Der Energie auf der Spur Eine Broschüre zum Thema Energie im Raum Dinkelsbühl
Zusammengestellt vom
P-Seminar Physik 2011-2013
Gymnasium Dinkelsbühl Exkursionen und Informationen
Das P-Seminar Physik in der Qualifikationsstufe 2011-
2013 des Gymnasiums Dinkelsbühl startete mit 11 Teil-
nehmern unter dem Motto „Der Energie auf der Spur“.
Gerade in einer Zeit, in der Begriffe wie „Energiewende“
oder „Erneuerbare Energien“ in aller Munde sind, ist die-
ses Thema aktuell und wichtig.
Zunächst setzten sich die Seminarteilnehmer mit den
physikalischen Grundlagen der Energietechnik ausei-
nander. Dabei wurden Begriffe wie Arbeit, Leistung, Wir-
kungsgrad, Energiewandler oder innere Energie aus dem
Lehrstoff der Mittelstufe wiederholt und vertieft. In physi-
kalischen Experimenten konnten praktische Erfahrungen
mit verschiedenen Aspekten der Energieerzeugung und -
versorgung gemacht werden. Ein mehrteiliger Vortrag
von Dipl.-Ing. Friedrich-Wilhelm Berger behandelte das
Thema elektrische Energieversorgung.
Ein zentraler Punkt des Seminars waren verschiedene
Exkursionen zum Thema Energie in der näheren und
weiteren Umgebung von Dinkelsbühl. Dabei bekamen die
Teilnehmer vor Ort interessante Einblicke in die jeweilige
Anlage und erhielten von kompetenten Experten detaillier-
te Informationen über die Funktionsweise und die Beson-
derheiten der technischen Vorrichtungen. Die Exkursio-
nen einschließlich Terminabsprachen und Anfahrt wurden
jeweils von einem Seminarteilnehmer organisiert. Die
folgenden Einrichtungen haben wir besichtigt. Diese wer-
den auch in dieser Broschüre beschrieben. Weitere inte-
ressante Ziele in der Region sind im Internet unter
www.energieerlebnisweg.de zu finden.
Blockheizkraftwerk im Hallenbad Dinkelsbühl
(Stadtwerke Dinkelsbühl)
Biomassenheizwerk Dinkelsbühl
(Stadtwerke Dinkelsbühl)
Windenergieanlage in Mögersbronn
Private Photovoltaikanlage in Dinkelsbühl
Biogasanlage
(Fa. Ruf, Wilburgstetten)
Laufwasserkraftwerk an der Wörnitz
(Schmalzmühle)
Energiespaziergang in Nürnberg
(N-Ergie)
Februar 2013 Seminarleiter
Wolfgang Horlacher
Vorwort
P-Seminar Physik 2011-2013
Gymnasium Dinkelsbühl
Seite 2: Biomasseheizwerk
Seite 3: Blockheizkraftwerk
Seite 4: Passivhaus
Seite 5: Photovoltaik
Seite 6: Solarthermie
Seite 7: Stromnetz
Seite 8: Wasserkraft
Seite 9: Windenergie
Seite 10: Biogasanlage
Inhaltsverzeichnis
Autor: Karl Wiedemann 1
Kenndaten der Anlage:
Inbetriebnahme der Anlage: September 2003 zu deckender Wärmbedarf: 10.750 MWh pro Jahr Leistung Kessel: 400 kW und 2.140 kW Fassungsvermögen Vorratsbunker: ca. 82,5 t bzw. 330 m³ Hackschnitzel Fassungsvermögen Lagerhalle: ca. 225 bzw. 900 m³ Hackschnitzel Jährlicher Verbrauch: rund 3.600 t bzw. 14.400 m³ Hackschnitzel
Biomasseheizwerk Dinkelsbühl
Dieses hochmoderne Heizwerk versorgt über 20 Gebäude mit Fern-
wärme (z.B. Grund- und Hauptschule mit Turnhalle, Hallenbad,
Gymnasium, Wirtschafts-, Förderschule, Krankenhaus, Altenheim,
betreutes Wohnen, Kindergarten, Turnhalle).
Die Grundlast der Wärmeerzeugung übernehmen zwei Biomasse-
kessel mit 400 kW und 2.140 kW Leistung. Die Wärmeverteilung er-
folgt über ein ca. 2.500 m langes Wärmenetz aus doppelt isolierten
Rohren.
Hier ersetzen die örtlichen Holzlieferanten mit ca. 3.500 Tonnen
Hackschnitzeln jedes Jahr an die 750.000 Liter Heizöl.
Holzhackschnitzel: Holzhackschnitzel werden mit Hilfe eines Hackers aus Rest- und Schwachholz produziert, zum Beispiel aus den Teilen eines Baumes, die sich nicht für die Nutz-holzproduktion eignen. Auch Landschaftspflegeholz, das von den Kommunen entsorgt werden müsste, ist geeignet. Voraussetzung für den problemlosen Ein-satz in den Heizanlagen ist eine möglichst einheitliche Größe und ein geringer Wassergehalt der Hackschnit-zel. Fremdstoffe wie Metallteile, Steine oder andere Verunreinigungen sollten in den Hackschnitzeln nicht vorhanden sein, da sie sowohl die Zuführvorrichtung in den Brennraum als auch Bestandteile der Brenn-kammer beschädigen könnten.
Günstige Randbedingungen:
Die großen Abnahmemengen an Wärmeenergie wa-ren bei der hier vorgestellten Anlage ein wichtiges Argument für das Konzept der Wärmeversorgung mit Biomasse. Das Heizwerk wird von den Stadtwerken Dinkelsbühl betrieben und versorgt mehr als 20 Ge-bäude mit Fernwärme.
Kontaktdaten:
Stadtwerke Dinkelsbühl Biomasseheizwerk Rudolf Schmidt Str. 7 91550 Dinkelsbühl Tel.: 09851-572013 Weitere Infos im Internet
Autor: Florian Waldsauer
Technik: Die Hackschnitzel werden mittels Schubboden vom
Vorratsbunker zum Kessel befördert. Auf einem be-
wegten Rost erfolgen Trocknung und Vergasung der
Hackschnitzel. Am Ende des Rosts wird die Holzkohle
ausgebrannt. Die Asche bleibt übrig und wird mit einer
Schnecke zum Aschebehälter ausgetragen. Über den
Rost erfolgt die Oxidation der brennenden Gase bei
Zuleitung von Primär- und Sekundärluft. Im Wärme-
tauscher geben die Rauschgase ihre Wärme an das
Heizungswasser des Pufferspeichers ab.
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Allgemeines: - ortsnahe Anlage zur Gewinnung von elektrischer
Energie und Wärme - übliche Leistung eines BHKW-Module zwischen 5 kW
und 5 MW - man spricht von Mini-BHKW bei einer Leistung
unter 50 kW - von Mikro-BHKW spricht man bei einer Leistung unter
15 kW - elektrischer Wirkungsgrad von 25% - 50%,
gekoppelt mit Wärme durchschnittlicher Wirkungsgrad von 90% - 95%
- vorwiegend fossile Kraftstoffe wie Heizöl, Biodiesel oder Erdgas, aber auch regenerative Energien wie Pflanzenöl oder Holzpellets
Technik: - Motor treibt durch die Verbrennung des Brennstoff-
Luftgemischs einen Generator an, der die elektrische Energie erzeugt
- die erzeugte Abwärme wird durch einen Wärmetauscher in den Kühlkreislauf abgegeben
Wirtschaftlichkeit: - wesentlich für Wirtschaftlichkeit ist eine lange jährliche
Laufzeit (ca. 4000 Vollaststunden pro Jahr) - sehr hoher Anschaffungspreis, rentiert sich nur
über Jahre
Blockheizkraftwerk im Hallenbad Dinkelsbühl: - Dauerleistung von 197 kW - Anschaffungspreis ca. 300000 Euro - Wirkungsgrad von 90% -95% - 4-Takt Motor
Blockheizkraftwerk
Ansprechpartner: Stadtwerke Dinkelsbühl Rudolf-Schmidt-Straße 7 D-91550 Tel.: 09851/5720-0 E-Mail: stadtwerke@dinkelsbühl.de
Autoren: Marco Schürrle André Binder
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Ansprechpartner: 91555 Feuchtwangen Lauerhecke 1 + 1a Herr Wolfram Badewitz Tel.: 09852 – 614422 Firma Stümpfig
Herr Gerhard Stümpfig Tel.: 09852 - 2505 91555 Feuchtwangen Autor: Josef Schoger
Passivhaus der Firma Stümpfig
Kenndaten des Hauses:
Fertigstellung:
31.12.2001
Wohnfläche:
2 x 168 m²
Konstruktion:
Massivbauweise
Dämmwert Außenwand:
u = 0,17 W/m²K
Dämmwert Bodenplatte:
u = 0,147 W/m²K
Dämmwert Dach:
u = 0,121 W/m²K
berechneter Heizwärmebedarf:
14,3 kWh/m² und Jahr
tatsächlicher Heizwärmebedarf:
14,00 kWh/m² (im ersten Jahr)
Baukosten:
1360 €/m² inkl. Garage und Grundstück
Einsparung:
Das Haus unterschreitet den gesetzlich
geforderten Standard von ca. 80
kWh/m²a um 66 kWh/m²a und vermin-
dert dadurch den jährlichen CO2-
Ausstoß um ca. 12,8 t bzw. 6.514 m³.
Ein Passivhaus verbraucht im Jahr nur noch ein Zehntel der
Heizenergie, die herkömmlich gebaute Gebäude benötigen.
Das sind nur noch 15 kWh (z.B. 1,5 Liter Heizöl) pro m²
Wohnfläche und Jahr. Möglich wird dieser Standard durch
optimale Dämmung an Wand und Dach, sowie hochwertigen
Fenstern mit Dreifachverglasung. Die großzügige Südvergla-
sung des Hauses sorgt für hohe Wärmegewinne durch die
passive Nutzung der Sonne im Winter. Die Wärmeverluste
des Gebäudes sind bei einem Passivhaus so stark verringert,
dass während der Heizperiode im Wesentlichen die passive
Nutzung der Sonneneinstrahlung durch die Fenster sowie
die Wärmeabgabe von Geräten und Bewohnern ausreicht, um
eine angenehme Innentemperatur zu erreichen. Die geringe
noch notwendige Restheizung kann im Prinzip mit allen gän-
gigen Beheizungsmöglichkeiten erfolgen. Die Heizenergieein-
sparung gegenüber dem durchschnittlichen Verbrauch von
Wohngebäuden liegt bei über 90%.
Die Wohnqualität in einem Passivhaus zeichnet sich durch
angenehme Raum- und Oberflächentemperaturen von Wän-
den, Dach, Fußboden und Fenstern, sowie durch von der Lüf-
tungsanlage kontinuierlich zugeführte frische Raumluft aus.
Die Mehrkosten bei der Erstellung für diesen extrem niedrigen
Energieverbrauch liegen mit 6 - 8% nur geringfügig über de-
nen eines herkömmlichen Einfamilienhauses.
Heizung, Lüftung: Ein Kompaktgerät mit integrierter Wärme-
pumpe beheizt und belüftet das Gebäude. Die durch den Erd-
wärmetauscher vorgewärmte Luft wird von der Wärmepumpe
und dem Kreuzstromwärmetauscher (Wärmerückgewinnung
aus der Abluft) auf Raumtemperatur gebracht. An sonnenar-
men Tagen, wenn die Wärme der Solaranlage (9 m²) für die
Beheizung des 400-Liter Warmwasserspeichers nicht aus-
reicht, übernimmt die Wärmepumpe die Nacherwärmung. An
sehr kalten Wintertagen sorgt ein elektrischer Heizstab für die
noch notwendige Restwärme. Im Wohnzimmer und in Abluft-
räumen (Küche, Bad, Flur) sind Marmorplatten angebracht,
die bei Unterschreitung der Solltemperatur die elektrisch ge-
steuerte Zusatzheizung übernehmen.
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Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie mittels Solarzellen. Bei der Umwandlung wird der photoelektrische Effekt ausgenutzt.
In Photovoltaikanlagen findet die Energiewandlung mithilfe von Solarzellen, die zu so genannten Solarmodulen verbunden werden, statt. Die Nutzung der erzeugten Elektrizität kann vor Ort erfolgen, in Akkumulatoren gespeichert oder in Stromnetze eingespeist werden. Bei Einspeisung der Energie in das öffentli-che Stromnetz wird aufgrund der von den Solarzellen erzeugten Gleichspannung ein Wechselrichter zur Umwandlung benötigt. Damit wird daraus die übliche Netzwechselspannung mit 230 V und 50 Hz erzeugt.
Funktionsweise
Photovoltaikanlagen bzw. Solarzellen bestehen aus verschiedenen Halb-leitermaterialien. Über 95 % aller auf der Welt produzierten Solarzellen bestehen aus dem Halbleitermaterial Silizium (Si). Zur Herstellung einer Solarzelle wird das Halbleitermaterial "dotiert". Damit ist das definierte Einbringen von chemischen Elemen-ten gemeint, mit denen man entwe-der einen positiven Ladungsträger-überschuss (p -leitende Halbleiter-schicht) oder einen negativen Ladungsträgerüberschuss (n -leitende Halbleiterschicht) im Halb-leitermaterial erzielen kann. Werden zwei unterschiedlich dotierte Halb-leiterschichten gebildet, entsteht an der Grenzschicht ein sogenannter p-n-Übergang.
An diesem Übergang baut sich ein inneres elektrisches Feld auf, das zu einer Ladungstrennung der bei Lichteinfall freigesetzten Ladungsträger führt. Über Metallkontakte kann eine elektrische Spannung abgegriffen werden. Wird der äußere Kreis geschlos-sen, das heißt ein elektrischer Verbraucher angeschlossen, fließt ein Gleichstrom.
Autor : Jonas Präg
Photovoltaik
Photovoltaische Energiewandlung ist derzeit in Deutschland wegen der Herstellungskos-ten der Solarmodule im Vergleich zu her-kömmlichen Kraftwerken deutlich kostspieli-ger, primär aufgrund der höheren Anschaf-fungskosten. Trotzdem haben - mitunter aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und des Um-weltschutzes - das Stromeinspeisungsgesetz und insbesondere das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu einem Boom bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen in Deutschland geführt.
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Kontaktdaten: Limesfreibad Mönchsroth Römerstraße 22 91614 Mönchsroth Tel: 09853/ 1309
Autor: Ufuk Bahar
Solarthermie
Thermische Solaranlagen liefern aus Sonnenlicht Wärme, welche im Haus-halt z.B. zum Baden, Duschen, Putzen oder zur Heizungsunterstützung ge-braucht werden kann.
Eine thermische Solaranlage kann ei-nen wesentlichen Anteil zur Brauch-wassererwärmung im Haushalt leisten. Typisch ist ein Anteil von ca. 60% der Solarthermie am Gesamtenergieauf-wand für die Trinkwassererwärmung.
Pro Tag liefert die Sonne ca. 1.370 Watt pro m². Dies entspricht der Energie von ca. einem Kohle-Brikett pro m² pro Tag. Durch Streuung (das Licht geht z. B. durch eine Wolkendecke), die Neigung der Erde und Reflektion (jede Oberfläche reflektiert / spiegelt eine bestimmte Menge Licht) sinkt jedoch die tatsächliche Energie, welche auf der Erdoberflä-che ankommt.
In Deutschland strahlt die Sonne pro Jahr ca. 950 bis 1.200 kWh (Kilowatt-stunden) Solarwärme auf jeden Quadratmeter.
Funktion:
1. Der Kollektor ist ein Bauteil, das auf dem Dach befestigt wird – man erkennt ihn als große schwarze Fläche. Im Kollektor wird der sogenannte Wärmeträ-ger (ein flüssiges Frostschutzmittel) erwärmt.
2. Die kalte Flüssigkeit (hier blau) wird im Kollektor durch die Sonnenenergie erhitzt und von der Pumpe weiterbefördert, bis sie zum Wärmetauscher ge-langt.
3. Der Wärmetauscher sorgt kurz gesagt dafür, die Wärme des nun erhitzten Frostschutzmittels (bzw. Wärmeträgers - auch wenn es Frostschutz heißt, kann es doch auch Hitze befördern) auf das Trinkwasser im Speicher zu über-tragen
4. Der Speicher übernimmt hier die Aufgabe einer „Thermoskanne“ - hält also die erzeugte Wärme auf lange Zeit im Behälter.
5. Reicht die Sonnenwärme nicht aus, wird im oberen Teil des Behälters das Wasser durch einen weiteren Wärmetauscher (der an den Heizkessel ange-schlossen ist) auf die nötige Temperatur gebracht.
6. Wird es tatsächlich einmal zu heiß im Speicher, so sorgt ein Überdruckven-til für die nötige Sicherheit.
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Stromnetz allgemein:
Begriff: Energieverbundnetz, Lichtnetz,
Stromverbundnetz, Elektroenergienetz,
Energieversorgungsnetz, Stromversorgungsnetz,
Elektrizitätsnetz und Kraftnetz
Aufgabe: Elektrische Energie mit Niederspannung zum
Verbraucher bringen
Technik: Verschiedene Spannungsebenen
(Einteilung nach Spannung):
Höchstspannung: 220 bis 380 kV in Deutschland
Hochspannung: 60 bis 150 kV
Mittelspannung: 1 bis 30 kV
Niederspannungsnetze: 230 bis 400 V
Je höher die Spannung, desto niedriger der
Energieverlust
Funktionen der Netze:
Übertragungsnetz: Verteilung der erzeugten Energie
von Kraftwerken an Leistungstransformatoren;
außerdem Anschluss an internationales Verbundnetz
Verteilnetz: Grobverteilung der elektrischen Energie
in verschiedene Regionen und zu deren
Umspannwerken
Mittelspannungsnetz: Verteilung an die regionalen
Transformatorenstationen
Niederspannungsnetze: Feinverteilung
Versorgung privater Haushalte, kleinere
Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltungen
Verbindung der Stromnetze erfolgt über
Transformatoren in Umspannanlagen
Daten zur Stromversorgung Nürnberg:
110 Kilometer Kabel im 110 kV-Netz
16 Umspannwerke
2803 Kilometer Kabel im 20 kV-Netz
1800 Trafostationen
12189 Kilometer Kabel im 400 V-Netz
6000 Kabelverteilerschränke
Stromspaziergang Nürnberg
Allgemein: Während einer Führung über 3
Stationen wird den Interessenten der Weg
des Stroms aufgezeigt.
Station 1: Umspannwerk am Hornecker Weg
Station 2: Umspannwerk am Rathenauplatz
Station 3: Umspannwerk bei der Lorenzkirche
Ansprechpartner: N-ERGIE Aktiengesellschaft Schulinformation Claudia Jordan Am Plärrer 43 90429 Nürnberg Telefon: 0911 802-58058 Telefax: 0911 802-58053 E-Mail: [email protected] Autor: Ludwig Schneider
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Wasserkraft Schmalzmühle
Energie aus Wasser wird mithilfe von Turbinen gewonnen.
Weit verbreitete Turbinenarten sind die Francis-, die Kaplan- und die Freistrahlturbine. Die Francis-Turbine, wie sie auch in der Schmalzmühle zu finden ist, wird bei Speicher- und Laufwasserkraftwerken mit mittleren Durchflussmengen und mittleren Fallhöhen (von bis zu 500 m) eingesetzt. Sie funkti-oniert als Überdruckturbine. Das Wasser strömt durch ein schneckenförmiges Rohr oder einen Schacht, gelenkt durch verstellbare Leitschaufeln, in das Laufrad mit gegenge-krümmten Schaufeln. Der Abfluss erfolgt in das Unterwasser.
Der Wirkungsgrad von Francis-Turbinen liegt bei Werten von bis zu 90% bei einer Leistung von 10 kW bis zu 770 MW, je nach den Standortbedingungen.
Daten der beiden Francis-Turbinen in der Schmalzmühle:
Hersteller: vermutlich Fa. Voith, Heidenheim, 1908
Fallhöhe: 1,25 m
Wasserdurchfluss: je 1,6 m³/sek
Drehzahl: je 55 Umdrehungen pro Minute
Anlagenleistung: je 28,5 kW, ge-samt 57 kW
Jahresleistung (je nach Wasser-menge): ca. 60.000 kWh/a
Restaurierung der Anlage: 2013
Längsschnitt einer Francisturbine
in der Schmalzmühle
Vorteile:
zeitlich immer verfüg-bar, unerschöpflich
hoher Wirkungsgrad
Nachteile:
Probleme für Mensch und Natur
lokal begrenzte Verfügbar-keit
Autor: Florian König
Kontaktdaten: Fam. Friedrich König Schmalzmühle 1 91740 Röckingen Tel.: 09832- 7433 E-Mail: [email protected]
Turbine mit rotem Laufrad und gel-
ben Leitschaufeln zum Regulieren
der Wasserdurchflussmenge
Laufräder zweier Francisturbinen
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Leitschaufeln verdecken das Laufrad einer
Francisturbine in der Schmalzmühle
Besichtigung der Schmalzmühle
Eine erneuerbare Energie Windenergie bietet die Möglichkeit, ohne Schadstoffausstoß Energie zu erzeugen. Wind ist unverbrauchbar und kann relativ simpel genutzt werden. Außerdem bietet die Windenergie keine großen Risiken und andere Nebenwirkungen wie zum Beispiel die Atomkraft. Allerdings kann die durch Wind erzeugte Energie noch nicht gespeichert werden. Windenergie ist neben der Wasserkraft eine der günstigsten Energiequellen. 2011 wurden durch erneuerbare Energien 9,1 Mrd. Euro an externen Kosten eingespart. 2011 wurden 8 % des nationalen Bruttostromverbrauchs mit Windenergie abgedeckt. In Deutschland gibt es momentan ca. 22.500 Windkraftanlagen. Die meisten stehen in Niedersachsen (5501 Anlagen), wo 7039 MW an Leistung produziert werden, dies deckt jedoch nur 25% des Stromverbrauchs. In Sachsen-Anhalt (2352 Anlagen) werden mit nur 3642 MW 48,1% des Stromverbrauchs mit Wind- energie gedeckt. Die geringsten Beiträge von Windenergie zum Strom- Verbrauch findet man in Berlin (0,0%) und Hamburg (0,7%). Die Offshore-Anlagen in der Nord- und Ostsee erzeugen noch keinen Strom, da sie noch nicht angeschlossen wurden. Durchschnittlich deckten die deutschen Bundesländer 9,9% des nationalen Stromverbrauchs. 2011 wurde aus Windenergie erzeugte und ins Stromnetz eingespeiste Energie mit 9,2 ct/kWh vergütet. Wer Betreiber einer Windenergieanlage ist, kann auf mehrere Subventionen zurückgreifen (z.B.: Steuerbefreiungen, Kreditverbilligungen, etc...)
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Autor: Johannes Drexler
Windenergie
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1. Phase: Substratmanagement Lagern und Aufbereiten des Substrats in der Vorgrube
Je nach Art des verwendeten Substrats und je nach Funktionsweise der Vergärung (Nassfermentation oder Trockenfermentation) leistet die Vorgrube der Biogasanlage als Lagereinrichtung wichtige Vorar-beit.
Um den Mikroorganismen genügend Zugang zu den Nährstoffen zu bieten, wird Biogas Substrat wird durch Schredder, Mühlen, Quet-schen oder Wellen zerkleinert.
2. Phase: Biogasgewinnung Biogas wird im Fermenter gewonnen
Physikalisches Zusammenspiel zwischen Substrat, Temperatur und dem Einfluss von Mikroorganismen
Voraussetzungen für eine optimale Funktionsweise: 1. der Fermenter muss gas-, wasserdicht und lichtundurchlässig sein 2. ein effektives Rührwerk dient optimalen Durchmischung 3. konstante Temperaturen durch ein internes oder externes
Heizsystem 4. eine effektive Wärmedämmung ermöglicht die optimale Funktion
3. Phase: Lagerung des vergorenen Substrats Gärreste werden im Gärrestlager zwischengelagert
(in einer Halle oder in einem geschlossen System
Nachgärbehälter muss im Prinzip die gleichen Bedingungen wie der Fermenter erfüllen
Gärreste dienen als wertvoller und natürlicher Dünger
4. Phase: Speicherung & Verbrennung des Biogases Je besser die Fermentation, desto höher ist die Gasausbeute und des-
to mehr Energie kann über die Verbrennung im Blockheizkraftwerk der Biogasanlage erzeugt werden
entstandenes Biogas wird in internen oder externen Biogasspeichern zwischengespeichert
Die Biogasanlage
Die Funktion einer Biogasanlage durchläuft vier Phasen, bis aus Biogas Strom und Wärme wird. Am Anfang steht die Organisation und Aufberei-tung des verwendeten Substrats, bevor es im Gärbehälter vergoren wird. Im Anschluss wird das entstandene Gas entweder aufbereitet und einge-speist oder im Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeerzeugung ver-brannt. Die Gärreste werden zwischengelagert und als hochwertiger Dün-ger oder Kompost wiederverwertet.
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Daten der Anlage:
Abwärme heizt die Härtekammern auf rund 50 °Celsius
Heizwassersystems heizt das Wasser auf 80 °Celsius vor
liegt direkt neben dem Betonwerk, von Feldern, Wald umgeben
Gesamtwirkungsgrad: >80 %
vergoren wird: Mist, Grasschnitt und nachwachsende Rohstoffe
Kontaktdaten: RUF Baustoffe Karl-Ruf-Straße 1 91634 Wilburgstetten 09853/339
Autor: Fabian Seng