Bericht über das
Geschäftsjahr1. Januar bis 31. Dezember 2014Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)Anstalt des öffentlichen Rechts
Die folgende Tabelle zeigt ausgewählte Kennzahlen des BVG-Konzerns, bei denen es sich,
soweit nicht anders angegeben, um Mio.-EUR-Beträge handelt.
GESCHÄFTSJAHR 2014 2013 2012
Umsatzerlöse 800 741 700
Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag 283 268 264
Ruhegelderstattungen vom Land Berlin 27 28 30
Personalaufwand 628 591 590
Materialaufwand 305 292 287
EBITDA 171 148 121
EBIT 36 13 -14
Jahresergebnis 7 137 -58
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 193 105 91
Anlagevermögen 4.464 4.430 4.378
Bilanzsumme 4.587 4.563 4.486
Eigenkapital einschl. Sonderposten aus Investitionszuschüssen
3.413 3.327 3.080
Abschreibungen 214 212 210
Gesamtinvestitionen 262 280 314
Anzahl der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 13.213 12.906 12.775
Fahrzeuge und Leistungen
Kundenzufriedenheit (in Schulnoten) 2,2 2,3 2,3
Anzahl der Fahrgäste (in Mio.) 978 947 937
Personenkilometer (in Mio.) 4.262 4.157 4.140
Anzahl der U-Bahn-Wagen 1.238 1.242 1.242
Anzahl der Straßenbahnwagen 353 361 378
Anzahl der Omnibusse 1.321 1.301 1.316
Der Konzern in ZahlenKonzernstruktur
BERLINER VERKEHRSBETRIEBE ANSTALT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS
BT Berlin Transport GmbH
IOB Internationale
Omnibusbahnhof-
Betreibergesellschaft mbH
URBANIS GmbH
BETEILIGUNGSHOLDING
GMBH & CO. KG
BVG BETEILIGUNGSHOLDING
VERWALTUNGS-
1 Ehemals NESKom Projektierungsgesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH, Berlin
PROJEKTREALISIERUNGS
GMBH U51
GESELLSCHAFT MBH
ARBE ITGEBER
LAGEBERICHT
INVESTITIONEN
WIRTSCHAFTLICHKE IT
Lückenschluss U5 46
Neubau U-Bahnhof Bayerischer Platz 48
44
Fahrerinnen-Kampagne 52
Integration 54
50
60
VORWORTE
Vorwort Vorstand 10
Vorwort Aufsichtsratsvorsitzender 16
10
Die schwarze Null 20
Mehrleistungspaket 22
WM 2014 24
25 Jahre Entwicklung 26
18
NACHHALTIGKE IT
Grünstrom 40
Elektrofähren, Gelenkbusse 42
38
DER BVG 08 KURZPORTRÄT
ZUFRIEDENHE IT
BVG App / Handy-Ticket 30
KCO Lichtenberg 32
Tram zum Hauptbahnhof 34
Sicherheit 36
KUNDEN- 28
JAHRESABSCHLUSS 88
AUFSICHTSRATS 56 BERICHT DES
DES CORPORATE GOVERNANCE KODEX DER BVG AÖR 59 UND DES VORSTANDS DER BVG ZU DEN EMPFEHLUNGEN
GEMEINSAME ERKLÄRUNG DES AUFSICHTSRATS
INHALT BVG 2014
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MOBILITÄT
Wir bewegen Berlin. Die Berliner Verkehrs-
betriebe (BVG) wollen, dass sich die Fahr-
gäste bei ihr wohlfühlen und möchten sie
pünktlich, umweltfreundlich und kosten-
günstig zu ihrem Ziel bringen. Dabei gehen
wir flexibel auf die Anforderungen einer
Großstadt im ständigen Wandel ein. Unser
Unternehmen hat den Anspruch, zuverläs-
sig und innovativ zu agieren und so zum
Erscheinungsbild der Stadt beizutragen –
nach innen wie nach außen.
Netzdichte, Taktfrequenz und Betriebszei-
ten des Berliner Nahverkehrs liegen im in-
ternationalen Vergleich auf höchstem Ni-
veau. Zehn U-Bahn-Linien fahren durch
Berlin, davon fahren acht am Wochenende
ohne Betriebspause. Bei der Straßenbahn
sind es 22 Linien, von denen neun durchge-
hend fahren. Und von den 151 Buslinien
fahren 17 mit unveränderter Linienführung
auch nachts zusätzlich zu den 45 Nacht-
bussen mit eigener Strecke – abgestimmt
auf den nächtlichen Bedarf.
Wir bedienen ein Einzugsgebiet von fast
1.000 km2, in dem rund 3,5 Mio. Menschen
leben. Unsere Kunden profitieren von un-
seren modern ausgestatteten Fahrzeugen
und Bahnhöfen, von denen die meisten be-
reits barrierefrei sind. Damit reagieren wir
auf den demografischen Wandel und ge-
währleisten Mobilität auch für Fahrgäste,
die auf Hilfsmittel angewiesen sind. Mit
unserem Verbundkonzept bieten wir viel-
fältige Mitnahmemöglichkeiten für Fahrrä-
der an. Unsere Abonnementkunden genießen
Rabattvorteile bei Carsharing Anbietern
und Fahrradvermietern. Damit bieten wir
ein attraktives und umweltfreundliches
Angebot zum Individualverkehr und sind
wichtiger Bestandteil eines flexiblen Trans-
portgedankens.
Kurzporträt der
Berliner Verkehrsbetriebe
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VORWORT WILLKOMMEN
Liebe Leserin, lieber Leser,
für mich ist dies der schönste Geschäfts-
bericht, seit ich Vorstandsvorsitzende und
Vorstand Betrieb bei der BVG bin. Fin-
den Sie auch? Wegen der originellen Auf-
machung, der interessanten Texte, der
spannenden Grafi ken und Fotografi en …
ja, auch deshalb. Aber für mich ist er es
vor allem, weil er nun auch nach außen
schwarz auf weiß dokumentiert, dass wir
alle, unsere mehr als 13.000 Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter, eine hervorragende
Führungsmannschaft und meine beiden
großartigen Kollegen im Vorstand, ge-
meinsam Herausragendes geleistet haben.
Wir haben unser Unternehmen nach vielen
Jahrzehnten endlich in die schwarzen Zahlen
geführt. Und das ist ein ganz besonderes Ge-
fühl und ein gewaltiger Erfolg für uns alle.
Dr. Sigrid Evelyn Nikutta,
Vorstandsvorsitzende/Vorstand Betrieb
Dieser Erfolg hat zu Recht viele Mütter und Väter. Wir haben gelernt noch besser und
noch vertrauensvoller zusammenzuarbeiten. Wir haben verstanden unsere Schwach-
punkte sachlich zu analysieren und gangbare Wege für leistungsorientierte Lösungen
zu fi nden. Wir haben unser Unternehmen von allen Ecken und Enden her betrachtet,
haben unser Angebot unter die Lupe genommen, gemeinsam mit unserem Aufsichtsrat
und dem Senat von Berlin Möglichkeiten zur Angebotssteigerung ermittelt und dann
auch erfolgreich umgesetzt. Wir haben uns gemeinsam auch hinter den Kulissen der
BVG umgesehen und viele Entscheidungen getroffen, die für die tägliche Bereitstel-
lung von Fahrzeugen, sei es bei Bus, Tram oder U-Bahn, ausschlaggebend sind. Auf un-
ser integriertes System zugeschnitten und auf’s Engste miteinander verknüpft steuern
die Kolleginnen und Kollegen nun gemeinsam und im wahrsten Sinne des Wortes bei-
einander unser Angebot. Wir haben unseren Kunden immer wieder aufs Neue gezeigt,
dass man sich auf uns verlassen kann, dass wir unser Angebot zuverlässig bei jedem
Wind und Wetter, an allen Tagen der Woche und rund um die Uhr auf Schiene, Straße
und Wasser bringen. Und dazu gehört natürlich auch, dass wir uns um unsere Infra-
struktur kümmern. Auch im Jahr 2014 hat unser Unternehmen wieder fast 300 Mio. EUR
u. a. in die Sanierung, Modernisierung und den Ausbau von Schienen, Tunneln, Bahnhöfen
und technischen Anlagen investiert. Und am Beispiel des komplett neu gestalteten U-Bahn-
hofes Bayerischer Platz kann man sehen, dass unsere Fachleute ihr Handwerk verstehen.
Aber wir wissen natürlich sehr genau, dass
wir uns nun nicht auf den bekannten Lor-
beeren ausruhen können. Im Gegenteil,
jetzt geht es erst richtig los. Unsere Stadt
gewinnt an Fahrt. Immer mehr Menschen
wollen hier mit uns leben. Berlin ist im
wahrsten Sinne des Wortes eine wachsen-
de Stadt und wenn Berlin auch in Zukunft
noch eine lebenswerte Stadt sein will,
braucht sie den besten öffentlichen Nah-
verkehr, den man bekommen kann. Dazu gehören grüne Technologien und die intelligen-
te Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel. Schon heute setzen wir energieeffi ziente
Fahrzeuge ein, kooperieren mit Carsharing- und Leihfahrradanbietern und machen mit
App-Angeboten die Benutzung unserer Verkehrsmittel kinderleicht. Wir sind dabei, wir
machen mit, wir haben viele kluge Köpfe in unseren Reihen, die gemeinsam mit den Ver-
antwortlichen in unserer Stadt die Verkehrswege für Wohnen, Arbeiten und Freizeit
mitgestalten können, und wir freuen uns darauf.
Ihre
Vorwort Frau
Dr. Sigrid Evelyn Nikutta
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VORWORTDR. S IGRID EVELYN NIKUTTA
Hallo, liebe Leserin, lieber Leser,
auch von mir ein herzliches Willkommen
zur Lektüre unseres Geschäftsberichts für
2014. Das war einfach ein tolles Jahr. Von
unseren herausragenden Wirtschaftser-
gebnissen hat Ihnen Frau Dr. Nikutta ja
schon berichtet. Ja, diese Zahlen sehen
richtig gut aus und sie sind „schwarz“! Es
war eben rundum ein super Jahr! Finden
Sie nicht auch? Mal ehrlich, war es nicht
ein großartiges Gefühl, endlich mal wieder
Fußballweltmeister zu werden? Das waren
wirklich tolle Tage hier in Berlin, in jedem
Kiez ein kleines Volksfest und in jeder Kneipe
die alleswissenden Kommentatoren. Auf
der Fanmeile zwischen Brandenburger Tor
und Siegessäule feierten die Berlinerinnen
und Berliner mit den zahlreichen Gästen
der Stadt – und wir mittendrin. Unsere
gelben Busse und Bahnen sorgten auch zu
diesem besonderen Ereignis rund um die
Uhr dafür, dass alle unsere Fahrgäste zu-
verlässig und sicher an ihr jeweiliges Ziel
kamen.
Auch das zeigen die Zahlen. Die Berline-
rinnen und Berliner vertrauen auf unser
Unternehmen und mittlerweile sind es
über 400.000 Menschen, die bei uns ein
Abonnement abgeschlossen haben. Ja,
auch unser Abo schreibt seine eigene Er-
folgsgeschichte. Wussten Sie, dass es das
Abo bei der BVG erst seit 1987 gibt und
es im ersten Jahr gerade mal 5.000 Abon-
nenten gab? 20 Jahre später, im Jahr 2007,
waren es dann schon mehr als 200.000
und seitdem geht es steil bergauf mit un-
seren treuen Abonnenten und eben auch
mit unseren wirtschaftlichen Ergebnissen.
Je besser wir es verstehen, unser Angebot
den Bedürfnissen Berlins anzupassen und
somit unseren Fahrgästen ein zuverlässi-
ger Partner im öffentlichen Nahverkehr
zu sein, umso mehr Menschen nutzen un-
sere verschiedenen, auf viele Lebenslagen
passgenau abgestimmten Abo-Angebote.
Und es gab noch einen Grund zum Feiern.
2014 war es 25 Jahre her, dass die Mauer
gefallen ist – endlich! An dem legendären
ersten Wochenende nach der Öffnung der
Mauer, am 11. und 12. November 1989,
beförderten die BVG (West) und BVB (Ost)
über 8 Mio. Menschen zwischen den beiden
– immer noch durch die Mauer geteilten – Stadtteilen hin und her. Zahlreiche Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter, darunter mehr als 100 Busfahrerinnen und Busfahrer, meldeten
sich freiwillig zum Dienst, um den Ansturm zu bewältigen. Und auch die Zeit der legen-
dären Geisterbahnhöfe war damit vorbei. Übrigens war der U-Bahnhof Jannowitzbrücke,
wo heute die Hauptverwaltung der BVG zu fi nden ist, der erste dieser zu Mauerzeiten
geschlossenen U-Bahnhöfe, wo schon in der Nacht des 11. November die ersten Züge
wieder hielten. Am 9. November 2014 kamen nun wieder viele Menschen nach Berlin und
feierten den 25. Jahrestag dieses historischen Datums – und wieder waren wir mittendrin
und feierten mit unseren Fahrgästen und den zahlreichen Gästen unserer Stadt. Unser für
diesen Anlass kreiertes Sonderticket wurde schnell zu einer beliebten Sammlertrophäe.
Immer wieder darf unser Unternehmen erleben, wie viel Freude es macht, mit den Berline-
rinnen und Berlinern zusammenzuleben und sie als Fahrgäste begrüßen zu dürfen. Die
BVG gibt es nun schon seit 86 Jahren, Busse und Bahnen schon mehr als 100 Jahre in un-
serer Stadt. Schon unsere Urgroßeltern fuhren mit der „Elektrischen“ und sicher auch mit
dem Bus durch Berlin. Uns alle verbindet eine wahrlich „alte Liebe“. Und wie das mit der
alten Liebe so ist, man gewöhnt sich aneinander, man weiß sich zu schätzen und würde
den anderen, wenn es ihn auf einmal nicht mehr gäbe, auch schmerzlich vermissen. Aber
müssen wir uns deshalb nun andauernd unsere Liebe gestehen?
Na ja, nicht andauernd, aber warum nicht endlich mal wieder? Und da wir hier in Berlin
sind und gerne über uns sagen, dass wir „rau, aber herzlich“ sind, haben wir uns zu einem
ganz direkten „Weil wir Dich lieben“ entschlossen und sind mit offenen Armen auf unsere
Fahrgäste und die ganze Stadt zugegangen.
Mit einem Augenzwinkern, vielen guten Ideen und einer großen Portion echter Zuneigung
haben wir unsere Kampagne gestartet und werden sie mit genauso viel Enthusiasmus und
Witz weiterführen.
Weil es riesig Spaß macht und: „Weil wir Dich lieben.“
Ihr
Henrik Falk,
Vorstand Finanzen / Vertrieb
Ihr
Henrik Falk,
Vorwort
Herr Henrik Falk
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VORWORTHENRIK FALK
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist schon eine großartige Sache, sich
nach 40 Berufsjahren mit so einem her-
vorragenden Jahresabschluss in den Ruhe-
stand verabschieden zu können. Ich freue
mich, dass unser Geschäftsbericht nicht
nur ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches
Jahr widerspiegelt, sondern auch von den
Anstrengungen des Unternehmens, die Ar-
beitsbedingungen unserer mehr als 13.000
Beschäftigten spürbar zu verbessern, be-
richtet.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
stellen Tag für Tag rund um die Uhr sicher,
dass unsere täglich mehr als 2,6 Mio. Fahr-
gäste zuverlässig an ihr jeweiliges Ziel
kommen. Den öffentlichen Nahverkehr in
einer Metropole wie Berlin zu meistern, er-
fordert neben dem ganz besonderen Enga-
gement auch viel Leistungskraft und Ner-
venstärke. Damit wir alle den vielseitigen
Herausforderungen gewachsen sind und
bleiben, hat unser Unternehmen ein auf die
besonderen Bedingungen unserer Branche
zugeschnittenes Gesundheitsmanagement
aufgebaut. So haben wir mit dem ausge-
zeichneten Team unseres betriebsärztli-
chen Dienstes unter dem Motto „Zukunft
erleben“ vielseitige Maßnahmen ins Leben
gerufen. Dazu gehören u. a. die „Mobilen
Gesundheitstage“ für die Beschäftigten
im Fahrdienst. Dafür kommen die medizi-
nischen Fachkräfte in die verschiedenen
Betriebshöfe und geben Ernährungstipps
für Menschen, die im Schichtdienst arbei-
ten, und bieten die Möglichkeit zur Über-
prüfung und Messung von Blutdruck, Zu-
ckerwerten und Augeninnendruck. Parallel
überprüfen sie die Arbeitsbedingungen
und nehmen aktiv Einfl uss auf die Gestal-
tung von Arbeitsplätzen, Pausenräumen
und sanitären Anlagen.
Die BVG ist ein traditionsreiches Unterneh-
men, das seit nunmehr 86 Jahren aus dem
Berliner Leben nicht mehr wegzudenken
ist. Damit dieses erfolgreiche Miteinander
auch mindestens weitere 86 Jahre erfolg-
reich fortgesetzt werden kann, brauchen
wir nicht nur eine entsprechende Technik
wie moderne Fahrzeuge, eine bestens ge-
wartete Infrastruktur und stets zeitgemä-
ße Werkstätten, wir brauchen auch immer
wieder neue gute Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Dabei unterstützen uns Pro-
gramme wie das im Geschäftsjahr 2014 ins
Leben gerufene „Jump 2020“, das sich an
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wendet
und ihnen Karrieremöglichkeiten bei der
BVG vorstellt. Weitere Förder- und Trai-
neeprogramme geben jungen Menschen
die Möglichkeit, sich mit ganz konkreten
Aufgaben innerhalb des Unternehmens
vertraut zu machen. Und unser Pilotpro-
jekt „Fachkarriere bei der BVG“ ermöglicht
motivierten Mitarbeiterinnen und Mitar-
beitern sich innerhalb des Unternehmens
aktiv weiterzuentwickeln und Führungs-
aufgaben zu übernehmen.
Auch Frauen? Ja, auch und unbedingt im-
mer mehr Frauen und in allen Berufen! Die
Wahrnehmung von Verkehrsberufen als rei-
ne Männerdomäne ist nun wirklich veraltet
und wir haben auf unsere Fahne geschrie-
ben, das spürbar zu ändern. Angefangen bei
Werbekampagnen, die insbesondere Frau-
en ansprechen, und sogenannten „Schnup-
pertagen“ in unseren Betriebshöfen über
rein weibliche Kurse zur Gewinnung von
neuen Fahrerinnen für unsere Busse und
Bahnen bis hin zum mittlerweile schon tra-
ditionellen Girls‘Day arbeiten wir aktiv an
der spürbar wachsenden Frauenquote bei
der BVG. Wir waren darum auch alle sehr
stolz, als im Geschäftsjahr 2014 der erste
reine Frauenkurs an unserer Verkehrsaka-
demie Omnibus durchgeführt wurde. Alle
40 Teilnehmerinnen haben erfolgreich die
theoretische und praktische Prüfung als
Omnibusfahrerin abgelegt und fahren nun
unsere großen Gelben durch Berlin.
dass von 2016 bis 2020 bei Erreichung des
geplanten Betriebsergebnisses durch den
Arbeitgeberverband je Kalenderjahr eine
weitere Entgelterhöhung von mindestens
2,5 % angeboten wird. So können unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstmals
in der Geschichte der BVG die Höhe ihrer
Entgelterhöhungen mit beeinfl ussen.
Ich wünsche Ihnen eine interessante und
auch unterhaltsame Lektüre.
Ihr
Lothar Zweiniger,
Vorstand Personal / Soziales
Ihr
Lothar Zweiniger,
Vorstand Personal / Soziales
Eine schöne Entwicklung, die natürlich auch sehr viel mit unserem Engagement für Beruf
und Familie zu tun hat. Unser Ziel ist es, all unsere Beschäftigten, egal ob Mann oder
Frau, dabei zu unterstützen, berufl iches und privates Leben besser unter den berühmten
„einen Hut“ zu bekommen. Dazu gehören neben einer möglichst ausgeglichenen Dienst-
planung auch Informationsveranstaltungsreihen zu Themen wie Pfl ege von Angehörigen,
Erbrechts- und Steuerfragen und gerade für junge Menschen das Angebot einer Berufs-
ausbildung in Teilzeit.
Ganz entgegen dem Sprichwort „Bei Geld hört die Freundschaft auf“ haben wir bei der
BVG uns entschlossen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an unseren wirtschaftli-
chen Erfolgen, die wir ja auch nur dank ihres berufl ichen Engagements erreichen konnten,
teilhaben zu lassen. Eine einmalige Sonderzahlung von 500 EUR für jeden Beschäftigten
im Dezember 2014 war so ein Dankeschön, das mit einer Entgelterhöhung um 3 % ab
Januar 2015 fortgesetzt wurde. Dazu kommt eine stufenweise jährliche Anhebung der
Weihnachtszuwendung in den Jahren 2015 und 2016. Da das Betriebsergebnis in einem
entscheidenden Maße auch von den Leistungen und der Einsatzbereitschaft aller Beschäf-
tigten im BVG-Konzern beeinfl usst wird, haben die Tarifparteien bereits 2013 vereinbart,
Vorwort Herr
Lothar Zweiniger
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VORWORTLOTHAR ZWEINIGER
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
Herr Dr. Matthias Kollatz-Ahnen
Dr. Matthias Kollatz-Ahnen,
Aufsichtsratsvorsitzender
Liebe Leserin, lieber Leser,
2014 war die BVG noch schneller als sonst:
Zwei Jahre früher als geplant schreibt
das Unternehmen schwarze Zahlen. Mit
7,4 Mio. EUR ist der BVG-Konzern im Plus.
Der hohe Schuldenstand von ca. 800 Mio. EUR
konnte um rund 100 Mio. EUR durch Tilgung
verringert werden. Hinter diesen Zahlen
steht eine herausragende Teamleistung
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die
mit großem Einsatz gezeigt haben, wie viel
Bewegung in der BVG steckt.
Mit dem positiven Jahresabschluss hat sich
die BVG zukunftsfähig aufgestellt: nicht
nur dank einer stärkeren Unabhängigkeit
von Zinsentwicklungen, sondern vor allem
aufgrund der unverändert hohen Investiti-
onen in die Pfl ege der Infrastruktur. 818 km
Gleise, 173 U-Bahnhöfe und fast 3.000
Fahrzeuge müssen unterhalten werden.
Dabei stehen der barrierefreie Ausbau der
Bahnhöfe sowie die Sicherheit der Fahr-
gäste im Vordergrund.
Wie gut diese Leistung bei den Berliner-
innen und Berlinern ankommt, haben
die mehr als 970 Mio. Fahrten und 400.000
Abo-Kunden gezeigt. Mit einem breiten
und zuverlässigen Angebot auf Straße und
Schiene hat die BVG im Jahr 2014 so vie-
le Fahrgäste vom öffentlichen Nahverkehr
überzeugt wie nie zuvor.
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr 2014 bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten
und seine Geschäftsführung kontinuierlich überprüft. Einige wichtige Entscheidungen, bei denen der Aufsichtsrat
den Vorstand unterstützen konnte, waren …
... die Feststellung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses sowie des für die BVG AöR und den
BVG-Konzern zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2013;
… die Feststellung des Wirtschaftsplans 2015;
… die Anpassung der Verkehrstarife zum 1. Januar 2015;
… die Vergabe zur Beschaffung von bis zu 236 Eindecker-Omnibussen in den Jahren 2014 bis 2020;
… die Grundinstandsetzungen und der barrierefreie Ausbau mehrerer U-Bahnhöfe, wie z. B.
U7 Bahnhof Jakob-Kaiser-Platz, U9 Bahnhof Birkenstraße oder U5 Bahnhof Neue Grottkauer Straße;
… weitere Infrastrukturmaßnahmen wie die Grundinstandsetzung des Sockelbauwerks U1/U2 Gleisdreieck oder
die Projekterweiterung Viaduktsanierung U1 vom Gleisdreieck bis zur Schlesischen Straße;
… die Betreuung des Weiterbaus der U5 durch die Projektrealisierungs GmbH U5.
Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie dem Führungsteam
des BVG-Konzerns für die erfolgreiche Arbeit danken.
Ihr
Die Planung für die kommenden Jahre
zeigt, dass sich die BVG bei stabilen Rah-
menbedingungen aus eigener Kraft weiter
stärken kann. Mit ihrer positiven Bilanz,
ihrem zuverlässigen Angebot und einem
außerordentlichen Einsatz der Belegschaft
leistet das Unternehmen einen wichtigen
Beitrag für eine moderne, umweltfreundli-
che und stetig wachsende Metropole Berlin.
VORWORTDR. MATTHIAS KOLLATZ-AHNEN
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Wirtschaftlichkeit: Voll auf Erfolgskurs.
Die schwarze Null steht.
Weil unser Herz für
wirtschaftlichen Erfolg schlägt.
Besonders hervorzuheben ist, dass dieses
Ergebnis nicht zu Lasten der Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter erzielt wurde. Im Ge-
genteil: Konzernweit sind die Aufwendun-
gen für das Personal um 25,6 Mio. EUR im
Vergleich zu 2013 gestiegen und lagen bei
583,2 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert vor
allem aus der zum 1. Januar 2014 wirksam
gewordenen Entgelterhöhung sowie der
Einmalzahlung im Dezember 2014. Die Zahl
der Beschäftigten im Konzern ist von 2013
bis 2014 um 393 auf nunmehr 13.336 ge-
stiegen.
Auch bei den Investitionen musste die BVG
keine Abstriche machen. Wesentliche An-
schaffungen im Jahr 2014 waren unter an-
derem der Erwerb von Straßenbahnwagen
für insgesamt 48,4 Mio. EUR sowie die Be-
schaffung von Omnibussen. Kostenpunkt
hierfür: 12,8 Mio. EUR.
Das Geschäftsjahr 2014 war außerordent-
lich erfolgreich für die BVG: Mit einem han-
delsrechtlichen Ergebnis von 7,4 Mio. EUR
schreibt der Konzern erstmals in seiner Ge-
schichte eine schwarze Null, die nicht auf
Sondereffekten beruht. Lässt man diese
für das Vorjahr unberücksichtigt, hat sich
das Jahresergebnis 2014 im Vergleich zu
2013 um 25 Mio. EUR verbessert.
Einen großen Anteil daran hat die Steige-
rung der konzernweiten periodengerechten
Fahrgelderträge im Vergleich zum Vorjahr
um 5,5 % auf 635,9 Mio. EUR. Das macht
ein Plus von 33,4 Mio. EUR, das vor allem
auf erfolgreiche Marketing- und Vertriebs-
aktivitäten sowie eine konsequente Um-
setzung der Unternehmensstrategie zu-
rückzuführen ist.
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WIRTSCHAFTLICHKEIT DIE SCHWARZE NULL
Täglich einmal von Berlin nach Neu-Delhi –
so weit reicht der Angebotsausbau der BVG
im Jahr 2014. Die rund 5.800 km verteilen
sich auf 39 Bus-, Straßen- und U-Bahn-Linien,
insbesondere auf den stark befahrenen Stre-
cken im Zentrum der Stadt. Rund 250.000
Berlinerinnen und Berliner profitieren täg-
lich davon. 50 Vollzeitarbeitsplätze sind im
Zuge dessen neu entstanden.
Möglich wurde die Angebotserweiterung
durch einen Beschluss des Berliner Abge-
ordnetenhauses vom Dezember 2013, mit
dem der Senat den Berliner Verkehrsbetrie-
ben zusätzlich 4 Mio. EUR jährlich für eine
Nach den Sommerferien wurden die auf
den U-Bahnlinien U1, U2, U5, U7 und U8
bestehenden dichten Takte (4- bzw. 5-Mi-
nuten-Takt) zeitlich ausgedehnt, ebenso
wie auf der Straßenbahnlinie M4. Die Stra-
ßenbahnlinie 12 erhielt einen 10-Minuten-
Takt. Ab 6. Oktober 2014 konnte das
Angebot in Schöneweide zur Anbindung
der Hochschule für Technik und Wirtschaft
verdichtet werden – die Straßenbahnlinie
67 verkehrt hier nun im 10-Minuten-Takt.
Seit Dezember profitieren weitere Kunden-
kreise von dem Ausbau des Nahverkehrsan-
gebots in Berlin: Seit Mitte des Monats fah-
ren die Linien U1, U2, U3 und U5 bis 0.30
Uhr im 10-Minuten-Takt – zuvor verkehrten
die Züge auf diesen Strecken am späten
Abend lediglich alle 15 Minuten. Montags
bis donnerstags sind die Straßenbahnen
der Linie M5 nun zwischen U-Bahnhof
Eberswalder Straße und U-Bahnhof War-
schauer Straße bis 21 Uhr im 5-Minuten-
Takt unterwegs – eine Stunde länger als
Aufstockung des Personals und der Leis-
tungen bewilligte. Bereits nach vier Mona-
ten zeigte der Beschluss erste Resultate:
Seit dem 27. April 2014, pünktlich zum
Ende der Osterferien, konnte die BVG unter
anderem auf der Straßenbahnlinie M2 in
Prenzlauer Berg sowie auf den Buslinien
M27 und M41 einen erweiterten Fahrplan
anbieten. Der Anbindung der stark wach-
senden Neubaugebiete in Lichtenberg und
Karlshorst trug die BVG mit der Erschlie-
ßung durch die Linien 256 und 296 Rech-
nung. Und auch die Taktung der Buslinien
136/236 im Spandauer Norden verbesserte
sich auf fünf beziehungsweise zehn Minuten.
Mehr Mobilität für Berlin.
Weil die Hauptstadt
stetig wächst.
bisher. Am Wochenende fahren die Züge
der M10 sogar bis Mitternacht alle fünf Mi-
nuten gen Osten, in Richtung Westen bis
0.30 Uhr. Ebenfalls seit Dezember verkehrt
die Straßenbahnlinie M5 während des mor-
gendlichen und abendlichen Berufsver-
kehrs länger im 5-Minuten-Takt.
Und es gibt noch eine weitere gute Nach-
richt: Damit die BVG ihr Angebot weiter
dem steigenden Bedarf anpassen kann, ste-
hen für das Geschäftsjahr 2015 7,5 Mio. EUR
zusätzlich zur Verfügung.
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WIRTSCHAFTLICHKEIT MEHRLEISTUNGSPAKET
Auch wenn das Finale dieses Mal gut
10.000 km weiter südwestlich stattfand:
Zur Fußballweltmeisterschaft 2014 platzte
Berlin – wie schon zur Heim-WM 2006 –
aus allen Nähten. Touristen und Berliner
feierten das große Fußballfest gemeinsam
auf Straßen, in Beachbars, in Biergärten
und improvisierten Hinterhofarenen beim
Public Viewing. Hunderttausende verfolg-
ten die Begegnungen der deutschen Natio-
nalmannschaft und die Partien der K.-o.-
Runde auf der 65 m2 großen Videoleinwand
am Brandenburger Tor und acht weiteren
Leinwänden entlang der 700 m langen
Fanmeile. Allein zum Empfang „unserer“
Weltmeister am 15. Juli kamen 400.000
Besucher – das war auch logistisch eine
Herausforderung.
Eine Herausforderung, auf die die Berliner
Verkehrsbetriebe bestens vorbereitet wa-
ren. Schließlich ist die Fanmeile mit den
Buslinien 100, 200, M85 und dem TXL her-
vorragend erschlossen. Die Anreise mit der
U2 via Potsdamer Platz wählten ebenfalls
zahlreiche Fans. Und auch andernorts
sorgte die BVG dafür, dass die feiernden
Fußballfans sicher und schnell ihr Ziel er-
reichten: ob mit der M1 zum Prater in der
Kastanienallee oder mit der U7 zum Fußball-
Familienfest in der Zitadelle Spandau. Wer
mit den Öffentlichen zum Public Viewing
fährt, darf den Sieg seiner Mannschaft
schließlich ungestraft begießen. Selbst in
„Deutschlands größtes Wohnzimmer“ kam
man zur WM am besten mit der Tram – hält
doch direkt vor dem Stadion an der Alten
Försterei die Straßenbahnlinie 27. Aller-
dings passten die Sofas, mit denen es sich
die Fans im Stadion vor der Großleinwand
gemütlich machten, leider nicht in die
Tram. Dafür konnten es sich die Fans nach
dem Spiel auf den Polstern unserer Stra-
ßenbahnen bequem machen. Dass der Ber-
liner U- und Straßenbahnverkehr sportli-
chen Großveranstaltungen gewachsen ist,
zeigt sich indes nicht nur bei Fußballwelt-
und -europameisterschaften: Mit jährlichen
Events wie dem ISTAF, dem Berlin-Mara-
thon oder dem DFB-Pokalfinale und dem
Sechstagerennen ist die BVG bestens für
derlei Aufgaben trainiert.
Zug zum Tor.
Weil die WM 2014 wieder einmal gezeigt hat,
dass die BVG die Massen zuverlässig bewegt.
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WIRTSCHAFTLICHKEIT WM 2014
Wie es sich wohl angefühlt haben mag,
zwei Tage nach dem Mauerfall Halt am
U-Bahnhof Jannowitzbrücke zu machen?
28 Jahre lang war das Bauwerk ein Geister-
bahnhof. Und nun stand es als neu eingerich-
teter Grenzübergang im Zentrum der neuen
Reisefreiheit der damaligen DDR-Bürger.
Am 9. November 2014 jährte sich der Mau-
erfall zum 25. Mal. Und zu den vielen gro-
ßen und kleinen Geschichten, die dieses
wichtige Datum in Erinnerung rief, gehört
auch die Wiedervereinigung des Berliner
Nahverkehrs. Denn die Ostberliner BVB
und die Westberliner BVG setzten infolge
zuvor 70 in der Stadt verfügbare Reisebus-
se angemietet hatte. Am Montag darauf
trafen noch einmal mehr als 200 Busse aus
Städten der Bundesrepublik, von den alli-
ierten Streitkräften und privaten Unter-
nehmen zur Unterstützung ein. In der Fol-
ge richtete die BVG fünf neue Buslinien ins
Westberliner Umland ein und erweiterte
das Netz so um 136,9 km. Gegen Vorlage
ihres Ausweises durften DDR-Bürger die
Busse und Bahnen bis Ende des Jahres kos-
tenlos nutzen.
Bereits im Juli 1990 wurden der erweiterte
Bahnhof Alexanderplatz sowie alle bislang
noch nicht freigegebenen U-Bahn-Statio-
nen wieder eröffnet, auch der S-Bahnhof
Friedrichstraße war wieder für den Ost-
West-Verkehr freigegeben. Zwei Monate
später folgte die S-Bahn-Station Unter den
Linden. Und am 1. Januar 1992 war es end-
lich so weit: BVB und BVG verschmelzen zu
den heutigen Berliner Verkehrsbetrieben.
Zwar dauerte es noch bis zum 16. Juni 2002,
ehe sich der S-Bahn-Ring wieder schloss
und somit der letzte große Graben des ge-
teilten Berlins verschwand – doch schon
1995 fuhren die Straßenbahnen wieder
über die Bösebrücke (Bornholmer Straße) –
jener Ort, an dem die Ostberliner sechs Jah-
re zuvor die Grenzanlagen überwanden. Die
erste Tramfahrt auf der historischen Linie
war wieder so ein Gänsehautmoment in der
an Höhepunkten nicht armen Geschichte
der BVG in den vergangenen 25 Jahren.
der historischen Ereignisse am 9. Novem-
ber 1989 alles daran, dass die Menschen-
massen schnell, unbürokratisch und sicher
über die innerdeutsche Grenze gelangten –
mit erstaunlichem Erfolg, wie nicht nur die
rasche Wiedereröffnung des U-Bahnhofs
Jannowitzbrücke belegt.
Noch in der Nacht vom 9. November richte-
te die BVG einen durchgehenden Nachtver-
kehr auf allen U- und S-Bahn-Linien ein,
denn der Ansturm war gewaltig. Am Wo-
chenende nach dem Mauerfall hatten sich
die Fahrgastzahlen bereits nahezu vervier-
facht. Gut, dass die BVG bereits am Freitag
Freie Fahrt für
den Linienzug nach Pankow.
Weil Busse und Bahnen
die Menschen verbinden.
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WIRTSCHAFTLICHKEIT25 JAHRE ENTWICKLUNG
Kundenzufriedenheit: Unser oberstes Ziel.
Doch das ist längst noch nicht alles: Fahr-
Info Plus eignet sich nicht nur zum Ticket-
erwerb, sondern liefert darüber hinaus
auch eine Fahrplanauskunft für Berlin-
Brandenburg, zeigt die nächstgelegenen
Haltestellen in einer Umgebungskarte so-
wie geplante Abfahrten an. Zoombare Lini-
ennetzpläne vervollständigen das Ange-
bot. Integriert ist zudem das Carsharing-
angebot von car2go: So können sich die
Nutzer etwa die Standorte von Fahrzeugen
in einer Umgebungskarte anzeigen lassen
und diese über eine Verlinkung zur car2go-
App auch reservieren.
Seit dem letzten Update stehen den Nut-
zern zahlreiche neue Funktionen zur Verfü-
gung. Dazu gehört etwa der neue Ab-
fahrts- und Ausstiegsalarm, mit dem sie
keinen Zug oder Zielort mehr verpassen.
Abfahrtszeiten stehen nun zudem für den
Die Suche nach dem passenden Kleingeld
hat ein Ende – zumindest, was den Ticket-
kauf für die Angebote der BVG angeht.
Denn seit Anfang 2014 haben die Kunden
die Möglichkeit, Fahrscheine bargeldlos
mit ihrem Smartphone zu erwerben. Dafür
müssen sie lediglich die kostenlose BVG-
App FahrInfo Plus aus dem Apple App Store
oder dem Google Play Store herunterladen
und sich registrieren – und schon haben sie
die Wahl zwischen Kurzstreckentickets,
Einzelfahrausweisen, Tageskarten oder der
Berlin WelcomeCard sowie der Berlin City-
TourCard für den gesamten Tarifbereich.
Auch Fahrrad- und Ermäßigungstarife las-
sen sich mit der App problemlos erwerben.
gesamten Verkehrsverbund Berlin-Bran-
denburg in Echtzeit zur Verfügung. Seit
dem Relaunch lassen sich die Haltestellen
aus der Kartenansicht per Fingertipp in die
Routenplanung übernehmen. Die Karten-
ansicht selbst fällt in der neuen Version
wesentlich detaillierter aus, wie auch das
gesamte Layout eine Auffrischung erhalten
hat – weshalb die App noch übersichtlicher
und somit noch einfacher zu bedienen ist.
Damit bietet die App schon heute viele we-
sentliche Funktionen, die unseren Kunden
früher nur an den Ticketautomaten oder
den Servicepunkten zur Verfügung standen.
Tickets aus dem Telefon.
Weil unser digitales Angebot den
modernen Nahverkehr beschleunigt.
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KUNDENZUFRIEDENHEITBVG APP / HANDY-TICKET
Auf dem Betriebshof Lichtenberg laufen seit
Spätsommer vergangenen Jahres die Fäden
des Berliner Oberflächenverkehrs zusam-
men: Für 6,8 Mio. EUR entstand hier eine
neue Superleitstelle mit 21 nach neuesten er-
gonomischen Erkenntnissen gestalteten Ar-
beitsplätzen. Das Kompetenzzentrum Leit-
stelle Oberfläche (KCO) vereint die Betriebs-
leitstellen Omnibus und Straßenbahn sowie
die Technikleitstelle Oberfläche mit der Be-
triebsleitstelle Oberfläche und der Netzleit-
stelle Straßenbahn unter einem Dach.
Die neue räumliche Nähe – sämtliche Ar-
beitsplätze befinden sich in Sichtweite zu-
einander – sorgt für effiziente Kommunika-
tionswege und eine schnelle Abstimmung
mit beschäftigt, die Vorteile der neuen
Superleitstelle auszureizen. Dafür steht
ihnen nicht nur modernste Informations-
technik zur Verfügung, sondern auch ein
Arbeitsumfeld, das kaum einen Wunsch
offenlässt. Neben einer großzügig gestal-
teten Küche sorgen auch der moderne Pau-
senraum sowie die angenehm gestalteten
Sanitäranlagen für beste Arbeitsbedin-
gungen. Und diese wiederum für einen
reibungslosen Betrieb der 151 Bus- und 22
Straßenbahnlinien, die hier überwacht, ge-
steuert und koordiniert werden.
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So
koordiniert etwa der Multidisponent bei
Störfällen, die sowohl den Tram- als auch
den Busverkehr betreffen, die Ersatz-
maßnahmen und behält die Pünktlichkeit
kritischer Linien mit einem hohen Fahr-
gastaufkommen im Blick – und kann sich
dabei quasi auf Zuruf mit den jeweiligen
Leitstellen abstimmen. Das beschleunigt
die internen Abläufe und sorgt dafür, dass
sich Störungen weniger stark als bislang
auf den Betrieb auswirken. Und davon
profitieren vor allem die Fahrgäste, für die
sich störungsbedingte Wartezeiten ver-
kürzen. Insgesamt 160 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind im KCO Lichtenberg
rund um die Uhr im 3-Schicht-Betrieb da-
unter einem Dach.
Weil die neue Leitstelle Oberfläche
für einen reibungslosen Betrieb sorgt.
Mehr Kompetenz
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KUNDENZUFRIEDENHEIT KCO LICHTENBERG
Der jetzt fertiggestellte Abschnitt ist
inklusive der Wendeschleife über den
Straßenzug Invalidenstraße, Alt-Moabit,
Emma-Herwegh-Straße und Clara-Jaschke-
Straße 1.800 m lang. Auf dieser Strecke
sind insgesamt sechs neue Haltestellen
entstanden oder befinden sich noch in der
Fertigstellung. Das sind die Haltestellen
U-Bahnhof Naturkundemuseum, Invali-
denpark, S+U-Bahnhof Hauptbahnhof,
Lesser-Ury-Weg, Lüneburger Straße und
Clara-Jaschke-Straße.
Die repräsentative Haltestelle mit dem
kühn geschwungenen Betondach vor dem
Hauptbahnhof befindet sich derzeit noch
im Rohbau. Die M5 hält daher bislang an
einer provisorischen Haltestelle, die sich
direkt neben der Baustelle befindet. Spä-
testens jedoch, wenn die Linien M8 und
M10 im Sommer 2015 ebenfalls zum Haupt-
bahnhof durchfahren, soll das architekto-
nisch ansprechende Bauwerk fertig sein.
Derzeit haben die aus Ahrensfelde kom-
mende M8 und die an der Warschauer Brü-
cke startende M10 ihren letzten Halt noch
am Nordbahnhof.
Insgesamt musste die BVG für die Anbin-
dung des Hauptbahnhofs 4.160 m Gleise
neu verlegen, davon wurden 885 m als
„grünes Gleis“ realisiert, befinden sich
also in einem begrünten Gleisbett in der
Mitte der Fahrbahn. Zehn Weichen,
4.533 m Fahrleitung sowie 120 Oberlei-
tungsmasten gehören zur Ausrüstung der
Neubaustrecke. Ein Aufwand, der sich loh-
nen wird: Haben alle drei Linien den Regel-
betrieb auf der Neubaustrecke aufgenom-
men, rechnet die BVG mit bis zu 20.000
Fahrgästen täglich.
Mitte Dezember 2014 erfolgte der Lücken-
schluss. Seitdem endet die Straßenbahn-
linie M5 nicht mehr an der Haltestelle
Hackescher Markt, sondern fährt weiter
bis zum Hauptbahnhof – und noch ein klei-
nes Stück darüber hinaus. Das dürfte nicht
nur die Lichtenberger freuen, die damit
nun über eine Direktverbindung im 10-Mi-
nuten-Takt zu Berlins wichtigstem Fern-
bahnhof verfügen.
Mit der Tram zum Hauptbahnhof.
Weil die Vernetzung von Nah- und Fernverkehr
Berlin mobil macht.
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KUNDENZUFRIEDENHEIT TRAM ZUM HAUPTBAHNHOF
Unser Sicherheitspersonal fällt ins Auge.
Denn die neuen, signalgelb abgesetzten
Schultern ihrer Dienstkleidung sind bereits
von Weitem auszumachen. Das dient nicht
nur der gefühlten Sicherheit der Fahrgäste,
die so immer häufiger Beistand in ihrer
Nähe wissen, sondern auch der Abschre-
ckung von potenziellen Störenfrieden, die
sich nun kaum noch unbeobachtet fühlen
dürften.
2014 war das erste Geschäftsjahr, in dem
sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Sicherheit durchgängig in diesem Look
präsentierten – und damit das erste Jahr, in
dem sich die Wirkung der neuen Dienstklei-
dung überprüfen ließ. Dabei hat sich ge-
zeigt, dass die Zahl der Hausrechtsverstö-
ße seit Einführung der neuen Dienst-
kleidung Ende 2013 deutlich zurückgegan-
gen ist: Weist die Statistik für November
2013 noch 131 Verstöße aus, waren es im
Juni 2014 nur noch 75. Die Zahl der Haus-
friedensbrüche hat sich im vergleichbaren
Zeitraum nahezu halbiert.
Dieser Erfolg ist Ergebnis einer breit ange-
legten Strategie. So baute die BVG etwa
den Einsatz von Überwachungskameras
stark aus: Alle U-Bahnen, 87 % der Busse
und 66 % der Straßenbahnen sind bereits
mit entsprechender Technik ausgerüstet.
Gleichzeitig wurden die Notruf- und Infor-
mationssäulen auf den Bahnsteigen ver-
ständlicher gestaltet. Seit September 2013
besteht zudem eine Kooperation mit der
Deutschen Bahn, die den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beider Unternehmen Haus-
recht auf allen Berliner S- und U-Bahnhöfen
gewährt – eine bundesweit einzigartige
Maßnahme, die insbesondere die Sicher-
heitslage in den gemeinsam genutzten Ein-
richtungen wie den Umsteigeknoten Alex-
anderplatz oder Bahnhof Zoo verbessert
hat.
Das gemeinsame Maßnahmenpaket wurde
auch mit der Polizei Berlin weiter ausge-
baut, um noch schneller auf Straftaten re-
agieren zu können. Rund um die Uhr ver-
folgt ein diensthabender Polizist in der
BVG-Sicherheitsleitstelle mittels rollieren-
der Livebilder die Bahnhöfe Kottbusser Tor,
Alexanderplatz und Zoologischer Garten.
Rund 200 Sicherheitskräfte sind täglich für
die BVG im Einsatz. Mit 48,3 Mio. EUR hat
das Unternehmen die Ausgaben für diesen
Sektor noch einmal um gut 2 Mio. EUR im
Vergleich zum Vorjahr aufgestockt.
In der Summe haben die Maßnahmen dazu
geführt, dass das BVG-Personal oder Ret-
tungskräfte schneller vor Ort sind. Diese
Verbesserungen nehmen auch unsere Kun-
den deutlich wahr: 82 % befürworten die
Videoausstattung auf den Bahnhöfen,
2008 taten dies lediglich 75 %. Dank der
24-Stunden-Präsenz stieg auch das Sicher-
heitsgefühl in den Abend- und Nachtstun-
den – bei der BVG erhöhte sich der Wert im
Vergleich zum Vorjahr von 65 % auf 66 %.
Weil sich Fahrgäste bei
uns sicher fühlen.
Die Sicherheit stets im Blick.
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KUNDENZUFRIEDENHEIT SICHERHEIT
Nachhaltigkeit: Keine graue Theorie.
Im Vergleich zu 2013 reduzierte die BVG
ihre CO2-Emissionen so um 300.000 t. Das
zeigt: Nachhaltigkeit ist für uns kein modi-
sches Beiwerk. Denn als Anstalt öffentli-
chen Rechts trägt die BVG von jeher eine
besondere wirtschaftliche, gesellschaftli-
che und ökologische Verantwortung. Diese
drei Handlungsfelder in Einklang zu brin-
gen ist Aufgabe einer nachhaltigen Unter-
nehmenskultur, wie sie die BVG praktiziert
und stetig fortentwickelt.
So gehörten die Berliner Verkehrsbetriebe
zum Beispiel zu den maßgeblichen Akteuren
bei der im Jahr 2014 vom Berliner Senat ge-
starteten Ausgestaltung des Berliner Energie-
und Klimaschutzprogrammes (BEK). Dessen
zentrales Anliegen ist es, dass die Hauptstadt
bis zum Jahr 2050 klimaneutral wird.
Strategische Investitionen sind auf dem
Weg zu diesem Ziel unerlässlich. So schaff-
te die BVG im Jahr 2014 zum Beispiel vier
neue Solarfähren sowie 43 besonders leich-
te und damit treibstoffsparende Nieder-
flurbusse an. Allein die Nachrüstung von
sogenannten SCR-Filtern bei älteren Omni-
bussen bringt zudem eine Reduzierung der
Stickoxidemissionen um 300 t pro Jahr.
Leuchtturmprojekte wie die Sanierung des
U-Bahnhofs Bayerischer Platz zeigen, wo-
hin die Reise geht: Mittels Wärmepumpen-
technik wird der Gebäudekomplex heute
mit der Abwärme aus den U-Bahn-Tunneln
beheizt, fossile Brennstoffe kommen nicht
mehr zum Einsatz. Das bringt eine jährliche
Energieersparnis von 145.000 kWh – und
eine Auszeichnung mit dem „Green Buddy
Award“ des Bezirks Tempelhof-Schöneberg
obendrauf.
Die Zeichen für den öffentlichen Nahver-
kehr in Berlin stehen auf Grün – vor allem
bei der Energiebeschaffung. Bereits 2014
nutzte die BVG mehr als 27 % der direkt
bezogenen Energie aus ökologisch vorteil-
haften Quellen wie etwa Kleinstwasser-
kraftwerken. Zugleich initiierte die BVG in
Zusammenarbeit mit dem Umweltbundes-
amt die Beschaffung von Herkunftsnach-
weisen, so dass das Unternehmen seit An-
fang 2014 die Grünstromeigenschaften der
im Konzern genutzten Energie nachweisen
kann. Und damit die wertvolle Ressource
im Unternehmen möglichst effizient ge-
nutzt wird, speisen die meisten U- und
Straßenbahnen ihre Bremsenergie bereits
heute wieder in das Netz ein.
Solide wirtschaften – im sozialen
und ökologischen Kontext.
der Nachhaltigkeit verpflichtet hat.
Weil sich die BVG den Prinzipien
Mit ihrem Engagement für den „Open Inno-
vation Slam“, einen europaweiten Ideen-
wettbewerb zur CO2-Reduzierung, sowie dem
Testbetrieb einer Elektrobuslinie ab dem
Jahr 2015, treibt die BVG auch weiter die
technische Innovation zum Wohle der Um-
welt voran.
Ebenso gezielt engagiert sich das Unter-
nehmen auf dem sozialen Sektor: Mit ei-
nem Migrantenanteil von rund 24 % unter
den Auszubildenden ist Integration und
Diversity ein gelebter Teil der Unterneh-
menskultur.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie,
betriebliches Gesundheitsmanagement und
Arbeitsschutz sind weitere wichtige Felder,
in denen die BVG ihren sozialen Anspruch
in die Realität umsetzt. Etwa mit Veran-
staltungen zum Thema Pflege oder einem
breiten Angebot von Gesundheitskursen.
Dass die BVG hier auf dem richtigen Weg
ist, zeigt auch die neueste Auszeichnung
für ihre Unternehmensstrategie: Im Okto-
ber 2014 wurde der Konzern mit dem Güte-
zeichen des Europäischen Verbandes der
öffentlichen Arbeitgeber und Unterneh-
men (CEEP) für seine gelungene Umset-
zung einer nachhaltigen Unternehmenspo-
litik gewürdigt. Ein wichtiger Beleg dafür,
dass sich die BVG beim Thema Nachhaltig-
keit auch an internationalen Standards
messen lassen kann.
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NACHHALTIGKEIT GRÜNSTROM
Nahezu lautlos gleiten die vier neuen Fäh-
ren durch die Fluten. Denn statt auf einen
herkömmlichen Dieselantrieb setzen die
FährBären genannten Elektroboote auf
Sonnenstrom. Zu diesem Zweck sind ihre
Dächer auf einer Fläche von rund 70 m2 mit
je 52 Solarmodulen bestückt – sie liefern
eine Gesamtleistung von 10,6 kW für die
beiden Elektromotoren, welche die Fähren
antreiben. Und sollten die Module einmal
nicht genügend Sonnenschein einfangen,
schalten sich automatisch Akkus hinzu, die
vorsorglich jeden Abend nach Betriebs-
Als schwimmende Brücke zwischen den
Ortsteilen Grünau und Wendenschloss
transportiert etwa die Linie F12 bis zu 920
Passagiere täglich über die Dahme. Und
gleichfalls im ganzjährigen Fährbetrieb be-
fördert die F11 bis zu 350 Gäste täglich
über die Spree zwischen Baumschulenstra-
ße und Wilhelmstrand. Jeweils von April bis
Oktober sind die Linien F23 Müggelwerder-
weg/Kruggasse und F21 Schmöckwitz/Kram-
penburg im Einsatz. Sie kommen auf bis zu
200 beziehungsweise 420 Fahrgäste pro
Tag und schaffen damit ebenfalls zuverläs-
sige Elektromobilität im Linienverkehr.
Dass beim Treibstoffverbrauch jedes Kilo
zählt, wissen Formel-1-Fans seit Langem.
Und auch im Flugverkehr wird Übergepäck
nicht gern gesehen. Deswegen wurde bei
der BVG kontinuierlich mit der Erneuerung
der Busflotte begonnen. Hierzu wurden
Verträge mit den Herstellern Scania über
die Lieferung von bis zu 156 Fahrzeugen
(Gelenkbusse) sowie mit VDL über die Liefe-
rung von bis zu 236 Fahrzeugen (Eindecker-
busse) für die kommenden Jahre abge-
schlossen. Welches Sparpotenzial sich ergibt,
wenn man einmal über die überflüssigen
Pfunde im Omnibusverkehr nachdenkt, ist
beeindruckend: Mit 9 t Leergewicht sind
Doch nicht nur aus wirtschaftlicher und
ökologischer Sicht sind die 43 neuen, im
Jahr 2014 angeschafften Gelenkbusse ein
Gewinn. Auch für Menschen mit Behinde-
rungen bringen sie einige Erleichterungen.
So bieten sie etwa im Bereich der Mittel-
türen Platz für zwei Elektrorollstühle. Zudem
sind die Anzeigen und Türsignale auf die
Bedürfnisse von seh- und hörbeeinträchtig-
ten Menschen abgestimmt. Und eine Fuß-
bodenheizung im Eingangsbereich sorgt
dafür, dass der Ein- und Ausstieg auch bei
Frost nicht zur Schlitterpartie wird.
die neuen VDL-Busse um 3 t leichter als ihre
Vorgänger. Dadurch verbrauchen sie rund
20 % weniger Treibstoff als herkömmliche
Omnibusse und stoßen gut 20 % weniger CO2
aus. Dank des neuartigen Euro-6-Motors
reduziert sich der Stickoxidausstoß gar um
95 %. Möglich wurde die Verschlankung
vor allem durch den konsequenten Einsatz
moderner Kunst- und Verbundstoffe statt
Stahl und Aluminium. Weniger robust, das
hatte bereits der Langzeittest über zwei
Jahre auf verschiedenen Linien gezeigt,
sind die Neuen deshalb nicht – im Gegen-
teil. Die Techniker der BVG bezeichnen sie
sogar als „auffällig unauffällig“, also als
besonders wartungsarm.
schluss wieder aufgeladen werden. So ge-
raten Skipper und Gäste auch bei bewölk-
tem Himmel niemals in Seenot. Vor allem
aber entlastet das neue Fährangebot die
Umwelt gleich doppelt: keine Abgase,
kaum Lärm. Und das ohne Abstriche beim
Komfort. Denn die Elektrofähren sind ech-
te Lasttiere, die ihren Dienst ebenso zuver-
lässig verrichten wie konventionelle Die-
selfähren – zum Teil sogar ganzjährig.
Den Busverkehr modernisieren.
Weil die BVG Verantwortung für den
Auf zu neuen Ufern – mit Sonnenstrom.
Weil unsere Elektrofähren
die Umwelt doppelt schonen. Klimaschutz übernimmt.
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NACHHALTIGKEIT ELEKTROFÄHREN, GELENKBUSSE
Investitionen: Eine Herzensangelegenheit.
der neuen Bahnhöfe Berliner Rathaus,
Museumsinsel und Unter den Linden vor-
an. So konnten etwa die oberirdischen
Baumaßnahmen im Rahmen des Rohbaus
an den Baustellen Berliner Rathaus und
Unter den Linden abgeschlossen werden –
die weiteren Arbeiten an den Rohbauten
beider Bahnhöfe finden nun unterirdisch
statt. Am Bahnhof Berliner Rathaus hän-
gen bereits die Pilzstützen für die Bahn-
hofssäulen von der Decke. Sie stellen spä-
ter das wichtigste Gestaltungsmerkmal
des neuen Bahnhofs dar und sollen an
das Deckengewölbe des alten Berliner Rat-
hauses erinnern. Derweil wurden im künf-
tigen Umsteigebahnhof Unter den Linden
die Zwischendecken gezogen. Im Jahr 2013
wurde als Voraussetzung für den künftigen
Umsteigebahnhof Unter den Linden ein
neues Tunnelteilstück der U6 hergestellt.
Die aus dem Osten der Stadt kommenden
Fahrgäste haben hier künftig Anschluss
an die Nord-Süd-Achse der U6. Im
April 2015 startete der Vortrieb der zwei-
ten Tunnelröhre.
Die Lücke im Linienverlauf der U5 zwischen
Alexanderplatz und Brandenburger Tor
schließt sich: Seit Juli 2014 ist die erste der
beiden Tunnelröhren auf diesem Abschnitt
fertiggestellt. Seit Juni 2013 war die Tunnel-
vortriebsmaschine (TVM) „Bärlinde“ im Ein-
satz, um auf der Strecke 1.073 Tübbingringe
zu verbauen. Damit der Tunnelvortrieb wie
geplant weitergehen konnte, musste An-
fang 2014 zunächst ein Aussteifungsrost
in der Baugrube des künftigen Bahnhofs
Museumsinsel fertiggestellt werden, der
die Stabilität der Baugrube während des
Aushubs gewährleistet. Gleichzeitig schrit-
ten auch die Arbeiten an den Rohbauten
im Herzen Berlins.
Lückenschluss
Weil die Hauptstadt
ständig weiterwächst.
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INVESTITIONEN LÜCKENSCHLUSS U5
Tunneln unter seinem Fundament. Für die-
ses Abluftrecycling wird keine zusätzliche
Energie benötigt – und es fallen auch keine
zusätzlichen CO2-Emissionen an.
Neben der Umwelt profitieren die Fahrgäs-
te von der 2,2 Mio. EUR-Investition: Mit ei-
nem weiteren Zuang, zahlreichen Fenstern
und einer barrierefreien WC-Anlage er-
füllt der Bahnhof die Ansprüche an einen
modernen Infrastrukturbau. Und durch die
Vereinigung der drei ursprünglichen Ge-
bäude unter einem Dach ergeben sich rund
72 m2 zusätzliche Fläche, die von Gewerbe-
einheiten genutzt wird.
Am nützlichsten präsentiert sich die Zu-
kunft dort, wo Effizienz und Komfort eine
neue Verbindung eingehen. Zum Beispiel
im Schöneberger U-Bahnhof Bayerischer
Platz: Heller, mit nun rund 400 m2 Fläche
geräumiger und mit einem größeren gastro-
nomischen Angebot präsentiert sich der
2014 fertiggestellte Neubau, der den ma-
roden Vorgänger aus den 1970er Jahren er-
rsetzt. Und dennoch verbraucht der Bahnhof
deutlich weniger Energie – 145.000 kWh
pro Jahr weniger, um genau zu sein. Mög-
lich wird dies durch einen genialen Trick:
Der U-Bahnhof bezieht seine Heizenergie
mittels Wärmepumpentechnik aus den
Unter anderem befindet sich heute im Erd-
geschoss das Bistro Apeccino und im neu-
en Obergeschoss das Café Haberland mit
einer großzügig gestalteten Dachterrasse.
Eine Dauerausstellung im Zwischenge-
schoss des Bahnhofs, finanziert aus Mit-
teln der Berliner Lotto-Stiftung, zeigt darü-
ber hinaus die Geschichte des Bayerischen
Viertels vor und nach 1945 mit Fotos und
Texten. Vor dem Terror des Nationalsozia-
lismus war es ein Zentrum jüdischen Le-
bens in Berlin. Intellektuelle und Künstler
wie etwa der Nobelpreisträger Albert Ein-
stein oder die Fotografin Gisèle Freund leb-
ten rund um den Bayerischen Platz.
Mit dieser unter wirtschaftlichen, ökologi-
schen und gesellschaftlichen Gesichts-
punkten ausgewogenen Investition ist der
U-Bahnhof Bayerischer Platz heute ein
Leuchtturm der nachhaltigen Unterneh-
mensstrategie. Und das sieht nicht nur
die BVG selbst so: Der Bezirk Tempelhof-
Schöneberg quittierte das Umweltenga-
gement des Unternehmens bereits kurz
nach der Wiedereröffnung mit der Aus-
zeichnung „Green Buddy Award 2014“ in
der Kategorie Ökologisches Bauen.
Ein neues Zentrum für den Kiez.
Weil moderne Bahnhöfe
unsere Visitenkarten sind.
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INVESTITIONEN NEUBAU U- BAHNHOF BAYERISCHER PLATZ
Arbeitgeber: Aus Verantwortung.
Fahrerinnen mit Drive gesucht.
Weil Gleichstellung für uns ein
wichtiger Teil der Unternehmenskultur ist.
Seit Anfang 2014 wirbt die BVG gezielt
Frauen für den Fahrdienst an: Mit einer
breit angelegten Kampagne macht das Un-
ternehmen im Internet, mit Plakaten, Print-
anzeigen, Radiospots und Clips im U-Bahn-
Fernsehen „Berliner Fenster“ darauf auf-
merksam, dass das Lenken von Omnibus-
sen, Straßen- und U-Bahnen keinesfalls
Männern vorbehalten ist. Eigentlich eine
Selbstverständlichkeit. Und dennoch sind
von 5.952 Beschäftigten im Fahrdienst le-
diglich 562 weiblich. Die Frauenquote in
diesem Berufsfeld liegt derzeit noch bei
9,4 %. Damit wollen sich die Berliner Ver-
kehrsbetriebe jedoch nicht zufrieden ge-
ben, zumal die Frauenquote konzernweit
steigen soll: von aktuell rund 17 % auf
25 % bis zum Jahr 2022.
Einen ersten erfreulichen Teilerfolg auf
diesem Weg gibt es schon zu verzeichnen:
Bereits heute ist ein Viertel der Auszubil-
denden weiblichen Geschlechts. Das ist
unter anderem den zahlreichen Werbe-
maßnahmen zu verdanken. Zu diesen ge-
hört auch die erfolgreiche Fahrerinnen-
Kampagne, die neben den Anzeigen auch
aus 20 Aktionstagen auf den Betriebshö-
fen der BVG bestand. Hier hatten interes-
sierte Frauen die Gelegenheit, einmal
Tuchfühlung mit den tonnenschweren
Fahrzeugen des Unternehmens aufzuneh-
men und sich hinter das Lenkrad eines Om-
nibusses oder in die Fahrerkabine einer
Straßen- oder U-Bahn zu setzen und ein
paar Runden zu drehen. Unter fachkundi-
ger Aufsicht, versteht sich. Natürlich gab
es dabei auch Gelegenheit, Fragen zur
Ausbildung und zum Berufsbild zu stellen.
Dieses Angebot haben insgesamt 480
Frauen wahrgenommen, die sich anschlie-
ßend durchweg begeistert zeigten. Kaum
ein Wunder: Wann hat man sonst schon
einmal Gelegenheit, einen 12 t schweren
Gelenkbus durch die Kurven zu lenken?
Der Erfolg der Kampagne reicht jedoch
noch weiter. So gingen allein im Zeitraum
der Rekrutierungskampagne 629 Bewer-
bungen von Frauen für den Fahrdienst ein.
Und das Engagement der BVG wurde noch
auf andere Weise belohnt: Im Mai vergan-
genen Jahres nahm die Gesamtfrauen-
vertreterin der BVG, Ines Schmidt, auf der
Messe „women&work“ den „Strategie
Award 2014“ entgegen. Der Preis würdigt
Unternehmen, die ihre Strategie frauen-
und familienfreundlich ausrichten. Ein
weiterer Beleg dafür, dass die Frauenquote
bei der BVG kein leeres Versprechen ist –
sondern ein konsequent verfolgtes strate-
gisches Ziel.
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ARBEITGEBER FAHRERINNEN- KAMPAGNE
Der „Staatsbesuch“ kam nicht von unge-
fähr. Im Vorfeld des Integrationsgipfels mit
Schwerpunkt Ausbildung wollte sich die
Kanzlerin über die aktuelle berufliche Situa-
tion junger Menschen informieren, deren
Wurzeln im Ausland liegen. Dass sie sich zu
diesem Zweck ausgerechnet die BVG aus-
suchte, kommt einem Ritterschlag gleich –
würdigt die Entscheidung doch, dass das
Unternehmen mit einem Migrantenanteil
unter den Auszubildenden von rund einem
Viertel zu den deutschen Vorreitern in
Sachen Integration gehört. Geführt von
Mareen Winguth, angehende Industrie-
mechanikerin, Yiu Yeung Lam, Mechatro-
niker-Azubi, und Denis Purps, künftiger
Elektroniker für Betriebstechnik, überzeugte
sich die Kanzlerin davon, dass das Konzept
der BVG aufgeht: Ob in der Schmiede, der
Metallwerkstatt oder bei den Gleisbauern –
überall suchte die Kanzlerin das Gespräch,
erkundigte sich nach dem jeweiligen Wis-
sensstand und nach Hindernissen bei der
Ausbildungsplatzsuche. Bei einer anschlie-
ßenden 40-minütigen Gesprächsrunde mit
17 Auszubildenden wurden diese Themen
noch einmal vertieft, was für Angela Merkel
Anlass für ein positives Fazit ihres Besuchs
war: „Herzlichen Dank, ich habe ein tolles
Unternehmen mit sehr motivierten jungen
Menschen kennengelernt und nehme eine
ganze Reihe Anregungen mit“, verabschie-
dete sich die Kanzlerin. Ein Lob, das die BVG
natürlich freut. Doch das größte Lob ma-
chen sich die 440 Azubis selbst – indem sie
sich täglich dafür einsetzen, dass das ge-
lebte Miteinander ein selbstverständlicher
Teil der Unternehmenskultur ist.
Daneben sehen die meisten Stretchlimousi-
nen mickrig aus: Stattliche 18 m maß das
Gefährt, das Bundeskanzlerin Angela Merkel
im Dezember 2014 auf den Hof des Ausbil-
dungszentrums der BVG am Machandel-
weg chauffierte. Am Steuer: Akram Ben
Rhouma, Auszubildender zur Fachkraft im
Fahrbetrieb im dritten Lehrjahr. Sein Ge-
spann: ein nagelneuer Gelenkbus des Typs
Scania Citywide im leuchtenden BVG-Gelb.
Mit an Bord war auch die Staatsministerin
für Migration, Flüchtlinge und Integration,
Aydan Özuguz.
Weil die BVG
für gelebtes Miteinander steht.
Kanzlerinnen-Lob für Integration.
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ARBEITGEBER INTEGRATION
Die Arbeit des Aufsichtsrates
und seiner Ausschüsse
Die BVG AöR und der BVG-Konzern können auf ein gutes und erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken,
in dem die BVG AöR und der BVG-Konzern ein positives Betriebsergebnis erreicht haben. Gegenüber 2013 ver-
besserte sich das HGB-Ergebnis in 2014 für den BVG Konzern um rund 25 Mio. EUR auf ein Plus von 7,4 Mio. EUR.*
Die Kreditverbindlichkeiten konnten um rund 100 Mio. EUR auf 706,6 Mio. EUR reduziert werden. Dabei wurden
Investitionen von rund 262 Mio. EUR getätigt.
Die angestrebten Ergebnisziele konnten u. a. durch die Steigerung der Fahrgastzahlen auf über 970 Mio. Fahr-
ten realisiert werden. Damit hat der BVG-Konzern die periodengerechten Fahrgelderträge gegenüber 2013 noch
einmal um rund 33 Mio. EUR auf insgesamt rund 636 Mio. EUR verbessern können. Die Zahl der Abonnenten stieg
2014 auf rund 400 Tsd.
Als vollintegriertes Nahverkehrsunternehmen leistet die BVG AöR einen wichtigen Beitrag zu einer verbesserten
Umwelt. Das Unternehmen wird mit seinen ökologisch vorteilhaften Verkehrsangeboten als innovativer Mobili-
tätsdienstleister wahrgenommen. Der Berliner Senat hat sich daher klar dazu bekannt, den Nahverkehr auch zu-
künftig in öffentlicher Hand zu halten. Das im Jahr 2014 ausgesprochene Bekenntnis des Senats zum Fortbestand
der BVG gilt bis zum Jahr 2025.
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr 2014 bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten
und seine Geschäftsführung kontinuierlich überwacht. Dabei hat er sich – gemäß den Vorgaben des Berliner Be-
triebe-Gesetzes sowie der Satzung der BVG AöR – von deren Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit überzeugt.
Die Vorsitzenden des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses standen über die Sitzungen der Gremien hinaus
mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und haben sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und
die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Die von der Gewährträgerversammlung und die vom Gesamtper-
sonalrat in den Aufsichtsrat bestellten Mitglieder haben in getrennten Vorgesprächen vor den Gremiensitzungen
die anstehenden Themen beraten.
Im laufenden Geschäftsjahr fanden insgesamt 14 Sitzungen statt, davon vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen,
eine konstituierende und eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung sowie vier ordentliche Prüfungsausschuss-
sitzungen. Der Personalausschuss tagte in einer ordentlichen und drei außerordentlichen Sitzungen.
Der Aufsichtsrat hatte ausreichend Gelegenheit, sich mit den Berichten und Beschlussvorschlägen zu den
Geschäftsvorgängen auseinanderzusetzen und dadurch seine Überwachungs-, Beratungs- und Kontrollfunktion
umfassend wahrzunehmen.
Der Vorstand hat den Aufsichtsrat durch schriftliche und mündliche Berichte regelmäßig unterrichtet. Sie be-
inhalteten relevante Informationen zur Unternehmensplanung, zur aktuellen Finanz- und Ertragslage des Unter-
nehmens, zu wirtschaftlichen Risiken, zu Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen
und Zielen, zur Personalbestandsentwicklung sowie zu anderen bedeutsamen Geschäften und Vorhaben. Der
Aufsichtsrat war in wesentliche Entscheidungsprozesse des Vorstands einbezogen. Die zustimmungspflichtigen
Maßnahmen wurden gemäß der Satzung der BVG AöR vorgelegt.
Bericht des Aufsichtsrats
* Darstellung ungeachtet eines außerordentlichen Geschäftsereignisses in 2013
Schwerpunkte der SitzungenDer Aufsichtsrat hat die bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Basis der Berichte und Vorlagen mit dem Vorstand
vor Beschlussfassung ausführlich erörtert. Beschlussvorschläge des Vorstands wurden gründlich geprüft und
beraten. In den Sitzungen standen im Berichtsjahr insbesondere folgende Themen im Vordergrund:
• Feststellung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses sowie des für die BVG AöR und
den BVG-Konzern zusammengefassten Lageberichts für das Geschäftsjahr 2013;
• Zuschlag zur Beschaffung von bis zu 236 Eindecker-Omnibussen in den Jahren 2014 bis 2020;
• vollelektrische Buslinie im Rahmen der Berliner Schaufensterwerbung Elektromobilität
des Landes Berlin;
• Grundinstandsetzungen und barrierefreier Ausbau mehrerer U-Bahnhöfe, wie z. B. U7 Bahn-
hof Jakob-Kaiser-Platz, U9 Bahnhof Birkenstraße oder U5 Bahnhof Neue Grottkauer Straße;
• Anpassung der Verkehrstarife im VBB zum 1. Januar 2015;
• Feststellung des Wirtschaftsplans 2015 und Kenntnisnahme der mittelfristigen Wirtschafts- und
Finanzplanung für die Jahre 2016 bis 2019.
Auch im Berichtsjahr hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig über den Fortschritt des Weiterbaus der U5 sowie über
die Planungen der BVG zur zukunftssicheren Fahrzeugbeschaffung informiert.
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
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Corporate Governance Kodex
Jahresabschluss und Konzernabschluss
Personelle Änderungen im Aufsichtsrat
Personelle Änderungen im Vorstand
der BVG AöR und Entsprechenserklärung
In der Sitzung am 8. Dezember 2014 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung zum
Corporate Governance Kodex der BVG AöR für das Jahr 2014 gemäß § 27 Berliner Betriebe-Gesetz abgegeben.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young GmbH hat den Jahresabschluss der BVG AöR sowie den
Konzernabschluss inklusive des Lageberichts geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen. Die Prüfungsberichte lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern vor und wurden in der Aufsichtsratssitzung
am 27. April 2015 sowie in der vorangegangenen Prüfungsausschusssitzung in Gegenwart des Abschlussprüfers
umfassend behandelt. Der Abschlussprüfer erläuterte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für
Fragen zur Verfügung.
Der Aufsichtsrat erhob keine Einwände. Er stimmte dem Ergebnis der Prüfung seitens des Abschlussprüfers zu und
stellte die Abschlüsse fest. Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss der BVG AöR und der Konzernabschluss
sowie der zusammengefasste Lagebericht der BVG AöR und des BVG-Konzerns für das Geschäftsjahr 2014 wurden
damit festgestellt.
Der Aufsichtsrat folgte dem Vorschlag des Vorstands, das Jahresergebnis der BVG AöR in Höhe von 8.218.935,46 EUR
auf das neue Geschäftsjahr vorzutragen.
Der Aufsichtsrat erteilte dem Vorstand die Entlastung für das Geschäftsjahr 2014.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014 Herrn Axel Schröder verabschiedet, der sein Amt mit Ablauf der Auf-
sichtsratssitzung am 28. April 2014 aus persönlichen Gründen niederlegte. Als Nachfolger wurde am 14. Mai 2014
Herr Rainer Grimm vom Gesamtpersonalrat der BVG AöR in den Aufsichtsrat bestellt.
Ebenfalls verabschiedet wurde Frau Eike Lindemann, die angesichts des beginnenden Ruhestands zum Jahresen-
de am 8. Dezember 2014 letztmalig an einer Aufsichtsratssitzung teilnahm.
In der Aufsichtsratssitzung am 8. Dezember 2014 legte Herr Dr. Ulrich Nußbaum im Zuge der Neubestellung des
Senats zum 11. Dezember 2014 sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied nieder.
Der Aufsichtsrat bedankt sich ausdrücklich bei allen ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für die gute
Zusammenarbeit und ihr langjähriges Engagement für die BVG.
Auf Vorschlag des Aufsichtsrats wurde Herr Dirk Schul-
te gemäß der Regelung des Berliner Betriebe-Gesetzes
von der Gewährträgerversammlung der BVG AöR für
den Zeitraum vom 1. Februar 2015 bis zum 31. Janu-
ar 2018 zum Mitglied des Vorstands für den Bereich
Personal/Soziales bestellt. Er folgte damit auf Lothar
Zweiniger, der diese Funktion seit dem 1. Januar 2007
erfolgreich innehatte und planmäßig Ende Januar 2015
in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern, den Mitgliedern des Vorstands sowie den
Arbeitnehmervertreterinnen und Arbeitnehmervertre-
tern für die geleistete Arbeit und ihren Einsatz im In-
teresse der BVG AöR sowie der Konzerngesellschaften.
Sie alle haben dazu beigetragen, dass im Geschäfts-
jahr 2014 ein gutes Ergebnis erzielt werden konnte.
Berlin, 27. April 2015
Dr. Matthias Kollatz-Ahnen
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Berliner Verkehrsbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts erklären, dass
den Empfehlungen des von ihnen beschlossenen Corporate Governance Kodex der Berliner Verkehrsbetriebe An-
stalt des öffentlichen Rechts in der Fassung vom 15. April 2010 entsprochen wurde und in Zukunft entsprochen
werden soll.
Berlin, 8. Dezember 2014
des Vorstands der Berliner Verkehrsbetriebe
Anstalt des öffentlichen Rechts zu den Empfehlun-
Gemeinsame Erklärung des Aufsichtsrats und
gen des Corporate Governance Kodex der BVG AöR
Dr. Ulrich Nußbaum
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Berliner Verkehrsbetriebe
(BVG) AöR
Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand
Dr. Sigrid Evelyn Nikutta
Henrik Falk
Lothar ZweinigerLothar Zweiniger
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
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Lagebericht und Konzernlageberichtder Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin für das Geschäftsjahr 2014
Enthaltene Differenzen von +/- 0,1 resultieren aus Rundungen
der Nachkommastellen von präzise hinterlegten Werten.
GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Gesamtwirtschaft und Branchenentwicklung 62
Wesentliche Vorgänge im Geschäftsjahr 65
Verkehrsleistungen 68
Investitionen in den Betrieb und die Infrastruktur 70
Mitarbeiter 71
62
GESCHÄFTSVERLAUF DER TOCHTERUNTERNEHMEN
BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG, Berlin (BBH) 74
BVG Beteiligungsholding Verwaltungsgesellschaft mbH, Berlin (BBV) 75
BT Berlin Transport GmbH, Berlin (BT) 75
URBANIS GmbH, Berlin (URBANIS) 76
IOB Internationale Omnibusbahnhof-Betreibergesellschaft mbH, Berlin (IOB) 77
Projektrealisierungs GmbH U5, Berlin (PRG U5) 77
74
DER BVG AÖR UND DES KONZERNS
Ertragslage 78
Finanzlage 81
Vermögenslage 82
Gesamtaussage 83
78 ERTRAGS-, F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE
NACHTRAGSBERICHT 83
PROGNOSEBERICHT 86
CHANCEN- UND R IS IKOBERICHT
Chancen- und Risikomanagementsystem sowie
internes Kontrollsystem bezogen auf den
Rechnungslegungsprozess 84
Chancen und Risiken 85
Verwendung von Finanzinstrumenten 85
84
ERKLÄRUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX DER BVG 87
Rahmenbedingungen Geschäft und
Branchenentwicklung
Gesamtwirtschaft und
Im Jahr 2014 stand die wirtschaftliche Entwicklung speziell in den südlichen Ländern der Europäischen Union
sowie die Überwindung der europäischen Schuldenkrise erneut im Mittelpunkt der politischen Akteure in Europa
sowie der internationalen Finanzmärkte. Darüber hinaus wurde das wirtschaftliche Wachstum von geopolitischen
Ereignissen, wie z. B. der Ukrainekrise oder der Destabilisierung im Nahen Osten, negativ beeinflusst. Insbeson-
dere im 2. Halbjahr verschärfte sich die Ukrainekrise, was zu gegenseitigen Sanktionen zwischen Russland und
dem Westen führte. Auch der starke Einbruch des Ölpreises im 2. Halbjahr 2014 sorgte für Verunsicherung an den
weltweiten Märkten.
Die Bundesrepublik Deutschland konnte trotz dieser negativen und belastenden konjunkturellen Entwicklungen
im Euro-Raum auch im Jahr 2014 ein Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr von 1,5 % erzielen. Damit
lag das preisbereinigte Wachstum über dem Durchschnitt (1,2 %) der letzten zehn Jahre. Die bundesweite Ar-
beitslosenzahl lag im Jahresdurchschnitt trotz einer geringfügigen Zunahme unter der Drei-Millionen-Grenze.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag bei 6,7 % und damit 0,2 Prozentpunkte unter der des Jahres 2013.
Im Land Berlin sank die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote um rund 0,6 Prozentpunkte auf 11,1 %. Die
Zahl der Erwerbstätigen hat sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 % bzw. 30,8 Tsd. auf über 1,8 Mio.
Personen erhöht. Damit liegt der Beschäftigungszuwachs in Berlin wieder mit großem Abstand an erster Stelle im
Bundesländervergleich und deutlich über dem Bundesdurchschnitt von rund 0,9 %.
Die Verbraucherpreise 2014 legten aufgrund niedriger Inflationsraten insbesondere im zweiten Halbjahr gegen-
über dem Vorjahr um 0,9 % in Deutschland zu. Wesentliche Treiber waren die Preise von Nahrungsmitteln (+1,0 %)
und die Preise für Dienstleistungen (+1,6 %). Energiepreise, die in den letzten Jahren ein deutlicher Treiber waren,
gingen um 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr zurück. Im Land Berlin sind die Verbraucherpreise durchschnittlich um
0,8 % gegenüber dem Jahr 2013 gestiegen.
Die Branchenentwicklung im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) war im Jahr 2014 zusammengefasst
geprägt durch:
• eine anhaltende Steigerung der Nachfrage in Großstädten sowie Ballungsräumen bei gleichzeitiger Abnahme
der Nachfrage in ländlichen Räumen aufgrund des demografischen Wandels,
• eine Verstetigung der Ausschreibungen und des Wettbewerbs von/um Schienenpersonennahverkehrsleistungen
als allgemeingültiger Vergabestandard,
• Fortsetzung der politischen Positionierung verschiedenster Gremien und Verbände, nicht nur des ÖPNV, zum
Instandhaltungsbedarf der Verkehrsinfrastruktur sowie
• eine weiterhin ungeklärte zukünftige Finanzierung der (kommunalen) ÖPNV-Infrastruktur ab dem Jahr 2020,
• ein nochmaliges starkes Wachstum des liberalisierten Fernlinienbusverkehrs.
Der ÖPNV in Deutschland entwickelte sich auch im Jahr 2014 insgesamt positiv, allerdings nicht mehr ganz
so stark wie im Vorjahr und fortgesetzt divergierend. Insbesondere in ländlichen Regionen ist ein Nachfrage-
rückgang, in attraktiven Metropolregionen dagegen ein stetiger, zum Teil beträchtlicher Zuwachs bis an die
Kapazitätsgrenzen der angebotenen Leistung festzustellen. Nach vorläufigen Zahlen nutzten rund 11,0 Mrd. Fahr-
gäste den Öffentlichen Personennahverkehr (bestehend aus dem Liniennahverkehr mit S- und Regionalbahnen,
Straßenbahnen [inkl. U-Bahnen] sowie Omnibussen) in Deutschland. Dies sind rund 0,5 % Fahrgäste mehr als im
Vorjahr. Die Fahrgastzahlen mit Straßen-, Stadt- und U-Bahnen legten um 1,7 % zu. Der Busnahverkehr verzeichnete
einen Rückgang von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr. Dies ist insbesondere auf die deutlich abnehmenden Fahrgast-
fahrten in der Fläche und in kleineren Städten zurückzuführen, während in Großstädten bzw. Metropolregionen
von einer Stagnation bzw. einem nur geringfügigen Rückgang ausgegangen werden muss.
Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konnten nach Vorausberech-
nungen im Jahr 2014 eine durchschnittliche Steigerung der Fahrgeldeinnahmen (ohne Eisenbahnverkehre) von
rund 3,8 % (Vj. 4,0 %) umsetzen. Diese Erhöhung ist insbesondere auf Tarifanpassungen sowie, regional in unter-
schiedlichem Maße, auf gesteigerte Kundenfahrten zurückzuführen.
Inwieweit das von der ehemaligen Europäischen Kommission noch im Jahr 2013 vorgelegte 4. Eisenbahnpaket
(4. EBP), gegen das sich nahezu alle wichtigen deutschen branchenrelevanten Verbände und Gewerkschaften ab-
lehnend positioniert hatten, aufrechterhalten wird bzw. wann und mit welchen Änderungen insbesondere auch
auf die für den ÖPNV relevante EU-VO 1370/2007 das ordentliche Gesetzgebungsverfahren der Europäischen
Union absolvieren wird, hängt entscheidend vom weiteren Handeln der im Herbst 2014 neu zusammengesetzten
EU-Kommission ab. Theoretisch besteht somit weiterhin ein Risiko in Bezug auf den nachhaltigen Fortbestand der
Direktvergabe von ÖPNV-Leistungen gemäß der EU-VO 1370/2007.
Schon seit mehreren Jahren bestehen erhebliche Probleme, insbesondere der Kommunen, die Instandhaltung
ihrer Verkehrsinfrastruktur, auch die des ÖPNV, zu finanzieren. Verschiedene Kommissionen und Initiativen haben
bereits in den vergangenen Jahren festgestellt, dass die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland deutlich unter-
finanziert ist. Vor allem fehlten Mittel für den Substanzerhalt. Außerdem müsste die Finanzierungsbasis durch
neue Finanzierungsinstrumente verbreitert sowie eine Verstetigung des Mittelflusses erreicht werden. Obwohl
die Notwendigkeit höherer Mittelbereitstellung für Infrastruktur-Ersatzinvestitionen unwidersprochen ist und
im Jahr 2014 auch durch die VDV-Kampagne „damit-deutschland-vorne-bleibt“ und mit Unterstützung der BVG
in der Politik als Top-Thema angekommen ist, ist eine zukünftig ausreichende Finanzierung weiterhin ungeklärt.
Dies gilt unter anderem für die Nachfolgeregelungen für das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und das
Entflechtungsgesetz (EntflechtG), die beide im Jahr 2019 auslaufen. Auch die für das Jahr 2014 vorgesehene Revi-
sion der sogenannten Regionalisierungsmittel, deren Dynamisierung für die Zeiträume ab dem Jahr 2015 überprüft
werden soll, steht weiterhin aus. Trotz der Forderung der Landesverkehrsminister von Anfang Oktober 2014, die
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LAGEBERICHT GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Im Doppelhaushalt 2014/2015 des Landes Berlin wur-
den für Bestellungen von Verkehrsleistungen zusätz-
lich 4,0 Mio. EUR für 2014 bzw. 7,5 Mio. EUR für das
Jahr 2015 vorgesehen. In diesem Rahmen wurde im
Geschäftsjahr ein umfangreiches Mehrleistungspaket
mit insgesamt 72 Maßnahmen auf rund 40 Linien im
Bereich der U- und Straßenbahn sowie im Busnetz ent-
wickelt, das an fünf Terminen umgesetzt wurde. Mit
dem Mehrleistungspaket wird auf die wachsende
Nachfrage reagiert. Die Erweiterung des Angebotes
richtet sich an unterschiedliche Nutzergruppen und
bringt Verbesserungen im Berufs-, Ausbildungs-, Ein-
kaufs- und Freizeitverkehr.
Gegenüber dem Vorjahr konnte die Zuverlässigkeit
der nach den Regelungen des Verkehrsvertrags mit
dem Land Berlin zu erbringenden Leistungen im
Omnibusbereich weiter stabilisiert und konstant auf
einem hohen Niveau gehalten werden. Dazu trugen die
in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnahmen und
deren konsequente Umsetzung sowie weitere Verbes-
serungen im Jahr 2014 erheblich bei. Der Omnibus hat
bei der Zuverlässigkeitsquote das sehr hohe Niveau
des Vorjahres mit 99,7 % gehalten. Der U-Bahn-Bereich
konnte eine Zuverlässigkeit von 99,3 % erreichen. Die
Straßenbahn realisierte eine leicht geringere Quote
von 98,9 %.
Im Rahmen der im Verkehrsvertrag vereinbarten Weiter-
entwicklung des Qualitätsberichtswesens wird seit dem
1. Januar 2014 die bisherige Pünktlichkeit in die Kenn-
zahlen Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit aufgespalten
und erhoben. Mit dieser Maßnahme wird das Leistungs-
angebot der BVG und dessen Wahrnehmung durch den
Kunden objektiver als bisher dargestellt. Dadurch ist
jedoch eine Vergleichbarkeit mit den Vorjahreswerten
nicht mehr gegeben. Der Omnibus konnte eine Pünkt-
lichkeit von 87,1 % und eine Regelmäßigkeit von 94,1 %
erzielen. Der Betriebsbereich U-Bahn realisierte eine
Pünktlichkeit von 98,9 %. Die Regelmäßigkeit lag bei
99,2 %. Die Straßenbahn war zu 91,7 % pünktlich und
verzeichnete eine Regelmäßigkeit von 97,6 %.
Die im Jahr 2014 für die BVG in Schulnoten gemessene
Kundenzufriedenheit hat sich leicht auf 2,2 (Vj. 2,3)
verbessert. Damit ist die BVG im Vergleich mit dem ge-
samten Berliner ÖPNV (Note 2,3, Vj. 2,4) insgesamt
Spitzenreiter.
Am 17. Oktober 2014 hat Dr. Ulrich Nußbaum seinen
Rücktritt als Finanzsenator des Landes Berlin zum
11. Dezember 2014 bekannt gegeben. Damit endete
auch sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrats der
BVG. Der Nachfolger, Finanzsenator Dr. Matthias
Kollatz-Ahnen, wurde am 13. Januar 2015 mit soforti-
ger Wirkung als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats
der BVG bestellt.
Die Gewährträgerversammlung der BVG hat am
28. Juli 2014 beschlossen, Herrn Dirk Schulte in dem
Zeitraum vom 1. Februar 2015 bis zum 31. Januar 2018
zum Mitglied des Vorstands für den Bereich Personal/
Soziales zu bestellen. Herr Schulte übernimmt damit
das Amt von Herrn Lothar Zweiniger, dessen Bestel-
lung zum 31. Januar 2015 nach insgesamt 8 Jahren als
Vorstand Personal/Soziales endete.
Am 17. November 2014 wurden die Verhandlungen
zum Tarifvertrag Nr. 5 zur Entgeltanpassung des TV-N
Berlin durch die Tarifpartner für die BVG und die BT
Berlin Transport GmbH (BT) abgeschlossen. Der Tarif-
vertrag trat am 1. Dezember 2014 in Kraft und ist frü-
hestens zum 30. Juni 2016 kündbar. Dieser sieht eine
Einmalzahlung in Höhe von 500,00 EUR für das Ge-
schäftsjahr 2014 sowie eine Erhöhung der Tabellenent-
gelte ab dem 1. Januar 2015 um 3,0 % bei der BVG
sowie der BT vor. Im Zusammenhang mit den Tarifver-
handlungen zur Entgeltanpassung wird durch den Ab-
schluss des 12. Änderungstarifvertrages zum TV-N
Berlin die tarifliche Weihnachtszuwendung in den
Jahren 2015 und 2016 jeweils um 100,00 EUR erhöht.
im Geschäftsjahr
Wesentliche VorgängeRegionalisierungsmittel von derzeit 7,3 Mrd. EUR auf jährlich 8,5 Mrd. EUR aufzustocken und gleichzeitig die Dyna-
misierung von 1,5 % auf 2,8 % anzuheben, beschloss das Bundeskabinett Ende 2014 ohne grundsätzliche Klärung
der anstehenden Revision für das Jahr 2015 lediglich Mittel in Höhe von 7,4 Mrd. EUR.
Der im Jahr 2013 liberalisierte Fernlinienbusverkehr setzte im Jahr 2014, wenn auch leicht abgeschwächt und mit
ersten Anzeichen der Konsolidierung, sein starkes Wachstum fort. Vier von rund 50 Anbietern teilen sich rund
95 % des deutschen Marktes, wobei die beiden Marktführer – mit einem aktuellen Marktanteil von zusammen
etwa 75 % – Anfang 2015 ihre Fusion verkündet haben. Verstärkt sind außerdem Expansionen in das europäische
Ausland, aber auch der Ausstieg einzelner Anbieter zu beobachten. In Deutschland wachsen die Marktführer
insbesondere durch Leistungsangebote in der Fläche und durch eine zunehmende Vernetzung.
Neben den bereits genannten Punkten steht in den kommenden Jahren die Vernetzung und Modernisierung von
Anlagen, Angeboten, Informationen und Prozessen im Mittelpunkt des Handelns der ÖPNV-Unternehmen. Beispiel-
haft sind hier zu nennen:
• nachhaltiges Handeln unter anderem durch eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz sowie der
Umweltentlastung durch Nutzung regenerativ erzeugter Energien und innovativer Antriebssysteme, wie z. B.
beim Omnibus,
• die Fortsetzung und Intensivierung von kundenorientierten Angebotsverbesserungen, wie z. B. durch die Be-
vorrechtigung und Beschleunigung des straßengebundenen ÖPNV, die Vernetzung intermodaler Angebote, ver-
netzte, digitale übergreifende ÖPNV-/Mobilitätsinformationen, Senkung von Zugangsbarrieren auf allen Ebenen
(baulich, visuell, akustisch und vertrieblich),
• die Weiterentwicklung von elektronischen Vertriebs- und Ticketlösungen sowie verstärkte Nutzung elektroni-
scher Endgeräte, speziell von Smartphones, als Informations- und Bezahlmedien.
Darüber hinaus bestehen weitere Herausforderungen für die Branche:
• die zunehmende Konkurrenz bei der Verteilung der begrenzten öffentlichen Zuschüsse zwischen (wachsenden)
Städten und dem (schrumpfenden) Land,
• die bevorstehenden massiven demografischen Veränderungen wie z. B. Bevölkerungsabnahme, Überalterung,
Arbeitskräftemangel und ihre Auswirkungen auf die Nachfrage und das Leistungsangebot einerseits sowie die
Personalgewinnung und -ausbildung sowie -bindung andererseits,
• die Finanzierung, Beschaffung und Instandhaltung moderner sowie betrieblich stabiler, hochverfügbarer
Schienenfahrzeuge. In Bezug auf die Instandhaltung ist sowohl im Schienenfernverkehr als auch im Schienenper-
sonennahverkehr, den sogenannten Regionalbahnen, ein zunehmender Trend zur herstellerseitigen oder Fremd-
instandhaltung zu beobachten. Dieser Trend ist im klassischen kommunalen ÖPNV bisher noch nicht festzustellen,
aber durchaus übertragbar. Insgesamt ist zukünftig von einem Wettbewerb der Instandhaltungskonzepte
von Fahrzeugherstellern bzw. von Fahrzeugbetreibern auszugehen.
64 / 65
LAGEBERICHT GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Im Rahmen der Einführung des elektronischen Fahr-
scheins (EFS) für Vertragskunden wurden bis zum Ende
des Jahres 2014 rund 220,0 Tsd. BVG-Abonnenten mit
einer „fahrCard“ ausgestattet. Durch die Ausprägung
des Systems können den Stammkunden weitere
Tarifprodukte angeboten werden. Außerdem erfolgte
parallel die Weiterentwicklung des elektronischen
Fahrgeldmanagements, so dass auf Basis dessen alle
Verkehrsunternehmen des VBB die „fahrCard“ ihren
Kunden zur Verfügung stellen können.
Im Januar 2014 ist die „BVG-App“, die unter anderem
eine komfortable Fahrplanauskunft, eine relationsbe-
zogene Fahrpreisermittlung und den Erwerb von aus-
gewählten VBB-Tickets ermöglicht, gestartet. Als Zu-
satznutzen wurden Standorte der car2go Fahrzeuge
(Carsharing) sowie weitere Mobilitätsangebote von
Carsharingunternehmen im Geschäftsjahr integriert.
Zeitgleich waren auch Fahrausweise des VBB-Tarifs per
Ausdruck (Printticket) durch die Erweiterung des BVG-
Onlineshops erhältlich. Ab dem Jahr 2015 sollen weite-
re Module, wie z. B. die Abodaten-Selbstverwaltung
für Kunden oder kombinierte Tickets für Veranstalter,
zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt hat die BVG
über neue elektronische Vertriebsmedien, wie z. B.
BVG-App, Touch&Travel und Handyticket Deutschland,
im letzten Geschäftsjahr rund 2,9 Mio. EUR Einnahmen
erzielt.
Das im Jahr 2012 begonnene Projekt zum systemunter-
stützten Vertragsmanagement und -controlling wurde
mit der Produktivschaltung im Dezember 2014 erfolg-
reich abgeschlossen. Die Nutzerschulungen sind zu
Beginn des Jahres 2015 geplant. Alle neuen Verträge
werden in die Anwendung aufgenommen und die be-
stehenden Verträge sukzessive eingepflegt.
Das Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Sicherheit
im öffentlichen Nahverkehr wurde im Jahr 2014 fortge-
führt. Außerdem wurden zusätzliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Sicherheitsdienst eingestellt. Ne-
ben der stärkeren Sichtbarkeit durch die neu einge-
führte Sicherheitskleidung wurde der Ausbau der
Videotechnik auf den Bahnhöfen vorangetrieben.
Darüber hinaus wurde die Sensibilisierungskampagne
zum Thema Sicherheit in der Öffentlichkeit von der
BVG fortgeführt. Im Jahr 2015 sollen weitere Bahnhöfe
mit zusätzlichen Videoanlagen ausgestattet sowie die
Einsatzkonzepte der Sicherheitsmitarbeiter an die Kun-
denbedürfnisse angepasst werden.
Die BVG hat die periodengerechten Fahrgelderträge
gegenüber dem Vorjahr (603,0 Mio. EUR) um 5,5 % auf
636,3 Mio. EUR gesteigert. Dies ist unter anderem auf
die erfolgreich durchgeführten Marketing- und Ver-
triebsaktivitäten zur Steigerung der Fahrgastfahrten
sowie auf die konsequente Umsetzung der Unterneh-
mensstrategie zurückzuführen. Darüber hinaus hat am
9. Oktober 2014 der Verkehrsverbund Berlin-Branden-
burg (VBB) bekannt gegeben, dass die Fahrpreise ab
dem 1. Januar 2015 um durchschnittlich 2,3 % steigen
werden.
Im Jahr 2014 hat die BVG das Programm „Zukunftssi-
chere Schienenfahrzeugbeschaffung“ weiter vorange-
trieben. Zielsetzung ist es, die Fahrzeugersatzbeschaf-
fungen für die Bereiche U- und Straßenbahn sowie die
entstehenden Mehrbedarfe aus dem Mehrleistungspa-
ket mit dem Land Berlin zu identifizieren und im Jahr
2015 die Ausschreibungen zu starten. Nur dann lässt
sich eine Lieferung der Serienfahrzeuge ab dem Jahr
2020 sicherstellen. Darüber hinaus werden Beschaf-
fungs- und Finanzierungsszenarien gemeinsam mit
dem Land Berlin erarbeitet und abgestimmt. Die Be-
schaffungsstrategie soll im ersten Halbjahr 2015 be-
schlossen werden.
Die bis in das Jahr 2017 laufende Beschaffung von ins-
gesamt 142 Straßenbahnen vom Typ Flexity wurde
planmäßig fortgesetzt. Im abgelaufenen Geschäfts-
jahr wurden 23 Fahrzeuge vom Typ „Flexity lang“ vom
Hersteller ausgeliefert und für den Fahrgastverkehr in
Betrieb genommen. Aktuell befinden sich 84 Fahrzeu-
ge des Typs Flexity im Fahrgasteinsatz.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde mit der Erneue-
rung der Busflotte der BVG begonnen. Hierzu wurden
Verträge mit den Herstellern Scania über die Lieferung
von bis zu 156 Fahrzeugen (Gelenkbusse) sowie mit
VDL über die Lieferung von bis zu 236 Fahrzeugen (Ein-
deckerbusse) für die kommenden Jahre abgeschlos-
sen. Die Auslieferung der ersten Fahrzeuge sowohl von
Scania als auch von VDL begann Ende des Jahres 2014.
Außerdem wurde die Umrüstung von 91 Doppeldecker-
Omnibussen (Projekt zur „Optimierung der Busflotte“)
mit entsprechenden SCR-Filtern zur Reduzierung von
Stickoxidemissionen sowie die Optimierung des Mo-
tormanagements zur Senkung des Verbrauchs been-
det. Im Ergebnis konnten eine erfolgreiche Senkung
des Verbrauchs und die Reduzierung von Stickoxid-
emissionen erreicht werden.
Zum 1. Januar 2014 wurde die NESKom GmbH in die
Projektrealisierungs GmbH U5 (PRG U5) umfirmiert,
zugleich wurde der Gesellschaftszweck geändert. Der
Gesellschaftszweck der PRG U5 liegt in der Erbringung
verschiedener in dem Gesellschaftsvertrag näher be-
schriebener Leistungen in Zusammenhang mit der Re-
alisierung des Lückenschlusses der U-Bahn-Linie 5. Auf
der Grundlage eines zwischen der PRG U5 und dem
Vorstand der BVG geschlossenen Geschäftsbesor-
gungsvertrages wurde die PRG U5 mit der weiteren
Durchführung des Lückenschlusses U5 Brandenburger
Tor bis Alexanderplatz in Berlin-Mitte vertraglich be-
auftragt. Die PRG U5 ist zur umfassenden Vertretung
der BVG berechtigt; sie handelt im Namen und auf
Rechnung der BVG. Im Juli 2014 wurde die erste der
beiden Tunnelröhren im Rahmen des Lückenschlusses
U5 fertiggestellt.
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LAGEBERICHT GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Verkehrsleistungen
Die Fahrgastfahrten (unternehmensbezo-
gene Fahrgastfahrten UBF) konnten im Jahr
2014 um 30,5 Mio. UBF auf rund 977,8 Mio.
gesteigert werden. Zunehmende Einwoh-
nerzahlen, mehr Touristen, eine Vielzahl
von Events und ein generell wachsendes
Mobilitätserfordernis und -bedürfnis trei-
ben diese Marktentwicklung. Zur Erhöhung
der Fahrgastfahrten haben auch die geziel-
ten Angebotsmaßnahmen sowie vielfältige
Kundenwerbungs- und Kundenbindungsak-
tivitäten beigetragen.
1 2012 und 2013 hochgerechnet auf Basis aktueller Zähldaten sowie Umsteigebeziehungen entsprechend den Ergebnissen der VBB-Verkehrserhebung 2007. 2014 hochgerechnet aufBasis aktueller Tagesfahrtberechtigungen, basierend aufden Ticketverkäufen der BVG und der S-Bahn, sowie derUmsteigebeziehungen entsprechend den Ergebnissen derVBB-Verkehrserhebung 2010.
937,4 947,3977,8
20122013
2014
Entwicklung der Fahrgastfahrten (in Mio.)1
Entwicklung der Abonnementzahlen (in Tsd.)
Im Jahr 2014 wurde die Anzahl der Abon-
nenten gegenüber dem Vorjahr um 7,4 %
auf insgesamt rund 400,0 Tsd. gesteigert.
Dies konnte aufgrund der erfolgreichen
Vertriebs- und Servicestrategie sowie durch
zwei zielgerichtete Abonnementkampag-
nen erreicht werden.
400,0
350,0
300,02012 2013 2014
Personenkilometer (in Mio.)
1 U-/Straßenbahn Nutzzugkilometer, Omnibus Nutzwagenkilometer2 beeinfl usst durch einen Warnstreik bei der BVG
2013
2014
20122
19,1
19,1
19,2
87,6
88,3
87,8
21,0
21,0
21,0
Omnibus
Straßenbahn
U-Bahn
Nutzkilometer (in Mio.)1
Gesamtauslastung (in %)
Die Gesamtauslastung des Linienverkehrs lag im Jahr 2014 bei 17,8 %.
1 Personenkilometer zu Platzkilometer2 beeinfl usst durch einen Warnstreik bei der BVG
Auslastung1
Gesamt
2014 2013 20122
17,8 17,8 17,4
Bezogen auf die einzelnen Betriebsbereiche ergibt sich folgende Leistungserbringung.
1 hochgerechnet auf Basis aktueller Zähldaten sowie der Reiseweiten entsprechend den Ergebnissen der VBB-Verkehrserhebung 2007
2 hochgerechnet auf Basis aktueller Tagesfahrtberechtigungen, basierend auf den Ticketverkäufen der BVG und der S-Bahn, sowie der Reiseweiten entsprechend den Ergebnissen der VBB-Verkehrserhebung 2010
3 beeinfl usst durch einen Warnstreik bei der BVG
400,0372,6
344,7
Straßenbahn
U-Bahn
2013
2014
4.262,22
4.156,91
4.139,61
Gesamt
20123
538,1
557,1
537,2
1.336,2
1.351,7
1.254,8
2.282,7
2.353,4
2.347,6
Omnibus
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LAGEBERICHTGESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Investitionen in den BetriebWesentliche Investitionen im Jahr 2014 (in Mio. EUR)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und die Infrastruktur
Im Jahr 2014 wurden konzernweit Investitionen in
Höhe von 262,3 Mio. EUR getätigt. 31,2 % (Vj. 32,3 %)
der Konzerninvestitionen flossen in die Betriebsberei-
che U-Bahn, Straßenbahn sowie Omnibus. Weitere
48,4 Mio. EUR wurden in die Beschaffung von Straßen-
bahnwagen des Typs Flexity (lang) und weitere
12,8 Mio. EUR in die Beschaffung von Omnibussen in-
vestiert.
Insgesamt wurden 167,0 Mio. EUR (63,7 %) der Gesamt-
investitionen in die Infrastruktur des Konzerns inves-
tiert. Der Großteil der Infrastrukturinvestitionen in Höhe
von 131,6 Mio. EUR (Vj. 135,8 Mio. EUR) floss wie im
letzten Jahr in den U-Bahn-Bereich.
Die wesentlichen Investitionen, getrennt nach Betrieb und Infrastruktur, zeigt die nächste Abbildung.
Der Konzernpersonalbestand per 31. De-
zember ist gegenüber dem Vorjahr um
393 Beschäftigte gestiegen. Die BVG hat
ihre Beschäftigtenzahl um 563 Personen
(+5,1 %) erhöht. Die BT als größtes Toch-
terunternehmen hat ihre Beschäftigten
um 190 Personen reduziert. Dies ist im
Wesentlichen auf den Betriebsübergang
der Straßenbahnsparte der BT zur BVG
zurückzuführen. Konzernweit waren am
31. Dezember 2014 13.336 Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter sowie 440 Auszubil-
dende (davon 125 weiblich) beschäftigt.
Der Anteil der Mitarbeiterinnen konnte in
der BVG um 0,3 Prozentpunkte auf 18,3 %
und im Konzern um 0,7 Prozentpunkte auf
17,0 % gesteigert werden.
Im Bereich des Fahrpersonals wurden ins-
gesamt 615 (61,9 %) Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bei der BVG eingestellt. Insge-
samt hatte die BVG einen Zugang von 993
Beschäftigten zu verzeichnen. Dies sind
522 Personen mehr als im Vorjahr. Im Jahr
2014 waren 430 Abgänge (Vj. 291) zu ver-
zeichnen. Die folgende Übersicht zeigt die
Entwicklung der Beschäftigtenanzahl der
letzten drei Geschäftsjahre.
(inkl. Zuschreibungen und in Mio. EUR) Investitionen Abschreibungen
2014 2013 2014 2013
Betrieb 81,9 90,6 86,6 85,3
U-Bahn 8,7 16,8 31,5 30,8
Straßenbahn 54,4 72,2 19,4 17,1
Omnibus 18,8 1,6 35,7 37,4
Infrastruktur 167,0 173,6 115,0 116,0
davon U-Bahn 131,6 135,8 79,4 77,9
davon Straßenbahn 27,2 30,0 30,9 33,3
Sonstige 12,6 14,8 11,6 9,4
BVG 261,5 279,0 213,2 210,7
Tochterunternehmen 0,8 1,2 0,8 1,3
Konzern 262,3 280,2 214,0 212,0
davon sonderfi nanziert durch Bundes- und Landesmittel
150,2 181,1 78,9 76,8
Omnibus
Straßenbahn
U-Bahn
davon Straßenbahn
davon U-Bahn
Beschaffung und Anzahlung von
Serienfahrzeugen Straßenbahn Flexity
Betrieb Infrastruktur
Beschaffung von 43Gelenkbussen
Grundinstandsetzungund behindertengerechter Ausbau von U-Bahnhöfen
(inkl. Neubau)
Sanierung von Tunnel-anlagen der U-Bahn
(inkl. Neubau)
75,0
50,0
25,0
0,0 48,4 12,8 52,9 30,3
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 31.12.(Anzahl ohne Auszubildende)
2014 2013 2012
BVG AöR(davon passive Altersteilzeit)
11.518(480)
10.955(387)
10.775(263)
BT GmbH 1.775 1.965 1.996
BBH GmbH & Co. KG 12 11 9
URBANIS GmbH 11 9 9
IOB mbH 3 3 3
Projektrealisierungs GmbH U5 17 0 0
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern 13.336 12.943 12.792
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LAGEBERICHTGESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Entwicklung der Altersstruktur im Konzern
Auch aufgrund der demografi schen Entwicklung werden die BVG sowie der Konzern in den nächsten Jahren einen
zunehmenden Anteil an über 50-jährigen Beschäftigten aufweisen.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels hat
die BVG unter anderem das Förderprogramm „Jump
2020“ im Jahr 2014 initiiert. Hiermit sollen in den
nächsten Jahren entstehende personelle Lücken im Be-
reich der Führungs- und Fachpositionen geschlossen
werden. Das Programm läuft jeweils für mindestens
ein Jahr und wird im Rahmen von unterschiedlichen
Präsenzveranstaltungen, Planspielen, Projektarbeiten
sowie im Eigenstudium umgesetzt.
Im Rahmen des Hochschulmarketings werden kontinu-
ierlich verschiedene Wege genutzt, um mit Studieren-
den und Absolventen in Kontakt zu kommen. Neben
der Teilnahme an Firmenkontaktmessen, der Vermitt-
lung von Abschlussarbeiten und Praktika sowie der
Kooperation mit Hochschulen in der Region Berlin/
Brandenburg bietet die BVG bereits seit dem Jahr 2012
das Format der „BVG-Sommer-Uni“ an, bei dem sich
die Betriebsbereiche der BVG vorstellen. Studierende
der vorrangig ingenieurwissenschaftlichen Fachrich-
tungen nutzten am 27. August 2014 während der vor-
lesungsfreien Zeit das Angebot, einen Tag hinter die
Kulissen des größten Nahverkehrsunternehmens
Deutschlands zu blicken und dabei exklusive Einblicke
in den Bereich der Infrastruktur zu erhalten. Neben
Fachvorträgen und der Möglichkeit, sich mit den BVG-
Ingenieuren auszutauschen, standen auch interessan-
te Einblicke in das Prüfstellwerk sowie die Bahnmeiste-
rei auf dem Plan. Auf einem Turmwagen konnten sich
die Studierenden in mehreren Metern Höhe den Ar-
beitsalltag der Kollegen der Fahrleitungsmeisterei
Straßenbahn erklären lassen, was mit großer Begeiste-
rung seitens der Studierenden in Anspruch genommen
wurde.
Die Anzahl der neuen Auszubildenden konnte auch in
diesem Jahr auf dem Vorjahresniveau von insgesamt
136 gehalten werden. Die BVG hat im Jahr 2014 45
weibliche Auszubildende (Vj. 36) eingestellt. Davon
hat wiederholt eine Frau die Ausbildung zur Gleisbau-
erin begonnen. Wie im letzten Jahr absolvierten zwei
Auszubildende der BVG deutschlandweit ihren Ausbil-
dungsberuf mit den besten Abschlussnoten. Darüber
hinaus haben vier Auszubildende der BVG die besten
Ergebnisse in ihrer Berufsgruppe in Berlin erreicht.
Die BVG engagiert sich seit Jahren in der Initiative „be-
rufundfamilie“, um unter anderem die Arbeitgeberat-
traktivität sowie Arbeitnehmerbindung zu steigern. Im
Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses werden die
bestehenden familienfreundlichen Angebote sowie
Personalprozesse analysiert und auf Verbesserungs-
möglichkeiten sowie neue Ideen untersucht. Als High-
light des Jahres 2014 wurde eine Veranstaltungsreihe
für Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen
sowie die Entwicklung und Fortführung von Teilzeit-
modellen durchgeführt. Für das Jahr 2015 ist eine Re-
zertifizierung geplant.
Der im Jahr 2013 neu entwickelte Arbeitgeberauftritt
der BVG wurde im Geschäftsjahr 2014 fortgeführt und
an spezielle Kommunikationsbedarfe angepasst. Ins-
besondere Frauen und Fachkräfte des Ingenieurwe-
sens sollen angesprochen und als Beschäftigte gewon-
nen werden. So wurde zum Beispiel die Maßnahme
„Fahrerinnen mit Drive gesucht“ durchgeführt, um
Frauen für den Fahrdienst zu gewinnen. Neben weite-
ren Kommunikationsmaßnahmen wurde der „Karriere-
bereich“ auf der Unternehmenswebsite neu gestaltet.
Im Jahr 2013 wurde das Betriebliche Gesundheitsma-
nagement (BGM) durch die Einführung eines Len-
kungskreises BGM in der Managementstruktur des
Unternehmens verankert und im Geschäftsjahr 2014
entsprechend weiterentwickelt. Der Schwerpunkt der
Aktivitäten in den Unternehmensbereichen liegt in der
Verbesserung der allgemeinen Motivation, sich dem
Thema Gesundheit zu öffnen, bis hin zu gesundheits-
gerechtem Verhalten. Außerdem wurde begonnen, be-
reichsspezifische Maßnahmen, die sich an den jeweili-
gen Belastungen für die Beschäftigten in den jeweiligen
Unternehmensbereichen orientieren, zu entwickeln.
Im Rahmen des offenen Seminarprogramms werden
verschiedene Gesundheitsseminare, wie zum Beispiel
„Gesunde Ernährung“ oder „Stressmanagement“, an-
geboten. Darüber hinaus wurden erstmals mobile Ge-
sundheitstage für das Fahrpersonal durchgeführt.
Hierzu wurde ein entsprechend ausgestatteter Bus an
Pausenheimen der BVG stationiert, um den Fahrerin-
nen und Fahrern die Teilnahme an einem Gesundheits-
tag zu ermöglichen. Die Fahrerinnen und Fahrer konn-
ten zum Beispiel Augeninnendruck sowie Blutdruck
und Zuckerwerte messen lassen und sich über richtige
Ernährung im Schichtdienst informieren. Aufgrund der
sehr positiven Resonanz und guten Akzeptanz sind für
das Jahr 2015 bereits erneut „Mobile Gesundheitsta-
ge“ für die Kolleginnen und Kollegen im Fahrdienst
geplant.
Das im Jahr 2011 aufgrund der Ergebnisse der Mitar-
beiterbefragung 2010 initiierte Projekt „Zukunft erle-
ben – VBO Lichtenberg“ mit dem Ziel, Maßnahmen
zum Erhalt von Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit
zu entwickeln, konnte im Dezember 2014 erfolgreich
abgeschlossen werden. Eine der zentralen Aufgaben
war neben der Entwicklung auch die Überprüfung der
Maßnahmen im Hinblick auf die Übertragbarkeit in an-
dere Bereiche der BVG. Insgesamt wurden 26 Maßnah-
men zur Gesunderhaltung und Verbesserung der
Arbeitsbedingungen umgesetzt. Die Arbeitsgruppen
bleiben im Wesentlichen bestehen, um bereits begon-
nene Themen fortzuführen sowie neue Überlegungen
zu erörtern und voranzutreiben. Die Einführung der
Mischarbeit auf allen Betriebshöfen wird im Rahmen
eines BGM Folgeprojektes durch den Bereich Omnibus
geprüft. Für die Weiterführung des Stammlinienkon-
zepts wird ein BGM Projekt (alternative Fahrzeiten)
durchgeführt.
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0bis 24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 ab 60
(ohne Auszubildende und passive Altersteilzeit, Stand 31.12.2014)
2014
2013
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LAGEBERICHTGESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
TochterunternehmenGeschäftsverlauf der
BVG Beteiligungsholding
BT Berlin Transport GmbH, Berlin (BT)
BVG Beteiligungsholding Verwaltungs-
gesellschaft mbH, Berlin (BBV)
GmbH & Co. KG, Berlin (BBH)
Die Tochterunternehmen der BVG verwenden als Grundlage zur Erfassung und Bewertung von Chancen und Risiken
das von der BVG vorgegebene Chancen- und Risikomanagementsystem. Zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs
sowie der Risikobewertung im Jahr 2014 können bei den zu 100 % in den Konzernabschluss einbezogenen Tochter-
unternehmen folgende Entwicklungen verzeichnet werden:
Die BBH als geschäftsleitende Holding hat die Aufgabe,
die Beteiligungsunternehmen administrativ und strate-
gisch zu führen und für die Beteiligungsunternehmen
kaufmännische Dienstleistungen zu erbringen sowie
das Beteiligungsmanagement für die BVG wahrzuneh-
men. Auf der Basis von gesonderten Verträgen erbringt
die BBH bereits umfangreiche Dienstleistungen in den
Bereichen Personal-, Finanz- und Rechnungswesen,
Controlling, IT und Versicherungen. Darüber hinaus be-
stehen mit den 100 %-Beteiligungen Cash-Pooling-Ver-
träge sowie Gewinnabführungsverträge.
Die BBH hat die Geschäftsanteile der Projektrealisie-
rungs GmbH U5 (vormals NESKom Projektierungsge-
sellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und
Kommunikationstechnik mbH) mit rechtlicher und
wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 an die
BVG übertragen.
In Anlehnung an den Tarifabschluss der BVG vom
17. November 2014 erfolgte für die BBH mit Wirksamkeit
zum 1. Dezember 2014 der Abschluss eines Tarifvertra-
ges über eine einmalige Prämienzahlung und mit Wirk-
samkeit zum 1. Januar 2015 der Abschluss eines neuen
Mantel- und Gehaltstarifvertrages.
Die BBH erwirtschaftete im Jahr 2014 einen deutlich
gestiegenen Umsatz in Höhe von 1.076,5 Tsd. EUR
(Vj. 847,4 Tsd. EUR) und ein Ergebnis nach Steuern von
2.066,9 Tsd. EUR (Vj. 2.912,1 Tsd. EUR). Bis auf die BT
erwirtschafteten alle Töchter ein deutlich über dem
Plan und Vorjahr liegendes Beteiligungsergebnis von
4.018,3 Tsd. EUR. Damit konnte das negative Ergebnis
der BT in Höhe von 1.640,9 Tsd. EUR zum größten Teil
kompensiert werden. Der nicht geplante Einmaleffekt
aus der Tariferhöhung bei der BT im Dezember 2014 in
Höhe von 1.077,4 Tsd. EUR konnte jedoch nicht voll-
ständig ausgeglichen werden. Auf der Grundlage eines
Gesellschafterbeschlusses erfolgte am 4. Dezember 2014
die Auszahlung von 2.862,3 Tsd. EUR an die BVG.
Im Jahr 2015 wird mit einer erneuten Leistungserwei-
terung der kaufmännischen Dienstleistungsfunktion
für die Tochterunternehmen geplant. Hieraus ergibt
sich ein deutlich höherer Umsatz von rund
1.312,7 Tsd. EUR. Dem stehen entsprechend höhere
Personalaufwendungen sowie höhere Aufwendungen
aus den Dienstleistungsverträgen mit der BVG gegen-
über. Nach dem durch die tarifliche Einmalzahlung be-
dingten niedrigeren Jahresergebnis 2014 wird eine
Steigerung des Jahresergebnisses für das Jahr 2015
erwartet. Das Ergebnis aus Ergebnisabführungsverträ-
gen soll im nächsten Geschäftsjahr 2.883,4 Tsd. EUR
betragen. Daraus ergibt sich ein entsprechender An-
stieg des geplanten Jahresüberschusses nach Steuern
auf 2.482,9 Tsd. EUR.
Das Kerngeschäft der BT ist es, stabil qualitativ hoch-
wertige Fahrdienstleistungen in den Bereichen Omni-
bus und U-Bahn zuverlässig und zu kostengünstigen
Preisen für die BVG zu erbringen. Darüber hinaus er-
bringt die Gesellschaft Fahrdienstleistungen im Gele-
genheitsverkehr sowohl für die BVG als auch für Dritte.
Im Rahmen des Tarifabschlusses 2013 wurde die Sparte
Straßenbahn zur BVG mit Wirkung zum 1. Januar 2014
übertragen. Des Weiteren wurde die Fremdvergabe-
quote der BVG in den Sparten Omnibus und U-Bahn auf
maximal 32 % der Gesamtleistung an Nutzwagen- res-
pektive Nutzzugkilometern mit Wirkung zum 31. März
2014 umgesetzt. Insbesondere der Übergang der Stra-
ßenbahn im Jahr 2014 hatte maßgeblichen Einfluss auf
die Personalanzahl sowie Leistungsstunden und damit
auf die Umsatz- und Kostenentwicklung der Gesell-
schaft. Die Gesamtmitarbeiteranzahl der BT reduzierte
sich um 9,7 % (-190 Beschäftigte) auf 1.775 Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter.
In der Sitzung des Aufsichtsrats am 4. Juni 2014 wurde
die erneute Bestellung von Frau Sylke Winter als Ge-
schäftsführerin vom 1. Juni 2015 bis zum 31. Mai 2020
beschlossen.
Um die BT als innovationsstarken Dienstleister im BVG-
Konzern auszuprägen und gleichzeitig die Mitarbeiter-
orientierung weiter zu stärken, wurde das Strategie-
projekt „BT-Change“ fortgeführt. Im Rahmen dessen
wurde die Weiterentwicklung des virtuellen Betriebs-
hofs – auf diesem Gebiet ist die BT Innovationsführer
sowohl innerhalb des Konzernverbunds als auch in
Deutschland – vorangetrieben. Die Basis zur Steuerung
betrieblicher Prozesse per moderner Telekommunika-
tion und App-Anwendungen, wurde mit der Beendi-
gung der Ausgabe der Smartphones zum Ende Januar
2014 geschaffen. Im Geschäftsjahr wurden weitere
Apps in Zusammenarbeit mit einer Hochschule entwi-
ckelt, die unter anderem die Fahrerinnen und Fahrer
mit Dienstinformationen oder bei der Unfallaufnahme
unterstützen. Außerdem wurde im Geschäftsjahr das
„Flexipensum“ eingeführt. Es ermöglicht, auf kurzfris-
tige Änderungen von Dienstbedarfen flexibler zu re-
agieren und Belastungen, die aus Dienstplanänderun-
gen resultieren, zu mindern. Dazu wurde ein Fahrerpool
von rund 24 Fahrdienstbeschäftigten geschaffen, die
hochflexibel Leistungen von mindestens drei Pensen
der BT fahren können und zum Teil auch zusätzlich
doppelqualifiziert (Bus und U-Bahn) ausgebildet sind.
Darüber hinaus sind die Rahmenparameter des
BT-Qualitätsbonus ab 1. August 2014 angepasst wor-
den, um die Gegenfinanzierung gezielter steuern zu
können. Aktuell werden die konzeptionellen Ansätze
geprüft, um den BT-Qualitätsbonus als eine Maßnahme
in den Tarifvertrag Demografie zu integrieren.
Die Umsatzerlöse sind aufgrund des Betriebsüber-
gangs der Sparte Straßenbahn im Geschäftsjahr ge-
genüber dem Vorjahr um rund 9,9 % gefallen. Werden
die Sparten Omnibus und U-Bahn einzeln betrachtet,
konnten deren Umsätze gegenüber dem Vorjahr sogar
gesteigert werden, und das trotz der Senkung der
Fremdvergabequoten von zuvor 37 % auf 32 %. In der
Sparte U-Bahn lag die Zuverlässigkeitsquote im Jahr
2014 auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres mit
99,9 %. Die Sparte Omnibus konnte eine hohe Zuver-
lässigkeit knapp unter dem Vorjahr von 99,8 %
(Vj. 99,9%) erreichen. Das Ergebnis ist im Vergleich
zum Vorjahr (Vj. Gewinnabführung 128,3 Tsd. EUR)
Die BVG Beteiligungsholding Verwaltungsgesellschaft mbH führt ausschließlich als Komplementärin die Ge-
schäfte der BBH. Im Jahr 2014 wurden ein Umsatz von 192,1 Tsd. EUR und ein positives Ergebnis von 2,1 Tsd. EUR
erwirtschaftet.
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LAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF DER TOCHTERUNTERNEHMEN
URBANIS GmbH, Berlin (URBANIS)
IOB Internationale Omnibusbahnhof-
Betreibergesellschaft mbH, Berlin (IOB)
Projektrealisierungs GmbH U5,
Berlin (PRG U5)
Das Kerngeschäft der URBANIS, die Entwicklung und
Vermietung von gewerblich nutzbaren Flächen insbe-
sondere im Bereich der Berliner U-Bahn, hat sich auch
im Jahr 2014 positiv entwickelt. Der durchschnittliche
Leerstand ist gegenüber dem Jahr 2013 um 0,4 Pro-
zentpunkte auf 0,4 % gefallen.
Die bewusste Fokussierung des Angebots auf Waren
und Dienstleistungen des Convenience-Bereichs sowie
die konsequente Weiterentwicklung der Kioske unter
anderem durch die von der URBANIS selbst entwickel-
ten Formate haben sich auch im Jahr 2014 als erfolg-
reich erwiesen. Darüber hinaus wurde im Geschäfts-
jahr die Organisationsstruktur angepasst, um die
erfolgreiche Weiterentwicklung der Gesellschaft auch
in Zukunft fortzusetzen.
Im Geschäftsjahr 2014 konnte durch die stetige Wei-
terentwicklung der Kernkompetenzen und der geziel-
ten Marktorientierung der Umsatz um 1.594,3 Tsd. EUR
(+15,6 %) auf 11.829,3 Tsd. EUR (Vj. 10.235,0 Tsd. EUR)
gesteigert werden. Dies resultiert unter anderem aus
dem Einmaleffekt von Nachforderungen aus Umsatz-
mietberechnungen in Höhe von 1.402,5 Tsd. EUR. Das
Ergebnis vor Gewinnabführung stieg um 441,2 Tsd. EUR
(14,2 %) auf 3.545,8 Tsd. EUR (Vj. 3.104,6 Tsd. EUR). Mit
dem deutlich gestiegenen Ergebnis trägt die URBANIS
einen erheblichen Teil zum Gesamtergebnis der BBH bei.
Die Geschäftsentwicklung wird im Geschäftsjahr 2015
im Wesentlichen von der gezielten Weiterentwicklung
der Bestandsverkaufseinrichtungen, der Errichtung
von Neubauten sowie der Nutzung freier Flächenpo-
tenziale für die Errichtung von Verkaufseinrichtungen
beeinflusst werden. Für die Entwicklung des Umsatzes
im Jahr 2015 wird ohne den Einmaleffekt aus den Nach-
forderungen zur Umsatzmietberechnung und trotz um-
fangreicher Baumaßnahmen durch die BVG eine leich-
te Steigerung von 1,0 % erwartet. Das Ergebnis vor
Gewinnabführung wird mit 2.614,2 Tsd. EUR geplant.
Die IOB betreibt im Auftrag der BVG den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Berlin. Das Kerngeschäft der IOB be-
steht in der Steuerung der verkehrlichen Abläufe sowie in der wirtschaftlichen Nutzung der Immobilien auf dem ZOB.
Die IOB erwirtschaftete im Jahr 2014 einen Umsatz von insgesamt 2.076,8 Tsd. EUR (Vj. 1.322,6 Tsd. EUR). Der
deutliche Zuwachs von 57,0 % gegenüber dem Jahr 2013 ist insbesondere auf die um 94,8 % gestiegenen Umsät-
ze aus den An- und Abfahrten, deren Anzahl sich um 75,0 % erhöhte, sowie den Parkgebühren zurückzuführen.
Der Sachaufwand ist aufgrund der erhöhten Leistungserstellung von 906,9 Tsd. EUR auf 1.309,1 Tsd. EUR gestie-
gen. Das Ergebnis vor Ergebnisabführung konnte so von 150,5 Tsd. EUR auf 472,5 Tsd. EUR (+214,0 %) stark ver-
bessert werden.
Die wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2015 wird im Wesentlichen von der Wettbewerbssituation und
einer möglichen Konsolidierung im nationalen Fernbusmarkt beeinflusst werden. Außerdem werden die voraus-
sichtlich Ende des Jahres 2015 beginnenden Baumaßnahmen zur Grundinstandsetzung und Kapazitätserweite-
rung des ZOB die Ergebnisentwicklung beeinflussen. Angesichts der früh getroffenen Annahmen besteht die
Möglichkeit, die Planansätze mit einem rückläufigen Umsatz (-14,4 %) auf 1.770,9 Tsd. EUR und einem deutlich
niedrigeren Ergebnis vor Ergebnisabführung von 169,5 Tsd. EUR zu übertreffen.
aufgrund des nicht geplanten Tarifabschlusses und
dessen Einmalzahlung im Dezember 2014 in Höhe von
500,00 EUR je Mitarbeiterin und Mitarbeiter und den
nicht geplanten Aufwendungen für die Weiterführung
des BT-Qualitätsbonus auf -1.640,9 Tsd. EUR gefallen.
Im Jahr 2015 wird die Fortsetzung der positiven Ge-
schäftsentwicklung der BT angestrebt. Der Umsatz soll
sich auf rund 69,2 Mio. EUR erhöhen. Der angestrebte
Jahresüberschuss im Jahr 2015 soll mit 99,7 Tsd. EUR
deutlich über dem Jahresergebnis des Jahres 2014 lie-
gen. Dabei sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren die
Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das
Unternehmen sowie deren Qualifizierung auf verän-
derte und erhöhte Anforderungen. Insbesondere wird
es eine der wesentlichen Kernaufgaben der BT sein, die
Weiterentwicklung der vorhandenen modernen Infor-
mations- und Kommunikationstechnologie zur effizi-
enten Betriebsgestaltung voranzutreiben, um hieraus
Kosten- und Produktivitätsvorteile, insbesondere in
der Flexibilität, zu realisieren. Außerdem soll das Ge-
sundheitsmanagement weiter gefördert werden. Es ist
geplant, mit weiteren Krankenkassen zusammenzu-
arbeiten, um den Mitarbeitern zusätzliche Leistungen
zur Gesunderhaltung anzubieten. Diese Erfolgsfakto-
ren werden im Rahmen des vorerwähnten Projekts
„BT-Change“ im kommenden Geschäftsjahr weiter
vorangetrieben.
Die PRG U5 ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der BVG und übernimmt im Zusammenhang mit der
Realisierung des Lückenschlusses der U-Bahn-Linie 5 in Berlin insbesondere das Projektmanagement, -controlling
sowie das Projektmarketing für die BVG. Die Gesellschaft ging aus der Umfirmierung der NESKom Projektierungs-
gesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH hervor. Die PRG U5 hat ihr
operatives Geschäft am 1. April 2014 aufgenommen. Mit dem Gesellschafter, der BVG, wurde ein Geschäftsbesor-
gungsvertrag abgeschlossen.
Die PRG U5 hat zum 31. Dezember 2014 17 Mitarbeiter. Den ab 1. Dezember 2014 gültigen Tarifvertrag Nr. 5
zur Entgeltanpassung des TV-N Berlin der BVG hat die Gesellschaft übernommen.
Der deutliche Anstieg des Umsatzes in Höhe von rund 1.674,7 Tsd. EUR (Vj. 0 Tsd. EUR) liegt in der Aufnahme des
operativen Geschäfts im April 2014 begründet. Hierzu korrespondiert ein ebenfalls gestiegener Personalaufwand
von rund 1.148,7 Tsd. EUR (Vj. 0 Tsd. EUR) sowie ein Sachaufwand in Höhe von 504,8 Tsd. EUR (Vj. 10,0 Tsd. EUR).
Das Ergebnis der Gesellschaft beträgt für das Geschäftsjahr 19,1 Tsd. EUR.
Der Umsatz der PRG U5 wird sich im Jahr 2015 nochmals erhöhen. Dies ist auf die ganzjährige Geschäftstätigkeit
sowie eine Erhöhung der Dienstleistungen zurückzuführen. Aufgrund der geplanten Neueinstellung weiterer Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Leistungsausweitung wird der Personalaufwand ebenfalls leicht steigen.
Das Ergebnis wird auf dem Niveau des Geschäftsjahrs 2014 erwartet.
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LAGEBERICHT GESCHÄFTSVERLAUF DER TOCHTERUNTERNEHMEN
Ertragslage
Die nachstehenden Ausführungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf den Konzern. Sofern keine weiteren Angaben
gemacht werden, entsprechen die Entwicklungen des Konzerns nahezu denen der BVG.
Die folgende Abbildung zeigt die Entwicklung der Ertragslage in der BVG sowie im Konzern.
Im Geschäftsjahr 2014 konnte der Konzern die für das Geschäftsjahr geplanten Fahrgelderträge (622,3 Mio. EUR)
mit zusätzlichen 13,6 Mio. EUR übertreffen. Der Personalaufwand inkl. Sicherungsbetrag konnte mit 583,2 Mio. EUR
nahezu auf dem geplanten Niveau von 575,8 Mio. EUR realisiert werden. Der mit 252,6 Mio. EUR geplante Sach-
aufwand wurde um 6,4 Mio. EUR leicht überschritten. Trotz der leicht gestiegenen Aufwandspositionen konnten
aufgrund der deutlich gestiegenen Erträge im Einzelabschluss der BVG und im Konzern Jahresüberschüsse
erzielt werden.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Konzernumsatzerlöse im Geschäftsjahr 2014 um 59,7 Mio. EUR (+8,1 %) auf
insgesamt 800,5 Mio. EUR gestiegen. Die (periodengerechten) Konzernfahrgelderträge konnten gegenüber 2013
um 33,4 Mio. EUR auf insgesamt 635,9 Mio. EUR (BVG 636,3 Mio. EUR) erhöht werden. Dies entspricht einer Stei-
gerung von 5,5 % (BVG 5,5 %). Die Erhöhung der Fahrgelderträge ist unter anderem auf die erfolgreich durchge-
führten Marketing- und Vertriebsaktivitäten zur Steigerung der Fahrgastfahrten sowie auf die konsequente
Umsetzung der Unternehmensstrategie zurückzuführen.
Die übrigen Erträge sind gegenüber dem Vorjahr um 11,6 Mio. EUR auf insgesamt 94,4 Mio. EUR gestiegen. Auch
die Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag sind um 15,4 Mio. EUR auf insgesamt 283,3 Mio. EUR gestiegen.
Dies ist unter anderem auf das Mehrleistungspaket zurückzuführen.
Der Personalaufwand (ohne Sicherungsbetrag, Ruhegeld sowie Rückstellungen für Personalmaßnahmen) ist um
28,3 Mio. EUR auf insgesamt 522,2 Mio. EUR im Konzern gestiegen (BVG 455,4 Mio. EUR). Inklusive der Positionen
Sicherungsbetrag und Personalrückstellungen hat sich der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr konzernweit
um 22,7 Mio. EUR auf 585,3 Mio. EUR erhöht. Dies ist unter anderem auf die Entgelterhöhung ab dem 1. Januar 2014
bei der BVG und der BT sowie die Einmalzahlung im Dezember 2014 gemäß den Tarifverhandlungen im
November 2014 zurückzuführen. Der Anstieg der Ruhegeldaufwendungen ist vor allem auf die Übernahme eines
Teilbetrages von 15,0 Mio. EUR in die bilanzierten Pensionsverpflichtungen der bisher gemäß Artikel 28 EGHGB
nicht passivierten Pensionsverpflichtungen begründet.
Der Sachaufwand ohne Energie ist im Konzern um 21,6 Mio. EUR auf insgesamt 259,0 Mio. EUR gestiegen
(BVG 255,1 Mio. EUR). Dem gegenüber stehen höhere Erträge für sonderfinanzierte Aufwandsvorhaben in Höhe
von 9,6 Mio. EUR. Die Aufwendungen für Energie setzen sich im Wesentlichen aus Aufwendungen für Strom und
Dieseltreibstoff zusammen. Die Aufwendungen für Energie sind um 3,8 Mio. EUR auf 108,2 Mio. EUR gefallen.
Das neutrale Konzernergebnis ist gegenüber dem Vorjahr von insgesamt 8,3 Mio. EUR auf 22,2 Mio. EUR gestie-
gen. Hierin sind insbesondere erhaltene periodenfremde Fahrgelderträge enthalten.
Im Beteiligungsergebnis der BVG in Höhe von 3,0 Mio. EUR sind aus der Ergebnisabführung der Tochtergesell-
schaft BBH rund 2,9 Mio. EUR enthalten.
1 ohne periodenfremde Ertragsveränderungen (2014: +18,5 Mio. EUR und 2013: +4,3 Mio. EUR Ausweis im neutralen Ergebnis) 2 Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie Abschreibungen und außerordentlichem Ergebnis3 Abschreibungen zzgl. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen4 Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie außerordentlichem Ergebnis5 HGB-Ergebnis abzgl. neutrales Ergebnis, abzgl. Beteiligungsergebnis, abzgl. Finanzergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit, abzgl. Finanzergebnis aus Zinseffekten aus BilMoG, abzgl. außerordentliches Ergebnis, abzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie sonstige Steuern
Ergebnisübersicht (in Mio. EUR)BVG Konzern
2014 2013 2014 2013
1 Fahrgelderträge1 636,3 603,0 635,9 602,5
2 Ersatz für Einnahmeausfälle aus Schüler-, Schwerbehindertenverkehren sowie Sozialticket1 103,2 98,7 103,2 98,7
3Übrige Erträge (ohne Auflös. Sopo, neutrale, Beteiligungs-, Zinserträge inkl. Abschreibungen auf Forderungen EBE)
86,0 76,5 94,4 82,8
4 Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag 283,3 267,9 283,3 267,9
5 Erträge gesamt ohne Auflösung Sopo, neutrale, Beteiligungs-, Zinserträge (=1+2+3+4) 1.108,8 1.046,1 1.116,8 1.051,9
6Personalaufwand (ohne Sicherungsbetrag, Ruhegeld und Rückstellungen für Personalmaßnahmen)
455,4 424,1 522,2 493,9
7 Sicherungsbetrag (ohne Arbeitgeberanteile) 59,9 62,3 61,0 63,7
8 Ruhegeldaufwand 42,7 28,2 42,7 28,2
9 ./. Erstattungszahlungen des Landes Berlin für Ruhegeldaufwendungen 26,9 27,6 26,9 27,6
10 Rückstellungsbildung für Personalmaßnahmen 2,1 5,0 2,1 5,0
11 Leistungen von der BT GmbH 65,8 73,3 0,0 0,0
12Sachaufwand (ohne Energie, neutrale Aufwendungen und Abschreibungen Forderungen Erhöhtes Beförderungsentgelt)
255,1 233,7 259,0 237,4
12a Sachaufwand (analog Zeile 12) ohne Verkehrsinfrastruktur 172,5 168,6 176,4 172,3
13 Energie 108,0 111,8 108,2 112,0
14 Neutrales Ergebnis 20,6 7,4 22,2 8,3
15 Beteiligungsergebnis 3,0 2,6 0,1 0,2
16 EBITDA2 (=5-6-7-8+9-10-11-12-13+14+15) 170,2 145,3 170,7 147,7
17 Netto-Abschreibungen3 134,2 133,4 135,1 134,7
18 EBIT4 (=16-17) 36,0 12,0 35,6 13,0
19 Außerordentliches Ergebnis 0,0 155,0 0,0 155,0
20 Finanzergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit -22,6 -24,8 -22,5 -24,8
21 Finanzergebnis aus Zinseffekten aus BilMoG -5,2 -5,2 -5,3 -5,2
22 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,0 0,0 0,4 0,5
23 Gesamtergebnis [HGB-GuV] (=18+19+20+21-22) 8,2 136,9 7,4 137,5
24 Gesamtergebnis [HGB-GuV] ohne neutrales und außerordentliches Ergebnis (=23-14-19) -12,4 -25,5 -14,7 -25,7
25 Betriebsergebnis5 13,6 3,1 14,5 5,7
der BVG und des KonzernsErtrags-, Finanz- und Vermögenslage
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LAGEBERICHT ERTRAGS- , F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER BVG UND DES KONZERNS
FinanzlageIm Zahlungsmittelfonds des Konzerns gab es im Jahr 2014 folgende Entwicklung.
Das Konzern-EBIT, das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie außerordent-
lichem Ergebnis, hat sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 22,6 Mio. EUR auf 35,6 Mio. EUR verbessert. Das
EBIT der BVG hat sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 24,0 Mio. EUR auf 36,0 Mio. EUR verbessert. Das Be-
triebsergebnis1 des Konzerns konnte von 5,7 Mio. EUR um 8,8 Mio. EUR auf 14,5 Mio. EUR gesteigert werden. Das
BVG-Betriebsergebnis beträgt 13,6 Mio. EUR (Vj. 3,1 Mio. EUR).
Das Finanzergebnis des Konzerns von insgesamt -27,8 Mio. EUR enthält neben dem Finanzergebnis aus laufender
Geschäftstätigkeit in Höhe von -22,5 Mio. EUR auch -5,3 Mio. EUR aus Zinseffekten aus BilMoG, die sich im
Wesentlichen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen der BVG ergeben.
Das handelsrechtliche Jahresergebnis ist gegenüber dem Vorjahr um 130,1 Mio. EUR auf 7,4 Mio. EUR im Konzern
und bei der BVG um 128,7 Mio. EUR auf 8,2 Mio. EUR zurückgegangen. Dies ist insbesondere auf das im Vorjahr re-
alisierte außerordentliche Ergebnis der BVG in Höhe von 155,0 Mio. EUR zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung
des außerordentlichen Ergebnisses hat sich das Jahresergebnis des Konzerns um 25,0 Mio. EUR gegenüber dem
Vorjahr verbessert. Dies ist, wie bereits im Vorjahr, auf den deutlichen Anstieg der periodengerechten Fahrgeld-
erträge um 33,4 Mio. EUR in den Umsatzerlösen zurückzuführen.
Der Kostendeckungsgrad der BVG betrug im Berichtsjahr 102,3 %2 (Vj. 99,0 %). Die folgende Grafi k zeigt die Ent-
wicklung der Jahresergebnisse der letzten drei Geschäftsjahre.
Zahlungsmittelfonds des Konzerns
* Die Geschäftsjahre 2012 und 2013 enthalten ein außerordentliches Ergebnis in Höhe von -11,0 Mio. EUR bzw. +155,0 Mio. EUR.
25,0
0,0
-25,0
-50,0
-75,0
(in M
io. E
UR)
Ergebnisentwicklung im Konzern
(ohne außerordentliches Ergebnis)
Der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit des Konzerns betrug 193,1 Mio. EUR (BVG 194,4 Mio. EUR) und lag
damit um 88,2 Mio. EUR (+84,1 %) deutlich über dem Vorjahreswert.
Zur Durchführung von Investitionen hat die BVG im Rahmen der Finanzierungstätigkeit 2014 ein bereits im Jahr
2012 abgeschlossenes Forward Darlehen mit einem Volumen von 20,5 Mio. EUR erhalten sowie ein weiteres lang-
fristiges Darlehen in Höhe von 50,0 Mio. EUR aufgenommen. Die Konzernkreditverbindlichkeiten lagen zum Ende
des Geschäftsjahres bei 706,6 Mio. EUR (Vj. 809,7 Mio. EUR).
Zum Ende der Periode beträgt der Finanzmittelbestand des Konzerns 6,3 Mio. EUR. Die Zahlungsfähigkeit des
Konzerns war im Jahr 2014 jederzeit gewährleistet.
225,0
175,0
125,0
75,0
25,0
-25,0
-75,0Zahlungsmittel
und -äquivalente 31.12.2013
+12,0
(in M
io. E
UR)
Cashfl ow laufendeGeschäftstätigkeit
+193,1
Cashfl owInvestitionstätigkeit
-260,2
Cashfl owFinanzierungstätigkeit
+61,4
Zahlungsmittel und -äquivalente
31.12.2014
+6,3
2012* 2013* 2014
-46,7
-17,5
7,4
1 HGB-Ergebnis abzgl. neutrales Ergebnis, abzgl. Beteiligungsergebnis, abzgl. Finanzergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit, abzgl. Finanzergebnis aus Zinseffek-ten aus BilMoG, abzgl. außerordentliches Ergebnis, abzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie sonstige Steuern.
2 Inkl. Ausgleichszahlungen für Verkehrsleistungen, ohne Berücksichtigung Verkehrsinfrastruktur, Ruhegeld, Finanzergebnis aus Zinseffekten aus BilMoG, neutrales und außerordentliches Ergebnis, Rückstellungen für Personalmaßnahmen, Beteiligungserträge.
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LAGEBERICHTERTRAGS- , F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER BVG UND DES KONZERNS
Gesamtaussage
Vermögenslage
Nachtragsbericht
Die folgende Übersicht zeigt die Aktiva und Passiva der BVG und die des Konzerns.
Das Konzerneigenkapital ist aufgrund des Jahresergebnisses im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Mio. EUR auf 1.441,2 Mio. EUR gestiegen.
Die Eigenkapitalquote beträgt wie im letzten Geschäftsjahr 31,4 %. Bei der BVG hat sich das Eigenkapital um 8,2 Mio. EUR auf insgesamt
1.437,0 Mio. EUR verbessert. Die Eigenkapitalquote beträgt 31,3 % (Vj. 31,3 %).
Die Bilanzsumme des Konzerns ist gegenüber dem Vorjahr (4.563,4 Mio. EUR) um 23,2 Mio. EUR auf insgesamt 4.586,6 Mio. EUR gestie-
gen. Dies ist im Wesentlichen auf die Zunahme des Sachanlagevermögens (+34,2 Mio. EUR) und Abnahme des übrigen Umlaufvermögens
und Rechnungsabgrenzungspostens (-9,5 Mio. EUR) auf der Aktivseite sowie auf der Passivseite auf eine Erhöhung des Sonderpostens
aus Investitionszuschüssen (+78,5 Mio. EUR) zurückzuführen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Darlehen haben sich gegenüber dem Vorjahr um
103,1 Mio. EUR reduziert. Gegensätzlich haben sich die Pensionsrückstellungen (+23,9 Mio. EUR), insbesondere
aufgrund der Übernahme von bisher nach Artikel 28 EGHGB im Anhang vermerkten sogenannten Altverpflichtun-
gen von 15,0 Mio. EUR, entwickelt. Die Bilanzsumme der BVG ist um 22,7 Mio. EUR auf insgesamt 4.586,3 Mio. EUR
gestiegen. Die Zunahme entspricht in etwa der geschilderten Entwicklung des Konzerns.
Das Konzernanlagevermögen in Höhe von 4.464,2 Mio. EUR (Vj. 4.430,0 Mio. EUR) ist zu 76,4 % (Vj. 75,1 %)
durch Eigenkapital und den Sonderposten aus Investitionszuschüssen finanziert. Das Konzernanlage-
vermögen hat einen Anteil von 97,4 % (Vj. 97,1 %) an der Bilanzsumme. Das Anlagevermögen der BVG von
4.467,2 Mio. EUR, 97,4 % der Bilanzsumme, ist zu 76,3 % (Vj. 74,9 %) durch Eigenkapital sowie den Sonderposten
aus Investitionszuschüssen gedeckt.
Insgesamt können die BVG und der Konzern auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. Insbeson-
dere die Ertragssituation entwickelte sich überaus positiv und lag über dem geplanten Wert. Das sich ergebende
handelsrechtliche Ergebnis war sowohl in der BVG als auch im Konzern deutlich besser als der prognostizierte
Wert. Darüber hinaus konnte der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit weiter gesteigert werden. Die Kon-
zernkreditverbindlichkeiten sind um 12,7 % zurückgegangen. Die Vermögens- und Finanzlage in der BVG und im
Konzern ist insgesamt geordnet.
Vorgänge, die für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der BVG sowie des Konzerns von
besonderer Bedeutung wären, sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.
AKTIVA (in Mio. EUR)BVG Konzern
2014 2013 2014 2013
Sachanlagen (inklusive immaterieller Vermögensgegenstände) 4.457,0 4.422,7 4.461,8 4.427,6
Finanzanlagen 10,2 10,2 2,4 2,4
4.467,2 4.432,9 4.464,2 4.430,0
Vorräte 33,2 31,7 33,2 31,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13,0 11,3 14,6 11,9
Flüssige Mittel 3,8 9,6 6,3 12,0
Übriges Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzungsposten 69,1 78,1 68,3 77,8
119,1 130,7 122,4 133,4
4.586,3 4.563,6 4.586,6 4.563,4
PASSIVA (in Mio. EUR) 2014 2013 2014 2013
Eigenkapital 1.437,0 1.428,8 1.441,2 1.433,8
Sonderposten aus Investitionszuschüssen 1.971,5 1.893,0 1.971,5 1.893,0
3.408,5 3.321,8 3.412,7 3.326,8
Pensionsrückstellungen 148,6 124,7 148,6 124,7
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (ohne Zinsabgrenzungen) 706,6 809,7 706,6 809,7
855,2 934,4 855,2 940,2
Übrige Rückstellungen 165,8 171,1 170,6 176,4
Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten 68,4 51,1 69,0 51,5
Übrige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten 88,4 85,2 79,1 74,3
322,6 301,6 318,7 296,4
4.586,3 4.563,6 4.586,6 4.563,4
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LAGEBERICHT ERTRAGS- , F INANZ- UND VERMÖGENSLAGE DER BVG UND DES KONZERNS
RisikoberichtChancen- und Chancen und Risiken
Chancen- und Risikomanagementsystem
sowie Internes Kontrollsystem bezogen
auf den Rechnungslegungsprozess
Verwendung von Finanzinstrumenten
Die BVG und der Konzern sind im Rahmen ihrer wirt-
schaftlichen Tätigkeiten sowohl unternehmerischen
als auch branchenspezifischen Chancen und Risiken
ausgesetzt.
Zur Steuerung dieser Chancen und Risiken setzt der
Konzern ein umfassendes, den gesetzlichen Anforde-
rungen entsprechendes Chancen- und Risikomanage-
mentsystem ein. Bereits im Rahmen der monatlichen
Planung und Ergebnisprognose werden potenzielle
Chancen und Risiken erfasst, bewertet und gegebe-
nenfalls gezielte Steuerungsmaßnahmen ergriffen.
Das Risikomanagementsystem unterstützt Vorstand
und Führungskräfte bei der gezielten Steuerung unter-
nehmerischer Chancen und Risiken. Weitere Ziele sind
die Sicherung des Unternehmensfortbestands durch
die Früherkennung von Chancen und Risiken, die posi-
tiven bzw. negativen Einfluss auf die Ertrags-, Finanz-
und Vermögenslage des Konzerns haben können. Das
Risikomanagementsystem ist die Grundlage für eine
erfolgreiche Unternehmenszielerreichung und -weiter-
entwicklung.
Ein weiteres Instrument zur Unternehmenssteuerung
ist das Interne Kontrollsystem (IKS) für rechnungsle-
gungsrelevante Prozesse. Ziele des IKS sind die Unter-
stützung der langfristigen Liquiditäts- und Vermö-
genssicherung, die Vermeidung bzw. Erschwerung
unternehmensschädigender Handlungen, die Bereit-
stellung vollständiger, richtiger, genauer, aussagefä-
higer und zeitnaher Unterlagen sowie die Erhöhung
der Effizienz der Rechnungswesenprozesse.
Zur Gewährleistung von rechts- und regelkonformem
sowie ethischem Verhalten im Unternehmen und der
für das Unternehmen handelnden Personen wurde im
Februar 2013 in der Stabsabteilung Recht und Compli-
ance die neu geschaffene Funktion des Compliance-
Beauftragten organisatorisch eingegliedert. Der Com-
pliance-Beauftragte berichtet quartalsweise und
anlassbezogen direkt an den Vorstand. Darüber hinaus
wurde damit begonnen, ein Compliance-Management-
System für die BVG sowie die Tochterunternehmen in
Anlehnung an den IDW PS 980, einen vom Institut
der Wirtschaftsprüfer entwickelten Prüfungsstandard,
aufzubauen. Zusätzlich wurde ein Verhaltenskodex
entwickelt, der im Jahr 2014 im Unternehmen veröf-
fentlicht wurde. Das Compliance-Management-System
stellt eine Ergänzung des bestehenden Risikomanage-
ments dar.
Die Darstellung von Chancen und Risiken erfolgt nach der Nettobetrachtung.
Chancen und Risiken können sich für die BVG aus dem Wettbewerb zum Individualverkehr, den verkehrlichen
Rahmenbedingungen und den steigenden ökologischen Anforderungen der Gesellschaft und des Gesetzgebers
ergeben.
Wesentliche Risiken, aber auch Chancen resultieren aus den stark schwankenden Marktpreisen für die eingesetz-
ten Betriebsstoffe Diesel und Strom. Um Risiken zu begrenzen, wird die Energiepreisentwicklung kontinuierlich
beobachtet und gezielt bewertet. Bei Bedarf werden gemäß den Sicherungsstrategien für den Dieselkraftstoff
sowie für den Strom Preise gesichert, um eine stabile Kostenbasis und damit Planungssicherheit im Konzern zu
gewährleisten.
Chancen und Risiken können sich weiterhin aus den Veränderungen der Zinsstruktur der Finanz- und Kapitalmärkte
sowie den weiterhin bestehenden Unsicherheiten im Finanz- und Staatssektor ergeben. Die genannten Risiken
werden kontinuierlich beobachtet.
Als Chance kann die kontinuierlich weiterentwickelte und umgesetzte Marktstrategie „Mehr und zufriedenere
Kunden“ sowie deren Maßnahmenprogramm zur gezielten Steigerung der Einnahmen gesehen werden. Diese
Chance wird zusätzlich durch das erwartete Wirtschaftswachstum im Jahr 2015 und die seit Jahren stetig wach-
sende Zahl von Touristen sowie Einwohnern im Land Berlin unterstützt.
Im Rahmen der Preissicherungsstrategie für Dieselkraftstoff wurde im Geschäftsjahr ein weiteres Sicherungsge-
schäft für das Jahr 2016 abgeschlossen. Für das Jahr 2014 sind rund 90,0 % des geplanten Dieselkraftstoffs durch
Swaps preisgesichert gewesen. Mit Stand 31. Dezember 2014 sind für das Jahr 2015 rund 32,4 % und für das Jahr
2016 rund 30,0 % abgesichert.
Im Rahmen des Risikomanagements werden die Risiken aus in den Jahren 1997, 2000 sowie 2002 geschlossenen
US-Cross-Border-Lease-Verträgen kontinuierlich überwacht und dem Vorstand berichtet. Sie sind durch vertrag-
liche Schutzmechanismen weitestgehend begrenzt bzw. ausgeschlossen. Im Falle einer etwaigen außerplanmäßi-
gen, vorzeitigen Vertragsbeendigung, wie zum Beispiel die Insolvenz von Zahlungsübernehmern oder die
außerordentliche Kündigung durch den US-Leasinggeber, könnten für die BVG wesentliche Währungs- und Zins-
änderungsrisiken für die zu leistenden und vertraglich festgelegten Abschlusszahlungen auftreten. Am
2. Januar 2014 wurden eine weitere US-Lease Transaktion sowie zwei Teiltransaktionen aus dem Jahr 1997 ver-
tragsgemäß beendet. Aktuell bestehen noch drei Transaktionen aus dem Jahr 2002.
Bestandsgefährdende Risiken werden nach aktueller Einschätzung nicht gesehen.
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LAGEBERICHT CHANCEN- UND R ISIKOBERICHT
PrognoseberichtFür das Geschäftsjahr 2015 wird ein auf dem Vorjah-
resniveau liegendes Wirtschaftswachstum erwartet.
Das Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandspro-
dukts der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bun-
desministerium für Wirtschaft und Technologie auf
1,5 % prognostiziert. Die konjunkturelle Entwicklung
wird auch im Jahr 2015, insbesondere wegen der noch
anhaltenden Eurokrise und der weiterhin hohen Schul-
denstände in den Industriestaaten, von Unsicherheit
sowie weltweit unterschiedlichen Entwicklungen ge-
prägt sein.
Für die BVG und den Konzern werden neben der Um-
setzung der vereinbarten Leistungen des Verkehrsver-
trags zwischen dem Land Berlin und der BVG insbeson-
dere die Fortführung und Aussteuerung der Maß-
nahmen zur Umsetzung der Unternehmensstrategie
das Geschäftsjahr 2015 und damit den Konzernerfolg
maßgeblich beeinflussen. Sofern keine weiteren Anga-
ben gemacht werden, entsprechen die Entwicklungen
des Konzerns nahezu denen der BVG.
Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet die BVG eine mo-
derate Fahrgeldertragssteigerung im Vergleich zum
Vorjahr. Dem Personalbudget im Konzern liegt der
aktuell gültige Tarifvertrag zugrunde. Es ist mit
598,1 Mio. EUR (ohne Ruhegeld sowie Rückstellungen
für Personalmaßnahmen) berücksichtigt und liegt da-
mit 14,9 Mio. EUR über dem Aufwand von 2014. Der
Sachaufwand im Konzern soll konstant auf dem 2014er-
Niveau bleiben. Die Energieaufwendungen sind mit
einer Steigerung von rund 6,7 % im Vergleich zum Vor-
jahr berücksichtigt. Im Konzern ist für das Geschäfts-
jahr 2015 ein Jahresüberschuss von 10,1 Mio. EUR ge-
plant. Der Konzern plant im Jahr 2015 Investitionen in
Höhe von insgesamt 412,2 Mio. EUR. Hiervon sollen
unter anderem rund 145,7 Mio. EUR in die Ertüchtigung
von ÖPNV-Fahrzeugen sowie in neue Fahrzeuge inves-
tiert werden. Rund 231,4 Mio. EUR fließen in die Ver-
kehrsinfrastruktur sowie in Neubauten ein. Die Kredit-
verbindlichkeiten des Konzerns sind im nächsten
Geschäftsjahr mit 748,9 Mio. EUR geplant.
Die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2015 ist in
Abhängigkeit vom Eintritt der unterstellten Planungs-
prämissen, wie zum Beispiel der jährlichen Fahrgeld-
ertragssteigerung durch Tarifmaßnahmen und Erhö-
hung der Fahrgastfahrten sowie Regelungen zur
Einnahmenaufteilung, der Erzielung der Erträge aus
dem Verkehrsvertrag sowie der in der Planung berück-
sichtigten Aufwandsentwicklung bei den Positionen
Personal und Sachaufwand zu sehen. Auch eine Nicht-
realisierung der geplanten Investitionen könnte eine
Auswirkung auf die geplanten Ergebnisse haben.
Darüber hinaus können die Prognosen durch externe
wirtschaftliche Ereignisse, politische Entscheidungen
sowie Krisen sowohl positiv als auch negativ beein-
flusst werden.
Die Dienstleistungen der BVG und des Konzerns wer-
den auch in den zukünftigen Geschäftsjahren unter
Berücksichtigung der Prämissen des nachhaltigen
Handelns erbracht.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffentlichen Rechts messen
den Grundsätzen einer verantwortungsvollen und transparenten Unternehmensführung einen hohen Stellenwert
bei. In der Aufsichtsratssitzung am 8. Dezember 2014 wurde die Entsprechenserklärung des Corporate Gover-
nance Kodex der BVG für das Jahr 2014 verabschiedet. Der Beschluss gilt vorbehaltlich der tatsächlichen Bericht-
erstattung durch den Jahresabschlussprüfer in der Sitzung des Aufsichtsrats 01/2015.
Berlin, 2. März 2015
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Anstalt des öffentlichen Rechts
Der Vorstand
Corporate Governance Kodex der BVG
Erklärung zum
Dr. Sigrid Evelyn Nikutta Henrik Falk Dirk Schulte
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LAGEBERICHTPROGNOSEBERICHT
Jahresabschluss
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2014
Allgemeine Angaben 98
Konsolidierungskreis 98
Konsolidierungsgrundsätze 98
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 99
Erläuterungen der Bilanz 102
(1) Anlagespiegel der BVG 102
(1) Konzern-Anlagespiegel 104
(2) Wesentliche Beteiligungen 106
(3) Vorräte 106
(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 107
(5) Eigenkapital 108
(6) Rückstellungen 108
(7) Verbindlichkeiten 109
Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung 110
(8) Umsatzerlöse 110
(9) Andere aktivierte Eigenleistungen 110
(10) Sonstige betriebliche Erträge 111
(11) Materialaufwand 111
(12) Personalaufwand 112
(13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen 112
(14) Sonstige betriebliche Aufwendungen 113
(15) Beteiligungs- und Finanzergebnis 113
(16) Außerordentliches Ergebnis 114
(17) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 114
Periodenfremdes / Neutrales Ergebnis 114
Sonstige Angaben 115
Bestätigungsvermerk Jahresabschluss 124
Bestätigungsvermerk Konzernabschluss 125
98 DER BERLINER VERKEHRSBETRIEBE (BVG)
ANHANG UND KONZERNANHANG
ANSTALT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS, BERLIN,
Bilanz der BVG AöR 90
Gewinn- und Verlustrechnung der BVG AöR 91
Konzern-Bilanz 92
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 93
Konzernkapitalflussrechnung 94
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 96
88
88 / 89
JAHRESABSCHLUSS
AKTIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände (1) 24.847 28.053
II. Sachanlagen (1) 4.432.152 4.394.659
III. Finanzanlagen (1,2) 10.184 10.158
4.467.183 4.432.870
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte (3) 33.174 31.738
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(4) 82.139 89.463
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
3.784 9.561
119.097 130.762
C. Rechnungsabgrenzungsposten 5 3
4.586.285 4.563.635
PASSIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 2.560.000 2.560.000
II. Kapitalrücklage 18.421 18.421
III. Verlustvortrag (5) -1.149.623 -1.286.552
IV. Jahresüberschuss (5) 8.219 136.929
1.437.017 1.428.798
B. Sonderposten aus Investitionszuschüssen 1.971.531 1.892.955
C. Rückstellungen (6) 314.318 295.797
D. Verbindlichkeiten (7) 821.616 905.906
E. Rechnungsabgrenzungsposten 41.803 40.179
4.586.285 4.563.635
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin
Bilanz zum 31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)
Anhang 2014 2013
Umsatzerlöse (8) 792.089 733.738
Verminderung / Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen
-461 604
Andere aktivierte Eigenleistungen (9) 10.786 13.531
Gesamtleistung 802.414 747.873
Sonstige betriebliche Erträge (10) 450.834 432.658
Materialaufwand (11) -367.193 -362.671
Personalaufwand (12) -560.102 -519.568
Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
(13) -213.159 -210.769
Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) -71.886 -72.031
Zwischenergebnis 40.908 15.492
Beteiligungsergebnis (15) 2.978 2.570
Finanzergebnis (15) -34.499 -34.951
Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeit
9.387 -16.889
Außerordentliches Ergebnis (16) 0 154.980
Sonstige Steuern -1.168 -1.162
Jahresüberschuss (5) 8.219 136.929
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin
Gewinn- und Verlustrechnung
1. Januar – 31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)
2014 2013
HGB-Ergebnis ohne außerordentliches Ergebnis 8.219 -18.051
Mit dem Jahresergebnis 2014 hat die BVG erstmals die „schwarze Null” ohne Sondereffekte erreicht. Ohne
Berücksichtigung des außerordentlichen Ergebnisses hat sich das Jahresergebnis der BVG AöR um 26,3 Mio. EUR
gegenüber dem Vorjahr verbessert.
JAHRESABSCHLUSS
90 / 91
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Anstalt des öffentlichen Rechts, BerlinAnstalt des öffentlichen Rechts, Berlin
Konzern-Gewinn- und VerlustrechnungKonzern-Bilanz zum
1. Januar – 31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)31. Dezember 2014 (in Tsd. EUR)
AKTIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 25.020 28.168
II. Sachanlagen 4.436.785 4.399.410
III. Finanzanlagen 2.375 2.401
(1,2) 4.464.180 4.429.979
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte (3) 33.174 31.738
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(4) 82.720 89.527
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
6.332 11.977
122.226 133.242
C. Rechnungsabgrenzungsposten 73 133
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus derVermögensverrechnung
116 0
4.586.595 4.563.354
PASSIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 2.560.000 2.560.000
II. Kapitalrücklage 18.421 18.421
III. Gewinnrücklage 252 252
IV. Verlustvortrag -1.144.879 -1.282.372
V. Konzern-Jahresüberschuss 7.445 137.493
(5) 1.441.239 1.433.794
B. Sonderposten aus Investitionszuschüssen 1.971.531 1.892.955
C. Rückstellungen (6) 319.187 301.185
D. Verbindlichkeiten (7) 812.730 895.188
E. Rechnungsabgrenzungsposten 41.908 40.232
4.586.595 4.563.354
Anhang 2014 2013
Umsatzerlöse (8) 800.453 740.799
Erhöhung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen
-461 604
Andere aktivierte Eigenleistungen (9) 12.397 13.532
Gesamtleistung 812.389 754.935
Sonstige betriebliche Erträge (10) 450.469 432.326
Materialaufwand (11) -305.035 -292.217
Personalaufwand (12) -628.044 -590.911
Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
(13) -214.027 -212.094
Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) -72.360 -73.122
Zwischenergebnis 43.392 18.917
Beteiligungsergebnis (15) 124 215
Finanzergebnis (15) -34.511 -34.928
Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeit
9.005 -15.796
Außerordentliches Ergebnis (16) 0 154.980
Steuern von Einkommen und vom Ertrag (17) -385 -524
Sonstige Steuern -1.175 -1.167
Konzern-Jahresüberschuss (5) 7.445 137.493
2014 2013
HGB-Ergebnis ohne außerordentliches Ergebnis 7.445 -17.487
Mit dem Jahresergebnis 2014 hat die BVG erstmals die „schwarze Null” ohne Sondereffekte erreicht. Ohne
Berücksichtigung des außerordentlichen Ergebnisses hat sich das Jahresergebnis des Konzerns um 25,0 Mio. EUR
gegenüber dem Vorjahr verbessert.
JAHRESABSCHLUSS
92 / 93
31.12.2014 31.12.2013
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Jahresergebnis (vor außerordentlichen Posten) 7.445 -17.487
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 214.027 212.097
Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens -346 -71
Erträge (-) aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse
-79.337 -79.801
Zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) aus Veränderungen des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen
691 3.967
Aufwand (+) / Ertrag (-) aus Anlageabgängen 1.993 7.673
Außerordentliches Ergebnis 0 154.980
Cashflow Zwischensumme 144.473 281.358
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen 18.762 -151.822
Zunahme (-) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungenund Leistungen sowie anderer Aktiva
5.441 -19.004
Abnahme (-) / Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen sowie anderer Pa ssiva
24.431 -5.630
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 193.107 104.902
31.12.2014 31.12.2013
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
1.718 1.007
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen -258.226 -277.960
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
-3.691 -2.209
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
0 0
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 -3
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -260.199 -279.165
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 70.500 47.000
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten -99.575 -106.545
Veränderungen (+/-) jederzeit fälliger Bankverbindlichkeiten -74.000 59.500
Einzahlungen (+) für Investitionszuschüsse 164.522 180.551
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 61.447 180.506
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1–3)
-5.645 6.243
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 11.977 5.734
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.332 11.977
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel 6.332 11.977
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.332 11.977
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG),
Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin
Konzernkapitalflussrechnung für 2014 (in Tsd. EUR)
JAHRESABSCHLUSS
94 / 95
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für 2014 (in Tsd. EUR)
Mutterunternehmen
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Erwirtschaftetes Konzern-Eigenkapital Konzern-Eigenkapital
Andere Gewinn- rücklagen
Verlustvortrag JahresergebnisEinstellungen/
Entnahmen aus Rücklagen
Insgesamt
31.12.2012 2.560.000 18.421 252 -1.224.700 -57.672 0 -1.282.372 1.296.301
Konzern-Jahresüberschuss 0 0 0 0 137.493 0 137.493 137.493
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0 137.493 0 137.493 137.493
31.12.2013 2.560.000 18.421 252 -1.282.372 137.493 0 -1.144.879 1.433.794
Konzern-Jahresüberschuss 0 0 0 0 7.445 0 7.445 7.445
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0 7.445 0 7.445 7.445
31.12.2014 2.560.000 18.421 252 -1.144.879 7.445 0 -1.137.434 1.441.239
JAHRESABSCHLUSS
96 / 97
Der Jahresabschluss der BVG und des BVG-Konzerns ist gemäß den Bestimmungen des Berliner Betriebe-Gesetzes
sowie des Publizitätsgesetzes nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschrif-
ten in der aktuell gültigen Fassung aufgestellt. Des Weiteren werden die ergänzenden Bestimmungen der Verord-
nung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen beachtet; das Gliederungsschema ist
um branchenspezifische Posten erweitert. Aufgrund des beträchtlichen Anteils am Sachanlagevermögen werden
Gleichrichterwerke im Anlagespiegel gesondert gezeigt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Ge-
samtkostenverfahren aufgestellt.
Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung wurden Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung
nach § 265 Abs. 7 HGB zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen. Die für einzelne Posten gefor-
derten Angaben sind in den Anhang aufgenommen worden.
Der Anhang des Jahresabschlusses und der Konzernanhang werden in Anwendung von § 298 Abs. 3 HGB zu-
sammengefasst. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die gemachten Angaben jeweils auf Jahres- und
Konzernabschluss und sind in Tausend Euro (Tsd. EUR) ausgewiesen. In den Tabellen enthaltene Differenzen von
+/- 1 Tsd. EUR resultieren aus Rundungen der Nachkommastellen von präzise hinterlegten Werten.
Der Konsolidierungskreis umfasst neben der BVG als Muttergesellschaft sechs nach den handelsrechtlichen Vor-
schriften voll zu konsolidierende Tochterunternehmen.
Die NESKom Projektierungsgesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH,
Berlin wurde in die Projektrealisierungs GmbH U5, Berlin, umfirmiert. Zum 1. Januar 2014 wurde die Gesellschaft
von der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG an, die BVG zurückübertragen und in den Konzernabschluss
einbezogen. Das bisher ausgeübte Wahlrecht nach § 296 Abs. 2 Satz 1 HGB (Einbeziehungsverzicht aufgrund
untergeordneter Bedeutung) entfällt für diese Gesellschaft.
Die Tochterunternehmen und Beteiligungen sind gesondert in einer Aufstellung des Anteilsbesitzes dargestellt.
Die BVG ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss sowohl für den kleinsten als auch den größten Kreis
aufstellt. Für den Teilkonzern der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG, Berlin, wurde wegen des befreienden
Konzernabschlusses und Konzernlageberichts der BVG entsprechend der Befreiungsregelungen des § 291 HGB
kein Teilkonzernabschluss erstellt.
Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden entsprechend den gesetz-
lichen Vorschriften nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind, soweit nicht angegeben, gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten und ge-
gebenenfalls abzüglich Anschaffungspreisminderungen, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen,
bewertet. Diese erfolgen in der Regel über Nutzungszeiten zwischen drei und zehn Jahren. Das Wahlrecht gemäß
§ 248 Abs. 2 HGB zur Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögensgegenstände wird nicht ausgeübt.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zuzüglich der Nebenkosten und ge-
gebenenfalls abzüglich der Anschaffungspreisminderungen bewertet und planmäßig linear abgeschrieben.
In die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen werden neben den direkt zuordenbaren Kosten wie
Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten, Sonderkosten der Fertigung auch angemessene Teile der ferti-
gungsbezogenen planmäßigen Abschreibungen und der Material-, Fertigungs- sowie Verwaltungsgemeinkos-
ten einbezogen. Abschreibungen und Gemeinkosten sind auf Basis der bei normaler Beschäftigung und unter
wirtschaftlichen Bedingungen anfallenden Kosten ermittelt worden. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in
die Herstellungskosten einbezogen.
Die angeschafften Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden ausschließlich linear abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen werden „pro rata temporis“ über die wirtschaftliche Nutzungsdauer verteilt.
Für das Sachanlagevermögen bestehen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern:
Verkehrswegebauten und Gebäude 25–50 Jahre, Tunnelanlagen 100 Jahre, Hochbahnbrücken und Viadukte
50 Jahre, U-Bahnhöfe 50 Jahre, Grundinstandsetzungen U-Bahnhöfe 30 Jahre, Gleichrichterwerke (Maschinelle
Ausrüstung) 25 Jahre, Gleisanlagen inklusive Weichen 15–60 Jahre, Beleuchtungsanlagen 20–35 Jahre, Fahr-
leitungen und Stromzuführungen 25–30 Jahre, Signalanlagen und Stellwerke 15–20 Jahre, Betriebs- und Ge-
schäftsausstattung 5–20 Jahre, Schienenfahrzeuge der U-Bahn 35 Jahre, Straßenbahnfahrzeuge 30 Jahre sowie
Omnibusse 12 Jahre. Für Eindeckomnibusse, die ab dem 1. Januar 2009 angeschafft werden, beträgt die Nut-
zungsdauer 10 Jahre.
Soweit der am Abschlusstag beizulegende Wert von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens unter dem
nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelten Wert liegt, wird bei dauernder Wertminderung eine außerplan-
mäßige Abschreibung vorgenommen. Ist der Grund für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr gegeben,
erfolgt eine Zuschreibung.
Für abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von 150,01– 1.000,00 EUR,
die selbstständig nutzbar sind, wird pro Zugangsjahr ein Sammelposten gebildet, der jeweils über fünf Jahre linear
aufgelöst wird.
Bei den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen zu Anschaffungs-
kosten bewertet.
Allgemeine Angaben
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Konsolidierungskreis
Konsolidierungsgrundsätze
Anhang und Konzernanhang der
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Anstalt des öffentlichen Rechts,
Berlin, für das Geschäftsjahr 2014
Die Erstkonsolidierung von Tochterunternehmen (Kapitalkonsolidierung) für Erwerbe vor dem 1. Januar 2010
wurde nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB a.F.) durchgeführt. Danach wird der Wertansatz
der Anteile an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile
entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Die Buchwertmethode wird gemäß
Artikel 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB fortgeführt.
Die Erstkonsolidierung des zum 1. Januar 2014 erstmalig in den Konzern einbezogenen Tochterunternehmens
wurde nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 HGB) durchgeführt. Wie bei der Buchwertmethode
wird der Wertansatz der Anteile an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem
auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Hierbei wurde das
Eigenkapital mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermö-
gensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht.
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Erträge und Aufwendungen zwischen den einbezogenen Unternehmen
werden gegeneinander aufgerechnet (konsolidiert). Sofern erforderlich, erfolgt die Anwendung auch bei Zwi-
schengewinnen.
JAHRESABSCHLUSS
98 / 99
Die im Ostteil der Stadt gelegenen Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) wurden zum 1. Januar 1992 mit der BVG zu-
sammengeführt. Berichtigungen der DM-Eröffnungsbilanz zum 1. Juli 1990 werden noch vorgenommen, soweit
sich geänderte Zuordnungsbescheide bezüglich der Grundstücke oder Gebäude der ehemaligen BVB ergeben und
es sich um wesentliche Beträge handelt.
Die Vorräte werden zu gewogenen, gleitenden Durchschnittspreisen bzw. zu Herstellungskosten unter Beachtung
des strengen Niederstwertprinzips bewertet (zu den Bestandteilen der Herstellungskosten siehe Sachanlagever-
mögen). Für ungängige Vorräte werden entsprechende Bewertungsabschläge vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bilanziert.
Erkennbaren Bestandsrisiken wird durch angemessene Abschläge Rechnung getragen. Bei den Forderungen wer-
den Wertberichtigungen für alle erkennbaren Realisierungsrisiken vorgenommen. Die Berechnung der für das
allgemeine Kreditrisiko gebildeten Pauschalwertberichtigungen beruht auf mehrjährigen Betrachtungen des tat-
sächlichen Forderungsausfalls.
Flüssige Mittel werden grundsätzlich zum Nennwert bilanziert.
Aus der Saldierung der Verpflichtung mit Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Verpflich-
tung dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, resultiert im Konzern ein aktiver Unter-
schiedsbetrag. Dieser wird als Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung auf der Aktivseite der Bilanz
ausgewiesen. Bei den Vermögensgegenständen zur Insolvenzsicherung der Guthaben auf den Langzeitkonten
handelt es sich um ein Kapitalisierungsgeschäft als kollektiver Rückdeckungsvertrag von Zeitwertkonten mit
einer Versicherung. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beträgt zum 31. Dezember 2014 693 Tsd. EUR
und der beizulegende Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände 809 Tsd. EUR.
Zur Finanzierung von Investitionen erhält die BVG Mittel aus dem GVFG-Bundesprogramm, dem Entflechtungs-
gesetz, nach dem Regionalisierungsgesetz, aus dem Hauptstadtfinanzierungsvertrag sowie Landesmittel. Zu-
sätzlich erhält die BVG zweckgebundene Gelder aus einbehaltenen S-Bahn-Mitteln. Diese Mittel werden in den
Sonderposten aus Investitionszuschüssen eingestellt. Die Auflösung des Postens erfolgt ertragswirksam über
die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des sonderfinanzierten Anlagevermögens unter Berücksichtigung von
Anlageabgängen. Darüber hinaus erhält die BVG Drittmittel für Forschungsvorhaben u. ä., die direkt aktivisch bei
den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt werden.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach anerkannten Grundsätzen der Versi-
cherungsmathematik mittels der Anwartschaftsbarwertmethode, der sog. ‚Projected-Unit-Credit-Methode‘
(PUC-Methode), bewertet. Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungs-
mathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß
Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung aufgrund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten
erdient worden ist. Als Rechnungsgrundlage werden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ange-
wendet.
Der Rückstellungsbetrag ist unter Einbeziehung von Trendannahmen hinsichtlich der zukünftigen Anwartschafts-
bzw. Rentenentwicklung sowie evtl. Fluktuationswahrscheinlichkeiten zu ermitteln. Bei der Berechnung wird ein
Rententrend von 1,5 % berücksichtigt. Ein Gehaltstrend und eine Fluktuationsrate sind nicht zu berechnen, da es
bei der BVG keine Anwärter auf Pensionszahlungen mehr gibt.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit
dem durchschnittlichen Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank abgezinst, der sich bei einer angenommenen
Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der Zinssatz beträgt zum Bilanzstichtag 4,53 %.
Die BVG und der Konzern machen von dem Wahlrecht des Art. 28 EGHGB zur Nicht-Passivierung von Pensionsver-
pflichtungen, die vor dem 1. Januar 1987 eingegangen wurden, und der mittelbaren Pensionszusagen teilweise
Gebrauch. Im Geschäftsjahr 2014 hat sich die BVG aus strategischen Gründen entschieden, einen Teilbetrag aus
diesen im Anhang ausgewiesenen Verpflichtungen aufwandswirksam in die Rückstellung zu überführen, um die
Aussagekraft der Vermögenslage zu verbessern.
Der Wertansatz der sonstigen Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflich-
tungen. Die sonstigen Rückstellungen werden auf der Grundlage vernünftiger kaufmännischer Beurteilung er-
mittelt und zum Erfüllungsbetrag bilanziert. Es werden Kostensteigerungen von 2 % p. a. sowie der aktuelle
Baupreisindex berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem
ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre der
Deutschen Bundesbank abgezinst. Die BVG wendet die Nettomethode an.
Die Rückstellungen für im Rahmen von Altersteilzeitvereinbarungen zu zahlende Beträge werden nach einem
versicherungsmathematischen Berechnungsverfahren (PUC-Methode) bewertet. Für die Bewertung werden ein
Rechnungszinsfuß von 3,18 % bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 3 Jahren sowie ein Entgelttrend von
2,4 % p. a. zugrunde gelegt. Sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen sind, werden auch hier die
Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck angewendet.
Der Rückstellungsbetrag für die in Langzeitkonten angesammelten Zeitgutschriften wird unter Einbeziehung
eines Entgelttrends ermittelt. Der langfristige Anteil wird mit dem seiner Restlaufzeit entsprechenden durch-
schnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre der Deutschen Bundesbank abgezinst. Die
Ermittlung dieses Anteils wird mit Hilfe von Verbrauchshistorien vorgenommen.
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.
Nach derzeitiger Rechtslage hat die BVG wegen ertragsteuerlichen Dauerverlusts keine Steuerentlastungen
oder -belastungen zukünftig zu erwarten, entsprechend ergeben sich im Jahresabschluss keine latenten Steu-
ern nach § 274 HGB.
Die BVG hat im Konzernabschluss gemäß den Vorschriften des § 274 HGB i. V. m. § 298 Abs. 1 HGB keine latenten
Steuern bilanziert. Durch die Bildung von Rückstellungen, die steuerlich nicht zu berücksichtigen sind, und die
Anwendung von kürzeren Nutzungsdauern bei der Bewertung des Anlagevermögens bei gewerbesteuerpflich-
tigen Tochterunternehmen ergibt sich im Vergleich von Handels- und Steuerbilanz zum 31. Dezember 2014 ein
Vermögensunterschied (Aktivüberhang) in Höhe von 358 Tsd. EUR. Bei einem Gewerbesteuermessbetrag in Höhe
von 3,5 von Hundert und einem Hebesatz von 410 von Hundert ergibt sich ein Betrag in Höhe von 51 Tsd. EUR, der
als aktive latente Steuer aktiviert werden könnte, Körperschaftsteuern sind nicht relevant. Von dem Wahlrecht
nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB i. V. m. § 298 Abs. 1 HGB wird kein Gebrauch gemacht. Steuerabgrenzungen nach
§ 306 HGB sind nicht erforderlich.
Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erst-
verbuchung erfasst. Auf fremde Währung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten von
bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Bei Restlaufzeiten
von über einem Jahr erfolgt dies unter Berücksichtigung des Realisations- und Anschaffungskostenprinzips nur,
soweit sich ein niedrigerer Forderungswert bzw. höherer Erfüllungsbetrag ergibt; die Einbuchung bei Entstehen
langfristiger Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeiten erfolgt zum Devisenbrief- bzw. -geldkurs.
Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres werden unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung dann berück-
sichtigt, wenn sie realisiert sind. Erlöse aus dem Verkauf von Leistungen und Erzeugnissen sind realisiert, wenn
die geschuldete Lieferung oder Leistung erbracht worden und der Gefahrenübergang erfolgt ist. Zeitraumbezo-
gene Aufwendungen und Erträge werden nur berücksichtigt, soweit sie auf das Geschäftsjahr entfallen.
Verzinsliche Darlehen und mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen (Grundgeschäfte) werden zum
Ausgleich von gegenläufigen Wertänderungen oder Zahlungsströmen aus dem Eintritt vergleichbarer Risiken bei
Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen mit derivativen Finanzinstrumenten zu Bewertungseinheiten
(Mikro-Hedge) zusammengefasst. Entsprechend werden u.a. zinsbezogene Finanzderivate bei Konditionsgleich-
heit betreffender Verbindlichkeiten bzw. gegenläufiger zinsbezogener Finanzderivate als Bewertungseinheit
behandelt. Die den Grundgeschäften zugeordneten Derivate werden bilanziell nicht erfasst (sog. Einfrierungsme-
thode). Insoweit erfolgt die Nichtanwendung der §§ 249 Abs. 1, 252 Abs. 1 Nr. 3, 4 sowie 256a HGB.
Der Zeitwert von Finanzinstrumenten, die an einem aktiven Markt gehandelt werden, ergibt sich aus dem Börsen-
kurs am Bilanzstichtag. Zur Ermittlung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die nicht an einem aktiven Markt
gehandelt werden, werden gängige Bewertungsmethoden wie Optionspreis- oder Barwertmodelle angewendet
und Annahmen getroffen, die aufgrund der Marktbedingungen an den Bilanzstichtagen sachgerecht waren.
Sofern bewertungsrelevante Parameter nicht direkt am Markt beobachtbar sind, werden Prognosen zu Hilfe ge-
nommen, denen vergleichbare, an einem aktiven Markt gehandelte Finanzinstrumente zugrunde liegen, die mit
Auf- bzw. Abschlägen auf Basis historischer Daten versehen werden. Dabei wird der Mittelwert aus Geld- und
Briefkurs verwendet.
JAHRESABSCHLUSS
100 / 101
01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Nutzungsrechte 128.461 1.228 39 2.373 132.023
128.461 1.228 39 2.373 132.023
II. Sachanlagen
1.a) Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
1. Grundstücke 100.759 0 55 0 100.704
2. Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 448.079 3.648 2.759 17.987 466.955
548.838 3.648 2.814 17.987 567.659
1.b) Grundstücke mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenweges
1. Grundstücke 25.050 0 0 0 25.050
2. Bahnkörper und Bauten des Schienenweges 2.864.252 7.776 4.156 25.834 2.893.706
2.889.302 7.776 4.156 25.834 2.918.756
2. Gleichrichterwerke 131.523 1.135 261 2.504 134.901
3. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen
1.617.680 8.504 5.155 28.750 1.649.779
4. Fahrzeuge für Personenverkehr 1.935.980 39.534 17.577 59.308 2.017.245
5. Maschinen oder maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2–4 gehören
87.496 1.124 1.493 1.257 88.384
6. Betriebs- und Geschäftsausstattung 206.028 3.894 2.256 8.620 216.286
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 631.484 194.633 9.745 -146.633 669.739
8.048.331 260.248 43.457 -2.373 8.262.749
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 7.848 26 0 0 7.874
2. Beteiligungen 2.310 0 0 0 2.310
10.158 26 0 0 10.184
Gesamt 8.186.950 261.502 43.496 0 8.404.956
01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2013
100.408 6.793 25 0 107.176 24.847 28.053
100.408 6.793 25 0 107.176 24.847 28.053
3.936 0 0 0 3.936 96.768 96.823
269.776 11.131 2.568 0 278.339 188.616 178.303
273.712 11.131 2.568 0 282.275 285.384 275.126
915 0 0 0 915 24.135 24.135
937.256 45.146 3.650 0 978.752 1.914.954 1.926.996
938.171 45.146 3.650 0 979.667 1.939.089 1.951.131
85.782 4.700 257 0 90.225 44.676 45.741
1.094.649 54.167 4.535 7 1.144.288 505.491 523.031
1.022.946 74.903 15.328 0 1.082.521 934.724 913.034
61.778 3.538 1.433 0 63.883 24.501 25.718
163.133 12.781 1.670 0 174.244 42.042 42.895
13.501 0 0 -7 13.494 656.245 617.983
3.653.672 206.366 29.441 0 3.830.597 4.432.152 4.394.659
0 0 0 0 0 7.874 7.848
0 0 0 0 0 2.310 2.310
0 0 0 0 0 10.184 10.158
3.754.080 213.159 29.466 0 3.937.773 4.467.183 4.432.870
Abschreibungen BuchwertAnschaffungs- und Herstellungskosten
(1) Anlagespiegel der BVG
Erläuterungen der BilanzWerte in den Tabellen in Tsd. EUR, soweit nicht anders angegeben.
JAHRESABSCHLUSS
102 / 103
01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Nutzungsrechte 129.986 1.304 39 2.403 133.654
2. Geleistete Anzahlungen 29 43 0 -29 43
130.015 1.347 39 2.374 133.697
II. Sachanlagen
1.a) Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
1. Grundstücke 100.759 0 55 0 100.704
2. Gebäude 458.554 3.995 2.830 18.040 477.759
559.313 3.995 2.885 18.040 578.463
1.b) Grundstücke mit Bahnkörpern und Bauten des Schienenweges
1. Grundstücke 25.050 0 0 0 25.050
2. Bahnkörper und Bauten des Schienenweges 2.864.252 7.776 4.156 25.834 2.893.706
2.889.302 7.776 4.156 25.834 2.918.756
2. Gleichrichterwerke 131.523 1.135 261 2.504 134.901
3. Gleisanlagen, Streckenausrüstungen und Sicherungsanlagen
1.617.680 8.504 5.155 28.750 1.649.779
4. Fahrzeuge für Personenverkehr 1.935.980 39.534 17.577 59.308 2.017.245
5. Maschinen oder maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2–4 gehören
87.496 1.124 1.493 1.257 88.384
6. Betriebs- und Geschäftsausstattung 208.783 4.191 2.306 8.667 219.335
7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 631.639 194.695 9.745 -146.734 669.855
8.061.716 260.954 43.578 -2.374 8.276.718
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 29 0 29 0 0
2. Beteiligungen 2.375 0 0 0 2.375
2.404 0 29 0 2.375
Gesamt 8.194.135 262.301 43.646 0 8.412.790
01.01.2014 Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2014 31.12.2014 31.12.2013
101.847 6.855 25 0 108.677 24.977 28.139
0 0 0 0 0 43 29
101.847 6.855 25 0 108.677 25.020 28.168
3.936 0 0 0 3.936 96.768 96.823
276.837 11.660 2.624 0 285.873 191.886 181.717
280.773 11.660 2.624 0 289.809 288.654 278.540
915 0 0 0 915 24.135 24.135
937.256 45.146 3.650 0 978.752 1.914.954 1.926.996
938.171 45.146 3.650 0 979.667 1.939.089 1.951.131
85.782 4.700 257 0 90.225 44.676 45.741
1.094.649 54.167 4.535 7 1.144.288 505.491 523.031
1.022.946 74.903 15.328 0 1.082.521 934.724 913.034
61.778 3.538 1.433 0 63.883 24.501 25.718
164.706 13.058 1.718 0 176.046 43.289 44.077
13.501 0 0 -7 13.494 656.361 618.138
3.662.306 207.172 29.545 0 3.839.933 4.436.785 4.399.410
3 0 3 0 0 0 26
0 0 0 0 0 2.375 2.375
3 0 3 0 0 2.375 2.401
3.764.156 214.027 29.573 0 3.948.610 4.464.180 4.429.979
Noch (1) Konzern-Anlagespiegel
Abschreibungen BuchwertAnschaffungs- und Herstellungskosten
JAHRESABSCHLUSS
104 / 105
Die Forderungen der BVG gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen (1.562 Tsd. EUR, Vj. 704 Tsd. EUR) und sonstige Forderungen (4 Tsd. EUR, Vj. 15 Tsd. EUR).
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, umfassen im Einzelabschluss
der BVG Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (6 Tsd. EUR, Vj. 0 Tsd. EUR) und aus Gesellschafterdarle-
hen aufgrund von der Bus-Verkehr Berlin KG Omnibus-Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. (BVB)
thesaurierter Gewinnanteile (2.483 Tsd. EUR, Vj. 2.319 Tsd. EUR). Im Konzernabschluss ergeben sich zusätzliche
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der IOB mbH gegenüber der BVB von 0,3 Tsd. EUR für An- und Ab-
fahrten auf dem Zentralen Omnibusbahnhof Berlin (ZOB) (Vj. 0,5 Tsd. EUR).
Von den Forderungen gegen den Gewährträger entfallen im Wesentlichen 8.881 Tsd. EUR (Vj. 7.344 Tsd. EUR) auf
Erstattungsansprüche aus Fahrgeldausfällen für die unentgeltliche Beförderung Schwerbehinderter im öffentli-
chen Personennahverkehr gemäß § 148 SGB IX, 21.271 Tsd. EUR (Vj. 13.181 Tsd. EUR) auf weiterberechnete Auf-
zinsungsbeträge aus Ruhegeldverpflichtungen sowie 873 Tsd. EUR (Vj. 8.171 Tsd. EUR) aus der Abrechnung von
Investitionszuschüssen.
Name und Sitz der GesellschaftAnteil am
Kapital in %Eigen-kapital
Jahres-ergebnis
Verbundene Unternehmen
BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG, Berlin 100,0 11.841 2.066
BT Berlin Transport GmbH, Berlin1 100,0 534 06
IOB Internationale Omnibusbahnhof-Betreibergesellschaft mbH, Berlin1
100,0 152 06
URBANIS GmbH, Berlin1 100,0 3.626 06
BVG BeteiligungsholdingVerwaltungsgesellschaft mbH, Berlin
100,0 49 3
Projektrealisierungs GmbH U5, Berlin5 100,0 45 19
Beteiligungen
Bus-Verkehr Berlin KG Omnibus-Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co., Berlin2
25,1 1.3883 4693
VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH, Dresden 2, 4 25,1 1.1603 1793
BVG Konzern
31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 32.526 30.599 32.526 30.599
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 609 1.070 609 1.070
Waren 39 34 39 34
Geleistete Anzahlungen 0 35 0 35
33.174 31.738 33.174 31.738
BVG Konzern
31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, 12.990 11.334 14.605 11.922
davon Restlaufzeit über 1 Jahr 0 0 185 121
Forderungen gegen verbundene Unternehmen, 1.566 719 0 0
davon Restlaufzeit über 1 Jahr 0 0 0 0
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteili-gungsverhältnis besteht,
2.489 2.319 2.489 2.319
davon Restlaufzeit über 1 Jahr 0 0 0 0
Forderungen gegen den Gewährträger, 31.556 36.839 31.556 36.839
davon Restlaufzeit über 1 Jahr 21.271 13.181 21.271 13.181
Sonstige Vermögensgegenstände, 33.538 38.252 34.070 38.447
davon Restlaufzeit über 1 Jahr 936 1.214 936 1.214
82.139 89.463 82.720 89.527
(2) Wesentliche Beteiligungen
Stand 31.12.2014
(3) Vorräte
(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1 Tochterunternehmen der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG2 Wird im Konzernabschluss als Beteiligung ausgewiesen, da durch die BVG kein maßgeblicher Einfluss auf das Unternehmen ausgeübt wird (§ 311 Abs. 1 HGB)3 Angaben betreffen das Geschäftsjahr 20134 Beteiligung der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG5 Firmierung bis 31. Dezember 2013: NESKom Projektierungsgesellschaft für Nahverkehrs-, Elektro-, Service- und Kommunikationstechnik mbH, Berlin6 Nach Gewinnabführung/Verlustausgleich
JAHRESABSCHLUSS
106 / 107
Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss 2014 der BVG von 8.218.935,46 EUR auf neue
Rechnung vorzutragen. Der Verlustvortrag für 2015, bestehend aus den Jahren 1999 bis 2014, würde dann
-1.141.403.584,43 EUR betragen. Im Konzern ergibt sich zum 31. Dezember 2014 ein Jahresüberschuss von
7.444.817,49 EUR. Die Gewinnrücklagen betreffen andere Gewinnrücklagen.
Die gemäß Art. 28 Abs. 1 EGHGB nicht bilanzierten Pensionsverpflichtungen der BVG und des Konzerns aus Pensi-
onszusagen vor dem 1. Januar 1987 betragen zum 31. Dezember 2014 56.778 Tsd. EUR (Vj. 88.776 Tsd. EUR). Im Jahr
2014 wurde ein Teilbetrag von 15.000 Tsd. EUR der bisher nicht bilanzierten Pensionsverpflichtungen in die Bilanz
übernommen.
Vom Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entfallen per 31. Dezember 2014 auf Zins-
verbindlichkeiten 5.154 Tsd. EUR (Vj. 5.814 Tsd. EUR).
Die Verbindlichkeiten der BVG gegenüber verbundenen Unternehmen umfassen Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen (4.667 Tsd. EUR, Vj. 3.578 Tsd. EUR), aus Cash-Pooling (9.192 Tsd. EUR, Vj. 11.451 Tsd. EUR) und
sonstige Verbindlichkeiten (16 Tsd. EUR, Vj. 10 Tsd. EUR).
Durch die Änderung des Konsolidierungskreises werden im Konzern per 31. Dezember 2014 die Forderungen der
PRG U5 (Vj. NESKom, 10 Tsd. EUR) mit denen der BVG aufgerechnet.
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten überwie-
gend Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Verbindlichkeiten gegenüber dem Gewährträger beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus ausstehen-
den Nachleistungen zum Verkehrsvertrag (5.713 Tsd. EUR, Vj. 6.721 Tsd. EUR), aus der Abrechnung von Ruhegeld-
zahlungen (413 Tsd. EUR, Vj. 413 Tsd. EUR) sowie Verbindlichkeiten aus der Abrechnung des Verkehrsvertrages
(7.325 Tsd. EUR, Vj. 5.208 Tsd. EUR).
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der Einnahmenaufteilung
(8.979 Tsd. EUR, Vj. 8.669 Tsd. EUR).
BVG Konzern
31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013
Rückstellungen für Pensionen 148.561 124.735 148.561 124.735
Steuerrückstellungen 0 0 69 56
Sonstige Rückstellungen 165.757 171.062 170.557 176.394
314.318 295.797 319.187 301.185
BVG Konzern
31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013
Rückstellungen für Vorruhestand und Abfindungen 52.367 63.534 52.367 63.534
Rückstellungen für noch nicht erfolgte Abrechnungen aus Lieferungen und Leistungen
37.246 33.691 37.770 34.032
Personalkostenrückstellungen 38.929 33.952 43.096 38.757
Rückstellungen für die Abrechnungen der trilateralenEinnahmenaufteilung sowie im VerkehrsverbundBerlin-Brandenburg und Berlin-Ticket S
14.346 15.772 14.346 15.772
Übrige Rückstellungen 22.869 24.113 22.978 24.299
165.757 171.062 170.557 176.394
BVG Konzern
31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, 711.755 815.489 711.755 815.489
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 102.678 183.188 102.678 183.189
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 242.956 300.387 242.956 300.386
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, 31 30 31 30
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 31 30 31 30
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, 68.367 51.112 69.035 51.459
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 66.609 49.727 67.277 50.073
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen,
13.875 15.039 0 10
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 13.875 15.039 0 10
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,
600 81 600 81
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 600 81 600 81
Verbindlichkeiten gegenüber dem Gewährträger, 14.121 12.799 14.121 12.799
davon Darlehen 0 0 0 0
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 9.417 7.086 9.417 7.086
davon Restlaufzeit über 5 Jahre 672 1.680 672 1.680
Sonstige Verbindlichkeiten, 12.867 11.356 17.188 15.320
davon aus Steuern 1.846 1.104 3.562 2.642
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 128 151 159 182
davon Restlaufzeit bis 1 Jahr 12.867 11.356 17.188 15.320
821.616 905.906 812.730 895.188
(5) Eigenkapital(7) VerbindlichkeitenVerbindlichkeitenspiegel
(6) Rückstellungen
Pensionsrückstellungen
Sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen setzen sich aus folgenden wesentlichen Posten zusammen:
JAHRESABSCHLUSS
108 / 109
Die Kreditverbindlichkeiten der BVG und des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
An aktivierten Eigenleistungen sind im Geschäftsjahr 2014 bei der BVG 10.786 Tsd. EUR (Vj. 13.531 Tsd. EUR)
und im Konzern 12.397 Tsd. EUR (Vj. 13.532 Tsd. EUR) entstanden. Im Wesentlichen betreffen diese den Bereich
Infrastruktur mit 9.768 Tsd. EUR (Vj. 10.363 Tsd. EUR).
BVG Konzern
31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ohne Zinsverbindlichkeiten
706.601 809.676 706.601 809.676
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, davon Cash-Pooling
9.192 11.451 0 0
715.793 821.127 706.601 809.676
BVG Konzern
2014 2013 2014 2013
Verkehrserlöse 758.005 705.993 757.569 705.492
davon Fahrgelderträge 651.894 607.967 651.458 607.465
davon Ersatz von Einnahmeausfällen 106.111 98.027 106.111 98.027
Werbung 12.003 10.834 19.304 17.204
Sonstige Umsatzerlöse 22.081 16.911 23.580 18.103
792.089 733.738 800.453 740.799
BVG Konzern
2014 2013 2014 2013
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren
167.646 173.120 168.089 173.658
Aufwendungen für bezogene Leistungen 199.547 189.551 136.946 118.559
367.193 362.671 305.035 292.217
BVG Konzern
2014 2013 2014 2013
Ausgleichszahlungen gemäß Verkehrsvertrag 283.198 270.871 283.198 270.871
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostensaus Investitionszuschüssen
79.337 79.801 79.337 79.801
Erstattungen von Ruhegeldzahlungen 26.862 27.612 26.862 27.612
Fördermittel für nicht aktivierungsfähige Vorhaben 22.879 13.321 22.879 13.321
Vertragsstrafen, Schadensersatzzahlungen und sonstige Pönalen
4.129 4.196 4.068 4.141
Miet- und Pachteinnahmen 4.912 4.729 4.860 4.799
Erträge aus Zuschreibungen und dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens sowie der Auflösung von Wertberichtigungen zu Forderungen
2.029 1.883 2.081 2.035
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.977 6.686 2.146 6.755
Übrige Erträge 25.511 23.559 25.038 22.991
450.834 432.658 450.469 432.326(8) Umsatzerlöse
(9) Andere aktivierte Eigenleistungen
(10) Sonstige betriebliche Erträge
(11) Materialaufwand
Erläuterungen der
Gewinn- und Verlustrechnung
Werte in den Tabellen in Tsd. EUR, soweit nicht anders angegeben.
JAHRESABSCHLUSS
110 / 111
Von den gesamten Abschreibungen sind bei der BVG und im Konzern 154 Tsd. EUR (Vj. 0 Tsd. EUR) außerplanmäßig
nach § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB.
1 Aus Vereinfachungsgründen wird der Begriff „Mitarbeiter“ verwendet; er steht im gesamten Dokument stellvertretend sowohl für weibliche als auch männliche Beschäftigte.
BVG Konzern
Personalaufwand 2014 2013 2014 2013
Entgelte für Personal 407.265 386.923 464.121 446.579
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
152.837 132.645 163.923 144.332
davon für Altersversorgung 68.592 53.891 68.631 53.917
560.102 519.568 628.044 590.911
In den Personalaufwendungen für Altersversorgung des Berichtsjahres sind abgeführte Beiträge der BVG an die
Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) mit insgesamt 25.538 Tsd. EUR, davon West 22.038 Tsd. EUR
und Ost 3.500 Tsd. EUR, enthalten. Der restliche VBL-Aufwand umfasst Pauschalversteuerungen, Rückstellungen
und Erstattungen in Höhe von 332 Tsd. EUR.
Mitarbeiter1 BVG Konzern
Anzahl der Mitarbeiter(Jahresdurchschnitt/Quartalsbezogen)
2014 2013 2014 2013
Sonstiger Verkehr 1.219 1.202 1.251 1.245
Sonstige Funktionen 899 856 899 856
Verwaltung 1.498 1.492 1.543 1.524
Technik/Werkstätten 3.110 3.056 3.126 3.067
Fahrer 4.283 3.947 6.002 5.861
Angebot/Vertrieb 385 348 392 353
Mitarbeiter gesamt 11.394 10.901 13.213 12.906
BVG Konzern
2014 2013 2014 2013
Verluste aus Anlagenabgängen und Abschreibungen auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
9.962 12.091 10.009 12.132
Fremdleistungen und Personalgestellung 18.008 14.824 18.180 14.955
Mieten, Pachten, Leasing 9.925 10.067 9.966 10.142
Versicherungen einschließlich Schäden im Selbstbehalt
8.315 7.472 8.338 7.494
Provisionen 3.425 3.329 3.425 3.329
Werbung 3.315 3.782 3.088 3.532
Übrige Aufwendungen 18.936 20.466 19.354 21.538
71.886 72.031 72.360 73.122
BVG Konzern
Beteiligungsergebnis 2014 2013 2014 2013
Erträge aus Beteiligungen 2.978 2.570 124 227
davon aus verbundenen Unternehmen 2.862 2.355 0 0
Aufwendungen aus Verlustübernahme 0 0 0 -9
davon aus verbundenen Unternehmen 0 0 0 -9
Abschreibungen auf Finanzanlagen 0 0 0 -3
2.978 2.570 124 215
Finanzergebnis 2014 2013 2014 2013
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
aus laufender Geschäftstätigkeit 293 380 319 399
aus Abzinsung 1.250 442 1.250 442
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
aus laufender Geschäftstätigkeit -22.749 -25.042 -22.738 -25.036
davon an verbundene Unternehmen -111 -81 0 0
aus Aufzinsung von Rückstellungen -13.293 -10.731 -13.342 -10.733
-34.499 -34.951 -34.511 -34.928
-31.521 -32.381 -34.387 -34.713
(12) Personalaufwand
(15) Beteiligungs- und Finanzergebnis
(14) Sonstige betriebliche Aufwendungen
(13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
1 Die Aufwendungen der BVG gegenüber verbundenen Unternehmen umfassen die Zinsen aus dem Cash-Pooling-Vertrag mit der BVG Beteiligungsholding GmbH & Co. KG und der Projektrealisierungs GmbH U5.
JAHRESABSCHLUSS
112 / 113
Werte in den Tabellen in Tsd. EUR, soweit nicht anders angegeben.
Gewährträger der BVG ist das Land Berlin. Das Land haftet uneingeschränkt für die Verbindlichkeiten der BVG,
soweit nicht Befriedigung aus dem Vermögen der BVG zu erlangen ist.
Im Geschäftsjahr 2014 sind keine außerordentlichen Posten angefallen. Das Ergebnis des Vorjahres über
155,0 Mio. EUR bezog sich auf eine Rückstellungsanpassung.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des BVG-Konzerns sind ausschließlich für die gewöhnliche
Geschäftstätigkeit entstanden.
BVG Konzern
2014 2013 2014 2013
Umsatzerlöse 18.475 4.308 19.877 4.922
Sonstige betriebliche Erträge 8.056 17.321 8.304 17.576
Erträge 26.531 21.629 28.181 22.498
Sonstiger betrieblicher Aufwand -5.957 -14.194 -6.006 -14.241
Aufwendungen -5.957 -14.194 -6.006 -14.241
20.574 7.435 22.175 8.257
Die Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus der Einnahmenaufteilung im Verkehrsverbund Berlin-Bran-
denburg. Die sonstigen betrieblichen Erträge ergeben sich überwiegend aus Anlageverkäufen, Auflösungen
von Rückstellungen sowie gewöhnlichen a-periodischen Erträgen. Der sonstige betriebliche Aufwand ist haupt-
sächlich durch Verluste aus Anlageabgängen, Anpassung des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen aus
Vorjahresänderungen sowie Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen entstanden.
Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2014 berechnete Gesamthonorar gemäß § 285 Nr. 17 HGB für
den Konzern belief sich auf 196,7 Tsd. EUR. Davon entfielen 162,8 Tsd. EUR auf Abschlussprüfungsleistungen,
17,0 Tsd. EUR auf andere Bestätigungsleistungen und 16,9 Tsd. EUR auf sonstige Leistungen.
(16) Außerordentliches Ergebnis
(17) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Periodenfremdes/Neutrales Ergebnis
Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse
Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften bestehen bei der BVG und im Konzern zum 31. Dezember 2014 nicht.
Am 8. Dezember 2000 vereinbarten das Land und die BVG die Teilnahme der BVG an einem Kreditprogramm eines
Konsortiums, bestehend aus der Commerzbank und der Landesbank Berlin, wobei der Schuldendienst über die
gesamte Vertragslaufzeit vom Land Berlin übernommen wird.
Die Übernahme des Schuldendienstes durch das Land Berlin ist als kumulativer Schuldbeitritt einzuordnen. Das
Land Berlin und die BVG haften gegenüber dem Konsortium daher als Gesamtschuldner. Im Innenverhältnis haftet
das Land Berlin zu 100 % und ist somit allein verpflichtet, die Tilgungs- und Zinsleistungen zu erbringen. Der Schul-
dendienst wird vom Land Berlin bis zur vollständigen Tilgung übernommen. Die BVG bleibt nur deshalb Schuldner
des Konsortiums, um dieses im Falle der ausbleibenden Zahlung durch das Land abzusichern. Ein Ausfallrisiko ist
derzeit nicht gegeben und auch in der Zukunft nicht zu erwarten.
Per 31. Dezember 2014 beläuft sich das nicht bilanzierte Restdarlehen auf 4.987 Tsd. EUR.
Gewährträgerhaftung
Honorar des Abschlussprüfers
Bürgschaften
Darlehen BankenkonsortiumCommerzbank/Landesbank Berlin
JAHRESABSCHLUSS
114 / 115
Zur Absicherung zukünftiger Zinsbelastungen aus Bestandsdarlehen wurden drei Zinsswaps abgeschlossen.
Die mit Zinsswaps zu Bewertungseinheiten zusammengefassten Grundgeschäfte betreffen verzinsliche Darle-
hen. Die Sicherungsgeschäfte wurden als Mikro-Hedges gestaltet. Die gesicherten Risiken werden vollständig
kompensiert. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match Method
überprüft. Diese wird angewendet, da jeweils alle wesentlichen Bewertungsparameter von Grund- und Siche-
rungsgeschäften übereinstimmen.
Die Zinsswaps werden nicht an einem aktiven Markt gehandelt. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts
der Zinsswaps wurde deshalb ein allgemein anerkanntes Bewertungsverfahren (Barwertmodell) angewendet.
Dabei wurde jedoch in größtmöglichem Umfang auf Input-Daten zurückgegriffen, welche auf aktiven Märkten
beobachtbar sind (Zinssätze und Forward-Zinssätze). Der Bilanzwert zum 31. Dezember 2014 betrug aufgrund der
Bildung von Bewertungseinheiten 0,00 EUR.
Art Laufzeit Nominalbetrag Zeitwert
Payerswap 15.08.2008 – 15.02.2028 33.960 -8.107
Receiverswap 15.08.2008 – 15.08.2018 33.960 5.164
Payerswap 15.02.2010 – 15.08.2029 38.347 -10.078
Es bestehen Rohwarenswaps zur Sicherung der Dieselbeschaffungspreise bis einschließlich 2016. Das Nominalvo-
lumen der abgeschlossenen Dieselswaps beläuft sich zum 31. Dezember 2014 für das Jahr 2015 auf 9.351 Tsd. EUR
(13.974 metrische Tonnen) und für 2016 auf 8.426 Tsd. EUR (12.984 metrische Tonnen).
Der zum Stichtag auf Basis einer Mark-to-Market-Bewertung ermittelte Marktwert der Swapgeschäfte weist zum
Bilanzstichtag einen Wert in Höhe von -5.218 Tsd. EUR aus.
Der Marktwert der Sicherungsgeschäfte entspricht der Differenz zwischen dem abgeschlossenen Sicherungspreis
und dem zum Bilanzstichtag geltenden Preis einer Absicherung. Sämtliche Dieselpreissicherungen beziehen sich
auf den künftigen Dieselverbrauch, der auf Basis der geplanten Verkehrsleistungen mit Hilfe von Verbrauchshis-
torien geschätzt wird. Zur Beurteilung des Ansatzes von Drohverlustrückstellungen wird eine absatzmarktorien-
tierte Bewertung zugrunde gelegt und daher auf die Bilanzierung von Drohverlustrückstellungen verzichtet.
Die BVG hat in den Jahren 1997, 2000 und 2002 unter Zustimmung des Aufsichtsrates insgesamt 22 US-Lease-Ver-
träge über 426 U-Bahnwagen und 511 Straßenbahnwagen mit dem Zweck der Generierung von Barwertvorteilen
abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2014 bestehen noch drei US-Lease-Verträge, in denen acht U-Bahnwagen und
27 Straßenbahnwagen gebunden sind. Im Rahmen der US-Lease-Verträge haftet die BVG für mögliche Zahlungs-
ausfälle von Eigenkapitalzahlungsübernehmern. Nach derzeitiger Bewertung (Berücksichtigung von Zins- und
Währungseffekten) beläuft sich das Ausfallrisiko zum Bilanzstichtag auf 22,9 Mio. EUR, für Bonitätsverschlechte-
rungen von anderen Zahlungsübernehmern beläuft sich das Risiko (Stellung von zusätzlichen Sicherheiten) der-
zeit auf 2,4 Mio. EUR (Vj. 2,0 Mio. EUR). Risiken aus den US-Cross-Border-Leases sind durch vertragliche Schutz-
mechanismen weitestgehend begrenzt bzw. ausgeschlossen. Sämtliche regulären Zahlungsverpflichtungen sind
bei Vertragsabschluss durch Erfüllungsübernahmeverträge mit Kreditinstituten, Kauf von US-Staatsanleihen
bzw. anderen Wertpapieren und vertraglichen Rechten von Emittenten sehr hoher Bonität gesichert, um Vermö-
gensverluste durch die Nichterfüllung seitens der Vertragspartner weitestgehend auszuschließen. Entsprechend
wird bei planmäßigem Verlauf mit einer Inanspruchnahme derzeit nicht gerechnet.
Im Rahmen der festgelegten Strategie zur Absicherung des zukünftig zu zahlenden Strompreises bestehen Strom-
termingeschäfte zur Absicherung der Planungsjahre bis 2017.
Das Nominalvolumen der abgeschlossenen Transaktionen beläuft sich zum 31. Dezember 2014 für das Jahr 2015
auf 18.988 Tsd. EUR (388.672 MWh), für 2016 auf 14.863 Tsd. EUR (363.889 MWh) und für 2017 auf 5.332 Tsd. EUR
(141.708 MWh).
Alle Strombeschaffungen auf Termin sind dem geplanten, auf Basis von Verbrauchshistorien geschätzten Strom-
verbrauch angepasst. Die Marktwerte der Einzelbeschaffungen ergeben sich aus der Differenz zwischen dem ver-
einbarten Terminpreis und dem Marktpreis zum Stichtag 31. Dezember 2014. Der Marktpreis für die Grünstrombe-
schaffungen wurde mangels eines existierenden Marktpreises für Grünstrom mit Hilfe des Graustroms zuzüglich
eines Emissionsaufschlages berechnet. Der Emissionsaufschlag setzt sich aus dem Preis für die am Markt ge-
handelten CO2-Emissionszertifikate und einem Emissionsfaktor zusammen. Der Marktwert der zum Stichtag
31. Dezember 2014 bewerteten Stromgeschäfte beläuft sich beim Graustrom auf -3.418 Tsd. EUR und beim
Grünstrom auf -2.377 Tsd. EUR.
Zur Beurteilung des Ansatzes von Drohverlustrückstellungen wird eine absatzmarktorientierte Bewertung zu-
grunde gelegt und daher auf die Bilanzierung von Drohverlustrückstellungen verzichtet.
US-Lease-Transaktionen (außerbilanzielles Geschäft)
Dieselswaps
Stromtermingeschäfte
Zinsswaps
JAHRESABSCHLUSS
116 / 117
Für annähernd alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BVG besteht eine Mitgliedschaft bei der Versorgungs-
anstalt des Bundes und der Länder (VBL). Die VBL ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts, deren
Zweckbestimmung ist, Arbeitnehmern der beteiligten Arbeitgeber im Wege privatrechtlicher Versicherung eine
zusätzliche Alters- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Die VBL wird durch Umlagen im Rahmen eines
Abschnittsdeckungsverfahrens sowie zusätzlich ab Januar 2004 für die VBL Ost durch das Kapitaldeckungsver-
fahren finanziert.
Der Umlagesatz für die VBL betrug im Geschäftsjahr für den Tarifbereich West 7,86 %, davon leistete die BVG
6,45 %. Zusätzlich wurde für den Abrechnungskreis West ein Sanierungsgeld in Höhe von 1,77 % vom zusatz-
versorgungspflichtigen Brutto gezahlt. Diese Zahlung stellt einen Abschlag dar. Die Abrechnung erfolgt in 2015.
Im Tarifbereich Ost betrug der Umlagesatz 1,0 % des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts. Im Rahmen des
Kapitaldeckungsverfahrens für die VBL Ost sind ab 2008 4,0 % zu zahlen, davon trägt die BVG 2,0 %.
Die Summe der umlagepflichtigen Entgelte betrug im Geschäftsjahr rd. 377.310 Tsd. EUR (West 260.721 Tsd. EUR,
Ost 116.589 Tsd. EUR) für aktuell 11.843 (inklusive Azubis) anspruchsberechtigte Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Die Anzahl anspruchsberechtigter ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. derzeitiger
Rentenbezieher ist nicht verifizierbar. Deshalb wird auf eine betragsmäßige Angabe verzichtet.
< 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre
BVG
Investitionen und andere Bestellungen 237.969,1 393.500,0 100,0
Miet-, Leasing- u. Wartungsverträge 20.206,7 29.948,8 51.419,1
258.175,8 423.448,8 51.519,1
davon verbundene Unternehmen 68.500,0 0,0 0,0
Konzern
Investitionen und andere Bestellungen 169.469,1 393.500,0 100,0
Miet-, Leasing- u. Wartungsverträge 20.228,6 29.968,8 51.419,1
189.697,7 423.468,8 51.519,1
davon verbundene Unternehmen 21,9 20,1 0,0
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Beiträge zur Altersversorgung durch die VBL
Bestellobligo
in Tsd. EUR
JAHRESABSCHLUSS
118 / 119
Senator Dr. Ulrich Nußbaum
(bis 11. Dezember 2014)
Berlin
Vorsitzender des Aufsichtsrats und
des Personalausschusses
Senator für Finanzen
Senator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen
(ab 13. Januar 2015)
Berlin
Vorsitzender des Aufsichtsrats und
des Personalausschusses
Senator für Finanzen
Lothar Stephan*
Berlin
Stellvertretender Vorsitzender des
Aufsichtsrats und des Personalausschusses
Energieanlagenelektroniker
Frank Bäsler*
Berlin
Mitglied im Prüfungsausschuss
ver.di-Gewerkschaftssekretär Bezirk Berlin
Fachbereich Verkehr
Ines Birnstiel*
Berlin
Mitglied im Prüfungsausschuss
Straßenbahnfahrerin
Fahrlehrerin Straßenbahn
Janine Köhler*
Berlin
Sachbearbeiterin
Andrea Kunwald
Berlin
Projektleiterin „MINT Zukunft schaffen“
Prof. Dr. Barbara Lenz
Berlin
Direktorin des Instituts für Verkehrsforschung,
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Eike Lindemann*
Berlin
Mitglied im Personalausschuss
Industriekauffrau
Axel Schröder*
(bis 28. April 2014)
Berlin
Omnibusfahrer
Dipl.-Ing. Volker Sparmann
Hofheim am Taunus
Vorsitzender des Prüfungsausschusses
Mobilitätsbeauftragter des Hessischen
Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und
Landesentwicklung
Diplom-Ingenieur
Prof. Dr. Andrea Versteyl
Berlin
Mitglied im Personalausschuss
Rechtsanwältin
Susanne Wibbe
(ab 1. Januar 2014)
München
Interim-Managerin
*Arbeitnehmervertreter/innen
Dr. Sigrid Evelyn Nikutta
Vorsitzende des Vorstands/Vorstand Betrieb
Henrik Falk
Vorstand Finanzen/Vertrieb
Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands
Mitglieder des Aufsichtsrats noch Mitglieder des Aufsichtsrats
Mitglieder des Vorstands
Bernd Fricke
Berlin
Mitglied im Prüfungsausschuss
Leiter Business Development
ias Aktiengesellschaft, Berlin
Diplom-Kaufmann
Sylvia Fuchs*
Berlin
Zugfahrerin/Weichenstellerin
Christian Gaebler
(ab 1. Januar 2014)
Berlin
Staatssekretär bei der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umwelt
Rainer Grimm*
(ab 14. Mai 2014)
Berlin
Fahrzeugschlosser
Thomas Jerzynski*
Berlin
Stellvertretender Vorsitzender des
Prüfungsausschusses
Industriefachwirt Lothar Zweiniger
Vorstand Personal/Soziales
(bis 31. Januar 2015)
Dirk Schulte
Vorstand Personal/Soziales
(ab 1. Februar 2015)
JAHRESABSCHLUSS
120 / 121
1 Tantieme und Sonderzahlung für das Geschäftsjahr 2013.
1 Für vier Aufsichtsratsmitglieder fi el Aufwand für eine BVG-Umweltkarte im Wert von 924,00 EUR an.2 Zu dem Fixum wird zusätzlich Umsatzsteuer gezahlt.
Ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern bzw. Geschäftsleitern wurden Leistungen in Höhe von 764 Tsd. EUR ge-
währt. Der Teilwert der Rückstellungen für ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsleiter und deren Hin-
terbliebene beträgt insgesamt 12.865 Tsd. EUR, davon sind 1.222 Tsd. EUR nicht dotiert. Rückstellungen für aktive
Vorstandsmitglieder waren nicht erforderlich.
Berlin, 2. März 2015
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Anstalt des öffentlichen Rechts
Der Vorstand
Bezüge des Vorstands
NameFrau Dr. Nikutta
Herr Falk Herr Zweiniger
Gehälter 307.595,75 265.168,75 254.562,00
Ergebnisabhängige Vergütung1 121.267,50 104.537,50 100.380,00
Nebenleistungen 11.024,28 11.685,30 9.321,05
Arbeitgeberfi nanzierte betriebliche Altersversorgung
34.598,48 0,00 0,00
Aufsichtsratsvergütung 3.200,00 2.400,00 0,00
477.686,01 383.791,55 364.263,05
Bezüge des Aufsichtsrats
Name Fixum Name Fixum
Dr. Ulrich Nußbaum 7.101,63 Janine Köhler 3.800,81
Lothar Stephan 5.326,22 Andrea Kunwald 3.800,81
Frank Bäsler 4.300,812 Prof. Dr. Barbara Lenz 4.300,811
Ines Birnstiel 4.300,81 Eike Lindemann 3.800,81
Bernd Fricke 4.300,811 Axel Schröder 1.022,58
Sylvia Fuchs 3.800,81 Dipl.-Ing. Volker Sparmann 4.425,812
Christian Gaebler 3.800,811 Prof. Dr. Andrea Versteyl 3.800,811, 2
Rainer Grimm 2.533,88 Susanne Wibbe 3.800,812
Thomas Jerzynski 4.300,81
Werte in EUR
Gesamtbezüge des Vorstands, Aufsichtsrats und Beirats der BVG
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Beirats betrugen im Berichtsjahr 4,4 Tsd. EUR (eine Zahlung wurde mit Um-
satzsteuer getätigt), Aufwand für BVG-Umweltkarten fi el im Gesamtwert von 4,6 Tsd. EUR an.
Dr. Sigrid Evelyn Nikutta Henrik Falk Dirk Schulte
JAHRESABSCHLUSS
122 / 123
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang, der mit
dem Konzernanhang zusammengefasst wurde – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht, der
mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffent-
lichen Rechts, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Prüfung umfasst
nicht die inhaltliche Prüfung der Anlage zum Lagebericht ‚Entsprechenserklärung zum Corporate Governance
Kodex (CGK) der BVG AöR für 2014‘. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie den Vorschriften über die Gliederung des Jahresab-
schlusses von Verkehrsunternehmen liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss
unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-
prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung
des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den
Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichen-
der Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Ge-
schäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Anstalt sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezoge-
nen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bi-
lanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung
eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Anstalt.
Der Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, steht in Einklang mit dem Jahresab-
schluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Anstalt und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Berlin, 2. März 2015
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Seidel Weinberg
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
„Wir haben den von der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt des öffentlichen Rechts, Berlin, aufgestellten
Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, der mit dem Anhang des Jah-
resabschlusses der Anstalt zusammengefasst wurde, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den
Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Anstalt zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Prüfung umfasst nicht die inhaltliche Prüfung der Anlage zum Kon-
zernlagebericht ‚Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex (CGK) der BVG AöR für 2014‘. Die Auf-
stellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und
den Vorschriften der Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen liegen in
der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschafts-
prüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung
des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den
Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinrei-
chender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwie-
gend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den
Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernab-
schluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh-
rung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Kon-
zerns. Der Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Anstalt zusammengefasst wurde, steht in Einklang
mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Berlin, 2. März 2015
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Seidel Weinberg
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk
Zu dem Jahresabschluss und dem Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
Zu dem Konzernabschluss, dessen Konzernanhang mit dem Anhang der Anstalt zu-sammengefasst wurde, und dem Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Anstalt zusammengefasst wurde, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
JAHRESABSCHLUSS
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