• Das Konzept der Entwicklungstrauma-Störung
• Das Konzept der seelischen Behinderung
• Das Konzept der Teilhabe als Medizin
Dr. Jörg Liesegang Psychiatrische Institutsambulanz für Kinder und Jugendliche
Einschulungsschlager
… wer mitmachen will hat bei uns Platz…
Konzept Entwicklungstraumastörung
Zeitpunkt der Traumatisierung:
soziale Entwicklung
Autonomie
Kompetenz
Teilhabe
psychische Entwicklung
Selbstwert
Selbstwirksamkeit
Bindung
Anpassungsversuche des Kindes bei der Suche nach Bindung
• Soziales Lächeln
• Ignorieren
• Äußerung von negativen Emotionen
• Verbale Aufforderungen
• Verlust von körperlicher Selbstkontrolle
Eltern - Kleinkind - Interaktion
•30000 in den ersten 6 Monaten •169 x pro Tag •14 x pro Stunde (bei 12 h Wachheit) •Ca. alle 4 Minuten gibt es in einer gesunden Eltern-Kind Interaktion eine kreisförmige Freude-Reaktion, bzw. die emotionale Botschaft ein geliebtes und liebenswertes Wesen zu sein.
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Traumatisierung:
Alle Reaktionen auf ein Trauma sind zunächst Anpassungsmuster, welche sich im Laufe der Evolution als sinnvoll gezeigt haben.
Konzept Entwicklungstraumastörung
Reflexe auf Trauma:
Flucht
KampfTodstell
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Traumatisierung:
Rückzug in die Familie als Schutz.
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Traumatisierung:
Ein Trauma ist um so wirkungsvoller, desto isolierter der Traumatisierte ist.
Familie TRAUMA
Isolation
Fluchtreflex mit Schutz vor Schädigung, Kontrollverlust
Rückkehr als Vorgang des Schutzes und Neuanfangs
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Traumatisierung:
Erfahrung von maximaler Selbstwirksamkeit, wenn man durch die Fluchtreaktion eine Beendigung des Traumas bewirken kann.
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Traumatisierung:
Traumatische Erlebnisse werden oft nicht als Geschichte, nicht als Narrativ, sondern als ein Körpergefühl oder eine Geräusch abgespeichert.
Die Natur von traumatischem Stress ist, dass die Sensationen nicht zu einem Narrativ integriert werden können, sondern sie bleiben als desintegrierte Sensationen übrig.
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Narrativbildung:
Kausalitätsprinzip bei negativem Selbstkonzept
Ich habe etwas verschuldet.
Ein Blitz fährt in einen Baum neben mir.
Zeus bestraft mich mit seinen Waffen.
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Narrativbildung:
Kausalität bei fehlender Selbstwirksamkeitserwartung
Ich bin zu hoch auf einen Baum geklettert
Ich falle runter und tue mir weh.
Keine Verknüpfung. Kein Lernen aus Erfahrungen.
Konzept Entwicklungstraumastörung
Prinzipien der Traumatisierung:
Verlust der Handlungsmöglichkeiten
Belastungen sind unveränderbar
Emotionale Reaktionen sind unveränderbar
gelernte Deaktualisierungs-
unfähigkeit
Traumaentwicklungsstörung: Pro und Contra. M. Schmidt, J. Fegert, F. Petermann. Kindheit und Entwicklung, 10(1), 47-63 Hogrefe Verlag, Göttingen 2010
Traumapädagogische Konzepte
Die Annahme des guten Grundes
• Alle Verhaltensweisen des Kindes sind Überlebensstrategien
Traumapädagogische Konzepte
Sicherung der Teilhabe
• Lebensorte frei von Überforderung
1. Erleben von Autonomie 2. Erleben von Kompetenz 3. Erleben von Zugehörigkeit
soziale Entwicklung
Autonomie
Kompetenz
Teilhabe
psychische Entwicklung
Selbstwert
Selbstwirksamkeit
Bindung
Selbstwahrnehmung
Selbstregulation
Soziale Interaktion
Eine sozial-emotionale Einschränkung ist eine
Behinderung!
„Mach doch bitte einfach mal die Augen auf!“
Eine sozial-emotionale Einschränkung ist eine
Behinderung!
„Lauf doch bitte einmal die Treppe hoch!“
Eine sozial-emotionale Einschränkung ist eine
Behinderung!
„Reiß dich bitte einfach mal zusammen!“
Handlungsmöglichkeiten bei sozial-emotionalen
Verhaltensauffälligkeiten?
Therapie einer sozial-emotionalen Einschränkung
„Psychische Behinderungen - Arbeit ist die beste Medizin“ Zeitschrift für Behinderung und Beruf 02 - 2014
Therapie einer sozial-emotionalen Einschränkung
übersetzt in die Jugendarbeit heißt das:
Seelische Behinderung -
Teilhabe ist die beste Medizin
Ronja Räubertochter - Astrid Lindgren
In den Fluss zu plumpsen, davor sollte sie sich hüten, hatte Mattes gesagt, und darum sprang sie am Ufer kühn und keck von einem glatten Stein zum anderen, dort wo das Wasser am wildesten toste. Schließlich konnte sie sich ja nicht im Wald davor hüten, in den Fluss zu plumpsen. Sollte das Sich-hüten überhaupt von Nutzen sein, dann musste sie es bei den Stromschnellen und Strudeln und nirgendwo sonst üben.
Teaching Children Self-Control
• Pre-Schooler’s Workshop, Judith Bloch,1978 in New York: Variety Child Learning Center
• Übung der Verbalisierung von Emotionen
• Nie endende Validierung des Jungen „Ephraim“ durch die Lehrerin „Sunny“
• Oberflächlich geht die Lehrerin nicht als Gewinnerin aus der Situation
• Gegensatz zwischen Lehrerin „Sunny“ und Co-Lehrerin „Laurie“.
Entwicklungstraumastörung
Zunächst vielen Dank für das Interesse und die Aufmerksamkeit!
Und jetzt bitte Fragen und Diskussion!