menschen.lernen.wirtschaft – wirtschaftspädagogik linz
Auf welchen TEO-Stufen sind Schulbuchaufgaben situiert?
BWL-Schulbuchanalysen basierend auf der Taxonomiematrix von Anderson/Krathwohl 2001
(Stand der Forschung sowie Vorstellung eines Forschungsvorhabens)
Dietmar Janovec Johanna Rechberger
6. Österreichischer Wirtschaftspädagogik-Kongress Linz
20. April 2012
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Ablauf
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1. Relevanz der Fragestellung
2. Taxonomiematrix von Anderson/Krathwohl 2001
3. Stand der Forschung und Forschungsvorhaben
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Ablauf
3
1. Relevanz der Fragestellung
2. Taxonomiematrix von Anderson/Krathwohl 2001
3. Stand der Forschung und Forschungsvorhaben
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Relevanz der Fragestellung
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2004: Bildungsstandards
2010: Kompetenz- u. lernergebnisorientierte Lehrpläne
2014/15: Standardisierte, kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung an BHS
Kompetenzorientierung 2010: Kompetenz- u. lernergebnisorientierte Lehrpläne
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Definition nach WEINERT 2001
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„Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“
(Weinert 2001, S. 27 f.)
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Relevanz der Fragestellung
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Kompetenz- u. lernergebnisorientierte
Lehrpläne Unterricht
Schulbuch = heimlicher Lehrplan ?
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Ablauf
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1. Relevanz der Fragestellung
2. Taxonomiematrix von Anderson/Krathwohl 2001
3. Stand der Forschung und Forschungsvorhaben
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Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
8
1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Wissen Können
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1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
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z.B. Höhe des Skontos (Bandbreite)
z.B. Gewinn (Differenz von Ertrag und Aufwand), Angebot/Nachfragemodell, Instrumente der Marktforschung
z.B. Berechnung des Gewinns (Schritte), Ablauf unterschiedlicher Forschungsmethoden (z.B. Mündliche Befragung)
z.B. Wissen wie man lernt, wann man welche Lerntechnik einsetzt , Wissen über die eigenen Interessen
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
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1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
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Nennen Sie die Vor- und Nachteile der mündlichen Befragung!
Welche Untersuchungsmethoden stehen für die Marktforschung zur Verfügung?
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
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1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
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Ordnen Sie zu, ob es sich bei den nachstehenden Situationen um Primär- oder Sekundärforschung
handelt.
Finden Sie für das Produkt „Fruchtjoghurt mit Erdbeere“ Beispiele für eine Produktdiversifikation
und Produktdifferenzierung.
Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
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1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
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Berechnen Sie den absoluten Marktanteil in Prozent!
Führen Sie eine SWOT-Analyse für das iPad 3 durch!
Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
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1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
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Welches Ziel könnte das Unternehmen mit der vorliegenden Befragung verfolgen?
Welche Faktoren tragen dazu bei, dass sich Jeans in einem Preissegment von EUR 9,90 bis zu EUR 200,-
bewegen?
Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
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1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
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Sie haben den vorliegenden Fragebogen eingesetzt. Beurteilen Sie welche der vorliegenden Fragen noch verbessert werden können und welche beibehalten werden können. Begründen Sie Ihre Entscheidung!
Wie bewerten Sie die Telering-Werbung zur Weihnachtsaktion? Begründen Sie Ihre Bewertung.
Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
menschen.lernen.wirtschaft – wirtschaftspädagogik linz
1. Erinnern
2. Verstehen
3. Anwenden
4. Analysieren
5. Bewerten
6. Kreieren
A. Fakten
B. Konzepte
C. Prozeduren
D. Metakogn.
Wissen
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Entwerfen Sie einen Fragebogen, um die Essensgewohnheiten Ihrer Mitschüler/innen zu
untersuchen.
Taxonomiematrix nach Anderson/Krathwohl 2001
Was
ist
inh
altl
ich
wic
hti
g?
Was sollen die Schüler/innen mit den Inhalten am Ende des Unterrichts machen?
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Ablauf
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1. Relevanz der Fragestellung
2. Taxonomiematrix von Anderson/Krathwohl 2001
3. Stand der Forschung und Forschungsvorhaben
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Krumm (1973): Klassifikation der Aufgaben nach TEO-Stufen
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0 %
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
60 %
70 %
80 %
90 %
100 %
Wissen Verstehen Anwendung Analyse Synthese Bewertung
Klassenaufg. Berufschule Klassenaufg. Berufsfachschule
Prüfungsaufgaben Aufgaben Buch
14 Lehrbücher für kaufmännische Berufs- und Berufsfachschulen sowie Klassenarbeits- und Prüfungsaufgaben
N = 8.245
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Wissen Verstehen Anwenden Analyse Synthese Evaluationkeine
Zuordnung
E 2000 compact 28,00% 14,00% 30,55% 16,36% 1,64% 8,91% 0,55%
Industrie Band 1 37,80% 34,66% 16,88% 8,99% 0,18% 1,10% 0,37%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
Schalek (2007): Die Integration handlungsorientierter Gestaltungsmerkmale in Schulbüchern
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E 2000 compact
(Schweden)
„Industrie!“, Band 1 (Bayern) 545 Aufgaben eines bayerischen wirtschaftlichen Lehrbuchs „Industrie!“, Band 1
550 Aufgaben eines schwedischen wirtschaftlichen Lehrbuchs „E 2000 compact“
N = 1.095
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Wissen Verstehen Anwenden Analyse Synthese Evaluation
Betriebswirtschaft (Trauner) 40,11% 20,88% 25,27% 8,79% 4,40% 0,55%
Wirtschaft verstehen (hpt) 8,92% 10,19% 36,31% 22,29% 17,83% 4,46%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
Haider (2007): Betriebswirtschaftliche Schulbücher im Vergleich
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Wirtschaft verstehen (hpt)
Betriebswirtschaft (Trauner)
II. Jahrgang HAK
Kapitel/Inhalte: Marketing, Unternehmungsgründung und Businessplan
Trauner (Aufl. 2005, N = 182) hpt (Aufl. 2006, N = 157) N = 339
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Anmerkungen zum Stand der Forschung
Alle Untersuchungen basieren auf der Taxonomie nach Bloom
Teilweise sind die Studien (vgl. Reetz oder Krumm) veraltet
Bisher wurden noch nicht alle drei Verlage für BWL-Bücher (Handelsakademie) in
Österreich in die Stichprobe aufgenommen
Alle Autor/inn/en verwendeten das Auszählverfahren
Nennen Sie die Vor- und Nachteile der
mündlichen Befragung!
Entwerfen Sie einen Fragebogen, um die Essensgewohnheiten Ihrer Mitschüler/innen zu untersuchen.
Gleichwertig?
? 20
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Szenario „Verteilung der Aufgaben auf die TEO-Stufen unter Berücksichtigung der Bearbeitungszeit“ anhand der Daten von Haider 2007
Annahme Szenario: 2fache Bearbeitungszeit von Wissensaufgaben
3fache 4fache 5fache 6fache
Wissen Verstehen Anwenden Analyse Synthese Evaluation
Trauner Original 40,11% 20,88% 25,27% 8,79% 4,40% 0,55%
Trauner Szenario 18,48% 19,17% 34,99% 16,17% 9,82% 1,39%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
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Übersicht Forschungsprojekt
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1. Schritt Lesen des Kapitel Marketings (BWL II. Jahrgang)
und Lösen der Aufgaben inkl. Zeiterfassung
2. Schritt Taxierung der Aufgaben
3. Schritt Auswertung der Ergebnisse und Evaluierung
der Methoden
März, April 2012
Mai, Juni 2012
Juni, Juli 2012
Som
mer
sem
este
r 2
01
2
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Aufbau Forschungsprojekt
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1. Lesen u. Lösen
2. Taxieren
Jedes Buch wird 3-mal bearbeitet.
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Ausblick - Erwartete Ergebnisse des Forschungsprojekts
Eignet sich die neue Methode („time on task“) zur Erfassung des kognitiven
Anregungsgehalts der Schulbücher?
Besteht ein Unterschied hinsichtlich der Ergebnisse zum Auszählverfahren?
Inwiefern eignet sich die Taxonomiematrix von Anderson/Krathwohl 2001 zur
Taxierung von Schulbuchaufgaben?
Wie schneiden die drei Schulbücher (hpt, Manz, Trauner) hinsichtlich des
kognitiven Anregungsgehalts ab?
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Literatur
ANDERSON, L. & KRATHWOHL, D. (2001). A Taxonomy for learning, teaching and assessing. New York: Longman.
BM:UKK (2012). Bildungsstandards in der Berufsbildung. Projekthandbuch. Stand: Mai 2012. Wien: Eigendruck. http://www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at/fileadmin/content/bbs/Handbuch_BIST_Mai2012.pdf [Zugriff am 1. Februar 2012].
BM:UKK (Hrsg.) (2011). Kompetenzorientiertes Unterrichten. Grundlagenpapier. Stand: November 2011. Wien: Eigendruck.
HAIDER, T. (2007). Betriebswirtschaftliche Schulbücher im Vergleich. Exemplarische Analyse einzelner Kapitel zweier österreichischer Schulbücher (Band II) unter besonderer Berücksichtigung des Entrepreneurship-Konzeptes. Diplomarbeit an der WU-Wien.
INSTITUT FÜR SCHULBUCHFORSCHUNG UND LERNFÖRDERUNG (1993). Lehrplan – Schulbuch – Unterricht. Eine Vergleichsstudie über den Ist-Zustand mit Schlussfolgerungen für sich ergebende Möglichkeiten der Verbesserung der Sachlage. Forschungsprojekt im Auftrag des BMUK, Abt.I/11.
KRUMM, V. (1973). Wirtschaftslehreunterricht. Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
LERSCH, R. (2010). Wie unterrichtet man Kompetenzen? Didaktik und Praxis kompetenzfördernden Unterrichts. Wiesbaden: Institut für Qualitätsentwicklung. http://didaktik.mathematik.hu-berlin.de/files/2010_lersch_kompetenzen.pdf [Zugriff am 10. Februar 2012].
NEUWEG, G. H. (2011). Reine Pädagogik – nackte Pädagogen. Fachkompetenz im Zeitalter der „Kompetenzorientierung“. wissenplus 29, 5-10/11, 6 – 13.
REETZ, L. & WITT, R. (1974). Berufsausbildung in der Kritik: Curriculumanalyse Wirtschaftslehre. Hamburg: Hoffmann und Campe.
SCHALEK, Y. (2007). Die Integration handlungsorientierter Gestaltungsmerkmale in Schulbüchern. Inhaltsanalytischer Vergleich eines schwedischen und eines bayerischen Schulbuchs. Hamburg: Dr. Kovac.
SCHNEIDER, W. (2011). Komplexe Methoden im betriebswirtschaftlichen Unterricht aus curricularer und lernpsychologischer Sicht. In W. SCHNEIDER (Hrsg.), Komplexe Methoden und Unterrichtsplanung (S. 18 – 43). Wien: Manz.
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Vielen Dank
für
Ihre Aufmerksamkeit!
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