»Alla turca«
Patricia KopatchinskajaFazıl SayBurhan Öçal
Dienstag 1. Dezember 2009 20:00
9545_KM_01-12-09_c.indd U145_KM_01-12-09_c.indd U1 27.11.2009 16:31:15 Uhr27.11.2009 16:31:15 Uh
Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten
daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und
händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert-
saal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause
einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können,
helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen
Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne
Verzögerung verlassen können.
9545_KM_01-12-09_c.indd U245_KM_01-12-09_c.indd U2 27.11.2009 16:31:15 Uhr27.11.2009 16:31:15 Uh
»Alla turca«
Patricia Kopatchinskaja Violine Fazıl Say Klavier Burhan Öçal Percussion
Pause gegen 20:50Ende gegen 22:00
Dienstag 1. Dezember 2009 20:00
9545_KM_01-12-09_c.indd 145_KM_01-12-09_c.indd 1 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
2
Wolfgang Amadeus Mozart 1756 – 1791
Sonate für Klavier Nr. 11 A-Dur KV 331Tema. Andante graziosoMenuettoTrioAlla Turca. Allegretto
Fazıl Say *1970
Black Earth (1997)für Klavier
Maurice Ravel 1875 – 1937
Bluesaus: Sonate für Violine und Klavier G-Dur (1923 – 27)
Fazıl Say Sonate für Violine und Klavier (1997)Introduction: MelancholyGrotesquePerpetuum mobileAnonymus …Epilogue: Melancholy
Drei Balladen für Klavier (2005)NazimKumruSevenlere dair
Jorge Sánchez-Chiong *1969
Crin (1996/1997)für Violine solo
Pause
9545_KM_01-12-09_c.indd 245_KM_01-12-09_c.indd 2 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
3
Burhan Öçal Improvisationen
Fazıl Say SummertimeFantasie für Klavier solo nach George Gershwin
Dave Brubeck *1920
Take Five
Blue Rondo à la Turk
Fazıl Say Konzert für Violine und Orchester (2007)»1001 Nights in the Harem«Fassung für Trio
Alla Turca Jazz (2003)Fantasie über das Rondo aus der Klaviersonate in A-Dur KV 331 von Wolfgang Amadeus Mozart
9545_KM_01-12-09_c.indd 345_KM_01-12-09_c.indd 3 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
4
Zu den Werken des heutigen Konzerts
Ein Halbmond aus Blätterteig und musikalisches »alla turca«
Wer weiß schon, wenn er sich Sonntagmorgens sein Croissant mit
Butter bestreicht, dass sich darin der türkische Einfluss auf die euro-
päische Kultur spiegelt? Hält man das feine Gebäck in die Luft, erbli-
cken wir darin jenen berühmten Halbmond, der auch die türkische
Nationalflagge ziert. Die passende Legende dazu führt in die Zeit
des Hochbarocks und nach Wien. 1683 standen die Türken vor den
Toren der Kaiserstadt und bedrohten das Habsburger Reich. Da sie
die Festungsanlagen nicht durchbrechen konnten, erdachten sie sich
eine List. Durch einen langen Tunnel wollten die türkischen Soldaten
sich unter den Stadtmauern hindurchgraben. Die beste Zeit dafür war
nachts, wo die meisten Wiener schliefen. Nur die Bäcker backten in den
frühesten Morgenstunden ihr Brot, hörten das Schaufeln und Scharren
und schlugen Alarm. Der Überfall war vereitelt, die Bäcker wurden
wie Helden gefeiert und erhielten die Erlaubnis, künftig Hörnchen
in Form des türkischen Halbmonds zu backen. Zunächst als Kipferl
bezeichnet, brachte sie die Österreicherin Marie Antoinette 1770 bei
ihrer Verheiratung mit Ludwig XVI. nach Frankreich. Als Croissant – was
soviel heißt wie zunehmender Mond oder eben Halbmond – wurde
das Gebäck in Frankreich populär und in der Variante mit Blätterteig
zum nationalen Symbol.
Wenn sich schon im wienerischen Gebäck der türkische Einfluss
spiegelt, so wurde die Kunstmusik umso deutlicher beeinflusst. Vor
allem die Militärmusik der Janitscharen, einer in den Kriegen einge-
setzten Spezialeinheit, faszinierte Komponisten wie Gluck, Haydn,
Mozart und Beethoven. Marschartige, zügige Rhythmen und exotische
Instrumente wie der Schellenbaum, Becken. Trommeln und Trambu-
rin charakterisierten das fremdländische Kolorit. Glucks Oper Le ren-
contre imprévue (Die Pilger von Mekka, 1764), Mozarts Singspiel Die
Einführung aus dem Serail (1782), Haydns »Militärsinfonie« Hob. I:100
(1794) und das Finale aus Beethovens neunter Sinfonie (1824) sind nur
die bekanntesten Beispiele für den türkischen Einfluss auf die Kunst-
musik. An europäischen Klavieren um 1800 wurde ein so genannter
»Janitscharenzug« eingefügt, der die fremdländischen Schlaginstru-
mente nachahmte – ein Vorbote der »Oriental Styles« heutiger Key-
boards. »Alla turca« wurden zur geflügelten Bezeichnung für diese
9545_KM_01-12-09_c.indd 445_KM_01-12-09_c.indd 4 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
5
Musikmanier, Mozarts so bezeichnetes Rondo aus der Klaviersonate
KV 331 zum populärsten Stück dieser Art.
Die von bis zu 300 Mann starken Orchestern gespielte, zum Kamp-
fesmut aufpeitschende Janitscharenmusik war natürlich nur ein selek-
tiver, wenn auch plakativer Musikstil der türkischen Musik. Es wäre so,
als würde man im Ausland deutsche Musik mit preußischen Märschen
gleichsetzen. Im Grunde lernten frühere Komponisten – die die Türkei
ja nie bereisten – nur einen kleinen Ausschnitt kennen. Die reiche
Kunstmusik des Osmanischen Reichs, seit dem Mittelalter gepflegt,
war dem Westen weiterhin unbekannt. Sie wurde bis ins 18. Jahrhun-
dert verfeinert und erlebte mit dem Komponisten Buhurîzade Mustafa
(1640 – 1712) einen ersten Höhepunkt. In der so genannten »Tulpen-
zeit« Anfang des 18. Jahrhunderts unter Ahmad III. wurde ein europäi-
scher Einfluss auf die türkische Kultur spürbar, im Instrumentarium wie
in der Spielmanier. Besonders das Interesse für eine eigene Musikge-
schichtsschreibung war stärker und früher als in anderen islamischen
Ländern ausgeprägt. Im 19. Jahrhundert liebte das Konstantinopler
Bürgertum bereits Klaviermusik und die Oper. Gleichwertig wurde die
traditionelle Musik gepflegt. Bis zur Auflösung seiner Klöster unter
Kemal Atatürk 1925 prägte der Derwischorden die türkische Musik-
kultur entscheidend mit. Daneben existierten viele Volkstänze und
eine komplexe Liedkunst, die alttürkische Bardenmusik fortführte.
Betritt man heute eine Dönerbude, schallt einem die völlig andere
Tonalität aus den Lautsprechern entgegen. Denn auch die aktuelle tür-
kische Popmusik greift die Eigenheiten des nationalen Stils auf. Sofort
erkennbar ist das engtönige Melos, das auf dem speziellen Tonsystem
der arabischen Musik aufbaut. Die Oktave wird in 24 Töne unterteilt,
besitzt also genau doppelt so viel Töne wie das westliche Tonsystem.
Die über 90 existierenden Modi beruhen auf 7-tönigen Skalen. Sie nut-
zen übermäßige, große, mittlere und kleine Sekundintervalle. Der Vier-
tel- und Dreiviertelton ist ihr Erkennungsmerkmal. Hinzu kommt ein
für westliche Ohren nervöser Rhythmus, oft unregelmäßig im 7er oder
9er-Metrum und auf speziellen Schlaginstrumenten gespielt. Er beein-
flusste manchen Jazzer. Der aus Ankara gebürtige Schlagzeuger Okay
Temiz etwa trug mit der Gruppe Oriental Wind die Rhythmen seiner
türkischen Heimat in den Jazz der 1970er Jahre. Zuvor hatten bereits
amerikanische Jazzer türkische Elemente in ihre Musik aufgenommen,
9545_KM_01-12-09_c.indd 545_KM_01-12-09_c.indd 5 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
6
so etwa der Pianist Lennie Tristano, der 1955 einen raffinierten »Tur-
kish Mambo« einspielte. Auf Dave Brubeck legendärem Album Time
out (1959) findet sich das heute gespielte Stück Blue Rondo à la Turk.
Das folgende Konzert löst also nicht nur die Grenzen zwischen Klas-
sik und Jazz, notiertem Werk und Improvisation auf, sondern begibt sich
auf eine Spurensuche durch die über 200-jährige wechselseitige Beein-
flussung von türkischer und europäischer Musik. Mit einem klassisch
ausgebildeten türkischen Pianisten und Komponisten sowie einem im
Istanbul geborenen Jazzer, der einmal vor dem Hintergrund einer Völ-
ker verständigenden Weltmusik äußerte: »Zwischen dem Jazz und der
türkischen Musik besteht für mich ein Geben und Nehmen.«
Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331
Abgesehen vom berühmten Schlusssatz hat Wolfgang Amadeus
Mozarts zwischen 1781 und 1783 entstandene Klaviersonate A-Dur
KV 331 nichts mit türkischer Musik zu tun. Vielmehr handelt es sich um
ein Werk galanten Zuschnitts, das mit einer der eingängigsten Melo-
dien Mozarts anhebt. Von schlichter Grazie ist das ruhige 6/8-tel-Thema
erfüllt, das in sechs Variationen ebenso einfach wie ausdrucksvoll
verändert wird. Man mag dabei eher an verspieltes Rokokoporzellan
denken als an die Expressivität der vorangegangenen a-Moll-Sonate
KV 330. Der nächste Satz entpuppt sich als frei hingeworfenes Menu-
ett, das durch die reiche harmonische Erfindung gefangen nimmt.
Das köstliche Rondo »Alla Turca« ist ein Beispiel dafür, was Mozart
unter »türckischer Musick« verstand, die beim Wiener Publikum einen
gehörigen Effekt hervorrief. Vielleicht ist das Thema ein Nebenprodukt
der zeitgleich entstandenen Oper Die Entführung aus dem Serail (1782),
einer der größten Theatererfolge des Komponisten. Die kurzatmigen
Motive bleiben sofort im Gedächtnis haften. Dem von einem Triller
eingeleiteten Kopfthema folgt ein martialisches Dur-Motiv. Die Beglei-
tung der linken Hand imitiert das Stampfen und Wirbeln der typischen
Schlaginstrumente mit einer starken Betonung der ersten Zählzeit.
Kurze Diskant-Vorschläge erinnern an orientalische Glöckchen oder
Schellenbäume. Prägnant ausgearbeitet ist das Spiel mit dynamischen
Kontrasten, die auch die Ouvertüre zur Entführung prägen, über die
9545_KM_01-12-09_c.indd 645_KM_01-12-09_c.indd 6 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
7
Mozart äußerte: »Ich glaube, man wird dabey nicht schlafen können,
und sollte man eine ganze Nacht durch nichts geschlafen haben.«
Für die Ohren der Wiener Bürger des 18. Jahrhunderts klang die Jani-
tscharenmusik nicht so militärisch streng wie die eigenen Märsche,
sondern »kurz und lustig«, wie Mozart an anderer Stelle meint. Mitun-
ter steckt dahinter ein Hang zur Verniedlichung, der sich auch im Blick
auf andere Kulturen zeigt (so der chinesischen). Dennoch sorgt die
eigenwillig genutzte Tonart a-Moll für einen sinnlich-fremdländischen
Klang. Ein Zwischenspiel in fis-Moll setzt auf rasante Läufe der rechten
Hand und die Coda bäumt sich in gepflegter Barbarei mächtig auf.
Maurice Ravel: »Blues« aus der Violinsonate (1923 – 1927)
Mitten in den Geigenunterricht seines Freundes George Enescu stürzte
eines Tages Maurice Ravel. »Die Tinte auf seiner Sonate für Violine
und Klavier war noch nicht trocken, aber sein Verleger Durand wollte
sie sofort hören«, berichtet der Geiger Yehudi Menuhin über diesen
kuriosen Vorfall, den er als junger Schüler miterlebte. »Enescu spielte
mit Ravel am Klavier das komplizierte Werk vom Blatt, unterbrach nur
gelegentlich, um sich etwas genauer erklären zu lassen. Ravel hätte
das genügt. Enescu aber meinte, sie sollten das Stück doch lieber
nochmals durchgehen, legte die Noten weg und spielte es aus dem
Gedächtnis noch einmal.«
Ganz gleich ob diese Anekdote nun wahr ist oder nicht – sie gibt
einen lebendigen Einblick in das Pariser Musikleben jenes Frühjahrs
1927, in dem Ravel seine Violinsonate vollendete. Fast fünf Jahre hatte
er an ihr gefeilt, immer wieder unterbrochen von anderen Werken. Doch
das Ergebnis war famos. Der ausgedünnte Klaviersatz bewegt sich häu-
fig in linearer Zwei- und Dreistimmigkeit. Dieser klassizistische Stil lag
damals in der Luft, er kehrte sich vom spätromantisch-»parfümierten«
Schwulst ab. Diesen neuen Zeitgeist forderte auch die »Groupe des Six«,
ein Zusammenschluss gleich gesinnter französischer Komponisten. Klar,
übersichtlich und pointiert sollte die Musik fortan sein.
Zu einer Inspirationsquelle gehörte nun sogar die Alltagsmusik. So
fand der junge Jazz Eingang in Ravels Sonate. Als »Blues« ist ihr zweiter
Satz bezeichnet. Der Komponist behandelt ihn jedoch nach eigener
9545_KM_01-12-09_c.indd 745_KM_01-12-09_c.indd 7 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
8
Aussage »unter dem Blickwinkel eines Franzosen«. Bitonal stehen sich
Klavierbegleitung (As-Dur) und Violine (G-Dur) gegenüber, schlagende
Banjo-Rhythmen werden von beiden Instrumenten imitiert. Ravel
erklärt seine Musik als »penible Stilisierung« von amerikanischen »Bau-
materialien«. Den zeitgemäßen Stil von Ravels Violinsonate erkannten
die Zuhörer der Pariser Uraufführung am 30. Mai 1927 natürlich sofort.
Jorge Sánchez-Chiong: Crin (1996/1997)
Als »Wildkatzen-Solostück« wurde Jorge Sánchez-Chiongs Crin vom
Berliner Tagesspiegel einmal beschrieben. Die Komposition für Solo-
Violine entstand in enger Zusammenarbeit mit der moldawischen
Geigerin Patricia Kopatchinskaja, die das Werk am 29. März 1997 erst-
mals in Wien präsentierte. Der Titel heißt auf Deutsch »zerstobenes
Pferdehaar«. Er verweist einerseits auf die Bogenhaare der Geige,
andererseits auf das gleichnamige Gedicht des kubanischen Poe-
ten und Freiheitskämpfers José Martí (1853 – 1895). Dessen Text ist
Poesie über Poesie, aber auch die Aufforderung zu Extrovertiertheit.
Der Komponist bezeichnete sein Stück entsprechend als »Musik über
Musik« – wobei sämtliche Aspekte des Musik Machens wie in einem
Brennspiegel gebündelt werden.
Fast so wild wie die musikalische Mischung seiner Werke ist die
kubanisch-chinesische Abstammung von Sánchez-Chiong. In Caracas/
Venezuela geboren, lebt er seit 1988 als Musiker in Wien, wo er bei
Francis Burt und Michael Jarrell seine Ausbildung erhielt. Seine Werke
überwinden die starren Grenzen von Komposition und Improvisation,
beziehen elektronische Klänge, Videokunst und Tanz mit ein.
Dave Brubeck: Take Five und Blue Rondo à la Turk (1959)
Ähnlich populär wie Mozarts Rondo »Alla turca« wurde in den letzten
50 Jahren das Stück »Take Five«. 1959 auf Dave Brubecks Album Time
out veröffentlicht, avancierte der Track im 5/4-tel-Takt zu einem der
meist gecoverten Stücke in Jazz und Pop. Doch im Grunde gebührt
nicht Brubeck die Krone an diesem swingenden Meisterwerk, sondern
9545_KM_01-12-09_c.indd 845_KM_01-12-09_c.indd 8 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
9
Paul Desmond, dem Altsaxofonisten des Dave Brubeck Quartets. Er
erfand die eingängige Melodie über den ostinat vom Klavier repetier-
ten zwei Akkorden, erst im Bridgeteil wird die Harmonik etwas erwei-
tert. Das Stück ist auf das vollendete Schlagzeugsolo des Drummers
Joe Morello zugeschnitten.
Stilprägend für das Dave Brubeck Quartet war die neue Art eines
intellektuellen Jazz, der sich bei Formmodellen der Klassik bediente.
Der Pianist studierte Komposition am Mills College in Oakland beim
Franzosen Darius Milhaud und hörte in Kalifornien Vorlesungen des
Zwölftöners Arnold Schönberg. Milhaud prophezeite übrigens den
»unkonventionellen Weg« dieses »Einzelgängers«. Bereits seit seiner
Jugend hatte Brubeck auch in Swingorchestern gespielt, leitete im
Zweiten Weltkrieg ein Militärorchester und fühlte sich zur musikali-
schen Avantgarde hingezogen. Als einer der ersten holte Brubeck den
Jazz aus den verrauchten Kneipen und verstand ihn als anspruchsvolle
Kammermusik, in der jede Phrase kompositorisch durchdacht war.
Bach’sche Kontrapunktik und moderne Bitonalität treten zu jazzigen
Phrasen gleichberechtigt hinzu. Die Befürworter des ursprünglichen,
in der Intonation »dreckigen«, souligen und aus dem Blues entwi-
ckelten Jazz lehnten diese akademische Verfeinerung ab. Dennoch
gehörte Brubecks Quartet zu den erfolgreichsten Formationen des
Jazz und sprach eine ganz neue Zuhörerschicht an.
Auf dem Album Time out experimentiert Brubeck mit unre-
gelmäßigen Taktarten, wie bereits der Track Take Five beweist. Als
Eröffnungsstück des Albums erklingt ein Blue Rondo à la Turk im 9/8-tel-Takt. Dabei werden die neun Zählzeiten nicht – wie üblich – in
3+3+3 zerlegt, sondern in 2+2+2+3. Der Titel steht formal in klassi-
scher Rondoform, der nervös pulsierende Refrain und der unregel-
mäßige Rhythmus scheinen von türkischer Folklore beeinflusst. Die
Couplets werden für jazzige Einfälle genutzt und formvollendet mit
dem Hauptthema verbunden.
Kompositionen von Fazıl Say
In heutigen Klassikkonzerten ist es unüblich, wenn viele Eigenkom-
positionen erklingen und auch noch improvisiert wird. Das war zu
9545_KM_01-12-09_c.indd 945_KM_01-12-09_c.indd 9 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
10
Mozarts Zeiten anders, als so genannte »Akademien« stets auf den
entsprechenden Komponisten, der zugleich Interpret war, zugeschnit-
ten wurden. Der Salzburger Wunderknabe fantasierte auch mal frei
drauf los und riss die Zuhörer durch seine Spontaneität von den Sitzen.
Diesen Geist lässt der türkische Pianist-Komponist Fazıl Say wieder
aufleben und verbindet ihn mit dem Jazz, wo die Einheit von Kompo-
nist und Interpret ja selbstverständlich ist.
Sein Klavierstück Black Earth (1997) basiert auf einem Volkslied des
in der Türkei sehr bekannten blinden Dichters und Sängers Asik Veysel
(1894 – 1973). Er besingt jene Einsamkeit, die den von seiner Gelieb-
ten Verlassene umfängt. Das Klavier imitiert zu Beginn die gezupften
Saiten der türkischen Langhalslaute Saz. Das Stück verschmilzt Jazzim-
provisation mit einer kurzen Paraphrase im Stile Franz Liszts.
Von feiner Klanglichkeit wird Says Violinsonate (1997) umschlos-
sen. Zwischen den melancholischen Außenteilen unternimmt die
Musik eine Reise durch Says Heimat Anatolien und die dort vorherr-
schende Folklore. Im dritten Satz »Perpetuum mobile« etwa, imitiert
die Violine das volkstümliche, aus einem Stück Holz gefertigte Streich-
instrument Kemençe. Das Instrument wird meist im Stehen oder zum
Tanz gespielt und dabei mit der linken Hand frei in der Luft gehalten.
Der vierte Satz beruht – ähnlich wie »Black Earth« – auf einem trauri-
gen türkischen Volkslied (»Odam Kireçtir Benim«).
Einer Kerngattung der Romantik, von Chopin und Brahms per-
fektioniert, folgen Says 2005 komponierten Drei Balladen für Klavier.
Auch sie stecken voll poetischen und historischen Bezügen. Das erste
Stück ist nur auf den weißen Tasten zu spielen und erinnert an den
türkischen Schriftsteller Nazim Hikmet (1902 – 1963), der sich für kom-
munistische Gedanken begeisterte und daher in seinem Land ver-
folgt wurde. In Anatolien suchte er den Kontakt zum einfachen Volk.
»Kumru« – der Titel der zweiten Ballade – ist ein häufig vorkommender
Mädchenname und heißt übersetzt Taube. Der orientalische Barden-
oder Minnegesang ist in diesem wie im folgenden Stück »Sevenlere
dair« (Für die Liebenden) die maßgebliche Inspirationsquelle. Beide
Titel beziehen sich auf das in der islamischen Welt bekannte mittelal-
terliche Traktat »Das Halsband der Taube. Von der Liebe und den Lie-
benden«, das der maurische Universalgelehrten Ibn Hazm al-Andalusi
(994 – 1064) in Spanien verfasste.
9545_KM_01-12-09_c.indd 1045_KM_01-12-09_c.indd 10 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
11
Ein immergrüner Songklassiker von George Gershwin ist das
elegische Summertime aus der Oper Porgy and Bess (1935). Say hat
die bekannte Melodie mehrfach bearbeitet. Die heute aufgeführte
Fantasie für Klavier entstand 2006 als Zugabe-Stück seiner Recitals
und wurde auch auf Jazzfestivals wie in Montreux aufgeführt. Der
Komponist hat die kurzen Variationen so charakterisiert: »Sie begin-
nen und enden sehr meditativ, ruhig und kantabel. Gershwins Melo-
die erscheint in der Mitte und geht in eine swingende, sehr virtuose
Presto-Fortsetzung über.«
Vielen türkische Schlaginstrumente wie Kudüm (ein kleines, mit
Fell bespanntes Trommelpaar) oder Glockenspiel nutzt Says Violinkon-
zert 1001 Nights in the Harem (2007). Daher eignet sich das ursprüng-
lich für Violine und Orchester konzipierte Werk für eine exotische Tri-
obearbeitung mit Violine, Klavier und Perkussion. Für die Geigerin
Patricia Kopatchinskaja im Auftrag des Luzerner Sinfonieorchesters
geschrieben und am 20. Februar 2008 uraufgeführt, entführt das Werk
in eine sinnlich-orientalische Welt. Bei der Titelfindung spielte das
Märchenbuch »1001 Nacht« eine wesentliche Rolle. Wie die Schehe-
razade in Rimski-Korsakows gleichnamiger Tondichtung übernimmt
die Geige hier die Rolle der Erzählerin und leitet von Satz zu Satz.
Im ersten werden verschiedene Haremsfrauen vorgestellt, bevor der
zweite sich in lustvolle Tänze stürzt. Der dritte Satz spielt am folgenden
Morgen und bietet nach Says Aussage wiederum »Variationen über ein
berühmtes türkisches Lied«. Der in der heute gespielten Trioversion
fehlende vierte Satz bietet einen Nachklang auf das Geschehen.
Mit Says vorbeihuschendem Alla turca Jazz (2003) schließt sich der
Kreis zum Eröffnungsstück des Abends, Mozarts Klaviersonate KV 331.
Die Komposition beginnt wie das originale Rondo »Alla turca«. Doch
bereits nach den ersten acht Takten driftet das Stück immer tiefer in
jazzige Regionen, baut swingende Synkopen und Blue-Notes ein, die
rechte Hand rast in Sechzehnteln über die Tastatur. Das Besondere
an dieser Bearbeitung ist, dass Say Mozarts türkisches Kolorit nicht
verändert und mit authentischer Folklore zurechtrückt. Er verjazzt das
Stück lediglich und belässt es ansonsten in seinem Charakter – Mozart
hätte sicher seinen Spaß daran.
Matthias Corvin
9545_KM_01-12-09_c.indd 1145_KM_01-12-09_c.indd 11 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
12
Patricia Kopatchinskaja
Patricia Kopatchinskaja wurde in Moldavien geboren. Sie studierte
Komposition und Violine in Wien und Bern (u. a. bei E. Tschugaeva
und Igor Ozim). Im Jahr 2000 gewann sie den Internationalen
Henryk-Szeryng-Wettbewerb in Mexiko, 2002 den Internati-
onal Credit Suisse Group Young Artist Award und in der Saison
2002/2003 spielte sie als »Rising Star« u. a. auch in der Kölner
Philharmonie. 2004 wurde ihr der New Talent – SPP Award der
European Broadcasting Union (EBU) verliehen und 2006 der
Förderpreis des Deutschlandfunks. Patricia Kopatchinskaja spielte
als Solistin mit Orchestern wie z. B. den Wiener Philharmonikern,
den Wiener Symphonikern, dem Philharmonia Orchestra, dem Deutschen Symphonie-
Orchester Berlin, der Staatskapelle Berlin, dem SWR-Radiosinfonieorchester Stuttgart
und dem Mahler Chamber Orchestra unter Dirigenten wie Andrey Boreyko, Peter Eötvös,
Vladimir Fedosseyev, Philippe Herreweghe, Mariss Jansons, Philippe Jordan, Neeme und
Paavo Järvi, Roger Norrington, Sakari Oramo, Dennis Russell Davies und Stanislaw Skrowa-
czewski. Sie gastiert regelmäßig in Konzertsälen wie Carnegie Hall und Lincoln Center New
York, Musikverein und Konzerthaus Wien, Mozarteum Salzburg, Berliner und Kölner Phil-
harmonie, Tonhalle Zürich, dem Concertgebouw Amsterdam u. a. Patricia Kopatchinskaja
erhielt darüber hinaus Einladungen u. a. vom Lucerne Festival, dem Menuhin-Festival in
Gstaad, dem Montreux Jazz Festival, den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen,
von Wien Modern und den Kammermusifestivals von Mondsee, Delft, Kuhmo, Oxford, West
Cork und Antalya. Zu ihren Klavierpartnern zählen Fazıl Say, Polina Leschenko, Mihaela
Ursuleasa und Henri Sigfridsson. Patricia Kopatchinskaja, die gelegentlich auch selber
komponiert, spielte zahlreiche Uraufführungen, darunter die für sie geschriebenen Violin-
konzerte von Johanna Doderer, Otto Zykan, Gerald Resch, Gerd Kühr, Jürg Wyttenbach
und Fazıl Say sowie Werke u. a. von Richard Carrick, Violeta Dinescu, Michalis Economou,
Ludwig Nussbichler, Ivan Sokolov und Boris Yoffe. Ihre zusammen mit Fazıl Say aufge-
nommene Recital-CD erhielt den Prix Excellentia des Luxemburgischen Musikmagazins
Pizzicato und 2009 den deutschen Schallplattenpreis Echo. 2009 erschienen zwei weitere
CDs mit dem Violinkonzert von Fazıl Say und sämtlichen Werken Beethovens für Violine
und Orchester (mit dem Orchestre des Champs-Elysées und Philippe Herreweghe). Patricia
Kopatchinskaja ist good-will-Botschafterin der Stiftung Terre des Hommes und unterstützt
damit Hilfsprojekte für notleidende Kinder in Moldavien. In der Kölner Philharmonie war
sie zuletzt im März 2003 zu Gast.
9545_KM_01-12-09_c.indd 1245_KM_01-12-09_c.indd 12 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
13
Fazıl Say
Fazıl Say wurde 1970 in Ankara geboren und studierte am dortigen
Konservatorium Klavier und Komposition. Ein Stipendium ermög-
lichte es dem damals 17-jährigen, für fünf Jahre in Düsseldorf mit
David Levine am Robert-Schumann-Institut zu arbeiten. Von 1992
bis 1995 setzte er seine Studien am Berliner Konservatorium fort.
1994 gewann er die Young Concert Artists International Auditions,
was den raschen Start seiner internationalen Karriere bedeutete.
Fazıl Say gastierte bei Orchestern wie dem New York Philhar-
monic, dem Israel Philharmonic, dem Philadelphia Orchestra, dem
Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam, dem Orchestre
National de France, den Wiener Symphonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, dem
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und anderen führenden Orchestern welt-
weit. Er spielte u. a. beim Lucerne Festival, beim Klavier-Festival Ruhr, beim Rheingau
Musik Festival, beim Europäischen Musikfest in Stuttgart, beim Verbier Festival, beim
Montpellier Festival, beim Beethovenfest Bonn sowie in allen führenden Konzerthallen
der Welt wie dem Concertgebouw Amsterdam, der Berliner Philharmonie, dem Musikverein
Wien, dem Konzerthaus Wien, oder der Carnegie Hall in New York. 2003/2004 gab er seine
Debüts u. a. bei den Salzburger Festspielen, beim Lincoln Center Festival New York, bei
der International Piano Series London und bei der World Piano Series Tokyo. Zu seinen
Kammermusikpartner zählen u. a. Yuri Bashmet und Shlomo Mintz. Mit Maxim Vengerov
ging er 2004 auf Tournee durch Europa und in die USA. 2006 gründete er zusammen mit
Patricia Kopatchinskaja ein Duo. Seine Leidenschaft für Jazz und Improvisation führte zur
Gründung eines »Worldjazz«-Quartetts zusammen mit dem türkischen Ney-Virtuosen
Kudsi Ergüner. Neben dem Konzertieren als Pianist ist Fazıl Say gleichermaßen als Kompo-
nist tätig. Er erhielt Kompositionsaufträge u. a. vom türkischen Kulturministerium, von
Radio France, von der ETH Zürich, der Stadt Wien, den Salzburger Festspielen sowie vom
WDR und dem Konzerthaus Dortmund. Seine Diskographie umfasst eine CD ausschließlich
mit eigenen Werken, eine Aufnahme von drei Klavierkonzerten Mozarts mit dem Zürcher
Kammerorchester unter Howard Griffith, jeweils eine CD mit Beethoven- und mit Haydn-
Sonaten, eine Aufnahme der Luzerner Uraufführung seines Violinkonzerts 1001 Nights in
the Harem sowie eine Recital-CD mit Patricia Kopatchinskaja, für die beide Künstler 2009
mit dem Echo ausgezeichnet wurden. 2008 wurde Fazıl Say von der EU zum Botschafter
des interkulturellen Dialogs ernannt. In der Kölner Philharmonie war Fazıl Say zuletzt im
Januar 2005 zu Gast.
9545_KM_01-12-09_c.indd 1345_KM_01-12-09_c.indd 13 27.11.2009 16:31:16 Uhr27.11.2009 16:31:16 Uh
14
Burhan Öçal
Burhan Öçal hat sich als herausragender Perkussionist und
Darbuka-Spieler, als Komponist und als Filmschauspieler einen
Namen gemacht und gilt als eine Art Stil-Ikone türkischer
Kultur und Musik im besonderen. Er lebt heute in Zürich und in
Istanbul. Als Pendler zwischen den Welten kam er schon früh
mit den künstlerischen Ausdrucksformen unterschiedlicher
Kulturkreise in Berührung. Seine Neugierde und Begeisterung
für die verschiedensten Musikstile führten ihn mit bedeutenden
internationalen Musikern und Künstlern zusammen, mit denen
er zum Teil bis heute engen Kontakt hat. So arbeitete er bereits
früh mit den Schweizer Jazzmusikern Pierre Favre und George Gruntz zusammen, mit der
portugiesischen Pianistin Maria Joao Pires oder mit dem Gründer von Weather Report,
Joe Zawinul. Rund zehn Jahre wirkte er in Zawinuls sinfonischem Jazzprojekt mit, das er
nachhaltig prägte. In diese Zeit fiel die Gründung von Öcals erster Jazzfunk-Band, der sich
erste Plattenaufnahmen anschlossen. Nie hat er jedoch seine Wurzeln vergessen. In den
über 16 Jahren seit seiner Gründung hat das Istanbul Oriental Ensemble in zahlreichen
Ländern gastiert und mehrfach Schallplattenpreise, u. a. den Preis der deutschen Schall-
plattenkritik, erhalten. In dieser Zeit gab er zahlreiche Auftritte mit Sting und unternahm
Konzerttourneen durch die USA, u. a. mit dem Kronos-Quartett und dem Gitarristen Eliot
Fisk, mit dem er über viele Jahre hinweg als Duo in Europa und Amerika gastierte. Mit
dem amerikanischen Bassgitarristen Jamaaladeen Tacuma veröffentlichte er das Album
Alla turca. Michel Comte, Paco de Lucia oder Andreas Vollenweider sind nur einige weitere
Partner, mit denen er bislang auf der Bühne stand. Regelmäßig gastiert er bei namhaften
Jazzfestivals in Montreux, Montreal, Rom, Paris, Chicago, Berlin, Istanbul, Wien, Moskau
oder beim Womad World Music Festival. Mit seiner Trakya All Stars Band arbeitet er zurzeit
und noch über die kommenden zehn Jahre an einem »Sultan«-Projekt von 36 CDs, das je
eine CD einem Sultan widmet. Mit Howard Griffiths und dem Züricher Kammerorchester hat
er eine Reihe seiner eigenen Kompositionen eingespielt. Burhan Öçal war darüber hinaus
Gast zahlreicher weiterer internationaler Orchester und konzertierte in Europa, Asien,
Nordafrika, im Mittleren Osten, in Süd- und Nordamerika. In der laufenden Saison gastiert
er u. a. mit Fazıl Say und Patricia Kopatchinskaja in Tokyo, Paris, Dortmund, Bremen und
heute abend in Köln. Bei uns war Burhan Öçal zuletzt im Oktober 2007 zu Gast.
9545_KM_01-12-09_c.indd 1445_KM_01-12-09_c.indd 14 27.11.2009 16:31:17 Uhr27.11.2009 16:31:17 Uh
15
Jugendprojekt der Kölner Philharmonie
Zur Vorbereitung auf das heutige Konzert besuchten der türkische Musiker Selcuk Alika und
eine Jugendreferentin der KölnMusik, Lioba Bärthlein, eine 10. Klasse der Waldorfschule
Gummersbach in ihrem Musikunterricht. Selcuk Alika stellte typische Schlaginstrumente
der türkischen Musik vor, die die Schülerinnen und Schüler auch selber ausprobieren
konnten. So wurden verschiedene Rhythmuspatterns gemeinsam musiziert. Abschließend
spielte Lioba Bärthlein den »Türkischen Marsch« aus Mozarts Klaviersonate A-Dur KV 333
vor, welcher im Hinblick auf Einflüsse der türkischen Musik untersucht wurde.
Die nächsten Termine der Jugendprojekte:
Montag, 25.01.2010, 18:00 und Donnerstag, 28.01.2010, 12:30
Aufführung des Tanzprojektes zur Musik von Mussorgskys Bilder einer Ausstellung
Insgesamt sechs Klassen der Jahrgangsstufen 4 – 6 setzen sich seit Oktober mit
Modest Mussorgskys Bildern einer Ausstellung in Workshops auseinander und entwi-
ckeln zusammen mit drei Tanzpädagogen Choreografien, welche sie in zwei öffent-
lichen Aufführungen auf der Bühne der Kölner Philharmonie präsentieren.
Seit über 15 Jahren bietet die Betreibergesellschaft der Kölner Philharmonie, die Köln-
Musik GmbH, zu ausgewählten Konzerten Jugendprojekte für weiterführende Schulen an.
Diese Projekte werden gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Wenn Sie Informationen über unsere Jugendprojekte haben möchten, informieren Sie sich
unter www.koelner-philharmonie.de oder schreiben Sie uns:
KölnMusik GmbH
Kinder- und Jugendprojekte
Lioba Bärthlein, Agnes Rottland, Andrea Tober
Bischofsgartenstr. 1
50667 Köln
Telefon: 0221–20408-350 oder -355
E-Mail: [email protected]
9545_KM_01-12-09_c.indd 1545_KM_01-12-09_c.indd 15 27.11.2009 16:31:17 Uhr27.11.2009 16:31:17 Uh
16
KölnMusik-Vorschau
Mittwoch 02.12.2009 20:00
Quartetto 1
Gewandhaus-Quartett
Felix Mendelssohn BartholdyStreichquartett Nr. 6 f-Moll op. 80
Streichquartett Nr. 3 D-Dur op. 44,1
Béla BartókStreichquartett Nr. 6 D-Dur Sz 114
Donnerstag 03.12.2009 12:30
PhilharmonieLunch
Kammermusikensemble der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Klasse Prof. Harald Schoneweg
30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadt-bummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen.
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
Nach dem Konzert direkt vom Foyer ins Café-Restaurant »Ludwig im Museum«»Ludwig im Museum« ist der Name des Café-Restaurants im Museum Ludwig, zu dem Sie ab sofort über die Wendeltreppe im Foyer direkten Zugang haben.
Lassen Sie Ihren Konzertbesuch bei einem Essen oder aber auch nur bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen!
Das Café-Restaurant hat bis auf montags an allen Wochentagen zwischen 10 Uhr und 23 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen auf ludwig-im-museum.de
Sonntag 06.12.2009 20:00
Philharmonie für Einsteiger 3
Gidon Kremer ViolineYuri Bashmet ViolaMarie-Elisabeth Hecker VioloncelloOleg Maisenberg Klavier
Gustav MahlerQuartettsatz a-Moll für Klavier und Streichtrio
Alfred SchnittkeStreichtrio
Johannes BrahmsKlavierquartett c-Moll op. 60
Donnerstag 10.12.2009 12:30
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester KölnJames Gaffigan Dirigent
30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadt-bummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen.
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln
9545_KM_01-12-09_c.indd 1645_KM_01-12-09_c.indd 16 27.11.2009 16:31:17 Uhr27.11.2009 16:31:17 Uh
Roncalliplatz50667 Köln
PhilharmonieHotline
0221.280 280
in der Mayerschen Buchhandlung
Neumarkt-Galerie50667 Köln
koelner-philharmonie.de
© Be
rnar
d De
lort
Mittwoch 27. 01.2010 20:00
José Fernández Torres »Tomatito« GitarreEl Cristi GitarreSimón Román GesangMorenita de Illora GesangLucky Losada PercussionJosé Maya Tanz
José Fernández Torres »Tomatito« ist der Inbegriff des lebendigen Flamenco. Zusammen mit weiteren Musikern und einer Tänzerin macht er diesen Abend zu einem Feuerwerk des Flamencos.
KölnMusik€ 25,–
9545_KM_01-12-09_c.indd 1745_KM_01-12-09_c.indd 17 27.11.2009 16:31:17 Uhr27.11.2009 16:31:17 Uh
18
Freitag 11.12.2009 20:00
Piano 2
Elisabeth Leonskaja Klavier
Maurice Ravel Valses nobles et sentimentalesfür Klavier
George Enescu Sonate für Klavier Nr. 1 fis-Moll op. 24, 1
Claude Debussy Le vent dans la plaineLa fille aux cheveux de linaus: Préludes Band 1Zwölf Stücke für Klavier
Feux d’artificeaus: Préludes Band 2Zwölf Stücke für Klavier
Franz Schubert Sonate für Klavier A-Dur D 959 (1828)
Samstag 12.12.2009 20:00
Camilla Tilling SopranMatthew White CountertenorJohn Tessier TenorChristopher Purves Bariton
Orchestre et Chœur du Concert d’AstréeEmmanuelle Haïm Dirigentin
Georg Friedrich HändelThe Messiah HWV 56
Sonntag 13.12.2009 16:00
Rising Stars – die Stars von morgen 3
Cora Burggraaf MezzosopranChristoph Berner Klavier
Lieder vonHugo WolfErnest ChaussonKurt Weill
Robert SchumannGedichte der Königin Maria Stuart op. 135
Maurice RavelHistoires naturelles
Nominiert von Het Concertgebouw Amsterdam und dem Palais des Beaux-Arts, Bruxelles.
15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll in Zusammen arbeit mit dem Fono Forum
Donnerstag 17.12.2009 12:30
PhilharmonieLunch
WDR Sinfonieorchester KölnRupert Huber Dirigent
30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadt-bummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen.PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln
9545_KM_01-12-09_c.indd 1845_KM_01-12-09_c.indd 18 27.11.2009 16:31:18 Uhr27.11.2009 16:31:18 Uh
19
Donnerstag 17.12.2009 20:00
Klassiker! 3
Radu Lupu Klavier
Die Deutsche Kammerphilharmonie BremenPaavo Järvi Dirigent
Igor StrawinskyPulcinella-Suite
Robert SchumannKonzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97»Rheinische«
Zu diesem Konzert findet in Schulen ein Jugendprojekt der KölnMusik statt. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Samstag 19.12.2009 20:00
Ludwig Sebus und viele kölsche Künstler
Kölsche Weihnacht
Dem christlichen Geist des Weihnachtsfestes entsprechend ist das Publikum gebeten, Weihnachtsgeschenke für Kölner Obdachlose unter dem Baum im Foyer der Kölner Philharmonie abzulegen.
Sonntag 20.12.2009 20:00
Leif Ove Andsnes KlavierRobin Rhode visuals
Pictures Reframed
Thomas LarcherNeues Werk
Robert SchumannKinderszenen op. 15
Modest MussorgskyBilder einer Ausstellung
Der Wunsch, klassische Musik und zeitgenössische Kunst miteinander zu verbinden, inspirierte Leif Ove Andsnes zu diesem Programm, als dessen Höhepunkt Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung« mit der Aktionskunst des südafrikanischen Künstlers Robin Rhode zusammentrifft: neu gerahmte Bilder!
Mit Unterstützung von StatoilHydroGefördert durch das Kuratorium der KölnMusik e.V.
Montag 21.12.2009 20:00
Katharina Leyhe SopranUrsula Thurmair AltAntonio Badinski TenorDavid Pichlmaier Bariton
Philharmonischer Chor Köln
Philharmonisches Sinfonieorchester KölnHorst Meinardus Dirigent
Johann Sebastian BachWeihnachtsoratorium BWV 248, Teile I, II, V und VI
Philharmonischer Chor Köln
Dienstag 22.12.2009 20:00
Irish Harp OrchestraPlanxty O‘Rourke Irish Dance CompanyJanet Harbison Leitung
Irish Christmas – Songs and Dances of Ireland
9545_KM_01-12-09_c.indd 1945_KM_01-12-09_c.indd 19 27.11.2009 16:31:18 Uhr27.11.2009 16:31:18 Uh
Redaktion: Sebastian LoelgenTextnachweis: Der Text von Matthias Corvin ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Marco Borggreve S. 12, 13, 14Corporate Design: Rottke WerbungUmschlaggestaltung: Hida-Hadra BiçerUmschlagsabbildung: Jörg Hejkal
Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Philharmonie Hotline +49.221.280280koelner-philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!
Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie undGeschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Kölnkoelner-philharmonie.de
9545_KM_01-12-09_c.indd 2045_KM_01-12-09_c.indd 20 27.11.2009 16:31:18 Uhr27.11.2009 16:31:18 Uh
Roncalliplatz50667 Köln
PhilharmonieHotline
0221.280 280
in der Mayerschen Buchhandlung
Neumarkt-Galerie50667 Köln
koelner-philharmonie.de
© Ch
ris Le
e
Donnerstag 28. 01. 20:00
Thomas Hampson Bariton
New York PhilharmonicAlan Gilbert Dirigent
Werke vonJoseph Haydn, John Adams, Franz Schubert, Alban BergON – Schlüsselwerke der Neuen Musik
Freitag 29. 01. 20:00 Yefim Bronfman Klavier
New York PhilharmonicAlan Gilbert Dirigent
Werke vonMagnus Lindberg, Sergej Prokofjew, Jean SibeliusGefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
KölnMusik€ 10,– 35,– 60,– 85,– 110,– 130,– € 75,– Chorempore (Z)
Alan Gilbert Dirigent
9545_KM_01-12-09_c.indd U445_KM_01-12-09_c.indd U4 27.11.2009 16:31:18 Uhr27.11.2009 16:31:18 Uh