filmjournalfilmjournalJuni 2019
www.filmforum.deKu
ltur
run
d um
den
Del
lpla
tz ·
Kul
tur
rund
um
den
Del
lpla
tz ·
Kul
tur
rund
um
den
Del
lpla
tz
unterstützt von
Erstaufführungen: EDIE- FÜR TRÄUME IST ES NIE ZU SPÄT * NUR EINE FRAU * HIGH LIFE * ZWISCHEN DEN ZEILEN * BURNING *
INNA DE YARD * ROCKETMAN * TOLKIEN * DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD * YOGA - DIE KRAFT DES LEBENS * THEY SHALL NOT GROW OLD
Filmreihen: Exhibition On Screen * Duisburg.Nachhaltig 2019 * Kirche & Kino * Das Filmmuseum * Le cinéma en français
Filmgespräch: HI, AI
Gäste: Dr. Andreas Bischoff (Robotik-Experte), Isabelle Reiff (Autorin), Wolfgang Schwarzer (Vorsitzender der Dt.-Franz. Gesellschaft)
DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD
EIN FILM VON LUDOVIC BERNARD
filmjournal_titel 06-19_filmjournal_titel 01/10 20.05.19 15:22 Seite 1
Herausgeber und Verlag:filmforum GmbH - Kommunales Kino & filmhistorische Sammlung der Stadt Duisburg Dellplatz 16 · 47049 Duisburg · Fon: 0203 - 285473 · Fax: 2854748 www.filmforum.de ·[email protected]: Kai Gottlob (v.i.S.d.P.), Hermann Kewitz, Simone Scheidler, Patrick SchulteProgrammansage: 0203 / 3927125Gestaltung: PS Grafik GmbH Citadellstr. 14 40213 Düsseldorf Tel.: 0211 / 8668212Anzeigenverwaltung überregional: BERNDT MEDIA, Joachim BerndtDr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum, Tel. 0234 - 941910, Fax - 9419191, www.berndt-media.deDruck: Die Wattenscheider Medien Vertriebs GmbHDruckauflage: 23.000
Das filmforum wird unterstützt von
ffiillmmjournaljournalImpressum
ffiillmmjournaljournaleditorial
GutscheineKinogutscheine im Wert von 10 €, 15 € und 25 € sind an der Kinokasse erhältlich.Kassenöffnung: täglich von 17.15 Uhr bis 21:30 Uhr.Die Einlösung der Gutscheine ist sowohl an der Kinokasse als auch beim Online-Kaufvon Tickets unter www.filmforum.de möglich.Unsere alten Kinogutscheine im Wert von 5 € bis 8 € (ausgegeben bis März 2015) wer-den noch bis zum 30.06.2019 entgegen genommen. Bis dahin können sie an unsererKinokasse beim Ticketkauf wie Bargeld verwendet werden. Wenn Sie Ihre Tickets lieberonline kaufen möchten, tauschen wir diese Gutscheine bei Abholung der Tickets an derKinokasse in Bargeld zurück.Alle Kinogutscheine des filmforums gelten ausschließlich für Filmvorführungen in denKinos am Dellplatz. Wir wünschen viel Spaß beim Verschenken und anschließend imKino!
Kultur. Kino. Duisburg.
Witwe Edith Moore (SheilaHancock) soll ins Alten -heim abgeschoben werden.
Ihre Tochter findet das praktisch. Dochdie über 80-jährige „Edie“ hat für denRest ihres Lebens einen anderen Plan.Sie will den berühmt berüchtigtenSuilven in Schottland erklimmen. Das
wollte sie vor Jahrzehnten schon ein-mal. Jetzt aber setzt sie sich in den Zugund ist dann mal weg. Kaum ausge-stiegen, begegnet sie unsanft dem jun-gen Jonny (Kevin Guthrie). Erst über-nachtet sie bei dem Outdoor-Experten,dann verkauft er ihr alles, was es zumAufstieg braucht und schließlich gibtder nette Schotte den Bergführer.Schritt für Schritt geht es aufwärts.Damit sind nicht allein Höhenmeter
gemeint. Das gilt auch für das Lebens -gefühl. Aus Johnny und Edie werdenechte Bergvagabunden. Simon Hunters Feel-Good-MovieEDIE – FÜR TRÄUME IST ESNIE ZU SPÄT sorgte für einen Re -kord. Die Schauspielerin Sheila Han -cock bestieg für die Dreharbeiten den
731 Meter hohen Mount Suilventatsächlich. Damit wurde sie 2016 zumältesten Menschen, der den Berg jeerstiegen hat. Regisseur Hunter zeigtesich ebenfalls obenauf: Die Naturauf -nahmen sind spektakulär.
Als Erstaufführung ab dem 1.6..Die genauen Termine entnehmen Siebitte dem Programmschema im Mittel -teil.
Ein (rand-)volles Programm… …beschert der Juni den Freunden des filmforums. Satte 34 Filme zeigen wir in die-sem Monat. Der hat nur 30 Tage und der Nachmittag bleibt filmfrei. Dabei faszi-niert nicht allein die Masse. Die Auswahl folgt nicht der Idee „more of the same“.Vielmehr ist es die Themenauswahl, die ins Staunen bringt. Die filmische Vielfalt istnicht zuletzt durch zwei Reihen bedingt: EXHIBITION ON SCREEN macht dasKino zum Museum. Das Programm zu den DUISBURGER UMWELTTAGENnimmt sich mit vier Filmen des Themas Nachhaltigkeit an. Zudem ergeben sich schöne Querverweise: Der Künstler Julian Schnabel porträtiertVAN GOGH. In der Kunstreihe ist die Doku VAN GOGH & JAPAN zu sehen.ROCKETMAN und BOHEMIAN RHAPSODY, beide mit dem Regisseur DavidFletcher verbunden, kommen in diesem Monat auf die Leinwand. Juliette Binochespielt in HIGH LIFE eine verrückte Wissenschaftlerin und in ZWISCHEN DENZEILEN die Geliebte eines Schriftstellers. Für manche Bezüge muss man um dieEcke denken: Peter Jackson, der Tolkiens HERR DER RINGE verfilmte, gelang mitTHEY SHALL NOT GROW OLD eine erschütternde Doku über den ErstenWelt krieg. Der große Krieg inspirierte nun wieder J.R.R. Tolkien zu seinen Epenüber Mittelerde. Das Bio-Pic TOLKIEN erinnert daran. Schließlich: Die Tage werden länger. Die Zeit bis zum Stadtwerke Sommerkino kür-zer. Der Vorverkauf startet am 26. Juni um 12 Uhr. Weitere Infos und Tickets unterwww.stadtwerke-sommerkino.de
Hoch hinaus: Edie – Für Träume ist es nie zu spät
w w w . f i l m f o r u m . d e
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:01 Seite 1
Das kleine Mädchen Willow lernt laufen im All.Unschuldig tapsend an der Hand ihres VatersMonte (Robert Pattinson). Da hat sich das
ganze Drama schon ereignet. Einst sind Frauen undMänner aufgebrochen, um in die Nähe eines Schwar -zen Lochs zu reisen. Dort sollten sie die Energie derZukunft erkunden. Es ist ein Todeskommando, be -mannt mit Todeskandidaten. Verurteilte Schwerverbre -cher, denen die Mission an einen Ort, wo Raum und Zeitsich verzerren, das Weiterleben ermöglichen soll. Unddas sogar auf absurde Weise: Die mitgereiste Wissen -schaftlerin Dr. Dibs (Juliette Binoche) will eine der
Frauen auf dem Schiff künstlich befruchten.Die Beschreibung der Handlung des Science-Fiction-Dramas HIGH LIFE liest sich verzerrt, wie dasRaum-Zeit-Kontinuum nahe dem Schwarzen Loch.Ganz zufällig ist das nicht. Regisseurin Claire Denisfordert heraus. Es fließen Blut und Sperma. ImGegenzug: Das Sci-Fi-Drama schmettert berauschendeBilder auf die Leinwand. Stuart A. Staples unterlegte dieVision mit einem ebenso faszinierenden Soundtrack.Als Erstaufführung ab dem 1.6.. Die genauenTermine entnehmen Sie bitte dem Programmschemaim Mittelteil.
Sie heißt Hatun Aynur Sürücü. Aber die jungeFrau nennt sich selbst Aynur (Almila Bag -riacik). Das heißt so viel wie Sonnenstrahl. Am
7. Februar 2005 wurde Aynur von ihrem Bruder Nuri(Rauand Taleb) an der Bushaltestelle Berlin-Tempel -hof erschossen. Warum nur zog Nuri die Waffe? Dassoll Aynur am besten selbst erzählen. Die amerikani-sche Regisseurin Sherry Hormann (WÜSTENBLUME)wählte die Ich-Perspektive des Opfers (und zwar nach
der Tat). Sie schildert so den Mord, der vor über 14Jahren für Schlagzeilen sorgte. Weil es ein Ehrenmordwar. Sherry Hormanns Rekonstruktion NUR EINE FRAUlässt Aynur lakonisch, fast flapsig von ihrem Tod undaus ihrem Leben erzählen. Von der Zwangshochzeitund von dem Kind, das sie bekam. Von dem Ausbruchaus der Ehe in der Türkei und ihrer Rückkehr nachBerlin. Die Eltern machen ihr Vorwürfe, schämen sich
wegen der Schande. Drohungen folgen und dannSchläge. Aynur lässt sich nicht beeindrucken. Sie suchtfür sich und ihren Sohn Can ein neues Leben. Dannbesuchte sie ihren Bruder. Ob sie ihre Sünden bereue,soll er vor der Tat gefragt haben.
Als Erstaufführung ab dem 1.6.. Die genauenTermine entnehmen Sie bitte dem Programmschemaim Mittelteil.
Die FAZ titelte einst: „Peter, der Große“. Gemeintwar (und ist) Peter Lindbergh, 1944 in Polengeboren und in Rheinhausen aufgewachsen.
Er hat in der Tat Großes mit der Kamera vollbracht.Seine Aufnahmen von Naomi Campbell, LindaEvangelista, Cindy Crawford, Tatjana Patitz und ChristyTurlington im Jahr 1990 auf einer Straße in New Yorkwirkten stilbildend. Der Titel von Jean-Michel Vecchiets
Dokumentation PETER LINDBERGH –WOMEN’S STORIES, vorgestellt auf der Berlinale2019, führt dennoch in die Irre. Naomi Camp bellerzählt zwar, wie es zu den Fotoaufnahmen kam. Vorallem aber sind es die Frauen hinter der Kamera, die zuWort kommen. Seine Schwester und seine Ehefraugehören dazu. Lindbergh selbst spricht weniger. Hiergilt: Seine Bilder sagen mehr als tausend Worte.
Vecchiet, der den Fotografen seit Jahr zehnten kennt,hatte Zugang zu dessen Bildarchiv. Zudem konnte erihn bei seinen Aufnahmen zum Beispiel mitten ineinem Straßengetümmel begleiten. Vecchiet schnei detschnell, montiert Bilder und Szenen zu Collagen. FürPeter, den Großen, wäre weniger vermutlich zu wenig.Als Erstaufführung am 1.6., 18 Uhr; am3.6., 20.30 Uhr.
Unterwegs zum Schwarzen Loch: High Life
Aynurs ehrloses Ende: Nur eine Frau
Von Rheinhausen nach New York: Peter Lindbergh – Women’s Stories
Juni Erstaufführungen
w w w . f i l m f o r u m . d e
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:02 Seite 2
Was das Leben so ins Haus spült: ClaireDarling (Catherine Deneuve) will es loswerden. Der Elefant, der auch eine Uhr ist,
die Bücher, die Bilder von Menschen, die mal zurFamilie gehören, die Tiffany-Lampen, der Tisch ausdem Jahr 1920, alles muss raus. Helfen soll einFlohmarkt, veranstaltet von der älteren Dame im
Blümchenkleid höchst selbst. Claire ist überzeugt,dieser Tag ist ihr letzter auf Erden. Claires TochterMarie (Chiara Mastroianni) kommt zu dem finalenAusverkauf. 20 Jahre war sie nicht mehr in ihrerHeimat. Mutter und Tochter haben sich entfremdet.Über den Hausrat vor der Tür finden sie ins Gespräch.Denn an all dem Tand und all den wertvollen Stücken
kleben keine Preisschilder. Aber Erinnerungen habensich daran geheftet und die sind teuer (im Sinne vonbedeutend). Bevor man sich mit Julie Bertuccellis Drama DERFLOHMARKT VON MADAME CLAIRE befasst,interessiert einen dann doch: Wie alt ist CatherineDeneuve eigentlich? Die große Dame des französi-schen Kinos ist 75 Jahre. Wie viel Würde sie ihrerFigur mit leicht dementen Zügen verleiht! ChiaraMastroianni ist übrigens auch im richtigen Lebenihre Tochter. Julie Bertuccelli verpflanzte einenRoman von Lynda Rutledge von Texas nach Frank -reich. Noch ein Hinweis: Wer immer die Ausstattunggemacht hat. Die Mühe hat sich sehr gelohnt. Als Erstaufführung ab dem 6.6.. Die genauenTermine entnehmen Sie bitte dem Programmschemaim Mittelteil.
Der Lektor Alain (Guillaume Canet) will denneuen Roman seines Freundes Léonard(Vincent Macaigne) nicht herausbringen.
Alains Frau Selena (Juliette Binoche) überzeugt ihrenMann, es doch zu tun. Sie hat eine Affäre mitLéonard. Dessen Frau weiß oder ahnt es, denn dieBücher sind nur schlecht übermalte Szenen aus sei-nem wahren Leben. Alain hat derweil noch andereSorgen. Valérie (Nora Hamzawi) ist im Verlag für das
Thema Digitalisierung zuständig. Schön ist sie auchund eine Affäre wert. Für Olivier Assayas‘ vollkommen unburleske Komö -die ZWISCHEN DEN ZEILEN gilt: Der deutscheTitel ist Programm. Der Subtext erzählt die Ge -schichte. Geschrieben hat sie Assayas (DIE WOLKENVON SILS MARIE) selbst und er verweist auf denUmbruch der Gesellschaft in einer digitalisiertenWelt. Entsprechend oft wird dann auch über E-Books
und Romane als Apps gesprochen. Freilich, der Film,vorgestellt beim Filmfest in Venedig, selbst stürzt sichnie in diese Kommunikationsform. Es wird viel undsehr dicht gesprochen. Wer nur über Twitter kommu-niziert, muss sich ranhalten.
Als Erstaufführung ab dem 6.6.. Die genauenTermine entnehmen Sie bitte dem Programmschemaim Mittelteil.
Das Wiedersehen mit seiner ehemaligenKlassen kameradin Hae-mi (Jeon Jong-seo)nach langer Zeit steigert sich zu einer
Liebesnacht. Tagelöhner und Tagedieb Jong-soo (YooAh-in) lebt in der südkoreanischen Stadt Paju. EinenRoman will er schreiben. Tut er aber nicht. Kaum hat
er die junge Frau getroffen, verlässt sie ihn. Hae-mireist nach Afrika. Als die Frau seiner Sehnsuchtzurückkehrt, ist sie in Begleitung des reichen Ben(Steven Yeun). Ben hat noch nie geweint und ein selt-sames Hobby: Er brennt Gewächshäuser ab. Geradezu hymnisch feierten die Kritiker 2018 inCannes Lee Chang-dongs dramatischen ThrillerBURNING. Doch die Jury überging das Kinokunst -stück, in dem es um nicht weniger geht als um dasGeheimnis der Welt. Lee Chang-dong erweiterte einezehnseitige Kurzgeschichte von Haruki Murakamiaus dem Jahr 1983 abendfüllend. Der Regisseur, dermal Kultus minister seines Landes war, legt eine langeLunte, bevor der Brandsatz helle Flammen schlägt.Diese kraftvolle Ruhe wirkt enorm suggestiv.Als Erstaufführung in der Reihe Weltkino ab dem14.6.. Die genauen Termine entnehmen Sie bittedem Programmschema im Mittelteil.
Catherine Deneuve räumt auf: Der Flohmarkt von Madame Claire
Verlegen in einer digitalen Welt: Zwischen den Zeilen
Cannes liebte Korea: Burning
w w w . f i l m f o r u m . d e
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:03 Seite 3
Der junge Reginald Dwight(Taron Egerton) spielt Klavier,tastet die Tasten des Klaviers
ab. Im schlabbrigen Bademantel singter dazu, ebenso tastend. Die erstenZeilen eines Lieds, das später als „YourSong“ ein Welthit sein wird, klingenan. Auch Megastars haben einmal
unscheinbar angefangen. Und das istdas Problem, wie sich bald zeigt. DerKünstler braucht Glitzer, damit ihn dieWelt wahrnimmt. Da lässt sich dochwas tun. Brillentechnisch zum Beispiel.Einen neuen Namen braucht er auch.Elton John klingt doch ganz gut. Under braucht einen Songschreiber. BernieTaupin (Jamie Bell) ist genau der rich-tige. Was er noch braucht, ist Liebe. Dieist nicht ganz so leicht zu finden. Wieheißt es in dem Song: „Rocket Man bur -ning out his fuse up all alone“. Alkoholund Drogen lassen seine Sicherungen
in Einsamkeit durchbrennen. Der nüchterne Rahmen einer Thera -piesitzung erdet Dexter Fletchers furio-sen Gipfelsturm ROCKETMAN. ImGesprächskreis erinnert sich Elton Johndaran, wie es war, als Rock noch youngwar. Der Film ist ein Bio-Pic. Durchaus.Eine Hommage vielleicht auch. Aber
noch mehr und vor allem ein Musicalund eine retrospektive Glitzershow.Fletcher hatte den Film schon imKasten, als er die Regie zu BOHEMIANRHAPSODY von Bryan Singer über-nahm. Da drängen sich Vergleiche aufund sind zugleich nicht hilfreich. DieElton-John-Show hat einen eigenenbunt schillernden Stil. Als Erstaufführung ab dem 20.6..Die genauen Termine entnehmen Siebitte dem Programmschema im Mittel -teil. Außerdem am 23.6., 21.00Uhr in der OmU-Fassung.
Elton John startet durch: Rocketman
Juni Erstaufführungen
OPER & BAL LETT
SPIELZEIT
/
Deutsche Oper am RheinBallett am Rhein Düsseldorf Duisburg
JETZT ONLINE operamrhein.de
w w w . f i l m f o r u m . d e
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:03 Seite 4
Heute würde man J.R.R. Tolkien (NicholasHoult) als Nerd bezeichnen. Der junge Mann,geboren 1892, kann sich für das Wort „Keller -
tür“ begeistern und hat eine eigene Sprache erfunden.Er liebt die Pianistin Edith (Lily Collins) und erzählt ihrfantastische Geschichten. Denn Phan tasie hat derWaisenjunge aus dem auenländischen Bloemfontein inSüdafrika in überreichem Maße. In seinen Schul -
freunden Geoffrey (Anthony Boyle), Chris topher (TomGlynn-Carney) und Roland (Pat rick Gibson) findet erwahre Gefährten. Dann kommt ein Krieg und 1916 klet-tert Tolkien in den Schützengraben. Die realenErfahrungen verarbeitet der Philologe, der inzwischenam Exeter College lehrt, zu den Welterklärungen „Derkleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“.Die Verbindung zwischen Werk und Autor, zwischen
den von Peter Jackson geschaffenen Filmbildern istübermächtig. Der Finne Dome Karukoski weißdarum. Er macht sie sich mitunter spielerisch, mitun-ter andeutend, dann wieder eindeutig zu nutze. SeinBio-Pic TOLKIEN sucht nach den Landbrücken zwi-schen dem Leben des John Ronald Reuel Tolkien undden Abenteuern aus Mittelerde. Die Schlachten desErsten Weltkriegs, die Verluste und Opfer sind prägend,ebenso wie die Freundschaft zu seinen Gefährten unddie Liebe zu Edith. Da ist dann die so wunderbare bri-tische Hommage vor allem eins: eine Lovestory. Ganzkonventionell, soweit die Liebe zu einem Mann, dereine ganze Sprache erfunden hat, konventionell seinkann. Kleine Anekdote für Cineasten (Sonderform vonNerds): Nicholas Hoult (THE FAVOURITE) hat auchschon mal den Schriftsteller J.D. Salinger gespielt. Als Erstaufführung ab dem 20.6.. Die genauenTermine entnehmen Sie bitte dem Programmschemaim Mittelteil. Außerdem am 27.6., 20.30 Uhr inder OmU-Fassung.
Für Kenner zunächst die Namen der Legenden:Ken Boothe, Winston McAnuff, Kiddus I, MarciaGriffiths und Cedric Myton. Für alle anderen:
Peter Webbers Dokumentation INNA DE YARD –THE SOUL OF JAMAICA legt die Wurzeln desReggae frei. Für eine Platte, für eine Tour haben sichdie Musiker, die mit Bob Marley und Peter Toshzusammen auf der Bühne standen, in einem Hof hoch
über Kingston getroffen. Und dann machen sie das,was sie besonders gut können. Sie spielen Reggae, unddas pur, ohne Verstärker, dafür voller Seele und mitHingabe. Ihre größten Hits legen die Legenden für die„Wiedervereinigung einer Stilrichtung“ noch einmalauf. Junge Künstler laden sie ein, an dieser Jam-Session teilzunehmen. Dabei wird schnell deutlich,Reggae ist mehr als Rhythmus, mit ihm verbunden ist
die Geschichte des Landes und die Unterdrückung derRastafari. „Inna de Yard“ singt Jamaica aus der Seele.In Peter Webbers Film scheint nicht immer die Sonne,historische Szenen erinnern daran, dass es nichtallein um Good Vibes geht. „Let the tears fall out ofyour eyes“, lautet die Refrainzeile eines der Songs. Als Erstaufführung am 20.6., 23.6. und24.6., jeweils 20.30 Uhr (OmU).
Vorweg und im Kopf zu behalten: SvenTaddickens Vergewaltigungsdrama DASSCHÖNSTE PAAR lutscht sich nicht wie
ein Toffee im Goldpapier. Auf Härteres zu beißen, wirdmit einem herausragend gespielten Drama belohnt.
Und jetzt: Die Lehrer Malte (Maximilian Brückner)und Liv (Luise Heyer) lieben sich am Strand inMallorca. Als sie heimkehren in ihre Ferienwohnungüberfallen drei Jugendliche das Paar. Anführer Sascha(Leonard Kunz) vergewaltigt die wehrlose Liv. Malte
muss hilflos zusehen. Zwei Jahre ist das inzwischenher. Fast vergessen. Eher verdrängt. Liv hat inzwischenihre Therapie abgeschlossen. Ihre Haltung zu demErlebten spuckt sie fast trotzig raus: „Scheiße pas-siert“. Das Paar funktioniert. Bis Malte zufällig ineiner Imbissbude den Vergewaltiger wiedererkennt. Sven Taddicken lässt seinen Mann nicht rot sehen.Durchdacht unterläuft sein Drama die Erwartungen,spielt mit dem Rache-Gefühl des Zuschauers, mit derWut des Protagonisten. Irgendwann weiht Malte seineFrau Liv ein. Die aber will die alte Wunde gar nichtmehr aufreißen. Das nüchtern gefilmte Drama han-delt nicht von Vergeltung, sondern von Verarbeitung.
Als Erstaufführung am 21.6., 22.6. und25.6., jeweils 20.30 Uhr.
Der Mann, der Mittelerde entdeckte: Tolkien
Reggae taktet die Seele Jamaicas: Inna de Yard
Vergewaltiger in der Pommesbude: Das schönste Paar
w w w . f i l m f o r u m . d e
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:04 Seite 5
Mathieu Malinski (Jules Benchetrit) spieltBach im Bahnhof. Im Gare du Nord inParis, an einem öffentlichen Klavier, verliert
der junge Mann aus den Banlieues die triste Welt ausdem Blick. Virtuos taucht er ein in die Farbenprachtder Klänge. Pierre Geithner (Lambert Wilson), derLeiter des Conservatoire National Supérieur de Parisde Musique et de Danse, hört ihn am Gleis spielen.Sofort will er ihn für seine Schule gewinnen. Mathieumuss aber erst einmal der Polizei entkommen. Als ernach einem Einbruch vor Gericht kommt, erwirktGeithner, dass der Straftäter Sozialstunden leistet. Diesind nicht deutlich entspannter als Tage in der Zelle:Die Gräfin Elisabeth Buckingham (Kristin ScottThomas), ein Drillsergeant mit Brille und dunklemRock, trimmt ihm Disziplin ein. Aus Liebe zur Musikund weil er für die Schule einen bedeutenden Wett -bewerb gewinnen soll. Man muss zugeben, der Plot von Ludovic BernardsDER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORDist nicht ganz neu. Ein Talent aus schwierigenVerhältnissen findet dank glücklicher Umstände zuwahrer Größe. Freilich, von diesen Geschichtenbekommt man irgendwie nie genug. Vor allem nicht,wenn am Gare du Nord die Geschichte ihren Wende -punkt findet. Überdies hat Bernards seine Tragiko -mödie ausgesprochen kitschfrei und schnörkellos in
Szene gesetzt. Ja, die junge Frau an seiner Seite, eineCellistin (Karidja Touré), kommt vor. Was aber imMittelpunkt steht, ist die Musik: Bach am Bahnhof,
Rachmaninow und Liszt im Konzertsaal. Als Erstaufführung vom 27.6. bis 30.6.,jeweils 18.30 Uhr. Weitere Termine im Juli.
Die Diagnose ist niederschmetternd: Der etwa40-jährige Franzose Stéphane Haskell erhältsie nach einer Operation am Rücken. Die
Aussicht, aus dem Rollstuhl wieder aufstehen zu kön-nen, sie ist eher gering. Nach Jahren entdeckt er Yogafür sich und gewinnt damit neue Energie für seinLeben. Haskell stellt fest: Viele Menschen trinken ausdieser Kraftquelle. Er macht sich auf den Weg. Nach
Indien – ja natürlich – aber auch nach Afrika und insGefängnis von St. Quentin, wo Häftlinge bei den Übun -gen auf dem Zellengang zu sich finden. Die Doku -mentation YOGA – DIE KRAFT DES LEBENSist sein Reisebericht, nicht zuletzt die Landschaftendes Körpers und Geistes erkundend. Der Film ist erfülltvon dem Gefühl der Heilung und Rettung durch dieKörperübungen, deren Wirkung die Seele beeinflusst.
Oder ist es vielleicht umgekehrt? Die Doku vermitteltzugleich, dass es um mehr geht als eine Wunder -heilung. Yoga ist universell, wirkt auf Menschen vonganz unterschiedlicher Art. Dass Stéphane Haskelldabei berückend schöne Aufnahmen gelangen, istkeine Ablenkung. Die Kraft des Lebens ist universell. Als Erstaufführung am 27.6. und 29.6.,jeweils 18 Uhr.
Peter Jackson hatte für seine HERR DERRINGE-TRILOGIE die Schlachten in Mittel -erde perfekt choreografiert. Die Dokumen -
tation THEY SHALL NOT GROW OLD zeigt nunden wahren Krieg. Jackson wagt sich auf dieSchlachtfelder des Ersten Weltkriegs. Dabei bedientsich der Meisterregisseur eines Kunstgriffs: Die histori-schen Aufnahmen ließ er nachkolorieren. Zudem ver-suchte er mit Hilfe von Lippenlesern und Doku -
menten, die Dialoge zu rekonstruieren. Auf dieseWeise verliert sich die Distanz, die gemeinhin vonstummen Schwarz-Weiß-Szenen ausgeht. Jackson willzeigen: Diese Männer im Film sind echte Menschen,diese Orte sind real. Und das gilt auch für ihr Leidenund Sterben. Die Aufnahmen begleiten britischeSoldaten an die Westfront. Die Szenen nehmenlachende Rekruten in den Blick und Soldaten, die dasSchießen üben. Von England geht es dann an die
Front und ins Chaos des Krieges. Erblindet vom Senf -gas, vor Schmutz starrend, in wahren Rattenlöchern,dem Feind entgegenstürmend: die Farbigkeit verän-dert die Szenen und mithin auch die Wirkung aufsPublikum. Peter Jackson widmete den Film seinemGroßvater, der im Krieg diente.
Als Erstaufführung am 29.6. und 30.6.,jeweils 18 Uhr (OmU).
Juni Erstaufführungen
Talentschau: Der Klavierspieler vom Gare du Nord
Universell wirksam: Yoga – Die Kraft des Lebens
Der Erste Weltkrieg in Farbe: They shall not grow old
w w w . f i l m f o r u m . d e
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:05 Seite 6
D I G I T A Lwww.filmforum.de
Programmänderungen möglich!
EDIE – FÜR TRÄUME IST ES NIE ZU SPÄTGB 2017, 102 Min., FSK 0Regie: Simon HunterDarsteller: Sheila Hancock, Kevin Guthrie, Amy Manson u.a.
EDIE – FÜR TRÄUME IST ES NIE ZU SPÄT
EDIE – FÜR TRÄUME IST ES NIE ZU SPÄT
EDIE – FÜR TRÄUME IST ES NIE ZU SPÄT
EDIE – FÜR TRÄUME IST ES NIE ZU SPÄT
DER FLOHMARKT VON MADAME CLAIREFR 2018, 94 Min., FSK 0Regie: Julie BertuccelliDarsteller: Catherine Deneuve, Chiara Mastroianni, Alice Taglioni u.a.
DER FLOHMARKT VON MADAME CLAIRE
DER FLOHMARKT VON MADAME CLAIRE
ZWISCHEN DEN ZEILEN
ZWISCHEN DEN ZEILEN
ZWISCHEN DEN ZEILEN
ZWISCHEN DEN ZEILEN
ZWISCHEN DEN ZEILEN
ZWISCHEN DEN ZEILEN
ZWISCHEN DEN ZEILEN
MONSIEUR CLAUDE 2
20.30 Uhr NUR EINE FRAUDE 2019, 97 Min., FSK 12Regie: Sherry HormannDarsteller: Almila Bagriacik, Rauand Taleb,Aram Arami u.a.
20.30 Uhr NUR EINE FRAU
20.30 Uhr PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES
20.30 Uhr Das Filmmuseum – im OriginalTHE LION IN WINTER – DER LÖWE IM WINTER (OmU)GB 1968, 129 Min., FSK 16Regie: Anthony HarveyDarsteller: Peter O’Toole, Katharine Hepburn,Anthony Hopkins u.a.
20.30 Uhr NUR EINE FRAU
20.30 Uhr Filmtitel kurzfristig unterwww.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125
20.30 Uhr Filmtitel kurzfristig unterwww.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125
20.30 Uhr Filmtitel kurzfristig unterwww.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125
20.30 Uhr Filmtitel kurzfristig unterwww.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125
20.30 Uhr Filmtitel kurzfristig unterwww.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125
20.30 Uhr Filmtitel kurzfristig unterwww.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125
20.30 Uhr Filmtitel kurzfristig unterwww.filmforum.de oder Tel. 0203 - 3927125
20.30 Uhr Das FilmmuseumVERTIGO – AUS DEM REICH DER TOTENUSA 1958, 129 Min., FSK 12Regie: Alfred HitchcockDarsteller: James Stewart, Kim Novak, Barbara Bel Geddes u.a.
20.30 Uhr BURNINGKR 2018, 148 Min., FSK bitte erfragenRegie: Lee Chang-dongDarsteller: Yoo Ah-in, Steven Yeun, Jeon Jong-seo u.a.
20.30 Uhr BURNING
20.30 Uhr BURNING
20.45 Uhr HIGH LIFEDE/FR/GB/PL 2018, 113 Min., FSK 16Regie: Claire DenisDarsteller: Robert Pattinson, Juliette Binoche,André Benjamin u.a.
20.45 Uhr HIGH LIFE
20.45 Uhr HIGH LIFE
20.45 Uhr HIGH LIFE
20.45 Uhr HIGH LIFE
20.45 Uhr ZWISCHEN DEN ZEILENFR 2018, 107 Min., FSK 6Regie: Olivier AssayasDarsteller: Juliette Binoche, Guillaume Canet,Christa Théret u.a.
20.45 Uhr ZWISCHEN DEN ZEILEN
20.45 Uhr ZWISCHEN DEN ZEILEN
20.45 Uhr BOHEMIAN RHAPSODY
20.45 Uhr BOHEMIAN RHAPSODY
20.45 Uhr Watch it in English!BOHEMIAN RHAPSODY (OmU)
20.45 Uhr BOHEMIAN RHAPSODY
20.45 Uhr Deutscher Filmpreis 2019GUNDERMANNDE 2018, 127 Min., FSK 0Regie: Andreas DresenDarsteller: Alexander Scheer, Anna Unterberger,Eva Weißenborn u.a.
20.45 Uhr MONSIEUR CLAUDE 2FR 2019, 99 Min., FSK 0Regie: Philippe de ChauveronDarsteller: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Arbittan u.a.
20.45 Uhr MONSIEUR CLAUDE 2
20.45 UhrZWISCHEN DEN ZEILEN
PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIESDE 2019, 113 Min., FSK 12Regie: Jean-Michel Vecchiet
Exhibition on ScreenDEGAS: PASSION FOR PERFECTION (OmU)GB 2018, 85 Min., FSK 0Regie: David Bickerstaff
NUR EINE FRAU
NUR EINE FRAU
Exhibition on ScreenDEGAS: PASSION FOR PERFECTION (OmU)
BOHEMIAN RHAPSODYUSA 2018, 135 Min., FSK 6Regie: Bryan SingerDarsteller: Rami Malek, Gwilym Lee, Lucy Boynton
Duisburg.Nachhaltig 2019 – Die UmweltwochenDARK EDEN – DER ALPTRAUM VOM ERDÖLDE 2018, 83 Min., FSK 6Regie: Jasmin Herold, Mnichael Beamish
Duisburg.Nachhaltig 2019 – Die UmweltwochenDAS WUNDER VON MALSDE/IT 2018, 88 Min., FSK 0Regie: Alexander Schiebel
Exhibition On ScreenYOUNG PICASSO (OmU)GB 2019, 91 Min., FSK 0Regie: Phil Grabsky
DER FLOHMARKT VON MADAME CLAIRE
DER FLOHMARKT VON MADAME CLAIRE
Exhibition On ScreenYOUNG PICASSO (OmU)
FilmgesprächHI, AIDE 2019, 87 Min., FSK 12Regie: Isa WillingerDiskussion zum Thema “Künstliche Intelligenz”im Anschluss
Duisburg.Nachhaltig 2019 – Die UmweltwochenFAIR TRADERSCH 2018, 93 Min., FSK 0Regie: Nino Jacusso
Duisburg.Nachhaltig 2019 – Die UmweltwochenDIE ROTE LINIE – VOM WIDERSTANDIM HAMBACHER FORSTDE 2019, 115 Min., FSK bitte erfragenRegie: Karin de Miguel Wessendorf
Exhibition On ScreenREMBRANDT (OmU)GB 2014, 96 Min., FSK 0Regie: Kat Mansoor
Sa., 1.6.
So., 2.6.
Mo., 3.6.Kinotag
Di., 4.6.
Mi., 5.6.
Do., 6.6.
Fr., 7.6.
Sa., 8.6.
So., 9.6.
Mo., 10.6.Pfingstmontag
Di., 11.6.
Mi., 12.6.
Do., 13.6.
Fr., 14.6.
Sa., 15.6.
So., 16.6.
18.30 Uhr 20.30 Uhr 20.45 / 21.00 Uhr18.00 Uhr
filmjournal 06-19_filmjournal 02/10 21.05.19 10:48 Seite 2
Programm-information
(02 03) 39 27125Erklärungen: OV = Originalversion/OmU = Originalversion mit deutschen Untertiteln/O.m.engl.U. = Originalversion mit englischen Untertitel
2019JUNIKommunales Kino & Filmhistorische Sammlung
der Stadt DuisburgDellplatz 16, 47051 Duisburg-StadtmitteEintrittspreise: 8 EUR / 6,50 EUR (erm.) Fr/Sa/So/Feiertag: 9 EUR / 7,50 EUR (erm.)Mo. Kinotag: 6 EUR im VVK zzgl. 10%
Deutscher Filmpreis 2019GUNDERMANN
MONSIEUR CLAUDE 2
MONSIEUR CLAUDE 2
ROCKETMANGB 2019, 121 Min., FSK 12Regie: Dexter FletcherDarsteller: Taron Egerton, Jamie Bell, Richard Madden u.a.
ROCKETMAN
ROCKETMAN
TOLKIEN
TOLKIEN
TOLKIEN
TOLKIEN
DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORDFR 2018, 106 Min., FSK 0Regie: Ludovic BernardDarsteller: Jules Benchetrit, Lambert Wilson,Kristin Scott Thomas u.a.
DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD
DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD
DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD
20.30 Uhr QueerfilmnachtSTUDIO 54 – THE DOCUMENTARY (OmU)USA 2018, 99 Min., FSK 12Regie: Matt TyrnauerMitwirkende: Steve Rubell, Liza Minelli, Andy Warhol u.a.
20.30 Uhr BURNING
20.30 Uhr BURNING
20.30 Uhr INNA DE YARD – THE SOUL OF JAMAICA (OmU)FR 2018, 99 Min., FSK bitte erfragenRegie: Peter Webber
20.30 Uhr DAS SCHÖNSTE PAARDE/FR 2018, 93 Min., FSK 16Regie: Sven TaddickenDarsteller: Maximilian Brückner, Luise Heyer,Leonard Kunz u.a.
20.30 Uhr DAS SCHÖNSTE PAAR
20.30 Uhr INNA DE YARD – THE SOUL OF JAMAICA (OmU)
20.30 Uhr INNA DE YARD – THE SOUL OF JAMAICA (OmU)
20.30 Uhr ROCKETMAN
20.30 Uhr Le cinéma en françaisLA PHOTO DE FAMILLE – FAMILIENFOTO (OmU)
20.30 Uhr Watch it in English!TOLKIEN (OmU)
20.30 Uhr TOLKIEN
20.30 Uhr TOLKIEN
20.30 Uhr TOLKIEN
21.00 Uhr ZWISCHEN DEN ZEILEN
21.00 Uhr Deutscher Filmpreis 2019GUNDERMANN
20.45 Uhr ZWISCHEN DEN ZEILEN
21.00 Uhr TOLKIENUSA 2019, 112 Min., FSK bitte erfragenRegie: Dome KarukowskiDarsteller: Nicholas Hoult, Lily Collins, Patrick Gibson u.a.
21.00 Uhr TOLKIEN
21.00 Uhr TOLKIEN
21.00 Uhr Watch it in English!ROCKETMAN (OmU)
21.00 Uhr ROCKETMAN
21.00 Uhr DAS SCHÖNSTE PAAR
21.00 Uhr ROCKETMAN
20.45 Uhr ROCKETMAN
20.45 Uhr ROCKETMAN
20.45 Uhr ROCKETMAN
20.45 Uhr ROCKETMAN
Mo., 17.6.Kinotag
Di., 18.6.
Mi., 19.6.
Do., 20.6.Fronleichnam
Fr., 21.6.
Sa., 22.6.
So., 23.6.
Mo., 24.6.Kinotag
Di., 25.6.
Mi., 26.6.
Do., 27.6.
Fr., 28.6.
Sa., 29.6.
So., 30.6.
Kirche & KinoEIN MANN NAMENS OVESE 2015, 117 Min., FSK 12Regie: Hannes HolmDarsteller: Rolf Lassgård, Bahar Pars, Ida Engvoll u.a.
Das FilmmuseumJENSEITS VON AFRIKAUSA 1985, 160 Min., FSK 12Regie: Sydney PollackDarsteller: Meryl Streep, Robert Redford, Klaus Maria Brandauer u.a.
Exhibition On ScreenREMBRANDT (OmU)
VAN GOGH – AN DER SCHWELLE ZUR EWIGKEITUSA/FR 2018, 111 Min., FSK 6Regie: Julian SchnabelDarsteller: Willem Dafoe, Rupert Friend, Oscar Isaac u.a.
VAN GOGH – AN DER SCHWELLE ZUR EWIGKEIT
VAN GOGH – AN DER SCHWELLE ZUR EWIGKEIT
Exhibition On ScreenVAN GOGH & JAPAN (OmU)GB 2019, 85 Min., FSK 0Regie: David Bickerstaff
Le cinéma en françaisLA PHOTO DE FAMILLE – FAMILIENFOTO (OmU)FR 2018, 99 Min., FSK 0Regie: Cecilia RouaudDarsteller: Vanessa Paradis, Camille Cottin,Pierre Deladonchamps u.a.Einführung: Wolfgang Schwarzer, Dt.-Franz. Gesellschaft
Ein HeimatabendDUISBURGER JAHRZEHNTE: DIE 1950ER– Stadthist. Filme aus dem filmforum-Archiv –Moderation: Kai Gottlob
Exhibition On ScreenVAN GOGH & JAPAN (OmU)
YOGA – DIE KRAFT DES LEBENSFR 2019, 85 Min., FSK bitte erfragenRegie: Stéphane Haskell
THEY SHALL NOT GROW OLD (OmU)USA 2019, 99 Min., FSK 16Regie: Peter Jackson
YOGA – DIE KRAFT DES LEBENS
THEY SHALL NOT GROW OLD (OmU)
18.30 Uhr 20.30 Uhr 20.45 / 21.00 Uhr18.00 Uhr
ab dem 30.5.High Life
ab dem 6.6.ZWISCHEN DEN ZEILEN
ab dem 20.6.TOLKIEN
ab dem 27.6.DER KLAVIERSPIELER VOM GARE DU NORD
filmjournal 06-19_filmjournal 02/10 23.05.19 15:09 Seite 3
L
Uettelsheimer See und Parkfriedhof in HombergRundgang mit Jürgen HinkeSa, 29.06.19, 14:00 - 16:00 UhrTreffpunkt: Parkplatz am Friedhof, Sandstraße / Ecke Schwarzer Weg, Homberg, entgeltfrei
DUISBURG.NACHHALTIG 2019Vortrag zum Schutz vor Rückstau "Starkregen und Ballungsräume" von Dr. Ribhi YousefDi, 18.06.19, 18:00 - 20:00 Uhrentgeltfrei
Der Park im Stehkragenviertel von MarxlohEine Kooperation mit dem Heimatverein HambornRundgang mit Jörg WeißmannDo, 13.06.19, 16:00 - 17:30 UhrTreffpunkt: Vor dem Wohnhaus Bayernstr. 68, Marxloh, 5 �
Kunst- und Kulturgeschichte
Sich an der Cote d'Azur niederlassen!In Kooperation mit der Deutsch-Fran-zösischen Gesellschaft Duisburg e.V.Bebilderter Vortrag von Gästen aus CannesMo, 17.06.19, 18:00 - 19:30 Uhrentgeltfrei
Tanz
West Coast Swing – Der Tanz, der süchtig machtFür Einzelpersonen und PaareKursleitung: Carste SchmitzSa, 29.06.19, 14:00 - 17:00 Uhr17 �, Anmeldung erforderlich
Klassischer Stepptanz – Workshop zum KennenlernenMit Aline WendlandSa, 22.06.19, 14:00 - 15:30 UhrVHS Stadtmitte, 17 �, Anmeldung erforderlich
Fitness / Tanz ChoreosMit Aline Wendland, Sa, 22.06.19, 15:45 - 17:15 UhrVHS Stadtmitte17 �, Anmeldung erforderlich
Politische Bildung
Verbrechen gegen die Menschlich-keit – Völkerrecht und VölkermordVortrag von Rainer Spallek und Manfred Schmitz-BergDo, 02.06.19, 19:00 - 20:30 Uhr
Umwelt
Netzwerk Luftqualität – Miteinander ins Gespräch kommenVortrag mit Diskussion von Peter Heise. Do, 13.06.19, 20:00 - 21:30 UhrAnmeldung wird erbeten.entgeltfrei
Waldgang zur SommersonnenwendeMit Petra ReifFr, 21.06.19, 17:30 - 20:00 UhrTreffpunkt: Schützenplatz, Saarnerstr. 80 / Ecke Fichtenstraße, Großenbaum, 10 �
Kultur- und Naturlandschaft zwischen Haubachsee und HeidevegetationRundgang (ca. 3 km) mit Stephan MüllerSa, 01.06.19, 14:00 - 16:00 UhrTreffpunkt: Schützenplatz,Saarnerstr. 80 / Ecke Fichtenstraße, Großenbaum, entgeltfrei
Natur aus zweiter Hand in WanheimerortRundgang mit Daniela ScharfSa, 08.06.19, 14:00 - 16:00 UhrTreffpunkt: Obere Kaiserswerther Straße / Ecke Neuenhofstraße, Wanheimerort, entgeltfrei
Naturschutzgebiet Rheinaue WalsumRundgang mit Dr. Randolph KrickeSa, 15.06.19, 14:00 - 16:00 UhrTreffpunkt: Parkplatz an der König-straße bei der alten Hubbrücke (für PKW gesperrt), Parkplatz Rheinaue, Walsum, entgeltfrei
Das Schwafheimer Meer zwischen Duisburg und MoersRundgang mit Dr. Johannes MeßerSa, 22.06.19, 14:00 - 16:00 UhrTreffpunkt: Bonertstraße / Ecke Schwafheimer Straße, Rumeln-Kaldenhausen, entgeltfrei
Kreativ
Chinesische Kalligrafie(Kleingruppe 6-8)Mit Huifang WangFr, 14.06.19, 14:00 - 17:00 UhrVHS StadtmitteSteinsche Gasse 2617 �, Anmeldung erforderlich
Wohlfühl – ZuhauseKleingruppe (7-9)Mit Sabine Peterdi 5x, 18.06. - 16.07.1914:00 - 15:30 UhrVHS im FabrikgebäudeSteinsche Gasse 32a, Stadtmitte30 �, Anmeldung erforderlich
Wissensbissen
"Der letzte Wille im Internet" – Was ist zu tun?Seminar mit Frank SchwalfenbergMi, 05.06.19, 18:15 - 20:30 Uhr17 �, Anmeldung erforderlich
Sprachen
Essentials for the workplace – Niveaustufe A2/B1Pre-IntermediateSeminar mit Stephanie Paola KnollFr, 28.06.19, 16:00 - 19:15 UhrSa, 29.06.19, 10:00 - 17:00 UhrVHS Stadtmitte, 48 �, Anmeldung erforderlich
Englisch: Niveaustufe A2 – Sommerkursdo 5x, 06.06.-10.07.19, 18:00 - 19:30 UhrVHS Stadtmitte, 40 �, Anmeldung erforderlich
Englisch: Niveaustufe B1 – Sommerkursdi 5x, 04.06. - 09.07.19, 18:00 - 19:30 UhrVHS Stadtmitte, 40 �, Anmeldung erforderlich
Veranstaltungen im Juni 2019
VHS der Stadt DuisburgSteinsche Gasse 2647049 DuisburgTel. 0203-283 2616
www.vhs-duisburg.deWeitere Veranstaltungs-Informa -tionen finden Sie im aktuellen VHS-Pro gramm. Sie erhalten es in der Volkshoch schule.
Soweit nicht anders angegeben beträgt der Eintritt 5 � und die Veranstal tun gen finden in der VHS, Steinsche Gasse 26, statt.
West Coast Swing – Der Tanz, der süchtig macht
Netzwerk Luftqualität
Petra Reif – Wald-gang zur Sommer-sonnenwende
Sabine Peter – Wohlfühl – Zuhause
Kultur- und Naturlandschaft zwischen Haubachsee und Heidevegetation
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:06 Seite 7
w w w . f i l m f o r u m . d e
Juni Sonderprogramme
w w w . f i l m f o r u m . d e
Deutscher Filmpreis: Gundermann
Vier Oscars für Freddie:
Bohemian Rhapsody
Er war der singende Baggerfahrer aus derLausitz. Gerhard „Gundi“ Gundermann(Alexander Scheer) buddelte in der DDRmit schwerem Gerät Braunkohle aus demBoden. Musik machte er auch. Solo odermit der Band „Feuerstein“. Dann, nach derWende, buddelte er weiter. Längst konnte ervon seiner Kunst leben, wollte es aber nicht.Dann haben sie 1997 den Bergbau dicht ge -macht. Gundi lernte auf Tischler um. SeineNach-der-Wende-Band hieß „Seil schaf ten“.Schräger Name, denn in den 1990er Jahrenkam auch raus, dass der unangepassteLiedermacher als Spitzel für die Stasi gear-beitet hatte. Am Mittsommer tag 1998 starber an einem Schlaganfall. 43 Jahre ist derVater von vier Kindern nur geworden. Und
eine Legende ist er geblieben. Wer will sich ein Urteil über Gundi Gunder -mann erlauben? Die Jury des DeutschenFilmpreises. Und es fiel ausgesprochenpositiv aus. Gleich sechs Auszeichnungen –darunter bester Spielfilm, beste Regie,bestes Drehbuch und bester Hauptdarsteller– hoben Andreas Dresens Bio-Pic GUN-DERMANN auf besondere Weise heraus.Andreas Dresen (HALT AUF FREIERSTRECKE) mischt Fiktion und Wirklich -keit. Hauptdarsteller Alexander Scheer hat18 Lieder von Gerhard Gundermann neueingespielt und ging mit dem Programmauf Tour. 13.6., 20.45 Uhr; am 17.6., 18.30Uhr; am 18.6., 20.45 Uhr.
Rami Malek gewann den Oscar als besterDarsteller. In dem Bio-Pic BOHEMIANRHAPSODY spielt der 38-jährige Kalifor -nier die Ikone Freddie Mercury. Kofferkuliam Londoner Flughafen war FarrokhBulsara, der sich später Freddie Mercurynennt, bevor er sich in einen perfektenPerformer verwandelt. Allein die Szenenvom „Live Aid“ Konzert 1985 in Londonsind das Eintrittsgeld (und die drei weiterenOscars) wert. Gemeinsam mit seinen Mit -hoheiten – dem Gitarristen Brian May(Gwilym Lee), dem Bassisten John Deacon(Joseph Mazzello) und dem SchlagzeugerRoger Taylor (Ben Hardy) – waren sie dieChampions im Wembley Stadion. Auf dem
Weg zum Ruhm spielt Mary Austen (LucyBoynton), Mercurys Frau und lebenslangeFreundin, eine entscheidende Rolle. BryanSinger führte Regie, bevor Dexter Fletcher,den die Credits nicht nennen, den Block -buster fertigstellte. Fletcher ist nun mitROCKETMAN ebenfalls in den Charts. Wervergleichen will, vergleiche. Wer einfachnur die Queen-Hits genießen mag, kommtauch auf seine Kosten.
Als Publikumswunsch ab dem 6.6..Die genauen Termine entnehmen Sie bittedem Programmschema im Mittelteil.Außer dem am 11.6., 20.45 Uhr in derOmU-Fassung.
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:06 Seite 8
w w w . f i l m f o r u m . d e
Mit 35 Jahren zieht der Maler Vincent vanGogh (Willem Dafoe) nach Arles. SeinBruder Theo (Rupert Friend) ermöglichtihm dort das Leben in einem kleinenZimmer. Paul Gauguin (Oscar Isaac) ist füreine Zeit ebenfalls bei ihm. Sie verstehensich nicht wirklich. Van Goghs Geist ver-schattet sich. Theo weist ihn in eine Anstaltein. All diese Fakten verstellen den Blick auf dasEigentliche in Julian Schnabels impressio-nistischem Kino-Gemälde VAN GOGH –AN DER SCHWELLE ZUR EWIG-KEIT. Die Sicht des Künstlers Schnabel(SCHMETTERLING UND TAUCHER-
GLOCKE) auf den Künstler Vincent vanGogh schenkt dem Porträt die Farben, dieman aus seinen Bildern kennt. Immer wie-der erinnern die Szenen, geschaffen vonKameramann Benoît Delhomme, an dieWerke des Meisters. Willem Dafoe – obwohl30 Jahre älter als der Mann, den er verkör-pert – wirkt mit gefurchtem Gesicht, dendunkelblauen Augen, dem Strohhut oderder Binde am Kopf, als wäre er einemSelbstporträt des Künstlers entstiegen.Dafoe gewann dafür den Darstellerpreis inVenedig und eine Oscar-Nominierung. Als Publikumswunsch vom 20.6. bis22.6., jeweils 18 Uhr.
Kai Gottlob ist auch im Juni als Zeitreise-Führer durch das alte Duisburg unterwegs.Im vierten Teil der Reihe DuisburgerJahrzehnte richtet sich der Filmblick aufdas DUISBURG IN DEN FÜNFZIGERJAHREN. Es waren Goldene Jahre, erhitztdurch das Feuer der Kohle und die Hoch -öfen der Hütten. In Duisburg wurde dasWirtschaftswunder der jungen Bundesre -publik geschürft und geschmiedet. DieAusschnitte zeigen die Stadt Montan. DieErinnerung offenbart den Stolz von Ober -
bürgermeister August Seeling, den Wieder -aufbau nach dem verheerenden Krieg soschnell geschafft zu haben. Die Stadt wusstesich und diesen Erfolg zu feiern: währendder Duisburger Woche mit Peter Franken -feld im Rampenlicht oder auf der Regatta -bahn, wo die Kanu-Kerle 1959 um dieMedaillen bei der Europameisterschaft pad-delten. Da zeigt sich: Manches kommt wie-der: 2021 sind erneut Kanu-Europameister -schaften in Duisburg. 25.6., 18 Uhr.
Marie (Chantal Lauby) hadert mit dem lie-ben Gott. „Was haben wir ihm nun wiedergetan?“ Sie und ihr Mann, MonsieurClaude Verneuil (Christian Clavier), ken-nen göttliche Prüfungen. Beim letzten Malhaben ihre vier Töchter Odile (JuliaPiaton), Isabelle (Frédérique Bel), Laure(Élodie Fontan) und Ségolène (ÉmilieCaen) Ausländer geheiratet. Geht ja noch.Man ist ja tolerant. Jetzt wollen die vierPaare auch noch ins Ausland ziehen.China, Algerien und Israel sollen zur neuenHeimat werden. Und Indien, weil der Afri -kaner Charles (Noom Diawara) mindestens5.000 Kilometer zwischen sich und seinerFamilie an der Elfenbeinküste wissen muss.Eine Karriere in Bollywood winkt außer-dem. Das ist weit weg und geht überdies zu
weit. Was können die eingefleischtenFranzosen da tun? Sie wollen die Kindervon der Schönheit der Heimat überzeugen. Regisseur Philippe de Chauveron versam-melte das komplette Ensemble des KinohitsMONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCH -TER zur fröhlichen Fahnenflucht ausFrankreich. MONSIEUR CLAUDE 2schert sich – einmal mehr und immer wie-der – kein bisschen um politische Korrekt -heit. Getreu dem Spießer-Motto: Das wirdman ja noch sagen dürfen! Immerhin dieMulti-Kulti-Burleske baut Brücken zwi-schen den verschiedenen Kulturen. Mon sieurClaude liebt Kühe – Inder tun das auch. Als Publikumswunsch ab dem 14.6..Die genauen Termine entnehmen Sie bittedem Programmschema im Mittelteil.
Die Regisseurin Isa Willinger hat ihreDokumentation HI, AI mit einer Unter -zeile versehen: „Eine Liebesgeschichte ausder Zukunft“. In der Tat, wenn das Roboter-Blondchen Harmony mit ihrem neuenBesitzer Chuck auf Tour geht, dann hat dasauf seltsame Weise was mit Liebe zu tun.Die japanische Seniorin Sakurai hat einenweißen Kerl zum Gesellen. Der Roboter sollihr helfen, geistig fit zu bleiben. WieSakurai ihren seelenlosen Gesprächspart -ner anlächelt, das hat ebenfalls Liebens -wertes. Die Vision lotet aus, wie eine Zu -kunft aussehen kann, wenn sie von Wesen
mit künstlicher Intelligenz bevölkert wird.Und Isa Willinger stellt auch die Frage, diesich das Kino schon immer bei diesemThema stellt: Wie steht es mit demBewusstsein der lernfähigen Maschinen? Das Filmgespräch im Anschluss leitet Dr.-Ing. Andreas Bischoff, Robotik-Experte undMedienkünstler, der an der UniversitätDuisburg Essen in der IT arbeitet. SeineGesprächspartnerin ist Isabelle Reiff, digi-tale Nomadin und (SF-)Autorin mit Augen -merk auf die sozialen Implikationen der AI.
13.6., 18 Uhr.
Ian Schrager und Steve Rubell hatten 1977die Idee: Wir machen einen Club auf. InManhattan. Nicht gerade am besten Platzin der Stadt. Aber das wird schon werden.Und wie es das wurde: Innerhalb kürzesterZeit entwickelte sich das Studio 54 zumHotspot der Disco-Ära. Alle waren sie da:Bianca Jagger und Andy Warhol, ElizabethTaylor und Diana Ross, die mit LizaMinnelli auf der Bühne performte. TrumanCapote erhielt Einlass. Viele andere nicht.Denn eines der Geheimnisse des Erfolgs wares, dass sich eben nicht jeder seine Freitag -nacht im Studio 54 um die Ohren hauen
und in die Nase ziehen durfte. Zwei Jahrelang war der Club der Mittelpunkt der Welt,bis sich die Männer in Grau, die nachSteuerformularen und Drogentests fragten,Zutritt verschafften. Aus der wilde Traum.Der preisgekrönte Dokumentarist MattTymauer bestaunt beide Seiten derMedaillen. Sein Film STUDIO 54 - THEDOCUMENTARY, zu sehen in der Juni-Queerfilmnacht, glitzert im Stroboskoplichtund beschreibt in kaltem Nachrichtenlichtden Niedergang.
17.6., 20.30 Uhr (OmU).
Darstellerpreis für Willem Dafoe: Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit
Duisburger Jahrzehnte: Die Stadt in der Nachkriegszeit
Die Zukunft der künstlichen Intelligenz: HI, AI
Das Gute ist ganz nah: Monsieur Claude 2
Queerfilmnacht:
Studio 54 – The Documentary
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:07 Seite 9
Juni Sonderprogramme
Das Filmmuseum: Löwen und eine Fraumit blonder Mähne
Der Löwe im WinterOhne Fanfarenstoß geht es nicht. Nicht ineinem so echten und unverfälschten Histo -rien-Film. Anthony Harveys DER LÖWEIM WINTER führt zurück ins Jahr 1183und auf eine Burg in Frankreich. Dort willder englische König Henry II (PeterO’Toole) seinen Nachfolger bestimmen unddurch eine geschickte Heirat Frieden mitFrankreich stiften. Seine drei Söhne Richard(Anthony Hopkins), Geoffrey (John Castle)und John (Nigel Terry) erweisen sich alle-samt als unwürdig. Das Mittelalter-Stückaus dem Jahr 1968 be scherte KatherineHepburn als Frau mit weißem Schleier dendritten Oscar. Anthony Hopkins kam zu sei-ner ersten großen Rolle. 4.6., 20.30 Uhr (OmU).
Vertigo – Aus dem Reich der TotenEin Erfolg an der Kasse war Alfred Hitch -cocks Meisterwerk VERTIGO zunächstnicht. Der Thriller aus dem Jahr 1958 übereinen unter Höhenangst leidenden Privat -detektiv (James Stewart), der in eine finste-re Intrige verwickelt wird, spielte die Kostenein. Die Wiederaufführung in den 1980erJahren wurde dagegen von Kritik undPublikum gefeiert. Der Film gilt als einer
der besten des Meisterregisseurs und wirkteüber den Abspann hinaus. Nach dem Filmist der Vertigo-Effekt benannt: Die Kamerafährt vom Objekt weg und zoomt es gleich-zeitig heran. So entsteht eine wahrhaftSchwindel erregende Wirkung. Wir zeigenVERTIGO in der ab 1990 aufwendig restau-rierten Fassung.13.6., 20.30 Uhr.
Jenseits von AfrikaRobert Redford geht in diesem Jahr inRente. Mit über 80 Jahren. Sydney PollacksJENSEITS VON AFRIKA erinnert anden Schauspieler in seinen besten Jahren.Kein Wunder: Das nach Karen Blixens auto-biographischem Roman inszenierte Afrika-Epos kam 1985 in die Kinos. Sieben Oscarssammelte das wunderschöne Melodramein. Die junge Karen (Meryl Streep) er -kämpft sich als Kaffee-Farmerin ihren Platzin der kolonialen Gesellschaft. Ihre Sehn -sucht nach Geborgenheit aber lässt dasSchicksal ebenso unerfüllt wie ihrenAnspruch auf eine dauerhafte neue Heimat.Dafür findet sie in dem GroßwildjägerDenys Finch Hatton die Liebe ihres Lebens.Kein Wunder: Robert Redford spielt dencharmanten Abenteurer. 18.6., 18 Uhr.
Es lassen sich nun wirklich keine Gemeinsamkeiten zwischen den Ausstel -lungsstücken im Filmmuseum finden. Mal ausgenommen, dass wir samt und son-ders große Kinokunst ausstellen. Oder vielleicht geht es so: Einmal ist ein Löwe imTitel, ein Großwildjäger kommt vor und eine Frau mit löwenblonder Mähne.
w w w . f i l m f o r u m . d e
ES GIBT MENSCHEN, DIE STERBEN FÜR BÜCHER.In vielen Ländern werden Schriftsteller verfolgt, inhaftiert, gefoltert oder mit dem Tode bedroht, weil sie ihre Meinung äußern. Setzen Sie mit uns ein Zeichen für das Recht auf freie Meinungsäußerung!
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unsere Menschenrechts-arbeit und retten Leben: Spendenkonto 8090100, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00. www.amnesty.de
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:22 Seite 10
w w w . f i l m f o r u m . d e
Dark Eden – DerAlptraum vom ErdölIhren Lebensunterhalt bestreiten sie vorallem durch die Arbeit auf den örtlichenÖlsandfeldern. Das reiche Vorkommen lässtdort Menschen aus aller Welt stranden. Dennwomit lässt sich besser Geld verdienen als mitÖl? Dieses Geld wird auf Kosten der Umweltund der Gesundheit verdient. Giftige Gaseund Abwasser verunreinigen die Luft undgefährliche Krankheiten machen die Runde.Die Filmemacherin Jasmin Herold erfährtdies am eigenen Leib, als ihr Partner MichaelDavid Beamish, den sie bei den Dreharbeitenzu DARK EDEN – DER ALPTRAUMVOM ERDÖL kennenlernt, an einer beson-ders aggressiven Krebsform erkrankt. 7.6., 18 Uhr.
Das Wunder von MalsSie verstehen sich als „kleines gallischesDorf“. Mals im Obervinschgau in Südtirolleistet erbitterten Widerstand. Die Menschenkämpfen gegen die landwirtschaftliche Apfel-Monokultur in der Gegend und den Einsatzvon Pestiziden. Nicht Caesars Legionen sindder Gegner, dafür Bauernbund, Landesre gie -rung und die Pharmakonzerne. Und sie wis-sen sich wirklich zu wehren, wie die Doku -mentation DAS WUNDER VON MALSbeweist. Regisseur Alexander Schiebel be -schreibt, wie die Dorfbewohner die Zauber -tränke der Chemieriesen auf Abstand hielten.8.6., 18 Uhr.
Fair TradersDrei Porträts liefern den Beweis, dass fairerHandel und nachhaltiges Handeln die eiser-nen Gesetze des Kapitalismus rosten lassen:Der Schweizer Patrick Hohmann verkauftTextilien aus der Baumwolle, die 8000 Bio-Bauern in Tansania und Indien produzieren.Claudia Zimmermann, ebenfalls aus derSchweiz, sagt mit ihrem Bioladen derNahrungsmittelverschwendung den Kampfan. Sina Trinkwalder aus Augsburg beschäf-tigt 150 Menschen mit der Herstellung vonZero Waste Fashion und Upcycling-Ruck -säcken. Sie sind die FAIR TRADERS inNino Jacussos „Geht doch!“-Dokumentation.14.6., 18 Uhr.
Widerstand im Hambacher ForstKarin de Miguel Wessendorf zieht DIEROTE LINIE. Ihre Dokumentation be -schreibt den WIDERSTAND IM HAM -BACHER FORST. Der Kraftwerks-KonzernRWE will hier nach Braunkohle buddeln.Eine breite Front von Aktivisten wehrt sichund verteidigt den Wald. Mit Baumdörfern,mit Protesten während der Aktionärs ver -sammlung, mit Demonstrationen und Pla -katen. Die Polizisten marschieren ver-mummt auf. Im Hintergrund dampfenWolken aus Kraftwerkstürmen, beißen sichBagger in die Landschaft. Fünf Jahre dauertnun schon der Kampf fürs Klima. Ent schie -den ist er nicht.15.6., 18 Uhr.
Degas: Passion for PerfectionDer Maler Edgar Degas (1834 – 1917) warnicht nur Maler, sondern auch Bildhauer. Vorallem war der in Paris geborene Mann vonAdel, der seinen Namen de Gas in Degas ver-bürgerlichte, ein Liebhaber der Perfektion.Pferderennen und das Ballett waren zwei sei-ner Lieblingsmotive. Regisseur David Bicker -staff verknüpft für die DokumentationDEGAS: PASSION FOR PERFECTIONreale Tanz- und Rennbilder mit dem Wider -schein auf der Leinwand. Die Degas-Aus stel -lung im Fitzwilliam Museum in Cambridgeist dabei Ausgangs- und Haltepunkt einerBilderreise zu den wichtigsten Werken desFranzosen. Zitate aus Briefen des Malers undBerichte aus der Zeit kommentieren die kom-plexe Bildsprache eines Perfektionisten. 2.6. und 5.6., jeweils 18 Uhr (OmU).
Young PicassoNoch bevor der Blick auf die Bilder des jun-gen Pablo Picasso (1891 – 1973) fällt, faszi-niert das Foto des Malers. Das Jugendbildsteht beinahe im Widerspruch zu der ikonen-haften Aufnahme des grauhaarigen Meister -künstlers. Phil Grabsky erzählt die Ge -schichte von den Anfängen. Seine Dokumen -tation YOUNG PICASSO schaut sich inMalaga um, wo Picasso 1891 zur Welt kam.Mit 14 Jahren zog er mit der Familie nachBarcelona um. Später war dann Paris seineHeimat. Mit dem Bild „Das BegräbnisCasegmas“ begann seine blaue Periode. DieDoku begleitet Picasso auf seinen ersten
Schritten in Richtung Kunst-Elysium.9.6. und 12.6., jeweils 18 Uhr (OmU).
RembrandtDie Rembrandt-Ausstellungen in der Lon -doner National Gallery und dem Amster -damer Rijksmuseum firmierten unter derSchlagzeile: „So etwas wird es nie wiedergeben.“ Kat Mansoor bewahrte den einmali-gen Moment mit ihrer DokumentationREMBRANDT. Die Werkschau nähert sichallen wichtigen Bildern des barocken Künst -lers, der eigentlich Rembrandt Harmenszoonvan Rijn hieß und von 1606 bis 1696 lebte.Vieles kommt einem bekannt vor undzugleich als so nicht gesehen. Die Erläute -rungen der Experten machen den Menschender Legende sichtbar. 16.6. und 19.6., jeweils 18 Uhr (OmU).
Van Gogh & Japan„Die große Welle“ ist der wohl bekanntestejapanische Farbholzschnitt. Mitte des 18.Jahrhunderts begann die große Zeit dieserDrucke. Sie beeinflussten auf intensive Weisedie europäische Kunst. Gerade Vincent vanGogh ließ sich inspirieren. Frühe Werkeahmen die Technik nach, später übersetztevan Gogh die Vorbilder subtiler. RegisseurDavid Bickerstaff legt in VAN GOGH &JAPAN die Einflüsse frei. Quelle seinerInspiration war dabei die gleichnamigeAusstellung im Van Gogh Museum inAmsterdam.23.6. und 26.6., jeweils 18 Uhr (OmU).
Duisburg.Nachhaltig 2019 :
Die Duisburger Umwelttage Exhibition on Screen
Die Leinwand gehört der Kunst
Das Kinoprogramm der Duisburger Umwelttage behandelt in diesem Jahr dasThema „Nachhaltigkeit“. Ermutigende Filmbeispiele führen vor Augen: Es geht vielund noch mehr, wenn man oder Frau will.
Die britische Dokumentar-Reihe „Exhibition on Screen“ macht die Leinwand zurLeinwand, das Kino zum Museum. Mehr noch: Die Filme geben exklusive Einblickein Leben und Schaffen großer Künstler.
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:09 Seite 11
Juni Sonderprogramme
Vom Saulus zu Paulus:
Ein Mann namens Ove
Setfoto »Mathematik der Dinge« mit Shari Crosson, R/B: Zoe Hagen, K: Johannes Schmülling, P: Mike Fuhrmann; Foto: Kathrin Pilarski
»Tag der offenen Tür«6. Juli 2019 | 11 bis 18 Uhr
ifs internationale fi lmschule kölnSchanzenstr. 28 | 51063 Köln | info@fi lmschule.dewww.fi lmschule.de | www.facebook.com/fi lmschule
abgedreht
Le cinéma en français: Omas letzter Wille
Photo de Famille
Oma Mamie (Claudette Walker) will sterben,und zwar dort, wo sie glücklich den Sommerverlebt hat: in dem kleinen Örtchen Saint-Julien. Am Tag der Beerdigung ihres Mannesäußert sie den Wunsch. Ihr Sohn Pierre(Jean-Pierre Bacri) würde sie lieber insAltenheim stecken. Denn Oma Mamie istdement. Die Enkelkinder Gabrielle (VanessaParadis), Elsa (Camille Cottin) und Mao(Pierre Deladonchamps) wollen der altenFrau dagegen diesen letzten Lebenswillengern erfüllen. Freilich, haben sie in ersterLinie eigene Probleme. Wie erklärt es bei-spielsweise der chronisch depressive Mao sei-ner Therapeutin? Er sei bei Eltern großge-worden, bei denen selbst Kuscheltiere gestor-
ben sind!Kameramann Alexis Kavyrchine blickt fürdie Tragikomödie PHOTO DE FAMILLE(DAS FAMILIENFOTO) unaufgeregt durchsObjektiv. Die Regisseurin Cecilia Rouaud, dieauch das Drehbuch schrieb, mag das. Siestellt dem Betrachter Menschen vor, die mantrotz ihrer Macken gern hat. Der Film hatWitz. Vor allem aber hat der SchnappschussCharme. Wolfgang Schwarzer von derDeutsch-Französischen Gesellschaft erläutertin der Reihe Le cinéma en français, wie diesgelingt, und zwar am
24.6., 18 Uhr. Weitere Aufführung am26.6., 20.30 Uhr (OmU).
Weil der Gute-Laune-Film EIN MANNNAMENS OVE im Rahmen der ReiheKirche & Kino zu sehen ist, darf man biblischanmerken: Regisseur Hannes Holm (SALTOFÜR ANFÄNGER) hat die Wandlung vomSaulus zum Paulus nach dem Roman vonFredrik Backman verfilmt. Ove (Rolf Låss -gard) ist nämlich erst ein echter Kotz -brocken, bevor er das Herz der Zuschauerund seiner Nachbarn erobert. All das beginntmit den neuen Nachbarn, die mit ihrem Autogegen seinen Briefkasten krachen! Dabei warOve gerade mit seinem Selbstmord beschäf-
tigt. Erst einmal gilt es, die Sachbeschädigerzurechtzuweisen. Doch Perserin Parvaneh(Bahar Pars) knackt mit dem Postkasten-Schaden Oves Schale aus Rauputz. Derlebensmüde Nörgler hat ein Herz. Parvenahlegt es frei. Nach der Tragikomödie mit witzi-gen Dialogzeilen und liebevollen Momentenlässt sich in der benachbarten KulturkircheSt. Joseph bei einem Getränk und einemImbiss über den schwedischen Sinneswandelnachdenken.
17.6., 18 Uhr.
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:12 Seite 12
filmjournal 06-2019_filmjournal 12/2009 21.05.19 11:10 Seite 13