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Page 1: ›WELTMEISTER‹stadtmarketing-plettenberg.de/wp-content/uploads/2015/08/pe_Serie... · STP Kapitän(e) der Landstraße und nebenbei: ›WELTMEISTER‹ Gleich drei historische Nutzfahrzeuge

Samstag, 29. August 2015 6. LOKALSEITE� � ��C M Y K

STP

Kapitän(e) der Landstraßeund nebenbei:

›WELTMEISTER‹Gleich drei historische Nutzfahrzeuge gibt es bei der Spedition Fölker:Stolz präsentieren (von links) Stefan Klute den SchlauchwagenSW 2000 von 1965, Peter „Klotz“ Klute den dreiachsigen Mercedes-

Benz-Sattelschlepper 2035 aus dem Baujahr 1986, der bei der Märki-schen Eisenbahngesellschaft auf der Bredde arbeitete und RaphaelSuchy zeigt den Hanomag-Henschel F 45 von 1970, der einst Kohlen

Stremel in Eiringhausen gehörte und der nun nach langer Abstellzeitwieder zu neuem Leben erweckt wurde. Über 15 Jahre war der 4,8Tonnen-Oldie – Zuladung 2,1 Tonnen – eingemottet!

„Schatz, ich hab’ da mal eine Feuerwehr gekauft“Spediteur Stefan Klute begeistert sich für historische Nutzfahrzeuge – und wird „Weltmeister“ am Großglockner

Von Stefan Aschauer-Hundt

PLETTENBERG � Genau 80Jahre ist es her, dass dieGroßglockner-Hochalpenstra-ße von Bruck nach Heiligen-blut als höchstgelegene undschönste befestigte Pass-Stra-ße in Österreich eröffnet wur-de. Im Jubiläumsjahr 2015war es ein Plettenberger, dersich den Weltmeistertitel derGroßglocknerfahrer sicherte –mit einem historischen Feuer-wehrauto von 1965. StefanKlute, der Inhaber der Spedi-tion Anton Fölker, hat Dieselim Blut. Und inzwischen dreihistorische Nutzfahrzeuge un-ter Dampf. Er erzählt uns:

„Zum siebten Mal hat jetztdie Feuerwehr-Oldtimer-Weltmeisterschaft am Groß-glockner stattgefunden. Ichbin bereits öfter mit unse-rem Schlauchwagen mitge-fahren – und habe jetzt, pu-rer Zufall, den Weltmeister-titel nach Plettenberg ge-holt. Damit hätte ich ja niegerechnet!

Den Schlauchwagen habeich seit 2004. Damals wardas Internet noch in denKinderschuhen und ich fanddas Auto auf der Seite Zoll-amt.de – dort wurden Behör-denautos versteigert. Da ha-be ich einfach geboten unddie Sache dann vergessen.

Das Auto hatte mich ange-sprochen, weil es im PrinzipVaters alter Laster war. Manhätte den Aufbau runter-nehmen müssen und einenKippaufbau draufgesetzt –dann wäre das Auto entstan-den, das mein Vater Gerhardfuhr. Dazu ist’s aber nie ge-kommen.

Na ja, ich hatte also im In-ternet auf das Fahrzeug ge-boten und die Sache verges-sen. Irgendwann kam eineE-Mail, ich sei der Höchstbie-tende gewesen und das Autogehöre nun mir. Damals,2004, waren wir gerade mitder Firma vom Bannewerth

zum Siesel gezogen – mitden entsprechenden Belas-tungen. Meine Frau und ichhatten uns dennoch 2 500Euro für einen Gartenzaunzusammengespart, als dieInfo kam, ich solle denSchlauchwagen abholen.

Meiner Frau musste ich al-so beibringen, ich hätte dagerade eine Feuerwehr ge-kauft und die 2 500 Euro fürden Gartenzaun gingen nunin den Mercedes von1965 . . . Außerdem gab esnur einen einzigen Termin,an dem ich das Auto ausNeustadt am Rübenberge,

das liegt in Niedersachsen,holen könnte. Dieser Tagwar der Samstag vor der Tau-fe unserer Tochter Franzis-ka. Meine Frau war begeis-tert . . .

Am Vorabend der Taufekam der SW 2000 nach hier

Auf jeden Fall war ich mitdem Auto pünktlich wiederin Plettenberg. Bei der Tauf-feier war neben Franzi dieFeuerwehr der heimlicheHauptdarsteller und dasThema schlechthin. Allemussten sich den Schlauch-wagen anschauen. Für einen

40 Jahre alten Wagen war erunglaublich gut in Schuss;er ist ja kaum gelaufen. Sei-nen einzigen großen Einsatzhat er beim Heidebrand1976 erlebt.

Noch ein paar technischeDaten: Es handelt sich um ei-nen Mercedes LAF 710, 7,4Tonnen zulässiges Gesamt-gewicht, erste Zulassung aufden Landkreis Springe,zweite Zulassung auf dieSpedition Anton Fölker alshistorisches Fahrzeug, 5,6Liter-Sechszylinder, 100 PS,Fünfganggetriebe synchro-nisiert, H-Schaltung. b.w.

Wenn Stefan Klute in einem alten LKW sitzt, ist der Tag für ihn gerettet, sagt er. Aber im et-was lasziven roten Ledersessel der Heimatzeitung sitzt er vor dem ehemaligen Sattelschlep-per der Kleinbahn auch sehr kommod und zufrieden . . . � Fotos (2): St. Aschauer-Hundt

Neueste Wiederinbetriebnahme bei Fölkers/Klutes: Der Hanomag von Brennstoffe Gerd Stre-mel läuft nach der Restaurierung durch Raphael Suchy wieder. Die erste Fahrt führte am letz-ten Samstag zu dem gerührten Altbesitzer hin zur Grabenstraße. � Foto: privat

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