Kernlehrplanfuumlr die Sekundarstufe IIGymnasiumGesamtschulein Nordrhein-Westfalen
Biologie
Die Online-Fassung des Kernlehrplans ein Umsetzungsbeispiel fuumlr einen schulinternen Lehr-plan sowie weitere Unterstuumltzungsmaterialien koumlnnen unter wwwlehrplannavigatornrwdeabgerufen werden
Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf
Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220
poststelleschulministeriumnrwde
wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4722
1 Auflage 2014
Vorwort
Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut
Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren
Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer
Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen
Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen
Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo
Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5656
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 6161
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Herausgegeben vomMinisterium fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenVoumllklinger Straszlige 49 40221 Duumlsseldorf
Telefon 0211-5867-40Telefax 0211-5867-3220
poststelleschulministeriumnrwde
wwwschulministeriumnrwdeHeftnummer 4722
1 Auflage 2014
Vorwort
Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut
Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren
Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer
Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen
Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen
Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo
Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5656
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 6161
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Vorwort
Klare Ergebnisorientierung in Verbindung mit erweiterter Schulautono-mie und konsequenter Rechenschaftslegung beguumlnstigt gute Leistungen(OECD 2002)
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse internationaler und nationaler Schulleistungsstudi-en sowie der mittlerweile durch umfassende Bildungsforschung gestuumltzten Qualitaumlts-diskussion wurde in Nordrhein-Westfalen wie in allen Bundeslaumlndern sukzessive einumfassendes System der Standardsetzung und Standarduumlberpruumlfung aufgebaut
Neben den Instrumenten der Standarduumlberpruumlfung wie Vergleichsarbeiten ZentralePruumlfungen am Ende der Klasse 10 Zentralabitur und Qualitaumltsanalyse beinhaltet diesesSystem als zentrale Steuerungselemente auf der Standardsetzungsseite das Qualitaumlts-tableau sowie kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne die in Nordrhein-Westfalen dieBildungsstandards der Kultusministerkonferenz aufgreifen und konkretisieren
Der Grundgedanke dieser Standardsetzung ist es in kompetenzorientierten Kern-lehrplaumlnen die fachlichen Anforderungen als Ergebnisse der schulischen Arbeit klarzu definieren Die curricularen Vorgaben konzentrieren sich dabei auf die fachlichenbdquoKerneldquo ohne die didaktisch-methodische Gestaltung der Lernprozesse regeln zu wol-len Die Umsetzung des Kernlehrplans liegt somit in der Gestaltungsfreiheit ndash und derGestaltungspflicht ndash der Fachkonferenzen sowie der paumldagogischen Verantwortung derLehrerinnen und Lehrer
Schulinterne Lehrplaumlne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und beruumlcksichtigendabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule Sie sind eine wichtigeVoraussetzung dafuumlr dass die Schuumllerinnen und Schuumller die angestrebten Kompetenzenerreichen und sich ihnen verbesserte Lebenschancen eroumlffnen
Ich bin mir sicher dass mit den nun vorliegenden Kernlehrplaumlnen fuumlr die gymnasialeOberstufe die konkreten staatlichen Ergebnisvorgaben erreicht und dabei die in derSchule nutzbaren Freiraumlume wahrgenommen werden koumlnnen Im Zusammenwirkenaller Beteiligten sind Erfolge bei der Unterrichts- und Kompetenzentwicklung keineZufallsprodukte sondern geplantes Ergebnis gemeinsamer Bemuumlhungen
Bei dieser anspruchsvollen Umsetzung der curricularen Vorgaben und der Veran-kerung der Kompetenzorientierung im Unterricht benoumltigen Schulen und LehrkraumlfteUnterstuumltzung Hierfuumlr werden Begleitmaterialien ndash z B uumlber den bdquoLehrplannavigatorldquo
Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5656
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 6161
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
10
1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Vorwort
das Lehrplaninformationssystem desMinisteriums fuumlr Schule undWeiterbildung ndash sowieImplementations- und Fortbildungsangebote bereitgestellt
Ich bin zuversichtlich dasswirmit dem vorliegendenKernlehrplan und den genanntenUnterstuumltzungsmaszlignahmen die kompetenzorientierte Standardsetzung in Nordrhein-Westfalen staumlrken und sichern werden Ich bedanke mich bei allen die an der Entwick-lung des Kernlehrplans mitgearbeitet haben und an seiner Umsetzung in den Schulendes Landes mitwirken
Sylvia Loumlhrmann
Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen
Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5656
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 6161
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Auszug aus dem Amtsblatt desMinisteriums fuumlr Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-WestfalenNr 1013
Sekundarstufe II ndashGymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule
Richtlinien und LehrplaumlneKernlehrplaumlne fuumlr die MINT-Faumlcher
RdErl d Ministeriumsfuumlr Schule und Weiterbildung
v 4 9 2013 ndash 532-6031506-110656
Fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschule werden hiermitKernlehrplaumlne fuumlr die Faumlcher Biologie Chemie Ernaumlhrungslehre Informatik Mathema-tik Physik und Technik gemaumlszlig sect 29 SchulG (BASS 1-1) festgesetzt
Sie treten zum 1 8 2014 beginnend mit der Einfuumlhrungsphase aufsteigend in Kraft
Die Richtlinien fuumlr die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums und der Gesamtschulegelten unveraumlndert fort
Die Veroumlffentlichung der Kernlehrplaumlne erfolgt in der Schriftenreihe bdquoSchule in NRWldquo
Heft 4722 Kernlehrplan BiologieHeft 4723 Kernlehrplan ChemieHeft 4724 Kernlehrplan ErnaumlhrungslehreHeft 4725 Kernlehrplan InformatikHeft 4720 Kernlehrplan MathematikHeft 4721 Kernlehrplan PhysikHeft 4726 Kernlehrplan Technik
Die uumlbersandten Hefte sind in die Schulbibliothek einzustellen und dort auch fuumlr dieMitwirkungsberechtigten zur Einsichtnahme bzw zur Ausleihe verfuumlgbar zu halten
Zum 31 7 2014 treten die nachfolgend genannten Unterrichtsvorgaben beginnend mitder Einfuumlhrungsphase auslaufend auszliger Kraft
bull Lehrplan Biologie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 22)
bull Lehrplan Chemie RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 23)
Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5656
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 6161
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
19
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
55
4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Runderlass
bull Lehrplan Ernaumlhrungslehre RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 24)
bull Lehrplan Informatik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 25)
bull Lehrplan Mathematik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 20)
bull Lehrplan Physik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 21)
bull Lehrplan Technik RdErl vom 3 3 1999 (BASS 15 ndash 31 Nr 26)
Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5656
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 6161
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
9
Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Inhalt
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben 99
1 Aufgaben und Ziele des Faches 1111
2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen 161621 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches 171722 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Einfuumlhrungsphase 212123 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der
Qualifikationsphase 2828231 Grundkurs 3030232 Leistungskurs 3838
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung 4949
4 Abiturpruumlfung 5656
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartun-gen 6161
Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Vorbemerkungen Kernlehrplaumlne alskompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne sind ein zentrales Element in einem umfassendenGesamtkonzept fuumlr die Entwicklung und Sicherung der Qualitaumlt schulischer ArbeitSie bieten allen an Schule Beteiligten Orientierungen daruumlber welche Kompetenzenzu bestimmten Zeitpunkten im Bildungsgang verbindlich erreicht werden sollen undbilden daruumlber hinaus einen Rahmen fuumlr die Reflexion und Beurteilung der erreichtenErgebnisse Kompetenzorientierte Kernlehrplaumlne
bull sind curriculare Vorgaben bei denen die erwarteten Lernergebnisse im Mittel-punkt stehen
bull beschreiben die erwarteten Lernergebnisse in Form von fachbezogenen Kompe-tenzen die fachdidaktisch begruumlndeten Kompetenzbereichen sowie Inhaltsfeldernzugeordnet sind
bull zeigen in welchen Stufungen diese Kompetenzen im Unterricht in der Sekundar-stufe II erreicht werden koumlnnen indem sie die erwarteten Kompetenzen bis zumEnde der Einfuumlhrungs- und der Qualifikationsphase naumlher beschreiben
bull beschraumlnken sich dabei auf zentrale kognitive Prozesse sowie die mit ihnen ver-bundenen Gegenstaumlnde die fuumlr den weiteren Bildungsweg unverzichtbar sind
bull bestimmen durch die Ausweisung von verbindlichen Erwartungen die Bezugspunk-te fuumlr die Uumlberpruumlfung der Lernergebnisse und Leistungsstaumlnde in der schulischenLeistungsbewertung und
bull schaffen so die Voraussetzungen um definierte Anspruchsniveaus an der Einzel-schule sowie im Land zu sichern
Indem sich Kernlehrplaumlne dieser Generation auf die zentralen fachlichen Kompetenzenbeschraumlnken geben sie den Schulen die Moumlglichkeit sich auf diese zu konzentrierenund ihre Beherrschung zu sichern Die Schulen koumlnnen dabei entstehende Freiraumlumezur Vertiefung und Erweiterung der aufgefuumlhrten Kompetenzen und damit zu einerschulbezogenen Schwerpunktsetzung nutzen Die im Kernlehrplan vorgenommeneFokussierung auf rein fachliche und uumlberpruumlfbare Kompetenzen bedeutet in diesem
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kernlehrplaumlne als kompetenzorientierte Unterrichtsvorgaben
Zusammenhang ausdruumlcklich nicht dass fachuumlbergreifende und ggf weniger gut zubeobachtende Kompetenzen ndash insbesondere im Bereich der Personal- und Sozialkom-petenzen ndash an Bedeutung verlieren bzw deren Entwicklung nicht mehr zum Bildungs-und Erziehungsauftrag der Schule gehoumlrt Aussagen hierzu sind jedoch aufgrund ihreruumlberfachlichen Bedeutung auszligerhalb fachbezogener Kernlehrplaumlne zu treffen
Die nun vorgelegten Kernlehrplaumlne fuumlr die gymnasiale Oberstufe loumlsen die bisherigenLehrplaumlne aus dem Jahr 1999 ab und vollziehen somit auch fuumlr diese Schulstufe denbereits fuumlr die Sekundarstufe I vollzogenen Paradigmenwechsel von der Input- zurOutputorientierung
Daruumlber hinaus setzen die neuen Kernlehrplaumlne die inzwischen auf KMK-Ebenevorgenommenen Standardsetzungsprozesse (Bildungsstandards Einheitliche Pruumlfungs-anforderungen fuumlr das Abitur) fuumlr das Land Nordrhein-Westfalen um
Abschlieszligend liefern die neuen Kernlehrplaumlne eine landesweit einheitliche Obligatorikdie die curriculare Grundlage fuumlr die Entwicklung schulinterner Lehrplaumlne und damit fuumlrdie unterrichtliche Arbeit in Schulen bildetMit diesen landesweit einheitlichen Standardsist eine wichtige Voraussetzung dafuumlr geschaffen dass Schuumllerinnen und Schuumller mitvergleichbaren Voraussetzungen die zentralen Pruumlfungen des Abiturs ablegen koumlnnen
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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1 Aufgaben und Ziele des Faches
Gegenstand der Faumlcher im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgaben-feld (III) sind die empirisch erfassbare die in formalen Strukturen beschreibbare unddie durch Technik gestaltbare Wirklichkeit sowie die Verfahrens- und Erkenntnisweisendie ihrer Erschlieszligung und Gestaltung dienen
Naturwissenschaft und Technik praumlgen unsere Gesellschaft in allen Bereichen undbilden heute einen bedeutenden Teil unserer kulturellen Identitaumlt Sie bestimmen maszlig-geblich unser Weltbild das schneller als in der Vergangenheit Veraumlnderungen durchaktuelle Forschungsergebnisse erfaumlhrt Das Wechselspiel zwischen naturwissenschaftli-cher Erkenntnis und technischer Anwendung bewirkt einerseits Fortschritte auf vielenGebieten vor allem auch bei der Entwicklung und Anwendung von neuen Technologienund Produktionsverfahren Andererseits birgt das Streben nach Fortschritt auch Risi-ken die bewertet und beherrscht werden muumlssen Naturwissenschaftlich-technischeErkenntnisse und Innovationen stehen damit zunehmend im Fokus gesellschaftlicherDiskussionen und Auseinandersetzungen Eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungbietet dabei die Grundlage fuumlr fundierte Urteile in Entscheidungsprozessen uumlber er-wuumlnschte oder unerwuumlnschte Entwicklungen
Innerhalb der von allen Faumlchern zu erfuumlllenden Querschnittsaufgaben tragen ins-besondere auch die Faumlcher des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Auf-gabenfeldes im Rahmen der Entwicklung von Gestaltungskompetenz zur kritischenReflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen zur Werteerziehung zurEmpathie und Solidaritaumlt zum Aufbau sozialer Verantwortung zur Gestaltung einerdemokratischen Gesellschaft zur Sicherung der natuumlrlichen Lebensgrundlagen auchfuumlr kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und zur kultu-rellen Mitgestaltung bei Daruumlber hinaus leisten sie einen Beitrag zur interkulturellenVerstaumlndigung zur interdisziplinaumlren Verknuumlpfung von Kompetenzen auch mit gesell-schaftswissenschaftlichen und sprachlich-literarisch-kuumlnstlerischen Feldern sowie zurVorbereitung auf Ausbildung Studium Arbeit und Beruf
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Aufgaben und Ziele des Faches
Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskrip-tiven zu einer explorativen Wissenschaft veraumlndert Sie befasst sich mit allgemeinenGesetzmaumlszligigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in AufbauOrganisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen einschlieszliglich dermolekularen Ebene Sie bedient sich gaumlngiger naturwissenschaftlicher Methoden Dabeispielen sowohl die Beschreibung von Phaumlnomenen in einer exakten Fachsprache daszielgerichtete ergebnisorientierte Uumlberpruumlfen von Hypothesen durch Experimente alsauch das logische Schlieszligen und Argumentieren eine besondere Rolle Kennzeichnendsind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte alsauch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse In Abgrenzung zuanderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaftzu charakterisieren die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somitu a mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschaumlftigt Vor diesem Hintergrund ist dieEvolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen die dem gesamten Prozesszugrunde liegt
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermoumlglicht dem Individuum ein Verstaumlndnisder lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kom-munikation Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichenProblemloumlsungen und technischen Entwicklungen Durch die Entwicklungen in denGebieten der Stammzellforschung Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durchoumlffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit Biodiversitaumlt und Klimawandel befindet sichdie Biologie zunehmend im Uumlberschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und ge-sellschaftlichen Werten und Normen Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowieMenschenwuumlrde spielen hier eine zentrale Rolle Dem Biologieunterricht des 21 Jahr-hunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu Er traumlgt deshalb zu einervertieften Allgemeinbildung bei
Die uumlbergreifende fachlicheKompetenz einer vertieften biologisch-naturwissenschaft-lichen Bildung besteht insbesondere darin die besonderen Denk- und Arbeitsweisender Biologie als Naturwissenschaft und deren Entstehung zu verstehen und diese fuumlrProblemloumlsungen und die Erweiterung des eigenen Wissens zu nutzen Sie umfasstFaumlhigkeiten konzeptionelles Wissen und methodische Fertigkeiten anzuwenden umspezifische Fragestellungen Probleme und Problemloumlsungen zu erkennen Phaumlnomene
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Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
18
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
mit theoretischen und experimentellen Methodensup1 systematisch zu untersuchen sowiegestuumltzt durch Daten oder andere Belege Schlussfolgerungen zu ziehen und daraufbasierend uumlberzeugend zu argumentieren und rationale Entscheidungen zu treffen Siefindet auszligerdem ihren Ausdruck in der Bereitschaft sich reflektierend und gestaltendmit naturwissenschaftlichen Ideen und Problemen auseinanderzusetzen
Der vorliegende Kernlehrplan konkretisiert die Kompetenzen die als Ergebnis des Un-terrichts in der gymnasialen Oberstufe fuumlr eine vertiefte naturwissenschaftliche Bildungim Fach Biologie als unerlaumlsslich angesehen werden
Vernetzung biologischen Wissens uumlber Basiskonzepte
In Anlehnung an die Bildungsstandards fuumlr den mittleren Schulabschluss und in derenFortfuumlhrung werden dem Fach Biologie die Basiskonzepte System Struktur und Funktionund Entwicklung zugeordnet und weiter ausdifferenziert Basiskonzepte haben wichtigestrukturierende und orientierende Funktionen Sie beinhalten zentrale aufeinanderbezogene Begriffe Modellvorstellungen und Theorien mit deren Hilfe Prozesse unddamit verknuumlpfte Handlungsmoumlglichkeiten beschrieben werden koumlnnen Als Konzeptemit besonderer Bedeutung und Reichweite eignen sie sich besonders gut zur VernetzungdesWissens in unterschiedlichen Inhaltsfeldern der Biologie Sie ermoumlglichen auszligerdemSachverhalte situationsuumlbergreifend aus bestimmten Perspektiven anzugehen Somitbilden sie uumlbergeordnete Strukturen im Entstehungsprozess eines vielseitig verknuumlpftenWissensnetzes
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe knuumlpft an den Unterricht in der Sekun-darstufe I an und vermittelt neben grundlegenden Kenntnissen und QualifikationenEinsichten auch in komplexere Naturvorgaumlnge sowie fuumlr das Fach typische Herange-hensweisen an Aufgaben und Probleme Dazu lernen Schuumllerinnen und Schuumller zu-nehmend selbststaumlndig Sichtweisen der Biologie kennen und erfahren Moumlglichkeitenund Grenzen naturwissenschaftlichen Denkens Sie intensivieren die quantitative Er-fassung biologischer Phaumlnomene praumlzisieren Modellvorstellungen und thematisierenModellbildungsprozesse die auch zu einer umfangreicheren Theoriebildung fuumlhrenDie Betrachtung und Erschlieszligung von komplexen Ausschnitten der Lebenswelt unter
sup1Die Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht an allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen(RISU-NRW) sind zu beachten
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Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
14
Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
16
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
17
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
18
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
19
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Aufgaben und Ziele des Faches
biologischen Aspekten erfordert von ihnen in hohemMaszlige Kommunikations- und Hand-lungsfaumlhigkeit Zur Erfuumlllung dieser Aufgaben und zum Erreichen der Ziele vermittelt derBiologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe fachliche und fachmethodische Inhalteunter Beruumlcksichtigung von Methoden und Formen selbststaumlndigen und kooperativenArbeitens Er knuumlpft an die Ideen und Vorstellungen der Lernenden an um ein kumu-latives Lernen zu ermoumlglichen Unterschiedliche auch geschlechtsspezifisch gepraumlgteHerangehensweisen Interessen Vorerfahrungen und fachspezifische Kenntnisse sindangemessen zu beruumlcksichtigen Das Lernen in Kontexten die durch die Lehrkraumlfte vorOrt festgelegt werden ist verbindlich Lernen in Kontexten bedeutet dass Fragestellun-gen aus der Praxis der Forschung technische und gesellschaftliche Fragestellungen undsolche aus der Lebenswelt der Schuumllerinnen und Schuumller den Rahmen fuumlr Unterrichtund Lernprozesse bilden Dafuumlr geeignete Kontexte beschreiben reale Situationen mitauthentischen Problemen deren Relevanz auch fuumlr Schuumllerinnen und Schuumller erkennbarist und die mit den zu erwerbenden Kompetenzen geloumlst werden koumlnnen
Aufgabe der Einfuumlhrungsphase ist es Schuumllerinnen und Schuumller auf einen erfolgrei-chen Lernprozess in der Qualifikationsphase vorzubereiten Wesentliche Ziele bestehendarin neue fachliche Anforderungen der gymnasialen Oberstufe u a bezuumlglich einerverstaumlrkten Formalisierung Systematisierung und reflexiven Durchdringung sowie einergroumlszligeren Selbststaumlndigkeit beim Erarbeiten und Bearbeiten fachlicher Fragestellungenund Probleme zu verdeutlichen und einzuuumlben Dabei ist es notwendig die im Unter-richt der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenzen zu konsolidieren und zu vertiefenum eine gemeinsame Ausgangsbasis fuumlr weitere Lernprozesse zu schaffen Insbesonde-re in dieser Phase ist eine individuelle Foumlrderung von Schuumllerinnen und Schuumllern mitheterogenen Bildungsbiographien von besonderer Bedeutung
In der Qualifikationsphase findet der Unterricht im Fach Biologie in einem Kursauf grundlegendem Anforderungsniveau (Grundkurs) oder einem Kurs auf erhoumlhtemAnforderungsniveau (Leistungskurs) statt Die Anforderungen in den beiden Kursartenunterscheiden sich nicht nur quantitativ sondern vor allem qualitativ
Im Grundkurs erwerben Schuumllerinnen und Schuumller eine wissenschaftspropaumldeutischorientierte Grundbildung Sie entwickeln die Faumlhigkeit sich mit grundlegenden Fra-gestellungen Sachverhalten Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologieauseinanderzusetzen Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethodensowie Darstellungsformen des Faches vertraut und koumlnnen in exemplarischer FormZusammenhaumlnge im Fach und mit anderen Faumlchern herstellen und problembezogennutzen Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstuumltzt durch einestarke Vernetzung und lebensweltliche Bezuumlge die Einsicht in die Bedeutung des Fachesund traumlgt durch die Vermittlung und Foumlrderung von Kompetenzen in den Bereichen
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe
Umgang mit Fachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation und Bewertung zurSelbststaumlndigkeit der Lernenden bei
Im Leistungskurs erweitern Schuumllerinnen und Schuumller die oben beschriebenen Faumlhig-keiten im Sinne einer systematischeren vertieften und reflektierten wissenschaftspropauml-deutisch angelegten Arbeitsweise Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch diedifferenzierte und staumlrker vernetzte Bearbeitung von Inhalten Modellen und Theoriendie Komplexitaumlt des Faches deutlicher Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethodenin einer Weise die ihnen selbststaumlndiges Anwenden Uumlbertragen und Reflektieren invariablen Situationen ermoumlglicht Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveraumlneVernetzung von innerfachlichen Teilaspekten aber auch von verschiedenen fachlichrelevanten Disziplinen
In beiden Kurstypen finden Aspekte einer vertieften Allgemeinbildung Wissenschafts-propaumldeutik und Studierfaumlhigkeit sowie Berufsorientierung Beruumlcksichtigung Auf dieseWeise traumlgt das Fach Biologie dazu bei dass den individuellen Beduumlrfnissen in derLebenswelt aller Schuumllerinnen und Schuumller verantwortungsvoll Rechnung getragenwird Sie sollen zudem waumlhrend der gesamten Einfuumlhrungs- und Qualifikationsphase inihrer Persoumlnlichkeitsentwicklung individuelle Foumlrderung erfahren und entsprechendeKompetenzen erwerben die sie in ihrer Weiterentwicklung zu sozialen studier- und be-rufsfaumlhigen Individuen unterstuumltzen Somit koumlnnen sie aktiv und verantwortungsbewusstan ihrer persoumlnlichen Lebensgestaltung mitwirken
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
52
Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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2 Kompetenzbereiche Inhaltsfelder undKompetenzerwartungen
Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene uumlbergreifendefachliche Kompetenz wird ausdifferenziert indem fachspezifische Kompetenzbereicheund Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden Dieses analytische Vorgehenerfolgt um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegen-staumlnde andererseits transparent zu machen In den Kompetenzerwartungen werdenbeide Seiten miteinander verknuumlpft Damit wird der Tatsache Rechnung getragen dassder gleichzeitige Einsatz von Koumlnnen und Wissen bei der Bewaumlltigung von Anforde-rungssituationen eine zentrale Rolle spielt
Kompetenzerwartungen(Verknuumlpfung von Prozessen und Gegenstaumlnden)
Uumlbergreifende fachliche Kompetenz
Kompetenzbereiche(Prozesse)
Inhaltsfelder(Gegenstaumlnde)
Kompetenzbereiche repraumlsentieren die Grunddimensionen des fachlichen HandelnsSie dienen dazu die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu struktu-rieren und den Zugriff fuumlr die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen
16
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
17
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
18
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
59
Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die imUnterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstaumlndeund liefern Hinweise fuumlr die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens
Kompetenzerwartungen fuumlhren Prozesse und Gegenstaumlnde zusammen und beschrei-ben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse die auf zwei Stufenbis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen Kompetenzerwartungen
bull beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewaumlltigung vonAnforderungssituationen ausgerichtet
bull stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse Faumlhigkeiten undFertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar
bull ermoumlglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende derSekundarstufe II und zielen auf kumulatives systematisch vernetztes Lernen
bull koumlnnen in Aufgabenstellungen umgesetzt und uumlberpruumlft werden
Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen deraufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen beschraumlnkt sondern soll es Schuumllerinnen undSchuumllern ermoumlglichen diese weiter auszubauen und daruumlber hinausgehende Kompe-tenzen zu erwerben
21 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
Der Biologieunterricht in der gymnasialen Oberstufe ermoumlglicht den Erwerb von Kom-petenzen die fuumlr eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung erforderlichsind
Kompetenzbereiche
Fuumlr naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse werden Kompetenzen aus meh-reren nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benoumltigt DieserKernlehrplan unterscheidet die vier Kompetenzbereiche Umgang mit Fachwissen Er-kenntnisgewinnung Kommunikation sowie Bewertung
Umgang mit Fachwissen Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen beziehtsich auf die Faumlhigkeit biologische Konzepte zur Loumlsung von Aufgaben und Problemenin fachbezogenen Anwendungsbereichen auszuwaumlhlen und zu nutzen Dazu ist eintiefes Verstaumlndnis ihrer Bedeutung notwendig was u a die Kenntnis von Eigenschaften
17
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
18
Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
19
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
theoretischen Einbettungen oder funktionalen Zusammenhaumlngen GuumlltigkeitsbereichenBeispielen fuumlr die Tragfaumlhigkeit bestimmter Konzepte sowie von verknuumlpften Hand-lungsmoumlglichkeiten beinhaltet Fuumlr einen sicheren Zugriff auf vorhandenes und fuumlr dieErschlieszligung und Integration von neuem Fachwissen ist es auszligerdem erforderlich dasWissen sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren
Erkenntnisgewinnung Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet dieFaumlhigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schuumllerinnen und Schuumllern natur-wissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen diese mit Experimenten und anderenMethoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern Na-turwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung derWirklichkeit Modelle von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Mo-dellen und Theorien dienen dabei zur Veranschaulichung Erklaumlrung und VorhersageEine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter derBiologie mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderenMoumlglichkeiten der Weltbegegnung ab
Kommunikation Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fauml-higkeiten fuumlr einen produktiven fachlichen Austausch Kennzeichnend dafuumlr ist digitaleund analoge Informationsquellen selbststaumlndig zu suchen kritisch auf ihre Seriositaumlt zupruumlfen und verwendete Quellen ordnungsgemaumlszlig zu dokumentieren Dazu gehoumlrt Infor-mationen zu selektieren sie zu versprachlichen und zu verschriftlichen sowie gebraumluch-liche Darstellungsformen wie Tabellen Graphiken und Diagramme zu beherrschen undbewaumlhrte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten Charakteristisch fuumlr dieBiologie als Naturwissenschaft sind auszligerdem das Offenlegen eigener Uumlberlegungendie Bereitschaft eigene Gedanken und Untersuchungsergebnisse einer fachlichen Kri-tik zu stellen und die kritische Auseinandersetzung mit anderen Standpunkten undVorstellungen
Bewertung Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Faumlhigkeit ethischuumlberlegt zu urteilen Dazu gehoumlrt Kriterien und Handlungsmoumlglichkeiten sorgfaumlltigzusammenzutragen und gegeneinander abzuwaumlgen Auf dieser Grundlage ist esmoumlglichrationale und begruumlndete Entscheidungen zu treffen und dafuumlr zielfuumlhrend Positionzu beziehen Fuumlr gesellschaftliche und persoumlnliche Entscheidungen sind diesbezuumlglichdie Kenntnis und Beruumlcksichtigung von Normen Werten und Fakten bedeutsam nachdenen Interessen und Folgen biologischer Forschung beurteilt werden koumlnnen Es ist
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
52
Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches
jedoch auch notwendig die Chancen fuumlr biologische Problemloumlsungen einschaumltzen zukoumlnnen und zu erkennen wo vor allem naturwissenschaftliche biomedizinische undbiotechnische Erkenntnisse an ihre Grenzen stoszligen
Inhaltsfelder
Kompetenzen sind nicht nur an Kompetenzbereiche sondern immer auch an fachlicheInhalte gebunden Eine vertiefte biologisch-naturwissenschaftliche Bildung soll deshalbmit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden
Einfuumlhrungsphase
Inhaltsfeld 983426 Biologie der Zelle Die Zelle als Grundbaustein des Lebens besitztStrukturen die ein eigenstaumlndiges und selbsterhaltendes System ermoumlglichen Im In-haltsfeld Biologie der Zelle sind deshalb naturwissenschaftliche Fragestellungen undexperimentelle Daten zur Struktur und Funktion von Zellorganellen aber auch zu zel-lulaumlren Vorgaumlngen im Plasma und an Biomembranen Schwerpunkte Ein Verstaumlndnisdieser Zusammenhaumlnge bildet die Grundlage fuumlr biomedizinische und biotechnischeAnwendungen
Inhaltsfeld 983427 Energiestoffwechsel Alle Zellen benoumltigen Energie um ihre spezifi-schen Aufgaben zu erfuumlllen Das Inhaltsfeld Energiestoffwechsel bezieht sich auf dieEnergieumwandlung im Bereich der Dissimilation Mithilfe enzymatischer Reaktionenlaufen Energie liefernde Prozesse ab die die Grundlage physiologischer Vorgaumlnge undUntersuchungen u a im Sport bilden Kenntnisse zur Enzymatik werden auch fuumlrbiotechnische und biomedizinische Prozesse genutzt
Qualifikationsphase
Inhaltsfeld983428 Genetik Im Inhaltsfeld Genetik werden die Steuerung biochemischerStoffwechselprozesse in Zellen die Regulation und Veraumlnderung von Genen sowiedie Weitergabe genetischer Strukturen behandelt Entwicklungs- und Differenzierungs-vorgaumlnge im lebenden Organismus lassen sich somit als Resultat zellulaumlrer Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen Strukturen beschreiben Genetisch bedingte Krank-heiten koumlnnen mit Kenntnissen uumlber Fehlsteuerungen von Stoffwechselprozessen er-klaumlrt werden Auf der Grundlage molekulargenetischer Forschungsexperimente lassensich moderne und zukunftsorientierte Methoden zur Behandlung von Krankheiten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und verstehen Die gesellschaftlich-ethische Bedeutung genetischer For-schungsergebnisse Verfahren und Techniken wird fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumllernachvollziehbar und beurteilbar
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie Im Inhaltsfeld Neurobiologie geht es um den Aufbaudie Funktion und Verschaltung von Neuronen und Sinneszellen Ein Spezialgebiet ist dieHirnforschung Anatomische und physiologische Untersuchungen des Gehirns mithilfemoderner bildgebender Verfahren fuumlhren zu neuen Erkenntnissen bei Wahrnehmungs-und Lernvorgaumlngen Fuumlr das Verstaumlndnis der Steuerung physiologischer Prozesse imOrganismus sind Kenntnisse zum Aufbau und der Funktion bestimmter neuronalerBereiche und Hormone erforderlich Die Neurobiologie entwickelt weiterhin moderneUntersuchungs- und Behandlungsmethoden die fuumlr den einzelnen Menschen aberauch fuumlr die Gesellschaft von Bedeutung sind
Inhaltsfeld 983430 Oumlkologie Das Inhaltsfeld Oumlkologie beschaumlftigt sich ausgehend vonder fotosynthetischen Assimilation mit dem Energiehaushalt von Oumlkosystemen unduntersucht die Wirkung biotischer und abiotischer Faktoren auf Individuen Populations-dynamische Prozesse und Lebenszyklusstrategien lassen sich auf der Grundlage dieserErkenntnisse verdeutlichen Die Einschaumltzung und die Beurteilung von Faktoren dieeine Bioumlzonose ausmachen schaffen Erkenntnisse uumlber die Komplexitaumlt von Systemzu-sammenhaumlngen Dies ist die Grundlage fuumlr die Bewertung anthropogener Eingriffe inOumlkosysteme und deren moumlgliche Konsequenzen fuumlr die Dynamik und voruumlbergehendeStabilitaumlt von Oumlkosystemen sowie fuumlr Biodiversitaumlt und Klima Die Basis fuumlr ein zukunfts-faumlhiges oumlkologisches Verhalten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann damit gelegtwerden
Inhaltsfeld 983431 Evolution Im Inhaltsfeld Evolution geht es um die Darstellung derEvolution als dynamischen Prozess der zu staumlndigen Veraumlnderungen von Arten und Zu-sammensetzungen von Genpools und Populationen fuumlhrt Die Veraumlnderungen werdenin der modernen Evolutionsforschung mithilfe von phaumlnomenologischen und molekular-biologischen Forschungsmethoden untersucht Mithilfe der Ergebnisse insbesonderemolekulargenetischer Erkenntnisse lassen sich phylogenetische Zusammenhaumlnge undStammbaumlume auch im Bereich der Humanevolution praumlziser erklaumlren Die Evolutions-theorie beeinflusst unser Selbstverstaumlndnis und unser Weltbild nachhaltig
20
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
52
Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
57
Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
22 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Einfuumlhrungsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbau-end auf einer ggf heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I ndash amEnde der Einfuumlhrungsphase uumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgenDabei werden zunaumlchst uumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenz-bereichen aufgefuumlhrt und im Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Diebeigefuumlgten Kuumlrzel dienen dabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progressi-on der uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vglAnhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabeausgewaumlhlte biologische Phaumlnomene und Konzepte beschrei-ben
UF2Auswahl
biologische Konzepte zur Loumlsung von Problemen in eingegrenz-ten Bereichen auswaumlhlen und dabei Wesentliches von Unwe-sentlichem unterscheiden
UF3Systematisierung
die Einordnung biologischer Sachverhalte und Erkenntnisse ingegebene fachliche Strukturen begruumlnden
UF4Vernetzung
bestehendes Wissen aufgrund neuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren und reorganisieren
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen biologische Probleme beschreibenin Teilprobleme zerlegen und dazu biologische Fragestellungenformulieren
E2Wahrnehmungund Messung
kriteriengeleitet beobachten und messen sowie gewonnene Er-gebnisse objektiv und frei von eigenen Deutungen beschreiben
E3Hypothesen
zur Klaumlrung biologischer Fragestellungen Hypothesen formulie-ren und Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruumlfung angeben
21
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente und Untersuchungen zielgerichtet nach dem Prin-zip der Variablenkontrolle unter Beachtung der Sicherheitsvor-schriften planen und durchfuumlhren und dabei moumlgliche Fehler-quellen reflektieren
E5Auswertung
Daten bezuumlglich einer Fragestellung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitative Zusammenhaumlnge ableiten unddiese fachlich angemessen beschreiben
E6Modelle
Modelle zur Beschreibung Erklaumlrung und Vorhersage biologi-scher Vorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen und deren Grenzen undGuumlltigkeitsbereiche angeben
E7Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen die Bedeutung aber auch die Vor-laumlufigkeit biologischer Modelle und Theorien beschreiben
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
DokumentationFragestellungenUntersuchungen Experimente undDaten struk-turiert dokumentieren auch mit Unterstuumltzung digitaler Werk-zeuge
K2Recherche
in vorgegebenen Zusammenhaumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithilfe von Fachbuumlchern und ande-ren Quellen bearbeiten
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte Arbeitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formal sprachlich und fachlich korrektin Kurzvortraumlgen oder kurzen Fachtexten darstellen
K4Argumentation
biologische Aussagen und Behauptungen mit sachlich fundier-ten und uumlberzeugenden Argumenten begruumlnden bzw kritisie-ren
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienbei der Bewertung von Sachverhalten in naturwissenschaftli-chen Zusammenhaumlngen fachliche gesellschaftliche und morali-sche Bewertungskriterien angeben
22
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
59
Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
B2Entscheidungen
in Situationenmit mehreren Handlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwaumlgen gewichten und einenbegruumlndeten Standpunkt beziehen
B3Werte und Normen
in bekannten Zusammenhaumlngen ethische Konflikte bei Ausein-andersetzungen mit biologischen Fragestellungen sowie moumlgli-che Loumlsungen darstellen
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Zielsetzungen der Naturwissen-schaften darstellen
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Einfuumlhrungsphase obligatorischen Inhaltsfelder983426 und983427entwickelt werden
983426 Biologie der Zelle
983427 Energiestoffwechsel
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983426 Biologie der Zelle
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Zellaufbau
Biomembranen
Stofftransport zwischen Komparti-menten
Funktion des Zellkerns
Zellverdopplung und DNA
Erforschung der Biomembranen
Zellkulturen
23
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
24
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
57
Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Prokaryot Eukaryot Biomembran Zellorganell ZellkernChromosom Makromolekuumll Cytoskelett Transport ZelleGewebe Organ Plasmolyse
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Cytoskelett Zelldifferenzierung ZellkompartimentierungTransport Diffusion Osmose Zellkommunikation Tracer
BasiskonzeptEntwicklung
Endosymbiose Replikation Mitose Zellzyklus Zelldifferen-zierung
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben den Aufbau pro- und eukaryotischer Zellen und stellen die Unter-schiede heraus (UF3)
beschreiben Aufbau und Funktion der Zellorganellen und erlaumlutern die Bedeutungder Zellkompartimentierung fuumlr die Bildung unterschiedlicher Reaktionsraumlumeinnerhalb einer Zelle (UF3 UF1)
ordnen die biologisch bedeutsamen Makromolekuumlle (Kohlenhydrate Lipide Pro-teine Nucleinsaumluren) den verschiedenen zellulaumlren Strukturen und Funktionenzu und erlaumlutern sie bezuumlglich ihrer wesentlichen chemischen Eigenschaften (UF1UF3)
erlaumlutern die membranvermittelten Vorgaumlnge der Endo- und Exocytose (u a amGolgi-Apparat) (UF1 UF2)
erlaumlutern die Bedeutung des Cytoskeletts fuumlr den intrazellulaumlren Transport unddie Mitose (UF3 UF1)
begruumlnden die biologische Bedeutung der Mitose auf der Basis der Zelltheorie(UF1 UF4)
ordnen differenzierte Zellen auf Grund ihrer Strukturen spezifischenGeweben undOrganen zu und erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion(UF3 UF4 UF1)
beschreiben den semikonservativen Mechanismus der DNA-Replikation (UF1UF4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
46
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Zellaufbau durch techni-schen Fortschritt an Beispielen (durch Licht- Elektronen- und Fluoreszenzmikro-skopie) dar (E7)
benennen Fragestellungen historischer Versuche zur Funktion des Zellkerns undstellen Versuchsdurchfuumlhrungen und Erkenntniszuwachs dar (E1 E5 E7)
werten Klonierungsexperimente (Kerntransfer bei Xenopus) aus und leiten ihreBedeutung fuumlr die Stammzellforschung ab (E5)
fuumlhren mikroskopische Untersuchungen zur Plasmolyse hypothesengeleitet durchund interpretieren die beobachteten Vorgaumlnge (E2 E3 E5 K1 K4)
fuumlhren Experimente zur Diffusion und Osmose durch und erklaumlren diese mitModellvorstellungen auf Teilchenebene (E4 E6 K1 K4)
beschreiben Transportvorgaumlnge durch Membranen fuumlr verschiedene Stoffe mithil-fe geeigneter Modelle und geben die Grenzen dieser Modelle an (E6)
stellen den wissenschaftlichen Erkenntniszuwachs zum Aufbau von Biomembra-nen durch technischen Fortschritt an Beispielen dar und zeigen daran die Veraumln-derlichkeit von Modellen auf (E5 E6 E7 K4)
erklaumlren den Aufbau der DNA mithilfe eines Strukturmodells (E6 UF1)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Beispiele der Osmose und Osmoregulation in unterschiedlichenQuellen und dokumentieren die Ergebnisse in einer eigenstaumlndigen Zusammen-fassung (K1 K2)
recherchieren die Bedeutung der Auszligenseite der Zellmembran und ihrer Ober-flaumlchenstrukturen fuumlr die Zellkommunikation (u a Antigen-Antikoumlrper-Reaktion)und stellen die Ergebnisse adressatengerecht dar (K1 K2 K3)
praumlsentieren adressatengerecht die Endosymbiontentheorie mithilfe angemesse-ner Medien (K3 K1 UF1)
recherchieren die Bedeutung und die Funktionsweise von Tracern fuumlr die Zellfor-schung und stellen ihre Ergebnisse graphisch und mithilfe von Texten dar (K2K3)
25
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen Moumlglichkeiten und Grenzen der Zellkulturtechnik in der Biotechnologieund Biomedizin auf (B4 K4)
Inhaltsfeld983427 Energiestoffwechsel
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Enzyme
Dissimilation
Koumlrperliche Aktivitaumlt und Stoffwech-sel
Enzyme im Alltag
Sport
BasiskonzeptSystem
Muskulatur Mitochondrium Enzym ZitronensaumlurezyklusDissimilation Gaumlrung
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Enzym Grundumsatz Leistungsumsatz Energieumwand-lung ATP NAD+
BasiskonzeptEntwicklung
Training
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern Struktur und Funktion von Enzymen und ihre Bedeutung als Biokataly-satoren bei Stoffwechselreaktionen (UF1 UF3 UF4)
stellen Methoden zur Bestimmung des Energieumsatzes bei koumlrperlicher Aktivitaumltvergleichend dar (UF4)
erklaumlren die Grundzuumlge der Dissimilation unter dem Aspekt der Energieumwand-lung mithilfe einfacher Schemata (UF3)
erlaumlutern die Bedeutung von NAD+ und ATP fuumlr aerobe und anaerobe Dissimilati-onsvorgaumlnge (UF1 UF4)
beschreiben und praumlsentieren die ATP-Synthese im Mitochondrium mithilfe ver-einfachter Schemata (UF2 K3)
erlaumlutern den Unterschied zwischen roter und weiszliger Muskulatur (UF1)
26
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
59
Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Einfuumlhrungsphase
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Enzymaktivitaumlt von verschiedenen Fakto-ren auf uumlberpruumlfen sie experimentell und stellen sie graphisch dar (E3 E2 E4 E5K1 K4)
beschreiben und interpretieren Diagramme zu enzymatischen Reaktionen (E5)
beschreiben und erklaumlren mithilfe geeigneter Modelle Enzymaktivitaumlt und Enzym-hemmung (E6)
uumlberpruumlfen Hypothesen zur Abhaumlngigkeit der Gaumlrung von verschiedenen Faktoren(E3 E2 E1 E4 E5 K1 K4)
erklaumlren mithilfe einer graphischen Darstellung die zentrale Bedeutung des Zitro-nensaumlurezyklus im Zellstoffwechsel (E6 UF4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
praumlsentieren eine Tracermethode bei der Dissimilation adressatengerecht (K3)
recherchieren Informationen zu verschiedenen Einsatzgebieten von Enzymen undpraumlsentieren und bewerten vergleichend die Ergebnisse (K2 K3 K4)
praumlsentieren unter Einbezug geeigneter Medien und unter Verwendung einerkorrekten Fachsprache die aerobe und anaerobe Energieumwandlung in Abhaumln-gigkeit von koumlrperlichen Aktivitaumlten (K3 UF1)
erlaumlutern unterschiedliche Trainingsformen adressatengerecht und begruumlnden siemit Bezug auf die Trainingsziele (K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
geben Moumlglichkeiten und Grenzen fuumlr den Einsatz von Enzymen in biologisch-technischen Zusammenhaumlngen an und waumlgen die Bedeutung fuumlr unser heutigesLeben ab (B4)
nehmen begruumlndet Stellung zur Verwendung leistungssteigernder Substanzenaus gesundheitlicher und ethischer Sicht (B1 B2 B3)
27
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
59
Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
23 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zumEnde der Qualifikationsphase
Der Unterricht soll es den Schuumllerinnen und Schuumllern ermoumlglichen dass sie ndash aufbauendauf der Kompetenzentwicklung in der Einfuumlhrungsphase ndash am Ende der Sekundarstufe IIuumlber die im Folgenden genannten Kompetenzen verfuumlgen Dabei werden zunaumlchstuumlbergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgefuumlhrt undim Anschluss zusaumltzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert Die beigefuumlgten Kuumlrzel dienendabei der Verortung sowie zur Verdeutlichung der Progression der uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen uumlber die einzelnen Stufen hinweg (vgl Anhang)
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen UF1
Wiedergabebiologische Phaumlnomene und Sachverhalte beschreiben und er-laumlutern
UF2Auswahl
zur Loumlsung von biologischen Problemen zielfuumlhrende Defini-tionen Konzepte und Handlungsmoumlglichkeiten begruumlndet aus-waumlhlen und anwenden
UF3Systematisierung
biologische Sachverhalte und Erkenntnisse nach fachlichen Kri-terien ordnen strukturieren und ihre Entscheidung begruumlnden
UF4Vernetzung
Zusammenhaumlnge zwischen unterschiedlichen natuumlrlichen unddurch menschliches Handeln hervorgerufenen Vorgaumlngen aufder Grundlage eines vernetzten biologischen Wissens erschlie-szligen und aufzeigen
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen E1
Probleme undFragestellungen
selbststaumlndig in unterschiedlichen Kontexten biologische Pro-bleme identifizieren analysieren und in Form biologischer Fra-gestellungen praumlzisieren
E2Wahrnehmungund Messung
Beobachtungen und Messungen auch mithilfe komplexer Ap-paraturen sachgerecht erlaumlutern
E3Hypothesen
mit Bezug auf Theorien Modelle und Gesetzmaumlszligigkeiten Hy-pothesen generieren sowie Verfahren zu ihrer Uumlberpruumlfungableiten
28
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
29
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
E4Untersuchungenund Experimente
Experimente mit komplexen Versuchsplaumlnen und -aufbautenmit Bezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlutern und unter Beach-tung fachlicher Qualitaumltskriterien (Sicherheit MessvorschriftenVariablenkontrolle Fehleranalyse) durchfuumlhren
E5Auswertung
Daten und Messwerte qualitativ und quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oder Gesetzmaumlszligigkeiten analysierenund Ergebnisse verallgemeinern
E6Modelle
Anschauungsmodelle entwickeln sowie mithilfe von theoreti-schen Modellen mathematischen Modellierungen und Simula-tionen biologische sowie biotechnische Prozesse erklaumlren odervorhersagen
E7Arbeits- undDenkweisen
naturwissenschaftliche Prinzipien reflektieren sowie Veraumlnde-rungen im Weltbild und in Denk- und Arbeitsweisen in ihrerhistorischen und kulturellen Entwicklung darstellen
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen K1
Dokumentationbei der Dokumentation von Untersuchungen Experimententheoretischen Uumlberlegungen und Problemloumlsungen eine korrek-te Fachsprache und fachuumlbliche Darstellungsweisen verwenden
K2Recherche
zu biologischen Fragestellungen relevante Informationen undDaten in verschiedenen Quellen auch in ausgewaumlhlten wis-senschaftlichen Publikationen recherchieren auswerten undvergleichend beurteilen
K3Praumlsentation
biologische Sachverhalte und Arbeitsergebnisse unter Verwen-dung situationsangemessener Medien und Darstellungsformenadressatengerecht praumlsentieren
K4Argumentation
sich mit anderen uumlber biologische Sachverhalte kritisch-kon-struktiv austauschen und dabei Behauptungen oder Beurteilun-gen durch Argumente belegen bzw widerlegen
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen B1
Kriterienfachliche wirtschaftlich-politische und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen und biotechnischen Sachverhal-ten unterscheiden und angeben
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
59
Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
B2Entscheidungen
Auseinandersetzungen und Kontroversen zu biologischen undbiotechnischen Problemen und Entwicklungen differenziert ausverschiedenen Perspektiven darstellen und eigene Entscheidun-gen auf der Basis von Sachargumenten vertreten
B3Werte und Normen
an Beispielen von Konfliktsituationen mit biologischem Hinter-grund kontroverse Ziele und Interessen sowie die Folgen wis-senschaftlicher Forschung aufzeigen und ethisch bewerten
B4Moumlglichkeiten undGrenzen
begruumlndet die Moumlglichkeiten und Grenzen biologischer Pro-blemloumlsungen und Sichtweisen bei innerfachlichen naturwis-senschaftlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen bewer-ten
231 Grundkurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
Bezieht man die uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufge-fuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander so ergeben sich die nachfolgendenkonkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnik
Bioethik
Mondscheinkinder
Insulinproduktion
30
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
59
Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Rekombination Stammzelle
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Epigenese ZelldifferenzierungMeiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der Rekombination (Reduktion und Neukombinati-on der Chromosomen) bei Meiose und Befruchtung (UF4)
vergleichen die molekularen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro- und Euka-ryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Genmutationen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und erklaumlren die Folgenvon Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
31
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren einen epigenetischen Mechanismus als Modell zur Regelung des Zell-stoffwechsels (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zu X-chromosomalen undautosomalen Vererbungsmodi genetisch bedingter Merkmale und begruumlnden dieHypothesen mit vorhandenen Daten auf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5UF4 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und beurteilen Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips an und beurteilen Chancen und Risiken (B1B3)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Plastizitaumlt und Lernen
Nervengifte
Gedaumlchtnis und Wahrnehmung
32
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
47
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Sympathicus Parasympathicus
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
erklaumlren die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten Axonen (UF1)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an einem Beispiel (UF4E6 UF2 UF1)
erklaumlren die Bedeutung der Plastizitaumlt des Gehirns fuumlr ein lebenslanges Lernen(UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
stellen das Prinzip der Signaltransduktion an einem Rezeptor anhand von Model-len dar (E6 UF1 UF2 UF4)
ermitteln mithilfe von Aufnahmen eines bildgebenden Verfahrens Aktivitaumltenverschiedener Gehirnareale (E5 UF4)
33
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
34
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinneszel-len bis zur Konstruktion des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Wirkungen von exogenen Substanzen auf den Koumlrper und bewertenmoumlgliche Folgen fuumlr Individuum und Gesellschaft (B3 B4 B2 UF4)
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Mensch und Oumlkosysteme
Weichmacher
Regenwald
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
57
Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem auf (UF3 UF4E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 UF4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen die Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen aufder Grundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (Pa-rasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
35
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf einen ausgewaumlhlten globalen Stoffkreislauf(K1 K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
36
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
37
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
41
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
42
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
44
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
45
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen Allel ncD-NA mtDNA
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie im Hinblick auf die Ver-breitung von Allelen und Verwandtschaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
erklaumlren Modellvorstellungen zu allopatrischen und sympatrischen Artbildungs-prozessen an Beispielen (E6 UF1)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7 B4)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausZoologie und Botanik aus und praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
232 Leistungskurs
Die Kompetenzen der Schuumllerinnen und Schuumller sollen im Rahmen der Behandlungder nachfolgenden fuumlr die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickeltwerden
983428 Genetik
983429 Neurobiologie
983430 Oumlkologie
983431 Evolution
38
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
39
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
40
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
43
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
Bezieht man die zu Beginn des Kapitels 23 beschriebenen uumlbergeordneten Kompe-tenzerwartungen sowie die unten aufgefuumlhrten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinanderso ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983428 Genetik
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Meiose und Rekombination
Analyse von Familienstammbaumlumen
Proteinbiosynthese
Genregulation
Gentechnologie
Bioethik
Genetisch bedingte Krankheiten
Omics
BasiskonzeptSystem
Merkmal Gen Allel Genwirkkette DNA Chromosom Ge-nom Stammzelle Rekombination Synthetischer Organis-mus
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Proteinbiosynthese Genetischer Code GenregulationTranskriptionsfaktor RNA-Interferenz Mutation Proto-Onkogen Tumor-Suppressorgen DNA-Chip
BasiskonzeptEntwicklung
Transgener Organismus Synthetischer Organismus Epige-nese Zelldifferenzierung Meiose
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern die Grundprinzipien der inter- und intrachromosomalen Rekombination(Reduktion undNeukombination der Chromosomen) beiMeiose und Befruchtung(UF4)
vergleichen die molekularbiologischen Ablaumlufe in der Proteinbiosynthese bei Pro-und Eukaryoten (UF1 UF3)
erlaumlutern die Bedeutung der Transkriptionsfaktoren fuumlr die Regulation von Zell-stoffwechsel und Entwicklung (UF1 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
erlaumlutern Eigenschaften des genetischen Codes und charakterisieren mit dessenHilfe Mutationstypen (UF1 UF2)
erklaumlren die Auswirkungen verschiedener Gen- Chromosom- und Genommuta-tionen auf den Phaumlnotyp (u a unter Beruumlcksichtigung von Genwirkketten) (UF1UF4)
beschreiben molekulargenetische Werkzeuge und erlaumlutern deren Bedeutung fuumlrgentechnische Grundoperationen (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren mithilfe eines Modells die Wechselwirkung von Proto-Onkogenen undTumor-Suppressorgenen auf die Regulation des Zellzyklus und beurteilen dieFolgen von Mutationen in diesen Genen (E6 UF1 UF3 UF4)
reflektieren und erlaumlutern den Wandel des Genbegriffes (E7)
benennen Fragestellungen und stellen Hypothesen zur Entschluumlsselung des ge-netischen Codes auf und erlaumlutern klassische Experimente zur Entwicklung derCode-Sonne (E1 E3 E4)
erlaumlutern wissenschaftliche Experimente zur Aufklaumlrung der Proteinbiosynthesegenerieren Hypothesen auf der Grundlage der Versuchsplaumlne und interpretierendie Versuchsergebnisse (E3 E4 E5)
erlaumlutern und entwickeln Modellvorstellungen auf der Grundlage von Experimen-ten zur Aufklaumlrung der Genregulation bei Prokaryoten (E2 E5 E6)
begruumlnden die Verwendung bestimmter Modellorganismen (u a E coli) fuumlr be-sondere Fragestellungen genetischer Forschung (E6 E3)
erklaumlren mithilfe von Modellen genregulatorische Vorgaumlnge bei Eukaryoten (E6)
erlaumlutern epigenetische Modelle zur Regelung des Zellstoffwechsels und leitenKonsequenzen fuumlr den Organismus ab (E6)
erlaumlutern molekulargenetische Verfahren (u a PCR Gelelektrophorese) und ihreEinsatzgebiete (E4 E2 UF1)
formulieren bei der Stammbaumanalyse Hypothesen zum Vererbungsmodusgenetisch bedingter Merkmale (X-chromosomal autosomal ZweifaktorenanalyseKopplung Crossing-over) und begruumlnden dieHypothesenmit vorhandenenDatenauf der Grundlage der Meiose (E1 E3 E5 UF4 K4)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
recherchieren Informationen zu humangenetischen Fragestellungen (u a gene-tisch bedingten Krankheiten) schaumltzen die Relevanz und Zuverlaumlssigkeit derInformationen ein und fassen die Ergebnisse strukturiert zusammen (K2 K1 K3K4)
stellen mithilfe geeigneter Medien die Herstellung transgener Lebewesen dar unddiskutieren ihre Verwendung (K1 B3)
recherchieren Unterschiede zwischen embryonalen und adulten Stammzellen undpraumlsentieren diese unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen (K2 K3)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen naturwissenschaftlich-gesellschaftliche Positionen zum therapeutischenEinsatz von Stammzellen dar und bewerten Interessen sowie Folgen ethisch (B3B4)
geben die Bedeutung von DNA-Chips und Hochdurchsatz-Sequenzierung an undbewerten Chancen und Risiken (B1 B3)
beschreiben aktuelle Entwicklungen in der Biotechnologie bis hin zum Aufbauvon synthetischen Organismen in ihren Konsequenzen fuumlr unterschiedliche Ein-satzziele und bewerten sie (B3 B4)
Inhaltsfeld983429 Neurobiologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Aufbau und Funktion von Neuronen
Neuronale Informationsverarbeitungund Grundlagen der Wahrnehmung
Leistungen der Netzhaut
Plastizitaumlt und Lernen
Methoden der Neurobiologie
Nervengifte
Auge
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
48
3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
49
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
BasiskonzeptSystem
Neuron Membran Ionenkanal Synapse Gehirn Rezeptor
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Neuron Natrium-Kalium-Pumpe Potentiale Amplituden-und Frequenzmodulation Synapse Neurotransmitter Hor-mon second messenger Reaktionskaskade Fototransdukti-on Sympathicus Parasympathicus Neuroenhancer
BasiskonzeptEntwicklung
Neuronale Plastizitaumlt
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben Aufbau und Funktion des Neurons (UF1)
vergleichen die Weiterleitung des Aktionspotentials an myelinisierten und nichtmyelinisierten Axonen miteinander und stellen diese unter dem Aspekt der Lei-tungsgeschwindigkeit in einen funktionellen Zusammenhang (UF2 UF3 UF4)
erlaumlutern die Verschaltung von Neuronen bei der Erregungsweiterleitung undder Verrechnung von Potentialen mit der Funktion der Synapsen auf molekularerEbene (UF1 UF3)
erklaumlren die Rolle von Sympathikus und Parasympathikus bei der neuronalen undhormonellen Regelung von physiologischen Funktionen an Beispielen (UF4 E6UF2 UF1)
erlaumlutern den Aufbau und die Funktion der Netzhaut unter den Aspekten der Farb-und Kontrastwahrnehmung (UF3 UF4)
stellen Moumlglichkeiten und Grenzen bildgebender Verfahren zur Anatomie undzur Funktion des Gehirns (PET und fMRT) gegenuumlber und bringen diese mit derErforschung von Gehirnablaumlufen in Verbindung (UF4 UF1 B4)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
erklaumlren Ableitungen von PotentialenmittelsMesselektroden anAxon und Synapseund werten Messergebnisse unter Zuordnung der molekularen Vorgaumlnge anBiomembranen aus (E5 E2 UF1 UF2)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Messdaten der Patch-Clamp-Technik Veraumlnderungen von Ionenstroumlmendurch Ionenkanaumlle ab und entwickeln dazu Modellvorstellungen (E5 E6 K4)
erklaumlren den Begriff der Plastizitaumlt anhand geeigneter Modelle und leiten dieBedeutung fuumlr ein lebenslanges Lernen ab (E6 UF4)
stellen die Veraumlnderung der Membranspannung an Lichtsinneszellen anhand vonModellen dar und beschreiben die Bedeutung des second messengers und derReaktionskaskade bei der Fototransduktion (E6 E1)
KOMMUNIKATION
Die Schuumllerinnen und Schuumller
dokumentieren und praumlsentieren die Wirkung von endo- und exogenen Stoffenauf Vorgaumlnge am Axon der Synapse und auf Gehirnareale an konkreten Beispielen(K1 K3 UF2)
stellen den Vorgang von der durch einen Reiz ausgeloumlsten Erregung von Sinnes-zellen bis zur Entstehung des Sinneseindrucks bzw der Wahrnehmung im Gehirnunter Verwendung fachspezifischer Darstellungsformen in Grundzuumlgen dar (K1K3)
stellen aktuelle Modellvorstellungen zum Gedaumlchtnis auf anatomisch-physiologi-scher Ebene dar (K3 B1)
recherchieren und praumlsentieren aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu einerdegenerativen Erkrankung (K2 K3)
BEWERTUNG
Die Schuumllerinnen und Schuumller
leiten Wirkungen von endo- und exogenen Substanzen (u a von Neuroenhan-cern) auf die Gesundheit ab und bewerten moumlgliche Folgen fuumlr Individuum undGesellschaft (B3 B4 B2 UF2 UF4)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
Inhaltsfeld983430 Oumlkologie
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Umweltfaktoren und oumlkologische Po-tenz
Dynamik von Populationen
Stoffkreislauf und Energiefluss
Fotosynthese
Mensch und Oumlkosysteme
Feldstudien
Weichmacher
BasiskonzeptSystem
Oumlkosystem Biozoumlnose Population Organismus Symbio-se Parasitismus Konkurrenz Kompartiment FotosyntheseStoffkreislauf
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Chloroplast oumlkologische Nische oumlkologische Potenz Popu-lationsdichte
BasiskonzeptEntwicklung
Sukzession Populationswachstum Lebenszyklusstrategie
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
zeigen den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bioindikatoren undder Intensitaumlt abiotischer Faktoren in einem beliebigen Oumlkosystem (UF3 UF4 E4)
erlaumlutern den Zusammenhang zwischen Fotoreaktion und Synthesereaktion undordnen die Reaktionen den unterschiedlichen Kompartimenten des Chloroplastenzu (UF1 UF3)
beschreiben die Dynamik von Populationen in Abhaumlngigkeit von dichteabhaumlngigenund dichteunabhaumlngigen Faktoren (UF1)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren Messdaten zur Abhaumlngigkeit der Fotosyntheseaktivitaumlt von unter-schiedlichen abiotischen Faktoren (E5)
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
leiten aus Forschungsexperimenten zur Aufklaumlrung der Fotosynthese zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen ab (E1 E3 UF2 UF4)
untersuchen das Vorkommen die Abundanz und die Dispersion von Lebeweseneines Oumlkosystems im Freiland (E1 E2 E4)
leiten aus Daten zu abiotischen und biotischen Faktoren Zusammenhaumlnge imHinblick auf zyklische und sukzessive Veraumlnderungen (Abundanz und Dispersionvon Arten) sowie K- und r-Lebenszyklusstrategien ab (E5 UF1 UF2 UF3 K4 UF4)
planen ausgehend von Hypothesen Experimente zur Uumlberpruumlfung der oumlkologi-schen Potenz nach dem Prinzip der Variablenkontrolle nehmen kriterienorientiertBeobachtungen und Messungen vor und deuten die Ergebnisse (E2 E3 E4 E5K4)
entwickeln aus zeitlich-rhythmischen Aumlnderungen des Lebensraums biologischeFragestellungen und erklaumlren diese auf der Grundlage von Daten (E1 E5)
untersuchen Veraumlnderungen von Populationen mithilfe von Simulationen auf derGrundlage des Lotka-Volterra-Modells (E6)
vergleichen das Lotka-Volterra-Modell mit veroumlffentlichten Daten aus Freiland-messungen und diskutieren die Grenzen des Modells (E6)
leiten aus Untersuchungsdaten zu intra- und interspezifischen Beziehungen (u aParasitismus Symbiose Konkurrenz) moumlgliche Folgen fuumlr die jeweiligen Arten abund praumlsentieren diese unter Verwendung angemessener Medien (E5 K3 UF1)
erklaumlren mithilfe des Modells der oumlkologischen Nische die Koexistenz von Arten(E6 UF1 UF2)
erlaumlutern die Aussagekraft von biologischen Regeln (u a tiergeographische Re-geln) und grenzen diese von naturwissenschaftlichen Gesetzen ab (E7 K4)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
erlaumlutern mithilfe einfacher Schemata das Grundprinzip der Energieumwandlungin den Fotosystemen und den Mechanismus der ATP-Synthese (K3 UF1)
stellen energetische und stoffliche Beziehungen verschiedener Organismen un-ter den Aspekten von Nahrungskette Nahrungsnetz und Trophieebene formalsprachlich und fachlich korrekt dar (K1 K3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
praumlsentieren und erklaumlren auf der Grundlage von Untersuchungsdaten die Wir-kung von anthropogenen Faktoren auf ausgewaumlhlte globale Stoffkreislaumlufe (K1K3 UF1)
recherchieren Beispiele fuumlr die biologische Invasion von Arten und leiten Folgenfuumlr das Oumlkosystem ab (K2 K4)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
diskutieren Konflikte zwischen der Nutzung natuumlrlicher Ressourcen und demNaturschutz (B2 B3)
entwickeln Handlungsoptionen fuumlr das eigene Konsumverhalten und schaumltzendiese unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein (B2 B3)
Inhaltsfeld983431 Evolution
Inhaltliche Schwerpunkte Vorschlaumlge fuumlr moumlgliche Kontexte
Entwicklung der Evolutionstheorie
Grundlagen evolutiver Veraumlnderung
Art und Artbildung
Evolution und Verhalten
Evolution des Menschen
Stammbaumlume
Primaten
Parasiten
BasiskonzeptSystem
Art Population Paarungssystem Genpool Gen AllelncDNA mtDNA Biodiversitaumlt
BasiskonzeptStruktur undFunktion
Mutation Rekombination Selektion Gendrift Isolation In-vestment Homologie
BasiskonzeptEntwicklung
Fitness Divergenz Konvergenz Coevolution Adaptive Ra-diation Artbildung Phylogenese
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Qualifikationsphase
UMGANG MIT FACHWISSENDie Schuumllerinnen und Schuumller
beschreiben die Einordnung von Lebewesen mithilfe der Systematik und derbinaumlren Nomenklatur (UF1 UF4)
stellen die synthetische Evolutionstheorie zusammenfassend dar (UF2 UF4)
erlaumlutern den Einfluss der Evolutionsfaktoren (Mutation Rekombination Selekti-on Gendrift) auf den Genpool einer Population (UF4 UF1)
stellen den Vorgang der adaptiven Radiation unter dem Aspekt der Angepasstheitdar (UF2 UF4)
erlaumlutern das Konzept der Fitness und seine Bedeutung fuumlr den Prozess derEvolution unter dem Aspekt der Weitergabe von Allelen (UF1 UF4)
beschreiben und erlaumlutern molekulare Verfahren zur Analyse von phylogeneti-schen Verwandtschaften zwischen Lebewesen (UF1 UF2)
ordnen den modernen Menschen kriteriengeleitet den Primaten zu (UF3)
beschreiben Biodiversitaumlt auf verschiedenen Systemebenen (genetische Variabili-taumlt Artenvielfalt Vielfalt der Oumlkosysteme) (UF4 UF1 UF2 UF3)
ERKENNTNISGEWINNUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
analysieren anhand von Daten die evolutionaumlre Entwicklung von Sozialstrukturen(Paarungssysteme Habitatwahl) unter dem Aspekt der Fitnessmaximierung (E5UF2 UF4 K4)
stellen Erklaumlrungsmodelle fuumlr die Evolution in ihrer historischen Entwicklung unddie damit verbundenen Veraumlnderungen des Weltbildes dar (E7)
belegen an Beispielen den aktuellen evolutionaumlren Wandel von Organismen (u amithilfe von Auszuumlgen aus Gendatenbanken) (E2 E5)
analysieren molekulargenetische Daten und deuten sie mit Daten aus klassischenDatierungsmethoden im Hinblick auf die Verbreitung von Allelen und Verwandt-schaftsbeziehungen von Lebewesen (E5 E6)
deuten Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Merkmalen vonOrganismen zum Beleg konvergenter und divergenter Entwicklungen (E5 UF3)
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
50
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
51
Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Kompetenzbereiche Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen
bestimmen und modellieren mithilfe des Hardy-Weinberg-Gesetzes die Allelfre-quenzen in Populationen und geben Bedingungen fuumlr die Guumlltigkeit des Gesetzesan (E6)
erklaumlren Modellvorstellungen zu Artbildungsprozessen (u a allopatrische undsympatrische Artbildung) an Beispielen (E6 UF1)
entwickeln und erlaumlutern Hypothesen zu phylogenetischen Stammbaumlumen auf derBasis von Daten zu anatomisch-morphologischen und molekularen Homologien(E3 E5 K1 K4)
erstellen und analysieren Stammbaumlume anhand von Daten zur Ermittlung vonVerwandtschaftsbeziehungen von Arten (E3 E5)
KOMMUNIKATIONDie Schuumllerinnen und Schuumller
stellen Belege fuumlr die Evolution aus verschiedenen Bereichen der Biologie (u aMolekularbiologie) adressatengerecht dar (K1 K3)
erklaumlren mithilfe molekulargenetischer Modellvorstellungen zur Evolution derGenome die genetische Vielfalt der Lebewesen (K4 E6)
diskutieren wissenschaftliche Befunde (u a Schluumlsselmerkmale) und Hypothesenzur Humanevolution unter dem Aspekt ihrer Vorlaumlufigkeit kritisch-konstruktiv (K4E7)
waumlhlen angemessene Medien zur Darstellung von Beispielen zur Coevolution ausund praumlsentieren die Beispiele (K3 UF2)
BEWERTUNGDie Schuumllerinnen und Schuumller
grenzen die Synthetische Theorie der Evolution gegenuumlber nicht naturwissen-schaftlichen Positionen zur Entstehung von Artenvielfalt ab und nehmen zu diesenbegruumlndet Stellung (B2 K4)
bewerten die Problematik des Rasse-Begriffs beim Menschen aus historischer undgesellschaftlicher Sicht und nehmen zumMissbrauch dieses Begriffs aus fachlicherPerspektive Stellung (B1 B3 K4)
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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3 Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
Erfolgreiches Lernen ist kumulativ Entsprechend sind die Kompetenzerwartungen imKernlehrplan in der Regel in ansteigender Progression und Komplexitaumlt formuliert Dieserfordert dass Lernerfolgsuumlberpruumlfungen darauf ausgerichtet sein muumlssen Schuumllerin-nen und Schuumllern Gelegenheit zu geben Kompetenzen die sie in den vorangegange-nen Jahren erworben haben wiederholt und in wechselnden Zusammenhaumlngen unterBeweis zu stellen Fuumlr Lehrerinnen und Lehrer sind die Ergebnisse der begleitendenDiagnose und Evaluation des Lernprozesses sowie des Kompetenzerwerbs Anlass dieZielsetzungen und die Methoden ihres Unterrichts zu uumlberpruumlfen und ggf zu modifizie-ren Fuumlr die Schuumllerinnen und Schuumller sollen ein den Lernprozess begleitendes Feedbacksowie Ruumlckmeldungen zu den erreichten Lernstaumlnden eine Hilfe fuumlr die Selbsteinschaumlt-zung sowie eine Ermutigung fuumlr das weitere Lernen darstellen Die Beurteilung vonLeistungen soll demnach grundsaumltzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandesund Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknuumlpft sein
Die Leistungsbewertung ist so anzulegen dass sie den in den Fachkonferenzen gemaumlszligSchulgesetz beschlossenen Grundsaumltzen entspricht dass die Kriterien fuumlr die Notenge-bung den Schuumllerinnen und Schuumllern transparent sind und die Korrekturen sowie dieKommentierungen den Lernenden auch Erkenntnisse uumlber die individuelle Lernentwick-lung ermoumlglichen Dazu gehoumlren ndash neben der Etablierung eines angemessenenUmgangsmit eigenen Staumlrken Entwicklungsnotwendigkeiten und Fehlern ndash insbesondere auchHinweise zu individuell erfolgversprechenden allgemeinen und fachmethodischen Lern-strategien
Im Sinne der Orientierung an den zuvor formulierten Anforderungen sind grundsaumltz-lich alle in Kapitel 2 des Lehrplans ausgewiesenen Kompetenzbereiche (Umgang mitFachwissen Erkenntnisgewinnung Kommunikation Bewertung) bei der Leistungsbe-wertung angemessen zu beruumlcksichtigen Uumlberpruumlfungsformen schriftlicher muumlndlicherund ggf praktischer Art sollen deshalb darauf ausgerichtet sein die Erreichung derdort aufgefuumlhrten Kompetenzerwartungen zu uumlberpruumlfen Ein isoliertes lediglich aufReproduktion angelegtes Abfragen einzelner Daten und Sachverhalte allein kann dabeiden zuvor formulierten Anspruumlchen an die Leistungsfeststellung nicht gerecht werden
Die rechtlich verbindlichen Grundsaumltze der Leistungsbewertung sind im Schulge-setz sowie in der Ausbildungs- und Pruumlfungsordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
(APO-GOSt) dargestellt Demgemaumlszlig sind bei der Leistungsbewertung von Schuumllerin-nen und Schuumllern erbrachte Leistungen in den Beurteilungsbereichen bdquoSchriftlicheArbeitenKlausurenldquo sowie bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquoentsprechend den in der APO-GOSt angegebenen Gewichtungen zu beruumlcksichtigenDabei bezieht sich die Leistungsbewertung insgesamt auf die im Zusammenhang mitdem Unterricht erworbenen Kompetenzen und nutzt unterschiedliche Formen derLernerfolgsuumlberpruumlfung
Hinsichtlich der einzelnen Beurteilungsbereiche sind die folgenden Regelungen zubeachten
Beurteilungsbereich bdquoSchriftliche ArbeitenKlausurenldquo
Fuumlr den Einsatz in Klausuren kommen im Wesentlichen Uumlberpruumlfungsformen ndash ggfauch in Kombination ndash in Betracht die im letzten Abschnitt dieses Kapitels aufgefuumlhrtsind Die Schuumllerinnen und Schuumller muumlssen mit den Uumlberpruumlfungsformen die im Rah-men von Klausuren eingesetzt werden vertraut sein und rechtzeitig sowie hinreichendGelegenheit zur Anwendung haben
Uumlber ihre unmittelbare Funktion als Instrument der Leistungsbewertung hinaus sollenKlausuren im Laufe der gymnasialen Oberstufe auch zunehmend auf die inhaltlichenund formalen Anforderungen des schriftlichen Teils der Abiturpruumlfungen vorbereitenDazu gehoumlrt u a auch die Schaffung angemessener Transparenz im Zusammenhangmit einer kriteriengeleiteten Bewertung Beispiele fuumlr Pruumlfungsaufgaben und Auswer-tungskriterien sowie Konstruktionsvorgaben und Operatorenuumlbersichten koumlnnen imInternet auf den Seiten des Schulministeriums abgerufen werden
Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verstaumlndnisses auch dieDarstellung bedeutsam ist muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinrei-chend Rechnung getragen werden Gehaumlufte Verstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeitfuumlhren zu einer Absenkung der Note gemaumlszlig APO-GOSt Abzuumlge fuumlr Verstoumlszlige gegen diesprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen wenn diese bereits bei der Darstellungsleis-tung fachspezifisch beruumlcksichtigt wurden
In der Qualifikationsphase wird nach Festlegung durch die Schule eine Klausur durcheine Facharbeit ersetzt Facharbeiten dienen dazu die Schuumllerinnen und Schuumller mitden Prinzipien und Formen selbststaumlndigen wissenschaftspropaumldeutischen Lernensvertraut zu machen Die Facharbeit ist eine umfangreichere schriftliche Hausarbeit undselbststaumlndig zu verfassen Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zugestalten dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs bdquoSchriftliche
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo
ArbeitenKlausurenldquo gerecht wird Grundsaumltze der Leistungsbewertung von Fachar-beiten regelt die Schule Die Verpflichtung zur Anfertigung einer Facharbeit entfaumlllt beiBelegung eines Projektkurses
Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstigeMitarbeitldquo
Im Beurteilungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo koumlnnenndash neben den nachfolgend aufgefuumlhrten Uumlberpruumlfungsformen ndash vielfaumlltige weitere zumEinsatz kommen fuumlr die kein abschlieszligender Katalog festgesetzt wird Im Rahmen derLeistungsbewertung gelten auch fuumlr diese die oben ausgefuumlhrten allgemeinen Anspruuml-che der Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung Im Verlauf der gymnasialenOberstufe ist auch in diesem Beurteilungsbereich sicherzustellen dass Formen dieim Rahmen der Abiturpruumlfungen ndash insbesondere in den muumlndlichen Pruumlfungen ndash vonBedeutung sind fruumlhzeitig vorbereitet und angewendet werden
Zu den Bestandteilen der bdquoSonstigen Leistungen im UnterrichtSonstigen Mitarbeitldquozaumlhlen u a unterschiedliche Formen der selbststaumlndigen und kooperativen Aufgabener-fuumlllung Beitraumlge zum Unterricht von der Lehrkraft abgerufene Leistungsnachweise wiez B die schriftliche Uumlbung von der Schuumllerin oder dem Schuumller vorbereitete in abge-schlossener Form eingebrachte Elemente zur Unterrichtsarbeit die z B in Form vonPraumlsentationen Protokollen Referaten und Portfolios moumlglich werden Schuumllerinnenund Schuumller bekommen durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichenUumlberpruumlfungsformen vielfaumlltige Moumlglichkeiten ihre eigene Kompetenzentwicklung dar-zustellen und zu dokumentieren
Der Bewertungsbereich bdquoSonstige Leistungen im UnterrichtSonstige Mitarbeitldquo er-fasst die im Unterrichtsgeschehen durch muumlndliche schriftliche und ggf praktischeBeitraumlge sichtbare Kompetenzentwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller Der Standder Kompetenzentwicklung in der bdquoSonstigen Mitarbeitldquo wird sowohl durch Beobach-tung waumlhrend des Schuljahres (Prozess der Kompetenzentwicklung) als auch durchpunktuelle Uumlberpruumlfungen (Stand der Kompetenzentwicklung) festgestellt
Uumlberpruumlfungsformen
Die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans ermoumlglichen eine Vielzahl von Uumlberpruuml-fungsformen Im Verlauf der gesamten gymnasialen Oberstufe soll ndash auch mit Blick aufdie individuelle Foumlrderung ndash ein moumlglichst breites Spektrum der genannten Formen in
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
57
Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
schriftlichen muumlndlichen oder praktischen Kontexten zum Einsatz gebracht werdenDaruumlber hinaus koumlnnen weitere Uumlberpruumlfungsformen nach Entscheidung der Lehrkrafteingesetzt werden Wichtig fuumlr die Nutzung der Uumlberpruumlfungsformen im Rahmen derLeistungsbewertung ist es dass sich die Schuumllerinnen und Schuumller zuvor im Rahmen vonAnwendungssituationen hinreichend mit diesen vertraut machen konnten Die folgendeAuflistung der Uumlberpruumlfungsformen ist nicht abschlieszligend
Darstellungsaufgabe
bull strukturiertes BeschreibenDarstellenErklaumlren eines biologischen Phaumlnomensbzw Zusammenhangs auch mithilfe von Modellen
bull Uumlbertragen von Informationen aus einer Darstellungsform in eine andere (z BInformationen aus einem Flieszligtext in ein Schema uumlbersetzen Diagramme be-schreiben)
bull Verfassen von Fachtexten unter Beruumlcksichtigung der Adressaten und des Anlasses(z B Leserbrief Schulbuchtext Flyer)
bull zusammenfassende Darstellung eines komplexen SachverhaltsThemengebiets(z B abstract Lernplakat concept map)
Bewertungsaufgabe
bull Unterscheiden von Werten Normen und Fakten in Problemsituationen
bull Argumentieren und Entscheiden in Zielkonflikten oder Dilemmasituationen
bull Abwaumlgen zwischen zwei oder mehreren biologischen bzw biotechnischen Pro-blemloumlsungsansaumltzen
bull Bewerten von Handlungsoptionen aus verschiedenen Perspektiven
Beurteilungsaufgabe
bull Beurteilen der fachlichen Richtigkeit von Aussagen
bull Beurteilen der Zuverlaumlssigkeit von Daten
bull Beurteilen des oumlkologischen Zustandes eines Oumlkosystems
bull biologisch fundierte Stellungnahme zu umstrittenen Sachverhalten oder Medien-beitraumlgen
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Uumlberpruumlfungsformen
Reflexionsaufgabe
bull kritisch-konstruktives sowie inhalts- und darstellungsbezogen fundiertes Feedback(Kommentare Vorschlaumlge Fragen) zu schriftlichen undmuumlndlichenDarstellungenund Praumlsentationen anderer sowie zu Arbeitsprozessen
bull Einordnen wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen im Hinblick auf wesentli-che diese Prozesse beeinflussende Faktoren (z B technischer Fortschritt kulturel-le politische und oumlkonomische wie auch genderbedingte Aspekte etc) im Sinneeines Verstaumlndnisses von Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaften
Optimierungsaufgabe
bull Uumlberarbeiten und Verbessern von Arbeitsprodukten (z B Modelle argumentativeTexte Versuchsaufbauten etc) auf der Grundlage von Kritikpunkten
Beobachtungsaufgabe
bull kriteriengeleitetes Beobachten naturwissenschaftlicher Phaumlnomene auf der Grund-lage gezielter Fragestellungen
bull kriteriengeleitetes inhalts- und darstellungsbezogenes Beobachten in biologischenKontexten (z B Filmsequenz simuliertes Beratungsgespraumlch Debatte Podiums-diskussion Praumlsentation) zur Vorbereitung eines inhalts- und darstellungsbezoge-nen Feedbacks
Rechercheaufgabe
bull Erarbeiten von biologischen Zusammenhaumlngen oder Gewinnen von Daten ausFachtexten und Darstellungen in verschiedenen analogen und digitalen Quellen
bull kriteriengeleitetes Bewerten der Zuverlaumlssigkeit und Qualitaumlt von Informationenin Informationsquellen
bull Strukturieren und Aufbereiten recherchierter Informationen
Praumlsentationsaufgabe
bull kriteriengeleiteter VortragKurzvortrag bzw kriteriengeleitetes Referat zu Arbeits-ergebnissen (z B einer Projektarbeit Facharbeit Recherche etc)
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Lernerfolgsuumlberpruumlfung und Leistungsbewertung
bull Erstellen und Darbieten eines Medienbeitrags (z B Podcast Kurzfilm RollenspielFilmkommentierung etc)
bull Vertonen bzw Kommentieren eines stummgeschalteten Lehrfilm- oder Animati-onsausschnitts
bull Durchfuumlhren einer simulierten Diskussion (z B PodiumsdiskussionBeratungssi-tuationStreitgespraumlchDebatte) unter Beruumlcksichtigung rollenbezogener Cha-rakteristika (Perspektivwechsel) sowie rhetorischer und fachspezifischer Uumlberzeu-gungsstrategien
Dokumentationsaufgabe
bull Protokollieren und Dokumentieren von Messwerten (z B aus Experiment Unter-suchung Feldstudie Projektarbeit) und Erstellen geeigneter Darstellungsformender Ergebnisse
bull Beschreiben und Vergleichen von biotechnologischen Verfahren (z B Nachweis-verfahren)
bull Portfolio- oder Glossarfuumlhrung
Analyseaufgabe
bull Pruumlfen und Interpretieren von Daten im Hinblick auf Trends und Gesetzmaumlszligigkei-ten zur Beantwortung biologischer Fragestellungen
bull Auswerten von Daten bzw Messwerten zur Generierung von HypothesenModel-len
bull Auswerten von Fallanalysen (z B aus der Humangenetik)
bull Begruumlnden eines Versuchsplans -aufbaus und seiner Durchfuumlhrung im Hinblickauf die ihm zugrunde liegende Zielsetzung
bull Auswerten und Evaluieren experimentell gewonnener Daten im Hinblick auf anti-zipierte Ergebnisse und Reflektieren des Versuchsplans und der Durchfuumlhrung imHinblick auf konzeptionelle und individuelle Fehler
Experimentelle Aufgabe
bull quantitative undoder qualitative Untersuchung von Zusammenhaumlngen z B imRahmen von Feldstudien oder auch mithilfe von Simulationen
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Uumlberpruumlfungsformen
bull Entwickeln eines Versuchsaufbaus in Bezug auf eine zugrunde liegende Fragestel-lung undoder Hypothese
bull Uumlberpruumlfen von Hypothesen mithilfe von Realexperimenten oder Simulationen
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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4 Abiturpruumlfung
Die allgemeinen Regelungen zur schriftlichen undmuumlndlichen Abiturpruumlfung mit denenzugleich die Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz umgesetzt werden basierenauf dem Schulgesetz sowie dem entsprechenden Teil der Ausbildungs- und Pruumlfungs-ordnung fuumlr die gymnasiale Oberstufe
Fachlich beziehen sich alle Teile der Abiturpruumlfung auf die in Kapitel 2 dieses Kern-lehrplans fuumlr das Ende der Qualifikationsphase festgelegten KompetenzerwartungenBei der Loumlsung schriftlicher wie muumlndlicher Abituraufgaben sind generell Kompetenzennachzuweisen die im Unterricht der gesamten Qualifikationsphase erworben wurdenund deren Erwerb in vielfaumlltigen Zusammenhaumlngen angelegt wurde
Die jaumlhrlichen bdquoVorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen fuumlr die schriftli-chen Pruumlfungen im Abitur in der gymnasialen Oberstufeldquo (Abiturvorgaben) die auf denInternetseiten des Schulministeriums abrufbar sind konkretisieren den Kernlehrplansoweit dies fuumlr die Schaffung landesweit einheitlicher Bezuumlge fuumlr die zentral gestell-ten Abiturklausuren erforderlich ist Die Verpflichtung zur Umsetzung des gesamtenKernlehrplans bleibt hiervon unberuumlhrt
Im Hinblick auf die Anforderungen im schriftlichen und muumlndlichen Teil der Abitur-pruumlfungen ist grundsaumltzlich von einer Strukturierung in drei Anforderungsbereicheauszugehen die die Transparenz bezuumlglich des Selbststaumlndigkeitsgrades der erbrachtenPruumlfungsleistung erhoumlhen soll
bull Anforderungsbereich I umfasst dasWiedergeben von Sachverhalten und Kenntnis-sen im gelernten Zusammenhang die Verstaumlndnissicherung sowie das Anwendenund Beschreiben geuumlbter Arbeitstechniken und Verfahren
bull Anforderungsbereich II umfasst das selbststaumlndige Auswaumlhlen Anordnen Ver-arbeiten Erklaumlren und Darstellen bekannter Sachverhalte unter vorgegebenenGesichtspunkten in einem durch Uumlbung bekannten Zusammenhang und dasselbststaumlndige Uumlbertragen und Anwenden des Gelernten auf vergleichbare neueZusammenhaumlnge und Sachverhalte
bull Anforderungsbereich III umfasst das Verarbeiten komplexer Sachverhalte mit demZiel zu selbststaumlndigen Loumlsungen Gestaltungen oder Deutungen FolgerungenVerallgemeinerungen Begruumlndungen und Wertungen zu gelangen Dabei waumlhlen
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Schriftliche Abiturpruumlfung
die Schuumllerinnen und Schuumller selbststaumlndig geeignete Arbeitstechniken und Ver-fahren zur Bewaumlltigung der Aufgabe wenden sie auf eine neue Problemstellungan und reflektieren das eigene Vorgehen
Fuumlr alle Faumlcher gilt dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und muumlndlichenAbiturpruumlfungen alle Anforderungsbereiche beruumlcksichtigen muumlssen der Anforderungs-bereich II aber den Schwerpunkt bildet
Fachspezifisch ist die Ausgestaltung der Anforderungsbereiche an den Kompetenzer-wartungen des jeweiligen Kurstyps zu orientieren Fuumlr die Aufgabenstellungen werdendie fuumlr Abiturpruumlfungen geltenden Operatoren des Faches verwendet die in einemfuumlr die Pruumlflinge nachvollziehbaren Zusammenhang mit den Anforderungsbereichenstehen
Die Bewertung der Pruumlfungsleistung erfolgt jeweils auf einer zuvor festgelegtenGrundlage die im schriftlichen Abitur aus dem zentral vorgegebenen kriteriellen Bewer-tungsraster im muumlndlichen Abitur aus dem im Fachpruumlfungsausschuss abgestimmtenErwartungshorizont besteht Uumlbergreifende Bewertungskriterien fuumlr die erbrachtenLeistungen sind die Komplexitaumlt der Gegenstaumlnde die sachliche Richtigkeit und dieSchluumlssigkeit der Aussagen die Vielfalt der Gesichtspunkte und ihre jeweilige Bedeut-samkeit die Differenziertheit des Verstehens und Darstellens das Herstellen geeigneterZusammenhaumlnge die Eigenstaumlndigkeit der Auseinandersetzung mit Sachverhalten undProblemstellungen die argumentative Begruumlndung eigener Urteile StellungnahmenundWertungen die Selbststaumlndigkeit und Klarheit in Aufbau und Sprache die Sicherheitim Umgang mit Fachsprache und -methoden sowie die Erfuumlllung standardsprachlicherNormen
Hinsichtlich der einzelnen Pruumlfungsteile sind die folgenden Regelungen zu beachten
Schriftliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung werden landesweit zentral gestellt AlleAufgaben entsprechen den oumlffentlich zugaumlnglichen Konstruktionsvorgaben und nutzendie fachspezifischen Operatoren Beispiele fuumlr Abiturklausuren sind fuumlr die Schulen aufden Internetseiten des Schulministeriums abrufbar
Fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung enthalten die aufgabenbezogenen Unterlagenfuumlr die Lehrkraft jeweils Hinweise zu Aufgabenart und zugelassenen Hilfsmitteln dieAufgabenstellung die Materialgrundlage die Bezuumlge zum Kernlehrplan und zu denAbiturvorgaben die Vorgaben fuumlr die Bewertung der Schuumllerleistungen sowie den Be-
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Abiturpruumlfung
wertungsbogen zur Pruumlfungsarbeit Die Anforderungen an die zu erbringenden Klausur-leistungen werden durch das zentral gestellte kriterielle Bewertungsraster definiert
Die Bewertung erfolgt uumlber Randkorrekturen sowie das ausgefuumlllte Bewertungsrastermit dem die Gesamtleistung dokumentiert wird Fuumlr die Beruumlcksichtigung gehaumlufterVerstoumlszlige gegen die sprachliche Richtigkeit gelten die Regelungen aus Kapitel 3 analogauch fuumlr die schriftliche Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenFuumlr die Pruumlfung im Fach Biologie sind folgende Aufgabenarten zulaumlssig
bull Bearbeitung einer Aufgabe die fachspezifisches Material enthaumllt
bull Bearbeitung eines Demonstrationsexperiments
bull Durchfuumlhrung und Bearbeitung eines Schuumllerexperiments
Mischformen der genannten Aufgabenarten sind moumlglich Eine ausschlieszliglich aufsatz-artig zu bearbeitende Aufgabenstellung d h eine Aufgabe ohne vorgelegtes fachspezi-fisches Material oder ohne Experiment ist nicht zulaumlssig
Muumlndliche Abiturpruumlfung
Die Aufgaben fuumlr die muumlndliche Abiturpruumlfung werden dezentral durch die Fachpruumlferinbzw den Fachpruumlfer ndash im Einvernehmen mit dem jeweiligen Fachpruumlfungsausschussndash gestellt Dabei handelt es sich um jeweils neue begrenzte Aufgaben die dem Pruumlf-ling einschlieszliglich der ggf notwendigen Texte und Materialien fuumlr den ersten Teil dermuumlndlichen Abiturpruumlfung in schriftlicher Form vorgelegt werden Die Aufgaben fuumlrdie muumlndliche Abiturpruumlfung insgesamt sind so zu stellen dass sie hinreichend breitangelegt sind und sich nicht ausschlieszliglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahresbeschraumlnken Die Beruumlcksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilungermoumlglichen die das gesamte Notenspektrum umfasst Auswahlmoumlglichkeiten fuumlr dieSchuumllerin bzw den Schuumller bestehen nicht Der Erwartungshorizont ist zuvor mit demFachpruumlfungsausschuss abzustimmen
Der Pruumlfling soll in der Pruumlfung die in der Regel mindestens 20 houmlchstens 30 Minutendauert in einem ersten Teil selbststaumlndig die vorbereiteten Ergebnisse zur gestelltenAufgabe in zusammenhaumlngendem Vortrag praumlsentieren In einem zweiten Teil sollen vorallem groumlszligere fachliche und fachuumlbergreifende Zusammenhaumlnge in einem Pruumlfungsge-spraumlch angesprochen werden Es ist nicht zulaumlssig zusammenhanglose Einzelfragenaneinanderzureihen
58
Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
59
Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Besondere Lernleistung
Bei der Bewertung muumlndlicher Pruumlfungen liegen der im Fachpruumlfungsausschussabgestimmte Erwartungshorizont sowie die eingangs dargestellten uumlbergreifendenKriterien zugrunde Die Pruumlferin oder der Pruumlfer schlaumlgt dem Fachpruumlfungsausschusseine Note ggf mit Tendenz vor Die Mitglieder des Fachpruumlfungsausschusses stimmenuumlber diesen Vorschlag ab
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden RegelungenDie Aufgabenarten stimmen mit denen der schriftlichen Abiturpruumlfung uumlberein Doch
ist bei der Aufgabenstellung die zeitliche Begrenzung durch die Dauer der Vorberei-tungszeit zu beachten Die Aufgabe fuumlr den ersten Pruumlfungsteil enthaumllt daher Materialvon geringerem Umfang und weniger komplexe Aufgabenstellungen als die schriftlichePruumlfung
Besondere Lernleistung
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnen in die Gesamtqualifikation eine besondere Lern-leistung einbringen die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahreumfassenden Kurses erbracht wird Als besondere Lernleistung koumlnnen ein umfassen-der Beitrag aus einem von den Laumlndern gefoumlrderten Wettbewerb die Ergebnisse desProjektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachuumlbergreifenden Projektesgelten
Die Absicht eine besondere Lernleistung zu erbringenmuss spaumltestens zu Beginn deszweiten Jahres der Qualifikationsphase bei der Schule angezeigt werden Die Schulleite-rin oder der Schulleiter entscheidet in Abstimmung mit der Lehrkraft die als Korrektorvorgesehen ist ob die vorgesehene Arbeit als besondere Lernleistung zugelassen wer-den kann Die Arbeit ist spaumltestens bis zur Zulassung zur Abiturpruumlfung abzugebennach den Maszligstaumlben und dem Verfahren fuumlr die Abiturpruumlfung zu korrigieren und zubewerten Ein Ruumlcktritt von der besonderen Lernleistung muss bis zur Entscheidunguumlber die Zulassung zur Abiturpruumlfung erfolgt sein
In einem Kolloquium von in der Regel 30 Minuten das im Zusammenhang mit derAbiturpruumlfung nach Festlegung durch die Schulleitung stattfindet stellt der Pruumlflingvor einem Fachpruumlfungsausschuss die Ergebnisse der besonderen Lernleistung darerlaumlutert sie und antwortet auf Fragen Die Endnote wird aufgrund der insgesamt inder besonderen Lernleistung und im Kolloquium erbrachten Leistungen gebildet eineGewichtung der Teilleistungen findet nicht statt Bei Arbeiten an denen mehrere Schuuml-lerinnen und Schuumller beteiligt werden muss die individuelle Schuumllerleistung erkennbarund bewertbar sein
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
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5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
63
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Abiturpruumlfung
Fachspezifisch gelten daruumlber hinaus die nachfolgenden Regelungen Grundlage ei-ner besonderen Lernleistung in Biologie kann zum Beispiel die Bearbeitung auch unterEinbezug von Experimenten oder Untersuchungen und die Umsetzung einer Fragestel-lung mit Auswertung und Interpretation sein Ebenso ist eine theoretisch-analytischeArbeit moumlglich bei der eine wissenschaftlicheTheorie ndash auch historisch ndash bearbeitet wirdSolche Leistungen koumlnnen auch im Rahmen eines Projektkurses entstehen Ebenso kannein umfassender Beitrag im Rahmen der Teilnahme an qualifizierten Wettbewerben(z B Jugend forscht Biologie-Olympiade) Grundlage einer besonderen Lernleistungsein
60
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
65
5 Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordnetenKompetenzerwartungen
U F
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
UF Wiedergabe ausgewaumlhlte biologische Phaumlno-mene und Konzepte beschreiben
biologische Phaumlnomene und Sach-verhalte beschreiben und erlaumlutern
UF Auswahl biologische Konzepte zur Loumlsungvon Problemen in eingegrenztenBereichen auswaumlhlen und dabeiWesentliches von Unwesentlichemunterscheiden
zur Loumlsung von biologischen Pro-blemen zielfuumlhrende DefinitionenKonzepte und Handlungsmoumlglich-keiten begruumlndet auswaumlhlen undanwenden
UF Systematisierung die Einordnung biologischer Sach-verhalte und Erkenntnisse in gegebe-ne fachliche Strukturen begruumlnden
biologische Sachverhalte undErkenntnisse nach fachlichen Krite-rien ordnen strukturieren und ihreEntscheidung begruumlnden
UF Vernetzung bestehendes Wissen aufgrundneuer biologischer Erfahrungenund Erkenntnisse modifizieren undreorganisieren
Zusammenhaumlnge zwischen unter-schiedlichen natuumlrlichen und durchmenschliches Handeln hervorgeru-fenen Vorgaumlngen auf der Grundlageeines vernetzten biologischenWis-sens erschlieszligen und aufzeigen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
61
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
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62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
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64
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
E Probleme undFragestellungen
in vorgegebenen Situationen bio-logische Probleme beschreiben inTeilprobleme zerlegen und dazubiologische Fragestellungen formu-lieren
selbststaumlndig in unterschiedlichenKontexten biologische Problemeidentifizieren analysieren und inForm biologischer Fragestellungenpraumlzisieren
E Wahrnehmung undMessung
kriteriengeleitet beobachten undmessen sowie gewonnene Ergeb-nisse objektiv und frei von eigenenDeutungen beschreiben
Beobachtungen und Messungenauch mithilfe komplexer Apparatu-ren sachgerecht erlaumlutern
E Hypothesen zur Klaumlrung biologischer Frage-stellungen Hypothesen formulierenund Moumlglichkeiten zu ihrer Uumlberpruuml-fung angeben
mit Bezug auf Theorien Modelleund Gesetzmaumlszligigkeiten Hypothesengenerieren sowie Verfahren zu ihrerUumlberpruumlfung ableiten
E Untersuchungen undExperimente
Experimente und Untersuchun-gen zielgerichtet nach dem Prinzipder Variablenkontrolle unter Beach-tung der Sicherheitsvorschriftenplanen und durchfuumlhren und dabeimoumlgliche Fehlerquellen reflektieren
Experimente mit komplexen Ver-suchsplaumlnen und -aufbauten mitBezug auf ihre Zielsetzungen erlaumlu-tern und unter Beachtung fachlicherQualitaumltskriterien (Sicherheit Mess-vorschriften VariablenkontrolleFehleranalyse) durchfuumlhren
E Auswertung Daten bezuumlglich einer Fragestel-lung interpretieren daraus qua-litative und einfache quantitativeZusammenhaumlnge ableiten und diesefachlich angemessen beschreiben
Daten und Messwerte qualitativund quantitativ im Hinblick aufZusammenhaumlnge Regeln oderGesetzmaumlszligigkeiten analysieren undErgebnisse verallgemeinern
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62
Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
E Modelle Modelle zur Beschreibung Erklauml-rung und Vorhersage biologischerVorgaumlnge begruumlndet auswaumlhlen undderen Grenzen und Guumlltigkeitsberei-che angeben
Anschauungsmodelle entwickelnsowie mithilfe von theoretischenModellen mathematischen Model-lierungen und Simulationen biologi-sche sowie biotechnische Prozesseerklaumlren oder vorherzusagen
E Arbeits- undDenkweisen
an ausgewaumlhlten Beispielen dieBedeutung aber auch die Vorlaumlu-figkeit biologischer Modelle undTheorien beschreiben
naturwissenschaftliche Prinzipienreflektieren sowie VeraumlnderungenimWeltbild und in Denk- und Ar-beitsweisen in ihrer historischen undkulturellen Entwicklung darstellen
K
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
K Dokumentation Fragestellungen UntersuchungenExperimente und Daten strukturiertdokumentieren auch mit Unterstuumlt-zung digitaler Werkzeuge
bei der Dokumentation von Unter-suchungen Experimenten theoreti-schen Uumlberlegungen und Problem-loumlsungen eine korrekte Fachspracheund fachuumlbliche Darstellungsweisenverwenden
K Recherche in vorgegebenen Zusammen-haumlngen kriteriengeleitet biologisch-technische Fragestellungen mithil-fe von Fachbuumlchern und anderenQuellen bearbeiten
zu biologischen Fragestellungenrelevante Informationen und Datenin verschiedenen Quellen auch inausgewaumlhlten wissenschaftlichenPublikationen recherchieren aus-werten und vergleichend beurteilen
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
K Praumlsentation biologische Sachverhalte Ar-beitsergebnisse und Erkenntnisseadressatengerecht sowie formalsprachlich und fachlich korrekt inKurzvortraumlgen oder kurzen Fachtex-ten darstellen
biologische Sachverhalte und Ar-beitsergebnisse unter Verwendungsituationsangemessener Medienund Darstellungsformen adressaten-gerecht praumlsentieren
K Argumentation biologische Aussagen und Be-hauptungen mit sachlich fundiertenund uumlberzeugenden Argumentenbegruumlnden bzw kritisieren
sich mit anderen uumlber biologischeSachverhalte kritisch-konstruktivaustauschen und dabei Behaup-tungen oder Beurteilungen durchArgumente belegen bzw widerle-gen
B
Schuumllerinnen und Schuumller koumlnnenam Ende der Einfuumlhrungsphase hellip
zusaumltzlich bis zum Endeder Qualifikationsphase hellip
B Kriterien bei der Bewertung von Sachver-halten in naturwissenschaftlichenZusammenhaumlngen fachliche gesell-schaftliche und moralische Bewer-tungskriterien angeben
fachliche wirtschaftlich-politi-sche und moralische Kriterien beiBewertungen von biologischen undbiotechnischen Sachverhalten unter-scheiden und angeben
B Entscheidungen in Situationen mit mehrerenHandlungsoptionen Entscheidungs-moumlglichkeiten kriteriengeleitet abwauml-gen gewichten und einen begruumlnde-ten Standpunkt beziehen
Auseinandersetzungen und Kon-troversen zu biologischen und bio-technischen Problemen und Entwick-lungen differenziert aus verschie-denen Perspektiven darstellen undeigene Entscheidungen auf der Basisvon Sachargumenten vertreten
(Fortsetzung naumlchste Seite hellip)
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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Anhang ndash Progressionstabelle zu den uumlbergeordneten Kompetenzerwartungen
(hellip Fortsetzung)
B Werte und Normen in bekannten Zusammenhaumlngenethische Konflikte bei Auseinan-dersetzungen mit biologischenFragestellungen sowie moumlglicheLoumlsungen darstellen
an Beispielen von Konfliktsituatio-nen mit biologischem Hintergrundkontroverse Ziele und Interessensowie die Folgen wissenschaftlicherForschung aufzeigen und ethischbewerten
B Moumlglichkeiten undGrenzen
Moumlglichkeiten und Grenzen bio-logischer Problemloumlsungen undSichtweisen mit Bezug auf die Ziel-setzungen der Naturwissenschaftendarstellen
begruumlndet die Moumlglichkeiten undGrenzen biologischer Problemloumlsun-gen und Sichtweisen bei innerfachli-chen naturwissenschaftlichen undgesellschaftlichen Fragestellungenbewerten
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