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H erausgegeben vom Bayerischen Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts ► Mündien 2, Rundfunkplatz I, Ruf 5583 01
Intendant: Christian VJallenreiter
Programmdirektor: W alter von Cube Fernsehdirektor: Dr. Clem ens Münster
Verwaltungsdirektor: Hans Spies Teâinischer Direktor: Dr. Ferdinand Daser
Umsdtlag und Illustrationen: Ernst Hürlimann, München Druck :C e b r . Bremberger, Mündien 2, Blutenhurgstra^e 21-23
D e r gegenwärtige politische Streit um Rundfunk und Fernsehen in Deutschland
wird möglichenoeise eine Reihe weitreichender Folgen haben — die für unser Programm
Verantwortlichen werden gleichwohl weiter bemüht sein, mit Idealismus und Tatkraft,
mit Einsicht und Erfahrung, mit Mut zum Neuen und mit Liebe zum Gewordenen ihr
täglich wechselndes Werk zu tun und zu bessern.
Was im einzelnen geplant, was in größeren Zusammenhängen dargestellt, was an
Besonderheiten angeboten wird: das alles und vielleicht ein bißchen Vergnügen an
Druck und Zeichnung finden Sie in diesem Heft, präsentiert vom Bayerischen Rund
funk als Führer durch das Winterprogramm 1960161.
München, im Oktober 1960
(V/alt9r von Cube) / (Dr. Clemens Münster)
Hörfunk
Musik
Unterhaltung
Politik und W Irtscliaft
Kultur und Erziehung
Hörbild
Hörspiel
Sonderprogramm
Fernsehen
Hauptabteilung I
Hauptabteilung II
Hauptabteilung III
Das Winterprogramm des Bayerischen Rundfunks läuft vom ersten Sonntag im Oktober 1960 bis zum letzten Samstag im April 1961. Die wichtigste und eine für die Nachkriegsgeschichte des Hörfunks bedeutende Neuerimg ist die Intensivierung der Sendungen über und aus Bayern mit dem Experiment „Dreimal Bayern" (siehe unten) und neuen Impulsen für mehrere Programmabteilungen. Hier sollen die vor einem Jahr gesdiaffene Schwabenredaktion im Münchner Funkhaus und die erweiterten redaktionellen Möglichkeiten für Wortsendimgen aus dem Studio Nürnberg vor allem Früchte tragen. Viele der auf den folgenden Seiten von den versdiiedenen Programmgruppen angezeigten Ideen oder Veränderungen hängen mit der Absicht zusammen, den Bayerischen Rundfunk bayerischer sein zu lassen; einige Sendezeitverbesserungen gehen auf Hörerwünsche zurück oder sollen, wie zum Beispiel am Samstagvormittag, die Verwirklichung weiterer Pläne vorbereiten.
DREIMAL BAYERN i
Erstmals am 2. Oktober 1960 und darm regelmäßig sendet der Bayerische Rundfunk unter dem Titel „Dreimal Bayern" (Sonntag 11.00—12.00 Uhr, 2. Programm) ein Regionalprogramm, das die Eigenarten der drei bayerischen Stämme besonders ausgeprägt spiegeln soll. Dementsprechend wird die Ausstrahlung der UKW-Sender des 2. Programmes, jeweils nach einer kurzen gemeinsamen Einführung, in drei Sendegruppen für die Bayern, Schwaben und Franken getrennt. Das „Zwölfuhrläuten" (Sonntag 12.00—12.05 Uhr), das künftig über beide Programme zu hören ist, führt Sender und Hörer wieder zusammen.
„Vom A rber bis zum W etterstein" ist die Regionalsendung für Altbayern. Das historische Kernland unseres Staates soll hier in seiner Eigenart und Ursprünglichkeit, in seinen Dialektfärbungen, in M usik und Gesang seinen Einwohnern gezeigt und von ihrem Leben berichtet werden.
„D er S d iw aben sp ieg el — Berichte und K om m entare, B ilder und M elod ien aus B aye-
risdi-Schw aben" ist ein Feuilletonalbum aus Musik, Geschichten, Besuchen und Gesprächen im Land zwischen dem Ries und dem Allgäu. W as von Wochenend zu W ochenend geschehen ist, wird glossiert oder berichtet. Einmal monatlich ist das W unsdi- lied zu hören. Den Hauptteil der Sendung bildet eine Diskussion, ein Feature oder Hörbild, wie Ist Schw aben das S tie fk in d Bayerns?, D ie H exe von N ördlingen, D ie
Sieben -B ürger-Sdtw aben , R athaus uninteressant? oder M ozart im Sdiäzler-P alais.
„Vom M ain zur D onau", für die drei Teile Frankens bestimmt, bringt Kommentare, Glossen, Berichte, Reportagen, Diskussionen und Feuilletons. Im M ittelpunkt der Sendung steht ein Städte- oder Land- sdiaftsbild. M it Musik und einigen Randbemerkungen über dies und das, was uns während der Woche auffiel, werden die einzelnen Beiträge verbunden sein.
Die „Bayernchronik" (werktags 12.05—13.00 Uhr, 2. Programm) gilt ohne getrennte Senderausstrahlung demselben Hörerkreis und bietet täglich aktuelle Berichte und Nachrichten aus dem Land, sie greift Kommunalprobleme und gesamtbayerische Fragen auf oder versucht aus aller W elt hereinzuholen, was „draußen" für Bayern geschieht.
Seinem Gewicht entsprechend wird der „Landtagskom m en tar" von Bernhard Ücker (Samstag 11.50—12.00 Uhr, 1. Programm) in eine bessere Sendezeit verlegt und in der folgenden „Bayernchronik" (Samstag12.05—13.00 Uhr, 2. Programm) ohne feste Anfangszeit wiederholt.
„N achrichten aus Bayern" (Montag bis Freitag 17.10—17.25 Uhr, 2. Programm) bringen wir jetzt am späten Nachmittag, um die Ereignisse des ganzen Tages, die im Landtag und seinen Ausschüssen, in Regierung, Städten und Gemeinden oder anderswo zu berichtenswerten Ergebnissen führen, zusammenhängend wiedergeben zu können.
Das „Schwarze Brett" (werktags 9.50—10.00 Uhr, 1. Programm) wird dagegen in Zukunft bereits am Vormittag amtliche Bekanntmachungen und eine Vorschau auf Tagesereignisse vermitteln.
SONDERSENDUNGEN
Neben allgemeinen bayerischen Sendungen verschiedener Abteilungen und den speziellen des Regionalprogrammes planen die Wortabteilung in Nürnberg und die Schwabenredaktion einige Einzelbeiträge:
Franken
S p ä tbarock und S tarkstrom — Ein Bericht aus Erlangen von Gerhard Aberle
D ie Lu dw igsbahn — 125 Jahre erste deutsche Eisenbahn, von Hanns Hubert Hofmann
„ . . . so llen bayerischen w erden!" — Diepolitische Erkundung Frankens durch denM ajor Ribaupierre im Frühjahr 1802, vonHanns Hubert Hofmann
D as K äthchen aus C oburg — Hinter denKulissen eines Provinztheaters, von FritzPuhl
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Schwaben
H oigarta — Landläufiges ln W ort und Ton aus Schwaben
A llgäu — das D reiländereck, von Hans Breinlinger
A rena aus Schutt — Die Geschichte des Augsburger Sportstadions, von Kurt Seeberger und Josef O. Zöller Sprungbrett, das d ie W elt bed eu tet — Ein Bericht von Künstlern, die ln Augsburg waren
DER NEUE MENSCH i
Der Titel des Rahmenthemas unseres Winterprogramms „Der neue Mensch" ist kein hoffnungsfrohes Fanal, sondern Ruf zu einer realistischen Bestandsaufnahme, dem tiefe Beunruhigung und Sorge zugrundeliegen. Der Mensch ist hinter das Geheimnis seines eigenen Werdens und Entstehens gekommen; er kann vielleicht bald den Bauplan, den Entwurf, nach dem er angelegt ist, willkürlich verändern imd damit eine Entwicklung beeinflussen, die ihn erst zu dem gemacht hat, was er heute ist. Als Geisteswesen ist er zum verantwortlichen Vollstrecker jeder künftigen Entwicklung geworden. Er kann aber auch in seiner eigenen Natur ungeheure Schätze finden, die er nur zu heben braucht. Voraussetzung dazu ist allerdings, daß er allen Utopien entsagt, daß er die Frag-Würdigkeit des sogenannten Fortschritts erkennt, daß er sich ohne vorgefaßte Meinung die Frage stellt, wie weit sich der Mensch überhaupt ändern kann und ändern soll. So ist das Schlagwort vom „neuen Menschen" zugleich Frage, wie weit der Mensch immer der gleiche bleiben wird, wie auch Aufforderung zum Nachdenken imd zur Einkehr.
In einer Reihe von Vorträgen und Sondersendimgen werden wir uns auf die großen Fragen konzentrieren, die den Einzelnen in seinen individuellen Entscheidxmgen betreffen. Die natürliche Einbettung des Menschen in eine feste Tradition und in gesicherte Formen des gemeinschaftlichen Lebens, wie auch der Besitz unbezweifelter gemeinsamer Ansichten sind heute fast verloren; der Mensch ist daher in weit größerem Maße, als es je der Fall war, politischen und soziologischen Einflüssen ausgeliefert und wird nur allzuleicht zum willenlosen Werkzeug von Wirtschafts- und Werbemanagern. Dieser Entwicklung entgegenzuwirken ist Sinn unseres Rahmenprogramms: dem Einzelnen zu helfen, sich persönliche Maßstäbe zu suchen und Glauben und Tradition als Hilfen in diesem Versuch zu überprüfen.
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In sechs Vorträgen (Montag 20.15—21.00 Uhr, 1. Programm) soll die Sachlage präsentiert werden:
14. 11.: Prof. Adolf Portmann: D er M ensch in der Sicht d es B iologen
5. 12.: Prof. Alexander Mitscherlich: D er M ensch in der Sicht d es A rztes
2. 1 .: Prof. Paul M atussek: D er M ensdi in d er Sicht d es Psychologen
6. 2 .: Prof. René König: D er M ensch in der Sicht d es S oz io logen
6. 3 .: Prof. Helmut Kuhn: D er M ensch in d er Sicht d es P h ilosop h en
27. 3 .: Prof. Romano Guardini: D erM ensch in d er Sicht d es T h eo log en
Eine andere Reihe von Sendungen (Samstag 20.00—21.00 Uhr, 2. Programm) wird in Form von unterhaltenden Features, Diskussionen und Gesprächen diese Themen ins Konkrete und Praktische unseres täglichen Lebens übersetzen:
5. 11.: D er erste Schrei — Das Kind und seine W elt
12. 11.: D em okratie in d er Fam ilie — Erziehen, aber wie?
19. 11.: Ein K ind g eh t durch d ie Stadt
26. 11.: D ie ü berflü ssigen V äter
3. 12.: M it V ierzehn hört d ie Schule au f
10. 12.: So stell' ich m ir das L eben vor
17. 12.: M it S iebzehn fän gt d ie L ieb e an
7. 1.: R elig ion slehre : lobensw ert
14. 1 .: D ie Z w anzigjährigen — Versuch eines Porträts
21. 1 .: D ie junge Fam ilie
28. 1.: Im Z errsp iegel: D ie Frau vonheu te
4. 2 .: K ein Platz fü r M änner
11. 2 .: D ie dun kle A n gst: Sind w ir ü berfordert?
18. 2.: Unter M illionen — einsam !
25. 2 .: D ie O hnm acht der C hristen
4. 3 .: K radt zur S ilberhochzeit
11. 3.: W er sorgt fü r unsere Z ukunft?
18. 3.: Sinnloses A lter?
25. 3.: Und am E nde: das g roß e Fragezeichen
Die Literarische Abteilung bereitet Lesungen jüngerer zeitgenössischer Autoren aus den letzten zwanzig Jahren vor, die im Zusammenhang mit den Themen des Rahmen-
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Programms verstanden sein wollen; sie werden unregelmäßig am späten Samstagabend gesendet. In Anlehnung an das Rahmenthema hat die Hörspielabteilung unter anderem folgende Hörspiele (etwa vierwöchentlich Dienstag 20.00 Uhr, 1. Programm) vorgesehen:
John son ü ber dem Jordan von John B. Priestley-R. RaikesD er Frem de jen seits d es Flusses von Fritz Habeck
W ovon w ir leben und w oran w ir sterben von Herbert Eisenreich
Ein M ann oh n e Ehrgeiz von Eduard König
So alt w ie der M ond von Richard Tschon
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In einem Winterhalbjahr mit seinen zum Teil ernsten Wochen und den zahbreidien Feiertagen dürfte die ernste Musik besonders viele Hörer finden. Wir haben für die bevorstehenden sieben Monate wieder ein ausgewogenes Programm mit einigen Neuerungen vorzubereiten versucht. So soll an jedem Sonntag morgens eine BachKantate gesendet werden, am späten Vormittag folgt die „Matinée" (Sonntag 11.00—12.00 Uhr, 1. Programm), am Abend werden etwa alle vier Wochen Opern und Konzerte abwechseln. Neu ist ferner eine regelmäßige Sendezeit „Für Freunde der Musik" (Montag bis Freitag 17.25—18.00 Uhr, 2. Programm) mit einer Reihe von Werken Joseph Haydns, der Vorstellung von Solisten, kleinen Konzerten, Volksmusik und anderem.
Ernste Musik Leitung: i.V. Karl List
AM SAMSTAG ABEND i
Für den letzten Abend der Woche haben wir vier verschiedene Konzertreihen (Samstag ab 21.05 Uhr, 2. Programm) vorbereitet.
„K onzert d es M onats"
Programme nach dem Charakter des M onats, nadi seiner Stimmung und Bedeutung, stilistisch absichtlich farbig gehalten.
„M ünchner K onzert"
W erke, die in Beziehung' zur bayerischen Hauptstadt stehen, sei es, daß sie in Münchens Mauern entstanden, in München erstmals erklangen oder München gewidmet sind.
„G roße O rchester"
Orchester von Rang, wie die Berliner Philharmoniker oder das Philadelphia Orchestra, spielen W erke, die mit ihnen in einem
deutlichen Zusammenhang stehen: dieihnen also von namhaften Komponisten gewidmet wurden oder durch ihre Interpretation beispielgebend fortgewirkt haben.
„H istorische K onzerte"
Konzertprogramme, die einst Musikgeschichte machten, notengetreu wieder aufgeführt, um zu verdeutlichen, in weldiem musikalischen und gesellsdiaftlichen Milieu bedeutsame W erke unserer Klassiker erstmals zur Kenntnis des Publikums gelangten. Am Anfang jeder Sendung eine kurze Einführung, zum Abschluß die charakteristische Reaktion der damaligen Kritik.
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► SYMPHONIEKONZERTE
Da Rafael Kubelik, der neue Chefdirigent des Bayerischen Rundfunks, seine Tätigkeit erst im Herbst 1961 aufnehmen kann, werden die öffentlichen Symphoniekonzerte (Donnerstag 20.00 Uhr, 1. Programm) der bevorstehenden Saison von hervorragenden Gastdirigenten geleitet werden:
13. Oktober 1960 W olfgang Amadeus M ozart; Sym phonie Es-dur, KV 543; Bela Bartok: D ivertim ento fü r S treid iorchester ; Johannes Brahms: 2. Sym phon ie D -dur Dirigent: Georg Solti
10. November 1960 Jean Philippe Rameau: S ym phon ies des Indes g a lan tes ; W olfgang A. M ozart: V iolin konzert A -dur, KV 219; Serge Prokofleff;7. S ym p h on ie ; Maurice Ravel: B olero Solist: Arthur Grumiaux; Dirigent: Rudolf Kempe
24. November 1960 Johannes Brahm s: K lav ierkon zert B-dur; Peter Tsdiaikowsky: 6. S ym phon ie h -m oll Solistin; Annie Fisdier; Dirigent; Ferenc Fricsay
15. Dezember 1960 Giovanni Gabrieli: Sätze aus den „S in fon iae sacra e" ; A tteignant: A ltfran zös isd ie T än ze; Heinrich Schütz: W eihn achtsh istorie; Giovanni Gabrieli: M agnificat Chor des Bayerischen Rundfunks; Dirigent: Paul Hindemith
19. Januar 1961 Ludwig van Beethoven; K antate „M eeresstille und g lücklid ie Fahrt", opus 112; Anton Bruckner; 4. S ym phon ie Es-dur
Chor des Bayerischen Rundfunks; Dirigent: Eugen Jochum
2. Februar 1961 Arnold Schönberg: V erk lärte N acht; Frédéric Chopin: K lav ierkon zert e -m o ll;Claude Debussy: P rélude à l'après-m id i d'un Faun e; Manuel de Falla: D er D reispitz (Ballett-Suite)Solistin: Halina Czerny-Stefanska; Dirigent: Heinz W allberg
2. März 1961 Johannes Brahm s; 3. S y m phon ie F-dur; Igor Strawinsky: O rpheus (B allett); Maurice Ravel; R h ap sod ie espagn ole D irigent: Dean Dixon
23. März 1961 W olfgang Amadeus M ozart; K lav ierkon zert c-m oll, K V 491; Arthur Honegger; O ratorium „K önig D avid"Solist: Erik Then-Bergh, Klavier; Chor des Bayerischen Rundfunks; D irigent: JanKoetsier
20. April 1961 Joseph Haydn; Sym phon ie Nr. 104 D -dur; Claude Debussy: Trois noctu rn es; Johannes Brahms: 1. S ym phon ie c-m oll Frauenchor des Bayerischen Rundfunks; Dirigent: Rafael Kubelik
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Von den öffentlichen Konzerten der Münchner Philharmoniker werden folgende Aufführungen direkt übertragen:
20. Oktober 1960,
2. Philharmonisches Konzert
W olfgang Amadeus M ozart; Sym phonie Nr. 35 D -dur, KV 385 („H affn er" ); Robert Sdiumann: V io lin kon zert; Anton Dvorak: 6. Sym phon ie D -dur, opus 60 Solist: Henryk Szeryng; Dirigent: Fritz Rieger
26. Januar 1961,
7. Philharmonisches Konzert
Hector Berlioz: O uvertüre „D er C orsar" ; Serge Rachmaninoff: 3. K lav ierkon zertd -m oll; W itold Lutoslawski: K onzert fü r O rdiesterSolist: Shura Cherkassky; Dirigent: Fritz Rieger
23. Februar 1961,
8. Philharmonisches Konzert Richard W agner: S ieg fr ied -Id y ll; Anton Brudcner: 3. S ym phon ie d-m oll Dirigent: Hans Knappertsbusch
16. März 1961,
9. Philharmonisches Konzert
Hugo W olf: P en th esilea ; Franz Liszt: T otentanz fü r K lav ier und O rd iester ; Franz Liszt: K lav ierkon zert A -du r; Maurice Ravel: Une harqu e sur Vo céa n ; Maurice Ravel: A lborad a del graz iosoSolist: Claudio Arrau; Dirigent; Fritz Rieger
Mit folgenden, während des Winters in München gastierenden bedeutenden Orchestern wird der Bayerische Rundfunk Originalübertragungen bringen:
27. Oktober 1960
Radio Symphonie-Orchester Tokyo, Leitung: Hiroyuki Iwaki; Solist: Takahiro Sonoda, Klavier
3. November 1960
Leningrader Philharmonie, Leitung: Jew- genij Mrawinskij
MUSICA VIVA i
Die zeitgenössische Musik wird in unserem Programm einen angemessenen Platz eirmehmen. In regelmäßigen Abständen werden bekannte Komponisten mit ihrem Schaffen vorgestellt; dazu dient vor allem die Sendung „Ein neues Werk" (unregelmäßig Mittwoch 22.25—23.00 Uhr, 1. Programm) für soeben uraufgeführte Werke
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von allgemeiner Bedeutung. „Zeitgenössische Musik" (Donnerstag, 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) wurde auf die Zeit vor Mitternacht vorverlegt. Das „Nachtkonzert" (Montag 23.00—24.00 Uhr, 1. Programm) bringt wieder vor allem zeitgenössische Werke aus den öffentlichen Konzerten der „Musica Viva"; drei dieser Konzerte (Freitag 20.00 Uhr, 2. Programm) werden aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz direkt übertragen:
28. Oktober 1960
Anonym: La M esse de Tournai (14. Jahrhundert); Pierre Boulez: „pli se lon pH", portrait d e m allarm e; Claude Debussy: „Le M artyre d e Saint Sébastien"Solisten: Eva M aria Rogner, Sopran; M arianne Radev, Mezzosopran; Hertha Topper, Mezzosopran; Jean-Louis Barrault, Sprecher; Chor des Bayerischen Rundfunks; Dirigent: Pierre Boulez
27. Januar 1961
Luigi Dallapiccola: „Canti di liberazione" fü r gem ischten C hor und O rchester; Igor Strawinsky: A gon, B allett fü r 12 T än zer;
Alexander Skrjabin: Le P oèm e d e l'Extase Chor des Bayerischen Rundfunks; D irigent: Lorin Maazel
24. Februar 1961
Giselher Klebe: D ie Z w itscherm aschine,M etam orphose ü ber das g leichnam ige Bild von Paul K le e ; Béla Bartök: V iolin-C on- certo Nr. 1, O pus p o sth .; Béla Bartók: Sonata fo r S o lo V iolin ; Bernd Alois Zimmermann: S in fon ie in einem Satz fü r g roß es O rchesterSolist: Yehudi Menuhin; D irigent: Fritz Rieger
► OPER
Dem Wunsch zahlreicher Hörer entsprechend, werden bedeutsame und bekannte Opern (Sonntag 20.00—22.00 Uhr, 1. Programm) in ausgewählter Besetzung gesendet:
30. Oktober 1960 Giuseppe Verdi: A ida
4. Dezember 1960 Giacomo Puccini: Turandot
8. Januar 1961 W erner Egk: R evisor
29. Januar 1961 Friedrich Smetana: D ie v erka u fte Braut
26. März 1961 W olfgang Amadeus M ozart: D on G iovanni
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SENDEREIHEN i
Zu den Sendereihen unserer Abteilung gehört vor allem die Kammermusik verschiedenster Gattungen. In „Meister ihres Instrumentes" (Montag 20.00—20.15 Uhr, 1. Programm) stellen wir große Solisten vor, Freunde der Hausmusik werden in einer eigenen Sendung (vierzehntägig Samstag 15.30-16.00 Uhr, 2. Programm) angesprochen. „Geistliche Musik" (Samstag 19.05—20.00 Uhr, 2. Programm) ist in vielfältiger Darbietung zu hören; neu ist in diesem Zusammenhang die regelmäßige Sendung von Bach-Kantaten (Sonntag 9.00—9.45 Uhr, 2. Programm). Die Chormusik soll neben Aufnahmen des Rundfunkchores mit denen guter Laienchöre unseres Sendegebietes systematisdi gefördert werden.
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In unseren Programmen mit wöchentlich rund fünfzig Sendungen sincJ neben der klassischen und modernen Unterhaltungsmusik Melodien aus Opern, Operetten, Singspielen und Musicals ebenso vertreten wie sinfonische Tänze, Negrospirituals, französische Chansons, südamerikanische Rhythmen, Zigeunermusik, italienische Lieder und vieles andere mehr. Auf folgende Sendungen möchten wir besonders hinweisen:
Gehobene Unterhaltungsmusik Leitung: Alfred Schröter
NEU IM PROGRAMM
Zum erstenmal wird der Bayerische Rundfunk während des Winterprogramms für die Sendereihe „Sonntag um vier" in Augsburg, Coburg, Hof, Nürnberg, Regensburg und Würzburg Konzerte (etwa vierwödientlidi Sormtag 16.00—17.30 Uhr, 1. Programm) mit volkstümlichen Programmen, ausgeführt von den Solisten, Orchestern und Dirigenten dieser Theater, veranstalten und direkt übertragen. Wir wollen damit auch die Bühnen und Künstler, die im Schatten der großen Staatstheater, Abend für Abend das Pubhkum ihrer Stadt erfreuen, über ihren Wirkungskreis hinaus bekannt machen.
„Vom Minnesang zur Schnulze" (Sonntag 22.05—23.00 Uhr, 1. Programm) heißt eine Reihe von sechs Sendungen von und mit Ludwig Kusche, in der wir den Wandel der europäischen Unterhaltungsmusik in den letzten siebenhundert Jahren schildern.
„Schwerter, Sklaven, Spirituals" (Samstag, 1. April 1961, 20.15—22.00 Uhr, 1. Programm) von Dr. Marcel Prawy ist eine Darstellung des amerikanischen Bürgerkrieges in Wort und Musik anläßlich der hundertsten Wiederkehr seines Ausbruches am12. April 1861. Die Sendung enthält Lieder um Abraham Lincoln, Wahllieder für ihn und die Ballade von seiner Ermordung, Lieder der Nord- und Südarmeen, Negerlieder und die ersten Spirituals, Lieder des altamerikanischen Theaters um 1860 und Musik von Stephen Foster, dem größten Komponisten Amerikas in jener Zeit.
MUSICAL
Bereits seit eirügen Jahren bemühen wir uns, leider noch immer vergebens, die Senderechte für die bekanntesten amerikanischen Musicals zu erhalten. Es gelang uns
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lediglich für Lost in the Stars von Kurt Weill. Hieraus senden wir einen großen Querschnitt (Freitag, 28. April 1961 21.00—22.00 Uhr, 1. Programm) mit Originalaufnahmen aus den Aufführungen am Broadway. In weiteren sechs Komporüstenportraits „Meister des Musicals" (vierwöchentlich Freitag 21.00—22.00 Uhr, 1. Programm) werden wir einen Querschnitt durch das moderne amerikanische Musiktheater mit größeren Aussdinitten aus den Broadway-Aufführungen der erfolgreichsten Musicals bringen: Irving Berlin, Richard Rodgers, Victor Herbert, Cole Porter, Jerome Kern und Leonard Bernstein.
ÖFFENTLICHE KONZERTE i
Sechs „Sonntagskonzerte" (Sonntag 20.00—22.00 Uhr, 1. Programm) werden aus dem Deutschen Museum in München mit dem Rundfunkorchester unter der Gesamtleitung von Alfred Schröter übertragen:
Sendezeiten: 27. November; 18. Dezember;22. Januar; 12. Februar; 19. M ärz; 23. ApriL Solisten: Sari Barabas, Elisabeth Grümmer, Renate Holm, Erika Köth, Rosl Schwaiger, Rita Streich, Camilla W illiams, Anton Der- mota, Harry Friedauer, Ferry Gruber, Per
Gründen, Heinz Hoppe, Julius Katchen, Waldemar Kmentt, Josef M etternich, Rudolf Schock, Lawrence W inters. Dirigenten: Herbert Albert, Kurt Eichhorn, Richard Kraus, Robert Stolz und W erner Schmidt Boeldce
OPERETTE i
Unsere erfolgreiche Reihe „Meister der heiteren Muse" wird im Winter mit drei Biographien weitergeführt: Jacques Offenbach (anläßlich des 80. Todestages), Nico Dostal (anläßlich des 65. Geburtstages) und Theo Mackeben. An Operetten haben wir zunächst Gräfin Mariza von Emmerich Kalman und Pariser Leben von Jacques Offenbach in eigenen Funkbearbeitungen vorgesehen. Da eine Operettenproduktion in München bis zur Fertigstellung der neuen Studios nicht möglich ist, haben wir weitere Produktionen gemeinsam mit dem Norddeutschen Rundfunk und RIAS vereinbart.
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► AUS DEM ÜBRIGEN PROGRAMM
Nachstehend eine Auswahl aus unseren regelmäßigen Sendungen! Zwischen dem „Klingenden Morgengruß" und der „Musik zur späten Stunde" bringen wir noch mehr Sendungen, von denen wir hoffen, daß sie ebenfalls „Musik für Alle" sind:
„Leicht besdtw ingt" (Sonntag 7.05—7.30 Uhr, 1. Programm)
„M elodien in Dur und M oll" (Sonntag10.00—11.00 Uhr, 2. Programm)
„K lingendes M osaik" (Montag 21.00—22.00 Uhr, 1. Programm)
„Bunter M elod ien reigen " (Dienstag 15.45 bis 17.00 Uhr, 2. Programm)„Vom H undertsten ins T ausendste" (Dienstag 19.35—20.50 Uhr, 2. Programm)
„M usik zur späten Stunde" (Dienstag23.05-24 .00 Uhr, 2. Programm)
„Sie wünschen . . . V — Für die Freunde der Oper und Operette (erster Mittwoch im Monat 20.15—21.30 Uhr, 1. Programm)
„Bunte W eisen" (Donnerstag 15.45—17.00 Uhr, 2. Programm)
„M elodien aus O peretten" (Donnerstag 17.10-18 .00 Uhr, 1. Programm)
„Zu G ast aus . . . " — Unterhaltungsmusik von anderen Sendern (Donnerstag 22.25 bis 23.15 Uhr, 1. Programm)
„M usikalisches K a le id o skop " (Samstag 14.30-15 .30 Uhr, 2. Programm)
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Die Abteilung Volksmusik hat die Aufgabe, bayerisch Land und Volk in Lied und Tanz widerzuspiegeln; sie sieht darin auch eine kulturelle Verpflichtung. Daneben ist die Folklore anderer Länder ein wichtiger und interessanter Bestandteil unseres Programmes geworden.
AUS DEM PROGRAMM i
Die im Sommer dieses Jahres begonnen monatlichen Volksmusik-Wunschsendungen haben bei unseren Hörern ein gutes Echo gefunden und werden im Winterprogramm weitergeführt. Statt der direkt übertragenen sonunerlichen Standkonzerte werden wir im Winter öfters Blasmusik bringen und erfüllen damit viele Hörerwünsche. Auch in den kommenden Monaten wollen wir jede Woche einmal Das Volkslied (Sonntag9.30—9.35 Uhr, 1. Programm) senden und so beispielhaft in Erinnerung rufen.
Volksmusik Leitung: Karl List
Regelmäßig hören Sie Volksmusik von unseren bekannten Gesangsgruppen, Laienchören, Turmmusiken, Schrammelmusiken und Saitenspielen zu folgenden Zeiten:
Sonntag 6.00—6.10 Uhr, beide Programme
Sonntag 9.35—10.00 Uhr, 1. Programm
Sonntag 12.10—12.30 Uhr, 2. Programm
Montag 19.05—19.30 Uhr, 1. Programm (vierzehntägig)
Dienstag 6.10—6.30 Uhr, 1. Programm
Dienstag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm
Donnerstag 15.15—15.45 Uhr, 1. Programm
Freitag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm
Freitag 19.05—19.30 Uhr, 1. Programm
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Die musikalische Programmarbeit im Studio Nürnberg wird immer ein Thema in den Vordergrund stellen müssen: die fränkische Musik in der Geschichte und Gegenwart.
Musiksendungen aus Studio Nürnberg Leitung: Dr. Willy Spilling
► MUSIK AUS FRANKEN
„Das Fränkische liegt als eine historisdi gewachsene Wirklichkeit vor uns, aus vielfältigen Reaktionen gebildet. Jede der fränkischen Landschaften variiert das fränkische Thema von der natürlichen und geschichtlichen Grundlage her auf sehr eigene Weise." (Josef Dünninger.)
„M usik an frän kischen R esidenzen" (erster Freitag im Monat 14.30—15.15 Uhr, 2. Programm), nach dem immer noch unerschöpflichen Thema weitergestaltet und auf die geschichtliche Dreiteilung Frankens bezogen: das fürstbischöfliche Franken(Amberg, Würzburg, Eichstätt), das markgräfliche Franken (Ansbach, Erlangen, Bayreuth) und die freien Reichsstädte (Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt).
„Für K en n er und L iebhaber" (Donnerstag23.05—24.00 Uhr, 2. Programm), den zahlreichen fränkischen M eistern und Musiksammlungen gewidmet, die in die deutsche Musikgeschichte eingegangen sind, wie z. B .: D as Locham er L iederbuch, D ie Bam berger M otettenhandschrift (um 1290), D ie Forsterschen Liedsam m lungen, D ie g roß en frän k isch en M eister der R eform ation szeit, D ie N ürn berger Lautenm eister, Fränkische T anzm usik um 1600 u. a.
In der Sendereihe „Im Schatten der großen M eister" (vierzehntägig Freitag 14.30—15.15 Uhr, 2. Programm), wird auch an vergessene M eister des 18. Jahrhunderts, wie Joh. Chr. Vogel, Jos. M artin Kraus, Georg Vogler, Fr. X. Sterkel, Bernhard Molique, Josef Küffner u. a. erinnert werden.
„Fränkische K om pon isten" (vierzehntägig Dienstag 16.05—17.00 Uhr, 1. Programm) und „Z eitgenössische M usik" (alle sechs Wochen Donnerstag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) dienen der Musik der Gegenwart, letztere im Zusammenhang mit der von Studio Nürnberg bereits im vierten Jahr durchgeführten Konzertreihe „Ars Nova".
Im „ A ben dkonzert" (Dienstag 22.00—23.00 Uhr, 2. Programm) mit dem Fränkischen Landesorchester werden jetzt auch Orchesterwerke profilierter fränkischer Komponisten gebracht.
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„Junge K ünstler m usizieren" und neuerdings „Jugend m usiziert n eue M usik" (zweiter Freitag im M onat 14.30—15.15 Uhr, 2. Programm) werden in enger Zusammenarbeit mit dem Städtischen Kulturamt Nürnberg und den Konservatorien in Franken gestaltet.
Fränkische Chöre (Montag 8.45—9.00 Uhr,1. Programm) werden wir in Verbindung mit dem Fränkischen Sängerbund und dem Deutschen Allgemeinen Sängerbund vor allem mit deutschen Volksliedern vorstellen, aber auch in „Für Freunde der M usik" (Mittwoch 17.25—18.00 Uhr, 2. Programm).
„K leine Stücke a lter M eister" und „G roße M eister unterhalten" (unregelmäßig Samstag oder Sonntag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) und „A hendkonzert" (Dienstag22.00—23.00 Uhr, 2. Programm) bringen Aufnahmen mit dem Fränkischen Landesorchester unter Erich Kloss oder Gastdirigenten, sowie mit den Philharmonischen Orchestern aus Nürnberg, Würzburg, Hof und Coburg.
Die „M u sikbriefe aus Franken" (unregelmäßig Dienstag 22.00 Uhr, 2. Programm) geben Zeugnis vom regen musikalischen Leben der fränkischen Städte.
ERNSTE MUSIK i
Der Ruf des Studio Nürnberg für die Pflege musikalischer Spezialitäten trifft besonders für die Musica Antiqua zu. Ein systematisch aufgebautes Bandarchiv führt mit geringen Lücken von den anonymen Meistern von Notre Dame bis zur Vorklassik; manches wurde erstmals aus alten Codices und Musiksammlungen zusammengetragen. Diese Musikschätze aus sechs Jahrhunderten werden unter verschiedensten Gesichtspunkten präsentiert:
„M usikalisches T a fe lk on fek t" (Sonntag12.45—13.30 Uhr, 2. Programm), in diesem W inter zum 400. Male serviert.
„A lte M usik" (Sonntag 7.30—8.00 Uhr,2. Programm)
„A lte In strum entalkon zerte des 18. Jah rhunderts" (unregelmäßig Sonntag 23.05 bis24.00 Uhr, 2. Programm)
„M ozart und d ie O rgel" (Freitag 23.20 bis24.00 Uhr, 1. Programm) und „G esänge
und R hythm en d er V ölker" (Mittwoch23.05—24.00 Uhr, 2. Programm) sind neue Sendereihen.
W eitergeführt werden:„H eitere K lassik" (unregelmäßig Montag 15.15—15.45 Uhr, 1. Programm); „M usika- lisd ie N aditpostille" und „D ivertim ento m usicale" (Freitag 23.20—24.00 Uhr, 1. Programm); „K eine A ngst vor neuer M usik" (vierzehntägig Samstag 15.30—16.00 Uhr,2. Programm)
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► VOLKSMUSIK
Eine neue Sendereihe, die jeweils einen Liedanfang wie „Lustig ihr Brüder!" oder „Tanz nüher, tanz rüber!" (vierwöchentlich Montag 19.05—19.30 Uhr, 1. Programm) zum Titel hat, soll die Vielgestalt und Eigenart des fränkischen Volksliedgutes spiegeln, aber auch in zahlreichen Chören und Singgruppen Liedmaterial zeigen und Anregungen zum eigenen Singen und Musizieren geben.
„In der Roden'stube" (vierwöchentlidi Donnerstag 19.05—19.35 Uhr, 1. Programm), eine Sendefolge mit Geschichten, Liedern, Plaudereien und Volkstänzen zur Unterhaltung an langen Winterabenden.
Fränkische Mundartdichter werden mit Versen und Erzählungen zu W ort kommen (vierwöchentlich Montag 19.05—19.30 Uhr,1. Programm).
Unter den Titeln „M usikalisches B auernfrühstück", „Frän kische S tad tp feife reien " , „Q uer durdi Franken", „Fränkische D orfm usik" (Mittwoch 6.05—6.30 Uhr, 2. Programm) und Donnerstag 14.00—14.30 Uhr,2. Programm) singen und spielen Chöre, Kapellen und Gruppen aus allen Teilen Frankens.
► UNTERHALTUNGSMUSIK
Das „faire plaisir" ist der Sinn der Unterhaltungsmusik. Sie muß darum keineswegs „Berieselungsmusik" sein; ein Divertimento von Mozart mag dem einen ebensoviel Vergnügen bereiten wie dem anderen eine Suite von Dvorak oder das „jazzige" Stück eines Zeitgenossen. Wir glauben daher gut daran zu tun, wenn wir eine möglichst bunte Palette der musikalischen Unterhaltung bereithalten. Wir bieten an:
„G roße M eister unterhalten" und „N eue U nterhaltungsm usik" (unregelmäßig Samstag oder Sonntag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm); „ V olkslieder und T änze aus a ller W elt" (unregelmäßig Sonntag 23.05—24.00 Uhr, 2. Programm); „Froher Sang und Klang" (Sonntag 7.00—7.30 Uhr, 2. Pro
gramm); „Zur M ittagspause" (Montag und Freitag 12.00—13.00 Uhr, 1. Programm); „M usikalisd ie Bagatellen" (Dienstag 14.00 bis 14.30 Uhr, 2. Programm); „M elod ie zur N adit" und „Zart besa ite t — M usik zum T agesausklan g" (Donnerstag 00.05—01.00 Uhr, 1. Programm).
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Es wirken mit: das Fränkische Landesorchester unter Leitung von Leo Eysoldt und Gastdirigenten; das Blasorchester Hans Blum; das Orchester Leo Eysoldt;
das Unterhaltungsorchester Kurt Illing; das Orchester Josef Niessen; das Nürnberger Unterhaltungsseptett.
TANZMUSIK i
Auch hier ist unsere Devise „Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen". Darum bemühen wir uns ebensosehr um neue aparte Besetzungen wie um das „Make up" des Arrangements und möchten Ihnen gefallen in Sendungen wie:
„K inder, w ie d ie Z eit vergeht!" (vierzehntägig Donnerstag 19.05—19.35 Uhr, 1. Programm), Gedrucktes in W ort und Musik, hervorgekramt von Herbert Lehnert und Dieter Traupe.„Mit M usik g eh t a lles b esser —Beschw ingte R hythm en und dazw ischen ein p aar Tips" (vierzehntägig Mittwoch 16.05—16.45 Uhr, 1. Programm)„D er k lin gen de W ecker" (Dienstag und Donnerstag 5.30—5.57 Uhr, 1. Programm); „O hne Pause bis acht" (Dienstag und
Freitag 7.10—8.00 Uhr, 1. Programm); „One— Two", Tanzmusik aus Übersee und „Interm ezzo in Jazz" (Freitag 0.05—01.00 Uhr, 1. Programm).
Sie hören dabei das Nürnberger Tanzorchester unter Leitung von Josef Niessen; das Orchester Kurt Illing; die Kapelle Steff Lindemann; W erner Elix mit seinem Cocktail-Q uintett; das Nürnberger Jazzcollegium; die Piccolinos; die Kiebitze; Hans Ehrlinger mit seinen Solisten und andere.
Unterhaltung im Hörfunk Leitung: Dr. Rudolf Didczuhn
Unterhaltendes W ort
Leichte Unterhaltungsmusik
Das Geheimnis einer guten Funkunterhaltung wird immer in der vernünftigen Ordnung, dem gescheiten Zusammenbau, der raffiiüerten Mischung und witzigen Durchdringung der beiden Hauptelemente Wort und Musik liegen. Wir wissen, — so sehr wir es bedauern — daß gewisse Musikprogramme zu gewissen Tageszeiten nur als Nebengeräusch zu anders gearteten Tätigkeiten konsumiert werden. Wir wissen aber auch, daß vielen Hörern mit der Geräuschkulisse allein nicht gedient ist. Leichte Unterhaltungsmusik vom „Klingenden Wecker" bis zum „Rendezvous um Mitternacht" wird den Tagesablauf die ganze Woche über begleiten. Unterhaltende Wortsendungen werden in stärkerem Maße in Erscheinung treten, wenn es dem Wochenende entgegengeht und wir annehmen dürfen, daß nach der Arbeitswoche Ruhe für eine gesammelte Stunde verbleibt.
Unterhaltendes Wort Leitung: Olf Fisdier
AUS DER PLANUNG i
Donnerstag
Der Abend für die Freunde des Kriminalhörspiels (21.05—21.45 Uhr, 2. Programm) mit den Reihen: „Peter V oss, d er M illionendieb" nach dem bekannten Roman von E. G. Seeliger; „D ie M otten" von W alter Brandin; „D ie D am e im N ebel" von Lester Powell; „Stunde N ull = 3 Uhr 15!" von Rolf und Alexandra Becker; „D ie Falle" von Robert Thomas
Freitag
Nach der leiditen Musik zu Beginn des Abends die monatliche Sendung „Blick zurück — oh n e Zorn" von Klaus W olff (erster Freitag des Monats 21.00—21.30 Uhr, 1. Programm); „Peter F ran ken felds B astelstunde" (unregelmäßig). Alle zwei Monate
„M usikalische Leichtgew ichte", ein Amateurwettkampf Züridi—Salzburg—Mündien (20.00—22.00 Uhr, 1. Programm).
Samstag
Am Abend (20.15—22.00 Uhr, 1. Programm) in wödientlichem Wechsel: „D as Bayerische K arussell" , gedreht in versdiiedenen Orten des Landes mit Karusselldirektor O lf Fischer und Musikmeister Raimund Rosenberger; „Leichte M ischung" mit viel Musik und ein wenig Cabaret, zusammengestellt von W alter Netzsch; „M ünchner Brettl — Von Schw abing bis zur Schw anthaler Höh'" mit Emil Vierlinger; „B ayerische Bauernbühnen", aufgenommen an den Spielorten unserer heimatlidien Bühnen.
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„D ie k le in e Spätlese" (vierzehntägig Samstag 22.05—22.20 Uhr, 1. Programm) berichtet aus dem Papierkorb der Weltpresse. Unverändert fortgefiihrt wird die Sendung „M usikkorrespondenten berichten" (Samstag 22.20—23.00 Uhr, 1. Programm).
Sonntag
In „Sonntag um Vier" (16.00—17.30 Uhr,1. Programm) werden sich reihum ablösen: „Bairisch H erz" ; „M ikro fon fü r alle" mit Anneliese Fleyenschmidt, Alois Fink und Franz Schönhuber; „W illy Berling singt und p lau dert von A lt-W ien" und „Bayerischer Stam m tisch" mit Emil Vierlinger und Hellmuth Kirdtammer.
Für den Abend ist einmal im M onat die Sendereihe „Seinerzeit au sverkau ft" (20.00 bis 22.00 Uhr, 1. Programm) vorgesehen mit folgenden Theatererfolgen der Vergangenheit: „Traum ulus" von Arno Holz; „D ie Schm etterlingsschlacht" von Hermann Sudermann; „K lein D orrit" von Franz von Schönthan; „D ie B ettleroper" von John Gay; „M ein L eopold" von Adolph
L'Arronge; „H asenklein kan n nichts dafür" von H. M. M ons; „Liselott von der Pfalz" von Rudolf Presber.
Cabaret-Programme und Unterhaltungsfeatures (1. Programm 22.05—22.45 Uhr,2. Programm 21.05—22.00 Uhr) sind am späten Abend zu erwarten, darunter: „G äste im C abaret" mit Aufnahmen aus den bekanntesten Münchner Cabarets; „And ere S tädte — an d ere Pointen" mit Aufnahmen auswärtiger und ausländischer Cabaret- und Brettlensembles; „D as Brettl — ih r L eben " ; „Das C abaret d er N achkriegszeit", eine historische Montage von Heinz Greul; „Das fä llt ja gar n icht au f" , zeitgemäße Variationen, vorgeführt von Hellmuth Kirchammer; „Das hör' ich gern", Interviews und Musikwünsdie, beigebracht von Margot Hielscher; ferner unsere neue gemeinsame Sendung mit der BBC: „Hinü b er — H erüber" , ein Gästebuch LondonMünchen.
Neu ist das „B etthupferl fü r Erw achsene" (22.05—22.15 Uhr, 1. Programm), zunächst versuchsweise alle vierzehn Tage.
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Leichte Unterhaltungsmusilc Leitung: Carl Michalski
Unsere Sendungen bringen wieder Musik aus eigener Produktion, Aufnahmen anderer Rundfunkstationen des In- und Auslandes und von Schallplatten. Neu ist unsere „Platten-Party“ (Donnerstag 20.00—20.45 Uhr, 2. Programm) mit Tips für Sammler und solche, die es werden wollen; junge Talente der leichten Musik stellen wir in unserem „Nachwuchs-Studio" vor. Die wechselnde Unterhaltung für den Freitagabend haben wir beibehalten, und zwar: die musikalische Monatsrevue „Der Ton macht die Musik"; unter dem Motto „So tanzt Europa" Übertragungen aus Tanzpalästen europäischer Großstädte; ein heiteres musikalisches Quiz mit Fred Rauch „Gute Noten für gute Noten", anschließend unser „Nachwuchs-Studio" und die kleine Plattenspielerei „Mal Gramola — mal HiFi"; am letzten Freitag des Monats das „Schlager- harometer. Wir übertragen aus Bremen das „Hafenkonzert“ (vierzehntägig Sonntag 8.05—9.00 Uhr, 1. Programm) und zwei öffentliche Veranstaltungen unseres Rundfunk-Tanzorchesters unter dem Titel „Rhythmus auf Reisen" (Samstag 20.15—22.00 Uhr, 1. Programm).
SENDEREIHEN i
D as gem ütliche Eckerl (Sonntag 14.30—16.00 Uhr, 1. Programm) — Eine Sonntag- nachmittags-Plauderei mit Emil Vierlinger bei volkstümlichen Melodien G ute Fahrt! (Sonntag 19.05—19.45 Uhr, 1. Programm und werktags außer Mittwoch 10.40—11.15 Uhr, 1. Programm) — Musik, Plaudereien und Informationen fürs Autoradio
D as Film alhum (vierzehntägig Sonntag abends im 1. Programm) — bringt Musik aus deutschen und ausländischen Filmen
M usik fü r Dich (Sonntag 14.30—16.00 Uhr, 1. Programm) — Unser Wunschkonzert am Sonntagnachmittag mit Heidi Grünert
Jazz-A B C (Montag 20.15—20.45 Uhr, 2. Programm) — Eine Sendung — nicht nur für Fans
W ir schallplatteln (Dienstag 22.40—23.20 Uhr, 1. Programm) — Eine Sendung in der A rt der international beliebten Disc-Jodiey- Programme
Sie wünschen? (Mittwoch 20.15—21.30 Uhr, 1. Programm) — Fred Rauch plaudert zu Programmen, die wir auf Wunsch unserer Hörer zusammengestellt haben
Jazz Journ al (Mittwodi 23.00—23.45 Uhr,1. Programm) — Der Treffpunkt für die Jazzfreunde in Europa
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Jazz freu n d e unter sich (Donnerstag 21.40 bis 22.25 Uhr, 2. Programm) — Das Gegenstück mit einem vierwöchentlich wiederkehrenden Jazz Wunschkonzert
D ie k lin gen de Fu nkpost (Samstag 15.00 bis 16.40 Uhr, 1. Programm) — Leidite Unterhaltung in W ort und Ton als Auftakt zum Wochenende
In e igen er Sache (vierwöchentlich abends)— Acht Rundfunk-Tanzorchester bringen die besten Aufnahmen ihrer neuesten Produktion
P er P latte nach Paris (alle sechs bis acht Wochen abends) — Bob Astor berichtet in W ort und Musik aus der Hauptstadt des Chansons
► AUS DEM ÜBRIGEN PROGRAMM
T anzm usik von hüben und drüben (Sonntag etwa 22.50—24.00 Uhr, 1. Programm)— Schallplatten aus Europa und Amerika mit Musik zum Gesellschaftstanz
Ja , w enn d ie M usik n icht w ar! (Sonntag abends, 2. Programm) — Ein großes Unterhaltungskonzert mit interessanten Gegenüberstellungen aus Melodien von gestern und heute
B elieb te K ünstler — b e lieb te M elod ien (Montag 15.45—17.00 Uhr, 2. Programm)— Eine Starsendung im weitesten Sinn
Zum Fünf-U hr-T ee (Montag, Mittwoch und Samstag 17.10—18.00 Uhr, 1. Programm) — Tanz- und Salonmusik am späten Nachmittag
D er bunte T eller (Montag 19.30—20.15 Uhr,2. Programm) — Eine Schallplattenrevue mit Originalaufnahmen aus aller W elt
Zum F eieraben d (Dienstag und Donnerstag 18.00—19.00 Uhr, 2. Programm) — Leichte Musik zur Entspannung
T anzm usik — m ad e in G erm any (Dienstag 23.20—24.00 Uhr, 1. Programm) — Schlager- und Tanzmelodien deutscher Komponisten
Gut au fg eleg t (Mittwoch und Samstag 7.10 —8.00 Uhr, 1. Programm) — Schallplattenmusik
Zur M ittagspause (Mittwoch 12.00—13.00 Uhr, 1. Programm) — Tanz- und volkstümliche Musik
So klingt's b e i uns! (Mittwoch 14.00—14.30 Uhr und Samstag 8.10—8.45 Uhr, 2. Programm) — Volkstümliche Musik
Von M elod ie zu M elod ie (Mittwoch 14.30 —15.15 Uhr, 2. Programm) — Unterhaltungsmusik zum frühen Nachmittag
N eues aus der N oten m ap p e (Donnerstag 19.35—20.00 Uhr, 2. Programm) — Leichte Musik — eben aufgenommen von unseren Orchestern und Kapellen
Streicher-Seren ade (Donnerstag 22.30—24.00 Uhr, 2. Programm)
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Unser K a ffe e k o n z er t (Freitag 15.45—17.00 Uhr, 2. Programm)
ln der Bar nebenan (Freitag 23.05—23.30 Uhr, 2. Programm) — Tanzmusik in kleiner Besetzung zum späten Abend
D ie fröh lich e Schallp latte (Samstag 9.15 bis10.00 Uhr, 2. Programm)
Frohe Laune (Samstag 12.00—12.30 Uhr, 1. Programm) — Ein Mittagskonzert mit beliebten Melodien
Ich freu e m id i, daß m orgen Sonntag ist! (Samstag 13.00—14.00 Uhr, 2. Programm)
M u sikalisd ier C ocktail (Samstag 18.00—19.00 Uhr, 2. Programm) — Gern gehörte Solisten und Ordiester, eine Nonstop-
Revue mit moderner, mandimal mondäner leiditer Musik
R endezvous um M itternacht (Samstag 0.05 —1.00 Uhr, 1. Programm) — Leichte Musik zum Wochenende mit beliebten Solisten und bekannten Orchestern
Saludos A m igos! (unregelmäßig) — Melodien aus südlichen Zonen
Ich liebe d ie Sonne, den M ond und die Sterne (alle sechs bis adit W odien abends)— Musik und W ort zwischen Tag und Traum.
Ganz leis erklingt M usik (unregelmäßig0.05—1.00 Uhr, 1. Programm) — Verträumte Melodien
Das Rundfunk-Tanzorchester unter der Leitung von Herbert Beckh bringt neben anderen Sendungen Tanzmusik vom Tage unter dem Titel „Melodie und Rhythmus" (Donnerstag 23.15—24.00 Uhr, 1. Programm); Schlager von gestern, neu aufgenommen, bringt die Sendung „Die kennt jeder", und in „Unbekannte Bekannte" stellen wir Komponisten und Textdichter der leichten Unterhaltungs- und Tanzmusik vor.
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Von einer Redaktion, die unter dem Diktat des stündlich veränderten Gesdiehens in aller Welt arbeitet, wird der Hörer schwerlich ein Programm erwarten. Immerhin bieten über ein Dutzend Nachrichtensendungen am Tage, dazu amtliche Bekanntmachungen und ein Veranstaltungs-Kalender die Gewähr, daß niemandem ein Ereignis von einiger Bedeutung zu entgehen braucht.
Nachrichten Leitung; Clemens Martin
NACHRICHTEN i
sonntags
07.00—07.05 Uhr beide Programme08.00—08.05 Uhr 1. Programm09.00—09.05 Uhr 1. Programm, in Deutsch,
Englisdi, Französisch12.05—12.10 Uhr 2. Programm13.00—13.10 Uhr 1. Programm19.00—19.05 Uhr 2. Programm19.45—19.55 Uhr 1. Programm21.00—21.05 Uhr 2. Programm22.00—22.05 Uhr 1. Programm23.00—23.05 Uhr 2. Programm24.00—00.05 Uhr beide Programme
werktags
06.00—06.05 Uhr beide Programme07.00—07.05 Uhr beide Programme
08.00-08.0509.00-09.05
09.50—10.00
12.00—12.0513.00—13.1017.00—17.10 17.10—17.25
19.00—19.05 19 .45-20.0021.00—21.0522.00—22.0523.00—23.0524.00—00.05
Uhr beide Programme Uhr 1. Programm, in D eutsch,
Englisch, Französisch Uhr 1. Programm
Schw arzes Brett und Bekanntm achungen
Uhr 2. Programm Uhr 1. Programm Uhr beide Programme Uhr 2. Programm Nachrichten
aus Bayern Uhr 2. Programm Uhr 1. Programm Uhr 2. Programm Uhr 1. Programm Uhr 2. Programm Uhr beide Programme
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Die Politische Redaktion sieht ihre Aufgabe darin, so überparteilich xmd unabhängig wie möglich aus den Bereichen der Außenpolitik, Innenpolitik, Sozialpolitik und Wehrpolitik jene Stimmen auszuwählen, die etwas zu sagen haben und in der Lage sind, über wesentliche poUtische Vorgänge objektiv zu informieren und subjektiv zu kommentieren.
Politik Leitung; Walter Kröpelin
► AUS DEM PROGRAMM
Im Winterprogramm ist der außenpoliti- sA en Berichterstattung mehr Zeit als bisher gewidmet. Unsere Korrespondenten in Afrika und Asien werden über Ziele und Chancen der Entwidclung junger Völker informieren. Die nordamerikanischen Präsi- dentsdiaftswahlen und ihre Auswirkung auf Europa und die W elt ist Gegenstand mehrerer Sendungen.
Das Verhältnis europäischer Staaten zueinander soll sich in den Beiträgen G espräch ü ber d ie G renze und E uropäer unter sich widerspiegeln.
Eine Reihe staatsbürgerlicher Vorträge von T h eod or Eschenburg wird sich mit dem politischen Stil in unserer Zeit befassen, mit dem Bürger und seinem Verhältnis zum Staat, mit ungenutzten und mißbrauchten Freiheiten, mit politischen Realitäten und Irrealitäten unserer Gegenwart.
Die ö ffe n t lic h e M einung und ih re O rgane heißt eine Vortragsreihe, in der den Quellen der allgemeinen Meinungsbildung nach
gegangen und die Rolle von Presse, Hörfunk, Fernsehen, Film und Cabaret kritisch untersucht werden soll.
Eine Serie sozialpolitischer Sendungen von Heinz Theo Risse untersucht den Strukturwandel bei Arbeitern, Angestellten und Beamten, ausgehend von der Studie Paul Jostocks „Gibt es noch ein Proletariat?" Namhafte Soziologen wie Hans Paul Barth, Siegfried Braun, Emil Darendorf, Hans Popitz und Jürgen Habermaß werden in Vorträgen, Betriebsreportagen und Diskussionen zu W ort kommen.
Die staatsbürgerliche Fragestunde „Bayern frag t B onn“ (vierwöchentlich Freitag 20.00 —20.45 Uhr, 1. Programm) wird wieder aufgenommen.
Die wehrpolitischen Sendungen werden vornehmlich internationale Aspekte berücksichtigen.
Gelegentliche Buchbesprechungen weisen auf lesenswerte politische Neuerscheinungen hin.
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FEATURE-PROGRAMM i
An einzelnen Feature- und Dokumentarsendungen haben wir unter anderem vorbereitet:
Berlin 1960 — Insel oder Drehscheibe? K om m unism us ä la S o fia — Reisebericht aus Bulgarien
ln m einem N am en? — Über Anspruch und Legitimation von Verbänden
D as G eschäft m it d er D iffam ieru ng — Ein Bericht über Schlammgruben der Politik
H inter ih rer Zeit? — Studenten und die Politik
D as statistische D D R -Jahrbuch und die P ropaganda — Eine kritische Studie der innen- und außenpolitischen Entwidclung
D er politische Irrtum — Von Renegaten von gestern und heute
D er P rozeß A d o lf E idim ann — Eine Bilanz unserer Vergangenheit
Von d er D em okratie zur T echn okratie — Eine Studie über die Herrschaft der Fachleute
D ie Schw arz-W eiß-M aler und d ie R oten — Von guten und schlechten AntikommunistenG eld, G esinnung, H asardeure — Politische Infihration und ihre Abwehr ]a , mach nur einen Plan — Wandlungen der Krankenversicherungsreform D ie E hre in der Lohntü te — Das östliche Deutschland und seine Arbeitsbrigaden O peration ssaa l III g esch lossen — Die Situation in unseren Krankenhäusern Bedienung bitte! — Vom W irte Wundermild zum Automatenrestaurant Frem darbeiter od er K o llege? — Ausländische Arbeiter in der Bundesrepublik H albzeit b e i d er B undesw ehr — Eine Zwischenbilanz über den „neuen Geist"D er P aragraph und d ie B undesw ehr — Ein Vergleich mit Reichswehr und W ehrmacht
REGELMÄSSIGE SENDUNGEN i
„Presseschau" (Montag mit Freitag 13.10—13.15 Uhr, 1. Programm)
„K om m entar zum Tage" (Montag mit Donnerstag 22.05—22.10 Uhr, 1. Programm)
„Stunde d er A rbeit" (Montag 18.00—18.30 Uhr, 1. Programm)
„Program m oh n e T itel" (Dienstag 19.05— 19.35 Uhr, 2. Programm)
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„W as sagen Sie dazu?" (Mittwoch 19.35—19.40 Uhr, 1. Programm)
„P olitik aus erster H and" (Mittwoch 20.00 —20.15 Uhr, 1. Programm)
„P olitische Rundschau" (vierzehntägig M ittwoch, 19.05—19.20 Uhr, 2. Programm)
„W ehrpolitische Umschau" (vierzehntägig Mittwoch 19.05—19.35 Uhr, 2. Programm)
„Spiegel d er Sozia lpolitik" (Mittwoch 20.45 —21.00 Uhr, 2. Programm)
„Europa — d iese W oche" (Freitag 22.05—22.40 Uhr, 1. Programm)
„K om m entar d er W oche" (Samstag 20.00—20.15 Uhr, 1. Programm)
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Die Devise des Zeitfunks heißt: Schnell und aktuell! Sein Programm ergänzt und vertieft die wichtigsten Tagesnachrichten, indem es Begleitumstände, Gründe und Hintergründe aufzuhellen versucht. Eine Sendung für Hörer, die weiüg Zeit haben und trotzdem über das Zeitgeschehen sofort, knapp und zuverlässig unterrichtet sein wollen. Um dieses Bemühen noch deutlicher als bisher zu machen, haben wir für das Winterprogramm einige Änderungen vorgenommen.
Zeitfunk Leitung: Hans-Joadiim Netzer
Die „C hron ik des Tages" (bisher „Echo der Zeit", Montag bis Freitag 18.30—19.00 Uhr, 1. Programm) bringt nach einer Zusammenfassung der wichtigsten Nachrichten die im Laufe des Tages eingegangenen Reportagen, Interviews und Kurzberichte unserer Reporter und Korrespondenten in aller W elt, häufig auch Direktübertragungen — kurz: es ist eine Sendung, die oft erst während der Sendung entsteht.
In der „W ochendiron ik" (Samstag 18.30—19.00 Uhr, 1. Programm) vermittelt Hans- Joachim Netzer künftig schon am letzten Abend der Woche einen zusammenfassenden Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse der Woche.
Aktuelle zeitkritische Themen in dokumentarischer Form werden künftig in der Sendung „R eporter unterw egs" (Samstag 9.20 bis 9.50 Uhr, 1. Programm) vorgestellt; sie soll auch interessante Reportagen und Reiseberichte unserer Ausländskorrespondenten bieten.
M it seinem „Kreuz und quer zum W od ien end" (Samstag 12.30—13.00 Uhr, 1. Programm) hat sich Kurt Seeberger seit langem eine begeisterte Hörergemeinde geschaffen. Er wird auch im W interprogramm mit seinen zeitkritischen Plaudereien regelmäßig zu hören sein.
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Wirtschaft ist heute, genauso wie Politik, ein Bereich unseres Zusammenlebens, der jeden berührt. Der Wirtschaftsfunk will daher nicht nur ein Fachdienst für Spezialisten sein, sondern versuchen, in informierenden, kommentierenden und analysierenden Beiträgen einem möglichst großen Hörerkreis Einblick in die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu geben. In diesem Winterhalbjahr werden wir besonders die kritischen Meinungen unserer Hörer zum Anlaß nehmen, um umstrittene Themen der Wirtschaft zur Diskussion zu stellen.
Wirtschaftsfunk Leitung: Rudolf Mühlfenzl
► NEU IM PROGRAMM
„Sagen Sie uns Ihre Meinung!“ — Eine Repräsentativ-Befragung des Bayerischen Rundfunks (Montag 20.00—21.00 Uhr, 1. Programm), dargestellt, analysiert und kommentiert in drei Folgen:
3. O ktober: Bundeswirtschaftsminister Professor Ludwig Erhard: W as ist Ihnen die M arktw irtschaft wert? und eine Untersuchung von W ilhelm B ittorf; W as ist das, die M arktw irtschaft?
7. November: Ein Ergebnis in Z ahlen ! — 4500 Verbraucher nehmen Stellung zu unserem Wirtschaftssystem
28. November: D er K un de unterm R öntgenschirm — Die Analyse unserer repräsentativen Umfrage und ihre w irtsdiafts- politischen Konsequenzen, kommentiert von Bundeswirtschaftsminister Professor Ludwig Erhard
► DER FLECK MUSS WEG!
In engem Kontakt mit unseren Hörern wollen wir in einer Sendereihe „Der Fleck muß weg.'"umstrittene Vorgänge aus dem wirtschaftlichen Leben öffentlich kritisieren.
W ir werden auf Grund von Hörerzuschriften einige beispielhafte Fälle herausgreifen und uns dann an die zuständigen Behörden oder sonstigen Dienststellen wenden, um
festzustellen, wer diesen „Fleck" verursacht hat. Vielleidit gelingt es uns damit, manche Übel und Mißstände abzustellen, die zu öffentlichem Ärgernis geworden sind.
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„Nachbarn von heute — Partner von morgen" — Eine Gemeinsdiaftsproduktion mit Radio Bremen
An den Erlebnissen von fünf jungen Ehepaaren werden wir in dieser Sendereihe in feuilletonistisdier Form die Lebensweise unserer Nadibarn in der Europäisdien W irtsdiaftsgem einsdiaft schildern: ihre Gewohnheiten und Nationalgeridite, die Lohn-
und Preisverhältnisse und audi das bevorzugte Urlaubsziel, natürlidi ebenso Arbeitszeit, soziale Errungensdiaften, sowie die Steuerbelastung. Kurz gesagt, ein Bild des Lebensstandards unserer Partner im Gemeinsamen Markt.
„München, 19 Uhr" — Kritik aus erster Hand
Jeden ersten Freitag im M onat werden wir am Karlsplatz in Mündien versdiiedene Passanten kurz um ihre Meinung zu einem aktuellen und umstrittenen Thema befra
gen. Nadi diesen Publikumsstimmen sollen in einem prägnanten Kommentar Irrtümer und Mißverständnisse, die wir auf Grund dieser Umfrage erfahren, korrigiert werden.
„Mixtur in Hot und Baisse"
Um unseren Hörern hochaktuelle, amüsante, interessante Ereignisse aus dem wirtsdiaftlidien Leben möglichst kurzweilig und unterhaltsam darzubieten, wird in die
ser Sendereihe vor allem Musik zu hören sein, die nur durch kurze Kommentare, Glossen, Bladcouts und knappe Reportagen unterbrochen werden soll.
„Fahr vorsichtig! — Death is so permanent"
Eine Sendereihe von zwanzig Kurzbeiträgen über die wichtigsten verkehrstechnischen und verkehrsrechtlichen Probleme des modernen Straßenverkehrs; L ieb e am L en krad — Über Fahrlässigkeit im Verkehr; D er g roß e R ausdi — Über die Geschwindigkeit; Student nach N izza — Über die Gefälligkeitsfahrt; K augum m i m it G esetzesrang —
Über Paragraph 1 ; D ie g roß e A hnungslos ig k e it — Über den Fußgänger; Solan ge es gut g eh t — Über die Kurve; Faustregeln fü r Ü berleben d e — Über den U nfall; Plaudereien unter A u tofahrern — Über die Beleidigung; Staatlich v erordn eter Spaziergang — Über den Führersdieinentzug.
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► FEATURE-PROGRAMM
Folgende Einzelthemen haben wir vorbereitet;
D er eisern e Polyp — Das Netz der Pipelines in Europa, von Gerhard Herrn Scrap it — W ir f es w eg und k a u f es neu— Verschwendung als Wirtschaftsprinzip, von Erich Paetzmann D ie Q uadratur des P reises — Eine Analyse der Preisbildung von Günther Burike K onjunktur oh n e Ende? — Eine kritische Betrachtung zur Lage unserer Bauindustrie, von Ludwig SchubertG lanz und E lend am R ande d er K onzerne— Probleme und Schwierigkeiten der Zulieferindustrie, von Bastian Müller
E ndstation M arienplatz — Die Geschichte der Münchner Straßenbahn, von Hansjörg Bodamer
D ie Schatten von H olly w ood — Eine szenische Funkfassung des Buches „Film" von Lilian Ross, von W alter Panofsky
D ie M acht d er O hnm ächtigen — Entwicklungshilfe für Entwicklungsvölker, von Peter Coulmas
N ew L o o k in den Schalterhallen — Neue Methoden im Bankgeschäft
y SENDEREIHEN
Der aktuellen Information, der Kritik und mäßige Sendungen:
„D er W irtschaftskom m en tar" (Montag19.30-19 .45 Uhr, 1. Programm)
W irtsd ia ftsg losse von R ufus M ücke (Donnerstag 19.35—19.40, 1. Programm)
W irtsd ia ftsp o litik d er W och e (Freitag 18.15 —18.30 Uhr, 1. Programm)Durch d ie Lupe g eseh en — K ritische Anm erkun gen fü r V erbraucher und Steuerzah ler (Dienstag 20.45—21.00 Uhr, 2. Programm)M arkt- und B örsendienst, W irtschaftsnachrichten (Montag mit Freitag 14.30—14.45 Uhr, 1. Programm)
dem Kommentar dienen folgende regel
Aus B ayerns W irtschaft (vierzehntägig Mittwoch 19.20—19.35 Uhr, 2. Programm)
P raktische H inw eise (Samstag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm)
Steuer- und R echtsfragen aus dem A lltag (Montag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm)
D er S tellen m arkt (Freitag 8.10—8.15 Uhr, 1. Programm)
W irtsch a ft im Q uerschnitt (Mittwoch 18.15 —18.30 Uhr, 1. Programm)
Firm enberichte (Mittwoch 14.30—14.35 Uhr,1. Programm)
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Die deutsche und europäische Landwirtschaft rücken auf ihrer Suche um eine gemeinsame agrarpolitische Konzeption immer mehr in den politischen Mittelpunkt. Da vom Gelingen dieser Bestrebungen für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) imd die heimische Landwirtschaft sehr viel — wenn nicht alles — abhängt, will der Landfunk noch mehr als bisher Landwirten und Verbrauchern die Probleme allgemeinverständlich darstellen. Besonders wollen wir zeigen, wo wunde Punkte zwischen der inländischen Agrar- und Marktwirtschaft die Entwicklung hemmen.
Landfunk Leitung: Dr. Erich Geiersberger
AUS DEM PROGRAMM i
Der „Blick über den Zaun" (sonntags 7.30—7.45 Uhr, 1. Programm) bringt der großen Zahl der Gartenliebhaber Tips und Anregungen für ihr Hobby. Die „Marktmeldungen" (werktags 6.05—6.10 Uhr, 1. Programm) bringen am Montag eine Übersicht über die Schlachtviehmärkte der vergangenen Woche, von Dienstag bis Freitag Schlachtviehnotierungen vom Vortage und am Samstag einen Bericht über den Verlauf der Nutzvieh- und Ferkelmärkte der Woche. In unserer regelmäßigen Sendung „Volksmusik und Landfunk" (werktags 11.15—12.00 Uhr, 1. Programm) behalten wir die Schwerpunkte bei:
MontagAktuelles aus der Vorwoche; alle vierzehn Tage R echtsfragen , zum Teil als Beantwortung von Hörerbriefen
Dienstag
Tierhaltung, Tierzucht und Innenw irtschaft
Mittwoch
Tag der Sendereihen: P ressed isku ssion(1. M ittwoch); H örerbrie fe , durch Experten beantwortet (2. Mittwoch); W ir und d ie EW G — Berichte aus den 6 EWG-Ländern und deren Nachbarn (3. Mittwoch)
Donnerstag P roblem e der Landtechnik, E rtragssteigerung und P rodu ktion skosten sen ku n g
Freitag
M arktbericht d er W och e ; Sendung fü r die L an d frau ; zum Monatsende die G ebrauchtsch lepperbörse
Samstag
Die neue Sendereihe „Der w unde Punkt" (1. Samstag) und Blick in d ie Landw irtscha ft der ganzen W elt mit interessanten Informationen
Sport Leitung: Josef Kirmaier
Der Sportfunk kennt auch nach den Olympischen Sommerspielen in Rom keine Ruhepause, denn das Winterprogramm bietet eine geradezu unwahrscheinliche Fülle nationaler und internationaler Veranstaltungen in der Halle, auf Schnee oder Eis. Die Sendezeiten erfahren gegenüber dem Sommerprogramm zwei bemerkenswerte Änderungen.
Eine neue Sendung „Sportthem a der W od ie“ (Sonntag 18.45—19.00 Uhr, 1. Programm) vermittelt das aktuellste kritisdie Problem in Form von Gesprächen am runden Tisch, Kommentaren und Interviews, wobei prominente Aktive, Funktionäre und Journalisten des In- und Auslandes das W ort ergreifen.
„Das N eu este vom S port“ (Samstag 19.05—19.20 Uhr, 1. Programm) wird mit Rüdc- sicht auf den früheren Beginn der Fußball-M eisterschaftsspiele vorverlegt; da- durdi werden die Sportfreunde audi über Ergebnisse von anderen W ettbewerben schnell unterrichtet.
► ÜBRIGE SENDUNGEN
Die regelmäßigen Sportsendungen sind darüber hinaus:
(Sonntag 16.15—17.00
(Sonntag 17.30—18.45
(Sonntag 18.45—
„Sport am Sonntag Uhr, 2. Programm)„Sport und M usik“Uhr, 1. Programm)„Sportthem a d er W odie"19.00 Uhr, 1. Programm)„Sport in Kürze" (Sonntag 19.55—20.00 Uhr, 1. Programm)„Sportquerschnitt" (Sonntag 22.40—23.00 Uhr, 2. Programm)
„Sportg losse von J o s e f K irm aier“ (Dienstag 19.35—19.40 Uhr, 1. Programm)„Sport d er W od ie" (Mittwoch 22.10—22.25 Uhr, 1. Programm)„Sportm osaik" (Donnerstag 20.45—21.00 Uhr, 2. Programm)„Das N eu este vom Sport" (Samstag 19.05—19.20 Uhr, 1. Programm)„Sport am Sam stagabend" (Samstag 23.00 bis 23.15 Uhr, 1. Programm)
► SONDERSENDUNGEN
Überragende nationale oder internationale Veranstaltungen werden wir nicht nur in den vorgenannten Sendezeiten übertragen, sondern auch in Sonderzeiten berücksichtigen. Hervorzuheben sind unter anderem:
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OktoberL eid ita th le tik -L än d erkam p f P olen—D eutschland in Warschau ( 1 —2.); D eutsche M annschaftsm eisterscha ft im Fechten in Soest (6 .-9 .) ; D eutsche M eisterschaften im G ew ichtheben in Stuttgart (7 .-8 .) ; Leichta th le tik -L än d erkam p f D eutschland—Schw eden in Hamburg (8 .-9 .) ; R ugby-Ländersp iel D eutschland—B elgien in Frankfurt (9.); T rabrennen um den P reis d er B esten in Mündien (9.); Sechstagerennen in Frankfurt (1 5 .-2 1 .); L om bardei-R adru n d fahrt in Mailand (16.); R adsport-W eltm eisterschaften in der H alle in Mühlhausen/Elsaß (2 2 .-2 3 .); Fu ßball-W eltm eisterschafts-A usscheidung N ordirland—D eutschland in Belfast (26.); Sechstagerennen in Dortmund (2 7 .-2 . 11.).
NovemberF u ßball-A u sw ahlsp iel Süddeutschland—Zentralungarn in München (2.); D eutsche M eisterschaften im A m ateurboxen in Köln (2 .-6 .) ; F u ßball-W eltm eisterschafts-A usscheidung G riechen lan d-D eu tsch lan d in Athen (20.); F u ßball-L än dersp iel Bulgarien —D eutschland in Sofia (23.).
Dezember
Z w ischenrunde um den A m ateur-Fußballp o k a l (18.); In ternation ales W eihn achtsSkisprin gen in Garmisdi-Partenkirchen (25.); D eutsch-Ö sterreich ische Skisprin gerT ou rnee in Oberstdorf, Garmisdi-Parten- kirdien, Innsbruck und Bisdiofshofen (3 0 .-8 . 1.).
JanuarIn ternation ale D am en -Skiren nen in Grindelwald (11., 14.); In ternation ales Lauber- h orn -S kirenn en in Wengen (1 4 .-1 5 .); Internationales H ahn enkam m -Skiren nen in Kitzbühel (2 1 .-2 2 .); K u rikkala-C u p in Aosta (28 .-29 .).
FebruarE u ropam eisterschaften im E iskunstläu fen in W estberlin (2 .-5 .) ; K ongsberg-C up in Laibach (3 .-5 .) ; E u ropa-M eisterschaften im E isschnelläufen in Helsinki (4 .-5 .) ; D eutsche A lp ine Skim eisterscha ften in Garmisdi-Partenkirchen (17.—19.) ¡W eltm eis terscha ften im E isschnelläufen d er H erren in Göteborg (1 8 .-1 9 .) ; W eltm eisterschaften im E isku nstläu fen in Prag (22 .-26 ).
MärzH allen han dball-W eltm eisterschaft (1 .-12 .) in Deutsdiland; E ishockey-W eltm eisterschaftsturn ier in Genf und Lausanne (2 .-1 2 .) ; Fu ßball-L än dersp iel D eutschland —B elgien in Deutschland (8.); A rlberg K andahar-S kiren n en in Mürren (1 0 .-1 2 .); In ternation ale N ord isch e S k iw ettkäm p fe in Zakopane (2 2 .-2 6 .); Fu ßball-L än dersp iel B rasilien—D eutschland in Rio de Janeiro (29.).
April
F u ßball-L än dersp iel A rgentin ien—D eutschland in Buenos Aires (2.); Fußball-L än dersp ie l C hile—D eutschland in Santiago (9.).
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Es ist weiterhin unser besonderes Anhegen, mit dem Verhältnis der Deutschen zu den Völkern Ost- und Ostmitteleuropas bekannt zu machen. Darüber hinaus sollen Kenntnisse vermittelt werden, die zu einer kritischen Beurteilung des Geschehens in den kommunistisch regierten Ländern unseres Kontinents notwendig sind.
Ostfragen Leitung: Günther Milbradt
► SENDEREIHEN
Unsere regelmäßige Halbstundensendung (Samstag 14.00—14.30 Uhr, 2. Programm) erscheint abwechselnd unter zwei Titeln: „Zwisdien Ostsee und Karpaten" ist die aktuelle Berichtsreihe vom Leben der Vertriebenen, Flüchtlinge und Emigranten im Westen, die einst ihre Heimat in den Ländern zwischen Ostsee und Karpaten gehabt haben, aber auch vom aktuellen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschehen in diesem Vielvölkergürtel. „Deutschland und der europäische Osten" bringt vierzehntägig Berichte über die Länder des Ostblocks, des deutschen Ostens, sowie Böhmens und Mährens; einige Sendungen werden im Abendprogramm erscheinen.
O stpolitik , von D eutschland aus b e trieb en :1. Folge; K aiser und Zar als N achbarn in Polen . 2. Folge: Nach V ersa illes : R evision od er Expansion? 3. Folge; „K onstruktive O stpolitik" — w as v ersteh t m an darunter? W arschau — D ie H auptstadt Polens R ote Fahnen ü ber der Puszta — Vor fünfzehn Jahren wurde Ungarn eine kommunistische Volksrepublik A ls „Freiw illiger" in den S teppen K asachstans — Der Bericht eines geflüchteten RussenSaazerlan d — H op fen lan d — Ein Landschaftsbild aus dem Egerland „K önigliche Städte" in B öhm en : Leitmeritz, Teplitz und Brüx
C ren zlan d fahrt 1960 — Die Tschechoslowakei von der bayerischen Grenze betrachtetln der H eim at ih rer V orfahren — Die Siebenbürger Sachsen in Schwaben Kirchen in der Em igration — Osteuropäische Religionsgemeinschaften in Bayern U ntertan und doch R eb ell — Schlesien unter den HabsburgernD ie „w eiße" Stadt an grünen Brücken — Ein Städtebild über Oppeln/OS Nichts N eues aus O stdeutschland? — Eindrücke von einer Fahrt durch Ostbrandenburg und PommernH eim at am P regel — Ein Landschaftsbild aus Ostpreußen
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D ie Stadt der blauen Schw erter — Meißen zwischen gestern und heute
Von Berlin nach H am burg — Märkische Städte und Dörfer an der Berlin-Hamburger Chaussee
D ie „N eue D eutsche Literatur" in der S ow jetzon e: 1. Folge: D as „ T heater der Z eit" ; 2. Folge: D er „sozialistische R om an"; 3. Folge: D ie rote „G ebrauchslyrik"
Vorträge und Referate (Mittwoch 16.45-17.00 Uhr, 1. Programm) bringen wir in regelmäßigem Turnus folgender Reihen: Die Völker Osteuropas — Versuch einer Charakteristik; Neue Bücher über Osteuropa; Neue Bücher über Mittel- und Ostdeutschland und Das VJörterbuch der kommunistischen Umgangssprache. In Einzelsendungen sollen, sofern aktuelle Ereignisse es nicht anders gebieten, folgende Themen behandelt werden: Die Besiedlung des Zobtengebietes; Winterreise ins Waldenburger Bergland; Böhmisch-Mährisches Mosaik — Bericht von einer Reise im Herbst 1960; Eulenspiegel in Pommern; Stettin — einst der Hafen Berlins; Gneisenau oder Der verwandelte Militär in der „DDR"; Stalinstadt, das Hüttenkombinat aus der Retorte.
Die wöchentliche „Zonenzeitung" (Donnerstag 22.10—22.25 Uhr, 1. Programm) wird sich auch weiterhin bemühen, sowohl das aktuelle Geschehen in den Ländern zwischen Elbe/Werra und Oder/Neiße zu spiegeln, als auch die Hintergründe zu zeigen, die zu den verschiedenen Maßnahmen auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet in der Sowjetzone führen. Wir geben den Flüchtlingen Hinweise für ihren Start in der Bundesrepublik und berichten von Veranstaltungen im In- und Ausland, die sich mit der Situation im kommunistisch regierten Teil Deutschlands beschäftigen.
SONDERSENDUNGEN i
Für die Zeit zwischen dem Weihnachtsfest und dem Dreikönigstag sind geplant:
D uldsam es Land in turbu lenter Z eit — Mähren, Land des Ausgleichs
D as Jah r in P om m ern — Eine Erinnerung an die ostdeutsche Provinz
T ranseam us 1960 — Ein weihnachtlicher Gruß an die Deutschen im Sudetenland und in Schlesien
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Kultur und Erziehung im Hörfunk Leitung: Gunthar Lehner LJ
Kulturkritik
Literatur
Kirchenfunk
Frauenfunk
Jugendfunk
Schulfunk
Kinderfunk
Gibt ein Zeitalter auf die allgemeinen und zeitlosen Fragen der Menschheit eine Antwort? Kann man eine Zeit für das, was der Mensdi ist und tut, verantwortlich machen? Zu keiner Zeit wurden diese Fragen dringender gestellt als heute. Gerade im Hinblick auf die billige, dreigrosthenhafte Zeitkritik, die allenthalben getrieben wird, gilt es die echten Zeichen der Zeit zu lesen und ihren entscheidenden Symptomen nachzuspüren wo immer sie sich äußern. Die Aufgabe der Kulturkritik im umfassenden Sinn ist es, diese Indizien zu ordnen, zu klären und zu deuten; in einer Zeit der inneren und äußeren Umwandlungen und Umwälzungen, wie der unsrigen, kommt ihr eine besondere Bedeutimg zu. Dafür steht uns nunmehr eine zusätzliche Sendereihe — „Im Rampenlicht" — zur Verfügung.
Kulturkritik Leitung: Remigius Netzer
SPRACHE UND WIRKLICHKEIT i
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste veranstaltete im Juli eine Vortragsreihe über das Thema „Sprache und Wirklichkeit", an der fünf Gelehrte internationalen Ranges teilnahmen. Wir möchten diese Vorträge unseren Hörern in einer wöchentlichen Folge (Dienstag 21.05 Uhr, 2. Programm) zugänglich machen:
M artin Buber: D as W ort, das gesprochen w ird ; W erner Heisenberg: Sprache und W irklichkeit in d er m odernen P h y sik ; Carl Jakob Burdchardt: D as W ort im politischen
G esch eh en ; W olfgang Schadewaldt: D as W ort der D ichtung; Vladimir W eidle: D as K u n stw erk : Sprache und G estalt.
FEATURE-PROGRAMM i
Das „Interview m it d er Zeit" heißt unsere Reihe von Features, die Themen des Zeitgeschehens analysieren. Einige Titel mögen den Themenkreis andeuten: Iden titä t und A n gst: M assen gesellschaft und Selhstver- lust; H um anisten und T echn okraten : C. P. Snow , d er R om ancier d es A tom zeita lters; Vorsicht vor den Soz ia ltechn ikern : Zur So
z io log ie und Id eo log ie d er Freizeitgesta ltung; L iteratur im technischen Z eita lter: Eine D arstellung d er G rundfragen z eitg enössischer D ichtung; Bilanz eines Experim ents: A us den T agebüchern des A rbeiterpriesters H enry P errin ; R ebellen im grauen Flanell: D ie m odern e G eschäftsw elt im S piegel d es am erikan isch en Rom ans.
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Unter dem Titel „Dichter d er H offnung" wird sich der österreichische Historiker und Kritiker Friedrich Heer mit den Werken von R ené C har, Saint-John P erse und Ernst Bloch auseinandersetzen.Einen Bericht von einer Reise nach Griechenland, in dem die heutige W irklichkeit des Landes im Vordergrund steht, wird Joachim Kaiser geben.
Als Einzelsendungen sind u. a. geplant: D ie D ichter und das G eld : •von reichen und arm en L iteraten ; Polnisches Schicksal im poln ischen G edicht; Ist d ie deu tsche G eschichte zu Ende?: ein e H istor ikerd isku ssion ü ber un sere nation alstaatliche V ergang en h eit ; D er Z usam m enhang d er preußischen und deutschen G eschichte von Ludw ig D ehio
► REGELMÄSSIGE SENDUNGEN
Die neue Sendung „Im R am penlicht" (Samstag 16.00—16.30 Uhr, 2. Programm) wird den Kulturspiegel ergänzen. Außer eingehenden Berichten von den Bühnen des In- und Auslandes wird hier die Publizistik zur Sprache kommen. Aus einer Berichterstattung über die Zeitschriften des In- und Auslandes soll das Gespräch zwischen den Nationen und ihren besten Geistern deutlich werden.
„D er K ulturspiegel" (Montag 22.10—22.40 Uhr, 1. Programm) wird sich ausschließlicher einer kritischen Berichterstattung aus den Gebieten der Bildenden Künste, der W issenschaft und der Literatur zuwenden. Die literarischen Belange werden den Vorrang haben, neue Bewegungen und Bestrebungen auf dem Gebiet der Kunst und Musik und Berichte über die jüngste wissenschaftliche Forschung sollen aber nicht zu kurz kommen. Die Sendung „Film im Funk" (Montag 19.05—19.30 Uhr, 2. Programm) informiert wie bisher über die
neuesten Filme und bringt Berichte aus den Ateliers und Interviews mit namhaften Filmschaffenden.Die Reihe „Für S ie g elesen — A us neuen Büchern" (Dienstag 22.10—22.40 Uhr, 1. Programm) wird zu neuer und wieder erweiterter Sendezeit die literarischen Neuerscheinungen auf jeweils einem geschlossenen Sachgebiet vorstellen. Von der Belletristik und Essayistik bis zum politischen und religiösen Schrifttum wird jede Sparte des Buchmarktes ihren Platz haben, wobei es Absicht der Sendung bleibt, kritisch zu ordnen, das W esentliche vom Unwesentlichen zu sondern und auf Neuerscheinungen von besonderem Interesse aufmerksam zu machen.In der Sendung „Was w ir noch sagen w ollten . . (vierzehntägig Samstag22.05—22.20 Uhr, 1. Programm) sind es die Randerscheinungen der Tagesnachrichten, die mit leichter Hand kommentiert oder ihrer Bedeutung gemäß glossiert werden.
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Die literarischen Sendungen des Winterhalbjahres gliedern sich in zwei Hauptgruppen: Die eine umfaßt die russische Erzählkunst des 19. Jahrhunderts mit ihren Meisterwerken auf dem Gebiet des Romans, des Erinnerungsbuches, der Novelle, Legende, Satire und Kurzgeschichte. Die zweite, kleinere Gruppe, im Rahmen unserer Sonntagvormittagssendung „Der Spaziergang" besteht aus sozusagen essayistischen Texten von Luther bis Goethe, in denen sich die Vielgestaltigkeit deutscher betrachtender Prosa entfaltet. Gemeinsam ist beiden Sendevorhaben eine anthologische Absicht, Charakteristisches und Gültiges zu lebendiger Aneignung vorzustellen. Ein kleiner Zyklus von Erzählungen jüngerer Zeitgenossen soll als literarischer Beitrag zu der Sendefolge „Der neue Mensch" den dort erörterten Problemkreis durch erhellende Illustrationen ergänzen. Unsere regelmäßige Nachmittagssendung (Montag 15.45—16.00 Uhr, 1. Programm) bleibt den zeitgenössischen deutschen Autoren Vorbehalten, die hier vorwiegend mit erzählenden Arbeiten vertreten sein werden.
Literatur Leitung: Wolfram Dieteridi
RUSSISCHE ERZÄHLER DES 19. JAHRHUNDERTS i
Eine größere Reihe, deren Beiträge sich auf die Zeit nach dem wöchentlichen Symphoniekonzert (Donnerstag 21.00 Uhr, 1. Programm) und für umfangreichere Texte auf eilüge Abende im April (Samstag 21.30—22.00 Uhr, 2. Programm) verteilen, ist der russischen erzählenden Literatur des 19. Jahrhunderts gewidmet.
Innerhalb des europäischen Schrifttums bietet die russische Literatur von Puschkin bis Gorki), zumindest was die erzählenden Gattungen betrifft, einen solchen Reichtum originaler W erke, daß die Schöpfungen dieses Zeitraums das bisher letzte klassische Gipfelmassiv der abendländischen Dichtung bilden. Zwei Grundzüge sind hier hervorzuheben: einmal das Volk- und Kreaturhafte, aus dem die russische Literatur sich
speist, und mit diesem von Anfang an im Bunde ein leidenschaftliches soziales Bewußtsein und politisches Gewissen; zum ändern eine geniale, von keinem Surrealismus überbotene Phantastik und unerschöpfliche Komik, eine Komik „aus Realismus, aus Leid und Mitleid, aus tiefster Menschlichkeit, aus satirischer Verzweiflung, auch aus einfacher Lebensfrische" (Thomas Mann). Beides zusammen hat be
wirkt, daß der europäische Realismus bei den großen russischen Erzählern ein Äußerstes an Aktualität und poetischer Freiheit in einem erreicht hat.
Hiervon sollen neben anderen folgende Erzählungen und Geschichten eine Vorstellung vermitteln:
Alexander Puschkin; D er Sargm acher; M ichail Lermontow: D er F atalist; Nikolaj
Gogol: D ie N ase und D ie K a lesch e ; Iwan Gontscharow: O hlom ow s Traum; Iwan Turgenjew: L eben d es G ebe in ; Leo Tolstoj: W iev iel Erde d er M ensch braucht; Fjodor Dostojew ski): A ufzeichnungen einer g e w issen P erson ; Nikolaj Leskow: Eine Teufe lsau streibu n g ; W ladimir Korolenko: M akars T raum ; Michail Saltykow: Satirische M ärchen; Anton Tschechow: K urzgeschichten ; Maxim Gorkij: D er Pilger.
► WELT UND UMWELT
In unseren biographischen Sendungen wird die eben genannte Reihe durch drei größere Folgen (Sonntag 15.15—16.00 Uhr, 2. Programm) aus drei epischen Meisterwerken der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts ergänzt werden.
W ir beginnen im November mit der Erzählung S ew astop ol von Leo Tolstoj (1828 bis 1910), dessen Todestag sich am 20. November zum fünfzigsten Male jährt. Diese Erzählung schildert das entscheidende Ereignis des von Rußland 1854/55 gegen die Türkei geführten Krimkrieges: die Belagerung und Einnahme der Festung Sewastopol durch die alliierten englischen und französischen Streitkräfte. Der bei der Niederschrift siebenundzwanzigjährige Tolstoj, der den Fall der Festung als Augenzeuge erlebt hatte, schuf hier das erste moderne Kriegsbuch; ein Buch vom Sterben der Menschen, die — ob gut oder böse, ob bedeutend oder belanglos — alle das gleiche wahllose Verhängnis erleiden; ein Buch ohne Schlachtenglanz und Heldenruhm, von
dem der Dichter selber sagt: „Der Held meiner Erzählung, den ich mit allen K räften meiner Seele liebe, in seiner ganzen Schönheit zu schildern mich bemüht habe, der immer schön ist, war und sein wird, ist — die W ahrheit."Anschließend bringen wir ausgewählte K apitel aus Sergej Aksakows Fam ilienchronik (1856), Szenen aus dem Leben des russischen Landadels, und eine Reihe der volksnah farbigen Erinnerungsbilder aus Maxim Gorkijs Buch M eine K in dheit (1913).Im Oktober senden wir, ebenfalls in mehreren Fortsetzungen, Emil Barths Erinnerungen an seine bergische Heimat, aus dem Buch „Der W andelstern"; der 1958 verstorbene Dichter wäre am 6. Juli 1960 sechzig Jahre alt geworden. '
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DER SPAZIERGANG i
Unter dem Obertitel „Der Spaziergang" (Sonntag 9.35—10.00 Uhr, 2. Programm) bringen wir in den Monaten Dezember bis April eine Folge mit betraditenden Texten aus der deutschen Literatur des 16. bis 19. Jahrhunderts.
Diese Folge ist als Gegenstüdc zu der im vergangenen W interhalbjahr gesendeten Reihe „Europäische M oralisten" gedacht und umfaßt, von Luther bis in die Goethezeit, die unterschiedlichsten Gattungen: Essay, Traktat, Sermon, Epistel. In jedem Falle geht es darum, durch Hingabe an eine Sache nicht nur diese zu erkermen und sich anzueignen, sondern in solchem sachgerechten Verhalten auch sich selber zu erfahren, zu bilden. Dieses Verhalten aber fordert geduldige Beobachtung, unabge- lenkte Aufmerksamkeit, schließlich Liebe und in der Darstellung sowohl Besormen- heit als auch Enthusiasmus, die hier eines nicht ohne das andere zu denken sind.
Indem der Gegenstand erfahren und somit erinnert, indem diese Erinnerung dem Leser oder Hörer wiederum zur Erfahrung mitgeteilt wird, ersteht erst W elt und Gemeinsamkeit. Nicht „Weltanschauung" soll verbreitet werden, sondern die W elt wird angeschaut, wobei das Besondere auf das Allgemeine hinweist, das Kleinste das Große, das Flüchtige das Dauernde enthält und offenbart.Von den vorgesehenen Autoren seien genannt: Luther, Sebastian Sailer, Lessing, Justus Möser, Hamaim, W ieland, Lichtenberg, Herder, Pestalozzi, Goethe, Jean Paul, W ilhelm von Humboldt, Friedrich Schlegel, Kleist, Brentano.
DER NEUE MENSCH i
Als ein Beitrag zu der Sendefolge „Der neue Mensch" ist eine Reihe von sieben Erzähltmgen (Samstag nach 22.15 Uhr, 1. Programm) vorgesehen:
Die Verfasser gehören jener Generation an, welche in den Kriegsjahren heraufkam imd sich in der veränderten W elt der Nachkriegszeit einrichten mußte. Die Ausgesetztheit des modernen Menschen wird gezeigt, seine wachsende Vereinsamung inmitten eines immer konsequenter durchgeplanten Gesellschaftsgefüges, in dem die nicht mehr durch Sitte gebundenen priva
ten Leidenschaften seltsam auswudiern. Dennoch ist dies vielleicht nur ein Aspekt des neuen Menschen, während sich mehr und mehr die Überzeugung durchzusetzen scheint, daß der Einzelne wie nie zuvor aufgefordert ist, die Erfindungskräfte seines Geistes und Herzens im Umgang mit sich selbst und seinem Nächsten zu wecken.
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Der christliche Glaube ist kein Museum, er ist lebendige Gegenwart. Wie er in unserer Zeit wirkt, wie sich die Kirchen mit den geistigen Strömungen unserer Tage auseinandersetzen, wie Christen aller Bekenntnisse an der Gestaltung der Welt mitwirken, aber auch welchen Gefährdungen sie ausgesetzt sind — das aufzuzeigen, ist eine der wesentlichen Aufgaben der Kirchenfunkarbeit.
Kirchenfunk Leitung: Dr. Wilhelm Sandfuchs
► NEU IM PROGRAMM
Im Winterprogramm gelten mehrere Sendungen des Kirchenfunks der Information über Das 2. Vatikanische Konzil, das von Papst Johannes XXIII. angekündigt wurde.
Der Chefredakteur der Züricher „Orientierung", P. M ario von Galli, wird in der Reihe „Kirche und W elt" die Bedeutung des Konzils für das kirchliche Leben in mehreren Sendungen erörtern.In der Reihe „K atholische W elt" stellen bekannte Autoren das Konzil in die weiten kirchengeschichtlichen Zusammenhänge: Prof. Hubert Jedin, Bonn: D as oeku m en i- sd ie K onzil in historischer S icht; Abt Hugo
Lang O SB: D as 1. V atikan ische K onzil 1869170; Dr. Otto Karrer, Luzern: D as kom m en d e K onzil im G espräch d er K onfess io n en ; Prof. W ilhelm de Vries, Rom: D as 2. V atikan ische K onzil und d ie O stk irchen ; Augustin Kardinal Bea SJ, Rom; D ie A u fg a b e des K on zils-S ekretaria ts zur In form ation d er n ichtkatholischen C hristen ; D er Stand der V orbereitu ngen zum K onzil.
Das Wissen um das Gemeinsame in den christlichen Kirchen zu vertiefen, gehört von Anfang an zu den wichtigsten Aufgaben des Kirchenfunks. Das gilt wieder besonders für jene Tage im Januar, die von zahlreichen christlichen Kirchen als „Woche der christlichen Einheit" oder „Weltgebetsoktav" begangen werden. JVeg- bereiter der christlichen Einheit sollen in einer Sendereihe vorgestellt werden:
E rzbischof N athan S öderb lom (1866—1931) von Bischof D. Otto Dibelius; P astor M arc B oegn er (geb. 1881) von Kirchenpräsident D. Hanns Stempel; W illem A. Visser't H oo ft (geb. 1900) von Generalsekretär
Hans Hermann W alz; Joh n H enry N ew m an (1801—1890) von Prof. Heinrich Fries; Jo sep h K ard inal M ercier (1851—1926) von Prof. Hermann Tüchle; A n drea Szeptyckji (1865—1944) von Johann Hrynioch.
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In einer Sendereihe Kirchliches Leben hinter dem Eisernen Vorhang werden Sachkenner ein zuverlässiges Gesamtbild der dortigen kirchlichen Situation bieten. Die Reihe wird sich mit der religiösen Lage in Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei, Ukraine und in Rot-China befassen.
SENDEREIHEN 4
Auf Wunsch vieler Hörer ist die aktuelle Vortragsreihe „Kirche und Welt" (Mittwoch18.00—18.15 Uhr, 1. Programm) auf den früheren Abend verlegt worden. Redner beider christlicher Bekenntnisse sprechen zu aktuellen Zeitfragen aus christlicher Sicht: Fragen aus dem sozialen Bereich, der kirchenpolitischen Diskussion und dem Zusammenwirken zwischen Kirche, Staat und Organisationen.Die „Katholische Welt" (Sonntag 8.00—8.30 Uhr, 2. Programm) will Gestalten aus der Kirchengeschichte wie der Gegenwart nahebringen, Kenntnisse über die Aufgaben der religiösen Gemeinschaften vermitteln, die Fühlung mit den Zeiten des Kirchenjahres vertiefen und Informationen über die Entwicklung der katholischen Bibelbewegung geben. Wesentliche Neuerscheinungen des religiösen Schrifttums werden besprochen. Zentren katholischen Lebens der Vergangenheit und Gegenwart sollen dargestellt werden. Es ist imter anderem vorgesehen:
T hom as von A quin und d ie M enschen von h eu te — Eine Diskussion mit P. Rochus Spieclcer und P. Paulus Engelhardt OP Um d ie G estaltung d er christlichen Laienfröm m ig ke it, von Prof. Alfons Auer
D ie T h eo log ie d er Säku larinstitu te, von P. Friedridi W ulf SJEnde od er W en d e d er M ission sarbeit? — Ein Gespräch zum W eltmissions-Soimtag
H eilig e und u n heilige Z eiten — Gedanken zum Beginn des Kirchenjahres von Franz A. Hoyer
D er A p oste l d es m odernen M ünchen — Zeugnisse seiner Freunde und M itarbeiter zum 15. Todestag von P. Rupert M ayer SJ
D em K onzil en tgegen — Rückschau auf das 2. Pontifikatsjahr Papst Johannes XXIII. von W ilhelm Sandfuchs
Die Sendungen der Reihe „Evangelische Botschaft" (Sonntag 8.30—9.00 Uhr, 2. Programm) werden im Winter vor allem über die Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg berichten, über ihre Erfolge beim Wiederaufbau und über ungelöste Aufgaben; es wird untersucht, wie sie die Erfahrungen aus dem
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Kirchenkampf im Dritten Reidi genutzt hat und den Gefahren einer Restauration begegnet ist. Reportagen über wichtige, aber in der Öffentlichkeit wenig beachtete soziale Unternehmungen der Kirche und Hörbilder aus der Kirchengeschichte sollen helfen, die gegenwärtige Lage besser zu verstehen. Ergänzt wird das Programm durch Glossen und Kommentare im Prisma. Außerdem ist geplant :
D as K ino im G em ein desaa l — Ein Bericht über den Evangelischen Filmdienst von Hellmut Haffner
Brot braucht R ek lam e — Ein Hörspiel von Adolf Sommerauer
B on h oe ffer s B rie fe — Neues aus der Geschichte des Kirchenkampfes, von Helmut Engelhardt
R eligionsunterricht und A ntisem itism us — Eine Untersuchung von W olfgang Hammer
Die „Nachrichten aus dem kirchlichen Leben" (Dienstag 18.15—18.30 Uhr, 1. Programm) geben aus den wichtigsten kirchlichen Pressediensten und der Publizistik des In- und Auslandes jede Woche eine lebendige Chronik vom religiösen Leben unserer Zeit als Ergänzung zu den allgemeinen Nachrichten. Die Sendefolgen Von Monat zu Monat (letzter Sonntag im Monat 8.00—8.30 Uhr, 2. Programm) und Das Prisma (sechswöchentlich Sonntag 8.30—9.00 Uhr, 2. Programm) bringen Glossen, Kommentare, Reportagen und Berichte aus dem kirchlichen Leben.
Den Kranken in den großen Kliniken wie in den Familien möchte der „Besuch am Krankenbett" (Mittwoch 10.40—11.05 Uhr, 1. Programm) Ablenkimg, Einkehr und Besinnung schenken. Das Wort von Ärzten, Dichtern, Theologen und die Musik großer Meister geben dieser Sendung ihren Charakter. Albert Begemann, K. H. Waggerl, Reinhold Schneider, Peter Lippert, Gerhard Strooman, Werner Volk, Adolf Sommerauer, Kurt Ihlenfeld, Urban Plotzke, Luise Rinser, H. D. Wolfinger und andere werden im Winter zu Wort kommen.
Zum Tagesbeginn (werktags 5.57—6.00 Uhr und 7.05—7.08 Uhr, beide Programme) bringt die „Minute der Besinnung" ein gutes Wort, das den Hörer in den Tag hinein geleiten kann. In der Advents- und Weihnachtszeit sprechen Theologen Zum Advent und Zur Weihnacht.
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MORGENFEIERN i
In der „Evangelischen Morgenfeier" (Sonntag 10.00—10.30 Uhr, 1. Programm; ab 1. Januar 1961: Sonntag 10.30—11.00 Uhr, 1. Programm) stehen in den kommenden Wochen Die Zehn Gebote im Mittelpunkt. Was sie dem Menschen von heute bedeuten, welche Hilfe und Kraft sie zu geben vermögen, darüber sprechen Robert Geisen- dörfer, Gerhard Hildmann, Peter Krusdie, Georg Lanzenstiel, Dr. Helmut Lindenmeyer, Ludwig Müller, Hans Schmidt, Dr. Hans-Wilhelm Schmidt, Adolf Sommerauer, Prof. D. Wilhelm Stählin und Friedrich Veit. Kurz-Biographien der Redner und die Texte der Ansprachen werden vom Evangelischen Presseverband für Bayern in der Wochenschrift „Kirche im Rundfunk" veröffentlicht.
Die „Katholische Morgenfeier" (Sonntag 10.30—11.00 Uhr, 1. Programm; ab 1. Januar 1961: Sonntag 10.00—10.30 Uhr, 1. Programm) möchte in den Wintermonaten dazu beitragen, die Auswirkungen des Eucharistischen Weltkongresses im Leben der Einzelnen und der Familien, der Pfarreien und kirchlichen Verbände zu vertiefen. Die Tradition der zeitnahen religiösen Ansprache „von Seele zu Seele" wird von Rednern aus allen bayerischen Diözesen weitergeführt. Der kirchenmusikalischen Gestaltung der Morgenfeiern soll besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Eine Reihe weiterer, bewährter Chöre hat ihre Mitwirkung zugesagt. Übertragungen von Gottesdiensten sind für den Allerheiligentag, das Fest Mariae Empfängnis, die Christnacht und den 1. Weihnachtsfeiertag geplant.
In der „Morgenfeier der kleineren Religionsgemeinschaften" (Soruitag 7.45—8.00 Uhr, 1. Programm) sind Ansprachen der kleineren Religionsgemeinschaften zu hören, abwechselnd von Geistlichen der Altkatholischen Kirche, der Adventisten, der Baptisten, der Evangelischen Freikirchen, der Methodisten und Sprechern aus der Gemeinschaft der Christlichen Wissenschaft und der Freireligiösen Landesgemeinde in Bayern.
Die „Feierstunde der israelitischen Kultusgemeinden" (Freitag 18.00—18.15 Uhr,1. Programm) bringt Ansprachen von Baruch Graubard, Hugo Nothmann und Ernst Roth zur Auslegung des Wochentextes.
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Ober zwei Millionen Frauen sind in Bayern berufstätig; über eine Million haben daneben Mann, Kinder und Haushalt zu versorgen. Familienmütter im alten Sinne werden von Jahr zu Jahr weniger in einer Zeit, die unter dem Schlagwort steht „Die Wirtschaft braucht die Frau". Wir mögen es begrüßen oder nicht, die Tatsache bleibt. Aber in einer Welt, in der sich alte Ordnungen auflösen, in der die Familie bedroht ist und der Mensch zur Vereinzelung neigt, da kommt den bindenden Kräften besondere Bedeutung zu. Ordnung zu erhalten in den Dingen des Alltags sowie in den menschlichen Beziehungen, sollte Aufgabe der Frau sein. Die Frauen darin zu stützen, betrachten wir als das wesentliche Ziel unserer Arbeit.
Frauenfunk Leitung: Lore Walb
► AUS DEM PROGRAMM
„D as N otizbuch — Eine Sendung fü r s ie und ihn" (Dienstag und Donnerstag 8.10 bis 9.00 Uhr, 1. Programm; Wiederholung am folgenden Tag zur gleichen Zeit, 2. Programm) bringt nach wie vor Hinweise, Informationen und gute Laune.
Die Sendung für die berufstätige Frau „Guten M orgen, K olleg in!" (Dienstag 5.40—5.55 Uhr, 1. Programm, und Donnerstag 6.45 bis 7.00 Uhr, 2. Programm) befaßt sich unter anderem mit Berufskrankheiten und Belastungsschäden und wird untersuchen, wie die Berufstätigkeit der Frau vom Mann her aussieht.
In der veränderten Situation der Landwirt- sdiaft und bei dem Mangel an Arbeitskräften ist die Frage der Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen besonders wichtig. Deshalb werden wir uns in der Reihe „Für d ie Landfrau" (Freitag 11.30
bis 12.00 Uhr, 1. Programm) mit der Landschule und mit der Fortbildung der Jungbäuerin beschäftigen. Bei der Beratung in praktischen Fragen steht die zeitgemäße Einrichtung des Hauses im Vordergrund.
In unserer Nachmittags-Sendung (Montag16.40—17.00 Uhr, 1. Programm) sprechen Frauen der Z eit ü ber Fragen d er Zeit. W ir bringen Porträts von Gefährtinnen großer Männer und stellen wie bisher Institutionen vor, die dem Interesse des Kindes dienen.
Im „Freundlichen N achm ittag fü r ä ltere Leute" erscheint auch weiterhin „Am A ben d des Lebens" (Freitag 16.05—16.25 Uhr, 1. Programm). Hier kommt der alte Mensch mit seiner Erfahrung und seinen Nöten selbst zu W ort. Aber wir wollen ihm auch das Positive dieser Lebensstufe ins Bewußtsein heben und Rat, Ermunte
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rung und Unterhaltung bringen. W ir beantworten Fragen, die ihm wichtig sind und versuchen, eine Brüdce zu schlagen zwischen Alt und Jung.
„Für Eltern und Erzieher" (vierzehntägig Samstag 16.40—17.00 Uhr, 1. Programm) ist eine Sendung für Information, Analyse, Beratung. Zu Fragen der Schule und häuslichen Erziehung führen Fachleute und Laien das Gespräch.
„Fam ilie Brandl" (vierzehntägig Samstag16.40—17.00 Uhr, 1. Programm) hat mit Liesl Karlstadt die Mutter Brandl verloren. Aber die Familie lebt weiter und muß mit der neuen Situation fertig werden. Sie bleibt nach wie vor der Spiegel bayerischer Lebensart.Die Sondersendungen des Frauenfunks zielen in diesem W inter wieder stärker auf soziale Fragen — auf Gefahren, die Kinder, Jugend, Familie bedrohen.
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Die Absidit unseres Programmes ist: Aufhellung der Welt, in die die Jugend hineinwächst, Einführung in ihre Grundlagen und Widersprüche, Anpacken von Fragen, die sonst oft umgangen werden; schließlich Informationen und Berichte über das, was von jungen Leuten selbst gedacht und getan wird, was für sie bereit, was gegen sie gerichtet ist. Wir werden auch im Winter zweimal mit großen Veranstaltungen vor und mit dem Publikum ins Land kommen. Wieder werden es Massenpublikationen sein, mit deren Einfluß wir uns kritisch befassen: mit den Illustrierten und Boulevardzeitungen und mit dem Rundfunk.
Jugendfunk Leitung: i. V. Reinhard Wilhelm Schmidt
► SENDEREIHEN
Die „Halbe Stunde für junge Leute" (Samstag 18.00-18.30 Uhr, 1. Programm) wird zwei größere Themareihen bringen.
Blut und Ehre — W as ist Faschismus eigentlich? In vier Sendungen wollen wir die Wurzeln und Kennzeichen des modernen Faschismus, besonders seiner deutschen Ausgabe, des Nationalsozialismus, näher betrachten und erläutern. Es geht nicht um Geschichte im engeren Sinn, sondern um die Vorstellung vom Erw achenden V olk, den W unsdi nach der Starken H and, den romantisdien Traum vom Reich und den Rausch der Macht.W as h eiß t denn L iebe? , eine zweite Themareihe, soll versuchen, in jenem Bereich Hilfe anzubieten, in dem die jungen Menschen heutzutage vielleicht am meisten alleingelassen sind: Die Partnerwahl für die spätere Ehe, die Konfessionsfrage, die Bedeutung des Berufs und des Geldes. Es wird ein Experiment sein, denn wir müssen das redite Maß zwischen Offenheit und Diskretion finden.
Im übrigen werden bewährte Sendimgen fortgeführt; In der Reihe der T ag esläu fe werden ein Bürgermeister, ein Chefredakteur, ein Parlamentspräsident mit dem M ikrofon begleitet werden. In den Schlagw orten m it S ch lagseite untersudien wir Redensarten und Formeln, die ebenso bekannt wie verführerisch, ja falsch sind; z. B. P olitik v erd irbt den C h arakter oder D as V olk d er D ichter und D enker.
Das „Jugendm agazin d er W oche" (Samstag11.00—12.00 Uhr, 2. Programm) bringt weiter Reportagen und Interviews, Begegnungen und Gespräche, Berichte von Prominenten und Nichtprominenten, Hinweise auf Fortbildungsmöglichkeiten, Erholung, Hobbies. Klaus Havenstein, musikalisch unterstützt von Ivan von Geczy, wird diese Mischung servieren.
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Unser spezielles Publikum ist über „seine" Sendungen genau unterrichtet: Die Lehrer beziehen das monatUdi erscheinende Programmheft „Schulfunk", die Schüler informieren sich durch die in den Sdiulen aushängenden Programm-Übersichten. Den Zaimgästen des Schulfunks diene die folgende Aufstellung:
Schulfunk Leitung; Annemarie Schambeck
Montag
Lesungen aus W erken der deutschen und ausländischen Literatur für höhere Schulen (Sendung 8.15—8.45 Uhr, 1. Programm; Wiederholung eine Woche später 8.45—9.15 Uhr, 2. Programm)
Sendungen zur B ib lisd ien C esd iid ite , zum Deutschunterricht und zur Gesundheitspflege; Hörspiele oder Lesungen nach Jugendbüchern; Jugen d liche in G esetz und R ed it ; vom V erhalten der T iere ; Sendungen für das 1. und 2. Schuljahr der Volksschule (Sendung 9.20 bzw. 9.35 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Programm, und Donnerstag, 10.30 Uhr, 2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)
Dienstag
Geschichte für Volksschulen (Sendung 9.20 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Programm, und Freitag 10.30 Uhr, 2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)
MittwochFür höhere Schulen; Sendungen zum Geschichtsunterricht oder Sendungen zum
Erdkundeunterricht (Sendung 9.20 Uhr,1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr,2. Programm und Samstag 8.45 Uhr, 2. Programm)
Donnerstag
Erdkunde für Volksschulen (Sendung 9.20 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Programm, und Montag 10.30 Uhr, 2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)
FreitagD ie In form ation aus Anlaß aktueller Ereignisse; S oz ia lku n d e; S d iu lgesd iid iten (Ansatzpunkte zur politischen Bildung); Eng- lisd i; Französisch (Sendung 9.20 bzw. 9.35 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 15.15 Uhr, 2. Programm und Dienstag 10.30 Uhr, 2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)
Samstag
Probleme der modernen Naturwissenschaften; Musik aus anderen Ländern; Musik vergangener Zeiten; W ir singen (Sendung 8.15 Uhr, 1. Programm; Wiederholung 10.30 Uhr, 2. Programm und Mittwoch 10.30 Uhr,2. Programm, 14.45 Uhr, 1. Programm)
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Fast 19 000 Briefe hat der Kinderfunk im vergangenen Jahr von seinen Hörem bekommen. Mehr als 3 500 allein im November. Das überrascht zunächst, doch die Erklärung fällt nicht schwer: Im Winter wird es schon dunkel, wenn man grad erst seine Schulaufgaben fertig hat, und wenn mann einmal keine machen muß, dann ist bestimmt schlechtes Wetter. Man weiß nicht recht, was man anfangen soll: die Eltern haben keine Zeit, die Bücher sind schon dreimal gelesen — da fährt man gern, zum Beispiel: Mit Mr. Phileas Fogg um die Welt. Man läßt sich auch ein Märchen erzählen oder hört zu, was der Emil wieder für einen Unsinn bei den Rätseln macht, und was der schlaue Josef alles weiß. Es ist auch ganz interessant zu erfahren, wie die Schildkröte überwintern soll. Das neue Schreibspiel wird gleich nachher mit den Geschwistern ausprobiert. Die Bücherliste kann man für den Weihnachtswunschzettel gut brauchen imd dann fällt einem ein, daß man schon lange wissen wollte, ob es noch Sklavenmärkte gibt und was ein Sklave kostet. Also wird ein Brief an den Kinderfunk geschrieben. So kommen im Monat durchschnittlich 1500 Briefe zusammen. Auch in diesem Winter soll wieder jeder in unserem Programm etwas finden, was ihn interessiert, anregt und unterhält; und sicher wird es viele freuen, daß wir in Zukunft das „Betthupferl“ (täglich 19.00-19.05 Uhr, 1. Programm) auch am Sonntag bringen.
Kinderfunk Leitung: Candida Franck
► WERKTAGS
„Für Kinder" (Dienstag mit Donnerstag 15.45—16.05 Uhr, 1. Programm) sind am Dienstag wieder Märchen zu hören; am Mittwoch folgende Sendungen im Wechsel: Geschichten vom K ater M usch, M. A. Zoll erzäh lt von T ieren , W ir kenn en k e in e L angew eile und Singen m it dem K inderchor des B ayerischen R undfunks. Am Donnerstag liest Adele Hoffmann die R eisen
und A ben teu er des K asp er le für die Kleinen. Am Samstag (14.30-15.00 Uhr, 1. Programm) kommt für die größeren Kinder alle vierzehn Tage das bunte Magazin U nser K a le id o sk op mit der Verkehrspreisfrage. Einmal im M onat treffen sich Ruth, Emil, Maxi und Liesel beim R atet m it! und Für L eseratten gibt es alle vier Wochen ein Kapitel aus einem neuen Buch.
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SONN- UND FEIERTAGS i
Für die Sonntage und Feiertage sind in der Reihe „Für K inder" (Sonntag 14.00—14.30 Uhr, 1. Programm) folgende Beiträge geplant:Mr. S ilb e r lö ffe l od er Z ufall ist d er beste D etektiv , ein Hörspiel von James Krüss D ie k le in e H exe, eine Geschichte von O t- fried Preussler, die Hans Clarin an vier Sonntagen erzählt
Es g eh t um Ihren K o p f, Senor, zwei abenteuerliche Hörspiele von Kurt Vethake D as g o ld en e P ferd , eine Erzählung von Friedrich Feld
D er Jah rm arktsaben d , eine Erzählung von Selma LagerlöfD ie R eise zum M ond, d er W indm acher und das A ben teu er im W alfisd ib au d i, erzählt
von Hieronymus von Münchhausen, Hörspiel von Uwe Storjohann D er T räum er, ein Hörspiel nach einem indischen Märchen von Hellmut von Cube
D ie R eise um d ie W elt in 80 T agen, vier abenteuerliche Hörspiele von Paul Alverdes nach Jules Verne
D er Brülltiger, eine Erzählung von Rainer Zimnik
D as g es toh len e O, ein verrücktes Hörspiel zum Faschingssonntag von Gerd AngermannD er Hut im A p felbau m , die Geschichte des Zylinders des Herrn Silvio Bombasta, in vier Fortsetzungen von Rudolf Neumann D er Igel und d ie W eide, ein Märchen von Paul Alverdes
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In unseren Hörbildern wollen wir wie bisher versuchen, das Land, in dem wir leben, nicht nur vom Alltäglichen, vom Aktuellen, vom nur Gegenwärtigen her zu sehen, sondern aus seiner Geschichte und aus der Entwicklung seiner Kultur und seines Lebens verstehen zu lernen. Die Gegenwart ist nicht zu begreifen und nicht zu bewältigen ohne die Tradition und die Kenntnis der Tradition; auch das Thema Bayern geht ganz allgemein immer wieder über die bayerischen Landesgrenzen hinaus. Deswegen stehen hier Themen der engeren und engsten Heimat nicht scharf umgrenzt und isoliert neben den Bildern aus der weiten Welt, sondern in einem inneren Zusammerdiang mit ihnen.
LAND UND LEUTE i
Die Sendereihe „Land und Leute" (vierzehntägig Sonntag, 18.15—19.00 Uhr, 2. Programm) will das Erlebnis einer Landschaft geben in Originalaufnahmen, in Reportagen, im dichterischen Wort, zugleich aber auch geschichtliche und kulturgeschichtliche Zusammenhänge auf weisen bis zur modernen Entwicklung: Einige Themen:
„Ich w eiß m ir ein en schönen W eingarten" (Ein Hörbild) von Friedrich Sdinadc
Von Flößern und K ra ftw erken — Der Lech einst und jetzt, von Anton M ayer-Pfann- holz und Christian Mayer
A n der N aab entlang — Ein Hörbild von Günther Kapfhammer
D ie Lena erzählt — W eih'z und Schwankgeschichten aus dem Bayerischen W ald, aufgenommen von Günther Kapfhammer
A u f d er schw äb'schen E isebahn e — Historie und Alltag einer Kleinbahnstrecke von Franz R. Miller
O berbay er isch es D orf im F rem den verkehr — Eine Untersuchung von Josef Martin BauerD er G am sbart — Bayerische Trachten und Trachtenvereine, ein Essay von Franz Weyr R eserv iert! — Ein vorsorglicher Nachruf auf den bayerischen Stammtisch von Franz WeyrM em oiren des P eter Prosch, H andschuhhändlers aus T irol — Für den Funk bearbeitet von Charlotte Kaminsky Zwischen Bräuroß und D am pfroß — Die industrielle Entwicklung Bayerns, von Franz Weyr
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► DIE BAYERISCHE COMÖDIE
Eine Wesensäußerung bayerischer Art ist die Darstellung im Spiel: die Selbstdarstellung, die Darstellung der Welt ebenso wie die der biblischen Geschichte, der Heilsgeschichte — der "geistlichen Comödie", wie die religiösen Spiele genannt werden. Die „Bayerische Comödie" will aus der Vielfalt solcher Äußerungen einige herausgreifen.
B au ern theater in d er G roßstadt — Eine Untersuchung über Ludwig Anzengruber und die Entstehung der ländlichen T ragödie von Josef M artin Bauer
Ja k o b A yrer, d er N ürnberger D ram atiker am A usgang d es 16. Jahrhun derts — Von der Altnürnberger Tradition zum neuen englischen Stil, von Josef Dünninger
D ie s ieb en T odsünden — Eine Untersuchung über Szenen Franz Kranewitters, von Eugen Thurnher D as P aradeissp ielD er T heaterverein — Heitere Würdigung einer ernsten Sache, von Franz W eyr D as H eim atsp iel — Lokalhistorie in Versen und Kostüm
► UNBEKANNTES BAYERN
Die Reihe „Unbekanntes Bayern" (vierzehntägig Sonntag 18.15—19.00 Uhr, 2. Programm) hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem verborgenen und vergessenen Reichtum unseres Landes nachzuforsdien. Daß sich viele ihrer Sendungen mit Geschichte beschäftigen, ist verständlich. Sie will jedoch darüber hinaus ein echtes, unverfälschtes Bild vom Leben in unserer Heimat geben, von Gewesenem und Gegenwärtigem, auf daß sich der fremde und einheimische Hörer des Eigenen und Eigenartigen in unserem Lande bewußt werde. Sie erstrebt zugleich eine lebendige Kulturgeschichte, eine Bestandsaufnahme mit den Mitteln des gesprochenen und bildhaft gestalteten Wortes.
T ölzer Figuren und M iniaturen, von Franz WeyrEin Erntetag im R ottal, von Fritz Meingast D as F u ggersM oß K ird iheim an derM in d el, von Götz Frhr. von Pölnitz
„N adi tausend Jah ren stillgelegt" — Die Geschichte der Mühle von Allershausen, von Carl Oskar Renner
Ludw ig D erleth — Zu seinem 90. Geburtstag, von Barto M. Goerres
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K on rad von M egen berg — Sein Beitrag zur Geschichte des Frühhumanismus, von Joachim Kröll
Burg Leuchtenberg in d er O berp fa lz , von Carl AmeryD er B ergbau in A ltbayern , von Franz Weyr
Isabeau d e B avière, von M ax Eberhard SchusterEugen B eauharnais, von Carl Amery
D ie Schw edenbraut von O beralta id i, von M ax Lacher
Schloß L eitheim — Ein vergessenes Hauptwerk des schwäbischen Rokoko, von Norbert LiebIm H um m elgau, von Heinrich Thiel
G eorg von Frundsberg, von Arthur M aximilian Miller
Schloß Schw indegg und se in e B ew ohner, von Georg Lohmeier
R egensburger B an kiers im 18. Jahrhun dert, von Carl Oskar Renner
H erzog Ferdinand von B ayern, von H. Dotterweich
D ie Löw ler Burgen im Bayerischen W ald, von Max Piendl
W aal — P assion sd orf in N öten , von Rudolf Praetorius
W anderung nach Schloß Egg, von Max Peinkofer
A ltstadtsan ierung und D en km alp fleg e, von Heinrich Kreisel
H aben H eim atvereine noch ein e A u fgabe? , von Adolf Roth
Souvenirs aus Bayern — Wege und Irrwege der Andenkenindustrie, von Heinrich Uhlig
B ayern in B ilderbü diern und au f Schallp latten
FÜR BERGSTEIGER UND WANDERER i
Bei gleichbleibenden Sendezeiten werden Sie unsere beiden Sendereihen „Wald und Gebirge" (Donnerstag 18.00—18.30 Uhr, 1. Programm) und „Mitteilungen für Bergsteiger und Wanderer" (Samstag 6.10—6.30 Uhr, 1. Programm) auch im kommenden Winter wieder in der bekannten Form hören. Auf unserer ThemeiJiste für die nächsten Wochen und Monate stehen zahlreiche neue Skitouren- und Wandervorschläge für die Alpen und die bayerischen Mittelgebirge, einige interessante Beiträge aus der Geschichte des Alpinismus und des Skilaufs, praktische Ratschläge für Skifahrer und Winterbergsteiger, Biographien berühmter Alpinisten und Skipioniere, Besprechungen von neuen Büchern für Bergsteiger, Wanderer und Skifahrer, ein Überblick über Neuheiten auf dem Gebiet der Skiausrüstung, ein Bericht über die
diesjährigen Expeditionen in außereuropäischen Berggebieten und vieles mehr; selbstverständlich werden wir auch wieder über alle einschlägigen aktuellen Ereignisse in der entsprechenden Weise berichten, sei es in Form von Reportagen, Kommentaren oder Glossen. Wir wollen Sie aber auch zur rechten Zeit mit humorvollen Beiträgen und G'schicht'ln unterhalten. Weitere Themen:
N achsom m er im R ottal — eine beschauliche Reise ins Niederbayerische
V om T annberg zum A u ßerfern — Berge und Menschen beiderseits des Lech (5. Folge der Reihe „B erühm te T äler d er A lpen")
N ansens W eg durch N acht und Eis und d ie Entwicklung des S k ilau fs
Eine S k iab fa h rt v o r tausend Jah ren
Saas-Fee und se in e Sk iv iertausender Ein H üttenbuch erzäh lt . . .
D as B erg erleben schw arz a u f w eiß — Herbstlich-müßige Betrachtungen über alpines Schrifttum
Ü ber d ie L eistu n g sfäh ig keit von K indern im G ebirge
Ü ber den G ebrauchsw ert der S icherheitsSkibindungen
Vom S k ifah ren a u f G letschernB alladen aus den B ergen — G ereim t undungereim t
D er W inter is' g'sünder — Kurze Randbemerkungen zum Thema W interurlaub
N ebelig es N ordgau gebirge
H inter den s ieb en B ergen . . . — Gewisses und Ungewisses über das verschwundene Volk der Alpenzwerge
► AUSLANDSHÖRBILDER
Wenn einige unserer Sendungen im kommenden Winter unter dem Titel „Häuser in Frankreich" stehen, so soll damit nicht etwa ein Exkurs über Architektur in einem uns benachbarten Land gegeben werden; diese fünf Bauten sind nur Rahmen und Kulisse für vielfältiges Leben, das sich in ihnen und ihrem Schatten abspielt und das unsere Autoren schildern wollen. Und wenn Reinhard Raffalt in einer neuen Folge vom Nahen und Fernen Osten berichtet, den er in diesem Jahr im Auftrag des Auswärtigen Amtes bereiste, so wird er weniger von Ländern und Landschaften erzählen, als von Völkern und Volksstämmen, ihren brennenden Problemen und ihren Beziehungen zueinander. Im Mittelpunkt der Berichte aus nah und fern steht der Mensch.
W estöstlid ie R eise — Ein kulturpolitischer Bericht aus den Ländern Asiens in drei einstündigen Sendungen von Reinhard Raffalt
„Fünf H äuser in Frankreich": D ie B ergkirche in d er H aute S aôn e von Anton Henze; D ie H irtenhütte d er P rovence von Helmut Domke; D as W eingut in Burgund von Hellmut von Cube; D ie M ietskasern e am Stadtrand von Carl Amery; D as Bistro in St. T ropez von W alter Kolbenhoff.
D ie letzten höh eren Töchter, von Irene Se- ligo und Johanna von Herzogenberg
W eitere Beiträge des Ausland-Hörbilds:
D ie Töchter d er R evolution — Macht und Ansehen der Frauenverbände in den Vereinigten Staaten, von Hans Joachim Netzer
La M am m a — Die Mutter als Herrscherin in der italienischen Familie, von Reinhard Raffalt
SENDEREIHEN i
Die Reihe „D iese unsere W elt" (Sonntag,9.05—9.30 Uhr, 1. Programm) mit Beiträgen aus allen Gebieten des Wissens bringt unter anderem:
D ie Kunst des Ü bersetzers — von August Kuhn-Foelix
D ie Insel d es A p ostels , von F. W. Pauli
P ilze — ein e W issen schaft fü r sich, von Hellmut von Cube
D ie h ilflo s e W eish eit d es O stens, von Andreas Donath
D ie H arm on ie der Sphären , von Marius Schneider
Stätten d er B arm herzigkeit, von Otto Hilt- brunner
Stu fen der M enschw erdung, von Ursula von Mangoldt
Z ivilisierte B arbaren im M ärchenland — Eindrücke aus Finnland von Anna Ozana
A rchäolog ie in China — Die erste Öffnung eines M ing-Kaisergrabes, von Manfred Porkert
In der Folge „Das o ffen e Fenster (Sonntag, 12.30—12.45 Uhr, 2. Programm) sind u. a. vorgesehen:K lein e Bündner P latte, von Alois Johannes LipplLa M artelia — Ein m ißlungenes Experim ent? — von Horst Unger
Ikon en au f K reta, von Thomas Münster
D ie (haldäischen C hristen vom U rm ia-See, von Klaus Müller
D ie R eise nach Exquivias, von Azorin
Rund um den Soracte, von Hans Melchers
Unser Winterspielplan umfaßt dreißig „regelmäßige" Hörspielabende (Dienstag 20.00 Uhr, 1. Programm); er wird durch Sendungen der Studio-Reihe „Die Szene" (Freitag ca. 20.00 Uhr, 2. Programm), und die Wiedergabe klassischer Dramen (vierwöchentlich Sonntag 20.00 Uhr, 1. Programm) erweitert. Fast alle für diesen Zeitraum vorgesehenen Werke kommen im Bayerisdien Rundfunk zvmi erstenmal zur Sendung. Um ein so reichhaltiges Programm zu ermöglichen, werden die eigenen Neuproduktionen der Hörspielabteilung durch Übernahmen von anderen Stationen ergänzt.
Unter den zwanzig geplanten Originalhörspielen befinden sich neue W erke von W olfgang Altendorf, Heinz Coubier, Hellmut von Cube, Friedridi Dürrenmatt, Günter Eich, Christian Ferber, Alix du Frênes, Franz Hiesel, Heinz Kohlhaas und Dieter Meichsner. Die Autoren Harry A. Craig, M arie-Luise Kaschnitz, Eduard König, Gerald McLarnon, Jan Rys, Georg Schwänzer, Helen von Ssadino, David Tutaev und Karl W iesinger erscheinen zum erstenmal in unserem Hörspielprogramm.
Die Reihe „ T heater im Funk“ wird mit Stük- ken von Anouilh, Eliot, Ionesco und Sartre W erke bringen, die den internationalen Bühnenspielplan dieses W inters entsdiei- dend bestimmen; an ihre Seite tritt der junge Diditer M attias Braun mit der T ragödie D ie P erser (nach Aisdiylos), deren Uraufführung als das bedeutendste Thea- terereigiüs der letzten Jahre in Deutsdiland bezeidmet wurde.
Die bereits im Sommer begonnene Reihe „G roße In terpreten “ soll sidi über einen längeren Zeitraum erstrecken und in mehrwöchigem Abstand Hörspielaufnahmen bringen, in denen jeweils ein bedeutender Darsteller eine besonders große oder besonders eindrudcsvolle Rolle spricht; dazu gehören auch Aufzeidinungen, die die Stimmen großer Darsteller über ihren Tod hinaus bewahrt haben. Für die nädisten Monate sind Sendungen mit Hermine Körner, Horst Caspar, Fritz Kortner und Erich Ponto geplant.
Das Bayerisdie Hörspiel wird mit W erken von Josef M artin Bauer, Alois Johannes Lippl, Georg Lohmeier und Josef Zeitler vertreten sein. Diesem Bereich gehören auch das Puppenspiel des Grafen Pocci K asperl hei den Leuw utsdien und die Sendungen „Bayerische C om öd ie“ im Hörbild (siehe Seite 80 an).
Die folgenden Seiten sollen unsere Hörer noch etwas eingehender mit unseren Plänen für die Wintermonate bekarmtmachen. Zur Vervollständigung des Hörspielprogramms verweisen wir auch auf die Reihe „Seinerzeit ausverkauft" (siehe Seite 36).
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► ORIGINALHÖRSPIELE
W olfgang Altendorf
Die Vogelinsel (Ursendung)
Dr. Brake, ein leidensdiaftlidier und in wissensdiaftlidien Kreisen hodigesdiätzter Ornithologe, lebt seit Jahren mit seiner Frau und zwei hübsdien Töditem auf einer einsamen Ozeaninsel. Eines Tages kommt die Nachridit, daß die sorgsam behütete Insel zum Übungsgebiet der Luftstreitkräfte erklärt werden soll. Alsbald inspizieren zwei M ilitärs die Insel kreuz und quer, wobei ihnen die Töditer des Vogel- forsdiers besonders in die Augen fallen. Die Insel ersdieint ihnen trotz aller Einwände Brakes als Bombenziel geeignet. Da taudit als Deus ex madiina ein Herr Fink auf, der auf eine redit sonderbare und wenig glaubhafte Art auf die Insel gekommen sein will und in geheimem Einverständnis mit den geflügelten Bewohnern der Insel zu stehen sdieint. Sein Gebaren und seine Argumente geben den Sachverständigen Anlaß, sich gegen die m ilitärische Eignung der Insel auszusprechen, was übrigens auch ihrer Neigung zu Brakes Töchtern entgegenkommt.
Heinz Coubier
Die Passagiere (Ursendung)
Während des Umsturzes in Neapel im Jahre 1860 werden die Passagiere des von Livorno eingelaufenen Postbootes verhaftet.
da man unter ihnen einen der Führer des Aufstandes vermutet. Unter dem Drude der Ereignisse stellt man den Verhafteten ein Ultimatum: sie müssen im Verlauf der Nadit im Kerker selbst den gesuditen Mann unter sidx entdedcen, wenn sie nidit alle am nächsten Tage sterben wollen. In der Abgeschlossenheit des Kerkers finden zwölf Menschen von der anfänglichen Feindschaft aller gegen alle zum Verständnis füreinander und zur gegenseitigen Achtung.
H. A. Craig D er schw arze Sturm
(Ursendung der deutschen Fassung)
Das Hörspiel mit dem Untertitel Ein Portrait des S k lav en be fre iers T oussaint L'Ou- verture in W orten und T rom m eln versucht, die dramatische Geschichte des „schwarzen Napoleon von H aiti", bald durch Solostimmen, Sprecher und Singchöre, bald durch das gewaltige Ausdrudcs- mittel der Negertrommeln, in eine Dichtung voll kühner Sprachrhythmen umzusetzen. Das Hörspiel ist erfüllt vom mächtigen Atem dessen, der als Freiheitsheld der Neger fallen mußte.
Hellmut von Cube
M orgen bin id i K önig (Ursendung)
Stellen Sie sidi vor. Sie würden morgen früh als absoluter Herrscher eines kleinen Königreiches erwachen — wie würden Sie
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Ihre Herrschergewalt nützen? Der Held des Stückes weiß eine ganze Menge mit seiner über Nacht erworbenen Machtvollkommenheit anzufangen: Er lebt — mit Genuß — seinen höchst privaten Abneigungen. Er verbietet mittels Dekret und königlichem Federstrich jene kleinen Dinge, Angewohnheiten und Gebräuche, jene viel und gedankenlos geliebten kleinen Unsitten und Nebenerscheinungen unseres modernen Lebens, die ihn schon immer durch ihr bloßes Vorhandensein ärgerten. Aber die dieser- art gereinigte Monarchie zeitigt Auswüchse, die den „König" erkennen lassen, daß sein privates Veto gegen die kleinen Ärgernisse auch kein W eg zur vollkommenen Zufriedenheit ist; denn sie gehören zur Buntheit und Vielgestalt des Lebens wie das Salz zur Suppe. Und er entschließt sich — zur Toleranz.
Günter Eich
D ie A n dere und ich(Überncihme)
Eine Amerikanerin fährt in einem kleinen, trostlosen O rt Italiens an einer alten Frau vorüber, deren Blick ihr im Gedächtnis bleibt. Als sie später nach dieser Frau sucht, durchkreuzen und verbinden sich ihr Leben und das Leben der Fremden; Ellen aus W ashington und Camilla in Comacchio sind wie zwei H älften der gleichen Existenz: der einen ist alles Helle, der ändern die Dunkelheit zuteil geworden. Ellen ist dem Menschen begegnet, der ihre Bürde, ihr Leiden, ihre Armut stellvertretend über
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nommen hat, eine Begegnung, die es ihr von nun an unmöglich macht, Glüdc ohne Schuldgefühl hinzunehmen. Als ein modernes M ärdien, nidit etwa als ein Fall von Seelenwanderung und Okkultismus, will dieses Hörspiel verstanden sein.
Herbert Eisenreidi
Wovon wir leben und woran wir sterben(Wiederholung einer Produktion
von Radio Bremen)
Ein Spiel aus unseren Tagen: Karin und Felix werden sich bewußt, als in ihrem kleinen privaten Bereich die Segnungen der Konjunktur aussetzen, als der W erbefach- mann Felix seinen Firmen zu seriös wird und also keine Aufträge mehr bekommt, daß über dem wirtschaftlichen Aufstieg ihre Liebe in die Brüche gegangen ist. Als der geschäftliche Erfolg Felix endgültig zu verlassen droht, geht Karin mit ihrer Ehe, mit ihrem Mann und sich selbst ins Gericht. Das Hörspiel erhielt 1955 den Hörspielpreis für junge Autoren bei Radio Bremen und wurde 1957 für den „Prix Italia" ausgewählt.
Christian Ferber
Du kannst jederzeit gehen (Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Hessischen Rundfunk und RIAS
Berlin)
Siebzehn Jahre lang hat der ehemalige deutsche Soldat Ernst Krapka in Frankreich unter falschem Namen mit der Fran
zösin Silvaine zusammengelebt. Silvaine verstedcte ihn zunächst vor der deutschen Feldgendarmerie, später vor den Maquis und den alliierten Befreiern. Fast zwei Jahrzehnte später wird bei einer Personenkontrolle der Fall aufgedeckt. Der ehemalige deutsche Soldat wird nach kurzer Untersuchung mit einer geringfügigen Strafe entlassen. Hier setzt das Hörspiel ein; Ernst und Silvaine entdecken, daß das Leben für sie plötzlich ein anderes Gesicht bekommen hat. Die Vergangenheit steht auf und unterwirft ihr Zusammenleben und ihre Liebe einer ernsten Prüfung. Bis zum letzten Augenblick dieses Dialogs bleibt offen, ob die unvermutet bescherte gesetzliche Freiheit sich für beide zu einer wirklichen Freiheit wandeln kann.
Alix du Frênes
D ie R ußblum e
(Übernahme vom Südwestfunk)
Ein Haus liegt hart am Bahndamm, dicht vor der Station Bar-le-Duc. W er in einem Zug vorbeifährt, kann in den Garten sehen, der von einer zarten Rußschicht überzogen ist, so daß ein sonderbar zauberischer Farbeffekt entsteht, als befände sich alles unter W asser: die Pflanzen, das Haus in ihrer M itte und das Mädchen, das über den Zaun gelehnt dem Zug nachsieht und davon träumt, einmal selbst in einem der Züge zu sitzen. M it der Erfüllung dieses Wunsches erlebt das Mädchen seine erste Liebe und zugleich eine große Enttäuschung.
Fritz Habeck
D er Frem de jen seits d es Flusses
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)
Dr. Mehring wird nach schweren Auseinandersetzungen in seiner Familie zum ruhelosen W anderer. Er fängt an, sich mit Naturwissenschaften, Philosophie und Religion zu beschäftigen, um herauszufmden, ob der Mensch die Möglichkeit einer letzten Erkenntnis habe. Schließlich ändert er sein ganzes Leben. Er ist „dem Fremden jenseits des Flusses" begegnet, dem Spiegelbild des eigenen Idi. M an muß dieses Ich anerkennen und im Zuge der Einordnung in die Schöpfung auch wieder aufgeben: das ist die Erkenntnis des Dr. Mehring, der nichts anderes wollte, als seinen eigenen W eg finden.
Franz Hiesel
H err Pum sudit einen M örder (Ursendung)
An seinem 50. Geburtstag und auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Drudeknopffabrikant erlebt der Held dieses Hörspiels die größte Enttäuschung seines Lebens: die Treue seiner jungen Frau ist scheinbar nicht so felsenfest fundiert wie sein Unternehmen. Der zartbesaitete Herr Pum will sein geliebtes Frauchen nicht vor nervenaufreibende und unbequeme Alternativen stellen, er hat keine Courage zu der beschämenden und peinlichen Aussprache und
sudit eine Lösung seines Problems auf einem höchst ungewöhnlichen W eg: Er engagiert einen Mörder, der ihn aus der W elt schaffen soll. Aber die Dinge entwickeln sich ganz anders, als der gute Herr Pum es sich vorgestellt hat. Er muß schließlich erkennen, daß sich niemand im gestraft um lebenswichtige Entscheidungen drücken kann. Der Autor, dessen Hörspiel A u f einem M aulw urfshügel mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden 1959 ausgezeichnet wurde, hat hier eine Zeitsatire über die Verantwortungsangst und W ehleidigkeit des Menschen von heute geschrieben.
W olfgang Hildesheimer
D ie D am e Ellinor
(Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk)
Eine ebenso bezaubernde wie erfolgreiche Dame zweifelhaften Rufs erzählt ihre Lebensgeschichte: Sie steigt langsam, aber sicher die Skala des Raffinements und der Gesellschaft empor. Aber jeden Sommer verbringt sie auf dem Bauernhof ihrer Jugend, dessen Besitzer ihre Veränderung überhaupt nicht wahrnimmt und sie zum Schluß heiratet.
Eduard König
Ein M ann oh n e Ehrgeiz
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)
In einem Betrieb fällt ein kleiner Angestellter wegen seiner eigenen und sehr un-
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Ö konom isten Anschauungen unangenehm auf. Durch seine nonkonformistische Haltung stört er den reibungslosen Ablauf der Betriebsmaschinerie. Seine ehemalige Geliebte, die zur Freundin des Chefs und geheimen Leiterin des Betriebs aufgestiegen ist, taucht am Abend in seiner Wohnung auf, um einen letzten, aber vergeblichen Vermittlungsvorschlag zu machen. In der gleichen Nacht verübt die Karriere- Dame aus ungeklärten Gründen Selbstmord. Zum Mord umgedeutet, wird daraus der erwünschte Vorwand, den unbequemen und die Norm störenden Angestellten in einem Indizienprozeß für immer auszuschalten. Das Hörspiel erhielt 1959 den „österreichischen Staatspreis für Literatur".
Heinz Kohlhaas
D er u n bequ em e H err Q uandt (Ursendung)
In seiner letzten Stunde schockiert Herr Quandt seine Verwandten und sogar den Herrn Geheimrat, seinen Chef. Von reichlich genossenen Stärkungsmitteln noch einmal für kurze Zeit ermuntert, findet er jetzt endlich den Mut, manches, was er bis dahin schweigend ertrug, beim Namen zu neimen. Doch trotz seiner Bitterkeit und Ironie bleibt er großzügig und gerecht zum Besten derer, die ihn wirklich gern haben, und seines ältesten Versuchsobjektes, eines Esels, dem seine letzten Gedanken gelten.
Das neue W erk von Heinz Kohlhaas, den der Bayerisdie Rundfunk mit seinem Erstling Frau V ioletts T räum e als Hörspielautor entdedcte, ist eine Gesellsdiaftssatire mit humoristischen, bitterbösen und versöhnlichen Glanzlichtern.
Gérard McLarnon
G lüM ich, w er ein e gu te R eise getan (T h e g o od jou rney)
(Erstsendung der deutsdien Fassung, Gemeinsdiaftsproduktion mit dem SDR)
Alljährlidi macht der Großvater mit seinem alten Freund im Ponywagen einen Sommerausflug über Land. Zunädist wird die Reiseroute sorgfältig festgelegt — sie soll diesmal zu drei alten Kirchen und Friedhöfen führen — dann werden die Kinder der Familie und Verwandtschaft auf den W agen gepadct und los geht die große Reise. Die Abenteuer der Fahrt durch die irische Landschaft, die Unarten der Kinder und die mehrfache Begegnung mit zwei alten W eibern, die man auf den drei Friedhöfen immer wieder trifft und mit denen man skurrile Gespräche führt, runden das Ganze zu einem liebenswürdigen, echt irischen Idyll. Der Autor erhielt für sein erstes Bühnenstück einen Preis des „Arts Council of Great Britain" und gewann 1953 den „Foyle Award". 1958 schrieb er ein Stück für die Edinburgher Festspiele.
Dieter Meichsner
Rikdien aus Preetz
(Übernahme einer Gemeinschaftsproduktion des Senders Freies Berlin mit Radio Bremen
und dem Hessischen Rundfunk)
Der Autor zeichnet das Bild einer ehemaligen Gutsbesitzerin aus dem Osten, die mit ihrer inneren Sauberkeit, ihrer Rechtschaffenheit und ihrem Pflichtbewußtstein für eine ganze Epoche steht — für jenes „Preußen", das man heute oft allzu leichtfertig gleichsetzt mit einem deutschen Byzantinismus wilhelminischer Prägung und für seine Tugenden, die man häufig als anachronistisch abtut. Das Gut in Preetz ist längst aufgeteilt und Tante Rikchen lebt allein in einer Mansardenwohnung in Berlin. Ihre Verwandten würden sie aus eigennützigen Gründen gern zu einer Übersiedlung nach dem W esten Deutschlands überreden, doch die alte Dame lehnt alle Vorschläge ab. Sie bleibt in Berlin — auch wenn man ihr, wie sie sagt: „das letzte Loch nach Preetz zustopfen sollte". Das Hörspiel wurde 1959 mit dem „Gesamtdeutschen Hörspielpreis" ausgezeichnet.
Jan Rys
Grenzgänger
(Übernahme vom Norddeutschen Rundfunk Hamburg)
Zwei emigrierte Tschechen spielen vor den Kulissen eines W iener Kaffeehauses ein seltsames, erschütterndes und gefährliches
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Spiel: das Spiel von der Rückkehr in ihre Heimat. Der jüngere der beiden Flüchtlinge setzt seine Erfahrungen von Minenfeldern, Denunzianten und politischer Realität ein gegen die wehmütigen Erinnerungen seines Partners; gerade seine Härte und scheinbare Mitleidlosigkeit bewähren ihn als Reisegefährten und Führer über die Grenze des Kaffeehaustisches mit imitierter M armorplatte in die Heimat und schließlich in eine dunkle Geborgeiüieit. Dem alten Flüchtling widerfährt die Gnade, seine Heimat wiederzuflnden, sei es auch nur in der Brücke über den Fluß daheim mit dem Stein darunter, der zum Sitzen einlädt und zur Rast ohne Rückkehr in die profane Realität des Kaffeehauses. Das Hörspiel des jungen Autors gilt als eine der bemerkenswertesten Produktionen des NDR im vergangenen Jahr.
Karl W iesinger
D er K om plize
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)
Ein junger Mechaniker, der schnell zu Geld kommen möchte, plant einen Einbruch und hat sich als Komplizen den alten Dschingl ausgesucht, von dessen Erfahrung er sich einiges verspricht. Aber der Rat des altgewordenen Einbrechers fällt ganz anders aus.
Helen von Ssadmo-Uselis
D as O p fer v on T reb lin ka
(Erstsendung einer Gemeinschaftsproduktion
mit dem Norddeutschen Rundfunk) Während der deutschen Besatzungszeit in Warschau liebt der junge polnische Student Kostek das jüdische Mädchen Regina. Er wird zum letzten Freund und Beschützer ihrer Familie und folgt ihr sogar ins Ghetto. Die Prüfung für beide kommt in dem Augenblick, als die Räumung des Ghettos beginnt. Um etwas über das „Lager T reblinka" zu erfahren, wohin die Bewohner verschickt werden sollen, verläßt Kostek als Kundschafter das Ghetto. Er kehrt zurück, aber Regina ist nicht mehr da. Sie hat sich freiwillig zum Abtransport nach „Treblinka" gemeldet, um Kostek vor dem Tod in den Gaskammern zu retten.
DIE SZENE - EINE STUDIOREIHE i
als es der Mechaniker erwartet. Als die beiden schließlich doch noch von der Polizei gestellt werden, opfert Dschingl seinen bescheidenen Lebensabend für den bisher unbescholtenen jungen Mann. Die Figur des W iener Einbrecherkönigs Johann Dschingl, der trotz zeitweiliger „großer Erfolge" in Armut starb, gab dem österreichischen Autor die Anregung zu seinem ersten Hörspiel, das für den Bayerischen Rundfunk neu bearbeitet wurde.
Georg Schwänzer
Jubiläum
(Ursendung)
In seiner pompösen Villa gibt der erfolg- reidie Fabrikant Allemann ein Jubiläum sbankett. Die Allemanns repräsentieren das deutsche Wirtschaftswunder par excellence. Aber während die W ogen des Festes hochschlagen, entwickelt sich hinter den Kulissen eine Krise, die alle Fassaden des äußerlich so gut funktionierenden Familienlebens einreißt. Zum erstenmal sagt man sich gegenseitig die W ahrheit, sucht Begründungen, Antworten, Klarheit, aber der Bruch ist schmerzhaft sichtbar geworden. Dem jungen in Würzburg lebenden Autor, der mit dieser zeitkritischen Studie seine erste Arbeit für den Rundfunk schrieb, ging es nicht um Generations- und Familienprobleme. Er wollte im geängstigten, aufbegehrenden Zusammenspiel zweier Generationen die Symptome der Krise, in der sich unsere W elt und Gesellschaftsordnung befindet, darstellen.
Felicien Marceau
D ie W ühlm aus
(Erstsendung der deutschen Fassung)
Ein M ann fängt an der Wohnungstür die beste Freundin seiner Frau ab. Der Ehemann vermutet, daß jene „Freundin", die so auffallend besorgt immer wieder an ihr Krankenbett eilt, an den schweren Depres
sionen seiner Frau nicht unschuldig ist. Denn besagte Freundin gehört zu jener Art von Menschen, die einen Genuß im Leiden finden. Das Gespräch bestätigt die Vermutung: die Freundin hat der jungen Frau aus purer Lust an der Tragödie eingeredet, sie sei sdiuld am Tod ihres ehemaligen Verlobten, und dieser sei aus Gram über die verlorene Liebe gestorben. Der Ehemann verbietet der Leideslüsternen für immer sein Haus.
Marie Luise Kaschnitz
W er fürchtet sich vorm schw arzen M ann?
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)
Eine dramatische Skizze von der Angst, der Gleichgültigkeit und der Trägheit des Herzens, die alle Menschen wider ihr besseres W issen beherrschen: In einem Mietshaus ist in einer Familie ein Neuling aufgetaucht, ein fünfzehnjähriger Junge, von dem man sich erzählt, er sei in einer Erziehungsanstalt gewesen. Die M ieter begegnen ihm mit M ißtrauen und unverhohlener Ablehnung, in allen Wohnungen wird mit Empörung und sensationslüsterner Neugier über den Fall gesprochen. Man wird sich in einer Mieterversammlung schließlich einig, daß der Junge wieder aus dem Haus muß. Der unglückliche junge Mensch, dessen zaghafte Anlehnungsversuche überall auf Abwehr stoßen, enthebt aber die Mietergemeinschaft weiterer Schritte: er verübt Selbstmord.
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Günter Eich
M eine s ieb en jungen Freunde
(Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion
mit dem Norddeutschen Rundfunk)
Der alte Birowski in seinem Haus außerhalb des Ortes — es ist nicht nur räumlich abgelegen, auch seine Bewohner fühlen sich von der W elt abgeschnitten — hat viel Besuch von sieben jungen Freunden, aber er weiß selbst nicht, ob es Ausgeburten seiner Phantasie sind oder „Leute, die im Telefonbuch stehen". Jedenfalls bemerken seine Hausgenossen, zwei alte Frauen, nichts von diesen Besuchen, obwohl er von ausgelassenen Abenden berichtet. Aber mehr und mehr werden auch sie beide merkwürdiger Dinge gewahr. Nach dem Tode des alten Mannes erscheinen bei
Klaus L. Graeupner
Ein herrlicher Tag
(Erstsendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Hessischen Rundfunk)
Ein tragikomisches Spiel in einer bildungsbeflissenen Kleinstadt gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, die sich durch den Besuch einer berühmten Pianistin in Aufregung und Begeisterung versetzt sieht. Der arme
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ihnen die sieben Gestalten, von denen er erzählt hat, und melden ihren Besuch an. Das W erk ist eine Neufassung des im Jahre 1952 geschriebenen Hörspiels D ie G äste des Herrn B irow ski.
Friedrich Dürrenmatt
D er D oppelgänger
(Erstsendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk)
D er D oppelgän ger ist kein neues, aber ein noch nicht aufgeführtes Hörspiel Dürrenmatts aus seiner Frühzeit. Seine spukhaft hintersinnigen Szenen werden entwickelt aus einem Dialog zwischen Autor und Spielleiter, der von Friedrich Dürrenmatt selbst und dem Hörspielregisseur Gustav Burmester am Mikrophon gesprochen wird.
HÖRSPIELBEARBEITUNGEN i
Oberlehrer Etvös und seine zahlreiche Familie werden in viele Verwirrungen gestürzt, weil sie das zweifelhafte Glück haben, eine große Gesellschaft geben zu müssen. Zuerst sieht es so aus, als wenn alles danebenginge, aber schließlich glückt dieser Abend ganz unerwartet doch noch, und zuletzt war es „ein herrlicher Tag". Die fast verschollene Erzählung des dänischen Dichters Herman Bang war die Grundlage für dieses Hörspiel.
Kurd E. Heyne
D er R etter
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)
John Ready, Kapitän eines amerikanischen Handelsschiffes, gerät 1824 in die Hände südamerikanischer Rebellen. Die Rebellen halten den Kapitän für einen spanischen Spion und wollen ihn erschießen. Ready könnte viel zu seiner Entlastung anführen, denn erst vor kurzem hat er den kolumbianischen Freiheitskämpfer Hualera mit seiner Familie vor den Augen der Spanier ins rettende amerikanische Exil entführt, aber er schweigt. Er ist zu stolz, um sich mit dieser guten Tat die Freiheit zu erkaufen. Das Exekutionskommando ist angetreten, die Gewehre sind erhoben, da kommt im letzten Augenblick ein hoher Rebellengeneral herangesprengt und verhindert die Hinrichtung: Es ist Hualera, den Ready damals rettete. Das Hörspiel, eine Episode aus Sealsfields „Kajütenbuch", ist eine echte Abenteurergeschichte aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts.
W alter van Tilburg Clark
K urzer Prozeß
Funkbearbeitung: Donald Mc. W hinnie (Übernahme vom Südwestfunk)
In einer kleinen Siedlung des amerikanischen W estens wurde während des langen W inters Vieh gestohlen. Obwohl der
Sheriff und der Richter gerade abwesend sind, entsdiheßt man sich, Jagd auf die Viehdiebe zu machen. Bald entdecken die Farmer auch drei Fremde in einem Lager am Bergpaß. Trotz der verzweifelten Beteuerungen der drei M änner, nichts mit dem Viehdiebstahl zu tun zu haben, werden sie von den wütenden Farmern kurzerhand gehängt. Zu spät erweist sich ihre Unschuld. Die Erzählung, die diesem Hörspiel zu Grunde liegt, ist seit vielen Jahren in Amerika als ein Klassiker der „W estern"-Literatur bekannt.
David Tutaev
D er Fall K a ra m a so ff
(Ursendung der deutschen Fassung)
David Tutaev hat es unternommen, das unvollendete Epos Dostojewskijs für den Funk nachzugestalten. Ein Versuch, der um so gewagter ist, als es der strengen Begrenzung des unsichtbar gesprochenen W orts überlassen bleibt, aus der Fülle der Schilderungen und der vielschichtigen Verflechtungen der Handlung, die uns aus mehr als fünfzehiüiundert Seiten entgegentreten, ein gemäßes „Gegenbild" zu schaffen. W ährend der Roman mit dem Prozeß des Dimitri Karam asoff abschließt, beginnt und endet das Hörspiel mit der Gerichtsszene und läßt in Vernehmungen und Rückblenden das furchtbare Familiendrama der Karamasoffs erstehen.
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Jean Anouilh
Becket od er D ie E hre G ottes
(Ursendung einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Westdeutschen, Süddeutschen
und österreichischen Rundfunk)
Der kraftvolle, lebensfrohe König Heinrich, der England und W estfrankreich von 1154—89 regierte, hat in Thomas Becket, dem brüderlich geliebten Genossen seiner Jugend, einen aufrichtigen Freund. Becket kennt Herz und Sinn des Königs, er ist der Helfer und Vertraute Heinrichs. Der König hat den Freund zum Kanzler gemacht und Becket soll nach seinem W illen auch das Amt des Erzbischofs von Canterbury übernehmen, damit der Kampf zwischen Kirche und Krone endgültig ein Ende habe. Becket sträubt sich. Er weiß, daß er mit der Übernahme des heiligen Amtes nur noch der Diener Gottes sein und die Macht Gottes und der Kirche über den W illen seines königlichen Freundes stellen wird. Als Heinrich merkt, daß ihm in Becket ein Feind erwachsen ist, läßt er ihn umbringen, nicht ohne den Verlust des Freundes zutiefst zu betrauern und in täglichem Gebet und Bußübungen die T at zu sühnen.
M attias Braun
D ie P erser
(Ursendung)
Nach dem entscheidenden Sieg der Griechen über die Riesenmacht der Perser
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THEATER IM FUNK i
(480/479 V. Chr.) schrieb Aischylos die Tragödie des geschlagenen Feindes als W arnung an seine Landsleute vor der eigenen Hybris. Schauplatz ist die Königsstadt Susa, Kern der Handlung der wahnwitzige Entschluß des Xerxes, allen Warnungen zum Trotz die Niederlage bei M arathon durch einen neuen Kriegszug zu rächen. M attias Braun hat diese Tragödie für die heutige Bühne mit großer Sprachkraft und einer bedeutsamen Variation der Thematik zu einem dramatisdien W erk von bestürzender Aktualität nachgestaltet. Es kommt in seiner eigenen Funkbearbeitung, wie schon im vergangenen W inter seine Tragödie M edea (nach Euripides) durch den Bayerischen Rundfunk erstmals zur Sendung. Als Sprecherin der Atossa, der M utter des Xerxes, wurde Hermine Körner gewonnen, die diese Rolle auch bei der Berliner Uraufführung und bei den Festspielen in Redclinghausen spielte.
Friedrich Förster
R obinson so ll n icht sterben
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rimdfunks)
Daniel Defoe, der Verfasser des „Robinson Crusoe", starb in Not und Bitterkeit. Er, der mit seinem Buch M illionen Kindern Freude bereitete, soll am Kummer über sein eigenes Kind gestorben sein. Friedrich Förster hat aus dieser literarischen Legende ein Stück für die Jugend jeden Alters ge
macht, das fast schon ein Klassiker des Theaters geworden ist. Es spielt in London, im Jahre 1730. Tom Defoe, der ungeratene Sohn, hat das Vermögen seines Vaters durchgebracht und nimmt ihm auch noch sein letztes Gut, die Handschrift des „Robinson", um diese Kostbarkeit beim Trödler zu verschachern. Daniel Defoe ist verzweifelt und dem Ende nahe. Aber eine Londoner Bubenschar, von der Lektüre des „Robinson" begeistert, kommt unter Führung eines tapferen kleinen Mädchens dem alten M ann zu Hilfe und bringt dem Autor ihres Lieblingsbuches das gestohlene Manuskript zurück.
Eugène Ionesco
D ie N ashörner
Funkbearbeitung: Carl“Conrad (Ursendung)
Ionesco beschwört mit seinem Stück eine ebenso groteske wie beklemmende Vision: In einer Stadt tauchen Nashörner auf, bald greift eine allgemeine Verwandlung um sich, alle Bürger der Stadt verwandeln sich nach und nach in Dickhäuter. Der „Held" des Stückes, ein Durchschnittsmensch und eingefleischter Individualist, muß diese erschreckende Veränderung ins Animalische bei Chef und Kollegen, bei seinem Freund und schließlich auch bei seiner Geliebten miterleben. Der Individualist, der dieser Metamorphose als einziger widersteht, bleibt mit verzweifeltem Mut unter Herdentieren und Dickhäutern einsam — ein Mensch. Diese bittere Tragikomödie — ein
Gleichnis für die brutale Verführungsmacht des Kollektivs — ist das zweite abendfüllende Drama des vieldiskutierten Autors.
Alois Johannes Lippl
D er P assauer W o lf
(Erstsendung einer Neuproduktion des Bayerischen Rundfunks)
Auf dem Schloß Neuburg am Inn fand der Autor eine Studie über den Fürstbischof Kardinal Ernst Leopold von Firmian, der dort Ende des 18. Jahrhunderts residierte; seine Untergebenen warfen ihm vor, daß er die Jagd mehr liebe als sein heiliges Amt. Lippl wob um seine Gestalt einen Kreis von Hofleuten, Bauern und Städtern der Zeit, verflocht Überliefertes mit Erdichtetem und schuf ein farbenstarkes Bild des Bayerischen Waldes und seiner Menschen.
John B. Priestley
Joh n son ü ber dem Jordan
Hörspielfassung: Raymond Raikes (Ursendung der deutschen Fassung)
Robert Johnson, Londoner City-Kaufmann von exemplarischer Durchschnittlichkeit, wird während seiner Leichenfeier in einer Art Zwischenreich mit Fragen konfrontiert: es geht um Soll und Haben, die abschließende und in jedem Sinne endgültige Bilanz eines Lebens voller Schäbigkeiten, aber auch gelegentlicher Ahnung höherer Möglichkeiten. In ihm erwacht „etwas, das nicht ruhen will, bis es das Leuchten sieht vom Paradies".
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Jean Paul Sartre
D ie E ingeschlossenen
Funkbearbeitung: M artha Meuffels (Erstsendung einer Gemeinschafts
produktion mit dem Westdeutschen und österreichischen Rundfunk
und Radio Saarbrücken)
In einem abgelegenen Zimmer der väterlichen Villa schließt sich der hochbegabte Sohn eines deutschen Industriellen seit dreizehn Jahren von der W elt ab. Das Grauen vor sich selbst hat den ehemaligen Offizier, der im Krieg Geiseln, Frauen und Kinder
folterte, in diese einsame Selbstanklage getrieben. Um mit seiner Gewissenslast leben zu können, leugnet er die Realität des deutschen Wiederaufbaus und redet sich ein, das Land liege immer noch zerstört darnieder. Die Einzige, die Zutritt zu dem Abgeschlossenen hat und den Bruder mehr als schwesterlich liebt, erzählt ihm die Lügen, die er hören möchte. Als durch die mutige und schöne Schwägerin des Eingeschlossenen seine Isolation durchbrochen wird, stürzt die W irklichkeit mit so elementarer K raft auf ihn ein, daß der Selbstmord als einziger Fluchtweg offenzubleiben scheint.
KLASSIKER i
D as Schiedsgericht Komödie von Menander (342—291 v. Ch.)
in der Bearbeitung von Carl Dietrich Carls
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)
K önig Lear
Tragödie von W illiam Shakespeare
Funkeinrichtung: W ilhelm Semmelroth Titelrolle: Fritz Kortner
(Übernahme vom Westdeutschen Rundfunk)
D on Juan
Lustspiel von J. P. Molière
(Übernahme vom Südwestfunk)
T orquato T asso
Trauerspiel von Goethe
Funkeinrichtung: Leopold Lindtberg
(Gemeinschaftsproduktion mit dem österr. Rundfunk, Studio Salzburg)
D as K äthchen von H eilbronn
Großes historisches Ritterspiel von Heiru'ich von Kleist
Funkeinrichtung: Hermann Dollinger
(Erstsendung einer Produktion des Bayerischen Rundfunks)
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Das Sonderprogramm bringt im Rahmen eines in sich geschlossenen, zeitlich und thematisch überschaubaren Angebots Sendungen und Sendereihen, die über bestimmte Wissensgebiete und Problemkreise eingehender informieren, als dies im allgemeinen Programm möglich ist. Es ist am Montag, Mittwoch und Freitag von 21.05—23.00 Uhr jeweils im 2. Programm zu hören.
ALLGEMEINER ZEITPLAN FÜR DAS WINTERHALBJAHR i
M o n t a g21.05 G rundzüge einer S oz ia lpsycho log ie / D er Sinn der G eschichte / D ie
fran zösische L iteratur im 20. Jahrhun dert21.30 G ehört und W ied erg eh ört / N eues fü r d ie D isko th ek / M usi
kalische E inzelsendungen22.10 H im m el und Erde / G rundfragen des V ölkerrechts / K urzreihen 22.40 T exte aus drei Jahrtau sen den
M i t t w o c h21.05 K u n stw erke der W elt aus dem ö ffen tlichen B ayerischen K unstbesitz 21.15 Seminare: Literatur beim W ort gen om m en / B egreifen , M einen,
U rteilen / M usik h ören — M usik versteh en / Ist das Schöne schön?21.45 M usik d er jungen G eneration / M ittelalterliche M usik 22.25 Z eitschriftenschau / Tranz Schönauer bespricht neue Taschenbücher
Einzelsendungen
F r e i t a g21.05 M arginalien von Alfred Andersdi, Hans Magnus Enzensberger,
Wolfgang Hildesheimer, Ludwig Marcuse21.20 D er B eitrag des Judentum s zur eu ropäischen Kultur / D er m odern e
R om an23.00 D ie V ariation / E lektron ische M usik23.30 D er w issenschaftliche Bericht
GRUNDZÜGE EINER SOZIALPSYCHOLOGIE i
Alexander Mitsdierlidi, Professor für psychosomatische Medizin an der Universität Heidelberg, geht in seiner Vorlesung über „Grundzüge einer Sozialpsychologie" davon aus, daß es dem Menschen rascher gelingt, die Gefahren zu überwinden, die sein
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Leben bedrohen, als die Konflikte zu lösen, die er in sich und in der Beziehung zu seinen Mitmenschen erlebt. Der Mensch ist zwar von Geburt ein Gruppenwesen, aber es fehlen ihm eingeborene Instinkte, die sein Verhalten im Zusammenspiel mit anderen verläßlich gestalten. Deshalb schafft die Sozialkultur ein Netzwerk von Kontroll- und Regulationspunkten in allen Lebensbereichen. Aber sie errichtet damit gleichzeitig Grenzen der erlaubten Aktivität, schafft also neue Konflikte. Dem einzelnen ist deshalb zweierlei zu lernen auf gegeben: einmal muß er sich die am jeweiligen Ort gültigen Gesetze des Anstandes aneignen, und zum ändern die Fähigkeit erwerben, ein bewußtes Ich zu entwickeln, das sich gegen alle jene Kräfte abgrenzt, die nach dem Kulturkodex nicht gelebt, ja nicht einmal erfahren werden dürfen. Alle Kulturgesellschaften bestehen aus hierarchisch gegliederten Macht-Ohnmacht-Beziehungen; hieraus ergibt sich ein zweites Kontrollsystem, in welchem die sozialen Rollen als Vorformen der individuellen und der Gruppen-Identität geprägt werden. Da jeder an vielen sozialen Rollen Anteil hat, entsteht so ein System von wechselseitigen Abhängigkeiten. Die daraus resultierenden Affekte wiederum bieten, da sie auch die unerlaubten Wünsche enthalten, den Ansatzpunkt für Machtmanipulationen aller Art. W o immer die Erziehung über die Dressur hinaus- und eine Gesellschaft „freier Geister" anstrebt, wird sie daher gerade die unbequemen Fragen nach dem Sinn und Unsinn der vorgegebenen Kulturformen zulassen. Der aus irrationalen Quellen gespeiste Fortschritt, der sich in unserer Zivilisation gleichzeitig mit dem Anwachsen der Erdbevölkerung vollzieht, sprengt die alten Ordnungen. Es gibt keine sicheren Vorurteile mehr und die Sicherheit von Urteilen erstreckt sich eher auf die Potenzen der Zerstörungskraft als auf die Verläßlichkeit von Kräften, die sie kontrollieren. Man fühlt sich verloren und in der gleichen Gefahr, die von den Massen ausstrahlt. Die Abwehr ist vielfältig: Besitzpanzerung, Ideologie-Gehorsam, Zyrüsmus, Suchten, Fatalismus und Spaltungsdasein. Wie alle individuellen, so können auch kollektiv-geschichtliche Krisen nur durch Reifung bewältigt werden. Deshalb muß der Mensch unserer Zeit mit vermehrter Verantwortung leben.
Die einzelnen Themen der Vorlesimg von Professor Alexander Mitscherlich heißen: Bildung und Kulturheuchelei, Angeborenes und erworbenes Verhalten, Die guten Vorbilder und die üblen Folgen, Die Taktik des Ich gegenüber dem Nicht-Ich, Vorurteile und ihre Manipulierung, Die Angst vor dem Anderen, Massen, Spötter und Einsame und Die Politik der Individuen.
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DER SINN DER GESCHICHTE i
Die Frage nach dem Sinn der Geschichte ist ein Teil der Frage nach dem Sinn menschlicher Existenz. Karl Jaspers, der in seinem Buch „Vom Ursprung und Ziel der Weltgeschichte" nach diesem Sinn fragt, kam zu der Antwort, er sei nicht zu enthüllen; es gebe ihn, aber er bleibe dem Menschen verborgen. Und doch läßt auch ihn diese Antwort unbefriedigt, und er entwickelt im Anschluß an diese Feststellung eine umfängliche Geschichtsphilosophie. Jaspers ist einer von vielen; denn imser Jahrhundert hat mehr bedeutende Geschichtsphilosophen als große Historiker hervorgebracht. Wie verschieden die modernen Deutungsversuche sind, soll eine Vortragsreihe „Der Sinn der Geschidite" zeigen, in der zunächst Professor Golo Mann in einer Einführung die Grundprobleme der Geschichtsphilosophie von Plato über Augustinus bis Hegel darstellen wird. Es werden dann die Grundzüge ihrer eigenen Geschichtsphilosophien entwickeln: der enghsche Historiker Arnold Toynbee, die deutschen Philosophen Theodor Litt, Karl Löwith und Karl Popper, der evangelische Theologe Rudolf Bultmann und der katholische Philosoph und Theologe Hans Urs v- Balthasar.
DIE FRANZÖSISCHE LITERATUR IM 20. JAHRHUNDERT i
Dieses Thema wird Gabriel Marcel, der französische Philosoph und Dramatiker, im Frühjahr 1961 in acht Vorträgen behandeln. Er schreibt uns dazu: „In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts — genauer gesagt bis in die zwanziger Jahre — entfaltete sich die französische Literatur zu einem solchen Reichtum, daß diese Zeit als eine ihrer Gipfelepochen gelten darf, und dies vor allem der fünf „Großen" wegen: Claudel, Peguy, Proust, Valéry und Gide. In fast allen Bereichen — des Romans sowohl als der Lyrik, des Theaters imd der Kritik — traten zahlreiche Schriftsteller hervor, welche die empfangenen Impulse auf das mannigfaltigste ausbildeten. Diese Mannigfaltigkeit ist eines der auffälligsten Merkmale der französischen Literatur zwischen den beiden Weltkriegen. Welche Gemeinsamkeit besteht etwa zwischen einem so phantasiereichen Autor wie Giraudoux, bei dem die Literatur zu köstlichen Essenzen geläutert wird, und andererseits Romanciers wie Bemanos und Green, in denen die christliche Spiritualität zur schöpferischen Leidenschaft geworden ist? Ist zwischen zwei Bühnenautoren ein größerer Gegensatz denkbar als der zwischen dem lyrisch pathetischen.
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vor allem auf Größe und Haltung bedachten Montherlant und einem Anouilh, bei dem Mitleid und Ironie sich auf das ergreifendste verbinden? Dies sind nur zwei Beispiele von vielen, die sich anführen ließen.Mit Camus und Sartre begirmt — unmittelbar vor dem zweiten Weltkrieg und vor allem dann während des Krieges — ein In-Frage-Stellen des Lebens, in dem sich ein neuer Ton ankündigt. Diese Entwicklung war schon von Malraux vorbereitet worden. Sartres Theorie des „engagement" führte in vielen Fällen zu einer Vermischung von Literatur und Politik, deren Wirkung wenig erfreulich war. Als Reaktion auf gewisse Leistungen der vorangegangenen Epoche entwickelte sich seitdem bei den jungen Schriftstellern in immer stärkerem Maße ein Gefallen am technischen Experiment um seiner selbst willen, wie es sich zum Teil schon bei Gide findet. Diesem Geiste entspringen die Versuche der Jüngeren, einen Roman ohne Psychologie und eine Poesie ohne lyrische Elemente hervorzubringen. Aufs Ganze gesehen ließe sich sagen, daß anstelle einer Literatur, der es auf die Vollkommenheit des Werkes ankam und die sich in höchsten Schöpfungen erfüllte, mehr und mehr eine Literatur heraufkommt, die sich selbst als experimentell versteht und bei der es bisweilen auf bloße Übungen hinausläuft."
► HIMMEL UND ERDE
Es gibt einen astronomischen Atlas des Himmels und einen Atlas vom physikalischen Aufbau der Erde. Ihr Gegenstück, das sich aus den Anschauungen der Völker vom Bau des Weltalls entwerfen ließe, wäre ein mythischer Atlas der Welt. In einer Reihe von sechs Sendungen soll versucht werden, eine solche Karte des Himmels und der Erde nach den Quellen zu zeichnen. Wie sah in den Vorstellungen der Menschen der Kosmos aus? Mythen, Märchen, Epen und Religionen geben die Antwort. Über der Erde wölben sich die sieben, neun, dreiunddreißig und mehr Himmel, unter ihr türmen sidi die Stufen der Höllen und Unterwelten. Die gewaltigen heiligen Berge imd Bäume klammern den Kosmos gleichsam zusammen; Nähte im Weltall zwischen den verschiedenen kosmischen Bereichen: Meru und Olymp, der Baum der Erkenntnis, die Weltesche Yggdrasil. Der Mensch hat auf Erden in seinen Tempeln und Türmen die heiligen Berge und Bäume nachgebaut, um der Ordnung des Himmels zu entsprechen, und er gibt auch Wegweiser durch die mythische Landschaft. Der Nabel der Erde zeigt
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die Mitte der Welt, Meilensteine messen sie aus, ein Band verbindet sie mit den überirdischen Bereichen. Himmelsrichtungen, Welthüter, Säulen, die den Himmel stützen, begrenzen ihre Ecken, und irgendwo kommt man an das Ende der Welt. Wie die Wohnsitze der Götter auf Erden den heiligen Bergen gleichen müssen, so sollen auch die Städte Abbilder von Himmel und Hölle sein. Stadtpläne im Jenseits wurden für Ekbatana, Jerusalem und Rom entworfen. Schließlich finden wir im strenggegliederten Kosmos auch liebenswürdige Erholungsstätten: die paradiesischen Gärten, Schlaraffenland imd den Garten Eden. Die sechs Sendungen von Lotte Schickei beschäftigen sich im einzelnen mit folgenden Themen: Der Stufenbau des Kosmos, Die heiligen Berge und Bäume, Die heiligen Tempel und Türme, Wegweiser in der mythischen Landschaft, Stadtpläne aus dem Jenseits und Die paradiesischen Gärten.
GRUNDFRAGEN DES VÖLKERRECHTS i
Wenn man die Vorlesungsverzeichrüsse der deutschen Universitäten durchblättert, dann fällt auf, daß das Völkerrecht im Rahmen der juristischen Fakultäten die Rolle des Aschenbrödels spielt. Deshalb kann es kaum wunder nehmen, daß die breitere Öffentlichkeit überhaupt keine Notiz von diesem Recht nimmt, obwohl es in unserer Zeit der zunehmenden internationalen Zusammenarbeit und Verflechtung dem Staatenrecht des 19. Jahrhunderts Rang und Bedeutung streitig macht. Dieses Nachhinken des akademischen und des öffentlichen Bewußtseins wird dadurch begünstigt, daß die Versuche internationaler Rechtsordnungen, wie sie vor allem im Recht der Vereinten Nationen entworfen worden sind, in der politisch gespaltenen Welt unserer Zeit keine ausreichenden Garantien für Frieden und Gerechtigkeit bieten. In der Sendereihe „Grundfragen des Völkerrechts" sollen vor allem die wichtigsten der bestehenden internationalen Konventionen dargestellt, ihre Wirksamkeit geprüft und ihre Chancen untersucht werden. Im Rahmen dieser Reihe sprechen Prof. Ulrich Scheuner (Bonn) über Die Genfer Konventionen, Prof. Hermann Jahrreiß (Köln) über Das Recht der Vereinten Nationen, Prof. Erich Kaufmarm (Bonn) über Die Haager Landkriegsordnung, Prof. H. Kröger (Hamburg) über Das internationale Seerecht und Prof. Friedrich Berber (München) über Das internationale Luftrecht (im Zusammenhang mit Atomrechtsfragen).
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► KUNSTWERKE DER WELT
Das Sonderprogramm wird nach dem Muster des holländischen Rundfunks am Mittwoch, dem 19. Oktober, um 21.05 Uhr mit einer Kommentar-Reihe beginnen, in der bedeutende Kunsthistoriker jeweils 10 Minuten lang ein Gemälde, eine Plastik oder ein Architekturdenkmal interpretieren. Die Reproduktionen dieser Kunstwerke können von interessierten Hörern abonniert werden, so daß sie die Deutung zuhause verfolgen und prüfen können. Es handelt sich um mehrfarbige Reproduktionen im Format 21 X 28 cm. Innerhalb eines Jahres, von Oktober 1960 bis September 1961 werden zu insgesamt 40 Kommentaren 40 Kunstblätter in 10 Serien zu je vier Stück jeweils vor den Sendungen an die abonnierten Hörer geliefert. Der Abonnementspreis für eine soldie Jahresfolge beträgt DM 11.20 einschließhch einer Sammelmappe, welche die Bild- und Textblätter von zwei Jahresfolgen aufnehmen kann. Alle Einzelheiten bitten wir dem dieser Vorschau beihegenden Prospekt des Verlages Lambert Müller zu entnehmen. Für die Besprechung sind u. a. Werke folgender Meister vorgesehen: Altdorfer, van Gogh, Breughel, Tizian, Kokoschka, Rubens, Marc, Dürer, Leibi, Matisse, Grien, Köninck, Spitzweg, Picasso, Rembrandt, Kandinsky, Kobell, Beckmann, El Greco, Raffal, van der Weyden, Klee. Die Kimstwerke wählt eine Jury aus, der der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Prof. Dr. Kurt Martin, der Direktor der Münchner Städtischen Galerie und der Lenbach-Galerie Dr. Hans Konrad Roethel und der Münchner Kimsthistoriker Dr. Franz Roh angehören.
► DIE SEMINARE
In den Bereichen der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik und auch der wissenschaftlichen, politischen und allgemein menschhchen Vorgänge findet man heute eine Vielfalt der widerstrebendsten Ansichten und Urteile, die es dem Laien nicht leicht machen, zu einer selbständigen Meinung zu gelangen. Verläßt man sich allein auf seinen guten Geschmack oder seinen gesunden Menschenverstand, so kommt man über bloßes Vermuten und kritikloses Hinnehmen von Lehrmeinungen nicht hinaus. Indessen gibt es Maßstäbe und Kriterien zur Beantwortung der Frage, warum ein Bild schön, ein Urteil richtig ist. Man kennt sie als die Gesetze der Ästhetik tmd Logik. Das Sonderprogranun veranstaltet im Winterhalbjahr vier halbstündige „Seminare",
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die als Übungen zur Urteilsbildung gedacht sind. In monatlichem Turnus wird an jedem Mittwoch je eines von vier Seminaren zu hören sein. Jedes Seminar hat einen Leiter imd drei Teilnehmer. In Gesprächen und Diskussionen soUen die wichtigsten Voraussetzungen zur Urteilsbildung auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik, der Wissenschaft und wichtiger Lebensfragen erarbeitet werden.
Begreifen, Meinen, Urteilen ist der Titel eines Seminars über die allgemeinen Gesetze des richtigen Denkens, das von dem Freiburger Philosophen und Psychologen Professor Robert Heiss geleitet wird. Hier sollen zunächst die psychologischen Bedingungen erörtert werden, die zur Urteilsbildung führen. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die einzelnen Kapitel der Logik, die Lehre vom Begriff, Urteil und Schluß. Anhand von Beispielen richtiger und falscher Schlüsse sollen die bekaimten Schlußverfahren demonstriert und eingeübt werden. Schließlich sollen dem Hörer auch die wichtigsten Begriffe der modernen Logistik vermittelt und in Gegenüberstellung mit den Lehrsätzen der „klassischen" Logik erläutert werden.
Ein weiteres Seminar unter der Leitung des Tübinger Professors Walter Jens befaßt sich mit der Verbindlichkeit hterarischer Urteile. Wie im Titel Literatur beim Wort genommen angedeutet, sollen hier Texte der verschiedenen Gattungen auf ihre sprachlich-künstlerische Substanz hin untersucht werden. Nach einer gründlichen Inhaltsanalyse und Interpretation wird jeweils die Frage gestellt, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit ein Text zu einem literarischen Kunstwerk wird. Ohne größere literarhistorische Kenntnisse beim Hörer vorauszusetzen, sollen auf diese Weise die Maßstäbe gewonnen werden, die es erlauben, mit größtmöglicher Objektivität einen guten von einem weniger guten Text zu unterscheiden. Auf Wunsch werden interessierten Hörern die einzelnen Texte vor der Sendung zugeschickt.
Ein drittes Seminar Ist das Schöne schön? befaßt sich mit der Ästhetik in Malerei, Plastik und Architektur. Da für die zeitgenössische bildende Kunst die Gesetze der klassischen Ästhetik weitgehend außer Kraft gesetzt sind, sieht man sich in diesem Bereich einem Chaos subjektiv getrübter Meinungen gegenüber. In dem Seminar wird der Versuch unternommen, statt — wie bisher — bloß Bildinhalte zu beschreiben, die rein ästhetischen Komponenten eines Bildes, einer Plastik oder eines Bauwerks aufzuzeigen. Die Frage, warum man das Schöne schön findet, soll an kon
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kreten Gegebenheiten wir Farbe, Linie, Valeur, Raum, Komposition diskutiert werden. Dieses Seminar wird nach Möglichkeit auf die Werke der Reihe „Kunstwerke der Welt aus dem öffentlidien bayerischen Kunstbesitz" zurückgreifen.
Die Frage nach den Kriterien für künstlerische Qualität wird auch in unserem vierten Seminar Musik hören — Musik verstehen zur Debatte stehen. Hier soll der Hörer vor allem dahin geführt werden, die Maßstäbe zur Beurteilung eines musikalischen Werkes aus der kompositorischen Struktur zu gewinnen, um dann an diesen Maßstäben die einzelnen Werke zu messen. Obwohl gerade musikalische Phänomene sich sprachlicher Fixierung entziehen, soll versucht werden, konkrete akustische Beispiele begrifflich zu erfassen. Wissenschaftliche Fachkermtnisse werden auch bei diesem Seminar nicht vorausgesetzt. Und ebenso wie bei den übrigen Seminaren soll auch in diesem neben dem didaktischen das spielerische Moment gewahrt bleiben. Die Leitimg des Seminars hat Herbert Brün.
► MUSIK DER JUNGEN GENERATION
Es ist bezeichnend für den gegenwärtigen Stand der Neuen Musik, daß sich aus der Gruppe junger Komponisten, die in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg gemeinschaftlich hervorgetreten sind, inzwischen einzelne Individualitäten herausgelöst haben. Ausgehend von sehr ähnhchen Überlegungen haben die Komponisten der jungen Generation in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren ihre eigenen Erfahrungen gemacht und jeder für sich ein eigenes Terrain erobert. Wo früher Übereinstimmung mit kleinen Varianten herrschte, sind heute hier und da schon ausgesprochene Gegensätze festzustellen. Es scheint uns daher lohnend, jeden dieser Komporüsten gesondert zu betrachten und sich mit der ihm eigenen Weise des Denkens und Komporüerens zu beschäftigen. In einzelnen Porträtsendungen „Musik der jungen Generation" werden während der ersten vier Monate des Winterprogramms folgende Komponisten durch ihre Werke, durch Einführungen und Kommentare, gelegentlich auch durch Interviews, dem Hörer vorgestellt: Karlheinz Stockhausen; Pierre Boulez; Henri Pousseur; Luigi Nono; Luciano Berio; Hans Werner Henze; Bruno Maderna; Mauricio Kagel; Gottfried Michael Koeiüg; György Ligeti; Roman Haubenstock-Ramati; Wilhelm Killmayer; Bernd Alois Zimmermann; Dieter Schönbach; Giselher Klebe; Earle Brown; BoNilsson; Wlodzimierz Kotonski.
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Das wichtigste Ereignis in der abendländischen Musikgeschichte ist die Entstehung der Mehrstimmigkeit im zehnten bis elften Jahrhundert. Damit war die Musik aus ihrem Anfangsstadium, das sie an eine gesellschaftliche und rituale Funktion gebunden und zu jeder höheren künstlerischen Organisation untauglich gemacht hatte, herausgetreten. Es beginnt nun das „musikalische Mitteltalter", das in der erstaunlich kurzen Zeit von etwa sechshundert Jahren zu den uns schon vertrauten Leistungen der Barockmusik führt. Was dazwischen liegt, ist aber keineswegs eine durchgehende Entwicklung vom Einfachen zum Komplizierten. Es lassen sich vielmehr einzelne Phasen unterscheiden, deren jede ein eigenes Gesicht hat. Die frühe Mehrstimmigkeit schreitet über einfache kontrapunktische Formen (Organum, Discantus, Motetus, Conductus), die noch mehr aus der Aufführungspraxis erwachsen, fort zu den ersten individuellen Leistungen von Musikerpersönlichkeiten wie Leonin und Perotin. Doch auch ihre Kunst wurde zur Ars antiqua, die im 14. Jahrhundert von einer Ars nova abgelöst wird.
Deren nationale Ausprägungen in Itahen (Jacopo da Bologna, Francesco Landino), Frankreich (Philip de Vitry, Guillaume de Machaut) und England (John Dunstable) münden in die bedeutsamste Epoche des hohen Mittelalters, die Epoche der burgun- dischen Musik (Dufay, Bindiois, Ockeghem, Obrecht, Josquin). Von hier ausgehend verzweigen sich die Kräfte wiederum: Heinrich Isaac trägt die gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen nach Deutschland, Adrian Willaert nach Italien, und in beiden Ländern entsteht eine eigenständige musikalische Kultur, die in Deutschland über Finck, Hofhaimer, Senfl bis zu Orlando di Lasso reicht, in Italien über Palestrina und die beiden Gabrielis bis zu den Madrigalisten Marenzio, Gesualdo und Monteverdi.
MITTELALTERLICHE MUSIK 4
DER BEITRAG DES JUDENTUMS ZUR EUROPÄISCHEN KULTUR i
Im Jahre 1934 erschien ein Sammelwerk von mehr als tausend Seiten, das den Titel trug „Juden im deutschen Kulturbereich". Am tragischen Ende des Versuchs einer Judenemanzipation in Deutschland gaben sich in diesem Buch Wissenschaftler des jüdischen Volkes Rechenschaft über den Anteil des Judentums an den kulturellen
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Leistungen in Deutschland. Das Thema dieses Werkes heute in einer erweiterten Form, nämlich auf die gesamte europäische Kultur angewandt, in einer Sendereihe zu behandeln, mag nach dem furchtbaren Schicksal des europäischen Judentums in den zwölf Jahren der Naziherrschaft auf ernsthafte Kritik stoßen. Aber die Notwendigkeit, uns und die heranwachsenden Generationen auf die schöpferische Fruchtbarkeit gerade der Angehörigen des jüdischen Volkes aufmerksam zu machen, um dem Mythos vom „Händlergeist" und seinem „zersetzenden Einfluß" ein Ende zu bereiten, scheint uns größer als die Gefahr, den einzelnen Juden durch eine solche Darstellung aus der Zeit und Gesellschaft, der er zugehört, herauszuheben oder abzusondern. Es geht in unserer Sendereihe „Der Beitrag des Judentums zur europäischen Kultur" darum, den Anteil eines zahlenmäßig kleinen Volkes an der Kultur der Neuzeit aufzuzeigen. Dabei wird deutlich, daß auf allen Gebieten der Wissenschaft und Kunst Gelehrte und Künstler des jüdischen Volkes Entscheidendes geleistet haben. Man braucht nur die Namen Marx und Freud, Haber und Einstein, Heine und Kafka, Mendelssohn und Mahler, Liebermann und Chagall herauszugreifen, um zu erkennen, daß sich der jüdische Beitrag aus der modernen europäischen Kultur überhaupt lücht wegdenken läßt.
Die Sendereihe wird im einzelnen den jüdischen Beitrag zur europäischen Philosophie, Psychologie, Soziologie, Physik und Chemie, Biologie und Medizin, Literatur, Musik und bildenden Kunst darstellen. Die Autoren sind u. a. Hans Georg Gadamer, Werner Haftmann, Walter Haseloff, Werner Leibbrand, René König, Carlo Schmid, Hans Heinz Stuckenschmidt, und Max Wehrli.
► DER MODERNE ROMAN
Diese Sendereihe von Franz Schönauer geht von der Voraussetzung aus, daß der „Moderne Roman" sich aus der bürgerlichen Epopöe des 18. und 19. Jahrhunderts folgerichtig entwickelt hat und trotz aller Wesensverschiedenheit ihr legitimer Abkömmling ist. An Textbeispielen werden die wichtigsten Grundzüge des bürgerlichen Romans dargestellt und zugleich eine Definition der Beziehung des Romans zur bürger
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liehen Gesellsdiaft versucht. Die erste Sendung beschäftigt sich mit dem Roman als bürgerlidier Epopöe unter Zugrundelegtmg der Werke von Sterne, Smollet, Fielding, Schnabel, Jean Paul, Karl PhiUpp Moritz, Stendhal, Balzac, Flaubert, Zola, Thackeray, Dickens, Gogol, Tolstoi und Dostojewskij. Der moderne Roman ist ein Produkt der Emanzipation; schon im 19. Jahrhundert ist das Resultat der Ablösimg sichtbar: Aus Unterhaltung und Erbauung wird Literatur (2. Sendung). Thackeray schreibt den Roman ohne Helden; Flaubert macht den Roman zur Ktinst; Balzacs „Comédie humaine" ist eine dämonische Topographie und Typologie der Gesellschaft; Dostojewskij „zerstört" die naive Erzählung durch Psychologie, imd Zola entwickelt in den „Rougon-Macquart" eine naturwissenschaftliche Methode des Schreibens. In den Romanen von Conrad und Hamsun erscheint das Verhältnis von Mensch und Natur als dramatischer Konflikt. Mit Joyce, Proust und Kafka gibt es den Modernen Roman als Experiment (3. Sendung) im Sinne der Verpflichtung, die mehrschichtige Realität formal-strukturell auf adäquate Weise darzustellen. Die typischen Merkmale und Errungenschaften des modernen Romans werden demonstriert an den Werken „Ulysses", „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" und „Der Prozeß". Dann wird eine Übersicht gegeben über Die Entwicklung der modernen Epik in der europäisdien und amerikanischen Literatur (4. und 5. Sendung) an Hand der wichtigsten Werke folgender Autoren: Jules Romains, Roger Martin du Gard, André Gide, Montherlant, Malraux (Frankreich); D. H. Lawrence, Virginia Woolf, John Cowper Powys (England); Belyi, Olescha, Babel, Scholochow (Rußland); Pavese, Vittorini, Svevo, Silone (Italien); Broch, Musil, Jahnn, Thomas und Heinrich Mann, Döblin (Deutschland); Upton Sinclair, Sinclair Lewis, Hemingway, Thomas Wolfe, Miller, Faulkner, Dos Passos, Fitzgerald, Djuna Bames (Amerika). Danach folgt Der Roman heute — Theorie und Praxis (6. Sendung). Der existenzielle Roman: Sartre, Camus, Bowles; der religiöse Roman: Waugh, Greene, Estang; neue Empfindsamkeit und „beat génération": Capote, Goyen, Kerouac. Der Roman der objektiven Literatur (7. Sendung) mit Robbe-Grillet, Butor und der Sarraute bedarf einer besonderen Untersuchung. Die letzte Sendung befaßt sich mit Gegenwart und Zukunft des deutschen Romans. Sie geht vor allem auf die Bücher von Andersch, Böll, Grass, Jens, Johnson, Koeppen, A. Schmidt, Schnurre und Walser ein und untersucht ihre formalen und thematischen Tendenzen unter dem Aspekt: das Erbe des Provinzialismus und der Versuch seiner Überwindung.
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Seit zu Anfang der fünfziger Jahre erstmals die Kunde von elektronischer Musik in die Öffentlichkeit gelangte, ist viel über diese neue Kompositionsform geredet worden. Elektronische Musik existiert nur auf dem Magnetophonband und kann ohne Interpreten aussdJießlidi durch Lautsprecher wiedergegeben werden. Sie ist also die erste völlig funkeigene Musikform, und schon dies ist Anlaß genug, daß man sich im Rundfunk nicht nur produzierend, sondern auch referierend mit ihr beschäftigt. Drei Aspekte sollen dabei leiten: Was ist elektronische Musik, was sind die Ausgangsmaterialien, und in welcher Weise werden diese verarbeitet? Sodann wären die bereits vorhandenen elektrordschen Kompositionen vorzuführen und weniger im Hinblick auf das Technische, als auf das Musikahsche und Ästhetische zu untersuchen und zu kommentieren. Die notwendige Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten liefert eine Modellkomposition, die in dem neu erstandenen elektronischen Studio der Firma Siemens in München hergestellt und im Laufe der Sendereihe „Elektronische Musik" in ihren einzelnen Phasen vorgeführt wird. Dabei lernt der Hörer die einzelnen Apparate des Studios, ihre Wirkungsweise und die Prinzipien kennen, die bei der Arbeit im elektronischen Studio maßgeblich sind. Die elektronische Musik, die von den ersten Anfängen im Studio des Kölner Funkhauses inzwischen eine weltweite Verbreitung (Mailand, Tokio, Hilversum, New York, Stockholm u. a.) gefunden hat, ist für die Komponisten heute ein wichtiger Faktor innerhalb ihres Schaffens geworden. Diese Reihe steht deshalb in Korrespondenz zu den Portraitsendungen „Musik der jungen Generation".
► ELEKTRONISCHE MUSIK
► SPARTEN
In der bisherigen Form und im bisherigen Umfang werden auch in den sieben Wintermonaten weitergeführt: „Marginalien", „Die Zeitsdiriftensdiau", „Der wissenschaftliche Bericht", „Franz Schönauer bespricht neue Taschenbücher". In der Reihe „Texte aus drei Jahrtausenden" kommen im Winterhalbjahr u. a. Ausschnitte aus Werken von Schopenhauer, Emerson, Ranke, Sainte-Beuve, Bakunin, Bismarck, Schleiermacher, James, Lenau, Feuerbach, Leopardi, Dewey, Bachofen und Dilthey zur Vorlesung.
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Von den musikalischen Sparten imd Sendereihen werden wie bisher fortgeführt: „Gehört und Wiedergehört", eine Sendung, in der eine Komposition zweimal erklingt und zwischendurch erläutert wird; die vierwöchentliche Folge „Neues für die Diskothek" mit Schallplattenbesprechungen und die Sendereihe „Die Variation", in der nunmehr die Entwicklung dieser musikalischen Form an Beispielen von Brahms bis Schönberg — also aus der Zeit zwischen der Spätromantik und den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts — gezeigt und dargestellt wird.
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Das Deutsche Fernsehen sendet seit mehr als sechs Jahren täghch ein vielstündiges Programm, das von den Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland und vom Sender Freies Berlin gestaltet wird. Die Stationen sind zu einer Arbeitsgemeinschaft (ARD) zusammengeschlossen, doch hegt die Verantwortung für den Inhalt und für die Form der Programme bei den einzelnen Anstalten selbst. Ihr Anteil an der Gesamtsendezeit ist durch einen vertraglich vereinbarten Schlüssel geregelt, der für den Bayerischen Rundfunk 18®/o beträgt. Damit die Beiträge zum Gemeinschaftsprogramm aufeinander abgestimmt werden können, findet jeden Monat unter dem Vorsitz des Koordinators eine Konferenz der Fernsehdirektoren statt.
Der größte Teil der gemeinschaftlichen Sendungen besteht aus den Familienprogrammen am Nachmittag und aus dem Abendprogramm ab 20.00 Uhr. Zu den gemeinsamen Aufgaben der Anstalten zählen auch die zusätzlichen Beiträge an den Wochenend- und Feiertagsnachmittagen und die meisten Sportübertragungen. Die ARD beteiligt sich außerdem am Programmaustausch der europäischen Fernsehgesellschaften (Eurovision), für den sie auch selbst Beiträge liefert.
Eine besondere Aufgabe der einzelnen Anstalten sind die Regionalprogramme, die in der Regel zwischen 18.45 und 20.00 Uhr — beim Bayerischen Rundfunk von September bis Mai schon ab 18.30 Uhr — gesendet werden. Sie bringen neben aktuellen Sendungen und allgemein interessierenden Berichten, die vor allem die Eigenart des jeweiligen Landes und seiner Bürger berücksichtigen, auch unterhaltende Beiträge und Werbeeinblendungen. Die „90 Minuten aus Freimann" beginnen mit der „Viertelstunde", es folgt die „Münchner Abendschau", an die sich die Sendung „Zwischen Halb und Acht" anschließt.
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„Die Viertelstunde" (werktags 18.30—18.45 Uhr) ist ein Programm, das sidi vorwiegend an junge Leute riditet, ohne ein ausgesprodienes Jugendprogramm zu sein. Die Sendung ist sozusagen der Auftakt zu den „90 Minuten aus Freimann". Audi hier wurde, wie in der „Münchner Abendschau", ein Wodienschema als Programmvorbild ausgesucht, das dem Zuschauer die Möglichkeit bietet, die ihn interessierenden Sendungen auszuwählen.
Die Viertelstunde Leitung: Heinz Böhmler
AUS DER PLANUNG i
Montag
Zeitgeschehen ist das Thema der Viertel- stunden-Beiträge an diesem Tag. Die Ge- sdiichte unserer jüngsten Vergangenheit seit 1945 soll in Gesprächen mit bedeutenden Politikern verdeutlicht werden; junge Leute werden Prominente ins Kreuzverhör nehmen; Diskussionen sollen über das Zeitgeschehen informieren.
Dienstag und Mittwoch
Probleme, die besonders „junge Leute" interessieren: So in einer Reihe „Jederm ann hat das R ec h t . . . " oder in dem Versuch einer Art Fernsehillustrierten von jungen Leuten für junge Leute; weitere Themen sind Bücherempfehlungen, Berufsbilder, ju gendlicher Knigge und Sport.
Donnerstag
W ie leben 17- und 18-Jährige in unseren Nachbarländern? W as sind ihre Probleme? Diese Sendungen von Gerhard Ledebur zeigen und erläutern praktische Beispiele.
FreitagEine W erkstätte des Schauspielernachwuchses (die Falckenberg-Schule) wird in einer Folge gezeigt; eine Studiosdiau wird improvisiert; Fernsehredakteure berichten von den Programmen anderer Länder; das Do- kumentarspiel wird erprobt.
SamstagDas Rosegger-Buch „Als idi noch der W aldbauernbub war" wird hier, in Fortsetzungen verfilmt, gezeigt werden.
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Die Münchner Abendschau Leitung: Heinz Böhmler
Die „Münchner Abendschau" (werktags 18.48—19.25 Uhr) berichtet über Zeitgeschehen in Wort und Bild. Die Sendung wird in Bayern und für Bayern gemacht, sie beschränkt sich jedoch nicht auf bayerische Themen. Am Begirm jeder Sendung stehen die Nachrichten und aktuelle Berichte. Um die Fülle der Ereignisse und Formen zu gliedern und dem Zuschauer die Orientierung zu erleichtern wurde für die Wochentage ein Schema eingeführt.
► PROGRAMMPLAN
Montag
Sportquerschn itt: Filme, Interviews und Kommentare zum Sport des Wochenendes, unter M itarbeit bekannter Journalisten.
Dienstag
M agazin : Kleine Beiträge, Filmfeuilletons und Vorstellung interessanter Gäste Bayerns und seiner Hauptstadt.
Mittwoch
D as a k tu elle F eu illeton : Berichte von kulturellen Ereignissen in Bayern, daneben audi kulturpolitisdie Fragen und Probleme. Der „Film d er W oche" ist ebenfalls ein Bestandteil des Feuilletons.
Donnerstag
Zum Z eitgeschehen : Politische Interviews und Diskussionen sollen den Zuschauer informieren und ihm helfen, sich eine M einung zu bilden.
Freitag
Zwischen Spessart und K arw en d el: Reportagen aus Bayern befassen sich mit den kleinen, aber oft nicht weniger interessanten Dingen, die den Bewohnern der Gemeinden und bayerischen Städte wichtig sind. Hier kommen aber auch größere und sich nicht nur auf Bayern beschränkende Zeit-Probleme zur Sprache.
SamstagD er politische W ochen kom m en tar: Voneinem bekannten Publizisten gesprochen, der Mittelpunkt des Samstag-Programms; daneben Beiträge über Mode und eine Reihe über Tiere; Volksmusik-Gruppen werden vorgestellt.
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Aktuelles im Gem einschaftsprogram m Leitung: Helmut HanmiersAmidt
Die aktuelle Abteilimg liefert die Beiträge des Bayerischen Fernsehens für die Tagesschau und produziert Sendungen für das Gemeinschaftsprogramm des Deutschen Fernsehens, in denen das Zeitgeschehen beobachtet und beurteilt werden soll. Die Reportagen für die Tagesschau werden entweder gleich nach der Aufnahme an die Tagesschauredaktion nach Hamburg gesandt oder unmittelbar von München aus in die Tagesschausendungen eingeblendet. Die zusammenfassenden Filmberichte erfordern eine gründlichere Vorbereitung und größeren technischen Aufwand. Für die nachstehenden Pläne und Themen gilt der Vorbehalt, den jede aktuelle Abteilung machen muß: die Aktualität kann Änderungen erzwingen!
NEU IM PROGRAMM i
„Anno 1960" — Ein Filmbericht zu den Nachrichten von gestern und morgen. Mit dieser Sendereihe wird versucht, das Programm um eine Art von Beiträgen zu bereichern, die bisher wenig beachtet worden ist: Die kurze, auf den Kern oder Hintergrund zielende Filmreportage. Die aktuellen Sendungen des Fernsehens, vor allem die Tagesschau und deren Wochenrückblick zeigen den Ablauf wichtiger Ereignisse, nicht aber ihren Hintergrund. Die großen Filmberichte und Fernsehdiskussionen, die sich auch mit der Problematik
eines Ereignisses und Zustandes befassen, sind sowohl inhaltlich als auch technisch recht kompliziert zu produzieren.
„Anno 1960" wird jeweils sechs bis acht Filmreportagen enthalten, die wichtige und interessante Ereignisse behandeln. Es sind nicht nur Ereignisse, von denen heute in den Schlagzeilen der Presse zu lesen ist, sondern auch solche, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten oder ganz übersehen worden sind. Die erste Sendung steht am 25. Oktober im Programm.
AUS DER PLANUNG i
Strahlen aus der A sd ie — Die Überlebenden von Hiroshima, zwei Filmberichte von Robert Jungk (Herbst 1960)
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O phelia und der w eiß e Schwan — Die Lage der Provinztheater (Herbst 1960)
D er E idim ann-P rozeß — Zusammenfassender Bericht und aktuelle Berichterstattung für das Deutsche Fernsehen
W as ist m it dem W etter los? — Methoden der modernen Wetterforschung und Analyse der W ettersituation
Ehrfurcht inklu sive — Tourismus an geweihten StättenW as d ie anderen besser m achen — Beach- tens- und nachahmenswerte Einrichtungen in den Nachbarstaaten
„U nter uns gesagt" — D as G espräch ü ber P olitik in D eutschland unter Leitung von Kurt W essel, auch in den nächsten M onaten regelmäßig jeden zweiten Mittwoch im Abendprogramm: Es informiert die Zu- sdjauer über die aktuelle irmenpolitische Problematik in Diskussionen zwischen Journalisten und Experten, wie Abgeordneten, Regierungsmitgliedem, W issenschaftlern und berufenen Vertretern von Interessenverbänden.
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Die Abteilung trägt zum Gemeinschaftsprogramm des Deutschen Fernsehens durch Außenübertragungen und Sendungen aus dem Studio bei. Im Sportquerschnitt der „Münchner Abendschau" werden auch im Winter am Montag die wichtigsten sportlichen Ereignisse in Filmausschnitten und Gesprächen dargestellt. Wie in früheren Jahren wollen wir auch heuer wieder in einigen Abendsendungen versuchen, die Probleme des Sports in Diskussionen und Filmbeiträgen zu erörtern.
Sport Leitung: Heinz Maegerlein
AUS DER PLANUNG i
Zwischen Som m er und W inter — Eine Plauderei um den Sport unserer Tage
D oping im Sport — Eine Diskussion D er „G olden e Plan" — Eine Betrachtung zur Situation des Sports in Deutschland
N eujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen
E ishockey-E ndspiel in Garmisch-Partenkirchen
D eutsche A lp ine S k im eistersd ia ften in Garmisch-Partenkirchen
In ternation ale S k iflu g w och e O berstd orf
Fu ßballsp iele der O berliga Süd
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• •
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Fernsehspiel
Familienprogramm
Natur und Kultur
Hauptabteilung II im Fernsehen Leitung: Dr. Clemens Münster
Die dramatischen Sendungen des Deutschen Fernsehens genießen im In- und Ausland einen besonders guten Ruf. Der Bayerische Rundfunk trägt auch in diesem Winter zum Fernsehspielprogramm mit einer sorgfältigen Auswahl von sehr verschiedenartigen Stücken bei. Unser Ziel ist, zu erfreuen, aber auch zu erschüttern.
Fernsehspiel Leitung: Franz Josef Wild
AUS DER PLANUNG i
Am 10. November inszeniert Edward Rothe, den Fernsehzuschauern bekannt als Regisseur von P eripherie von Frantisek Langer D ie D am e ist n icht fürs Feuer von Christopher Fry. Diese „Vers-Komödie" des großen englischen Dichters ist wegen ihrer dichterischen Sdiönheit und ihres Witzes mit großem Erfolg über viele Bühnen des In- und Auslandes gegangen. Hauptrollen spielen Agnes Fink und Helmut Sdunid.
Am 29. November sendet das Bayerische Fernsehen eine Wiederholung des Fernsehspiels A n tigone von Jean Anouilh. In den Hauptrollen: M aria Körber, Tilla Durieux, Benno Sterzenbach und Peter Arens.
Auch die Theater außerhalb der Landeshauptstadt sollen künftig im Fernsehen zu W ort kommen. So zeigt das Bayerisdie Fernsehen am 29. Dezember Unter dem M ilchw ald von Dylan Thomas aus dem Stadttheater Augsburg. Dieses dichterische Stück über den Tageslauf einer kleinen wallisischen Stadt inszenierte der Augsburger Intendant Dr. Karl Bauer.
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Am 24. Dezember bringt der Bayerische Rundfunk das W eih n ach tslied in Prosa, eine Dramatisierung der berühmten Erzählung „Christmas Carol" von Charles Didcens durch Franz Höllering.Am 3. Januar 1961 sehen Sie eine Wiederholung des Fernsehspiels Joh an n a aus Lothringen von Maxwell Anderson in der Inszenierung von Michael Kehlmann und dem Bühnenbild von W alter Dörfler. Die Titelrolle spielt Elfriede Kuzmany.Für die Freunde des Unterhaltungsstüdces zeigen wir am 15. Januar die bezaubernde Komödie Z auber d er Jugend von Samson Raphaelson, eine Übernahme aus der Kleinen Komödie in München in der Inszenierung von Karl Heinz Sdiroth mit Karl Heinz Sdiroth, Karin Jacobsen und Carola Höhn.T. S. Eliots Komödie D er P rivatsekretär wird am 26. Januar zu sehen sein. Unter der Regie von Franz Josef W ild spielt Karl-Heinz Böhm die Titelrolle.
Am 25. Februar werden die Freunde leichter Unterhaltung auf ihre Redinung
kommen, wenn D er retten de Engel von Gale Padrick unter der Regie von Volker von Collande zu sehen sein wird. Die bei allen Fernsehzuschauern beliebte „Lach- und Schießgesellsdiaft" ist fast vollzählig mit von der Partie. An ihrer Spitze steht diesmal W erner Finck.
Am 16. Februar bringen wir D er jüngste Tag von Ödön von Horvath, unter der Regie von Michael Kehlmann, ein dichte
risches und schwermütiges Stück, in dem es um die Schuld an einem Eisenbahnunglück und um das Gewissen der Beteiligten geht.
Die hintergründige Komödie von Jean Anouilh G eneral Q uixotte wird im März 1961 gesendet werden. Regie führt Peter Beauvais, die Titelrolle spielt Fritz T illmann.
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Das Familienprogramm wird sich auch im Winter bemühen, seine kleinen und großen, seine alten und neuen Freunde zufriedenzustellen. Eine wohldosierte Mischung von neuen Sendungen und die Fortsetzung erfolgreicher Reihen werden an den langen Nachmittagen der kommenden Monate für gute Unterhaltung, für Bereicherung des Wissens und für praktische Anregung sorgen.
AUS DER PLANUNG i
Professor Wladimir von Zalozieckyj und Rolf Trexler spielen weiterhin mit ihren Handpuppen, und wir hoffen, daß Stips und Staps in heiteren Pantomimen die großen und kleinen Leute auch in der kalten Jahreszeit erfreuen werden.Neue Abenteuer sind auch von Käpt'n Seebär zu erwarten. Reiner Zimnik, Beatrice Braun-Fock, Traude Eben und Walter Habdank werden im kommenden Halbjahr Bilderbuchgeschichten mit dem Zeichenstift erzählen.
Familienprogramm Leitung: Dr. Gertrud Simmerding
Anfang des nächsten Jahres sendet das Familienprogramm zum ersten Male ein Musical für Kinder. Den Text schrieb Max Kruse, die M usik komponierte Louis Bloom.Erika Heichert, die bisher mit ihren Kindersendungen im Hörfunk vielen großen und kleinen Hörern Freude bereitet hat, wird vom Dezember an mit einer Gruppe von Buben und Mädchen nun auch auf dem Bildschirm zu sehen sein.Für die Größeren hält Helmut Knorr Berichte über seine Afrika-Expedition bereit, von der er im Sommer zurückgekehrt ist. Außerdem wird in Fortsetzungen ein interessanter Film von der schwierigen Durchquerung des südamerikanischen Urwalds
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zu sehen sein. Dabei begegnen wir Eingeborenen, die noch nie mit der Zivilisation in Berührung gekommen waren.
Tiersendungen mit Paul Eipper und Filme über Tiere in aller W elt werden nicht fehlen.
Eine neue Serie von Abenteuern des schwarzen Wildpferdes Fury bringen wir ab Dezember.
Zum Jahrestag der „Kristallnacht" am 9. November senden wir den Film Schm etterlinge flieg en h ier nickt mit den Zeichnungen jüdischer Kinder im Lager von Theresienstadt. Ein Gesprädi mit Inge Scholl über die unheilvolle Zeit zwischen 1933 und 1945 schließt sich an.
Dr. Rudolf Kühn setzt seine Sendereihe Blick an den H im m el mit Betrachtungen über das W etter und den Sternenhimmel fort.
Luis Trenker erzählt neue Geschichten aus den Bergen; W astl Fanderl bringt im W interhalbjahr wieder Volksmusik im altbayerischen Heimgarten. Heinrich Fischer wird die Sendung Sport—Spiel—Spannung, der inzwischen ein großer Kreis von Freunden erwachsen ist, fortführen.
Den Frauen bietet Küchenchef Franz Ruhm wie bisher vielfältige Anregungen für den Speisezettel. Daneben senden wir W issenswertes für die Frau und praktische Ratschläge für Wohnung, Haus und Garten. Im Wochenendprogramm „Sam stagnachm ittag zu H ause", durch das weiterhin Hans-Reinhard Müller führt, werden neben berühmten Gästen Lassie, die Colliehündin, und ihr Freund Je ff mit einer Folge neuer Erlebnisse zu sehen sein.
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„Greift nur hinein ins volle Menschenleben, und wo Ihr's packt, da ist es interessant". Goethes Wort könnte der Leitsprudi dieser Abteilung sein. Alle Bereiche der Natur und Kultur in Gegenwart und Geschichte bieten sich als Rohstoff für unsere Sendungen an. Die filmische Übersetzung hegt wieder in den Händen bekannter und bewährter Mitarbeiter.
AUS DER PLANUNG i
Natur und Kultur Leitung: Manfred Schwarz
Mit der Fortsetzung seiner Sendereihen wird Dr. Rudolf Kühn weiterhin versu- dien, audi dem wissenschaftlidi nidit gebildeten Zusdiauer die physikalischen Grundgesetze unseres Lebens verständlich zu machen.
In seinem Film D ie s ieb en Leu d iter führt uns Dr. Horst Dallmayr auf die Insel Pat- mos, auf der der Apostel Johannes die Geheime Offenbarung niedergeschrieben hat. W ir besudien die sieben Städte Kleinasiens, an die der Evangelist seine berühmten Sendschreiben richtete. Der Film wurde in Monte Carlo preisgekrönt.
M argit W agner wird einen Film zeigen, der uns als Begleiter eines jungen Malers das zeitlose Griechenland erleben läßt.
Von seiner engeren Heimat „rund um den Tegernsee" wird uns Dr. Otto Guggen- bichler berichten und dabei audi von der ältesten bayerischen „Industrie", der Bierbrauerei, erzählen. Im Laufe des W inters wollen wir einen Film über Arten und Auswüchse des heutigen Skisports der Massen bringen.
Glanzvolle Erinnerungsstätten unserer bayerischen Geschidite stellen die Filme über Regensburg und Pommersfelden vor, deren Gestaltung Professor Götz Freiherr von Pölnitz übernimmt.
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Musik
Unterhaltung
Film
Zwischen halb und acht
Hauptabteilung III I Im Fernsehen Leitung: Friedrich Sauer
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Getragen von der traditionell führenden Rolle, die Deutschland im Show-Business rüe gehabt hat, aufbauend auf dem Reservoir neuester Unterhaltung und erfolgreicher Musicals, die es in den führenden Fernsehländern, nur nicht in Deutschland gibt, vertrauend auf die Sterne und Sternchen der Unterhaltung, die Deutschland nidit nur mit der ganzen Welt sondern in Zukxmft auch mit dem zweiten Fernsehprogramm wird teilen müssen, sind für den Herbst und Winter folgende Sendungen geplant:
Musik und Unterhaltung Leitung: Kurt Wilhelm und Hans Stepan
MUSIK 4
ö ffentliche Konzerte, die eigens für das Fernsehen veranstaltet werden, stehen im Oktober und November sowie im Februar auf dem Programm: im Oktober senden wir Aussdinitte aus Lortzings W a ffen schm ied, Millödiers B ettelstudent und Lehars Lustigen W itw e; das November-Konzert bringt W erke von Richard Strauß, un
ter anderem auch einen großen Ausschnitt aus der Schw eigsam en Frau.
Das Ballett Joan von Z arissa von Werner Egk wird von Heinz Rosen, dem Choreographen und Regisseur der Neueinstudierung an der Bayerisdien Staatsoper in einer eigenen Fernseh-Bearbeitung in Freimann aufgenommen.
UNTERHALTUNG 4
Es geschah in Paris, ein Musical von Max Colpet und W alter Baumgartner, inszeniert von Arno Assmann, mit Helen Vita, Karl Schönbödc, Helmut Lohner und anderen. Sendung Ende Oktober.
Nur sdieinbar nach Paris führt ein Spiel von Alix du Frênes D ie Frem de aus Paris mit Irene Skorik, die nicht nur tanzt, sondern auch die Hauptrolle spielt. Regie: Kurt Wilhelm. Sendung im Dezember.
Nestroys D er gutm ütige T eu fel ist in einer Sendung zu sehen, die Josef Meinrad, den
Träger des Iffland-Ringes, vorstellt. Unter der Regie von Bernard Thieme spielen außer Meinrad Jane Tilden, Franz Böheim, Hans Olden und andere.
H eiterkeit und Fröhlichkeit, drei Szenen aus dem Leben von Albert Lortzing, und H err H ofra t w ar v erh in dert sind zwei weitere Spiele einer Reihe um große Musikpersönlichkeiten, die Arthur M aria Rabenalt in Zusammenarbeit mit W alter Brandin und Bert Grund produziert. Ein Spiel um Chopin soll folgen.
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Im nächsten „K om ödienstadel" bringen wir, umrahmt von Volksmusik und Volkstanz, den bayerischen Schwank D er Z igeunersim m erl. Neben Michl Lang, Ruth Kappelsberger und Ludwig Schmid-Wildy spielen Mitglieder des Tegernseer Volkstheaters.
Kabarettistische Farbtupfen bringen Elfie Pertramers Oktoberfest-Sendung und die Wiederholung von D ie R eise ins R ote, einem der erfolgreichsten Stücke des Intimen Theaters in Wien.
Rainer Zimnik bereitet neue Zeichengeschichten vom L ektro vor.
Das erfolgreiche Quizspiel mit Heinz Maegerlein H ätten Sie's gew ußt? steht nach wie vor im Programm. Im nächsten Jahr wird VIas bin ich?, das Erraten von Berufen, wieder aufgenommen.
Als besondere Delikatesse bieten wir unseren Zuschauern die Revue Es lieg t in der L u ft; Musik Mischa Spoliansky, textliche Neubearbeitung von Max Colpet.
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Im Winterprogramm des Deutsdien Fernsehens werden wir unseren Zusdiauern vor- aussidithdi folgende Filme bringen können:
FILME i
Film Leitung: Friedridi Sauer
D on C am illo und P eppon e und D on C am illos R ü ckkehr — Die Abenteuer eines Dorfpfarrers in der Auseinandersetzung mit dem kommunistischen Bürgermeister. Darsteller: Fernandel, Gino Cervi, Paola Stoppa; Regie: Julien Duvivier
D ie g roß e Schlacht d es D on C am illo — Der dritte Teil von Don Camillo und Peppone. Darsteller: Fernandel, Gino Cervi, Leda Gloria; Regie: Carmine Gallone
H afen im N ebe l (Q uai d es Brüm es) — Ein Deserteur und ein Mädchen werden, gerade als der W eg frei zu sein sdieint, für immer getrennt. D arsteller: Michele Morgan, Jean Gabin, Michel Simon; Regie: Marcel CarnéD ie schm utzigen H ände (Les M ains Sales) — Drama nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Sartre. Das Leben eines kommunistischen Idealisten, der an seiner eigenen Partei scheitert. D arsteller: Pierre
Brasseur, Daniel Gelin, Claude Nollier; Regie: Renand Rivers
K inder in G ottes H and — Kinderschicksale der Nachkriegszeit im Schweizer Pestalozzidorf. Darsteller: John Justin, Eva Dahl- bed«, Sigfrit Steiner; Regie: Leopold Lindtberg
Frauen in G efan g en sch aft (K vinnor i Fan- g en skap — Die schwierige Tätigkeit eines Anstaltsgeistlichen in einem Frauengefängnis. Darsteller: Junnar Sjoberg, Elsie Albin, Gunn W allgren; Regie: O lof MolanderVilla B org h ese (R öm ischer R eigen ) — Wie jeder Park, ist auch die Villa Borghese ein stummer Zeuge jener tausend kleinen, wehmütigen, überraschenden und heiteren Begebenheiten des römischen Alltags. D arsteller: Eduardo de Filippo, Vittorio de Sica, Francois Perier; Regie: Gianni Fran- ciolini
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Zwischen halb und acht Leitung: Kurt Hinzmann
Auch in diesem Winterhalbjahr werden die einzelnen deutschen Fernsehanstalten eigene Unterhaltungsprogramme ztmi Werbefernsehen ausstrahlen. Die beliebtesten und erfolgreichsten Sendungen werden jedoch wie bisher zwischen den Stationen ausgetauscht, so daß sie im gesamten Bundesgebiet zu sehen sind. Das Programm „Zwischen halb und acht" plant folgende Kurzfernsehspiele eigener Produktion:
► AUS DER PLANUNG
D as S ouper von Franz Molnar, in der Bearbeitung von Klaus Peter Sdireiner. Regie: W olfgang GlüdcC eh e im sach e B oreil von Kurt Paqu^. Regie: W olfgang Glück
D as T od esh a lsban d von Michael Brett.Regie: W olfgang Glück
Für E hem än ner n id it g ee ig n et von PhilipJohnson. Regie: W olfgang Glück
D as M aß ist v o ll von Noel Coward. Regie:Bernard Thieme
K lein -C h ip p ie von Lewis Grant W allace. Regie: Bernard Thieme
Die Serie V ater ist d er B este wird bis M itte 1961 fortgeführt.
Fortgeführt werden audi die Serien A ben teu er unter W asser vom Sender Freies Berlin, N adisitzen fü r E rw adisen e vom Hessischen Rundfunk, ebenso die Ratespiele
Sag d ie W ahrheit, D otto mit Peter Frankenfeld und Tidc-Tadc-Q uiz mit Fritz Ben- scJier. Als neues Ratespiel kommt hinzu W er s ieh t m ehr? mit Fred Rauch.
Im W interhalbjahr sollen außerdem verschiedene Dokumentarfilme mit dem Titel „Bilder und M ensdien" aus der Produktion Strobel-Tidiawsky gezeigt werden. Darunter sind Filme über den TEE-Expreß, über die Europabrücke am Brenner, die Hopfenernte in der Hallertau, die Autostrada del Sole und über das D orf, in dem Don Camillo nicht lebte.
Auf dem Gebiet der leichten Unterhaltung wird das Fred-K raus-Brettl fortgeführt. Aller Voraussicht nach werden auch Gene Kelly, Fred Astaire und Rosemary Clooney als Stars in unseren musikalischen Unterhaltungssendungen erscheinen.
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