Dresden, 24.November 2006
DB Telematik GmbH
Norbert Becker
Geschftsfhrer Technik
Anwendungen und Dienste des GSM-R-Systems zur Effizienzsteigerung im Schienenverkehr
Fachtagung Effizienzsteigerung im Bahnverkehr durch Telematik des Alcatel SEL Hochschulkollegs Kommunikation und Mobilitt Dresden
2Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Verkehrsverlagerung zugunsten der Schieneals gemeinsames Ziel von Politik und Bahn
Die Verkehrsverlagerung von der Strae hin zur Schiene als gemeinsames Ziel von Politik und Bahn fhrt zu besonderen Anforderungen an den Schienenverkehr und erfordert
Ordnungspolitische Rahmenbedingungen sowohl national als auch international Unternehmerische Anstrengungen der Bahn
Die Bahn ... ist ein fhrender internationaler Mobilitts- und Logistikdienstleister betreibt mit rund 34.000 Kilometern das grte Schienennetz in Europa stellt einen diskriminierungsfreien Zugang zum Schienennetz bereit bedient rund 320 Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland, darunter 20
Unternehmen des DB-Konzerns, mit stetig steigendem Verkehrsaufkommen
Untersttzt werden die sich daraus ergebenden Transportketten unter anderem durch die Telematik, d.h. die Nutzung von Telekommunikation und Informatik.
3Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Telematik als Grundlage
Die Konzentration auf GSM-R ist nur einer der Aspekte der unternehmerischen Anstrengungen der Bahn zur Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur.
Neben der Mglichkeit, die ursprnglichen Anforderungen zu erfllen, erffnet die Telematik aber auch die Mglichkeit, weitere Aspekte der Verkehrsverlagerung zu untersttzen, z.B.:
Erhhung der Streckenkapazitten durch dichtere Zugfolgen ber die reine Betriebsfhrung hinausgehende Anwendungen
Der hier vorliegende Vortrag konzentriert sich auf die Mglichkeiten einer weitergehenden Nutzung von GSM-R in diesem Gesamtkontext.
4Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
GSM-RTelematik-Anwendungen fr den modernen Bahnbetrieb
Diagnosefunk Energiedaten
Facility-Management Ortungsdaten
Betriebliche Kommunikationdes DB-Personals
Allgemeine Informationsdienste
fr die Fahrgste
Zugsteuerung und Zugsicherung(Digitaler Zugfunk,ETCS)
5Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Ausgangssituation:Pro Dienst eine Infrastruktur
In der Vergangenheit wurde jeder eisenbahnspezifische Dienst mit einer individuellen, dienstebezogenen Infrastruktur realisiert:
Vielfalt unterschiedlicher Systeme groe Anzahl von entlang der Strecke stehenden Anlagen Kaum internationale Standards
BFmAAnaloger Zugfunk
BASAweitere Funk-
anwen-dungen
. . .
6Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Zielszenario:Multifunktionale Infrastruktur fr vorhandene Dienste
Ablsung nicht interoperabler und technologisch veralteter analoger Funksysteme Ablsung erster dienstebezogener Infrastrukturen (Reduzierung der System- und
Anlagenvielfalt)
BFmADigitaler Zugfunk
. . .EBuLAASD
GSM-R-Infrastruktur
Erste Effizienzsteigerungen ergeben sich durch den Technologiewechsel von analoger zu digitaler Technik:
7Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Zielszenario:Multifunktionale Infrastruktur mit weitergehenden Diensten
Weitere Effizienzsteigerungen ergeben sich aus der Implementierung weitergehender Dienste:
Fahrzeug-ortung
. . .
GSM-R-Infrastruktur
+ ggf. Erweiterungen (Interoperabilitts-
komponenten, GPRS, UMTS ...)
BFmADigitaler Zugfunk
EBuLaASD Fahrzeug-ber-
wachung
8Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
BFmA-Migration in GSM-REin Beispiel
Zielstellung:
Nutzung der GSM-R-Infrastruktur auch fr Dienste, die heute nur drahtgebunden berBetriebsfernmeldeanlagen bereitgestellt werden
Ablsung der heutigen Betriebsfernmeldeanlagen (BFmA)
Ausgangssituation:
ca. 40 verschiedene Anlagentypen (Hersteller, Bauart, Konfiguration, etc.) im Einsatz
Anlagenzustand je nach Alter, Bauart und Wartungszustand unterschiedlich
Der Betrieb der Anlagen erfordert jhrlich hohe Aufwendungen
Die europischen Bahnen fhren GSM-R als einheitliches Zugfunksystem ein
Neben dem Sprechfunk sollen auch Steuerungsfunktionen (z.B. ETCS) ber GSM-R abgewickelt werden
9Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
BFmA-Migration in GSM-R Ergebnisse aus der Erprobung- und Pilotierungsphase
Eine teilweise Migration von BFmA-Diensten ist ohne Zusatzentwicklungen mglich.
Fr eine vollstndige Migration sind Interoperabilitts-Komponenten sowie Zusatzentwicklungen an den Systemen erforderlich.
So kann nach erfolgter Migration neben vielen anderen Anlagen auch der Streckenfernsprecher am Bahnbergang abgelst werden.
10Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Zustzliche Dienste fr verschiedene Bedarfstrger:Transport und Logistik
Intermodaler Informationsaustausch zur vollumfnglichen Untersttzung der gesamten Logistikkette (elektronische Frachtpapiere, Frachtverfolgung ...)
Fahrzeugortung Kurzfristige und ereignisgesteuerte Disposition von Triebfahrzeugen und Wagen, sowie
Zugbildung von Gterzgen ...
11Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Zustzliche Dienste fr verschiedene Bedarfstrger:Personenverkehr
Intermodaler Informationsaustausch zur vollumfnglichen Untersttzung der gesamten Reisendenkette
Mobile Disposition von Zugbegleit- und Bahnhofspersonal Mobile Disposition von Waren fr den Bahnreisenden Kurzfristige und ereignisgesteuerte Disposition von Triebfahrzeugen und Reisezugwagen
sowie Zugbildung ...
12Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Zustzliche Dienste fr verschiedene Bedarfstrger:Infrastruktur und Dienstleistungen
Redundanz fr Steuerungsfunktionen des Eisenbahnbetriebs Fahrzeugberwachung und bermittlung abrechnungsrelevanter Daten wie
Zhlerstandsdaten Kurzfristige und ereignisgesteuerte Disposition von defekten Fahrzeug- und
Systemkomponenten ...
13Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Fazit
Die unternehmerischen Anstrengungen der Bahn zur Effizienzsteigerung interner Ablufe und Schnittstellen mittels Telematik bilden eine gute Basis fr eine Verkehrsverlagerung zugunsten der Schiene.
In intermodalen Verkehrssystemen erfordern die Schnittstellen zu anderen Verkehrstrgern ein besonderes Ma an Aufmerksamkeit und Kooperationsbereitschaft.
Kein intermodaler Verkehr ohne intermodale Informationen und Interoperabilitt !!!
14Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit.
15Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Backup
16Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
GSM-R digitaler Mobilfunk fr Bahnen
GSM-R (Global System for Mobile Communications) basiert auf dem europischen GSM-Standard nach ETSI fr ffentliche Mobilfunknetze
GSM-R nutzt 19 Frequenzen im eigenen Frequenzbereich (900 MHz-Bereich)
GSM-R bietet zustzliche Leistungsmerkmale speziell fr den Eisenbahnbetrieb
GSM-R ist ein leistungsfhiges, standardisiertes System
GSM-R ermglicht die Integration bahnspezifischer Dienste
GSM-R bietet Anschluss an das Festnetz ortsfester Teilnehmer (ART)
GSM-R ist europaweit interoperabel und damit eine zukunftssichere Investition der Eisenbahnen
17Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
GSM-R Leistungsmerkmale
GSM Public
Flchenversorgung Linienversorgung (Strecke)
GSM-R
Antennenffnungswinkel von 65 - 360
Antennenffnungswinkel von 20 - 65
max. Geschwindigkeit imNetz bis ca. 250km/h
max. Geschwindigkeit im Netzbis ca. 500km/h
58 Frequenzen/Provider 19 Frequenzen
Erweiterte Sprachdienste
Funktionale u. ortsbezogene Adressierung
+
+
+
Verschiedene Provider,Millionen Kunden
Das Netz der Eisenbahnen
Priorisierung undVerdrngung von Rufen
18Norbert Becker, DB Telematik GmbH, 24.11.2006
Netzarchitektur und Netzwerkmanagement
Berlin
BTS
Berlin
Hannover
Essen
Stuttgart
FrankfurtSDH
Mnchen
Leipzig
BTSBTS
BTS
BTSBTS
BTS
BTS
BTS
BTSSDHLWL
Kupfer
SDH
Netzbetrieb- und berwachung:
1 NMC Network Management CenterBerlin
4 NOC Operation & Maintenance Center
Netzelemente:
7 MSC Mobile Switching Center Ebene, 1 MSC je Betriebszentrale
63 BSC Base Station Controller Ebene
2.853 BTS Base Transceiver Station EbeneBTS