligten Mitarbeitern. Auch in den Kommunen und

Schulen, mit denen wir eine teilweise glänzende Zu­

sammenarbeit hatten.

Frage: Wird das Projekt in irgendeiner Form fortge­

führt?

Zwanziger: Dass es eine Erfolgsgeschichte ist, zeigt

sich darin, dass wir schon Nachahmer gefunden

haben. Das land Brandenburg hat beschlossen, noch

mal drei Millionen zu investieren – damit können viele

weitere Mini­Spielfelder errichtet werden. Und auch

das land Rheinland­Pfalz hat ein – wenn auch etwas

anders geartetes – Bolzplatz­Projekt aufgelegt. Das

alles macht uns stolz und froh, denn es kommt den

Kindern und dem Fußball zugute.

Page 24: DFB Erfolgsgeschichte Mini-Spielfelder

Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)

otto-fleck-Schneise 660528 frankfurt / main

telefon 069 · 6788-0telefax 069 · 6788-266

www.dfb.de


Top Related