VL Neue Politische Okonomie6. Durchsetzung spezieller Interessen: Lobbying und
Rent-Seeking
PD Dr. Jan Schnellenbach
Lehrstuhl fur FinanzwissenschaftRuprecht-Karls-Universitat Heidelberg
Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Uberblick
Interessensdurchsetzung im WahlkampfWahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Rent-SeekingDas Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
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Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)
Die Marktteilnehmer:
I 2 Kandidaten A,B
I 1 Wahler W
I 1 (potentieller) Spender S
Relative Produktivitat der beiden Kandidaten:
I θA = 1, dies ist allgemein bekannt
I θB ∈ {0, 2}, dies ist private Information von B und beides istgleich wahrscheinlich
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)
Weitere Annahmen:
I die Kandidaten sind amtsmotiviert
I Nutzen der Wahler: u = θ
I Kandidat B kann θB zu Kosten in Hohe von c ∈ (0, 1)glaubhaft kommunizieren.
I Die Kandidaten kennen θB , der Wahler aber nicht.
I S kann c an B spenden – muß aber nicht.
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 1: keine Kampagne
I keine Information fur W uber B
I E [U|R = B] = 12 · 0 + 1
2 · 2 = 1
I der (risikoneutrale) Wahler ist indifferent zwischen A und B
I jeder Kandidat gewinnt mit pA = pB = 12
I ex ante erwartet der Wahler eine Wohlfahrt u = 1, ex postkonnte er mit B auch u = 0 oder u = 2 realisieren.
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Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 2: eine effiziente KampagneI ein informierter Burokrat trifft die Entscheidung uber den
Einsatz von cI falls θB = 0 → keine KampagneI falls θB = 2 → c wird steuerfinanziert in eine Kampagne
investiert
I W wahlt B, falls er das Signal der Investition in c erhalt
I ex ante erwarteter Nutzen von W :
(1) E [u] =1
2+
1
2(2− c) =
3
2− 1
2c > 1
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 2: eine effiziente Kampagne
I ex ante ist die Wahlwahrscheinlichkeit wieder pA = pB = 12
I Szenario 2 stellt relativ zu Szenario 1 eine Paretoverbesserungdar (den Nutzen der Kandidaten ebenfalls berucksichtigend)
I Problem: Mogliche Kollusion zwischen Burokrat undAmtsinhaber
I Frage: Was andert sich durch den privaten Spender S?
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 3: privater Spender, ideologisch motiviert
I S will, daß B unabhangig von θB die Wahl gewinnt
I Nutzenfunktion von S :
(2) us = bw − k
mit b > 0: Praferenzparameter; w = 1 falls B gewinnt, w = 0falls nicht; k : Hohe der Spende an B
I Zeitablauf:I Kandidaten erfahren θBI S entscheidet uber kI falls k ≥ c entscheidet B, ob er c investieren will oder nichtI Wahler trifft seine Entscheidung.
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Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 3: privater Spender, ideologisch motiviert
Falls b > c :
I bw − k > 0 falls w = 1, k = c
I B wird nur gewahlt, falls θB = 2
I Also: S spendet k = c und B wird gewahlt, falls θB = 2.
Falls b ≤ c :
I bw − k ≤ 0 falls w = 1, k = c
I B erhalt keine Spende von S und wird nicht gewahlt.
I Also: S spendet k = 0 und B wird nicht gewahlt, selbst wennθB = 2.
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 3: privater Spender, ideologisch motiviert
Falls b > c :
I ex ante Erwartungsnutzen des Wahlers E [u] = 12 + 1
2 · 2 = 32
I Nutzen des Wahlers wird reduziert sowohl durchI Verbot privater Kampagnenfinanzierung, als auch durchI offentliche Finanzierung von Wahlkampfen
Falls b ≤ c :
I Situation wie in Szenario 1: ex ante Erwartungsnutzen desWahlers E [u] = 1.
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Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 3: privater Spender, ideologisch motiviert
Abhilfe falls b < c?I matching funds:
I γ ∈ (0, b) festlegen so daß b > γI Staat tragt c − γ falls γ gezahlt wirdI c − γ wird steuerfinanziert
I Ergebnis:I S spendet γ nur falls θB = 2I B wird nur in diesem Fall gewahlt.I ex ante-Wohlfahrt von S steigt von 0 auf (b − γ)/2 > 0I ex ante-Wohlfahrt von W steigt von 1 auf 3/2− (c − γ)/2 > 1
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Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 4: privater Spender, durch Gegenleistung motiviert
I S interessiert nicht, wer die Wahl gewinnt
I Kandidaten konnen fur den Fall ihres Wahlsieges glaubhaftTransfers an S versprechen
I Transfer t kostet (1− λ)t an SteueraufkommenI Zeitablauf:
I Kandidaten erfahren θBI Kandidat 2 macht S ein Angebot (take-it-or-leave-it) uber tI Spender akzeptiert und zahlt c , oder nichtI Falls der S akzeptiert, entscheidet B uber die Aufnahme des
WahlkampfesI W trifft seine Entscheidung auf der Grundlage der
beobachteten Kampagnen
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)
Szenario 4: privater Spender, durch Gegenleistung motiviert
I B will nur eine Kampagne fahren, falls θB = 2
I B wird nur in diesem Fall ein Angebot an S formulieren
I W stimmt nur fur B, falls
(3) 2− (1 + λ)t > 1
I S spendet nur falls t ≥ c
I S zahlt also nur, falls
(4) (1 + λ)c ≥ 1
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Ein Modell von Ashworth (2006)Szenario 4: privater Spender, durch Gegenleistung motiviert
Resultat:
I Falls (1 + λ)c ≤ 1 existiert ein Gleichgewicht, in dem S nurzahlt, wenn θB = 2 und in dem Kandidat B nur in diesem Fallgewahlt wird.
I Multiple Gleichgewichte: Jeder Transfer t ∈(
c, 11+λ
)ist ein
Gleichgewicht
I ex ante Wohlfahrt des Wahler im fur ihn besten Fall (t = c):
E [U] =1
2· 1 +
1
2· (2− (1 + λ)c)
=3
2− (1 + λ)c
2(5)
I Wahler ist also schlechter gestellt als in Szenario 1.14 / 42
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Kampagnenfinanzierung mit nicht-informativen Signalen
Annahme 1: Lobbying im Medianwahlermodell
Referenzgleichgewicht: vollstandige Konvergenz zweier Kandidatenzur Medianwahlerposition
Annahme 2a: zunachst sind nur informative Kampagnen zulassig.
Daraus folgt sofort:
I keinerlei Anreiz von der Medianwahlerposition abzuweichen
I und auch keinerlei Anreiz Wahlkampfunterstutzung zuleisten.
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Kampagnenfinanzierung mit nicht-informativen Signalen
Annahme 2b: propagandistische Kampagnen sind zulassig, so daßfur die Wahrscheinlichkeit, daß ein Wahler i den Kandidatenj = L,R wahlt, nun gilt:
(6) πij = πij(xL, xR , ICL, ICR ,PCL,PCR)
mit
(7)∂πij
∂PCj> 0;
∂πij
∂PCk 6=j< 0
I eigene propagandistische Kampagnen fuhren immer zu einerErhohung der Wahlwahrscheinlichkeit
I eigene informative Kampagnen konnen auch Wahlerabschrecken
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Kampagnenfinanzierung mit nicht-informativen SignalenDaraus folgt:
I Kandidaten praferieren stets propagandistische gegenuberinformativen Kampagnen
I Sofern und solange fur hinreichend viele i gilt, daß
(8)∂πij
∂PCj> −
∂πij
∂xj
I ...und sofern die Veranderung der Position hinreichendWahlkampfunterstutzung generiert, um zusatzlichepropagandistische Kampagnen zu finanzieren...
I ...haben die Kandidaten einen Anreiz, von derMedianwahlerposition abzurucken.
I Zahlungsfahigkeit und -bereitschaft derInteressensgruppen beeinflussen unmittelbar die Position derKandidaten.
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Kampagnen und Interessensgruppen im probabilistischenWahlmodell
Annahmen:
I ΦJ = Φ∀J – Verteilung von σi identisch fur alle Gruppen
I gesellschaftliche Gruppen konnen durch eine Interessengruppevertreten sein (dann: OJ = 1) oder nicht (dann: OJ = 0)
I Interessengruppen konnen Wahlkampfspenden fur die ParteienP = A,B sammeln, mit
(9) CP =∑J
OJαJC JP
I Im Zeitablauf: Entscheidung uber C JP , bevor δ offengelegt
wird, aber nachdem gA, gB bekannt werden
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Kampagnen und Interessensgruppen im probabilistischenWahlmodell
I Beliebtheit der Partei B (und spiegelbildlich von A) hangt vonden Kampagnenbudgets
(10) δ = δ + h · (CB − CA) mit h > 0
I ...und vom Zufall ab: δ ist wieder mit der Dichte Ψgleichverteilt.
I Bedingung fur Indifferenz:
(11) σJ = W J(gA)−W J(gB) + h · (CA − CB)− δ
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Kampagnen und Interessensgruppen im probabilistischenWahlmodell
Gleiches Vorgehen wie im Grundmodell:I Zustimmung fur A entspricht dem Anteil der Wahler mitσiJ ≤ σJ :
πA =X
J
αJΦ
„σJ +
1
2Φ
«= ΦσJ +
1
2
I Suche nach:
pA = Prob
»πA ≥
1
2
–= Prob
"Φ
XJ
αJW J(gA)−X
J
αJW J(gB) + h · (CA − CB)− δ
!≥ 0
#
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Kampagnen und Interessensgruppen im probabilistischenWahlmodell
I Suche nach:
pA = ProbhW (gA)−W (gB) + h · (CA − CB) ≥ δ
i= Ψ ·
„1
2Ψ+ W (gA)−W (gB) + h · (CA − CB)
«=
1
2+ Ψ · (W (gA)−W (gB) + h · (CA − CB))(12)
I Also: Waren CA und CB exogen, dann wurde eineutilitaristische soziale Wohlfahrtsfunktion maximiert werden,wenn die Wahlwahrscheinlichkeit maximiert wird.
I Aber: Sind die Kampagnenbeitrage exogen?
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Kampagnen und Interessensgruppen im probabilistischenWahlmodell
Annahme: Wahlkampfspenden verursachen konvexe Kosten
(13)1
2
[(C J
A)2 + (C JB)2]
so daß als Aufgabe eines rationalen Interessengruppen-Mitgliedesfolgt
(14) maxC J
A,CJB
pAW J(gA) + (1− pA)W J(gB)− 1
2
[(C J
A)2 + (C JB)2]
Wegen ∂pA
∂C JA
= hΨ folgt daraus als Bedingung erster Ordnung fur
die Partei A
(15) C JA = max
{0,Ψh
(W J(gA)−W J(gB)
)}22 / 42
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Kampagnen und Interessensgruppen im probabilistischenWahlmodell
Und wegen ∂pA
∂C JB
= −hΨ folg als Bedingung erster Ordnung fur die
Partei B
(16) C JB = max
{0,−Ψh
(W J(gA)−W J(gB)
)}Also:
I positive Spende nur an eine Partei, niemals an beidegleichzeitig
I Ausmaß der positiven Spende hangt positiv von h, Ψ und derNutzendifferenz ab.
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Wahlkampagnen mit zuverlassiger InformationWahlkampagnen mit nicht-informativen SignalenNicht-informative Kampagnen im probabilistischen Wahlmodell
Kampagnen und Interessensgruppen im probabilistischenWahlmodell
Einsetzen und die Annahme, daß A das Verhalten der B-Partei alsgegeben nimmt, fuhren zu
(17) maxgA
∑J
αJ ·[Ψ + OJ · (Ψh)2
]·W J(gA)
Resultate:
I Wenn alle Gruppen organisiert sind, ist das Ergebnis fur gA
effizientI Wenn keine Gruppe organisiert ist, ist das Ergebnis fur gA
effizientI Wenn nicht alle Gruppen organisiert sind, werden die
Interessen der organisierten Gruppen uberreprasentiert und gA
ist nicht effizient
Fur die B-Partei: Analoge Resultate.24 / 42
Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Das Grundproblem
I analytischer Ausgangspunkt: vollstandiger Wettbewerb
I einzelne Anbieter konnten sich Monopolrenten sichern, wennsie sich exklusiven Zugang zum Markt verschaffen
I Resultat: staatlicher Monopolschutz
I Gegenleistung dafur: Transfers von geschutzten Monopolistenan den Staat
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Beispiel 1
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Beispiel 2
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Typische Mechanismen zur Absicherung von Renten:
I Importbeschrankungen, Einfuhrzolle
I”freiwillige“ Exportbeschrankungen
I Sicherheitsstandards und andere Produktregulierungen
I Arbeitsmarktregulierungen
I hohe Hurden fur die Zulassung von Innovationen (siehe Mokyr2000)
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Das Grundmodell
I n Spieler
I Investition I wird getatigt, um eine Rente R zu sichern
I Tullock (1980) contest success function:
(18) πi (Ii ) =fi (Ii )∑nj=1 fj(Ij)
mit ∂πi∂Ii
> 0.
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Das Grundmodell
I Maximierungsaufgabe eines risikoneutralen rent-seekers mitf (Ii ) = I r und T =
∑j 6=i I r
j :
(19) maxI r
E (Π) =
(I r
I r + T
)· R − I
I Dies fuhrt zur Bedingung erster Ordnung fur einCournot-Nash-Gleichgewicht:
(20)rI r−1R
I r + T− rI r−1I r R
(I r + T )2− 1 = 0
I ...und damit zu einem symmetrischen Gleichgewicht mit
(21) I =n − 1
n2rR
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Szenario 1: r ≤ 1
I Einsetzen von (21) in (19) fuhrt zur Bedingung fur einpositives Π
(22)n
n − 1≥ r
I Fur n ≥ 2 gilt stets
(23) 1 <n
n − 1≤ 2
I so daß Π ≥ 0 fur alle r ≤ 1.
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Szenario 1: r ≤ 1
I Fur die Investitionen gilt dann insgesamt
nI =n(n − 1)
n2rR =
(n − 1)
nrR
nI
R=
(n − 1)
nr(24)
I so daß fur r = 1 der Anteil der Grad der Renten-Dissipationim Intervall [1/2, 1) liegt
I ...und mit sinkendem r beide Intervallgrenzen absinken.
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Szenario 2: 2 ≥ r > 1
I Beispiel (i): r = 2 und n = 2 → Bedingung fur positivenGewinn gerade noch erfullt, volle Rentendissipation
I Beispiel (ii): r = 2 und n = 4 → negativer Gewinn erwartet,also kein rent-seeking
I Beispiel (iii): r = 1.5 und n = 3 → volle Rentendissipation
I Beispiel (iv) r = 1.5 und n = 2 → drei Viertel der Rentewerden aufgebraucht
I Also: je kleiner r , desto großer die Anzahl der rent-seeker, diefur vollige Rentendissipation notig sind
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Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Szenario 3: r > 2
I unmittelbares Resultat: keine Situation mit Π ≥ 0 in diesemFall
I Ursache: extrem steigender Grenznutzen einer Erhohung desAngebotes fuhrt zu einer ex ante erwarteten Uberdissipation
I allerdings moglich: Gleichgewicht in gemischten Strategienmit zufalligen Geboten
I in diesem Fall: ex ante wird vollstandige Dissipation erwartet
I ex post kann sich Uber-/Unterdissipation einstellen
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Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Sequentielle Gebote
I Modellvariante: zuerst bietet L fur die Rente, danach bietet F
(25) πL(IL) =IL
IL + αIF
mit α > 0
I Aufgabe des L
(26) maxIL
E (ΠL) =
(IL
IL + αIF
)R − IL
I dies fuhrt zu
(27) IL =√αRIF − αIF
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Sequentielle Gebote
I Aufgabe des F
(28) maxIF
E (ΠL) =
(IF
IL + αIF
)R − IF
I dies fuhrt zu
(29) IF =
√RILα− ILα
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Sequentielle Gebote
I Einsetzen fuhrt dann zu
(30) E (ΠL) =IL
IL + α
[√ILRα −
ILα
] · R − IL
I oder
(31) E (ΠL) =IL√αRIL
· R − IL
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Sequentielle Gebote
I Und dies schließlich fuhrt durch ableiten und einsetzen zu
IL =R
4α(32)
IF =R
2α
(1− 1
2α
)(33)
I Durch Einsetzen dieser Losungen erhalt man fur denerwarteten Gewinn der beiden
E (ΠL) =R
4α(34)
E (ΠF ) = R
(1− 1
2α
)2
(35)
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Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Das Stigler-Peltzman-Modell
Grundidee: Rent-Seeking durch direkte Preisregulierung
I Anzahl der Stimmen, die ein Regierungsmitglied bei dernachsten Wahl erhalt:
(36) V = V (UR ,UC ) mit∂V
∂UR> 0;
∂V
∂UC> 0
I Nutzenfunktionen:
(37) UR = R; UC = K − R − L
I Stimmenmaximierer reguliert den Preis, so daß
(38)dV
dP=
∂V
∂UR
dR
dP− ∂V
∂UC
dR
dP− ∂V
∂UC
dL
dP= 0
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Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Das Stigler-Peltzman-Modell
I daraus wird:
(39)∂V
∂UR
dR
dP=
∂V
∂UC
(dR
dP+
dL
dP
)I Was stecktin diesem Modell?
I hohere Renten konnen fur hohere Preise kompensierenI dR
dP kann positive und negative Werte annehmenI dL
dP ist stets positiv
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Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Empirische Resultate
I Mehrheitswahlrecht fuhrt im Durchschnitt zu geringererRentenabsicherung
I kein wesentlicher Unterschied zwischen parlamentarischen undprasidentiellen Regimes
I politische Dezentralisierung: Effekt hangt vom weitereninstitutionellen Rahmen ab
I Alter stabiler Institutionen: großeres Ausmaß derRentenabsicherung
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Interessensdurchsetzung im WahlkampfRent-Seeking
Das Rent-Seeking-GrundmodellRent-Seeking mit sequentiellen GebotenDas Stigler-Peltzman-Modell
Empirische Resultate
aus: Coates et al. (2010).
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