22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 1
Allgemeine Psychologie II
Vorlesung 9
Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg
1
Allgemeine Psychologie II
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Woche Datum Thema 1
1 20.2.14 Denken
2 27.2.14 Denken
3 6.3.14 Sprache
13.3.14 ---fällt aus --- (Master Days)
4 20.3.14 Sprache
5 27.3.14 Emotion
6 3.4.14 Emotion
10.4.14 ---fällt aus --- (Kongress)
7 17.4.14 Emotion
24.4.14 --- fällt aus --- (Osterferien)
1.5.14 ----fällt aus --- (Tag der Arbeit)
8 8.5.14 EXPRA-Kongress: Vorlesung Martin Meyer
9 15.5.14 Motivation
10 22.5.14 Motivation
Klausur
} Termin } Mittwoch, den 4.6.2014 von 9 – 11 Uhr } Auditorium B, Misericorde
} Mutiple Choice Fragen } 4 Auswahlmöglichkeiten } 1 oder 2 Antworten sind richtig
} 1 Punkt pro Antwort } -0.25 Punkte pro falsche Antwort
} Prüfungsrelevant: } Stoff auf den Folien (mit Hintergrundsinformationen) } Vorlesung von Prof. M. Meyer
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Emotionen
} Emotionen } Freude } Traurigkeit } Ärger } Angst } Mitleid } Enttäuschung } Erleichterung } Stolz } Scham } Schuld } Neid } Furcht } ....
} Motive } Hunger } Sexualität } Neugier und Exploration } Aggression } Machtmotivation } Leistungsmotivation } ....
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Neurowissenschaftliche Emotionstheorien
} Amygdala Theorie der Furcht } Joseph LeDoux
} Informationen zur Furcht fliessen in Amygdala zusammen
} Amygdala löst Veränderungen im Verhalten, Erleben, Physiologie aus } Furchtkonditionierung: } Assoziationen zwischen CS und US
werden in der Amygdala gebildet
} High road: } Pfad über Kortex zur Amygdala
} Low road } Direkter Pfad über Thalamus zu
Amygdala
} Erklärt schnelle vorbewusste Furchtreaktion
} „Frühwarnsystem“ 22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 5
Neurowissenschaftliche Emotionstheorien
} Wichtigkeit der Amygdala für Emotionen eindrucksvoll belegt } Neurotransmitter Noradrenalin entscheidend } Amygdala entscheidend für
emotionale Gedächtnisbildung } Modulation von Plastizität
im Hippokampus
} Kritik } Personen ohne Amygdala
können ebenfalls Angst empfinden } Amygdala nicht nur wichtig für
Furcht, sondern auch für positive Emotionen / Belohnungen } Amygdala als Relevanzdetektor
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Rasch et al., 2009, PNAS
Motivation
Vielen Dank an Prof. Brandstätter, Universität Zürich
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Motivation
} Was ist Motivation? } Facettenreicher Begriff
} Motivationale Phänomene } Haben Sie schon einmal etwas angefangen und dann wieder aufgegeben? } Verfolgen Sie ein Vorhaben, obwohl es zunehmend unangenehm wird? } Haben Sie schon einmal etwas vor sich her geschoben? } Bei welchen Aktivitäten fühlen Sie sich wohl, was kostet Überwindung? } Was war Ihre letzte Entscheidung zwischen zwei Alternativen? } Wann empfanden Sie das letzte Mal Stolz über etwas? } Haben Sie bereits einmal jemanden “motiviert” etwas zu tun? } Was bedeutet “hohe Eigenmotivation”?
} Motivation als “aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand” } Rheinberg, 2006, S. 16
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Motivation
} Drei zentrale Themenkomplexe
} Individuelle Präferenz für bestimmte Handlungsziele und spezifische handlungsbezogene Emotionen } zentraler Begriff: Motiv
} Auswahl und Setzen von Handlungszielen } zentraler Begriff: Motivation
} Ausführen und Regulieren von Handlungen } Zentraler Begriff: Volition
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Motivation
} Motivationsforschung } Erklärungsziel: Das wozu und wie zielgerichteten Handelns
} Spezifische Merkmale zielgerichteten Handelns } Richtung
} Ziel (Zweck) des Handelns
} Intensität } Konzentration und Anstrengung beim Handeln
} Ausdauer } Wiederaufnahme unterbrochener Handlungen } Überwinden von Schwierigkeiten } Widerstand gegen Ablenkungen
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Motivation
} Das P-S Schema } Verhalten X ist eine Interaktion zwischen “Können” und “Wollen”
} Verhalten X = K x W
} “Wollen” ist eine Interaktion zwischen situationalen und personeninternen Variablen } Wollen = P x S
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Brandstätter, Vorlesung UZH
Motivation: Historische Ansätze
} Triebe als Erklärung des Verhaltens } Sigmund Freud (1915): Psychoanalyse
} Trieb, das Unbewusste
} Clark Hull (1943): Behavioristische Triebtheorie } Trieb, Habit, Anreiz
} Person-Umweltbezug als Erklärung von Verhalten } Kurt Lewin (1926): Feldtheorie
} Bedürfnisspannung und Aufforderungscharacter
} Henry A. Murray (1938): Phänomenologischer Ansatz } Person und Situations als “need und press”
} Willenprozesse als Erklärung menschlichen Verhaltens } Narziss Ach (1935): Willenspsychologie
} Intentionen, determinierende Tendenz
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S. Freud: Psychoanalyse
} Grundannahmen } Psychischer Determinismus
} Jedes psychische Phänomen hat eine eindeutige Ursache
} Equilibrium und Homeöstase } Das Nervensystem strebt einen Gleichgewichtszustand an, Erhöhung der Erregung
(über ein bestimmtes Niveau) wird entladen
} Akkumulation von Erregung wird als Unlust erlebt, Verringerung als Lust ¨ Streben nach Lust, Vermeiden von Unlust
} Triebe sind biologisch fundiert } Triebe als konstante Quelle der Erregung, Abbau durch Bedürfnisbefriedigung
¨ Beispiel: Hunger, Durst, Schlafen, sexuelle Aktivierung etc. ¨ Endziel des Triebes ist Bedürfnisbefriedigung, kann auf Umwegen geschehen
} Triebhafte Ursprung der Handlungen ist nicht bewusst } Triebdualismus: Eros vs. Thanatos
} Persönlichkeitsmodell } Konflikte zwischen ES, Über-ICH und ICH determinieren unser Verhalten
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1856-1939
S. Freud: Psychoanalyse
} Primäres Handlungsmodell } Innerer Triebreiz führt zur Ausführung einer Handlung } Das ICH spielt keine Rolle, Abfuhr der Triebenergie ist unmittelbar
} Bsp.: Baby hat Hunger, schreit, bekommt Nahrung } Triebniveau kann durch Vorstellungen verringert werden (Fantasien, Träume, Spiele)
} Sekundäres Handlungsmodell } Verringern der Triebenergie mit Beteiligung des ICH
} Verdrängung, Verschiebung (von inaktzeptabeln zu akzeptablen Wunschobjekten)
} Möglichkeit: Gedankliche / planerische Auseinandersetzung mit Wunschobjekt
} Bedeutung für die Motivationspsychologie } Anerkennnung nicht-bewusster Motivationsanteile } Bedeutung von Affekten } Problem: Theorie hällt empirischer Prüfung nicht stand
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C. Hull: Behavioristische Triebtheorie
} Behaviorismus } Beschränkung auf beobachtbare Phänomene
} Verhaltensformel von Hull } Verhaltenstendenz = Habit * Drive } Habit: Gewohnheit, geben dem Verhalten Richtung
} Erlernt durch operantes Konditionierung
} Drive (=Trieb): unspezifischer / ungerichteter Trieb } Quelle für Bedürfnisse (Z.B. Hunger, Durst) } Operationalisiert über Dauer von Nahrungs- oder Flüssigkeitsentzug
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1884-1952
C. Hull: Behavioristische Triebtheorie
} Verhaltensformel von Hull } Verhaltenstendenz = Habit * Drive } Multiplikative Verknüpfung von Habit und Drive
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1884-1952
} Kritik } Annahme von verhaltenswirksamen Grössen allein im Organismus } Können Variationen des Belohnungswertes in der Umwelt nicht erklären
} Erweiterung: Verhaltenstendenz = Habit * Drive * Anreiz (Situation)
Bewertung der Triebtheorien
} Kritik I: Bedürfnisse und Trieb } Beziehung zwischen
Deprivationsdauer und Triebindikatoren ist erheblich komplexer } Häufigkeit auch kein
Zusammenhang
} Bsp.: Sexualität
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Bewertung der Triebtheorien
} Kritik II: Trieb ohne Bedürfniszustand } Experiment: Bezahlung von Probanden für das Nichtstun
} Essen und Trinken vorhanden, kein Mangel } Vorhersage Triebtheorien: keine Verhaltenstendenz
¨ Aber: Probanden hatten nach 4-8 Stunden Bedürfnis nach Aktivität
} Kritik III: Triebreduktion ohne Bedürfnisreduktion } Experimentelle Befunde zeigen, dass Befriedigung des Triebes nicht
unbedingt das Bedürfniss reduziert } Bsp: Zuckerersatzstoff Saccharin wirkt bei Ratten verstärkend, obwohl er
keinen physiologischen Bedürfniszustand (nach Zucker) reduziert.
} Bsp.: “Selbststimulation” des Belohnungszentrumq im Gehirn } Andere Bedürfnisse (z.B. Essen, Trinken) werden vernachlässigt } http://www.youtube.com/watch?v=aNXhyPj-RsM
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Kurt Lewins Feldtheorie
} Gestaltpsychologie } Ganzheitlicher Charakter von Wahrnehmung, Erleben, Verhalten } Das Ganze ist mehr als die Summer seiner Teile } Lewin: Menschliches Verhalten im Gesamtzusammenhang analysieren
} Menschliche Handlungen drängen auf geschlossene Gestalten
} Grundannahme der Feldtheorie } Subjektive Wahrnehmung / Repräsentation der Situation massgeblich
} Psychologische Realität
} Lewins Verhaltensformel } Verhalten V = f(P, U)
} Feld(f): Gesamtheit der Person (P)- und Situations-(S) variablen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Rolle spielen
} Theoretische Konstrukte: Personmodell und Umweltmodell
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1890 - 1947
Personmodell nach Lewin
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Kurt Lewins Feldtheorie
} Quasibedürfnisse, Intentionen, Vornahmen } Physiologische Bedürfnisse spielen untergeordnete Rolle
} Spannung } Der Wunsch, eine Absicht auszuführen, erzeugt einen Spanungszustand
} Dynamische Grösse, Spannung drängt Person zur Handlung } Spannungszustand geht mit veränderter Wahrnehmung der Umwelt einher
¨ Aufforderungscharakter (Valenz) der Situation (Umwelt)
} Beispiel: Kind (K) möchte Schokolode (S) essen } Hindernis vorhanden (Bsp.: böser Hund, H): Umweg nötig
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Umweltmodell nach Lewin
} Zielregionen mit positiver und negativer Valenz } Objekte die (Quasi-) Bedürfnisse befriedigen können, bekommen positive Valenz } Objekte die der Befriedigung entgegenstehen, bekommen negative Valenz
} Mit Entstehung einer Valenz eines bestimmten Objekts entsteht ein Kraftfeld } Man fühlt sich angezogen / abgestossen…. } Kraft ist um so grösser, je grösser die Valenz und je geringer die psychologische
Entfernung ist } Stärke der Kraft nimmt mit der Zielannäherung zu
} Es können gleichzeitig mehrere Kräfte bestehen 22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 22
Anwendungen der Theorie Lewins
} Konflikte } Situation, in der zwei gleichstarke Kräfte in entgegengesetzte Richtungen wirken
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} Nähern – Nähern } Person wird von zwei Objekten mit
positiver Valenz angezogen } Bsp.: Kirschkuchen und Donauwelle etc.
} Zufälliges Nähern an ein Objekt erhöht Kraft zu diesem Gegenstand } Veränderung der Wahrnehmung der Objekte kann Valenz / Kraft verändern
} Bsp.: Kirschkuchen hat weniger Kalorien
} Meiden – Meiden } Person wird von zwei Objekten mit negativer Valenz abgestossen
} Bsp.: Prüfungsangst vs. Angst vor Vermeiden der Prüfung } Konflikt unlösbar, da Annäherung an ein Objekt Abstossung verstärkt
} Nur lösbar durch Veränderung der psychologischen Situation ¨ Bsp.: Verlassen des Kraftfeldes, Veränderung der Wahrnehmung / Valenz
Anwendungen der Theorie Lewins
} Nähern-Meiden } Objekt hat gleichzeitig negative und positive Valenz
} Bsp.: Urlaub auf Insel und Flugangst } Zunächst Urlaub gebucht (Flug weit weg)
¨ Je näher der Urlaubsbeginn, desto grösser die Abstossung durch die Flugangst
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Urlaub (Nähern)
Flugangst (Meiden)
Anwendungen / Bewertung der Theorie
} Unerledigte Aufgaben } Spannung drängt Person zu Handlung, um Spannung zu lösen
} Spannung bleibt bei unerledigten Aufgaben erhalten
} Experimentelle Studien: } Unerledigte Aufgabe werden stärker erinnert als erledigte Aufgaben } Starke Tendenz, unerledigte Aufgaben wieder aufzunehmen
} Bewertung der Theorie Lewins } Subjekte Wahrnehmung / Intentionen im Mittelpunkt
} Hervorhebung von Kognition für Motivation
} Verhalten ensteht durch Zusammenspiel aus Person und Umwelt } Experimentelle Überprüfung von Annahmen
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H. Murray Person-Umwelt Bezüge
} Bedürfnisse der Person } Need: Angestrebter Zielzustand
} Primäre (viszerogene) Bedürfnisse (z.B. Hunger, Durst…) } Sekundäre (psychogene) Bedürfnisse (z.B. Leistungsbedürfnis, Macht etc.)
} Situationsmerkmale } Press: Aufforderungscharakter der Situation
} Was die Situation als Verlockung / Bedrohung bedürfnisspezifisch “ankündigt”
} Systematische Wechselbeziehung zwischen Need und Press } Need schafft sich press, press schafft sich need } Person-Umwelt Bezüge
} Menschen unterscheiden sich in ihren Person-Umwelt Bezügen } Messung über Projektive Verfahren (TAT: Thematischer Apperzeptionstest)
} Wichtiges Motivmessverfahren, Weiterentwickelt von McClelland
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 26
1893-1988
H. Murray Person-Umwelt Bezüge
} Murrays Liste von 20 psychogenen Bedürfnissen
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Brandstätter, Vorlesung UZH
N. Ach: Willenspsychologie
} Ausgangsfrage } Wie gelingt es der handelnden Person, Widerstände bei der
Verwirklichung einer Handlung zu überwinden?
} Phänomenologische Momente des primärer Willensaktes } Gegenständlicher Moment
} Intendierte Handlung in Beziehung zur Gelegenheit
} Aktuelles Moment } “Ich will wirklich”
} Anschauliches Moment } Spannungsempfinden im Körper
} Zuständliches Moment } Anstrengung
} Zentrale Konzepte } Entschluss (Intention) } Handlungsregulation im Mittelpunkt
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 28
1871 -1946
Zusammenfassung der Konzepte
} Motivation durch “Druck” vs. “Zug”
} Druck } Innerorganismische Triebe bauen als unangenehm erlebte Spannung auf,
die abgeführt werden soll } Z.B. Freud, Hull, z.T. Lewin } Am ehesten zutreffend für physiologische Bedürfnisse (z.B. Hunger..)
} Zug } Antizipation positiv bewerteter Endzustände (Anreize) steuert das
Verhalten } Z.B. Lewin, Murray, Ach } Zutreffend für komplexeres zielgerichtetes Verhalten
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D. McClelland: Implizite/explizite Motive
} Die Motiv Trias: } Leistungsmotiv: Bewältigung von Herausforderungen } Machtmotiv: Einfluss und Dominanz } Anschlussmotiv: Positive Beziehungen zu anderen Menschen
} 2 Motivsysteme: Implizite und explizite Motive } “Two qualitatively different kinds of human motivation” } Implizite Motive
} Streben nach bestimmten Gefühlen (unbewusst) ¨ Z.B. Stolz, Stärke, Glück / zwischenmenschliche Wärme ¨ Wo fühle ich mich wohl?
} Explizite Motive } Seinem eigenem Selbstbild folgen (bewusst)
¨ Z.B. Ich bin ein Mensch der Herausforderungen annimmt ¨ Wer bin ich? Was erwartet man von mir? (Selbstbild der Person)
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 30
1917 - 1998
D. McClelland: Implizite/explizite Motive
} Messung expliziter Motive } Explizite Motive sind bewusst, Messung durch Selbstberichte möglich
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 31
D. McClelland: Implizite/explizite Motive
} Messung impliziter Motive } implizite Motive sind unbewusst, Messung durch projektive Verfahren } Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
} Aufgaben: Fantasiegeschichte zu Bildern verfassen
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 32
} Leitfragen: } Was spielt sich hier ab – wer sind die
Personen?
} Wie ist es zu der Situation gekommen – was hat sich vorher zugetragen?
} Was denken und fühlen die einzelnen Personen auf dem Bild – was wollen sie?
} Wie wird es weitergehen – wie geht alles aus?
D. McClelland: Implizite/explizite Motive
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 33
Brandstätter, Vorlesung UZH
D. McClelland: Implizite/explizite Motive
} Zusammenhang zwischen expliziten und impliziten Motiven
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 34
D. McClelland: Implizite/explizite Motive
} Implizite und explizite Motive } Häufig nur geringe Zusammenhänge
} Inkongruenz zwischen expliziten und impliziten Motiven } Bewusstes Selbstbild einer Person
widerspricht seinen impliziten Motiven
} Folgen der Inkongruenz } Reduziertes psychisches Wohlbefinden } Reduzierte Lebenszufriedenheit } Anstieg psychosomatischer Beschwerden } Beeinträchtigung der Handlungsregulation } Erleben von Handlungskrisen
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 35
Brandstätter, Vorlesung UZH
Take Home Messages
} Motivationspsychologie: Das wozu und wie zielgerichteten Handelns erklären } Motiv, Motivation Volition } Verhalten als Interaktion zwischen Können und Wollen
} Wollen ist Interaktion zwischen Person und Situation
} Triebtheorien erklären Verhalten durch Abbau eines inneres Drucks } Psychoanalyse (Freud), behavioristische Triebtheorie (Hull), teilweise Lewin
} Theorien zu Person-Umwelt Bezügen stellen subjektive Wahrnehmung /Intention sowie “Zug” der Umwelt/Situation in den Vordergrund } Feldtheorie (Lewin), Person-Umwelt Bezug (Murray), Willenspsychologie (Ach)
} Explizite und implizite Motive } McClelland: Annahme der Motiv Trias (Leistung, Macht,Glück/Wärme) } Explizite Motive: bewusstes Selbstbild einer Person, durch Befragung messbar } Implizite Motive: unbewusste affektgesteuerte Bedürfnisse, durch prospektive
Verfahren messbar (z.B. TAT) } Korrelation zwischen expliziten / impliziten Motiven niedrig, Inkongruenz möglich
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 36
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
22.05.14 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR 37