+ All Categories
Transcript
  • Bayerisches Staatsministerium fürWirtschaft, Energie und Technologie

    Bayerisches Landesamt fürStatistik

    100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFTEINE ERFOLGSGESCHICHTE

    HISTORISCHE ZEITREIHEN

  • Hinweis In einem Zeitraum von 100 Jahren haben sich neben Grenz- und Gebietsstandsänderungen auch Definitionen, Klassi-fikationen, Erhebungsarten u. Ä. verändert. Eine Vergleichbarkeit der Daten ist daher nur bedingt möglich.Diese Broschüre wendet sich an Personen jeglichen Geschlechts gleichermaßen. Auf eine durchgehend geschlechts-neutrale Schreibweise wird zugunsten der besseren Lesbarkeit des Textes verzichtet.

  • 1100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Vorwort Franz Josef Pschierer 2Vorwort Dr. Thomas Gößl 4

    Wachsende Bevölkerung 7Bevölkerungsentwicklung 7

    Demografischer Wandel 8

    Zuwanderung 9

    Bautätigkeit 10

    Leistungsstarke Wirtschaft 11Bruttoinlandsprodukt 11

    Exportland Bayern 12

    Exportquote 13

    Wichtige Handelspartner 14

    Exportschlager 1957 und heute 15

    Exportbeispiel mit Tradition: Hopfen 16

    Exportbeispiel mit Innovation: Kraftfahrzeuge 17

    Gründerdynamik 18

    Dynamischer Arbeitsmarkt 19Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 19

    Arbeitslosigkeit vor dem 2. Weltkrieg 20

    Arbeitslosigkeit nach dem 2. Weltkrieg 21

    Arbeitslosenquote 22

    Das Auf und Ab der Preise 23Inflation 23

    Preisindizes 24

    Preisentwicklung einzelner Güter 25

    Gelungener Strukturwandel 26Entwicklung zum Dienstleistungs- und Technologiestandort 26

    Rückgang der Landwirtschaft 27

    Wichtige Industrie: Beispiel Maschinen- und Fahrzeugbau 28

    Digitalisierung: Von der Telegrafie zum Internet 30

    Digitalisierung: Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie 31

    Starker Mittelstand 32Breite mittelständische Basis 32

    Groß- und Einzelhandel 33

    Handwerk im Wandel der Zeit 34

    Handwerksberufe damals und heute 35

    Attraktives Bayern 36Beliebtes Reiseland 36

    Internationale Gäste 37

    Hotel- und Gastgewerbe 38

    Energie 39Erzeugung von Elektrizität in Bayern seit 1925 39

  • 2 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Franz Josef PschiererBayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie

    100 Jahre Bayerns Wirtschaft – eine Erfolgsgeschichte

    VORWORT FRANZ JOSEF PSCHIERER

  • 3100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Noch vor 100 Jahren präsentierte sich der Freistaat Bayern ganz anders als heute. Bäuerliches Leben prägte damals den Alltag der Menschen. Rund 680.000 landwirtschaftliche Betriebe – siebenmal so viele wie heute – bewirtschafteten eine Fläche von 4,3 Millionen Hektar. Die industrielle Produktion steckte noch in den Kinderschuhen und konzen-trierte sich hauptsächlich auf die Großräume Augs-burg und Nürnberg. Die Arbeitsbedingungen mit ei-ner durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 50 bis 60 Stunden waren deutlich härter als heute und for-derten den Menschen viel ab. Ein Studium konnten sich nur wenige leisten: 11.048 Studierende waren 1918 an den bayerischen Universitäten eingeschrie-ben, mehr als das 20fache sind es 2018.

    Heute blicken wir auf ein Land, das Chancen, Wachstum und soziale Sicherheit für alle bietet. Wichtiges Ziel bayerischer Wirtschaftspolitik ist die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen: 2013 fand dies auch Auf-nahme in die bayerische Verfassung. Eine große Herausforderung für ein Flächenland wie Bayern – doch wir sind diesem zentralen Ziel so nahe wie noch nie. Der schwierige Strukturwandel vom Agrarstaat hin zum Industrieland und international anerkannten Forschungs- und Technologiestandort ist geglückt. Heute ist Bayern die wirtschaftlich stärkste Region in Europa und die Unterschiede zwi-schen Stadt und Land sind so gering wie noch nie.

    Von der enormen wirtschaftlichen Dynamik profitie-ren die Menschen in allen Landesteilen. Bayern weist eine hervorragende Arbeitsmarktbilanz auf. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent im Jah-resdurchschnitt 2017 ist die Arbeitslosigkeit der letz-ten zehn Jahre stark zurückgegangen. Die Arbeits-losenquoten der sieben Regierungsbezirke haben sich immer mehr angenähert und liegen nur noch einen Prozentpunkt auseinander. Bei den sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten lässt sich für Bayern mit rund 5,5 Millionen ein Rekordstand ver-zeichnen und was das Wirtschaftswachstum an-geht, ist der Freistaat Spitzenreiter im Langfristver-gleich: Seit dem Jahr 1996 stieg die Wirtschafts-leistung in Bayern um 48,1 Prozent – deutlich mehr als überall sonst im Bundesgebiet.

    Mit unserer wirtschaftspolitischen Strategie zur Stärkung der Innovationskraft, der Förderung des Gründergeschehens, der Ausweitung der Investiti-onstätigkeit und der Gestaltung der Digitalisierung machen wir Bayern stark für die Herausforderungen der nächsten hundert Jahre. Die Erfolgsgeschichte wird weitergehen.

  • 4 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Dr. Thomas GößlPräsident des Bayerischen Landesamts für Statistik

    Bayerns Wirtschaft – 100 Jahre im Spiegel der amtlichen Statistik

    VORWORT DR. THOMAS GÖSSL

  • 5100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Im Jubiläumsjahr 2018 lohnt es sich, innezuhalten und zurückzublicken auf die Entwicklung der baye-rischen Wirtschaft in den letzten 100 Jahren. Wie vollzog sich der Strukturwandel im Freistaat Bayern? Wie entwickelten sich die Preise und der Arbeits-markt? Und wie veränderte sich die Zahl der Tou-risten oder die Energieerzeugung in Bayern?

    Das Bayerische Landesamt für Statistik kann selbst auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblicken. Es war und ist der Informationsdienstleister des Freistaates, die Menschen vertrauen unserer Fach-kompetenz, unserer Objektivität und Neutralität. Für uns ist das gleichermaßen Ansporn wie Verpflich-tung. Unsere Daten sollen genutzt werden. Mit jähr-lich über 400 Publikationen liefert das Landesamt ei-nen wichtigen Beitrag für sachliche Debatten und rationale Planungen.

    Ich freue mich sehr, dass es uns in guter und be-währter Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Tech-nologie gelungen ist, die Geschichte der baye-rischen Wirtschaft in Zahlen und Schaubildern kom-pakt, anschaulich und informativ darzustellen.

    Die Veröffentlichung „100 Jahre Freistaat Bayern: Bayerns Wirtschaft – Eine Erfolgsgeschichte“ möchte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen kleinen Ausschnitt des aktuellen und des histo-rischen Datenfundus, den das Landesamt für Statis-tik vorweisen kann, zugänglich machen. Seit dem Jahr 1835 existiert in unserem Amt eine Bibliothek mit einem einmaligen statistischen Spezialbestand, der durch rechtzeitige Auslagerung der Bücher trotz vollständiger Zerstörung des Amtsgebäudes im Zweiten Weltkrieg ohne nennenswerte Verluste er-halten geblieben ist. In dieser Form ist eine solch exzellente Ausstattung eines vom frühen 19. Jahr-hundert bis in die Gegenwart reichenden statisti-schen Buch- und Zeitschriftenbestandes in keiner anderen bayerischen Bibliothek zu finden: Inzwi-schen umfasst das Inventar der Bibliothek über 120.000 Bände.

    Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die bei der Entstehung dieser Veröffentlichung mitge-wirkt haben.

    Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude beim (Wieder-)Entdecken der statistischen Zahlen der bayerischen Wirtschaftsgeschichte.

  • 6 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

  • 7100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    14

    12

    10

    8

    6

    4

    Millionen Einwohner

    1918 '25 '30 '40 '45 '60 '65 '95 '10 '15'35 '55'50 '70 '75 '90'85'80 2000 '05

    Bevölkerungsentwicklung

    Die Bevölkerung Bayerns hat sich seit 1918 fast verdoppelt und nahm von 7,15 Mio. auf 12,93 Mio. im Jahr 2016 zu.

    Aufgrund der verzögerten Industrialisierung wuchs die Bevölkerung noch bis zum Jahr 1939 geringer als im deut-schen Durchschnitt. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Aufnahme von Vertriebenen und Flücht-lingen jedoch zu einem sprunghaften Anstieg um 2,1 Mio. der Bevölkerung. Von 1955 bis 1973 verzeichnete der Frei-staat – bedingt durch die Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften (Gastarbeiter) – eine hohe Zuwanderung in Schüben, gefolgt vom entsprechenden Familiennachzug der Zugewanderten wenige Jahre später. Das Jahr 1989 (Fall des Eisernen Vorhangs) bedeutete auch in demografischer Hinsicht eine Zäsur: Deutsche Wiedervereinigung, EU-Osterweiterung und Globalisierung führten zu einem weiteren Bevölkerungszuwachs. Ein erneuter merklicher Anstieg war im Jahr 2016 durch die Aufnahme von Flüchtlingen aus weltweiten Krisengebieten zu verzeichnen.

    WACHSENDE BEVÖLKERUNG

    1918 7,15 Mio. Einwohner

    Bevölkerungsfortschreibung (seit 1956)

    Volkszählungen

    2016 12,93 Mio. Einwohner

    1918 – 1955 Volkszählungen (mit Interpolationen), 1956 – 2016 Volkszählungen bzw. Bevölkerungsfortschreibungen

  • 8 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Altersjahre

    1919

    25

    50

    75

    1950 1990 2016

    Geburtenausfall 1. Weltkrieg Geburtenausfall 2. Weltkrieg „Babyboomer“ „Pillenknick“

    Demografischer Wandel

    Geburtenrate, Lebensdauer sowie Migrationsverhalten sind zentrale Faktoren für die demografische Entwicklung in Bayern.

    Im Freistaat machte sich der Tod vieler Soldaten und der Geburtenausfall nach dem Ersten Weltkrieg in der Alterspy-ramide von 1919 bereits bemerkbar. Ebenso hinterließ der Zweite Weltkrieg deutliche Spuren in der Bevölke-rungsstruktur Bayerns. Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre führte der wirtschaftliche Aufschwung zu einer erheblichen Geburtenanstiegsphase („Babyboomer“) gefolgt durch einen oft als „Pillenknick“ bezeichneten Rück-gang. Anfang der 1970er Jahre ist der demografische Wandel dann erstmals dadurch gekennzeichnet, dass die Geburtenrate niedriger ist als die Sterberate; die Bevölkerungszunahme ist auf Migration zurückzuführen. Ein weiteres Merkmal der demografischen Entwicklung ist neben den geringeren Geburtenzahlen die steigende Lebenser wartung und damit die Erhöhung des Durchschnittsalters der Bevölkerung.

    WACHSENDE BEVÖLKERUNG

  • 9100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    400

    350

    300

    250

    200

    150

    100

    50

    0

    Tausend

    1950 '55 '65 '80 2000 '15'60 '75'70 '85 '95'90 '05 '10

    Zuwanderungsgewinn Wanderungsverlust

    Zuwanderung

    WACHSENDE BEVÖLKERUNG

    bis 1952 Zuzug von Flüchtlingen und Heimat- vertriebenen

    1955 – 1969Abschluss von Anwerbe- abkommen

    1973 – 1981 (ca.)Anwerbestopp und Familiennachzug

    1989 – 1995 (ca.) 1999 – 2001Fall des Eisernen Vorhangs und Jugoslawienkriege

    seit 2010Aufschwung nach Wirtschafts- und Schuldenkrise

    Zu- und Fortzüge (Ausland) ab 1950

    2016 316.217 Zuzüge

    1950 72.461 Zuzüge

    2016 218.410 Fortzüge

    1950 41.536 Fortzüge

  • 10 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    150.000

    120.000

    90.000

    60.000

    30.000

    0

    Wohnungen

    1919 '25 '40 '45 '60 '65 '95 '15'30 '35 '55'50 '70 '75 '90'85'80 2000 '05 '10

    Wohnungen mit 1 oder 2 Räumen (2017 16.030 neue Wohnungen) Wohnungen mit 5 oder mehr Räumen (2017 24.092 neue Wohnungen) Wohnungen mit 3 oder 4 Räumen (2017 20.934 neue Wohnungen)

    Fertiggestellte Wohnungen in Bayern

    Bautätigkeit

    Nach der ersten reichsweiten Wohnungszählung am 16. Mai 1918 schloss sich in den 1920er Jahren eine allge-meine Förderung des Wohnungsbaus an, nicht zuletzt auch bedingt durch die prekären Wohnverhältnisse in der Nachkriegszeit. Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus wurde 1958 eingeführt. Durch intensive Bautätigkeit, die zwischen 1970 und 1974 ihren Höhepunkt verzeichnete, konnte das durch Kriegsfolgen bedingte Wohnungsdefizit stark abgebaut werden. Die deutsche Wiedervereinigung sowie die Grenzöffnung in den Osten führten zu einem weiteren Anstieg der Bautätigkeit Anfang der 1990er Jahre. Mit dem Überwinden der Finanzkrise und dem darauf folgenden Aufschwung im Jahr 2010 stieg die Zahl der jährlich fertiggestellten Wohnungen wieder an.

    WACHSENDE BEVÖLKERUNG

    1919 10.404 neue Wohnungen

    2017 61.056 neue Wohnungen

  • 11100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    14

    12

    10

    8

    6

    4

    2

    0

    -2

    -4

    -6

    Veränderungen in Prozent gegenüber Vorjahr

    1951 '60 '65 '95 '15'55 '70 '75 '90'85'80 2000 '05 '10

    Wachstumsraten des realen Bruttoinlandprodukts

    Bruttoinlandsprodukt

    Beeindruckend stabil entwickelte sich die Wirtschaft im Freistaat Bayern. Das Wirtschaftswachstum lag über Jahr-zehnte hinweg fast immer über dem Bundesdurchschnitt. Krisenzeiten konnten im Freistaat besser als im Bund ab-gefedert werden. Nur viermal fiel das Wachstum unter die Null-Prozent-Grenze (1967, 1993, 2003, 2009; Bund sechsmal). Heute (2017) liegt das nominale Bruttoinlandsprodukt Bayerns bei 594,4 Mrd. Euro. Erheblich verlagert haben sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten die Schwerpunkte des Wirtschaftswachstums. Wachstums-motor in den 1950er bis 1970er Jahren war das Produzierende Gewerbe mit mehr als 50 Prozent an der bayerischen Wertschöpfung. Heute nimmt der tertiäre Sektor (darunter vor allem die Dienstleistungen) eine wichtige Rolle mit einem Anteil von 64,8 Prozent an der gesamten bayerischen Wirtschaftsleistung ein. Der Anteil des Produzierenden Gewerbes ist auf 34,4 Prozent zurückgegangen.

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    Bayern 1951 7,6 %

    Deutschland 1951 9,7 %

    Bayern 2017 2,8 %

    Deutschland 2017 2,2 %

    Ab 1992 Werte nach Revision 2014

    Ergebnisse von 1951 – 1970, 1971 – 1992 und 1992 – 2014 wegen konzeptioneller und definitorischer Unterschiede nicht voll miteinander vergleichbar. 1951 – 1970 in Preisen von 1991, seit 1971 in Preisen des Vorjahres als Kettenindex.

  • 12 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    160

    200

    180

    140

    120

    100

    80

    60

    40

    20

    0

    Milliarden Euro

    1950 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15

    Exportland Bayern

    Bayern ist in hohem Maße in die Weltwirtschaft eingebunden. Der Export ist ein wichtiges Standbein der baye-rischen Wirtschaft: Seit 1950 sind die bayerischen Ausfuhren fast ununterbrochen gestiegen. Ausnahmen waren das Jahr 1975 als Spätfolge der Ölkrise, die Jahre 1991 und 1993 als Folge der Wiedervereinigung und das Jahr 2009 aufgrund der Finanzkrise. Mit 192 Milliarden Euro im Jahr 2017 war der Export so hoch wie noch nie zuvor in der Geschichte des Freistaates.

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    Entwicklung des Exports seit 1950 und des Imports seit 1970

    Ausfuhr 1950 0,4 Mrd. Euro

    Ausfuhr 2017 192,1 Mrd. Euro

    Einfuhr 1970 6,4 Mrd. Euro

    Einfuhr 2017 179,8 Mrd. Euro

  • 13100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    60

    50

    0

    10

    20

    30

    40

    Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz in Prozent

    1950 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe Bayerns ab 1950

    Exportquote

    Anhand der Exportquote, definiert als Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, lässt sich die außenwirt-schaftliche Verflechtung einer Region in den internationalen Handel darstellen. Die Exportquote der bayerischen In-dustriebetriebe liegt bei 53,2 Prozent (2017). Damit verdienen die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern von jedem Euro Umsatz rund 53 Cent im Ausland. 1950 waren es noch knapp 6 Pfennig je Deutsche Mark, die am Auslandsgeschäft verdient wurden.

    1950 5,9 %

    2017 53,2 %

  • 14 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    Wichtige Handelspartner

    Bereits in den 1950er Jahren ging ein hoher Anteil bayerischer Exporte in die USA. Wichtige Absatzregion war da-neben Europa, hier vor allem Italien, Österreich, Niederlande und die Schweiz. Heute ist mit China ein neuer Akteur ins Spiel gekommen. Das asiatische Land war im Jahr 2017 der zweitwichtigste Absatz- und Importmarkt für Bayern. Außerdem haben osteuropäische Länder wie Polen und die Tschechische Republik, bedingt durch den Mau-erfall 1989 und ihren EU-Beitritt 2004, an handelspolitischer Bedeutung für Bayern gewonnen. Einflüsse auf das Handelsspektrum könnten in der nahen Zukunft von der Umsetzung angekündigter US-Zölle und den Folgen des Brexit ausgehen.

    1957 1.858USA 200 10,8 % Italien 162 8,7 % Österreich 149 8,0 % Niederlande 131 7,1 % Schweiz 130 7,0 % Schweden 107 5,8 % Belgien / Luxemburg 98 5,3 % Großbritannien 91 4,9 % Frankreich 74 4,0 % Norwegen 41 2,2 %

    2017 192.110USA 21.499 11,2 %China 16.020 8,3 %Österreich 15.162 7,9 %Großbritannien 13.936 7,3 %Frankreich 13.115 6,8 %Italien 12.654 6,6 %Polen 7.013 3,7 %Tschechische Republik 6.508 3,4 %Niederlande 6.504 3,4 %Spanien 6.245 3,3 %

    Ausfuhr in Mio. Euro Prozentualer Anteil an der Gesamtausfuhr

  • 15100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    25

    30

    35

    20

    15

    10

    5

    0

    Prozent – Anteile an der gesamten Landesausfuhr

    Maschinen

    Elektro-technische Erzeugnisse

    18,3

    6,1

    1,5 0,71,81,9

    0,4

    16,7

    21,2

    17,1

    8,6 6,24,2 5,9 4,6 3,7

    9,5

    31,7

    FahrzeugeChemischeErzeugnisse

    Eisen- und Metallwaren

    TextilienBekleidung

    Feinmechanik,Optik, Uhren

    Steinzeug-, Ton-, Steingut, Porzellanwaren

    Papier, Pappe, Druck-erzeugnisse

    Exportschlager 1957 und heute

    Die Industrieprodukte Bayerns sind weltweit gefragt, an ihrer Beliebtheit hat sich über die Jahre hinweg wenig ver-ändert. Bei der Ausfuhr Bayerns nach Warengruppen machen die ersten drei Plätze die Maschinen, die elektrotech-nischen Erzeugnisse und die Fahrzeuge unter sich aus. Im Jahr 1957 standen die Maschinen an erster Stelle, mitt-lerweile wurden sie von den Fahrzeugen abgelöst. Textilien, Feinmechanik/Optik/Uhren und Steinzeug-, Ton- und Porzellanerzeugnisse waren im Jahr 1957 noch Top-Ten-Handelsgüter, leisten aber heute keinen wesentlichen Bei-trag mehr zum bayerischen Export.

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    1957 1.858 Mio. € insgesamt

    2017 192.110 Mio. € insgesamt

  • 16 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    350

    450

    400

    300

    250

    200

    150

    100

    50

    0

    1950 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    Hopfenernte und -ausfuhr in Bayern

    Exportbeispiel mit Tradition: Hopfen

    Der Hopfen, der ursprünglich aus Böhmen stammt, wurde schon im 9. Jahrhundert in Bayern eingeführt. Heute wird über 83 Prozent der gesamten deutschen Hopfenproduktion in Bayern erzeugt. Die Beschränkung der Bierwürze auf Hopfen im bayerischen Reinheitsgebot von 1516 verlieh seinem Anbau einen ersten Schub. Ab Mitte des 19. Jahr-hunderts weitete sich der Anbau im großen Stil aus. Heute liegen fast 86 Prozent der Hopfenanbaufläche Deutsch-lands in Bayern. Mit 15.510 ha entfallen 97,6 Prozent der bayerischen Anbaufläche auf die Hallertau, die damit z ugleich das größte geschlossene Hopfenanbaugebiet der Welt ist. Entsprechend werden dort mit 36.950 t auch 98 Prozent des bayerischen Hopfens erzeugt. Die restlichen 730 t entfallen im Wesentlichen auf das mittel fränkische Anbaugebiet Spalt.

    Erntemenge in 100 t

    Exportmenge in 100 t

    Anbaufläche in 100 ha

    Exporterlös in Mio. €

  • 17100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    35

    40

    30

    25

    20

    15

    10

    5

    0

    2001 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17

    Mrd. Euro (2017 vorläufige Ergebnisse)

    Volksrepublik China 2,93Italien 2,45Frankreich 2,38Belgien 1,54Japan 1,51Spanien 1,45Republik Korea 1,40Schweiz 0,97

    Vereinigtes Königreich 5,58

    USA 5,82

    Übrige Staaten 10,63

    Exportentwicklung von Personenkraftwagen und Wohnmobilen

    Exportbeispiel mit Innovation: Kraftfahrzeuge

    Bayerische Innovationen haben in der Automobilbranche bereits 1893 wichtige Akzente gesetzt, als Rudolph Diesel in Augsburg seinen selbstzündenden Motor erfunden hat. Heute sind es, neben der stetigen Weiterentwicklung des klassischen Verbrennungsmotors, Themen wie die Elektromobilität oder der Leichtbau, in welchen Bayern eine große Vorreiterrolle spielt. Bayerische Kraftfahrzeuge (inkl. Wohnmobile) sind weltweit gefragt: Zwischen 2001 und 2017 stieg das Exportvolumen um 110 Prozent an; Kraftfahrzeuge führen derzeit die bayerische Exportliste an.

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    2017 36,66 Mrd. €

  • 18 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    140.000

    120.000

    100.000

    80.000

    60.000

    40.000

    20.000

    0.000

    -10.000

    Geschäftsgründungen oder vollständige Aufgaben

    1951 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15

    Gründerdynamik

    Existenzgründer und junge Unternehmen machen Bayern zum Chancen-und Wachstumsland schlechthin. Bis in die 1970er Jahre bewegte sich die Zahl der Neugründungen von Gewerbebetrieben in Bayern auf einem konstanten, relativ niedrigen Niveau, stieg dann aber bis zum Jahr 2004 mit konjunkturbedingtem Auf und Ab sehr deutlich an. Mit der sich stetig verbessernden Lage am Arbeitsmarkt ging die Zahl der Neugründungen danach wieder leicht zurück. Im Jahr 2017 liegt Bayern dank unternehmerfreundlicher Rahmenbedingungen beim Saldo aus Neugrün-dungen und Schließungen von Gewerbebetrieben mit einem Plus von 9.449 Betrieben an der Spitze der Bundesländer.

    LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT

    1951 40.777 Neugründungen

    2017 89.300

    1951 27.368 vollständige Aufgaben

    2017 79.851

    1951 13.409 Saldo

    2017 9.449 Saldo

  • 19100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    5

    6

    4

    3

    2

    1

    0

    Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (jeweils zum 30. Juni absolut)

    1974 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15

    Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

    Aufgrund seiner guten Infrastruktur und günstigen Rahmenbedingungen für Unternehmen siedelten sich in Bayern zahlreiche Industriebetriebe an: Seit den 1980er Jahren nicht nur Betriebe aus den klassischen Branchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau sondern zunehmend auch aus Zukunftsbranchen wie der Informations- und Kommunikationstechnologie, der Medizin- und Automatisierungstechnik sowie der Luft- und Raumfahrt. Die Folge ist eine Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die seit 1977 um 58,7 Prozent auf über 5,46 Mio. in 2017 angewachsen sind.

    2017 5.460.683

    1974 3.502.644

    DYNAMISCHER ARBEITSMARKT

    ab 1999 ist aufgrund rückwirkender Revisionen der Beschäftigungsstatistik, ein neues Meldeverfahren und der Umstellung des IT-Verfahrens, beginnend mit dem 2. Quartal 1999, bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine direkte Vergleichbarkeit mit Ergebnissen aus früherern Jahren nur eingeschränkt möglich.

    Ab 1999 neuesMelde- und IT-Verfahren

  • 20 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    500.000

    400.000

    300.000

    200.000

    100.000

    0

    arbeitslose Personen

    1918 '19Jan.Dez.

    '32'20 '22 '24 '26 '30'28 '34 '36 '38

    Arbeitslosigkeit vor dem 2. Weltkrieg

    Nach Kriegsende 1918 stieg infolge von Demobilisierung und Demobilmachung die Zahl der Arbeitslosen stark, in-nerhalb eines Monats um 58.691. Die Umrüstung der Kriegs- auf Friedensproduktion und mehrere Millionen Kriegs-heimkehrer konnte das Beschäftigungssystem nicht ohne Weiteres auffangen. Erfreulicherweise ging die Zahl der Arbeitslosen rasch wieder zurück, weil man mit verschiedenen Maßnahmen erfolgreich gegensteuerte: gelenkte Rückführung der Soldaten, Wiedereinstellungspflicht der Kriegsteilnehmer, Arbeitszeitverkürzung (Achtstundentag), Kurzarbeit, Entlassung der im Krieg eingestellten Frauen, Notstandsarbeiten, Rückführung der ausländisch Beschäf-tigten. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 1922 stieg die Zahl der Arbeitslosen 1923 sprunghaft an (Ruhrbesetzung und Inflation). Ab 1929 verursachte die Weltwirtschaftskrise Massenarbeitslosigkeit.

    Eine einheitliche Erfassung von Arbeitslosen gab es in Deutschland erst ab dem Jahr 1927 mit der Einführung einer Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAV). Die zuvor verwendeten Daten gehen zwar auf amtliche Veröffentlichungen zurück, sind jedoch nur bedingt repräsentativ.

    DYNAMISCHER ARBEITSMARKT

    84.016Demobilisierung und Demobilmachung nach Kriegsende

    Erfolgreiche Maßnahmen z. B. Arbeitszeit- verkürzung

    Ruhrbesetzung und Inflation

    Welt- wirt- schafts- krise

    1918 – 1931 Hauptunterstützungsempfänger (Arbeitslosenversicherung, Krisenfürsorge) / Dezember 1918, Januar 1919 ohne Pfalz / 1919 – 1927 Daten erhoben am 01.01. des Folgejahres ab 1932 Arbeitslose nach Veröffentlichung des Landesarbeitsamts Bayern und der Reichsanstalt für AVAV / 1938 nur bis Juni

  • 21100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    12

    15

    9

    6

    3

    0

    Prozent

    1947 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15'50

    DYNAMISCHER ARBEITSMARKT

    Arbeitslosigkeit nach dem 2. Weltkrieg

    Der Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg war für Bayern schwierig. Im Juni 1950 waren rund 360.000 Menschen im Freistaat arbeitslos. Wichtige Ursachen waren die noch zögerlich voranschreitende Industrialisierung sowie die Inte-gration von Heimatvertriebenen. Langsam und schrittweise verbesserte sich die Situation für die arbeitssuchende Bevölkerung. Nur die Jahre 1997 und 2005 ließen die Arbeitslosenzahlen nochmals krisenbedingt in die Höhe schnellen.

    1947 9,4 % abhängige zivile Erwerbspersonen

    2017 3,6 %1994 6,1 % aller zivilen Erwerbspersonen

    2017 3,2 %

    abhängige zivile Erwerbspersonen – sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte, Beamte (ohne Soldaten) und Auszubildende alle zivilen Erwerbspersonen – abhängige zivile Erwerbspersonen, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige

  • 22 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    8,0

    7,6

    7,3

    6,2

    7,5

    9,1

    9,0 8,3

    7,7

    7,7

    7,4

    6,7

    7,8

    10,1

    9,1 8,7

    3,0

    3,1

    2,9

    3,1

    3,2

    3,5

    3,9 2,9

    1997 2005 2017

    Arbeitslosenquote aller zivilen Erwerbspersonen in Prozent

    Nach Regierungsbezirken von 1997 bis 2017

    Arbeitslosenquote

    Seit dem Jahr 1994 ist Bay-erns Arbeitslosenquote meist die niedrigste im Bundeslän-dervergleich. Im Jahr 2017 lag in 52 der 96 bayerischen Land-kreise und kreisfreien Städte die Arbeits losenquote bereits unter der Vollbeschäftigungs-marke von 3,0 Prozent. Alle Regionen Bayerns profitieren von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Der Ab-stand bei den Arbeitslosen-quoten zwischen dem Regie-rungsbezirk mit der höchsten und der niedrigsten Arbeitslo-senquote liegt bei einem Prozentpunkt.

    DYNAMISCHER ARBEITSMARKT

    UnterfrankenOberfranken

    Mittelfranken

    NiederbayernBayern gesamt

    Oberbayern

    Schwaben

    Oberpfalz

  • 23100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    8

    7

    6

    5

    4

    3

    2

    1

    0

    Jährliche Inflationsrate (zum Vorjahr) in Prozent (Basis 2010)

    1971 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15

    DAS AUF UND AB DER PREISE

    Inflation

    Die Inflationsrate, d. h. die Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vor-jahr in Prozent, ist ein zentraler Indikator für den Geldwert. Stark schwankende Energie- und Lebensmittelpreise sorgten in den letzten Jahrzehnten aufgrund globaler wirtschaftlicher Entwicklungen immer wieder dafür, dass auch die gemessene Inflationsrate sehr volatil war. Zuletzt fielen diese Schwankungen aber immer geringer aus. Eine moderate Inflation ist ein Grundpfeiler für Wohlstand und Prosperität in Bayern.

    2017 1,7 %

    1971 5,3 %

  • 24 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    150

    120

    90

    60

    30

    0

    Preisindizes Bayern (2010=100)

    1960 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15'65

    Preisindizes

    Aufzeichnungen über Preise, wie z. B. für Nahrungsmittel, gehören zu den ältesten Statistiken überhaupt. Sie geben eine Orientierung über die Teuerung. Heute werden dazu nicht mehr absolute Preise für bestimmte Waren, sondern Preisindizes berechnet. Sie dienen der Dokumentation der Preisentwicklung. So lässt sich am Preisindex für flüssige Brennstoffe das „Anziehen“ der Preise mit Beginn der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre ablesen. Insgesamt zeigt sich dieser Index im Zeitverlauf recht volatil. Verbraucherpreisindex und Preisindex für Wohngebäude verzeichnen dagegen eine relativ stetige Entwicklung.

    Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden 1960 16,1

    2017 117,5

    Preisindex für flüssige Brennstoffe 1970 10,0

    2017 87,5

    Verbraucherpreisindex 2017 109,4

    1970 32,2

    DAS AUF UND AB DER PREISE

  • 25100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    20

    15

    10

    5

    0

    Durchschnittspreis pro Einheit

    1918 '38 '50 '55 '60 '65 '75 '80 '85 '90'70

    Schweinefleisch/Kotelett (1 kg) Eier (10 St.)

    Roggenbrot (1 kg) Kartoffeln (2,5 kg)

    Vollmilch (1 l) Flaschenbier (0,5 l)

    1920 kostet 1 kg Schweinefleisch 23,70 Mark

    DAS AUF UND AB DER PREISE

    Preisentwicklung einzelner Güter

    Die stark ansteigenden Preise in den Jahren 1918 bis 1920 weisen auf die Inflation zu dieser Zeit hin. Während die Preise für Schweinefleisch, Roggenbrot und Kartoffeln in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergleichsweise stark stiegen, fiel der Preisanstieg bei Eiern eher gering aus. Milch und Bier sind in diesem Zeitraum durch eine sehr stabile Preisentwicklung mit nur moderater Steigerung charakterisiert.

    Mark R-Mark D-Mark

  • 26 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    100 %

    Produzierendes Gewerbe Land- und Forstwirtschaft Sonstige Bereiche (u. a. Handel, Dienstleistungen, ...)

    1916

    80 %

    60 %

    40 %

    20 %

    0 %

    1925 1939 1950 1957 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 20161946

    Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen in Bayern

    Entwicklung zum Dienstleistungs- und Technologiestandort

    Noch 1950 waren von den damals rund 4,2 Millionen Erwerbstätigen in Bayern gut ein Drittel im Bereich Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. In den 1960er Jahren legte Bayern bei der Industrialisierung deutlich zu. 1970 lag der Anteil der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe bei 47,2 Prozent. Bayerns Wirtschaft bewältigte die Krisen-situationen Anfang und Ende der 1970er Jahre schneller als dies im Bundesdurchschnitt der Fall war. Der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft vollzog sich nachhaltig: Heute sind mehr als zwei Drittel der Erwerbstätigen im Ter-tiären Sektor (Sonstiger Bereich, u. a. Handel und Dienstleistungen, ...) beschäftigt.

    GELUNGENER STRUKTURWANDEL

    22,5 %30,9 %

    35,4 % 1,7 %

    42,2 %

    67,4 %

    1916, 1925, 1939, 1946, 1950 und 1970 Daten der jeweiligen Volkszählungen / 1957, 1960, 1965, 1975, 1980, 1985, 1990, 1995, 2000, 2005, 2010, 2016 Daten des Mikrozensus

  • 27100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    600

    700 Tausend Mio. Hektar

    1907

    500

    400

    200

    300

    100

    0

    4,0

    4,5

    3,5

    3,0

    2,5

    2,0

    1,5

    0

    0,5

    1,0

    1925 1949 1971 1979 1991 1999 2010 20171960 1907 1925 1949 1971 1979 1991 1999 2010 20171960

    Landwirtschaftliche Betriebe Landwirtschaftlich genutzte Flächen

    Rückgang der Landwirtschaft

    Technischer Fortschritt, wirtschaftliche Erfordernisse und nicht zuletzt auch die Abwanderung vieler Menschen aus der arbeitsintensiven Landwirtschaft führten seit 1925 zu einem erheblichen Rückgang der Zahl der landwirtschaft-lichen Betriebe um rund 87 Prozent. Da die landwirtschaftlich genutzte Fläche weniger stark abnahm (rund 26 Pro-zent) resultiert daraus eine deutliche Änderung in der Betriebsstruktur – weniger und größere Betriebe bewirtschaf-ten heute größere Flächen.

    GELUNGENER STRUKTURWANDEL

    Rückgang um 26,2 %

    Rückgang um 86,8 %

    669.911 4.239.237

    3.127.700

    88.610

    2010 und 2017 Anzahl der Betriebe einschließlich landwirtschaftlicher Betriebe ohne landwirtschaftlich genutzte Fläche

  • 28 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Wichtige Industrie: Beispiel Maschinen- und Fahrzeugbau

    Beschäftigte im Maschinen- und Fahrzeugbau1949

    GELUNGENER STRUKTURWANDEL

  • 29100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Fahrzeugbau

    12.000

    Maschinenbau

    Beschäftigte im Maschinen- und Fahrzeugbau2017

    GELUNGENER STRUKTURWANDEL

    Unterfranken

    57.784

    Mittelfranken

    45.775

    Schwaben

    78.438

    Oberfranken

    31.242

    Oberpfalz

    40.796

    Oberbayern

    156.003

    Niederbayern

    54.101

    Schon 1949 war der Maschi-nen- und Fahrzeugbau eine wichtige Branche für Bayern, wie die damals aufwendig von Hand vom Statistischen Lan-desamt gestaltete Karte zeigt. Auch im Jahr 2017 (hier nur auf Ebene der Regierungsbe-zirke) spielen die damaligen Zentren eine wichtige Rolle: Hinsichtlich des Umsatz- und Beschäftigungsvolumens ha-ben der Maschinen- und Fahr-zeugbau die größte Relevanz. Sie verzeichnen rund ein Drit-tel der Beschäftigten und 46,7 Prozent der Umsätze der baye-rischen Industrie.

    Beschäftige in Bayern 2017 464.139

  • 30 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Internetanschluss 82,6

    Handy 92,4

    Computer 87,3

    Telefon 99,9

    Fernsehgerät 93,6

    Telefon 12,0

    Fernsehgerät 26,0

    Computer 20,1

    Telefon 98,3

    Fernsehgerät 97,4

    Ausstattung privater Haushalte mit Informations- und Kommunikationstechnik in Bayern

    Digitalisierung: Von der Telegrafie zum Internet

    Mitte der 1990er Jahre hat Bayern mit der bundesweit ersten Digitalisierungsinitiative „Bayern Online“ der Digitali-sierung in der Wirtschaft, der Forschung, den Schulen und den privaten Haushalten einen entscheidenden Anstoß gegeben. Dafür wurden Privatisierungserlöse eingesetzt.

    GELUNGENER STRUKTURWANDEL

    2013

    1962 1993

    Anzahl in je 100 Haushalten

  • 31100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    250 Tausend

    2011

    200

    150

    100

    50

    0

    2012 2013 2014 2015

    4,0 Mio. Euro3,53,02,52,01,51,00,5

    0

    2011 2012 2013 2014 2015

    25 Tausend

    10

    15

    20

    5

    0

    2011 2012 2013 2014 2015

    120 Mio. Euro

    80

    60

    100

    40

    20

    0

    2011 2012 2013 2014 2015

    IKT-Warenproduktion IKT-Handel IKT-Dienstleistungen

    Tätige Personen Investitionen

    Unternehmen Umsatz

    Digitalisierung: Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie

    Bayern war stets an der Spitze des technischen Fortschritts in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Diese Branche konnte sich gut im Freistaat etablieren. Mittlerweile sind dort 21.701 Unternehmen ansässig und 233.163 Personen tätig.

    GELUNGENER STRUKTURWANDEL

  • 32 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    600

    500

    400

    300

    200

    100

    0

    700 Tausend umsatzsteuerpflichtige Unternehmen*

    1974 '76 '78 '80 '82 '84 '86 '88 '90 '92 '94 '96 '02 '04 '06 '08 '10 '12 '14 '15 '16'98 2000

    Breite mittelständische Basis

    Mittelstand in Bayern steht für über 600.000 Unternehmen, mehr als 4 Millionen sozialversicherungspflichtige Ar-beitsplätze und fast 200.000 Ausbildungsplätze. Diese beeindruckenden Zahlen sind Ausdruck unternehmerischer Tugenden wie Eigeninitiative, Kreativität, Fleiß und vorbildlichen gesellschaftlichen und sozialen Engagements. Gute Rahmenbedingungen für den bayerischen Mittelstand insgesamt sind daher erste Verpflichtung jeder erfolgreichen Wirtschaftspolitik.

    STARKER MITTELSTAND

    2016 608.126

    1974 283.814

    Euroeinführung

    Lieferungen und Leistungen (ohne Umsatzsteuer)

    bis unter 2 Mio. DM 2 Mio. bis 100 Mio. DM bis unter 1 Mio. Euro 1 Mio. bis 50 Mio. Euro

    * Alle Unternehmen mit jährlichen Lieferungen und Leistungen über 12.000 DM (Jahre 1974 – 1978), 20.000 DM (Jahre 1980 – 1988), 25.000 DM (Jahre 1990 – 1994), 32.500 DM (Jahre 1996 – 1999), 16.616 Euro (Jahre 2000 – 2001), 16.620 Euro (Jahr 2002) und ab dem Berichtsjahr 2003 17.500 Euro, die im Statistikjahr monatlich oder vierteljährlich Umsatzsteuer- Voranmeldungen abgegeben haben.

  • 33100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    1100

    1000

    900

    800

    400

    300

    200

    100

    600

    700

    500

    tätige Personen in Tausend / Umsatz in Mrd. Euro

    1959

    0

    110

    100

    90

    80

    40

    30

    20

    10

    60

    70

    50

    0

    19791968

    Unternehmen in Tausend

    1984 1993 20152010

    im Großhandel tätige Personen Großhandel Unternehmen im Einzelhandel tätige Personen Einzelhandel Unternehmen

    Groß- und Einzelhandel

    Einzel- und Großhandel in der heutigen Form sind erst mit der industriellen Revolution und der damit einherge-henden Ausdifferenzierung und zunehmenden Spezialisierung der Wirtschaftsbereiche entstanden. Der starke An-stieg der Umsatzzahlen und tätigen Personen im Einzelhandel in den letzten 100 Jahren zeigt den steigenden Wohl-stand der Bevölkerung, der noch stärkere Anstieg der Umsatzzahlen im Großhandel dagegen die immer größer wer-dende, auch internationale Spezialisierung der Unternehmen, die ohne steigenden Warenaustausch nicht möglich wäre. Der Großhandel ist der Umsatzspitzenreiter unter den bayerischen Branchen.

    STARKER MITTELSTAND

    Umsatz 2015 190 Mrd. €

    96 Mrd. €

  • 34 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    1925 1949 1956 1963 1968 1977 1995 2008 2015

    Zahl der Unternehmen 1) 191.426 202.064 173.912 147.243 133.446 105.704 101.750 103.857 104.905

    Tätige Personen 2) --- 644.029 740.732 800.005 850.734 809.471 1.017.933 813.382 909.421

    Tätige Personen je Unternehmen 1) --- 3,2 4,3 5,4 6,4 7,7 10,0 7,8 8,7

    Umsatz 3) insg. in Mio. Euro --- 1.874 4.499 9 742 14.510 28.367 67.363 82.803 103.129

    Umsatz 3) je tätige Person in Euro --- 2.909 6.074 12.177 17.056 35.044 66.177 101.801 113.400

    Handwerk im Wandel der Zeit

    Der zunehmende technische Fortschritt im Zuge der Industrialisierung und die Veränderungen durch den Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft stellten das Handwerk vor große Herausforderungen. So bemisst sich die Anzahl der Handwerksunternehmen im Jahr 2015 auf insgesamt 104.905, während es im Jahr 1949 gut 202.000 Handwerks-betriebe gab. Dagegen stieg die Zahl der im Handwerk tätigen Personen um gut 40 Prozent an. Waren 1949 durch-schnittlich 3,2 Personen in einem bayerischen Handwerksbetrieb tätig, sind dies 2015 im Durchschnitt 8,7 Personen je Handwerksunternehmen. 1949 belief sich der Gesamtumsatz des Handwerks in Bayern auf rund 1,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 setzte das Handwerk bereits über 100 Milliarden Euro um. Auch in Zukunft ist das bayerische Handwerk unverzichtbar für eine dynamische Wirtschaft und hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten der jungen Generation.

    STARKER MITTELSTAND

    1) HWZ 1963 und früher: Betriebe / 2) HWZ 1963 und früher: Beschäftigte / 3) ohne Umsatzsteuer. HWZ 1995 und früher: Umsatz im Vorjahr, Registerauswertungen 2008 und 2015: geschätzte Umsätze bei Organschaftsmitgliedern, jeweils im Berichtsjahr

    1949, 1956, 1963, 1968, 1977 und 1995: Ergebnisse der Handwerkszählung (HWZ) / 2008 und 2015: Ergebnisse der Registerauswertung (= Verwaltungsdatenauswertung, Sekundär-statistik) für das Handwerk

  • 35100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    1 Schneider 1 Friseur

    3 Bäcker 3 Kraftfahr- zeugtechniker

    5 Metzger 5 Tischler

    7 Maurer 7 Maurer & Betonbauer

    9Maler, Tüncher, Lackierer 9 Zimmerer

    2 Schuhmacher 2 Elektrotechniker

    4 Schreiner 4 Installateur & Heizungsbauer

    6 Schmied 6 Maler & Lackierer

    8 Wagen & Karosseriebauer 8 Metallbauer

    10 Zimmerer 10 Feinwerk- mechaniker

    Gewerbezweige mit den meisten Handwerksunternehmen – TOP 10

    Handwerksberufe damals und heute

    STARKER MITTELSTAND

    Im Zuge des technischen Fort-schritts fielen zahlreiche Hand-werksberufe weg, z. B. Textil- und Bekleidungshandwerke oder Buchbinder, aber auch aus heu-tiger Sicht kurios anmutende Handwerke wie Puppenaugen-einsetzer.

    Gleichzeitig profitierte das Hand-werk auch vom technischen Fort-schritt durch die Eroberung von Nischen der Massenproduktion und das Entstehen neuer Hand-werksberufe und Arbeitsinhalte wie z. B. Informationstechniker. Die Tätigkeitsschwerpunkte ver-schoben sich von der Produk-tion hin zu Handel, Wartung und Reparatur und durch die Expan-sion von Handwerksbranchen im Dienstleistungssektor.

    1925 2015

    1925 Anzahl der Handwerksbetriebe / 2015 nur zulassungspflichtige Unternehmen

  • 36 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    70

    100

    80

    90

    60

    50

    40

    30

    20

    10

    0

    7

    10

    8

    9

    6

    5

    4

    3

    2

    1

    0

    1928 '47 '50 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15'37

    Millionen Gästeankünfte/-übernachtungen (inkl. Auslandsgäste) Durchschnittl. Aufenthaltsdauer der Gäste in Tagen

    KAPITEL

    Beliebtes Reiseland

    Bayern ist seit jeher ein beliebtes Reiseland. Anfang der 1950er Jahre konnte der Freistaat am Vorkriegsniveau an-knüpfen, da viele zerstörte Betriebe wieder aufgebaut, neue Hotels und Gasthöfe errichtet und beschlagnahmte Be-herbergungsräume freigegeben wurden. Im Jahr 2017 erzielte das Reiseland Bayern einen historischen Gäste- und Übernachtungsrekord: Mehr als 37 Millionen Gäste besuchten den Freistaat und tätigten dabei über 94 Millionen Übernachtungen. Damit gehört Bayern zu den führenden Ganzjahres-Destinationen in Europa und ist das Tourismus-land Nummer 1 in Deutschland.

    ATTRAKTIVES BAYERN

    Gästeübernachtungen 2017 94,4 Mio.

    Aufenthalt 2017 2,5 Tage

    Gästeankünfte 2017 37,3 Mio.

  • 37100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    USA 18,6 %

    Österreich 12,5 %

    Schweiz 10,1 %

    Frankreich 9,6 %

    Großbritannien / Nordirland 7,7 %

    Italien 6,7 %

    Belgien-Luxemburg 6,5 %

    Niederlande 6,3 %

    Schweden 4,2 %

    sonstige Länder 17,8 %

    USA 9,6 %

    Österreich 8,5 %

    Schweiz 8,3 %

    Niederlande 8,0 %

    Italien 6,3 %

    Vereinigtes Königreich 5,7 %

    China 4,4 %

    Arabische Golfstaaten 4,4 %

    Übrige EU-Länder 24,1 %

    sonstige Länder 20,8 %

    Gäste aus Deutschland

    79,7 %

    Gäste aus dem Ausland

    20,3 %

    7,2 %92,8 %

    Internationale Gäste

    Der bescheidene Wohlstand der 1950er Jahre erlaubte wie-der erste Urlaubsreisen. Die meisten Bundesbürger blieben dabei im Lande und reisten auch gerne nach Bayern.

    Gäste aus dem Ausland waren hingegen selten: Nur jeder 14. Gast in Bayern kam aus dem Ausland, hauptsächlich aus den USA (z. B. Angehörige der stationierten Soldaten und „In-teressierte“ am Nachkriegs-deutschland). Die Zahl der aus-ländischen Gäste hat sich seit-her mehr als versechsfacht, jeder fünfte Gast kommt 2017 aus dem Ausland. Besonders für Gäste aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und auch weiterhin für die Ver-einigten Staaten von Amerika ist Bayern beliebtestes Reise-ziel.

    ATTRAKTIVES BAYERN

    Übernachtungen 1953/54

    20,6 Mio. Gäste

    Übernachtungen 2017

    94,4 Mio. Gäste

    Beherbergungsbetriebe mit zehn oder mehr Gästebetten (2017 einschl. Campingplätze mit zehn oder mehr Stellplätzen) Fremdenverkehrsjahr 1953/54 (1. Oktober 1953 bis 30. September 1954)

    Gäste aus Deutschland Gäste aus dem Ausland

  • 38 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    10

    8

    6

    4

    2

    0

    Umsatz in Mrd. Euro

    1980 2015

    30.000

    20.000

    15.000

    10.000

    5.000

    0

    Anzahl Unternehmen

    25.000

    1980 2015

    300.000

    200.000

    150.000

    100.000

    50.000

    0

    Anzahl tätiger Personen

    250.000

    1980 2015

    Gastronomie

    Sonstige Gastronomie Getränkegeprägte Gastronomie

    (wie Diskotheken, Tanzlokale usw.) Cafes Schankwirtschaften Restaurants, Gaststätten und

    Imbissstuben

    Beherbergungen

    Pensionen Hotels garnis Hotels (ohne Hotels garnis) Sonstige Beherbergungsarten

    (wie Ferienhäuser usw.) Gasthöfe

    Hotel- und Gastgewerbe

    Mit rund 40.000 Unternehmen der Hotellerie und Gastronomie und rund 410.000 tätigen Per-sonen ist das Hotel- und Gastge-werbe das Rückgrat der baye-rischen Tourismuswirtschaft.

    Seit den 1980er Jahren hat die Branche einen starken Zuwachs erfahren: Die Zahl der Unterneh-men und tätigen Personen hat sich nahezu verdoppelt. Der Großteil der Leistungen wird von kleinen und mittleren gewerb-lichen Unternehmen erbracht.

    ATTRAKTIVES BAYERN

    56.600

    6.683

    1,75 Mrd. €

    130.780

    10.947

    6,94 Mrd. €

    78.100

    13.771

    2,22 Mrd. €

    278.828

    28.120

    9,37 Mrd. €

  • 39100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    100

    90

    70

    80

    60

    50

    40

    30

    20

    10

    0

    Milliarden Kilowattstunden (kWh)

    1925 '30 '40 '45 '60 '65 '95 '10 '15'35 '55'50 '70 '75 '90'85'80 2000 '05

    ENERGIE

    Erzeugung von Elektrizität in Bayern seit 1925

    In den vergangenen 100 Jahren ist der Strombedarf in Bayern stark angestiegen. Hier spiegeln sich die Industriali-sierung, ein erhebliches Wirtschaftswachstum, die zunehmende Bevölkerung und seit dem Jahr 2000 auch die Digitalisierung wider. In der Regel konnte sich Bayern mit Strom weitgehend selbst versorgen. Zur Verfügung stand ein Mix aus fossilen, nuklearen und erneuerbaren Quellen. Die große Konstante in Bayern ist die Wasserkraft, die verlässlich über die Jahrzehnte zur Abdeckung der Grundlast beigetragen hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt zunächst die fossile Erzeugung anzusteigen, dann ab den 1980er Jahren auch die nukleare Erzeugung. Seit 2010 spielen die Photovoltaik, die Windkraft und die Bioenergie eine immer wichtigere Rolle. Inzwischen haben alle erneuerbaren Energien zusammen die Kernkraft als größten Erzeuger abgelöst.

    1925 2,05 Mrd. kWh (insg.)

    2016 81,53 Mrd. kWh (insg.)

    Wasserkraft

    Wärmekraft (ohne Kernenergie)

    Kernenergie

    Wasserkraft / Photovoltaik

  • 40 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE

    Datenquellen Bayerisches Landesamt für Statistik Seite 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39

    Publikationen: Reihen: Statistische Jahrbücher für Bayern, Statistische Berichte, Beiträge zur Statistik Bayerns Kartenwerk: „Das Bayerland und seine lebendigen Kräfte. Ein Kartenwerk.“, 1950

    Zugrundeliegende Fachstatistiken:Volkszählungen und Bevölkerungsfortschreibung: Seite 7, 8, 26 Wanderungen: Seite 9Baufertigstellung: Seite 10Außenhandel: Seite 12, 14, 15, 16, 17Verarbeitendes Gewerbe: Seite 13, 29Landwirtschaft: Seite 16, 27Gewerbeanzeigen: Seite 18Preise: Seite 23, 24, 25Mikrozensus: Seite 26Einkommens- und Verbrauchsstichprobe: Seite 30Dienstleistungen/Unternehmensregister: Seite 31Umsatzsteuer: Seite 32Handel: Seite 33Handwerkszählungen: Seite 34, 35Tourismus- und Gastgewerbe: Seite 36, 37, 38 Energie: Seite 39

    Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ Seite 11

    Bundesagentur für Arbeit Seite 19, 21, 22

    Bildnachweis Titelseite: Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg Loewe Technologies GmbH, Kronach © Audi AG

    Hintergrundelement: Terpsychore / Matt Cheveralls ©shutterstock (Seite 30/34)

  • BAYERN | DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung.

    Unter Telefon 089 122220 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internet quellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprech partnern bei der Bayerischen Staats regierung.

    Hinweis: Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staats regierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Mona-ten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europa wahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbe-sondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdru-cken und Aufkleben von parteipolitischen Informationen oder Werbemitteln. Untersagt ist gleichfalls die Weiter-gabe an Dritte zum Zwecke der Wahl werbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.Die Druckschrift wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts kann dessen ungeachtet nicht übernommen werden.

    Herausgeber Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie Prinzregentenstraße 28 / 80538 München / Postanschrift 80525 München Telefon 089 2162-0 / Fax 089 2162-2760 / [email protected] www.stmwi.bayern.de (Kosten abhängig vom Netzbetreiber)

    Bayerisches Landesamt für Statistik Nürnberger Straße 95 / 90762 FürthTelefon 0911 98208-0 / Fax: 0911 98208 6115 [email protected] www.statistik.bayern.de

    Inhalt StMWi – Referat 24 Statistik, Analysen, Wirtschaftsbeobachtung

    Gestaltung StMWi – Technisches Büro

    Druck Appel & Klinger Druck und Medien GmbH / 96277 SchneckenloheGedruckt auf umweltzertifiziertem Papier (FSC, PEFC oder gleichwertigem Zertifikat)

    Stand Juni 2018

  • Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie

    www.stmwi.bayern.de

    Bayerisches Landesamt für Statistikwww.statistik.bayern.de

    100 Jahre Bayerns Wirtschaft – eine ErfolgsgeschichteInhaltVorwort Franz Josef PschiererVorwort Dr. Thomas GößlWachsende BevölkerungBevölkerungsentwicklungDemografischer WandelZuwanderungBautätigkeit

    Leistungsstarke WirtschaftBruttoinlandsproduktExportland BayernExportquoteWichtige HandelspartnerExportschlager 1957 und heuteExportbeispiel mit Tradition: HopfenExportbeispiel mit Innovation: KraftfahrzeugeGründerdynamik

    Dynamischer ArbeitsmarktSozialversicherungspflichtig BeschäftigteArbeitslosigkeit vor dem 2. WeltkriegArbeitslosigkeit nach dem 2. WeltkriegArbeitslosenquote

    Das Auf und Ab der PreiseInflationPreisindizesPreisentwicklung einzelner Güter

    Gelungener StrukturwandelEntwicklung zum DienstleistungsundTechnologiestandortRückgang der LandwirtschaftWichtige Industrie: Beispiel MaschinenundFahrzeugbauDigitalisierung: Von der Telegrafie zum InternetDigitalisierung: Unternehmen der InformationsundKommunikationstechnologie

    Starker MittelstandBreite mittelständische BasisGroß- und EinzelhandelHandwerk im Wandel der ZeitHandwerksberufe damals und heute

    Attraktives BayernBeliebtes ReiselandInternationale GästeHotel- und Gastgewerbe

    EnergieErzeugung von Elektrizität in Bayern seit 1925

    Impressum


Top Related