Universität Regensburg WS 2007/08 Institut für Psychologie Lehrstuhl Psychologie VI Prof. Dr. H. Lukesch PWP: Empirische Erhebungen zur Pädagogischen Psychologie und Medienpsychologie
Auswirkungen des Einsatzes von Humor in der Fernsehwerbung
Alexandra Cichecka, Nicole Eiseler, Julia Niedernhuber, Saskia Preidel &
Ramona Zupfer
Gliederung
1. Reaktanz und Humor in der Werbung
2. Fragestellungen und Hypothesen
3. Methoden der Untersuchung
3.1 Pretest
3.1.1 Stichprobe des Pretests
3.1.2 Durchführung des Pretests
3.1.3 Auswertung des Pretests
3.2 Hauptversuch
3.2.1 Unabhängige Variable
3.2.2 Abhängige Variable
3.2.3 Stichprobe des Hauptversuches
3.2.4 Versuchsplan
3.2.5 Versuchsaufbau
3.2.6 Reizmaterial
3.2.7 Versuchsablauf
4. Ergebnisse
5. Diskussion
6. Zusammenfassung
7. Literaturverzeichnis
8. Anhang
1. Einleitung
3
1. Reaktanz und Humor in der Werbung
„Geiz ist geil!“, „Nichts ist unmöglich!“, „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“. Hun-
derte Male gehört, haben sich diese Slogans in die Köpfe der Bewohner des deutsch-
sprachigen Raumes gebrannt. „Und das ist auch gut so!“, meinen Werbeproduzenten,
denn durch diese und ähnliche Werbesprüche wollen sie täglich auf Produkte aufmerk-
sam machen und zum Kauf dieser auffordern. Zu diesem Zeck werden ebenso in der
deutschen Fernsehwerbung nicht nur gut eingängige Sätze verwendet, sondern auch
andere mehr oder weniger manipulative Methoden, die potentielle Käufer vom Nutzen
der angepriesenen Artikel überzeugen sollen. Die Werbetreibenden wissen aus Erfah-
rung und aufgrund psychologischer Kenntnisse, wie wichtig die Gestaltung eines Wer-
bespots zur Vermarktung eines Produkts ist und deshalb ist die Vielfalt der angewand-
ten Überzeugungstechniken immens. Nicht nur mit direkten Aufforderungen zum Kauf,
sondern auch vor allem mit subtilen Vorgehensweisen werden die Verbraucher kon-
frontiert. Denn ist der Versuch eines Werbespots, ein Produkt als die einzig wahre
Wahlalternative darzustellen, zu offensiv, kann dies unter Umständen zu einer uner-
wünschten Reaktion der potentiellen Kunden führen – der Entscheidung gegen den
Kauf. Ein zu offensichtlicher Überzeugungsversuch der Werbetreibenden kann einen
Widerstand gegen die Beeinflussung bewirken.
Dieser Effekt wird in der Psychologie als Reaktanz bezeichnet und in der von Brehm
(1966) aufgestellten Theorie der psychologischen Reaktanz beschrieben: Erlebt eine
Person, die glaubt, sich in einer bestimmten Situation grundsätzlich frei verhalten zu
können, eine illegitim empfundene Einengung, so dass die Freiheit geringer oder ganz
aufgehoben wird, entsteht psychologische Reaktanz, ein motivationaler Erregungszu-
stand, der zu einem Widerstand beim Rezipienten führt, um die bedrohte oder elimi-
nierte Freiheit wiederherzustellen. Die wesentlichen Aspekte dieser Theorie sind fol-
gende (Dickenberger, Gniech & Grabitz, 1993, S. 244ff):
Reaktanzverhalten tritt speziell dann auf, wenn
• äußere Einflussversuche zur Änderung oder Kontrolle von Einstellungen erfol-
gen oder
• Barrieren errichtet werden oder
• ein (innerer) Zwang zur Auswahl zwischen verschiedenen Alternativen besteht.
Die Stärke der Reaktanz wird bestimmt durch
• die Stärke der Freiheitseinengung,
• die Wichtigkeit der gesamten Alternativen,
• den Anteil der bedrohten Verhaltensweisen am gesamten Handlungsspielraum
und
1. Einleitung
4
• die Erwartung, ein bestimmtes Ziel erreichen zu können.
Reaktionen, die Reaktanz hervorrufen kann, sind
• direkte Wiederherstellung der Freiheit,
• indirekte Wiederherstellung der Freiheit durch Ausführung einer Verhaltenswei-
se, die der Verlorenen möglichst ähnlich ist,
• Aggression (gegenüber der Ursache der Freiheitseinengung) und
• Attraktivitätsänderung: Die verlorene Alternative wird in ihrer Attraktivität abge-
wertet, die verbleibende Alternative aufgewertet.
Der Einfluss der möglichen Effekte einer zu offensichtlichen Überzeugungsabsicht ist,
auf die Situation der Werbung im Allgemeinen und der deutschen Fernsehwerbung im
Speziellen bezogen, beträchtlich, denn sie können zu einer Entscheidung der bewor-
benen Personen gegen das Produkt führen. Um dieser Reaktion entgegenzuwirken,
bedient man sich, wie schon erwähnt, vieler verschiedener Methoden, zu denen auch
die humorvolle Gestaltung eines Werbespots gehört. Humor spielt hier insofern eine
entscheidende Rolle, als dadurch die potentiellen Käufer über die tatsächliche Intention
des Werbespots hinweggetäuscht werden sollen. Durch den lustigen Inhalt sollen die
Zuschauer von der beabsichtigten Beeinflussung abgelenkt und Reaktanz so umgan-
gen oder vermindert werden. Im Gegensatz dazu wird bei rein informativen Spots die
Werbeabsicht deutlich und somit Reaktanz ausgelöst. In dieser Arbeit wird die Wirk-
samkeit von humorvollen Werbespots untersucht, denn es stellt sich die Frage, ob
durch eine relativ einfache Taktik wie die humorvolle Ablenkung eine psychologisch
motivierte Reaktion unterdrückt werden kann oder ob nicht durch andere Gestaltungen
eines Spots Produkte viel effizienter beworben werden, wie z. B. durch geschickte
Schnitttechnik oder die Wahl der Musik.
Bei den Vorüberlegungen stellte sich heraus, dass psychologische Reaktanz schwer
zu operationalisieren ist. Denn die Frage, wie sehr sich eine Person von einem Werbe-
spot beeinflusst oder zum Kauf gedrängt gefühlt hat, reicht nicht aus, um daraus auf
das Vorhandensein von Reaktanz zu schließen bzw. diese auszuschließen. Deshalb
soll in dieser Untersuchung der Begriff der Reaktanz durch andere Untersuchungsas-
pekte eingegrenzt werden, und zwar durch die Erinnerungsleistung der Versuchsper-
son (Vp) an den Werbespot (sowohl die spontane Erinnerung als auch das Wiederer-
kennen), die Kaufabsicht der Vp, nachdem das Produkt im Spot präsentiert wurde, und
den Grad der vom Spot ausgehenden Drängung zum Kauf. Die Untersuchung der Er-
innerungsleistung lässt sich mit der Überlegung begründen, dass sich psychologische
Reaktanz – wenn sie als ein unbewusst ablaufender Prozess verstanden wird – auf die
Erinnerungsleistung in negativer Hinsicht auswirkt. So wird in dieser Untersuchung
davon ausgegangen, dass ein informativer Werbespot, durch den Reaktanz ausgelöst
1. Einleitung
5
wird, von einer Person schlechter erinnert wird, als ein Werbespot, der nicht zu einem
Gefühl von Beeinflussung führt. Denn Reaktanz soll früh in den kognitiven Prozess der
tiefen Verarbeitung eingreifen, so dass das reaktanzauslösende Objekt, von vornherein
schlechter im Gedächtnis behalten, sozusagen gleich ausgefiltert wird. Daraus ergibt
sich dann eine geringere Kaufabsicht hinsichtlich des beworbenen Produktes, da die
Präferenz für ein Produkt die Erinnerung daran voraussetzt. Durch den Einsatz von
Humor kann demnach durch Umgehung von Reaktanz eine bessere Erinnerungsleis-
tung und gleichzeitig eine höhere Kaufabsicht erzielt werden.
Dieses Kapitel hatte die Werbewirkung humorvoller Werbespots und die wichtigsten
Einflussfaktoren auf deren Effektivität zum Thema. Im Folgenden sollen diese theoreti-
schen Ausführungen mit empirischen Daten belegt werden.
2. Fragestellungen und Hypothesen
2. Fragestellungen und Hypothesen
Aus der vorangegangenen Überlegung bezüglich der Wirksamkeit humorvoller Spots
zur Reduzierung der Reaktanz lassen sich Fragestellungen ableiten, die im Folgenden
empirisch untersucht werden.
Fragestellung 1: Hat humorvolle Werbung einen positiven Effekt auf die Erinne-
rungsleistung?
Humorvolle Werbespots sollen das Auftreten von Reaktanz verhindern. Somit soll auch
der negative Effekt, den Reaktanz auf die Erinnerungsleistung hat, aufgehoben wer-
den. Die Hypothesen zur spontanen Erinnerung und zur Wiedererkennung ergeben
sich aus dieser Überlegung.
H1: Die spontane Erinnerung der Markennamen humorvoller Spots ist besser als die
der rein informativen Werbung.
H2: Die Wiedererkennungsleistung der Markennamen humorvoller Spots ist besser als
die der rein informativen Werbung.
Fragestellung 2: Hat humorvolle Werbung einen positiven Effekt auf die Kaufab-
sicht?
Durch humorvolle Werbespots soll das Hauptziel der Werbung, eine Verhaltensbeein-
flussung hin zum Kauf, erreicht werden. Indem vom tatsächlichen Beeinflussungsver-
such abgelenkt wird, wird keine Reaktanz ausgelöst und es ist auch kein negativer
Effekt auf die Erinnerungsleistung zu verzeichnen, was sich positiv auf die Kaufabsicht
auswirken sollte. Dieser Einfluss von Humor auf die Verhaltensabsicht wird erhoben,
woraus sich die zweite Hypothese ableiten lässt.
H3: Die durch humorvolle Spots ausgelöste Kaufabsicht ist stärker als die der rein in-
formativen Werbung.
2. Fragestellungen und Hypothesen
7
Fragestellung 3: Bewirken humorvolle Spots eine Verminderung des Gefühls,
zum Kauf des Produkts gedrängt zu werden?
Humorvolle Inhalte in Werbespots sollen von der tatsächlichen Intention der Werbung,
dem Beeinflussungsversuch zugunsten des beworbenen Produkts, ablenken und so
die möglicherweise auftretende Reaktanz verringern oder umgehen. Deshalb sollte bei
lustigen Spots das Gefühl zum Kauf gedrängt worden zu sein geringer sein als bei rein
informativen. Die zu überprüfende Hypothese lautet:
H4: Die gefühlte Bedrängtheit durch rein informative Spots ist höher, als die der hu-
morvollen Werbung.
3: Methoden der Untersuchung
8
3. Methoden
3.1 Pretest
Die Durchführung des Pretest erwies sich als notwendig, um zehn Werbespots auszu-
wählen, die im eigentlichen Hauptversuch verwendet werden konnten. Ziel war es,
Werbepaare zu finden, deren Produkte zum einen derselben Produktkategorie angehö-
ren und zum anderen von den Versuchspersonen mittels eines Fragebogens als signi-
fikant humorvoll bzw. informativ beurteilt werden.
3.1.1 Stichprobe des Pretests
An der Voruntersuchung nahmen insgesamt 11 Versuchspersonen teil, zehn Studen-
ten der Psychologie und ein Professor. Dabei handelte es sich um die Teilnehmer des
Pflichtwahlpraktikums „Empirische Erhebungen zur pädagogischen Psychologie und
Medienpsychologie“. Von den 11 Versuchspersonen waren zwei männlich und neun
weiblich. Die Altersspanne lag zum Zeitpunkt der Untersuchung zwischen 22 und 60
Jahren. Somit ergibt sich ein durchschnittliches Alter von 26.55 Jahren, der Median
liegt bei 23 Jahren.
Die Stichprobenvarianz liegt bei 126.01 und die Standardabweichung bei 11.22 Jah-
ren.
3.1.2 Durchführung des Pretests
Die Voruntersuchung fand am Dienstag, dem 20 November 2007 im Rahmen des
Pflichtwahlpraktikums „Empirische Erhebungen zur Pädagogischen Psychologie und
Medienpsychologie“ von 10.15 bis 10.45 im Medienraum PT 4.0.18 der Universität Re-
gensburg statt.
Durch die geringe Anzahl der Versuchspersonen wurde gewährleistet, dass jeder
Proband eine gute Sicht auf die Leinwand hatte. Das dargebotene Material bestand
aus 21 Werbespots, welche aus den Werbeblöcken der Privatsender RTL, RTL II, SAT
1, Pro Sieben, VOX und KABEL 1 entnommen wurden und innerhalb der letzen zwei
Wochen vor Durchführung des Pretests aufgezeichnet wurden. Das Material wurde so
zusammengeschnitten, dass sich humorvolle und informative Spots fast immer ab-
wechselten. Zusätzlich wurde darauf geachtet, dass Werbespots, die derselben Pro-
duktkategorie zuzuordnen sind, nicht aufeinander folgten. Die Werbespots wurden oh-
ne künstliche Pausen zusammengeschnitten.
Vor Beginn des Pretests wurden die Versuchspersonen über das Thema aufgeklärt
und es wurde ihnen mitgeteilt, dass ihre Arbeit als Vorbereitung für die Hauptuntersu-
3: Methoden der Untersuchung
9
chung dient. Aufgabe der Versuchspersonen war es zu beurteilen, wie informativ bzw.
wie humorvoll der jeweils gezeigte Werbespot ist.
Das Licht wurde gelöscht, dann wurden jeweils zwei Werbespots nacheinander ab-
gespielt. Anschließend wurde der Werbeblock angehalten und das Licht angeschaltet.
Die Versuchspersonen sollten nun den Fragebogen an entsprechender Stelle ausfül-
len. Auf diese Art und Weise wurde den Probanden die Möglichkeit gegeben, die Wer-
bespots in Ruhe zu beurteilen. Erst wenn der letzte Proband den Fragebogen ausge-
füllt hatte, wurden die nächsten zwei Spots vorgeführt.
3.1.3 Auswertung des Pretests
Aus den 21 dargebotenen Werbespots wurden mit Hilfe statistischer Verfahren fünf
Werbepaare ausgewählt, die jeweils einer Produktkategorie zugeordnet werden konn-
ten. Dabei sollte sich der bewertete Humorgehalt jedes einzelnen Spots signifikant von
seinem Informationsgehalt unterscheiden. Darüber hinaus sollten die Paarlinge der
jeweiligen Produktgruppen bezüglich ihrer Humor- und Informationsbewertung vonein-
ander abzugrenzen sein, um gutes Werbematerial für den Haupttest sicherzustellen.
Dies soll an der Beispielkategorie „Automarken“ veranschaulicht werden: Ergibt sich,
dass die Renaultwerbung signifikant informativer als der Fiatspot und dieser zugleich
signifikant humorvoller als die Renaultwerbung bewertet wurde, so bieten sich diese
Spots als ideales Material zur weiteren Testung an.
Die Auswertung erfolgte unter Zuhilfenahme der Software „Statistical Package for
the Social Sciences“ (SPSS), Version 12.0. Da alle Probanden sowohl den Humor- als
auch den Informationsgehalt jeder einzelnen Werbung beurteilten, wurden im Folgen-
den drei t-Tests bei gepaarten Stichproben berechnet. Ziel des ersten Tests (vgl. Test-
statistik t1 in Tabelle 3.1) war es, aus den 21 präsentierten Spots diejenigen auszuwäh-
len, deren gemittelter Humorgehalt sich signifikant von der mittleren Bewertung des
Informationswertes unterschied. Dies gewährleistete, dass Werbespots, die witzig und
informativ oder weder witzig noch informativ waren, in der weiteren Auswertung nicht
weiter berücksichtigt werden mussten. Aus den Items, die sich durch die höchste sta-
tistische Signifikanz auszeichneten, wurden Spotpaare derart gebildet, dass sie jeweils
einer Produktgruppe zugeordnet werden konnten. Tabelle 3.1 zeigt die Werbepaare in
den Kategorien, denen sie angehören, die Mittelwerte ihres Humor- und Informations-
gehalts sowie auch ihre Teststatistik und statistische Signifikanz.
In den weiteren Tests sollte geprüft werden, ob in jeder Kategorie ein Spot signifi-
kant humorvoller und der andere Spot signifikant informativer bewertet wurde. Mit Hilfe
des zweiten t-Tests (vgl. Teststatistik t2 in der Tabelle 3.1) wurden die Spots der jeweils
3: Methoden der Untersuchung
10
gleichen Produktgruppe auf signifikante Unterschiede im Humorgehalt gegeneinander
getestet. Die Teststatistik t3 (vgl. Tabelle 3.1) ermöglichte den Vergleich der Mittelwerte
auf der Informationsskala. Bei signifikanter Unterscheidung in beiden Fällen wurde das
Paar in die Endbeurteilung aufgenommen. So konnte beispielsweise in der Kategorie
Automarke festgestellt werden, dass Fiat signifikant humorvoller beworben wurde als
Renault, Renault dagegen signifikant informativer als Fiat.
Tabelle 3.1 enthält die Teststatistik und die statistische Signifikanz derjenigen Spots,
die sich bezüglich Humor- und Informationsgehalt am besten unterscheiden ließen. Zur
besseren Übersichtlichkeit sind die humorvollen Spots grau hinterlegt. Die aufgelisteten
Spotpaare erwiesen sich als geeignetes Material für den Hauptversuch, da sie sich mit
Ausnahme der Kategorie Versicherungen in allen Tests als signifikant erwiesen. Der
Unterschied im Informationsgehalt zwischen der Werbung für LBS und DA ist jedoch
als marginal signifikant einzustufen, weshalb auch dieses Testpaar in die weiteren
Auswertungen mit einging.
Tabelle 3.1: Bewertung des Humor- und Informationsgehalts der Werbespots
Artikel-gruppe
Marken M Humor-skala
M Informa- tionskala
Test-statistik
t1
Test-statistik
t2
Test-statistik
t3 Fiat 4.73 3.55 4.49
(.001**)
Auto-marken Re-
nault 3.18 4.36 -2.02
(.071)
3.26 (.009
**)
-2.76 (.020
*)
Schwep-pes
4.00 1.73 4.34 (.001**)
Getränke
Gerol-steiner
1.09 4.73 -9.38 (.000**)
5.68 (.000
**)
-6.42 (.000
**)
LBS 4.73 2.91 2.60 (.026*)
Ver-siche-rungen
DA 1.36 4.00 -7.25 (.000**)
4.96 (.001
**)
-2.21 (.052)ms
Bild mobil 4.91 3.45 4.28 (.002**)
Mobil-funk- verträge
O 2 1.73 5.09 -5.41 (.000**)
6.59 (.000
**)
-2.63 (.025
*)
Hasserö-der
3.36 1.45 4.61 (.001**)
Biermar-ken
Bittburger 1.18 5.18 -9.38 (.000**)
4.92 (.001
**)
-7.95 (.000
**)
Anmerkungen: M = Mittelwert auf der jeweiligen Skala ***) signifikant .1%, **) sign. 1%, *) sign. 5%, ms = marginal signifikant
In einem Balkendiagramm werden die Unterschiede in den Bewertungen durch die
Probanden noch deutlicher (vgl. Abbildung 3.1). Die mittleren Bewertungen lassen sich
3: Methoden der Untersuchung
11
insbesondere bei den Kategorien „Getränke“ und „Biermarken“ gut differenzieren. Es
wird ersichtlich, dass die Artikel Schweppes und Hasseröder als deutlich humorvoller
und weniger informativ als ihr jeweiliges Vergleichsprodukt bewertet wurden.
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Hasse
röder
Bittbu
rger
LBS DA
Fiat
Renau
ltBil
d O2
Schw
eppe
s
Gerolst
einer
Werbespots
Bew
ertu
n Humorvoll
Informativ
Abbildung 3.1: Mittlere Bewertung des Humor- und Informationsgehaltes
3.2 Hauptversuch
Nach der Auswertung der Pretest-Ergebnisse konnten fünf Produktpaare ermittelt wer-
den, die den Kriterien der Voruntersuchung am besten entsprachen. Diese wurden in
die Hauptuntersuchung zur Überprüfung der aufgestellten Hypothesen übernommen.
3.2.1 Unabhängige Variable
In unserem Experiment legen wir eine UV fest. Dabei handelt es sich um das Werbe-
konzept, welches zwei Ausprägungen aufweist: informativ oder humorvoll.
3.2.2 Abhängige Variable
Die AVs sind Markenerinnerung, Wiedererkennungsleistung, Kaufabsicht und das Ge-
fühl der Gedrängtheit.
An erster Stelle der zu untersuchenden AVn steht die Erinnerungsleistung der
Rezipienten. Untersucht werden soll, wie gut sich die Versuchspersonen an die prä-
sentierten Spots frei erinnern. Dazu sollen die Versuchspersonen ohne Hilfereize die in
3: Methoden der Untersuchung
12
Erinnerung gebliebenen Werbespots in eine Liste eintragen (ungestützte Erinnerungs-
leistung).
Den zweiten Schritt zur Überprüfung der Erinnerungsleistung stellt der Test auf
Wiedererkennung der präsentierten Marken dar. Dabei präsentiert man den Versuchs-
personen eine Liste mit Markennamen (gestützte Erinnerungsleistung). Ziel ist es, die
Gedächtnisinhalte zu aktivieren, die zwar nicht selbstständig reproduziert werden kön-
nen, die jedoch bei entsprechender Hilfestellung wieder erkannt werden. Die vorgeleg-
te Wiedererkennungsliste umfasst insgesamt 22 Produktnamen. Neben den zehn Mar-
ken, die tatsächlich dargeboten wurden, wurden weitere zwölf Markennamen einge-
führt, welche entweder ähnlich oder unähnlich der gezeigten Werbung waren.
Eine mögliche Störvariable auf die Wiedererkennungsleistung der Probanden stellt
eine Vermutung über das Thema der Untersuchung dar. Erwarten die Versuchsperso-
nen bereits Fragen zur Werbung, steigert das womöglich ihre Aufmerksamkeit während
des Werbeblocks.
Die dritte AV bildet die geäußerte Kaufabsicht der Versuchspersonen. Dabei müs-
sen die Probanden die zehn Werbespots in gezeigter Reihenfolge auf einer sechsstufi-
gen Skala bewerten, die die Extreme „Werde ich auf jeden Fall kaufen“ und „werde ich
auf keinen Fall kaufen“ besitzt.
Obwohl der Fragebogen die Versuchspersonen besonders darauf aufmerksam
macht, die Kaufabsicht unabhängig vom momentanen Nutzen und finanziellen Mög-
lichkeiten der Versuchspersonen zu beurteilen, ist es möglich, dass Produkte wie
„LBS-Versicherung“ und „Fiat“ für die Probanden unserer Altersklasse weniger relevant
sind und somit weniger eingeprägt bzw. erinnert wurden.
Eine weitere AV stellt das Gefühl der Gedrängtheit dar. Die Versuchspersonen sol-
len erneut auf einer sechsstufigen Skala mit den extremen Ausprägungen „kaum/gar
nicht gedrängt“ und „stark gedrängt“ beurteilen, wie sehr sie sich von einem Spot zum
Kauf des Produktes gedrängt fühlen.
3.2.3 Stichprobe des Hauptversuchs
An dem Experiment nahmen 34 Personen teil, acht männliche und 26 weibliche. Die
Probanden waren zum Zeitpunkt der Testung im Alter zwischen 19 und 48 Jahren. Das
durchschnittliche Alter beträgt somit 22.17 Jahre, der Median liegt bei 20 Jahren. Die
Stichprobenvarianz beträgt 29.62, daraus ergibt sich eine Standardabweichung von
5.44 Jahren.
29 der 34 Versuchspersonen studierten Psychologie im ersten Semester, die als
Entlohnung eine Versuchspersonenstunde erhielten. Bei den restlichen fünf Versuchs-
3: Methoden der Untersuchung
13
personen handelte es sich um Bekannte der Versuchsleiter, die direkt angesprochen
wurden.
Alle Versuchspersonen waren naiv hinsichtlich der Fragestellung.
Vor der Bearbeitung des eigentlichen Fragebogens gaben 24 Probanden an zu
vermuten, der Inhalt der folgenden Fragebögen umfasse Fragen zum Werbeblock.
3.2.3 Versuchsplan
Alle 34 Versuchspersonen wurden einer Versuchsbedingung ausgesetzt. Bei dem Ex-
periment handelt es sich um ein Within-Subject Design, d. h. Ausprägungen der UVn
werden innerhalb der gleichen Versuchspersonengruppe getestet. Die Vorteile dieses
Verfahrens sind u.a. eine höhere Effizienz, da mehrere Probanden während einer Sit-
zung getestet werden können, und dass keine Kontamination durch Gruppenunter-
schiede entsteht. In diesem Zusammenhang sind auch die Nachteile des Within-
Subject Designs zu nennen. Dazu gehören unter anderem Positionseffekte (general
practice effects, z. B. Ermüdungseffekte) sowie carryover Effekte.
Um diese möglichen Störvariablen zu kontrollieren, wurde ein Block von den Ver-
suchsleitern erstellt, welcher die Werbespots so in eine Reihenfolge bringt, dass sich
humorvolle und informative Spots fast immer abwechseln, und Spots, die derselben
Produktgruppe angehören, nicht hintereinander gezeigt werden.
In einem ersten Schritt wurde den Versuchspersonen eine Aufzeichnung des Wis-
sensmagazins Galileo vorgeführt, in welcher fünf informative und fünf humorvolle Wer-
bespots eingebunden waren. Mittels eines Fragebogens, der im Anschluss an die Sen-
dung ausgehändigt wurde, wurden die für die Fragestellung relevanten Informationen
ermittelt.
3: Methoden der Untersuchung
14
3.2.5 Versuchsaufbau
Abbildung 3.2: Lageplan des Versuchsraumes
Der Hauptversuch fand im Raum PT 4.0.18 der Universität Regensburg statt. Dabei
handelt es sich um einen Medienraum, welcher mit Videorecorder, DVD-Abspielgerät,
Beamer sowie einer Leinwand ausgestattet ist.
Bei den rot eingefärbten Flächen (siehe Abbildung 3.2) handelt es sich um Stühle
und Tische, an denen die Versuchspersonen Platz nahmen. Die blau eingefärbte Flä-
che (siehe Abbildung 1) stellt das DVD-Abspielgerät dar. Die graue eingefärbte Fläche
(siehe Abbildung 1) repräsentiert den Beamer, welcher das Reizmaterial auf die Lein-
wand – gelb eingefärbte Fläche (siehe Abbildung 3.2) – projiziert.
3.2.6 Reizmaterial
Bei dem Reizmaterial handelt es sich um die zehn Werbespots, welche aus den Wer-
beblöcken der Privatsender RTL, RTL II, SAT 1, Pro Sieben, VOX und KABEL 1 ent-
nommen wurden, die in den letzten zwei Wochen vor Durchführung des Pretests auf-
gezeichnet wurden.
Die ausgewählten Werbespots, die auf einer VHS-Kassette aufgenommen worden
waren und den Anforderungen der Voruntersuchung am besten entsprachen, wurden
3: Methoden der Untersuchung
15
anschließend so auf einer DVD zu einem Block digitalisiert, dass sich sowohl humor-
volle und informative Werbung als auch Werbung verschiedener Produktklassen ab-
wechselte. Das Digitalisieren erfolgte mit dem Schnittprogramm „Casablanca“.
Die Reihenfolge, die den Versuchspersonen letztendlich vorgeführt wurde, ist der
nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
Tabelle 3.2: Aufbau des Werbeblocks
Marke Produkt Art der Werbung
Hasseröder Premium
Pils
Bier Informativ
DA- Direkt Versicherung Informativ
Fiat Automobil Humorvoll
Gerolsteiner Liné Getränk Informativ
Bild Mobil Handyvertrag Humorvoll
Renault Automobil Informativ
Schweppes Getränk Humorvoll
O2 Handyvertrag Informativ
LBS Versicherung Humorvoll
Bitburger Pils Bier Humorvoll
Um eine möglichst realitätsnahe experimentelle Situation zu gestalten, wurde der Wer-
beblock schließlich in das Wissenmagazin „Galileo“ (Pro 7) eingebunden. Das Distrak-
tormaterial, welches den eigentlichen Zweck der Untersuchung verhüllen sollte, wurde
am 28 November 2007 von 19.05 Uhr bis 20.00 Uhr aufgenommen. Die Sendung wur-
de auf zwei Berichte reduziert, d. h. auf 37.42 Minuten.
Nach dem ersten Bericht, welcher 26 Minuten dauerte, folgte schließlich der viermi-
nütige Werbeblock. Anschließend setzte der zweite Teil des Wissensmagazins ein, der
11.42 Minuten dauerte.
3.2.7 Versuchsablauf
Die Hauptuntersuchung fand an fünf Terminen im Medienraum PT 4.0.18 der Universi-
tät Regensburg statt.
3: Methoden der Untersuchung
16
An der ersten Testung am 12.12.07 um 14 Uhr wie an der zweiten Testung desselben
Tages um 15 Uhr nahmen jeweils sieben Probanden teil.
Bei der dritten Sitzung am 14.12.07 wurden 12 Versuchspersonen getestet.
Am 19.12.07 wurden weitere vier Personen untersucht. Und schließlich bei der letz-
ten Sitzung am 20.12.07 zwei Probanden.
Die Versuchspersonen wurden von der Versuchsleiterin begrüßt und aufgefordert,
Platz zu nehmen. Die Vesuchsleiterin stellte sich kurz vor, erklärte, dass es sich um ein
Experiment im Rahmen des Pflichtwahlpraktikums „Empirische Erhebungen zur päda-
gogischen Psychologie und Medienpsychologie“ handelt und dass die Versuchsperso-
nen im Folgenden einen Film zu sehen bekommen. Die Versuchspersonen wurden
aufgefordert, nicht zu reden und die Sendung aufmerksam zu verfolgen, da im An-
schluss an den Film ein Fragebogen ausgehändigt werden würde. Detaillierte Informa-
tionen zum Fragebogen wurden nicht preisgegeben, um die Probanden nicht zu mani-
pulieren.
Anschließend wurde das Distraktormaterial mit einem handelsüblichen DVD-Player
abgespielt und mithilfe eines Beamers auf eine Leinwand projiziert. Das Licht wurde
gelöscht, um die Konzentration der Probanden auf das vorgeführte Material zu erhö-
hen.
Nach Ende der 41-minütigen Reportage bekamen die Versuchspersonen die In-
struktion sowie den Fragebogen ausgeteilt, welcher aus fünf Seiten bestand. Die Ver-
suchspersonen wurden aufgefordert, immer nur eine volle Seite des Fragebogens aus-
zufüllen und dann den Stift wegzulegen. Auf diese Art und Weise wurde sichergestellt,
dass alle Versuchspersonen das jeweilige Blatt in Ruhe bearbeiten konnten. Des Wei-
teren wurde gebeten, nicht vor- oder zurückzublättern.
Nachdem die Probanden die fünf Seiten des Fragenbogens ausgefüllt hatten, war
der Versuch beendet und die Versuchspersonen wurden verabschiedet.
4. Ergebnisse
17
4. Darstellung der Ergebnisse
Die aufgestellten Hypothesen wurden anhand verschiedener statistischer Testverfah-
ren geprüft. Zudem erfolgten Tests, die über die primären Fragestellungen hinaus gin-
gen und für die weitere Interpretation in Kapitel 5 bedeutend sind. Alle Auswertungen
erfolgten unter Annahme eines Signifikanzniveaus von 5 %. Im Folgenden werden die
wichtigsten Resultate dargestellt. Die erste Hypothese betrifft die Leistung der Ver-
suchspersonen im freien Erinnern der Werbespottitel. Es wurde geprüft, ob das Kon-
zept der Werbung ihre Erinnerung bedingt.
H1: Die spontane Erinnerung der Markennamen humorvoller Spots ist besser als
die der rein informativen Werbung.
Durch die Bildung von zwei Blöcken wurde gewährleistet, dass die humorvollen Spots
der informativen Werbung als Ganzes gegenübergestellt werden konnten. So sollte ein
Mittelwertsvergleich zwischen der Gesamtheit der humorvollen und informativen Wer-
bung ermöglicht werden. Block 1 setzte sich aus den Erinnerungswerten der humorvol-
len Werbespots zusammen, wobei die Bewertung für jeden Probanden über alle fünf
Spots gemittelt wurde. Analog wurde Block 2 aus der spontanen Erinnerung an die
Marken der informativen Fernsehspots gebildet. Für jede Versuchsperson ergaben sich
folglich zwei Werte (vgl. Tabelle 4.1).
Tabelle 4.1: Veranschaulichung der Auswertung
Block 1: Marken mit humorvoller Werbung
Mittelwert 1
Fiat
Schweppes LBS Bild mobil
Hasseröder
Versuchsperson X
Nicht erinnert
Erinnert erinnert nicht erinnert
Erinnert
Wert 0
1 1 0 1
3/5=0.6
Block 2: Marken mit informativer Werbung
Mittelwert 2
Renault
Gerolsteiner DA O2 Bittburger
Versuchsperson X
Erinnert
Erinnert Nicht erinnert
nicht erinnert
Nicht erin-nert
Wert 1
1 0 0 0
2/5=0.4
4. Ergebnisse
18
Mit Hilfe eines t-Tests bei gepaarten Stichproben wurden die beiden resultierenden
Mittelwerte über alle Versuchspersonen miteinander verglichen. Darüber hinaus wur-
den Einzelvergleiche aller fünf Produktpaare der jeweils selben Kategorie durchgeführt.
Wie aus nachfolgender Tabelle 4.2 hervorgeht, wurde nur ein einziges Testergebnis
(LBS versus DA) in Richtung der aufgestellten Hypothese signifikant (t = 2.26, p < .05).
Bei den Automarken, Getränken und Mobilfunkverträgen ergab sich sogar eine besse-
re Erinnerungsleistung an die Markennamen bei informativ beworbenen Produkten.
Auch bei Betrachtung der beiden Blöcke wird deutlich, dass informative Werbespots
(M = 0.36, SD = .22) im Mittel etwas besser erinnert wurden als humorvolle Fernseh-
werbung (M = 0.35, SD = .19). Diese Ergebnisse bedingen die Ablehnung der ersten
Hypothese. Tabelle 4.2 enthält Mittelwerte, Standardabweichungen, Teststatistiken und
statistische Signifikanz der einzelnen Spotpaare, sowie auch der Spotblöcke.
Tabelle 4.2: Freie Erinnerung der Markennamen des beworbenen Produkts (humor-
volle Spots sind grau unterlegt) Artikelgruppe Testpaar Mittelwert
(M) Standard- abweichung (SD)
Teststatistik (t)
Signifikanz (2-seitig)
Fiat .38 .49 Automarken
Renault .56 .50
-1.36
.18
Schweppes .12
.33 Getränke
Gerolsteiner .21 .41
-1.14
.26
LBS .32
.48 Versicherungen
DA .09 .29
2.26
.030 (*)
Bild mobil .41 .50 Mobilfunkverträge
O2 .47 .51
-.53
.600
Hasseröder .53 .51 Biermarken
Bittburger .50 .51
.24
.812
Humorvoll .35 .22 Gesamt
Informativ .36 .19
-.25
.807
Anmerkungen: *) sign. 5%
4. Ergebnisse
19
Anhand von Abbildung 4.1 wird besonders deutlich, dass die Artikelgruppen Getränke
und Versicherungen von den Probanden unabhängig von Humor- und Informationsge-
halt der Spots schlechter erinnert wurden als Produkte anderer Kategorien. Eine bes-
sere Erinnerung der humorvollen Werbefilme zeigte sich nur bei den Versicherungen
und Biermarken.
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
Autom
arken
Geträn
ke
Versi
cheru
ngen
Mobilfu
nkve
rträge
Bierm
arken
Gesam
t
Werbepaare
Erin
neru
ngsl
eist
ung
Lustig
Informativ
Abbildung 4.1: Mittlere prozentuale Erinnerung an die beworbenen Marken Zusätzlich zur primären Hypothese wurde analog die freie Erinnerung der Probanden
an den Inhalt der Werbespots erhoben und statistisch ausgewertet. Nach Bildung eines
Humor- und eines Informationswertes analog zu Tabelle 4.1 konnten die resultierenden
Mittelwerte im Anschluss mittels eines t-Tests bei gepaarten Stichproben über alle
Probanden miteinander verglichen werden. Es zeigte sich, dass die Probanden den
Inhalt humorvoller Werbung (M = .40, SD = .22) geringfügig besser erinnerten als den
Inhalt informativer Spots (M = .38, SD = .18). Diese Tendenz wurde auch in den Ein-
zelvergleichen der Kategorien Versicherungen und Biermarken deutlich (vgl. Abbildung
4.2). Ein in Richtung der aufgestellten Hypothese statistisch signifikantes Ergebnis er-
gab sich jedoch nur bei dem Spotpaar „LBS versus DA“ (t = 2.50, p < .05) (vgl. Tabelle
4.3).
4. Ergebnisse
20
Tabelle 4.3: Freie Erinnerung der Werbespotinhalte (humorvolle Spots sind grau unterlegt)
Artikelgruppe Testpaar Mittel-
wert (M)Stan-dardab-weichung (SD)
Teststa-tistik (t)
Signifi-kanz (2-seitig)
Fiat .53 .51 Automarken
Renault .59 .50
-0.47
.644
Schweppes .12 .33 Getränke
Gerolsteiner .29 .46
-1.98
.056
LBS .38 .49 Versicherungen
DA .12 .33
2.50
.018 (*)
Bild mobil .38 .49 Mobilfunkverträge
O2 .44 .50
-.53
.600
Hasseröder .59 .50 Biermarken
Bittburger .44 .50
1.15
.257
Humorvoll .40 .22 Gesamt
Informativ .38 .18
.53
.600
Anmerkungen: *) sign. 5%
4. Ergebnisse
21
Wie auch bei der Markenerinnerung zeichneten sich in der spontanen Erinnerung des
Inhalts in den Artikelgruppen Versicherungen und Getränke schlechtere Leistungen der
Probanden im Vergleich zu den anderen Kategorien ab (vgl. Abbildung 4.2).
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
Automark
en
Geträn
ke
Versich
erung
en
Mobilfu
nkve
rträg
e
Biermark
en
Gesam
t
Werbepaare
Erin
neru
ngsl
eist
ung
in %
LustigInformativ
Abbildung 4.2: Mittlere prozentuale Erinnerung an den Inhalt der Spots
Um die Ergebnisse der Befragung zum Wiedererkennen, Kaufabsicht und gefühlter
Bedrängtheit zu analysieren, wurden Balkendiagramme erstellt, und t-Tests bei ge-
paarten Stichproben durchgeführt. Die Tests wurden einerseits für die einzelnen Paare
der Produktkategorien gegeneinander über alle Versuchspersonen berechnet. Zusätz-
lich wurden analog zur ersten These die humorvollen und informativen Spots in Blö-
cken zusammengefasst gegenüber gestellt. Die Blöcke enthielten auch hier jeweils die
fünf Spots des unterschiedlichen Werbekonzepts. In der zweiten Hypothese sollte ü-
berprüft werden, ob die Art der Werbung ein besseres Wiedererkennen der einzelnen
Spots ermöglicht.
H2: Die Wiedererkennungsleistung der Markennamen humorvoller Spots ist bes-
ser als die der rein informativen Werbung.
Beim Vergleichen der Mittelwerte anhand des folgenden Balkendiagramms ist allge-
mein ein Trend des besseren Erkennens der lustigen Spots festzustellen (vgl. Abb.
4.3). Außer bei dem Paar „Fiat versus Renault“ liegen die Mittelwerte der informativen
4. Ergebnisse
22
Werbungen unter dem dazugehörigen Vergleichspaar, bzw. bei den Werbespots zu
den Mobilfunkverträgen sind sie gleich.
0%20%40%60%80%
100%120%
Automark
en
Geträn
ke
Versich
erung
en
Mobilfu
nkve
rtrag
e
Biermark
en
Gesam
t
Werbepaare
Wie
dere
rken
nung
slei
stun
g in
%
HumorvollInformativ
Abbildung 4.3: Vergleich der mittleren Wiedererkennungsleistungen in % und Stan-
dardabweichungen der unterschiedlichen Werbepaare
Tabelle 4.4: Wiederkennungsleistung der humorvollen (grau unterlegt) versus informa-tiven Spots
Artikelgruppe Testpaar Mittelwert
(M) Standard- abweichung (SD)
Teststatistik (t)
Signifikanz (2-seitig)
Automarken Fiat .71 .46 -.27 .786
Renault .74 .45
Getränke Schweppes 1.00 .00 3.71 .001**
Gerolsteiner .71 .46
Versicherungen LBS .68 .47 1.23 .226
DA-direkt .50 .51
Mobilfunkverträge Bild mobil .88 .33 .00 1.000
O2 .88 .33
4. Ergebnisse
23
Biermarke Hasseröder .71 .46 .72 .475
Bitburger .62 .49
Gesamt Humorvoll .79 .19 -2.32 .027*
Informativ .69 .22
Anmerkungen: *) sign. 5% **) sign. 1%
Tabelle 4.4 enthält Mittelwerte, Standardabweichungen, Teststatistiken und die Signifi-
kanzwerte der einzelnen Werbepaare, sowie der nach den Kategorien zusammenge-
fassten Spotwerte. Diese Mittelwertsunterschiede wurden jedoch, wie aus der Tabelle
deutlich wird, bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von .05 nicht signifikant (vgl. Tab.
4.4). Nur für das Ergebnis des Getränkepaares (Schweppes: M = 1.00, SD = .00; Ge-
rolsteiner: M = .71, SD = .46) konnte mit .001 ein signifikanter Wert ermittelt werden.
Der zusammengefassten Blockvergleich der beiden Blöcke ergab sowohl eine bessere
Wiederkennungsleistung um .11 für humorvolle Werbung (M = .79, SD = .19), als auch
ein signifikantes Ergebnis. Insgesamt liegen die Messungen der mittleren Wiederer-
kennung und auch die Standardabweichungen relativ hoch. Hervorzuheben ist das
Ergebnis zu dem Werbespot Schweppes mit einer Standardabweichung von .00 und
einer durchschnittlichen Wiedererkennung von 1.00.
Die Hypothese zur Kaufabsicht wurde äquivalent zu den vorhergehenden ausge-
wertet.
H3: Die durch humorvolle Spots ausgelöste Kaufabsicht ist stärker als die der
rein informativen Werbung.
Im Gegensatz zur zweiten Hypothese resultieren für die Mittelwertsvergleiche hier so-
gar nur hochsignifikante Ergebnisse auf dem 0.01 Alpha-Niveau (Tab. 4.5), außer für
das Paar „Fiat versus Renault“ (p = .102). Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deut-
lich, dass die Werte nicht alle in die erwartete Richtung zeigen: Die zwei hervorgeho-
benen (grau gestreift) der fünf Paarvergleiche weisen für die informativen Spots eine
höhere Kaufabsicht auf und sprechen somit gegen die aufgestellte Hypothese. Für die
Artikelgruppe Getränke wurde beispielsweise für die informative Gerolsteinerwerbung
ein Mittelwert von 3.82 (SD = 1.60) und für die lustige Werbung ein Wert von 2.71 (SD
= 1.06) berechnet. Insgesamt liegt die Kaufabsicht für die humorvollen Spots mit 4.69
(SD = .80) über dem informativen Block (M = 3.73, SD = .88). Aus der Grafik wird er-
4. Ergebnisse
24
sichtlich, dass vor allem die Werbungen zu den Mobilfunkverträgen deutliche Mittel-
wertsunterschiede zeigen (siehe Abb. 4.4).
Tabelle 4.5: Kaufabsicht der humorvollen (grau unterlegt) versus informativen Spots
Artikelgruppe Testpaar Mittelwert (M)
Standard- abweichung (SD)
Teststatistik (t)
Signifikanz (2-seitig)
Automarken Fiat 4.56 1.26 1.68 .102
Renault 4.24 1.46
Getränke Schweppes 2.71 1.06 4.62 .000***
Gerolsteiner 3.82 1.60
Versicherungen LBS 3.79 1.30 5.22 .000***
DA-direkt 4.94 1.01
Mobilfunkverträge Bild mobil 5.21 1.04 5.58 .000***
O2 3.47 1.71
Biermarke Hasseröder 4.94 1.13 2.77 .009**
Bitburger 4.44 1.54
Gesamt Humorvoll 4.69 .80 9.47 .000***
Informativ 3.73 .88
Anmerkungen: *) sign. 5% **) sign. 1% ***) sign. 0.1
4. Ergebnisse
25
01234567
Automark
en
Geträn
ke
Versich
erung
en
Mobilfu
nkve
rträg
e
Biermark
en
Gesam
t
Werbepaare
Kau
fabs
icht
HumorvollInformativ
Abbildung 4.4: Vergleich der Mittelwerte und Standardabweichungen der Kaufabsicht unterschiedlicher Werbepaare
Zum Schluss wurde auch für die letzte Hypothese t-Test für gepaarte Stichproben
durchgeführt. Hier sollte ermittelt werden, ob sich die Probanden von informativer Wer-
bung stärker bedrängt fühlten.
H4: Die gefühlte Bedrängtheit durch rein informative Spots ist höher als die bei
humorvoller Werbung.
Die Ergebnisse zu dieser Hypothese sind uneindeutig: Einerseits wurden nur zwei
Paarvergleiche signifikant (Mobilfunkvertrag und Biermarke) und andererseits weist nur
einer davon in die Richtung der Hypothese (vgl. Tab. 4.6). Nur für die Gruppe der
Biermarken konnte ein signifikanter Unterschied mit einem höheren Wert für Bitburger
(M = 2.88, SD = 1.27), dem informativen Spot, ermittelt werden (Hasseröder: M = 2.21,
SD = 1.12).
Der Gesamtblock Informativ weist übereinstimmend mit unserer These ein höheres
Gefühl der Bedrängtheit (M = 2.84, SD = 1.02), mit einer minimalen Differenz zu dem
humorvollen Block von .03, auf. Die arithmetischen Mittel der zusammengefassten Ka-
tegorien liegen demnach relativ gleich, wurde jedoch ebenfalls nicht signifikant (p =
.759). Auffällig ist, dass die Probanden die Werteskala nicht voll ausschöpften und
durchschnittlich nur geringe Werte zwischen 2 und 3 angaben (vgl. Abb. 4.5). Die fol-
4. Ergebnisse
26
gende Grafik macht außerdem deutlich, dass sich im Vergleich zur Kaufabsicht relativ
hohe SD ergaben.
Tabelle 4.6: Gefühlte Bedrängtheit der humorvollen (grau unterlegt) versus informati-
ven Spots
Artikelgruppe Testpaar Mittelwert (M)
Standard-abweichung (SD)
Teststatistik (t)
Signifikanz (2-seitig)
Automarken Fiat 2.35 1.39 -1.99 .054
Renault 2.82 1.40
Getränke Schweppes 3.00 1.35 -.35 .728
Gerolsteiner 2.91 1.64
Versicherungen LBS 2.74 1.40 -.77 .447
DA-direkt 2.56 1.42
Mobilfunkverträge Bild mobil 3.74 1.64 2.85 .007**
O2 3.00 1.35
Biermarke Hasseröder 2.21 1.12 -2.76 .009**
Bitburger 2.88 1.27
Gesamt Humorvoll 2.81 1.04 -.31 .759
Informativ 2.84 1.02
Anmerkungen: *) sign. 5% **) sign. 1%
4. Ergebnisse
27
0123456
Automark
en
Geträn
ke
Versich
erung
en
Mobilfu
nkve
rträg
e
Biermark
en
Gesam
t
Werbepaare
Gef
ühlte
Bed
räng
thei
tHumorvollInformativ
Abbildung 4.5: Vergleich der Mittelwerte und Standardabweichungen der gefühlten Bedrängtheit der unterschiedlicher Werbepaare
Zusätzlich zu den Mittelwertsvergleichen „Humorvoll versus Informativ“ sind Zusam-
menhänge zwischen Alter und den unterschiedlichen Erinnerungs- und Wiedererken-
nungsleistungen, sowie zur Kaufabsicht interessant. Nach Pearson wurden Korrelatio-
nen zwischen Alter und den einzelnen Werbemarken sowie den Gesamtblöcken be-
rechnet. Darunter konnten nur zwei statistisch signifikante Ergebnisse gefunden wer-
den: für Alter und die Erinnerung an den Spot Hasseröder (r = -.35) sowie für das Wie-
dererkennen der DA-direkt Werbung (r = -.41) liegt jeweils ein mittlerer negativer Zu-
sammenhang vor. Die weiteren Korrelationsergebnisse wurden weder signifikant, noch
weisen sie eine einheitliche Richtung auf und sind daher für die Interpretation nicht
weiter interessant.
Darüber hinaus wurde getestet, ob ein Zusammenhang zwischen der von den Pro-
banden empfundenen Gedrängtheit und ihrer spontanen Erinnerungsleistung besteht.
Mittels entsprechender Korrelationstests nach Bravais Pearson konnte festgestellt
werden, dass zwischen präsentierter, humorvoller Werbung und dem Gefühl der Ge-
drängtheit ein kleiner positiver Zusammenhang besteht (r = .30). Diese Korrelation er-
wies sich allerdings nicht als signifikant (p = .085). Bezüglich der informativen Werbung
ergab sich ein kleiner negativer Zusammenhang (r = -.15), der auch keine statistische
Signifikanz erreichte (p = .405). Auch bei Einzelbetrachtung der Spots ließ sich keine
signifikante Korrelation finden.
4. Ergebnisse
28
Zudem sollte in weiteren Tests überprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen
der gefühlten Gedrängtheit durch die Spots und der Kaufabsicht der Probanden be-
steht. Dabei war insbesondere von Interesse, inwiefern der Humor- oder Informations-
gehalt der Werbung eine Rolle spielt. Zur Klärung dieser Fragestellung wurden Korrela-
tionstests nach Bravais Pearson berechnet. Bei den humorvollen Spots ergab sich ins-
gesamt ein kleiner negativer Zusammenhang zwischen Kaufabsicht und Gedrängt-
heitsgefühl (r = -.25), der sich nicht als signifikant erwies (p = .161). Was die informati-
ve Werbung angeht, zeigte sich auch bei der vorliegenden negativen Korrelation (r = -
.22) keine statistische Signifikanz (p = .220). Einzelbetrachtungen der Spots verwiesen
überwiegend auf negative Korrelationen. Ausnahmen bildeten dabei Bild mobil (r =
.10), Schweppes (r = .09) und Bittburger (r = .06). Allerdings ergaben sich auch hier
keine signifikanten Ergebnisse.
5. Diskussion
29
5. Diskussion Die eben besprochenen Ergebnisse bestätigen die in der Hypothese aufgestellten Be-
hauptungen kaum. Laut dieser müssten lustige Spots von den Versuchspersonen bes-
ser erinnert werden, da durch die Verwendung von Humor beim Käufer weniger Reak-
tanz, also das Gefühl, zum Kauf des Produkts gedrängt zu werden, ausgelöst wird.
Dies sollte sowohl auf das freie Erinnern als auch auf die Wiedererkennungsleistung
zutreffen – vor allem dann, wenn Reaktanz bereits unbewusst entsteht, informative
Spots also schon auf früher kognitiver Ebene weniger tief verarbeitet werden und sich
die Versuchspersonen deshalb schlechter an diese erinnern. Ist Reaktanz dagegen ein
eher bewusstes Phänomen, so sollte sie sich negativ auf die Kaufabsicht der Proban-
den auswirken, d. h. die Versuchspersonen sollten aus dem Gefühl des Bedrängtseins
heraus eine geringere Kaufabsicht für informativ beworbene Produkte äußern.
Bezüglich der freien Erinnerung ergaben sich kaum hypothesenkonforme Ergebnis-
se: Insgesamt wurden die Produktnamen aus informativen Spots unwesentlich häufiger
erinnert, als die humorvollen (t = .807). Hinsichtlich der Produktgruppen fiel nur ein
Ergebnis signifikant aus: Die humorvoll beworbene Versicherungsgesellschaft LBS
wurde besser erinnert, als der informative Spot der DA-direkt (t = .030). Alle anderen
Mittelwertvergleiche „humorvoll vs. informativ“ wurden nicht signifikant, in den Produkt-
gruppen Automarken, Getränke und Handy-Vertragsanbieter erinnerten sich die Ver-
suchspersonen allerdings geringfügig besser an informativ beworbene Produktnamen.
Ähnlich verhält es sich bei der Erinnerung an die Inhalte der einzelnen Werbefilme:
Auch hier wurde die Hypothese der signifikant besseren Erinnerung an humorvolle
Spots nur in der Kategorie der Versicherungen bestätigt (t = .018). Ergebnisse entge-
gen der Hypothese lieferten wie oben die Vergleiche der mittleren Erinnerungsleistun-
gen in den Produktgruppen Automarken, Getränke und Handyverträge, wobei ein Ver-
gleich hier besonders extrem, beinahe signifikant ausfiel: An den lustigen Spot für das
Getränk Schweppes erinnerten sich die Versuchspersonen schlechter als an den in-
formativen Werbebeitrag für Gerolsteiner Liné (t = .056).
Somit sind Unterschiede in der Erinnerungsleistung nicht – oder nur in Ausnahme-
fällen – auf die Verwendung von Humor und damit verbundener verminderter Reaktanz
zurückzuführen, sondern vielmehr auf alternative Faktoren, die in diesem Versuch als
Störvariablen anzusehen sind. Eine Möglichkeit wäre, dass die bessere Erinnerung an
bestimmte Produktgruppen mit dem Alter der Versuchspersonen zusammenhängt.
Jüngere Probanden erinnern sich womöglich besser an Bier- oder Handywerbung, älte-
re Versuchspersonen dagegen achten eher auf die Spots von Versicherungsgesell-
schaften. Dies konnte im Signifikanztest auf Korrelation zwischen freier Erinnerung an
5. Diskussion
30
das Produkt und dem Alter der Versuchspersonen nicht bestätigt werden. Einzig beim
Spot für die Biermarke Hasseröder fiel der Zusammenhang signifikant negativ aus, je
jünger ein Proband also ist, desto tendenziell besser ist seine Erinnerung an o. g.
Bierspot. Möglicherweise werden die Korrelationswerte aber durch eine beträchtliche
Schwäche dieses Versuchs verfälscht: Am Experiment nahmen fast ausschließlich
Studenten im Alter von Anfang bis Mitte 20 teil, eine ausgeglichenere Versuchsperso-
nenstichprobe könnte stärkere Zusammenhänge zwischen Alter und Erinnerungsver-
mögen an die verschiedenen Spots ergeben.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass sich Versuchspersonen sicherlich besser an
Spots erinnern, die sie vorher bereits im TV gesehen haben. Eine Korrelationsberech-
nung zwischen Bekanntheitsgrad und Erinnerung an den entsprechenden Spot wurde
im Rahmen dieses Experiments zwar nicht durchgeführt, könnte aber in Folgestudien
erhoben werden.
Abgesehen von den beiden eben genannten Faktoren nehmen natürlich noch etli-
che weitere Störvariablen Einfluss auf die Erinnerung an einen Spot. Den Anteil von
Reaktanz hier zu extrahieren, ist wohl nahezu unmöglich.
Neben der freien Erinnerung wurde, wie im Ergebnisteil bereits dargestellt, noch die
Wiedererkennungsleistung der Probanden erhoben. Dabei erkannten die Probanden
humorvolle Werbebeiträge signifikant besser wieder als informative (t = .027). Somit ist
davon auszugehen, dass – im Gegensatz zum freien Erinnern – die Wiedererken-
nungsleistung der Konsumenten durch Verwendung von Humor im Werbespot erheb-
lich verbessert werden kann. Dieser Trend setzt sich jedoch nicht in der Betrachtung
der einzelnen Produktgruppen fort – nur in der Gruppe der Getränkemarken schnitt der
humorvolle Spot für die Marke Schweppes signifikant besser ab als der informative für
Gerolsteiner Liné (t = .001). An den Schweppes-Spot erinnerten sich sogar 100% der
Probanden – möglicherweise ist dies auf das Durchschnittsalter der Versuchspersonen
zurückzuführen, da Schweppes als eine Art Modegetränk unter Jugendlichen und jun-
gen Erwachsenen bezeichnet werden kann. Darüber hinaus fiel jedoch nur die Alter-
Produkt-Korrelation für DA – direkt signifikant aus (t = .017), so dass auch bei der Pro-
duktwiedererkennung nicht davon ausgegangen werden kann, dass das Alter für den
unterschiedlichen Wiedererkennungswert der Produkte verantwortlich ist.
Neben dem Faktor Humor scheinen also noch andere Eigenschaften eines Werbe-
spots erheblich Einfluss darauf zu nehmen, ob ein Fernsehzuschauer später, z. B. im
Geschäft, ein beworbenes Produkt wiedererkennt oder nicht. So könnten z. B. das Ge-
schlecht oder andere Eigenschaften der Protagonisten im Spot beim Kunden unter-
schiedlich starke Identifikation bewirken und deshalb zu besserer Produkterkennung
führen, und dies unabhängig von Reaktanzentwicklung.
5. Diskussion
31
Um der Operationalisierung von Reaktanz näher zu kommen, wurde neben dem Er-
innerungsvermögen noch die Kaufabsicht der Probanden erfragt. Ziel war es, festzu-
stellen, ob humorvoll dargestellte Produkte beim Kunden eher Kaufabsicht bewirken,
ein informativer Spot dagegen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu Reaktanz führt, sich
der Verbraucher also eher bedrängt und in seiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt
fühlt und deshalb weniger bereit ist, das betreffende Produkt zu erwerben.
Produktübergreifend (humorvoll vs. informativ) konnte diese These anhand der Da-
ten bestätigt werden: Die lustigen Spots erzeugten bei den Versuchspersonen eine
signifikant höhere Bereitschaft, die beworbenen Produkte zu kaufen, als dies bei infor-
mativen Werbebeiträgen der Fall war (t = .000). Humorvolle Spots führen also zu ei-
nem höheren Wiedererkennungswert der Ware und bewirken außerdem beim Kunden
eine erhöhte Kaufabsicht. Dieses Ergebnis wird durch die gruppeninternen Mittelwerts-
vergleiche der beiden Biermarken (Hasseröder-lustig vs. Bitburger-informativ) bestätigt,
auch hier führte die lustige Werbung zu signifikant höherer Kaufabsicht (t = .009 bzw. t
= .000). Gegen die Hypothese sprechen jedoch die Daten aus den Gruppen Versiche-
rungsgesellschaften und Getränkemarken, wo jeweils nicht der humorvolle, sondern
der informative Spot signifikant mehr Kaufabsicht hervorrief. Neben Humor als Ein-
flussgröße spielen also sicherlich noch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle im
Bezug auf die Kaufintention, die ein Werbefilm beim Fernsehzuschauer hinterlässt.
Welche dies sind, lässt sich auf der Basis der im Rahmen dieser Studie erhobenen
Daten allerdings nicht sagen. Jedoch scheint das Alter des jeweiligen Probanden kei-
nen relevanten Ausschlag zu geben – alle Korrelationswerte zwischen Alter und Kauf-
absicht fielen nicht signifikant aus. Wie bereits erwähnt, könnte dies jedoch auch an
der eingeschränkten Altersverteilung der Versuchspersonen liegen.
Anhand der letzten Frage des im Anhang beigefügten Fragebogens sollte Reaktanz
der Versuchspersonen so direkt wie möglich erfasst werden, jedoch ohne dass die
Probanden bemerkten, worauf die Frage abzielen sollte, da dies deren Antworten ver-
fälschen könnte. Sollte sich die eingangs aufgestellte Hypothese bewahrheiten und
bessere Erinnerung und höhere Kaufabsicht bei humorvoll beworbenen Produkten sei
tatsächlich auf das Reaktanzphänomen zurückzuführen, so müssten sich die Ver-
suchspersonen weniger zum Kauf dieser Produkte gedrängt fühlen als durch informati-
ve und damit reaktanzauslösende Spots. Die Ergebnisse der Studie stützen diese The-
se jedoch nur bedingt: Der lustige Beitrag der Marke Hasseröder erzeugte bei den Pro-
banden in signifikant geringerem Ausmaß ein Gefühl des Bedrängtseins als der infor-
mativ gehaltene Spot von Bitburger. Gleichzeitig ist die Kaufabsicht der Probanden für
ein Bier von Hasseröder signifikant höher als für ein Bier von Bitburger. Wie bereits
besprochen, unterscheiden sich die Erinnerungsleistungen der Versuchspersonen an
5. Diskussion
32
die beiden Biermarken jedoch nicht signifikant voneinander. Und auch die übrigen Er-
gebnisse lassen keinen eindeutigen Schluss auf das Vorliegen von Reaktanz zu: Alle
anderen Vergleiche des „Sich-bedrängt-Fühlens“ als Reaktion auf lustige vs. informati-
ve Werbefilme erbrachten keine signifikanten Unterschiede, in der Gruppe der Handy-
vertragsanbieter fühlten sich die Versuchspersonen sogar durch den lustigen Werbe-
spot signifikant stärker in ihrer freien Kaufentscheidung eingeschränkt als durch den
informativen. Dennoch bekundeten die Versuchspersonen höhere Kaufabsicht für den
lustig beworbenen Vertrag von Bild mobil als für den informativ beworbenen Anbieter
O2. Blockübergreifend gaben die Versuchspersonen an, sich von humorvollen Spots in
etwa genauso zum Kauf gedrängt zu fühlen wie von informativen (M = 2.81 bzw. M =
2.84).
Es konnte also in diesem Versuch kein Nachweis für Reaktanz, welche sich durch
ein Gefühl des Bedrängtseins äußert, gefunden werden. Möglicherweise liegt dies aber
unter anderem an dem im Fragebogen verwendeten Antwortschema – die Versuchs-
personen wählten auf der sechsstufigen Antwortskala fast ausschließlich Werte zwi-
schen 2 und 4, mieden also die Extreme weitgehend. Durch Verwendung eines diffe-
renzierteren Antwortschemas könnte diesem Trend möglicherweise entgegengewirkt
werden. Alternativ wäre es möglich, die Instruktion auf dem Fragebogen zu spezifizie-
ren – eventuell war die Fragestellung in diesem Versuch zu abstrakt gehalten, so dass
die Versuchspersonen sich darunter nichts vorzustellen wussten. Außerdem ist zu be-
denken, dass ein Proband, der sich an den betreffenden Spot nicht oder kaum erinnert,
auch ungenauere Aussagen über sein Gefühl während des Spots treffen kann. In einer
Replikation der hier dargestellten Studie wäre es also ratsam, eine andere Methode zur
Operationalisierung von Reaktanz zu wählen, welche das subjektive Empfinden von
Freiheitseinschränkung beim Probanden besser erfasst.
Um einen möglichen Zusammenhang zwischen Reaktanzentwicklung und der er-
wartungsgemäß damit einhergehenden geringeren Kaufbereitschaft sowie schlechterer
Erinnerung an den betreffenden Werbespot festzustellen, wurden schließlich noch die
Korrelationswerte zwischen dem Gefühl des Bedrängtseins bei den Versuchspersonen
und dem von ihnen geäußerten Ausmaß an Kaufabsicht sowie ihrem Erinnerungsver-
mögen an den Spot erhoben.
Hypothesengemäß wäre – zunächst bezüglich der Kaufabsicht – eine negative Kor-
relation zu erwarten, also die Tendenz, dass ein erhöhtes Gefühl der Freiheitsein-
schränkung mit verminderter Kaufabsicht verbunden ist. Tatsächlich fielen bis auf drei
Produkte (Bild mobil-humorvoll, Schweppes-humorvoll und Bitburger-informativ) alle
Korrelationswerte negativ aus, keiner davon jedoch signifikant – ein Ergebnis, das na-
türlich auch von der fehlenden Signifikanz im „Bedrängtheitsrating“ herrührt.
5. Diskussion
33
Was den Zusammenhang zwischen Bedrängnisgefühl und Erinnerungsleistung an-
geht, so ist zu erwarten, dass die durch einen informativen Spot ausgelöste Reaktanz
bewirkt, dass der Spot von der Versuchsperson schon auf früher kognitiver Ebene so-
zusagen „abgewehrt“ wird und diese sich deshalb schlechter an ihn erinnern kann.
Später, auf die Frage nach dem Bedrängnisgefühl hin, sollten die Probanden dann
auch vermehrt subjektive Freiheitseinschränkung bekunden.
Die Daten bestätigen diese Annahme jedoch nicht. Die Korrelation zwischen der Er-
innerung an humorvolle Spots und der auf diesen Spot hin ausgelösten wahrgenom-
menen Bedrängnis fiel positiv, aber nicht signifikant aus (r = .299). Der t- Wert von .085
lässt aber zumindest die Annahme einer leichten Tendenz zu: Je besser sich die Ver-
suchspersonen an einen lustigen Werbefilm erinnerten, desto tendenziell stärker fühl-
ten sie sich durch diesen auch zum Kauf gedrängt – ein Ergebnis, das der aufgestell-
ten Hypothese völlig widerspricht. Der Block der informativen Spots ergab zwar einen
leicht negativen Zusammenhang (r = -.15), jedoch bei weitem keinen signifikanten (t =
.405).
Zusammenfassend kann man festhalten, dass Humor in der Werbung tatsächlich
ein probates Mittel ist, um den Wiedererkennungswert der Marke sowie die Kaufabsicht
der Kunden zu erhöhen. Ob der Grund dafür allerdings verminderte Reaktanz beim
Kunden ist, lässt sich anhand der hier angeführten Daten nicht sagen. Gewisse Ten-
denzen in diese Richtung sind zwar auszumachen (vgl. die Ergebnisse zu der Biermar-
ke Hasseröder), allerdings ist es offensichtlich nicht zufriedenstellend gelungen, das
Phänomen „Reaktanz“ zu operationalisieren. Ein Aufgreifen dieses Experiments mit
veränderter Operationalisierung wäre sicherlich sinnvoll. Es wird jedoch nach wie vor
schwierig bleiben, ein so komplexes und zu großen Teilen unbewusstes Phänomen
experimentell zu erfassen.
Auf jeden Fall ist anzuraten, eine im Gegensatz zu dieser Studie deutlich umfang-
reichere und vor allem repräsentativere Stichprobe zu erheben, um die Daten auf mög-
lichst viele gesellschaftliche Gruppen und Altersschichten generalisieren zu können.
Darüber hinaus könnte ein etwas weniger theoretisch und dafür eher praktisch ausge-
richtetes Versuchssetting eindeutigere Ergebnisse erbringen: Anstatt die Kaufabsicht
per Fragebogen zu erfassen, könnte das tatsächliche Kaufverhalten der Verbraucher
beobachtet werden. Die Problematik der Operationalisierung von Reaktanz bliebe je-
doch auch in einem solchen Setting bestehen.
6. Zusammenfassung
34
6. Zusammenfassung Marktforschungsstudien und Analysen über das Kaufverhalten von Verbrauchern sind
in der Psychologie häufig. In diesem Zusammenhang stellen sich vor allem die Pro-
duktvertreiber die Frage, wie man den Kunden am besten erreichen und ihn zum Pro-
duktkauf bewegen könnte.
Dieses Thema wurde für die vorliegende Studie aufgegriffen, wobei das Interesse
den Auswirkungen des psychologischen Phänomens der „Reaktanz“ in der Fernseh-
werbung galt. Reaktanz beschreibt die menschliche Reaktion auf subjektive Freiheits-
einschränkung, nämlich den Versuch, die gefährdete Entscheidungsfreiheit wieder her-
zustellen. In diesem Experiment bestand folgende Annahme: Ein humorvoller Spot
erzeugt beim Fernsehzuschauer weniger Reaktanz, da die Absicht der Produktvertrei-
ber, den Kunden zum Kauf der Ware zu überzeugen – und damit dessen freie Kaufent-
scheidung gewissermaßen einzuschränken – , durch die Verwendung von Humor ver-
deckt wird. Ein rein informativer Spot dagegen vertuscht diese Absicht nicht, der Käufer
entwickelt also Reaktanz und müsste sich in Folge dessen schlechter an rein informati-
ve als an humorvolle Werbefilme erinnern, sich durch letztere weniger zum Kauf ge-
drängt fühlen und gleichzeitig eine erhöhte Kaufabsicht für lustig beworbene Waren
äußern.
Im Rahmen dieser Studie wurden den 34 Versuchspersonen zehn in eine Fernseh-
dokumentation („Galileo“) eingebettete Werbespots präsentiert, von denen jeweils zwei
aus der gleichen Produktgruppe stammten und einer davon eindeutig lustig, der andere
eindeutig informativ ist. Diese zehn Spots (fünf humorvoll, fünf informativ) wurden mit-
tels eines Pretests aus 21 Spots herausgefiltert.
Im Anschluss an die Präsentation wurde mittels Fragebogen die freie, also unge-
stützte Erinnerung der Versuchspersonen an die eben gesehenen Werbebeiträge er-
hoben sowie weiterhin deren Wiedererkennungsleistung (gestützte Erinnerung), die
durch der Spot ausgelöste Kaufabsicht sowie das Gefühl der Probanden, zum Pro-
duktkauf gedrängt zu werden.
Die Daten wurden mittels SPSS-Software ausgewertet und hinsichtlich der oben
angeführten Annahmen interpretiert.
Eine eindeutige Auswirkung von Reaktanz in der Fernsehwerbung konnte nicht
nachgewiesen werden, vor allem deshalb, weil es nicht gelungen ist, dieses komplexe
psychologische Phänomen hinreichend zu operationalisieren. Die Ergebnisse zeigten,
dass Humor in der Werbung zu – nicht durchgehenden, aber dennoch tendenziell –
besseren Wiedererkennungsleistungen und höherer Kaufabsicht führt, also den vom
Hersteller intendierten Effekten. Beim freien Erinnern schnitten informative Spots ent-
6. Zusammenfassung
35
gegen der Annahme etwas, wenn auch unwesentlich, besser ab und hinsichtlich des
Bedrängnisgefühls waren so gut wie keine Unterschiede auszumachen. Auch Korrela-
tionsberechnungen zwischen Bedrängnis und Kaufabsicht bzw. Erinnerung erbrachten
nur in wenigen Fällen signifikante Ergebnisse. Wäre es eindeutig gelungen, in dieser
Studie das Reaktanz-Phänomen zu erfassen, so hätten sich hier durchgehend negati-
ve Werte ergeben müssen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Reaktanz in der Werbung
eine untergeordnete Rolle spielt – dieses Experiment sollte zu einer noch detaillierteren
Auseinandersetzung und Operationalisierung dieses Phänomens Anlass geben.
7.Literaturverzeichnis
36
7. Literaturverzeichnis Brehm, J.W. (1966). Theory of psychological reactance. New York: Academic Press.
Dickenberger, D., Gniech, G. & Grabitz, H.-J. (1993). Die Theorie der psychologischen
Reaktanz. In D. Frey & M. Irle (Hrsg.), Theorien der Sozialpsychologie. Band 1: Kognitive Theorien (S. 243-273). Bern: Huber.
Spehr, T. (1999). Humor in der deutschen Fernsehwerbung: Eine empirische Studie
zur Wirksamkeit verschiedener Werbearten. Regensburg: Universität, Institut für Psychologie, Lehrstuhl für Psychologie VI.
8.Anhang
37
8. Anhang 8.1 Instruktion
Fragebogen
Liebe Versuchsteilnehmerin, lieber Versuchsteilnehmer,
Sie wirken heute an einer Untersuchung zum Thema Me-
dienpsychologie mit. Ich bitte Sie, die folgenden Fragen
möglichst spontan und wahrheitsgetreu zu beantworten. Es
gibt weder richtige noch falsche Antworten, es geht nur um
Ihre persönliche Meinung!
Dabei ist WICHTIG, dass Sie WEDER VOR- NOCH ZU-RÜCKZUBLÄTTERN, während Sie den Fragebogen aus-
füllen. Gehen sie einfach der Reihe nach vor und blättern
Sie erst um, wenn Sie eine Seite komplett ausgefüllt haben.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
8.Anhang
38
8.2 Pretest
Fragebogen zur Werbebeurteilung:
Der Spot ist lustig. (1 = trifft überhaupt nicht zu;
7 = trifft absolut zu)
Der Spot ist informativ. (1 = trifft überhaupt nicht zu;
7 = trifft absolut zu)
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1) Hasseröder
Premium Pils O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 2) Zott Joghurt
O O O O O O O O O O O O O O1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
3) Bild mobil Handy-Vertrag O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
4) Persil O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
5) Gerolsteiner
Liné
O O O O O O O O O O O O O O 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
6) Mikado O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
7) Bitburger Pils O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
8) Mc Donald’s O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
9) Optiwell O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
10) Duplo O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
11) DA-direkt
Versicherung
O O O O O O O O O O O O O O 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
12) Fiat O O O O O O O O O O O O O O
8.Anhang
39
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
13) Burger King O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
14) Schweppes O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
15) Milchschnit-
te
O O O O O O O O O O O O O O 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
16) Vanish Oxy
Action
O O O O O O O O O O O O O O 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
17) Renault O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
18) Actimel O O O O O O O O O O O O O O
1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
19) O2 Handy-
Vertrag
O O O O O O O O O O O O O O 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7
20) Müller
Milchreis
O O O O O O O O O O O O O O 1
2
3
4
5
6
7
1
2
3
4
5
6
7
21) LBS-
Versicherung
O O O O O O O O O O O O O O
Dankeschön für die Mithilfe!
8.Anhang
40
8.3 Hauptuntersuchung
I. Soziodemographische Daten: Für diese Untersuchung benötigen wir zunächst einige persönliche
Angaben. Aus diesem Grund bitte ich Sie folgende Fragen zu be-
antworten:
1. Geschlecht: weiblich Ο männlich Ο 2. Alter: _______ Jahre 3. Studienfach/ Beruf: ________________________________________ Worum könnte es Ihrer Meinung nach im folgenden Fragebogen ge-
hen? Bitte notieren Sie in Stichpunkten Ihre Vermutungen.
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
______________________________________________________
8.Anhang
41
II. Spontane Erinnerung Der eben gezeigte Film war durch einen Werbeblock unterbrochen. An welche Werbespots und/oder Markennamen können Sie sich er-innern? Notieren Sie bitte alles, was Ihnen einfällt, auch wenn Sie sich an den Spot, nicht aber an die zugehörige Marke erinnern.
Kurze inhaltliche Beschreibung des Spots Marke
1)_________________________________________
_________________________________________
_________
2)_________________________________________
_________________________________________
_________
3)_________________________________________
_________________________________________
_________
4)_________________________________________
_________________________________________
_________
5)_________________________________________
_________________________________________
_________
6)_________________________________________
_________________________________________
_________
7)_________________________________________
_________________________________________
_________
8)_________________________________________
_________________________________________
_________
9)_________________________________________
_________________________________________
_________
10)________________________________________
_________________________________________
_________
8.Anhang
42
III. Wiedererkennen Nun kreuzen Sie bitte jede der aufgelisteten Marken an, die Ihrer
Meinung nach in dem vorher gezeigten Werbeblock enthalten war:
Ο Fiat
Ο Burger King
Ο Schweppes
Ο Milchschnitte
Ο LBS-Versicherung
Ο Bild mobil
Ο Peugeot
Ο Hasseröder Premium Pils
Ο Colgate Total
Ο Sprite
Ο Allianz Versicherung
Ο Bitbuger Pils
Ο DA-direkt Versicherung
Ο Pantene Pro V
Ο Gerolsteiner Liné
Ο Duplo
Ο Tele 2
Ο O2
Ο Mc Donald’s
Ο Zott Sahne-Joghurt
Ο Jever Bier
Ο Renault
8.Anhang
43
IV. Kaufabsicht Nun geht es darum, wie Sie als Konsument, nachdem Sie die Wer-bespots gesehen haben, den folgenden Produkten gegenüberste-hen. Kreuzen Sie bitte an, welche Aussage im Moment am ehesten Ihrer Haltung entspricht und zwar unabhängig davon, ob Sie das Produkt brauchen oder es sich leisten können.
Werde ich auf jeden Fall mal kau-fen
Werde ich wahr-scheinlich schon mal kaufen
Werde ich eher schon mal kaufen
Werde ich eher nicht kaufen
Werde ich wahr-scheinlich nicht kau-fen
Werde ich auf kei-nen Fall kaufen
1) Hasseröder
Premium Pils Ο Ο Ο Ο Ο Ο
2) DA-direkt
Versicherung Ο Ο Ο Ο Ο Ο
3) Fiat Ο Ο Ο Ο Ο Ο
4) Gerolsteiner
Liné Ο Ο Ο Ο Ο Ο
5) Bild Mobil –
Handy Vertrag Ο Ο Ο Ο Ο Ο
6) Renault Ο Ο Ο Ο Ο Ο
7) Schweppes Ο Ο Ο Ο Ο Ο
8) O2 – Handy
Vertrag Ο Ο Ο Ο Ο Ο
9) LBS-
Versicherung Ο Ο Ο Ο Ο Ο
10) Bitburger
Pils Ο Ο Ο Ο Ο Ο
8.Anhang
44
V. Geben Sie bitte abschließend an, wie stark Sie sich durch die
einzelnen Werbespots zum Kauf des jeweiligen Produkts gedrängt
fühlten.
Ich hatte das Gefühl, der Werbespot versuchte mich zum
Kauf zu drängen…
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 1) Hasseröder
Premium Pils kaum/gar nicht stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 2) DA-direkt Ver-
sicherung kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 3) Fiat
kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 4) Gerolsteiner
Liné kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 5) Bild mobil –
Handy Vertrag kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 6) Renault
kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 7) Schweppes
kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 8) O2 – Handy
Vertrag kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 9) LBS-
Versicherung kaum/gar nicht
stark
Ο Ο Ο Ο Ο Ο 10) Bitburger Pils
kaum/gar nicht
stark
Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme!