148
5 Leitfragen und Methodendiskussion
5.1 Leitfragen
Für den empirischen Teil der Untersuchung geben die themenleitenden Fragestellungen den Rahmen
vor. Wie aus dem theoretischen Teil bereits hervorgegangen ist, beschäftigt sich diese Arbeit
insbesondere mit Regionsmarketing und regionsbezogener Identität. Diese beiden Aspekte und ihre
Beziehung zueinander sind auch für den empirischen Teil besonders wichtige Elemente.
Die wichtigste themenleitende Fragestellung ist daher:
Welche Bedeutung wird regionsbezogener Identität in Regionsmarketingkonzepten und
–strategien zugemessen?
Aus dem theoretischen Teil der Arbeit ging regionsbezogene Identität als eines der tragenden Elemente
von Regionsmarketing hervor. Inwiefern diese Erkenntnis in der Praxis Anwendung findet, soll
hinterfragt werden. Als Ausgangspunkt sollen bestehende Marketinginitiativen im Untersuchungsgebiet
daraufhin untersucht werden, ob sie regionsbezogene Identität in ihren Konzepten berücksichtigen.
Weiterhin ist für die Fragestellung interessant, mit welchen Marketingmitteln auf regionsbezogene
Identität eingegangen wird.
Dazu sollen zunächst die im Untersuchungsraum bestehenden regionsbezogenen Identitäten und
funktionalen Orientierungen erfasst und anschließend die Konzepte der Raumorganisationen auf die
Integration dieser Parameter untersucht werden.
Neben dieser eher allgemeinen Frage soll auch auf eine speziellere räumliche Problematik des
Regionsmarketings eingegangen werden. Die zweite themenleitende Fragestellung ist:
Wie wird Regionsmarketing in besonderen Lagesituationen umgesetzt?
Regionsmarketing in Regionen mit unproblematischer Lagesituation und klaren Grenzen ist bereits
schwierig in der Umsetzung. Zahlreiche Regionen bilden sich aber in weit komplizierteren Räumen aus.
Sie sind nicht alle nach dem gleichen Schema zu vermarkten. Regionen in besonderen Lagesituationen
sind daher für diese Untersuchung von besonderem Interesse. Da es sehr viele unterschiedliche
Besonderheiten hinsichtlich der Lage gibt, sollen hier die Lage zwischen Verdichtungsgebieten und das
Marketing in Ländergrenzen übergreifenden Regionen herausgegriffen werden.
Es ist zu hinterfragen, ob für solche besonderen Lagesituationen andere Regionsmarketingkonzepte
notwendig sind als für Regionen mit eindeutiger Lagesituation. Dazu sollen die speziellen Probleme bei
der Vermarktung in Übergangsbereichen untersucht werden.
149
Aus diesen beiden Hauptfragestellungen ergeben sich die im Folgenden dargestellten Methoden. Da
eine geschichtete Stichprobe der Bevölkerung im Rahmen der Arbeit nicht durchführbar war, wurden
drei verschiedene Methoden ausgewählt:
- eine Internetauswertung
- eine schriftliche Bürgermeisterbefragung
- leitfadengestützte Interviews
Der Vorteil eines solchen Methodenmixes besteht nach MEIER-DALLACH (1987) gerade darin, dass
sich qualitative und quantitative Ergebnisse gegenseitig ergänzen können. Durch ihre Wechselwirkung
können sie zu einer möglichst differenzierten Gesamtaussage kommen.
5.2 Erfassung von raumbezogener Identität
Die Erfassung regionsbezogener Identität ist, wie bereits von zahlreichen Autoren festgestellt, nicht
einfach umzusetzen. Es müssen Hilfsgrößen gefunden werden, um den abstrakten emotionalen Bezug
zur Region messbar zu machen (vgl. WEICHHART 1999b).
Um regionsbezogene Identität empirisch zu erfassen, wurden verschiedene Ansätze gemacht. Die
Überlegungen zur Erfassung von regionsbezogener Identität sollen der Darstellung der Methoden als
Grundlage voranstehen.
Nur wenige Autoren haben den Versuch unternommen, ein geeignetes Messinstrument für
regionsbezogene Identität zu erzeugen. Einer von Ihnen ist der Psychologe LALLI (1989), der eine
Skala für Parameter der raumbezogenen Identifikation aufstellte. Die Auflistung wurde als Mess-
instrument für die Verknüpfung von Raumobjekten und Ich-Identitäten entwickelt.
Diese „Urban Identity Scale“ beinhaltet Aussagen über die Stärke der emotionalen Bindung an eine
Stadt oder Region (Tab. 7). Die 20 erfragten Gesichtspunkte sollen auf einer Skala mit Intensitäts-
Stufen erfasst werden. LALLI hat somit erstmals einen Versuch unternommen, den Begriff der
raumbezogenen Identität durch eine Skala messbar zu machen (vgl. LALLI 1989).
Diese Skala kann ein nützliches Hilfsmittel sein. Sie ermöglicht eine umfassende Identitätserhebung
durch die Erfassung aller für die emotionale Raumbindung wichtiger Aspekte. Durch umfassende
Befragungen könnte mit Hilfe dieser Skala die Identität der Bevölkerung in Bezug auf die Region
festgestellt werden. Geeignet ist diese Skala zum Beispiel für die Analysephase eines Stadt- oder
Regionsmarketings, in der der Ist-Zustand in der Region festgestellt werden soll.
150
Außendarstellung (bewertender Vergleich zwischen der eigenen Stadt und anderen Orten und die wahrgenommene Einzigartigkeit und Besonderheit der Stadt)
- Auswärts genießt XY als Stadt ein hohes Ansehen
- Verglichen mit anderen Städten schneidet XY in vielen Dingen besser ab
- Touristen kann XY als Reiseziel nur empfohlen werden
- Hier gibt es vieles, worum uns andere Städte beneiden
Aktuelle Vertrautheit
(Die aktuelle Vertrautheit mit der städtischen Umwelt, das Gefühl dazuzugehören)
- Für mein tägliches Leben ist diese Stadt äußerst wichtig
- Wenn ich in XY unterwegs bin, habe ich sehr stark das Gefühl dazuzugehören
- Diese Stadt ist mir unwahrscheinlich vertraut
- Ich erlebe diese Stadt jeden Tag sehr intensiv
Allgemeine Identifikation
(Das Heimatgefühl und Sich-zu-Hause-fühlen in der Stadt)
- Ich habe heimatliche Gefühle für diese Stadt
- Ich fühle mich als XYer
- Ich fühle mich in XY wirklich zu Hause
- Diese Stadt ist wie ein Teil von mir selbst
Vergangenheitsbezug
(Die Verbindung zwischen der eigenen Geschichte und der Stadt, die Symbolisierung der eigenen Erfahrungen)
- Vieles in der Stadt erinnert mich an meine eigene Vergangenheit
- Ich kann mir nicht vorstellen, in einer anderen Stadt zu leben, weil ich zu viel von mir selbst aufgeben würde
- Ich kenne XY so gut, dass ich die Stadt auch auf älteren Fotos sofort wiedererkennen würde
- Ich habe in XY so viel erlebt, dass ich mit der Stadt sehr eng verwachsen bin
Zukunftsorientierung
(Die wahrgenommene Bedeutung der Stadt für die eigene Zukunft, das Commitment „bleiben zu wollen“)
- Ich möchte für immer in XY bleiben
- Ich bin sehr gespannt darauf, die zukünftige Entwicklung XYs mitzuerleben
- In meiner Zukunftsplanung spielt XY eine große Rolle
- Meine persönliche Zukunft ist eng mit XY verbunden
Tab.7: Urban Identity Scale (nach LALLI 1989, S. 42)
Außer dieser Methode zur direkten Erfassung einer Raumbindung gibt es lediglich Methoden, die über
Umwege versuchen, regionsbezogene Identität zu erfassen.
Wie KLIMA (1989) richtig bemerkt, gibt es sehr viele Arbeiten, die sich theoretisch mit regionsbezogener
Identität befassen, aber nur wenige, die auch versuchen, sie empirisch zu untersuchen. Einige Autoren
haben dennoch den Versuch unternommen, die raumbezogene Identität für unterschiedliche Regionen
zu erfassen. Zu nennen sind hier unter anderem: HAUS (1989), KERSCHER (1989, 1992), KLIMA
(1989), HEINRITZ (1992) und STALLHOFER (2000) mit ihren empirischen Untersuchungen zu
Regionsbewusstsein und raumbezogener Identität. Sie alle haben gemein, dass sie neben direkten
Fragen zur Raumbindung auch auf indirektem Weg versuchten, regionsbezogene Identität zu erfassen.
Ein möglicher Zugang zur Erfassung raumbezogener Identität ist die Verbindung zwischen funktionalen
Verflechtungen und emotionalen Bindungen. Es wird der Gedanke zugrunde gelegt, dass Funktions-
räume und Identifikationsräume miteinander in einer engen Beziehung stehen. Diese Möglichkeit zur
151
Erforschung regionsbezogener Identität haben in ähnlicher Form verschiedene Autoren gewählt.
Bereits bei der Arbeit von KLÖPPER und KÖBER aus dem Jahr 1957 wird ein Zusammenhang
zwischen funktionsräumlichen Verflechtungen und raumbezogener Identität hergestellt.
„Als Funktion wird in der geographischen Wissenschaft das von einem Zweck bestimmte
aufeinander Angewiesensein von Örtlichkeiten und Räumen bezeichnet (...) wo solche
funktionalen Verflechtungsbeziehungen allgemein und alltäglich spürbar sind, rufen sie ein
Regionalbewusstsein hervor.“ (KLÖPPER und KÖBER 1957, S. 9)
Auch die Arbeiten von FICHTNER (1988), WOLF (1988), HAUS (1989) und DRINKMANN (1992)
weisen auf eine Verbindung von regionsbezogener Identität und funktionsräumlicher Orientierung hin.
Alltagsverhalten (Freizeit, Beruf, Einkaufen etc.) und raumbezogene Identität werden von ihnen in
Zusammenhang gebracht. Das Bewegen innerhalb eines Funktionsraums fördert demnach die regions-
bezogene Identifikation.
„Solches Alltagsverhalten kann dazu geeignet sein, die Herausbildung von Identität mit
demjenigen Raum zu fördern, in dem dieses Verhalten stattfindet.“ (HAUS 1989, S.15)
Die Verflechtungen in der Freizeit spielen dabei eine prägendere Rolle für regionsbezogene Identität als
die berufsbedingten Kontakte. Sie erfolgen auf freiwilliger Basis und sind frei von Zwängen. Entgegen
der Wahl des Arbeitsplatzes oder der administrativen Erledigungen kann der Ort für die Freizeit-
aktivitäten von der Bevölkerung frei gewählt werden. WOLF (1988) beschreibt, dass sich die Freizeit-
gestaltung auch aus dem in alle Lebensbereiche integrierten Regionalbewusstsein begründet. Dies
schlägt sich in der räumlichen Bindung an die Region nieder. Freizeitaktivitäten werden eher im
Identifikationsraum geplant als außerhalb.
Das Freizeitverhalten ist daher ein besonders guter Indikator für die Identifikationsräume der
Bevölkerung. Die Freizeitverflechtungen sollten neben den stärker zweckgebundenen Verhaltensweisen
wie Einkaufsverflechtungen und Arbeitspendeln verstärkt betrachtet werden (vgl. FICHTNER 1988).
Ein wichtiger Zusammenhang besteht zwischen der Bedürfnisbefriedigung in einem Raum
(Satisfaktionsraum) und der regionsbezogenen Identität. Nur dort, wo die Grundbedürfnisse befriedigt
werden, fühlt sich der Mensch wohl, und nur unter dieser Voraussetzung kann er sich mit der Region
identifizieren.
WOLF (1988) geht davon aus, dass regionale Lebensraumzufriedenheit in den Erlebnisfeldern Arbeit,
Versorgung, Freizeit und Bildung aktive Lebensraumidentität schafft.
Auch WEISS (1992) und GEBHARDT et al. (1995) gingen in ihrer Untersuchung zur Ortsbindung davon
aus, dass die Bindung an einen Ort und seine nähere Umgebung mit der angemessenen Befriedigung
der Grundbedürfnisse zusammenhängen muss.
152
„Unterstellt wird, dass raumbezogene Bindung eines Menschen sich auf den Ort bezieht, an
dem er seine individuellen Daseinsgrundfunktionen realisiert.“ (WEISS 1992, S. 101)
Ein enger Zusammenhang zwischen regionsbezogener Identität und funktionsräumlicher Orientierung
kann auf Grundlage der angesprochenen Arbeiten hergestellt werden.
Die funktionsräumliche Orientierung führt zur Herausbildung einer regionsbezogenen Identität.
Andersherum bedingt die regionsbezogene Identität auch die Orientierung für frei wählbare Aktivitäten.
Auch für diese Arbeit sollen daher funktionale Verknüpfungen als Hinweise auf die regionsbezogene
Identität der Bevölkerung dienen. Sie sollen aber nicht alleine stehen, sondern durch direkte Aussagen
zur regionsbezogenen Identität unterstützt werden.
Bei der Erforschung regionsbezogener Identität mit Hilfe funktionaler Zusammenhänge muss darauf
geachtet werden, dass diese beiden Parameter nicht miteinander gleichgesetzt werden. Es handelt sich
um zwei verschiedene Aspekte, die lediglich durch ihre enge Beziehung Rückschlüsse zulassen.
5.3 Vorstellung der ausgewählten Methoden
5.3.1 Methodik der Internetauswertung
Für eine erste Annäherung an die im Untersuchungsgebiet vorhandenen raumbezogenen Identitäten
wurde die Methode einer Internetauswertung gewählt. Vergleichbar ist die Methode mit einer
Auswertung von Standortwerbungen oder Imagebroschüren. Das Internet ersetzt oder ergänzt heute
häufig die übliche Form der Printwerbung.
„Die Internetpräsentation wird zum wichtigsten Marketinginstrument eines Standortes. Kein
anderes Medium bietet vergleichbare Möglichkeiten, eine große Menge an Information
interkommunikativ zu vermitteln.“ (PM&PARTNER 2000)
Dieser Zusammenhang wird auch bei SEIBEL (2000) deutlich. Er sieht eine zunehmende Bedeutung
des Internets bei der Standortwerbung. Das Internet zielt dabei auf die für die Standortwerbung
attraktive Zielgruppe der jungen Bevölkerung mit überdurchschnittlicher Bildung und hohem
Einkommen. Das Internet ist laut SEIBEL bereits ein Standard für Regionsmarketing:
„Obwohl derzeit einer Internet-Nutzung kaum konkrete Nutzeneffekte zugeschrieben werden,
wird deren Nicht-Anwendung vielmehr als Nachteil im „Wettbewerb der Regionen“ angesehen.“
(SEIBEL 2000, S. 30)
153
Die Hauptzielsetzungen liegen beim Internet-Marketing in den Bereichen Imageverbesserung,
Steigerung der Bekanntheit, Darstellung der Freizeitangebote, Unterstützung der Wirtschaft und
Anwerbung neuer Investoren.
Internetmarketing ist laut SEIBEL als zusätzlicher Baustein im Marketingmix zu verstehen, der die
klassischen Marketinginstrumente nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Der Internetauftritt einer Stadt
oder Region ist demnach durchaus als Mittel der Standortwerbung anzusehen. Eine Auswertung der
Internetauftritte kann daher wertvolle Hinweise auf die Selbsteinschätzung der Kommunen geben.
Abb.34: Abgrenzung des Untersuchungsgebietes für die Internetauswertung (Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und
Kreiskarte Baden-Württemberg) Für die Auswertung der Internetseiten wurde ein Untersuchungsgebiet (Abb.34) im unmittelbaren
Übergangsbereich der Verdichtungsräume ausgewählt. Rhein und Neckar dienen als westliche und
südliche Begrenzung des Untersuchungsraumes. Die Kreisgrenze des Landkreises Bergstraße bildet
154
die östliche und die nördliche Grenze des Untersuchungsraumes. Zusätzlich wurden die vier südlich an
Darmstadt angrenzenden Gemeinden aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg mit einbezogen. Sie
befinden sich in unmittelbarer Grenzlage zum Landkreis Bergstraße und sind daher auf ihre Zuordnung
hin zu überprüfen. Der übrige Bereich des Landkreises Darmstadt-Dieburg sowie der Landkreis Groß-
Gerau wurden aufgrund der starken Verflechtungen mit Darmstadt und dem Rhein-Main-Gebiet nicht in
die Untersuchung mit einbezogen.
Es ergab sich ein Untersuchungsraum mit insgesamt 36 Kommunen. Innerhalb des Untersuchungs-
raumes konnten die Gemeinden Hirschhorn und Abtsteinach keine Berücksichtigung finden, da sie zum
Untersuchungszeitpunkt im April 2003 noch nicht über einen Internet-Auftritt verfügten. Grundlage für
die Internetauswertung waren daher 34 Städte und Gemeinden.
Um die Internetseiten auf Hinweise zu Identitäts- und Funktionsraum zu untersuchen, fand eine
vollständige Betrachtung sämtlicher Inhalte der Internetauftritte statt. Die Selbstzuordnung der
Kommunen zu Regionen wurde durch die verwendeten Schlagworte erfasst. Dies betrifft zum einen die
funktionale Verflechtung innerhalb der bestehenden Regionen und die Orientierung zu den beiden
angrenzenden Verdichtungsgebieten. Zum anderen fand eine Untersuchung der Internetauftritte auf
Hinweise zur emotionalen Bindung an die Raumeinheiten hin statt.
Die raumbezogenen Schlagworte Bergstraße, Odenwald, Rhein-Main-Gebiet, Rhein-Neckar-Gebiet,
Rhein-Neckar-Dreieck, Starkenburg und Südhessen traten auf. Die Quantität und die Qualität der
Verwendung dieser Schlagworte wurden tabellarisch durch die Häufigkeit der Verwendung und durch
die Intensität der getroffenen Aussagen erfasst. In Aufzeichnungsbögen wurde die Art und Weise der
Nennung der Schlagworte und Hinweise festgehalten.
Durch die Aufnahme der verwendeten Schlagworte kann ein erster Hinweis auf die raumbezogene
Identität der Bevölkerung gegeben werden. Dazu konnten die Schlagworte als direkte Hinweise
ausgewertet werden. In einigen Fällen war eine eindeutige Zuordnung des Hauptidentifikationsraumes
durch sehr direkte Aussagen möglich. In anderen Fällen war durch die wiederkehrende Nennung von
Bezugsregionen eine emotionale Bindung zu vermuten.
Es ist allgemein davon auszugehen, dass nur ein Raum, zu dem ein gewisses Zugehörigkeitsgefühl
besteht, in der Standortwerbung verwendet wird.
Neben diesen Hinweisen auf die raumbezogenen Identitäten wurde auch die funktionsräumliche
Orientierung als indirekter Hinweis erfasst. Wie bereits beschrieben, kann ein Bezug zwischen
Satisfaktionsraum und raumbezogener Identität hergestellt werden.
155
Zur Erfassung der funktionalen Orientierung der Bevölkerung zu den umliegenden Zentren diente
zunächst die Aufnahme direkter Hervorhebungen der Nähe zu den Städten Frankfurt, Darmstadt,
Worms, Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen oder zu den Verdichtungsräumen.
Weiterhin wurden Links und auch die teilweise genannten postalischen Adressen berücksichtigt.
Beispiele dafür sind Links zu umliegenden Gemeinden oder Städten und Adressen z.B. von Ärzten oder
Freizeiteinrichtungen, die als Ratgeber für die Bürger der Gemeinden aufgeführt sind. Von diesen
direkten Verknüpfungen wird angenommen, dass sie sich nach der tatsächlichen funktionalen
Orientierung der Bevölkerung richten.
Um die Zuordnung zu Regionen zu erfassen, wurden auch Links zu regionalen Einrichtungen (regionale
Verkehrsverbände, Energiebündnisse, abfallwirtschaftliche Bündnisse, Landkreise, regionale Internet-
Portale wie beispielsweise http://www.bergstrasse.de) aufgenommen. Auch hier wird vermutet, dass die
Regionen erst dann verlinkt werden, wenn sie eine entsprechend große Bedeutung für die Kommune
haben.
Nach der Aufnahme der Daten der Internetseiten in Listen musste eine vergleichbare Basis für die
Bewertung angelegt werden. Dazu diente eine Generalisierung der zunächst detailliert aufgenommenen
Inhalte. Die Merkmale wurden anschließend anhand eines Punkteschemas bewertet, das im Anhang
genauer beschrieben wird. In diesem Schema erfolgte die Zusammenführung von Quantität und
Qualität der Hinweise. Je nach Häufigkeit der Nennungen und Intensität von einzelnen Aussagen fand
eine Zuordnung der Internetseiten zu den vier Identitätsstufen statt:
A: Starke raumbezogene Identität
B: Mittlere raumbezogene Identität
C: Schwache raumbezogene Identität
D: Nicht vorhandene raumbezogene Identität.
Neben den Aussagen zu regionsbezogener Identität konnten mit der gleichen Methode auch die
funktionale Orientierung und die Zuordnung zu den Verdichtungsräumen erfasst werden.
Für jede Kommune im Untersuchungsgebiet ergab sich auf diese Weise eine Zuordnung zu
funktionalen Verflechtungsräumen und raumbezogenen Identitäten.
Nach der Auswertung der Daten wurden zur Veranschaulichung der räumlichen Aspekte Karten auf der
Grundlage von Gemeindegrenzenkarten erstellt. Mit Ihrer Hilfe soll die Verteilung unterschiedlicher
Identitäten dargestellt werden.
156
5.3.2 Methodik der Bürgermeisterbefragung
Als zweite Methode fiel die Wahl auf eine schriftliche Bürgermeisterbefragung, die im Februar 2004
durchgeführt werden konnte. Sie sollte die Aussagen der Internetauswertung festigen und weitere
Hinweise auf Einstellungen, Verhalten und regionsbezogene Identifikationen der Bevölkerung geben.
Die Bürgermeister sollten stellvertretend für die Bevölkerung befragt werden, da sie als gewählte
Vertreter der Bürger vermutlich einen relativ guten Einblick in das Verhalten und die Vorstellungen der
Einwohner Ihrer Kommune haben.
Zur Erforschung von raumbezogener Identität wurde auch von anderen Autoren die Methode der
standardisierten Befragung verwendet. Beispiele finden sich bei DRINKMANN (1992), GEBHARDT et
al. (1995) und STALLHOFER (2000).
Auch von KLIMA (1989), KERSCHER (1989) und HEINRITZ (1992) wurden durch Befragungen
Versuche unternommen, die Abgrenzung einer Region in der Vorstellung ihrer Bewohner zu erfassen.
Einige, z.B. KLIMA (1989) oder STALLHOFER (2000), haben teilstandardisierte Fragebögen als
Methode gewählt.
Die Umsetzung von emotionalen Inhalten in empirischen Erhebungen ist, wie bereits angemerkt,
problematisch. Die Ergebnisse einer solchen Befragung sind erst durch einen verstehenden und
ganzheitlichen qualitativen Zugang interpretierbar (vgl. BLOTEVOGEL, HEINRITZ und POPP 1986;
DRINKMANN 1992; STALLHOFER 2000).
Für die Befragung wurde ein im Vergleich zur Internetauswertung etwas größeres Untersuchungsgebiet
gewählt (Abb. 35). Das erweiterte Untersuchungsgebiet ermöglicht den Blick über den unmittelbaren
Übergangsbereich der Verdichtungsräume hinaus. Es dient daher auch als Kontrolle für die
Repräsentativität der durch die Internetauswertung ermittelten Raumkategorien.
Die Grenzen des Untersuchungsgebietes für die Bürgermeisterbefragung liegen im Norden auf Höhe
der Bundesstraße 26, im Westen am Rhein, im Osten bei den Kreisgrenzen des Odenwaldkreises und
des Rhein-Neckar-Kreises sowie im Süden auf Höhe der Stadt Heidelberg. Ausgenommen wurden die
Großstädte Darmstadt, Mannheim und Heidelberg.
157
Abb. 35: Untersuchungsgebiet für die Bürgermeisterbefragung (Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
Insgesamt 74 Kommunen erhielten den Fragebogen. Alle Bürgermeister des Landkreises Bergstraße
und des Odenwaldkreises, 4 Bürgermeister des Landkreises Groß-Gerau, 14 Bürgermeister des
Landkreises Darmstadt-Dieburg und 19 Bürgermeister des Rhein-Neckar-Kreises wurden ange-
schrieben.
158
Die Inhalte des Fragebogens befassen sich mit unterschiedlichen Themenkomplexen. Die Fragen
beziehen sich einerseits auf Einstellung und emotionale Bindung der Bürgermeister in Bezug auf die
Regionen. Andererseits soll der Fragebogen Aufschluss über die funktionale Orientierung der
Bevölkerung geben.
Drei Aspekte standen für die Konzeption des Fragebogens im Vordergrund:
- Identität der Bevölkerung
- funktionale Orientierung der Bevölkerung
- Bezug der Kommunen zu den vorhandenen Raumorganisationen
Der auf Basis dieser Leitfragen erstellte Fragebogen enthielt 13 Fragen. Die knappe Form sollte zu
einer hohen Rücklaufquote beitragen.
Der Fragebogen wurde auf Grundlage der vorliegenden Literatur zu empirischen Methoden von
SCHEUCH (1973), HANTSCHEL und THARUN (1980) und ATTESLANDER (1995) erstellt und
beinhaltet offene und geschlossene Fragen.
Der Aufbau des Fragebogens untergliedert sich in zwei Teilbereiche. Die Fragen 1-5 beschäftigen sich
mit den persönlichen Ansichten und dem Engagement der Bürgermeister auf regionaler Ebene. Durch
Fragen zur regionalen Zuordnung, Standortwerbung und zu den bestehenden Raumorganisationen
sollte die Einstellung der Bürgermeister und Kommunen erfragt werden.
Der zweite Teil des Fragebogens behandelt die Einstellung der Bevölkerung. In den Fragen 6-13 sollten
die Bürgermeister ihre Einschätzung über das Verhalten der Bevölkerung angeben.
Die Fragen 7, 8, 9 und 11 dienten zur Erfassung der funktionalen Orientierung der Bevölkerung. Durch
Fragen zu Arbeitspendlern, Facharztbesuch, Freizeit- und Einkaufsverhalten sollte eine Zuordnung der
Kommunen zu den Ober- und Mittelzentren ermöglicht werden. Die Fragen 6, 12 und 13 dienten zur
Erfassung der überwiegenden raumbezogenen Identität der Bevölkerung. Der komplette Fragebogen
befindet sich im Anhang.
Zur Erfassung der raumbezogenen Identität diente als Umschreibung der Begriff des emotionalen
Bezugs. Eine Verwendung des Begriffs Heimat, wie er von vielen anderen Autoren eingesetzt wird, fand
nicht statt, da der Begriff „Heimat“ teils negativ besetzt ist und oftmals ein antiquiertes Verständnis von
emotionaler Bindung als Hintergrund hat. STALLHOFER bezeichnet den Heimatbegriff als:
„Extrem schillernden und konnotationsbeladenen Begriff, der stark emotional-sentimentale,
retrospektive und die folkloristische Kulisse bewahrende Tendenzen aufweist.“
(STALLHOFER 2000, S. 29)
Da es sich bei dieser Untersuchung um aktuelle Raumbezüge handelt, wurde die Umschreibung
„emotionaler Bezug“ als passender angesehen.
159
Von den 74 versandten Fragebögen kamen 61 Fragebögen ausgefüllt zurück, was einem sehr guten
Rücklauf von 82,43% entspricht.
Allgemein waren die Fragebögen für die Auswertung gut zu verwerten. Dennoch traten vereinzelt
Unstimmigkeiten auf, die zum einen auf Mängel des Fragebogens, zum anderen auf Verständnis-
probleme oder auf offenbar durch Zeitdruck entstandene Flüchtigkeitsfehler zurückzuführen sind.
Zusätzlich kam die Schwierigkeit hinzu, dass ein hohes Abstraktionsvermögen von den Bürgermeistern
verlangt wurde, da sie sich für den zweiten Teil des Fragebogens in die Bevölkerung hereinversetzen
sollten.
Die bei der Bürgermeisterbefragung vereinzelt aufgetretenen Probleme sind in Tab. 8 kurz zusammen-
gefasst. Die Bürgermeisterbefragung kann durchaus weitere wertvolle Hinweise auf die vorhandenen
Muster funktionaler Orientierung und raumbezogener Identität geben. Die Auflistung der Fehlerquellen
soll lediglich deutlich machen, dass die Befragung mit entsprechender Vorsicht interpretiert werden
muss.
Fehler Ausprägung
Mängel des Fragebogens
- Fragen zu ungenau gestellt, bzw. Begriffe nicht genauer definiert (z.B. Pendler statt Arbeitspendler, ungenaue Bezeichnung Facharzt)
- Auf die Frage nach der Freizeitgestaltung wurden von den Bürgermeistern sehr unterschiedliche räumliche Bezugsgrößen angewendet. Nach Meinung einiger Bürgermeister differenziert sich die Freizeitgestaltung zu stark nach Personengruppen. Eine allgemeine Zuordnung war ihnen daher nur bedingt möglich
Vorgaben bei der Beantwortung nicht beachtet
- Auf Fragen mit einer Antwortoption mehrere Antworten gegeben
- Unvollständig beantwortet
- Fragen nicht beantwortet, weil die Bürgermeister keine falschen Angaben machen wollten
Allgemeine Probleme bei der Befragung von Bürgermeistern
- Bürgermeister nicht mit allen Themen ihrer Gemeinde gleich eng vertraut
- Subjektiver, durch persönliches Umfeld und eigene Meinung geprägter, Eindruck des einzelnen Bürgermeisters fließt mit ein
- Einzelne Altersgruppen oder soziale Schichten können ganz unterschiedliche Einstellungen aufweisen, die allerdings nur generalisiert wiedergegeben werden konnten
Tab. 8: Auftretende Probleme bei der Bürgermeisterbefragung
Für die Auswertung der Fragebögen wurden die gegebenen Antworten in eine Tabelle übernommen.
Die Eingabe der Antworten auf offene Fragen erfolgte in generalisierter Form, um vergleichbare Werte
zu erhalten. Um die funktionalen Hauptbezugszentren der Bevölkerung zu analysieren, fand eine
Auswertung der Fragen 7, 8, 9 und 11 statt. Die am häufigsten innerhalb dieser vier Fragen genannte
Stadt wurde als bedeutendstes funktionales Zentrum für die Bevölkerung der jeweiligen Kommune
bewertet.
Bei der Betrachtung der regionsbezogenen Identität ist bei der Auswertung in zwei Identitäten zu
unterscheiden:
160
1. regionsbezogene Identität von Bürgermeistern und Kommunen
2. regionsbezogene Identität der Bevölkerung
Für beide Fragestellungen zur regionsbezogenen Identität erfolgte die Bewertung der Zugehörigkeit zu
Identitätsräumen durch eine Punkteskala (vgl. Anhang). Es ergeben sich vier Identitätsstufen:
- Starke raumbezogene Identität
- Mittlere raumbezogene Identität
- Schwache raumbezogene Identität
- Nicht vorhandene raumbezogene Identität
Eine Zusammenfassung der Kommunen ähnlicher Merkmale führte zu einem differenzierten räumlichen
Muster funktionaler Orientierung und raumbezogener Identität. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse
diente die Erstellung von Karten auf Grundlage von Gemeindegrenzenkarten.
5.3.3 Methodik der Expertengespräche
Als dritte Methode wurden Expertengespräche in Form von leitfadengestützten Interviews ausgewählt.
Diese Expertengespräche sollten insbesondere Information über die Bedeutung regionsbezogener
Identität als Bestandteil von Regionsmarketing bringen. Durch die intensive Interviewform sind von den
Expertengesprächen aufschlussreiche Aussagen zu erwarten.
Die Methodik der leitfadengestützten Interviews, auch als Tiefeninterviews bezeichnet, haben zum
Beispiel SCHEUCH (1973) und ATTESLANDER (1995) umfassend beschrieben.
Diese Interviewform wird in der Literatur als sehr flexibles Instrument dargestellt. Ein großer Vorteil liegt
in der spontanen Anpassung des Gesprächsverlaufs. Die Themen des aufgestellten Leitfadens sind
nicht verbindlich. Die Reihenfolge muss nicht eingehalten, einzelne Teilbereiche können auch
ausgelassen werden. Ebenso ist es möglich, neue Themen mit einzubringen, die sich aus der
Gesprächsdynamik ergeben. Die Vorgehensweise ist daher sehr offen, kann individuell gestaltet werden
und bietet Spielraum für die Erörterung spezifischer Probleme (vgl. MICHEEL 1995). Die Experten
können auch Impulse für die weitere Untersuchung geben.
Die Methode des leitfadengestützten Interviews wurde bereits von zahlreichen Autoren zur Erforschung
raumbezogener Identität verwendet. Beispiele finden sich unter anderem bei: KERSCHER (1992),
REUBER (1993) sowie GEBHARDT et al. (1995).
Für die vorliegende Arbeit wurden 15 leitfadengestützte Interviews durchgeführt. Die Interviewpartner
waren vorwiegend Geschäftsführer regionaler Institutionen und einige Bürgermeister aus dem
Kernbereich des Untersuchungsgebietes. Als Ergänzung diente ein Gespräch mit einem externen
161
Berater für regionale Wirtschaftsförderung. Eine vollständige Liste der Gesprächspartner befindet sich
im Anhang.
Die Interviews fanden in den Büros der Experten statt, die Gesprächssituationen waren dabei
unterschiedlich. Alle Experten waren sehr interessiert und zeigten Bereitschaft zur Unterstützung der
Arbeit. Da es sich aber um Personen in verantwortlicher Position handelt, war bei einigen ein deutlicher
Zeitdruck zu bemerken. Teilweise unterbrachen Telefongespräche die Interviews. Die durchschnittliche
Dauer der Gespräche lag etwa bei 1 1/4 Stunden. Das kürzeste Gespräch dauerte 45 Minuten, das
längste über zwei Stunden.
Für die Aufzeichnung der Gespräche fiel die Wahl auf anschließende Gedächtnisprotokolle. Die
teilweise sensiblen Gesprächsinhalte sollten nicht durch eine Aufzeichnung auf Band gestört werden.
Auch auf das Protokollieren während der Gespräche wurde bewusst verzichtet. Das Schreiben während
des Gesprächs könnte ebenfalls störend auf den Gesprächsverlauf wirken. Wie MICHEEL (1995)
feststellte, kommt die persönliche Meinung der Experten oft erst nach Abschalten des
Aufzeichnungsgerätes zum Vorschein und steht nicht selten mit der zuvor offiziell geäußerten Äußerung
als Experte im Widerspruch. Um dieser Erscheinung vorzubeugen, sollten möglichst zwanglose
Gespräche mit den Experten erfolgen.
Direkt im Anschluss an die Gespräche wurden Gedächtnisprotokolle angefertigt. Die wichtigsten
Aussagen konnten auf diese Weise niedergeschrieben werden. Da es sich um Gedächtnisprotokolle
handelt, ist nur eine sinngemäße Wiedergabe der Aussagen möglich. Es wurde aber Wert darauf
gelegt, die Aussagen so realitätsnah wie möglich wiederzugeben.
Die Gespräche beinhalteten verschiedene Themenblöcke, die bei allen Experten angesprochen wurden.
Bestandteil der Gespräche mit Verantwortlichen der Raumorganisationen waren folgende Themen:
- Abgrenzungskriterien und Flexibilität der Region
- Verhältnis zu anderen Kooperationen und Raumorganisationen
- Positive Effekte der Kooperation
- Probleme bei der Kooperation
- Regionsbezogene Identität als Bestandteil des Regionsmarketings
- Image der Region
- Ziele des Regionsmarketings
- Marketingmittel zur Umsetzung der Ziele
- Zukunftsvision Rhein-Main-Neckar
162
Bestandteil der Gespräche mit Bürgermeistern aus dem Kernbereich des Untersuchungsgebietes waren
folgende Themen:
- Zuordnung zu Rhein-Main oder Rhein-Neckar
- Zugehörigkeit zu Regionen
- Vermarktung der Kommune
- Aussagen zur regionsbezogenen Identität der Bevölkerung
- Spezielle Problematik durch die Grenzlage
- Zukunftsvision Rhein-Main-Neckar
Zur Auswertung der Expertengespräche fand die Methode der themenzentrierten Zitatesammlung aus
mehreren Interviews (vgl. REUBER 1993) Anwendung.
Bei der Analyse der Gedächtnisprotokolle wurden die Aussagen zu den Fragestellungen in eine Tabelle
übernommen. Die Aussagen der verschiedenen Experten zu den besprochenen Themen konnten nun
verglichen werden. Anschließend erfolgte eine interpretative Synthese der Aussagen.
163
6 Empirische Ergebnisse 6.1 Regionsbezogene Identität und funktionale Orientierung in der Selbstdar-
stellung im Internet 6.1.1 Zielsetzung der Internetauswertung
Die Auswertung der Internetseiten von Kommunen im Übergangsbereich der Verdichtungsgebiete
Rhein-Main und Rhein-Neckar diente einer ersten Annäherung an die vorhandenen raumbezogenen
Identitäten und funktionalen Orientierungen der Bevölkerung. Der in den vorangegangenen Kapiteln
dargestellte Zusammenhang von regionsbezogener Identität und Regionsmarketing war auch grund-
legend für die Fragestellungen der Internetauswertung. Besonderes Interesse galt der Untersuchung
von regionsbezogener Identität im Untersuchungsgebiet und ihrer Berücksichtigung durch die
vorhandenen Raumorganisationen.
Folgende Aspekte wurden im Rahmen der Internetauswertung untersucht:
- Muster der funktionalen Orientierung bei der Bevölkerung des Untersuchungsraumes
- Muster der regionsbezogenen Identitäten bei der Bevölkerung des Untersuchungsraumes
- Kombination von regionsbezogener Identität und räumlicher Orientierung
- Vergleich der Raumorganisationen mit den Orientierungs- und Identitätsräumen der
Bevölkerung
6.1.2 Ergebnisse der Internetauswertung
6.1.2.1 Muster der funktionalen Orientierung bei der Bevölkerung des Untersuchungsraums
Die beiden Parameter funktionale Orientierung (eher rationale Orientierung bei Aktivitäten wie Einkauf
und Freizeit) und regionsbezogene Identität (emotionale Bindung an den Raum) müssen bei der
Auswertung deutlich voneinander unterschieden werden. Trotz aller in Kapitel 5.2 näher erläuterten
Zusammenhänge zwischen diesen beiden Aspekten, dürfen sie nicht miteinander gleichgesetzt werden.
Die funktionale Orientierung kann allerdings als Hinweis auf den mit der Identität eng verbundenen
Satisfaktionsraum der Bevölkerung gelten.
Der erste Teil der Auswertung untersucht die funktionale Orientierung der Bevölkerung. Zunächst soll
die Zuordnung der Kommunen zu den Verdichtungsräumen Rhein-Main und Rhein-Neckar betrachtet
werden.
Auf der Karte zeigt sich ein geschlossenes Gebiet mit eindeutiger Zuordnung zum Rhein-Neckar-Raum,
das sich im südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes, vorrangig in Baden-Württemberg, befindet.
Da die nördliche Begrenzung des Untersuchungsgebietes noch südlich von Darmstadt liegt, ist das
164
Gebiet, das klar dem Rhein-Main-Gebiet zuzuordnen ist, relativ klein. Es zeigt sich allerdings als ein
zusammenhängendes Gebiet mit eindeutiger Rhein-Main-Orientierung.
Im unmittelbaren Grenzbereich der beiden Verdichtungsräume treten einige Kommunen unentschlossen
auf. Insbesondere im Bereich mittlere Bergstraße und Odenwald ist die Zugehörigkeit zu den
Verdichtungsräumen undeutlich. Einige dieser Kommunen beziehen sich bei ihrem Internetauftritt auf
keinen der beiden Verdichtungsräume. Andere Kommunen hingegen weisen explizit auf die Nähe zu
beiden Verdichtungsräumen hin, um die herausragende Lagequalität zu unterstreichen.
Aufgrund der Internetauswertung ist es nicht möglich, eine eindeutige Grenzlinie zwischen den beiden
Verdichtungsräumen zu ziehen, da zu wenige Kommunen sich eindeutig zuordnen ließen. Die Vielzahl
unklarer Zuordnungen legt die Vermutung nahe, dass im Übergangsbereich der Verdichtungsräume ein
deutlicher Verflechtungsbereich von Rhein-Main und Rhein-Neckar besteht. Die Zuordnung im unmittel-
baren Grenzbereich ist gleich stark zu beiden Verdichtungsräumen ausgeprägt. Die Kommunen
erhalten dadurch den Charakter einer Brücke, die zur Bindung der beiden Verdichtungsräume
aneinander beiträgt.
Zusätzlich zur Zuordnung zu Rhein-Main oder Rhein-Neckar ist auch eine kleinräumigere Orientierung
auf die einzelnen Zentren feststellbar. Die zahlreichen Ober- und Mittelzentren prägen in diesem poly-
zentrischen Raum die Vielfalt der funktionalen Orientierung. Bei der Auswertung sind die folgenden, in
Abb. 36 dargestellten, funktionalen Orientierungen aufgetreten:
- Im nördlichen Bereich der Bergstraße ist Darmstadt das dominierende Zentrum für die
funktionale Orientierung
- Im Bereich der mittleren Bergstraße wirkt sich die Lage zwischen den beiden Verdichtungs-
räumen deutlich aus. In diesem Bereich ist eine funktionale Ausrichtung gleichermaßen nach
Norden (Frankfurt/Darmstadt) und nach Süden (Mannheim/Heidelberg) festzustellen
- Südlich von Heppenheim ist eine vorrangige Orientierung nach Süden zu den Zentren
Mannheim und Heidelberg erkennbar
- Das Mittelzentrum Weinheim hat offenbar eine starke Wirkung auf die umliegenden
Gemeinden. Die Bedeutung Weinheims scheint für Birkenau und Gorxheimertal so groß zu
sein, dass die Orientierung nach Mannheim oder Heidelberg dahinter zurücktritt
Im Ried besteht eine zusätzliche Orientierung nach Westen auf die rheinland-pfälzischen Städte Worms
und Speyer. Diese Westorientierung tritt lediglich ergänzend zu anderen funktionalen Orientierungen
auf und wird daher in Abb. 36 nicht gesondert dargestellt.
165
Bei den untersuchten Kommunen im Odenwald ist die Orientierung auf die umliegenden Zentren häufig
schwer zu erfassen, da sich die Internetseiten sehr stark auf den Odenwald konzentrieren.
Abb. 36: Funktionale Orientierung - Ergebnisse der Internetauswertung
(Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
Deutlich ist der Zusammenhang zwischen der Zuordnung zu den Verdichtungsräumen und der
funktionalen Orientierung erkennbar.
Die Kommunen, die sich funktional nach Darmstadt orientieren, weisen auch eine Zugehörigkeit zum
Rhein-Main-Gebiet auf. Die nach Mannheim und Heidelberg orientierten Kommunen stimmen weit-
gehend mit der Zuordnung zum Rhein-Neckar-Gebiet überein. Die Kommunen, die keine eindeutige
funktionale Orientierung erkennen lassen, sind auch bei der Zuordnung zu den Verdichtungsräumen
oftmals unentschlossen.
166
6.1.2.2 Muster der regionsbezogenen Identitäten bei der Bevölkerung des Untersuchungsraums
Im zweiten Teil der Internetauswertung steht die raumbezogene Identität der Bevölkerung im Mittelpunkt
der Betrachtung. Dazu werden die mittels der Punkteskala (vgl. Anhang) ermittelten Identitäten der
einzelnen Kommunen betrachtet. Die Intensität der vermittelten Identitäten spielt dafür zunächst eine
untergeordnete Rolle.
Für jede Kommune dient die am stärksten ausgeprägte Identität zur Feststellung ihrer Haupt-
identifikation. Dadurch ergibt sich für fast alle Kommunen eine vorrangige raumbezogene Identität. Nur
bei wenigen Internetseiten ist es nicht möglich, eine raumbezogene Identität herauszuarbeiten. Die
durch die Internetseiten vermittelten Hauptidentifikationen weisen ein deutliches Muster auf.
Für den Untersuchungsraum können sechs verschiedene raumbezogene Hauptidentitäten ausge-
gliedert werden:
- Auf die Bergstraße ausgerichtete raumbezogene Identität im Nordwesten und in der Mitte des
Untersuchungsgebietes sowie in einzelnen Kommunen im südlichen Bereich
- Ausschließlich auf den Odenwald bezogene Hauptidentität im nördlichen Odenwald
- Gleichermaßen auf Bergstraße und Odenwald bezogene Identität in einzelnen Kommunen im
südlichen Odenwald und in Dossenheim an der Bergstraße
- Drei Kommunen im südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes besitzen eine auf das Rhein-
Neckar-Dreieck ausgerichtete Hauptidentität
- Zwei Orte verfügen über eine auf die Bergstraße und das Rhein-Neckar-Dreieck gleichermaßen
bezogene Identität
- Heppenheim verfügt als einziger Ort über eine gleichermaßen auf Bergstraße und Starkenburg
bezogene Identität
Die auf Bergstraße und Odenwald bezogenen Identitäten sind dominierend im Untersuchungsgebiet.
Fast alle Orte, für die eine raumbezogene Identität erkennbar ist, besitzen eine deutliche Bindung an
mindestens eine der beiden Naturräume.
Abb. 37 zeigt bei der räumlichen Verteilung der Identifikationen ein sehr großes zusammenhängendes
Gebiet, dessen Bevölkerung sich vorrangig mit der Bergstraße identifiziert.
Die Grenze der Identifikation mit diesen Naturräumen orientiert sich an der tatsächlichen Grenze der
Naturräume Bergstraße und Odenwald in nord-südlicher Richtung. Dabei bestehen jedoch auf beiden
Seiten vereinzelt Kommunen, die sich mit dem jeweils anderen Naturraum ebenfalls stark identifizieren.
Die Identifikation mit den Begriffen Bergstraße und Odenwald ist allgemein häufiger und intensiver
vorhanden als die Identifikation mit den abstrakteren Begriffen Starkenburg und Rhein-Neckar-Dreieck.
167
Abb. 37: Identifikationsräume im Untersuchungsgebiet – Ergebnisse der Internetauswertung
(Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
Im südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes ist, zusätzlich zu diesen Naturraumidentitäten, eine
auf das Rhein-Neckar-Dreieck bezogene Identität ausgeprägt.
Das Identifikationspotential der Region Starkenburg erscheint aufgrund dieser Auswertung schwächer
als das des Rhein-Neckar-Dreiecks. Die Region Starkenburg trat alleine nicht als Hauptidentifikation
auf. Auch als ergänzende Identität ist Starkenburg nur einmal in Erscheinung getreten. Für die Stadt
Heppenheim sind Starkenburg und Bergstraße als Identifikationsräume gleich stark.
6.1.2.3 Kombination von regionsbezogener Identität und räumlicher Orientierung
Für eine intraregionale Kooperation ist neben der gemeinsamen Identität auch eine übereinstimmende
funktionale Orientierung von Vorteil, um einen möglichst homogenen Raum zu bilden. Da funktionale
Orientierung und raumbezogene Identität in engem Zusammenhang stehen, soll eine Kombination der
168
beiden Parameter die Ergebnisse der Internetauswertung zusammenführen.
Das Ergebnis dieser Synthese der untersuchten Merkmale ist ein sehr differenziertes räumliches
Muster. Auf den Untersuchungsraum verteilen sich sieben Teilräume, die in sich relativ homogen
hinsichtlich der beiden untersuchten Aspekte sind (vgl. Tab. 9). Zur Kategorisierung dieser Teilräume
wurden auch die ermittelten Intensitäten der raumbezogenen Identität mit berücksichtigt.
Teilraum Nr.
Lage Funktionale Orientierung Regionsbezogene Identität Anzahl der Kommunen
1
Nördliche Bergstraße Orientierung nach Norden Mittelstarke bis starke Identifikation mit der Bergstraße, teils schwache Identifikation mit Starkenburg und Odenwald
4
2
Mittlere Bergstraße Orientierung nach Norden und Süden gleichermaßen
Starke Identifikation mit der Bergstraße, teils schwache bis mittelstarke Identifikation mit dem Odenwald
3
3
Südliche Bergstraße Orientierung vorwiegend nach Süden
Mittelstarke bis starke Identifikation mit der Bergstraße, teils schwache Identifikation mit dem Odenwald
5
4
Mittleres Ried Orientierung nach Norden und Süden gleichermaßen, aber auch nach Westen
Mittelstarke Identifikation mit der Bergstraße, geringe Identifikation mit dem Odenwald
4
5
Südliches Ried Orientierung nach Süden, teils zusätzlich nach Norden und/oder Westen
Vorwiegende Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
5
6
Nördlicher Odenwald Orientierung nach Norden, teilweise auch zusätzlich nach Süden
Starke Identifikation mit dem Odenwald, schwache Identifikation mit der Bergstraße
5
7
Südlicher Odenwald Insgesamt schwach zu anderen Räumen orientiert, jedoch eher nach Süden
Mittelstarke bis schwache Identifikation mit dem Odenwald, schwache Identifikation mit der Bergstraße
8
Tab. 9 : Kategorien unterschiedlicher funktionaler Orientierung und raumbezogener Identität – Ergebnisse der Internet-auswertung
Die festgestellten Identifikationen verfügen jeweils über eine Hauptidentifikation, die mittel bis stark
ausgeprägt ist. In den meisten Fällen kommt eine ergänzende Identifikation hinzu, die schwach bis
mittelstark auftritt. Auch für die funktionale Orientierung ist eine Hauptrichtung erkennbar, die häufig
durch schwächere Orientierungen zu anderen Zentren ergänzt wird. Die sieben kategorisierten Teil-
räume zeigen sich in Abb. 38 vorwiegend als räumlich zusammenhängende Gebiete. Nur Teilraum 3
wird durch die Stadt Weinheim in zwei Bereiche getrennt.
Die Karte zeigt sehr deutlich, dass im Untersuchungsraum ein Muster homogener Raumeinheiten
besteht. Sehr klar sind die einzelnen Gruppen voneinander abzugrenzen.
Mit einer Größe zwischen drei und acht Kommunen sind diese homogenen Teilräume eher klein. Sie
bieten allerdings eine ausgezeichnete Basis für interkommunale Kooperation, da durch gemeinsame
169
Identität und funktionale Orientierung auch eine ähnliche Problemlage dieser Kommunen zu erwarten
ist. Zu beachten ist dabei, dass die einzelnen Raumkategorien sich teilweise nur schwach unterschei-
den. So haben die Teilräume 6 und 7 beide eine auf den Odenwald bezogene Identität, unterscheiden
sich aber hinsichtlich ihrer funktionalen Orientierung. Sie bilden daher auch gemeinsam noch einen
relativ homogenen Raum aus.
Abb. 38: Teilräume mit ähnlicher funktionaler Orientierung und regionsbezogener Identität
(Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
Das Ergebnis der Internetauswertung zeigt, dass es möglich ist, innerhalb des Untersuchungsgebietes
annähernd homogene Raumeinheiten zu finden. Bei der Beachtung aller untersuchten Parameter
zeigen sich allerdings nur relativ kleine Teilräume.
170
Die Vielzahl unterschiedlicher Teilräume weist darauf hin, dass die Struktur des gesamten
Untersuchungsgebietes in sich sehr heterogen ist. Weder für die funktionale Orientierung noch für die
raumbezogene Identität gibt es eine das ganze Untersuchungsgebiet betreffende Übereinstimmung.
Das Spannungsfeld der beiden Verdichtungsräume und die verschiedenen Identitätsräume machen
eine gemeinsame Kooperation des gesamten Übergangsbereiches schwierig.
6.1.2.4 Vergleich der Raumorganisationen mit den Orientierungs- und Identitätsräumen
Die Ergebnisse der Internetauswertung sollen mit den räumlichen Abgrenzungen der bestehenden
interkommunalen Kooperationen verglichen werden. Für die einzelnen Raumorganisationen kann so
ermittelt werden, wie homogen ihre Gebiete sind. Es ist davon auszugehen, dass den Organisationen
mit einem sehr heterogenen Raum Probleme bei der Umsetzung bevorstehen.
Beim Vergleich der Raumorganisationen mit den sieben Raumkategorien zeigt sich, dass keine der
untersuchten Raumorganisationen mit einem dieser Teilräume übereinstimmt. Viele der vorhandenen
Raumorganisationen schneiden hingegen mehrere dieser Teilräume an. Sehr inhomogene Strukturen in
Bezug auf regionsbezogene Identität und funktionale Verflechtungen sind die Folge. Im Vergleich zu
den verhältnismäßig kleinen Einheiten der kategorisierten Teilräume fällt auf, dass die bestehenden
Raumorganisationen vorwiegend wesentlich mehr Kommunen einbeziehen.
Besondere Schwierigkeiten zeigen sich für die beiden größten Raumorganisationen, die Region
Starkenburg und das Rhein-Neckar-Dreieck. Jeweils sechs der sieben Teilräume sind an den beiden
Raumorganisationen beteiligt. In diesen beiden Regionen ist offenbar eine sehr inhomogene Struktur
vorhanden. Die Ausgangssituation für Regionsmarketing ist damit eher ungünstig.
Die Bildung einer einheitlichen Struktur wird daher in der Region Starkenburg und im Rhein-Neckar-
Dreieck erschwert. Die Gebiete dieser beiden Raumorganisationen sind möglicherweise zu groß und in
sich zu verschieden, um eine homogene Einheit zu bilden. Für die Region Starkenburg ergibt sich
zusätzlich das Problem, dass ihr Gebiet sowohl dem Rhein-Main als auch dem Rhein-Neckar-Gebiet
angehört.
Auch die kleineren Raumorganisationen stimmen wenig mit den sieben definierten Teilräumen überein.
Die Wirtschaftsförderung Bergstraße schneidet, selbst in ihrem ursprünglichen Zuschnitt mit nur fünf
teilnehmenden Kommunen, vier verschiedene Teilräume an. Dennoch sind die kleineren Raum-
organisationen von größerer Homogenität, da der emotionale Bezug zur Bergstraße die Kommunen
miteinander verbindet.
Die besten Voraussetzungen für die Bildung einer einheitlichen Region bietet der Raumzuschnitt der
Ferienstraße Bergstraße. Sie beinhaltet mit den Teilräumen 1, 2 und 3 die Gebiete, in denen die
Bergstraßen-Identität das vorherrschende Merkmal ist. Es handelt sich folglich um einen Raum, der
171
eine homogene raumbezogene Identität besitzt. Für eine interkommunale Kooperation könnte diese
gemeinsame raumbezogene Identität trotz der unterschiedlichen funktionalen Orientierung eine gute
Ausgangsbasis bieten.
Bei der Abgrenzung der Raumorganisationen hat offenbar kaum eine Orientierung an den vorhandenen
Identitäts- und Funktionsräumen stattgefunden.
Der Vergleich der Raumorganisationen mit den definierten Teilräumen soll auch aus einer zweiten
Sichtweise betrachtet werden. Dazu soll die Intensität der Identifikation mit den verschiedenen Raum-
begriffen innerhalb der Gebiete der einzelnen Raumorganisationen untersucht werden.
Beispielsweise fand für die Ermittlung der Akzeptanz der Region Starkenburg ausschließlich eine
Auswertung der Identifikation mit Starkenburg innerhalb des Gebietes der Region Starkenburg statt. Die
Identifikationsintensitäten geben dadurch Aufschluss über die Möglichkeit der Akzeptanz der Raum-
organisationen in ihrem Gebiet.
Starke Identifikation mit Starkenburg
Mittlere Identifikation mit Starkenburg
Schwache Identifikation mit Starkenburg
Keine Identifikation mit Starkenburg
Anteil der Kommunen in der Region Starkenburg (24 Kommunen)
4,17%
(1 Kommune)
0 %
(0 Kommunen)
29,17%
(7 Kommunen)
66,66%
(16 Kommunen)
Tab. 10: Intensität der Identifikation mit Starkenburg in der Region Starkenburg – Ergebnisse der Internetauswertung
Die Identifikation mit der Region Starkenburg durch die betreffenden Kommunen ist, wie Tab. 10 zeigt,
sehr gering. Nur ein Drittel der Gemeinden in der Region Starkenburg vermitteln eine Identifikation mit
dieser Region. Lediglich für eine Kommune geht die Identifikation mit Starkenburg über ein schwaches
Niveau hinaus.
Ähnlich schwach ist die Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck innerhalb des Rhein-Neckar-
Dreiecks ausgeprägt.
Starke Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Mittlere Identifikation mit dem Rhein-Neckar-
Dreieck
Schwache Identifikation mit dem Rhein-Neckar-
Dreieck
Keine Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Anteil der Kommunen in der Region Rhein-Neckar-Dreieck (30 Kommunen)
3,33%
(1 Kommune)
10%
(3 Kommunen)
16,67%
(5 Kommunen)
70%
(21 Kommunen)
Tab. 11: Intensität der Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck im Rhein-Neckar-Dreieck– Ergebnisse der Internet-auswertung
172
Im Rhein-Neckar-Dreieck ist allerdings der Anteil mittlerer und starker Identifikation im Vergleich zur
Region Starkenburg höher. Wie aus Tab. 11 hervorgeht, verfügen im Rhein-Neckar-Dreieck nur neun
von 30 Kommunen über eine auf das Rhein-Neckar-Dreieck bezogene Identität. 70% der im Rhein-
Neckar-Dreieck untersuchten Kommunen zeigen hingegen keine Identifikation mit dem Rhein-Neckar-
Dreieck.
Die sehr niedrige Identifikation mit der Region Starkenburg und mit dem Rhein-Neckar-Dreieck weist auf
eine ungenügende Verwurzelung der beiden Raumorganisationen in der Bevölkerung hin. Die Zahl der
Gemeinden, die keine Zugehörigkeit zu diesen beiden Raumorganisationen aufzeigten, ist sehr hoch.
Regionsbezogene Identität als Grundlage für Regionsmarketing ist somit kaum vorhanden.
Die schwache Identifikation mit Starkenburg und dem Rhein-Neckar-Dreieck ist auch darauf zurück-
zuführen, dass die Bindung an Naturräume im Untersuchungsgebiet deutlich stärker ist als die Bindung
an neuere und künstlich erschaffene Räume. Die Bezeichnungen für den Naturraum sind der
Bevölkerung schon lange bekannt und durch Aktivitäten in diesen Räumen mit der Identität der
Menschen eng verbunden. Sie sind daher bereits deutlich länger Bestandteil der raumbezogenen
Identität der Bevölkerung als neuere Raumbegriffe, wie „Rhein-Neckar-Dreieck“. Die Verankerung der
neueren Raumbegriffe in der Bevölkerung kann daher noch nicht so ausgeprägt sein.
Die schwachen Ansätze zur Identifikation mit Starkenburg und dem Rhein-Neckar-Dreieck zeigen
allerdings eine Aufteilung des Untersuchungsraumes. Auf Abb. 39, die ausschließlich die Identifikation
mit der Region Starkenburg und dem Rhein-Neckar-Dreieck zeigt, wird eine eindeutige Grenze sichtbar.
Die Kommunen vermitteln in der Regel nur eine der beiden Identitäten. Bensheim ist die einzige Stadt,
die auf ihrer Internetseite eine schwache Identifikation mit beiden Raumbegriffen aufweist. Es zeigt sich
eine Grenze mit einem Verlauf von Nordwesten nach Südosten, von der aus sich nördlich eine
Identifikation mit Starkenburg und südlich mit dem Rhein-Neckar-Dreieck abzeichnet.
Zwischen diesen beiden Identifikationen liegt ein schmaler Grenzbereich, in dem sich die Kommunen
weder Starkenburg noch dem Rhein-Neckar-Dreieck zuordnen. Dies zeigt die Unentschlossenheit in
diesem Bereich und die damit verbundenen Probleme der Raumorganisationen, die Kommunen in ihre
Aktivitäten einzubinden.
173
Abb. 39: Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck und mit der Region Starkenburg – Ergebnisse der
Internetauswertung (Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
Ganz anders zeigt sich die Identifikation mit der Bergstraße, die in den Gebieten der ehemaligen
Raumorganisationen Werbegemeinschaft Bergstraße, Ferienstraße Bergstraße und Wirtschafts-
förderungsgesellschaft mittlere Bergstraße betrachtet wird.
Für das gesamte Untersuchungsgebiet zeigt sich ein genereller Bezug zur Bergstraße. Nur drei der
insgesamt 34 untersuchten Kommunen weisen keinerlei Verbindung zur Bergstraße auf. Es zeigt sich
dennoch ein deutlicher Unterschied zwischen den Kommunen, die den drei Bergstraßen-Organisationen
angehören und den außenstehenden Orten.
In den Gebieten der drei untersuchten Raumorganisationen ist ein sehr hoher Anteil von Kommunen mit
174
starker Bergstraßen-Identität vorhanden. Mit 60 bis 71,42% starker Identifikation mit der Bergstraße
liegen die Werte dieser Raumorganisationen sehr hoch. Als Vergleich dienen in Tab. 12 die
Identitätsintensitäten der Kommunen, die keiner der drei Bergstraßen-Raumorganisationen angehören.
Im Gebiet der Werbegemeinschaft Bergstraße und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mittlere
Bergstraße weisen alle untersuchten Kommunen eine auf die Bergstraße bezogene Identität auf.
Innerhalb der Ferienstraße Bergstraße ist nur eine Kommune ohne Identifikation mit der Bergstraße zu
verzeichnen.
Anteil der Kommunen in der Region:
Starke Identifikation mit der Bergstraße
Mittlere Identifikation mit der
Bergstraße
Schwache Identifikation mit der
Bergstraße
Keine Identifikation mit der Bergstraße
Ferienstraße Bergstraße (14 Kommunen)
64,28%
(9 Kommunen)
14,29%
(2 Kommunen)
14,29%
(2 Kommunen)
7,14%
(1 Kommune)
Werbegemeinschaft Bergstraße (7 Kommunen)
71,42%
(5 Kommunen)
14,29%
(1 Kommune)
14,29%
(1 Kommune)
0 %
(0 Kommunen)
Wirtschafts- förderungsgesellschaft Mittlere Bergstraße (5 Kommunen)
60%
(3 Kommunen)
40%
(2 Kommunen)
0 %
(0 Kommunen)
0 %
(0 Kommunen)
Keiner dieser Organisationen angehörige Kommunen (18 Kommunen)
0%
(0 Kommunen)
11,11%
(2 Kommunen)
77,78%
(14 Kommunen)
11,11%
(2 Kommunen)
Tab. 12: Intensität der Identifikation mit der Bergstraße innerhalb der auf die Bergstraße bezogenen Raumorganisationen – Ergebnisse der Internetauswertung
Diese weitgehend starke Identifikation mit der Bergstraße bietet den untersuchten Raumorganisationen
die Möglichkeit, ihr Konzept auf die bestehende, raumbezogene Identität aufzubauen.
Als Fazit der Internetauswertung ist festzustellen, dass im Untersuchungsgebiet vorrangig naturraum-
bezogene Identitäten bestehen.
Andere Identitäten setzen sich nur mühsam durch. Beim Regionsmarketing in dieser Region müssten
idealerweise die bestehenden naturraumbezogenen Identitäten in das Marketingkonzept mit einbe-
zogen werden. Sie können nicht durch neue Identitäten ersetzt, sondern höchstens im Laufe der Zeit
ergänzt werden.
Trotz der Aufteilung der funktionalen Orientierung auf die beiden Verdichtungsräume, bestehen diese
übergeordneten Naturraum-Identitäten, die offenbar nicht von funktionalen Überlegungen beeinflusst
werden. Die Identifikation mit der Bergstraße ist im Untersuchungsgebiet so weit verbreitet, dass sie die
Marketing-Basis für den Großteil des Untersuchungsraumes bilden könnte.
175
Durch gezielte Abgrenzung von Kooperationsgebieten wäre es möglich, relativ homogene Raum-
einheiten zu erfassen. Insbesondere für kleinere, an einzelne Zwecke gebundene Organisationen bietet
eine solche Abgrenzung große Vorteile bei der Umsetzung.
6.2 Regionsbezogene Identität und räumliche Orientierung in der Selbstein-
schätzung der Bürgermeister 6.2.1 Ziele der Bürgermeisterbefragung
Die Durchführung einer schriftlichen Bürgermeisterbefragung sollte weitere Hinweise auf die funktionale
Orientierung und raumbezogene Identität der Bevölkerung im Übergangsbereich der Verdichtungs-
räume Rhein-Main und Rhein-Neckar geben. Zusätzlich sollte die Einstellung der Bürgermeister zu den
vorhandenen Raumorganisationen erfasst werden.
Folgende Aspekte wurden im Rahmen der im Februar 2004 durchgeführten Bürgermeisterbefragung
untersucht:
- Muster der funktionalen Orientierung bei der Bevölkerung des Untersuchungsraumes
- Muster der regionsbezogenen Identitäten bei der Bevölkerung des Untersuchungsraumes
- Kombination von regionsbezogener Identität und räumlicher Orientierung
- Vergleich der Raumorganisationen mit den Orientierungs- und Identitätsräumen
- Muster der von den Kommunen des Untersuchungsraumes angestrebten regionsbezogenen
Identitäten und Einstellung der Bürgermeister zu den vorhandenen Raumorganisationen
6.2.2 Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
6.2.2.1 Muster der funktionalen Orientierung bei der Bevölkerung des Untersuchungsraums
Zur Untersuchung der funktionalen Orientierung im Untersuchungsgebiet wird auch im Rahmen der
Bürgermeisterbefragung zunächst die Zuordnung zu den Verdichtungsräumen Rhein-Main und Rhein-
Neckar ausgewertet. Die Bürgermeister sollten im Fragebogen angeben, ob sie ihre Gemeinde eher
dem Rhein-Main-Gebiet oder dem Rhein-Neckar-Gebiet zuordnen. Obwohl es die Möglichkeit gegeben
hätte, sich beiden oder keinem der Verdichtungsräume zuzuordnen, entschieden sich 96,7% der
Bürgermeister für die Zuordnung zu einem der Verdichtungsräume. Aus den Antworten ergibt sich eine
deutliche Grenzlinie zwischen den Verdichtungsräumen Rhein-Main und Rhein-Neckar (Abb. 40). Diese
Grenze verläuft in etwa von West nach Ost.
Der Landkreis Bergstraße verfügt über beide Zugehörigkeiten. Auffallend ist die bis weit in den Süden
reichende Zugehörigkeit zum Rhein-Main-Gebiet entlang der Bergstraße. Sie könnte auf die gute
Verkehrsanbindung in diesem Bereich an Darmstadt und Frankfurt zurückzuführen sein.
176
Zwei Gemeinden, die sich beide in der Nähe dieses Grenzverlaufes befinden, konnten sich nicht
eindeutig zu einem Verdichtungsraum zuordnen.
Abb. 40: Zuordnung zu den Verdichtungsräumen Rhein-Main und Rhein-Neckar – Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
(Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
177
Auffallend ist auf den ersten Blick die Zuordnung zahlreicher Gemeinden des vorderen Odenwaldes
zum Rhein-Neckar-Gebiet. Diese Zuordnung wird jedoch durch die funktionale Orientierung dieser
Gemeinden bestätigt. Die im hinteren Odenwald gelegenen Gemeinden ordnen sich dem Rhein-Main-
Gebiet zu. Damit einhergehend zeigt sich dort eine funktionale Orientierung nach Darmstadt. Einzige
Ausnahme ist die Gemeinde Sensbachtal, die sich trotz ihrer südlichen Lage dem Rhein-Main-Gebiet
zuordnet, aber funktional nach Heidelberg orientiert ist.
Die erfragten funktionalen Orientierungen in den Bereichen Arbeitsstätten, Facharztbesuch, Einkaufs-
und Freizeitverhalten zeigen ein Muster funktionaler Verflechtungen im Übergangsbereich der
Verdichtungsgebiete auf. Da die verschiedenen Aktivitäten für jede Kommune eine relativ einheitliche
Orientierung aufweisen, ist eine Generalisierung der funktionalen Orientierung für jede Gemeinde
möglich. Das sich daraus ergebende räumliche Verteilungsmuster funktionaler Orientierung ist in Abb.
41 dargestellt.
Die funktionale Orientierung der Bevölkerung zeigt ein deutliches, auf die Ober- und Mittelzentren des
Untersuchungsgebietes ausgerichtetes, Muster. Es ergeben sich einige zusammenhängende Sektoren
gleicher funktionaler Orientierung. Im südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes sind die Gebiete
gleicher funktionaler Zugehörigkeit aufgrund der höheren Anzahl nicht beantworteter Fragebögen
lückenhaft.
Im Norden des Untersuchungsgebietes ist Darmstadt das dominierende Zentrum. Die Zugehörigkeit
zum Rhein-Main-Gebiet und die funktionale Orientierung nach Darmstadt stehen in engem
Zusammenhang, was bei einem Vergleich der Abbildungen 40 und 41 deutlich wird. Die Orte, die eine
funktionale Orientierung nach Darmstadt aufweisen, ordnen sich auch dem Rhein-Main-Gebiet zu.
Die große Bedeutung Mannheims als Oberzentrum zeigt sich aus dem weit nach Norden reichenden
Einzugsbereich. Die Kommunen im Ried und die Städte Heppenheim und Bensheim ordnen sich zwar
dem Rhein-Main-Gebiet zu, sind aber funktional eindeutig nach Mannheim orientiert. An dieser Stelle
zeigt sich abermals die starke Verknüpfung der beiden Verdichtungsräume in ihrem Grenzbereich.
Die Kommunen, die sich dem Rhein-Neckar-Gebiet zuordnen, sind auch funktional eng mit Mannheim
und Heidelberg verflochten. Die funktionale Zugehörigkeit der Kommunen teilt sich in diesem Bereich
auf die Städte Mannheim und Heidelberg auf. Die im westlichen Rhein-Neckar-Gebiet liegenden
Kommunen haben einen engeren Bezug zu Mannheim, die weiter im Osten zu Heidelberg. Diese
Zuordnung zu Mannheim oder Heidelberg ist großteils sehr eindeutig.
178
Abb. 41: Funktionale Orientierung - Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
(Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
Zusätzlich zu der funktionalen Orientierung auf die Oberzentren Darmstadt, Mannheim und Heidelberg
besteht auch eine Ausrichtung auf die vorhandenen Mittelzentren. Generell besteht im Untersuchungs-
gebiet eine enge Verflechtung mit den Mittelzentren.
179
Die funktionalen Verflechtungen mit Erbach oder Weinheim hatten für einige Gemeinden die stärkste
Bedeutung. Bei den meisten Kommunen, die eine Orientierung zu einem Mittelzentrum aufweisen, ist
diese allerdings ergänzend zu einer Orientierung auf eines der Oberzentren aufgetreten.
Die funktionale Orientierung auf die Mittelzentren wird durch die räumliche Entfernung bestimmt. Die
Städte Erbach, Viernheim, Bensheim und Heppenheim treten für ihre umliegenden Gemeinden als
ergänzende funktionale Orientierung auf.
Viernheim ist durch das Rhein-Neckar-Zentrum hauptsächlich für das Einkaufsverhalten von großer
Bedeutung. Seit 1972 haben sich auf einer Verkaufsfläche von etwa 60.000 m² rund 100
Fachgeschäfte, ein Warenhaus und diverse Fachmärkte angesiedelt. Mit den zahlreichen Parkplätzen
und seiner günstigen Verkehrslage ist das Rhein-Neckar-Zentrum ein sehr wichtiger Einzel-
handelsstandort (vgl. http://www.ece.de/de/shopping/center/rnv/rnv.jsp und http://www.deutsche-
euroshop.de/deutsch/shopping/portfolio/viernheim.php).
Aus den Antworten zum Einkaufsverhalten zeigt sich ein weiter Einzugsbereich des Rhein-Neckar-
Zentrums, der bis in die Landkreise Groß-Gerau und Odenwaldkreis sowie südlich über Mannheim und
Heidelberg hinweg reicht. Die allgemeine Bedeutung Viernheims für den Raum ist jedoch fast
ausschließlich auf dieses Shopping-Center begrenzt.
6.2.2.2 Muster der regionsbezogenen Identitäten bei der Bevölkerung des Untersuchungsraums
Die aus den Fragen 6, 12 und 13 ermittelte raumbezogene Identität der Bevölkerung ist für alle
Kommunen feststellbar. Bei den meisten Gemeinden tritt eine deutlich ausgeprägte Hauptidentität in
den Vordergrund, nur für Biblis ist ausschließlich eine schwache raumbezogene Identität der
Bevölkerung zu erkennen. Bei wenigen Orten sind zwei Identitäten gleich stark ausgeprägt. Für die
Bestimmung der raumbezogenen Hauptidentifikation wird von jeder Kommune nur die am stärksten
vermittelte Identität gewertet.
17 Kommunen (27,87%) zeigen eine mittlere Identifikationsintensität mit ihrem Hauptidentifikations-
raum, eine starke raumbezogene Identität ist bei 43 Kommunen (70,49%) festzustellen. Die Zuordnung
der Identifikationsräume der Bevölkerung ist daher deutlich.
Die durch die Bürgermeisterbefragung ermittelten raumbezogenen Identifikationen zeigen ein deutliches
Muster (Abb. 42).
180
Abb. 42: Identifikationsräume im Untersuchungsgebiet – Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
(Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
181
Folgende Räume mit unterschiedlichen Hauptidentifikationen können definiert werden:
- Ein zusammenhängendes Gebiet mit einer auf die Bergstraße ausgerichteten raumbezogenen
Identität befindet sich in der Mitte des Untersuchungsgebietes
- Im östlichen Teil des Untersuchungsgebietes zeigt sich ein großes Gebiet mit einer auf den
Odenwald bezogenen Hauptidentität
- Im Nordwesten des Untersuchungsgebietes durchmischen sich die auf Südhessen und das
Rhein-Main-Gebiet bezogenen Hauptidentifikationen
- Eine deutliche Kurpfalz-Identität weisen mehrere Gemeinden im südwestlichen Bereich des
Untersuchungsgebietes auf
- Über die Südhälfte des Untersuchungsgebietes verteilt befinden sich mehrere Kommunen, die
ihre Hauptidentität auf das Rhein-Neckar-Gebiet oder auf das Rhein-Neckar-Dreieck ausge-
richtet haben
Bei der Auswertung fällt auf, dass die Naturräume die stärksten Identifikationsräume für die
Bevölkerung sind. Im Osten des Untersuchungsraumes zeigt sich ein großes, zusammenhängendes
Gebiet, das sich vorwiegend im Naturraum Odenwald befindet, in dem der Odenwald die bestehende
Hauptidentität der Bevölkerung ist. Diese Odenwald-Identität geht sehr häufig als besonders starke
Identität aus den Fragebögen hervor.
Entlang der Bergstraße ist ein zusammenhängendes Gebiet in Nord-Süd-Richtung erkennbar, das eine
auf die Bergstraße bezogene Identität zeigt. Sie wird im Norden teilweise durch die Identifikation mit
Rhein-Main und Südhessen überlagert.
Die Identifikation mit Südhessen und dem Rhein-Main-Gebiet im Nordwesten des Untersuchungs-
gebietes, ist durch die starken funktionalen Verflechtungen mit Darmstadt, bei gleichzeitiger räumlicher
Entfernung zu Bergstraße und Odenwald, bedingt. Es muss an dieser Stelle jedoch darauf hingewiesen
werden, dass im Fragebogen das Ried nicht als Auswahlmöglichkeit angegeben wurde. Wahrscheinlich
hätten einige Bürgermeister im Ried diese Antwortoption bevorzugt.
Rund um das Oberzentrum Mannheim ist eine starke, auf die Kurpfalz ausgerichtete, Identität vorhan-
den. Sie ist in den meisten Orten sehr deutlich und als einzige raumbezogene Identifikation ausgeprägt.
Diese Kurpfalzidentität lässt sich durch eine langjährige Verwurzelung der Kurpfalz in Tradition und
Geschichte dieser Kommunen erklären.
Auffällig ist, dass die beiden größten Raumorganisationen Starkenburg und Rhein-Neckar-Dreieck nur
sehr selten genannt wurden.
182
Sie haben demnach noch kein Identifikationspotential für die Bevölkerung in der Region. Starkenburg
trat nicht als Hauptidentifikation der Bevölkerung auf. Dem Rhein-Neckar-Dreieck konnte die raumbe-
zogene Identität von drei Kommunen zugeordnet werden, die allerdings keine räumliche Konzentration
aufweisen.
6.2.2.3 Kombination von regionsbezogener Identität und räumlicher Orientierung
Aus der Kombination der Parameter raumbezogene Identifikation und funktionale Orientierung ergeben
sich sieben nahezu homogene Teilräume, die in der nachstehenden Tabelle 13 zusammengefasst sind.
Die Teilräume wurden unter Berücksichtigung der Hauptidentität und der ergänzenden Identitäten
gebildet, wobei auch die Intensität der Identifikation mit den Räumen Beachtung fand.
Teilraum Nr.
Lage Funktionale Orientierung Regionsbezogene Identität Anzahl der Kommunen
1 Nördliche Bergstraße
Funktionale Orientierung nach Darmstadt
Starke bis mittlere Identifikation mit der Bergstraße
4
2 Mittlere und südliche Bergstraße
Funktionale Orientierung nach Weinheim, Mannheim oder Heidelberg
Starke bis mittlere Identifikation mit der Bergstraße
8
3 Nordwestlicher Bereich des Untersuchungs-gebietes
Funktionale Orientierung vorrangig nach Darmstadt
Starke bis mittlere Identifikation mit dem Rhein-Main-Gebiet und Südhessen
9
4 Ried und südöstlicher Bereich des Untersuchungs-gebietes
Funktionale Orientierung nach Mannheim oder Heidelberg
Überwiegend mittlere Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Gebiet
8
5 Westliche Rhein- und Neckargemeinden
Funktionale Orientierung nach Mannheim oder Heidelberg
Starke bis mittlere Identifikation mit der Kurpfalz
7
6 Nördlicher Odenwald
Funktionale Orientierung nach Darmstadt und teilweise nach Erbach
Starke Identifikation mit dem Odenwald
14
7 Südlicher Odenwald
Funktionale Orientierung nach Heidelberg, Mannheim oder Weinheim
Starke bis mittlere Identifikation mit dem Odenwald
11
Tab. 13 : Kategorien unterschiedlicher funktionaler Orientierung und raumbezogener Identität – Ergebnisse der Bürger-meisterbefragung
183
Die Synthese der Parameter funktionale Orientierung und regionsbezogene Identität zeigt ein sehr
detailliertes räumliches Muster:
Abb. 43: Teilräume mit ähnlicher funktionaler Orientierung und regionsbezogener Identität – Ergebnisse der Bürgermeister-
befragung (Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
184
Die sieben definierten Teilräume beinhalten zwischen vier und vierzehn Kommunen. Bis auf Teilraum 4
zeigen alle Sektoren zusammenhängende Gebiete.
Auffällig ist, dass am linken Kartenrand mit den Gemeinden Biblis und Groß-Rohrheim die auf die
beiden Verdichtungsräume bezogenen Identitätsräume aneinander stoßen. Eine Übergangszone, die
sich auf keinen oder beide Verdichtungsräume bezieht, scheint dort nicht zu bestehen.
Neben den beiden Verdichtungsräumen und der Kurpfalz beziehen sich die übrigen Raumeinheiten auf
die beiden Naturräume. Innerhalb der Naturräume Odenwald und Bergstraße ergibt sich eine Unter-
gliederung in jeweils zwei Teilräume. Die Teilräume 1 und 2 unterscheiden sich nur in ihrer funktionalen
Orientierung, die im nördlichen Bereich auf Darmstadt, weiter südlich auf Mannheim und Heidelberg
bezogen ist. Die gleiche Unterscheidung gilt für die Gebiete 6 und 7 im Odenwald. Die Identifikation der
Gebiete 1 und 2 sowie 6 und 7 ist hingegen einheitlich auf den jeweiligen Naturraum bezogen.
Dieses Ergebnis zeigt, ebenso wie die definierten Teilräume der Internetauswertung, dass innerhalb des
Untersuchungsgebietes annähernd homogene Raumeinheiten zu finden sind. Die gemeinsame Identität
und funktionale Orientierung lässt eine ähnliche Problemlage dieser Kommunen erwarten. Daher wären
die Teilräume eine gute Ausgangsbasis für intraregionale Kooperation.
Auffällig sind die relativ ausgedehnten Gebiete mit einheitlicher Bergstraßen-Identität und Odenwald-
Identität. Insbesondere der Odenwald tritt als großes homogenes Gebiet hervor. Die insgesamt 25
Kommunen der Gebiete 6 und 7 wären eine gute Grundlage für eine interkommunale Kooperation.
6.2.2.4 Vergleich der Raumorganisationen mit den Orientierungs- und Identitätsräumen
Auch für die Auswertung der Bürgermeisterbefragung sollen die vorhandenen räumlichen Abgrenz-
ungen der Raumorganisationen mit den durch die Auswertung kategorisierten Teilräumen verglichen
werden. Die Homogenität der bestehenden Raumeinheiten soll auf diese Weise überprüft werden.
Bei diesem Vergleich ist festzustellen, dass keine der vorhandenen Raumorganisationen mit dem
Gebiet einer der definierten Kategorien übereinstimmt.
Das Rhein-Neckar-Dreieck beinhalten Gemeinden aus sechs Teilräumen, die Region Starkenburg,
sogar aus allen sieben Teilräumen. Dadurch ergeben sich für diese beiden Organisationen Gebiete mit
sehr heterogener Struktur.
Auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mittlere Bergstraße hat das Problem, mehrere raumbe-
zogene Identitäten und funktionale Orientierungen in sich zu vereinen, was auch dort zu einer eher
heterogenen und damit ungünstigen Ausgangsposition für intraregionale Kooperation führt.
Deutlich besser stellt sich die Situation der übrigen Raumorganisationen dar. Werbegemeinschaft
Bergstraße und Ferienstraße Bergstraße verfügen zwar jeweils über einen Anteil an verschiedenen
185
kategorisierten Teilräumen, diese haben jedoch alle die Bergstraße als Hauptidentifikation und variieren
lediglich durch ihre funktionale Orientierung. Auch die Odenwald-Regionalgesellschaft hat den Vorteil
eines relativ homogenen Raumes. In ihrem Gebiet sind zwei verschiedene funktionale Orientierungen
vorhanden, das gesamte Gebiet der OREG verfügt jedoch über eine ausgeprägte Odenwald-Identität.
Innerhalb des Untersuchungsgebietes bestehen somit für Odenwald-Regionalgesellschaft, Werbege-
meinschaft Bergstraße und Ferienstraße Bergstraße die günstigsten Ausgangspositionen für intra-
regionale Kooperation, da sie annähernd homogene Räume in sich vereinen.
Wie bereits bei der Internetauswertung, soll auch an dieser Stelle die Akzeptanz der Raumbegriffe
innerhalb der entsprechenden Gebiete ermittelt werden. Dazu wird wiederum ausschließlich die
Intensität der Identifikation mit dem Raumbegriff im entsprechenden Gebiet berücksichtigt. So findet für
die Ermittlung der Akzeptanz der Ferienstraße Bergstraße beispielsweise nur die auf die Bergstraße
bezogene Identität der Bevölkerung in den Kommunen im Gebiet der Ferienstraße Bergstraße Berück-
sichtigung.
In den folgenden Tabellen wird die Intensität der Identifikation mit den Raumbegriffen innerhalb der
entsprechenden Gebiete des Untersuchungsraumes prozentual dargestellt.
Starke Identifikation mit Starkenburg
Mittlere Identifikation mit Starkenburg
Schwache Identifikation mit Starkenburg
Keine Identifikation mit Starkenburg
Anteil der Kommunen in der Region Starkenburg (47 Kommunen)
0 %
(0 Kommunen)
2,13 %
(1Kommune)
87,23 %
(41 Kommunen)
10,64 %
(5 Kommunen)
Tab. 14: Intensität der Identifikation mit Starkenburg durch die Bevölkerung in der Region Starkenburg – Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
Die Identifikation der Bevölkerung mit der Region Starkenburg ist in der Region Starkenburg nur
schwach vorhanden. Kein Bürgermeister nimmt Starkenburg als Hauptidentifikation oder als starke
Identifikation der Bevölkerung wahr. Lediglich für eine Kommune wird eine mittlere Identifikation mit
Starkenburg deutlich. Das Identifikationspotential dieser Raumeinheit ist offenbar nicht ausreichend, um
eine deutliche raumbezogene Identität bei der Bevölkerung hervorzurufen. Dennoch ist die Identifikation
mit Starkenburg verbreitet. Nur etwa 10% der Bürgermeister in Starkenburg nehmen keine Identifikation
der Bevölkerung mit der Region Starkenburg wahr. Die außerhalb der Region Starkenburg befragten
Bürgermeister sehen hingegen keine Identifikation der Bevölkerung mit Starkenburg.
Es besteht demnach zwar keine direkte regionsbezogene Identität, aber ein diffuses Zugehörigkeits-
gefühl.
186
Ganz ähnlich erscheint die Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck in seinem Gebiet.
Starke Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Mittlere Identifikation mit dem Rhein-Neckar-
Dreieck
Schwache Identifikation mit dem Rhein-Neckar-
Dreieck
Keine Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Anteil der Kommunen in der Region Rhein-Neckar-Dreieck (33 Kommunen)
0 %
(0 Kommunen)
9,09 %
(3 Kommunen)
81,82 %
(27 Kommunen)
9,09 %
(3 Kommunen)
Tab. 15: Intensität der Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck durch die Bevölkerung im Rhein-Neckar-Dreieck – Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
Auch die Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck ist nur schwach vorhanden. Im Gegensatz zur
Region Starkenburg erkennen jedoch drei Bürgermeister eine Hauptidentifikation der Bevölkerung ihrer
Kommune mit dem Rhein-Neckar-Dreieck. Dennoch beobachtet keiner der befragten Bürgermeister
eine starke Identifikation der Bevölkerung mit dem Rhein-Neckar-Dreieck.
Die Bevölkerung von drei Gemeinden weist eine mittlere Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
auf. Die Wahrnehmung des Rhein-Neckar-Dreiecks ist offenbar etwas besser als die der Region
Starkenburg. Auch im Rhein-Neckar-Dreieck besteht ein eher diffuses Zugehörigkeitsgefühl, das aber
bereits vereinzelt etwas stärker durchscheint.
Für das Rhein-Neckar-Dreieck zeigt sich eine schwache Identifikation auch außerhalb der Grenzen
dieser Raumorganisation. 15 nicht im Rhein-Neckar-Dreieck integrierte Bürgermeister geben eine
schwache Identifikation der Bevölkerung mit dem Rhein-Neckar-Dreieck an. Dies kann einerseits als
Unwissenheit über die Grenzen dieser Organisation, andererseits als Zugehörigkeitswunsch interpretiert
werden. Die Akzeptanz des Rhein-Neckar-Dreiecks scheint im Vergleich mit der Region Starkenburg
etwas besser zu sein.
Da die Bergstraße einer der beiden Hauptidentifikationsräume der Bevölkerung des Untersuchungs-
gebietes ist, zeigt sich auch beim Vergleich mit den Gebieten der Raumorganisationen ein deutlich
positiveres Bild. Die Raumorganisationen, die sich auf die Bergstraße beziehen, verfügen über eine
ausgeprägte Bergstraßen-Identität bei der Bevölkerung in ihrem Gebiet.
Die Bevölkerung innerhalb der Gebiete der drei Bergstraßen-Organisationen zeigt eine deutlich stärkere
Identifikation mit der Bergstraße als die Bevölkerung, die keinem der drei Gebiete angehört. Für alle
Kommunen in diesen Bereichen konnte eine Identifikation mit der Bergstraße festgestellt werden. Die
starke Identifikation mit der Bergstraße ist dominierend innerhalb der Gebiete der Bergstraßen-
Organisationen.
187
Anteil der Kommunen in der Region:
Starke Identifikation mit der Bergstraße
Mittlere Identifikation mit der
Bergstraße
Schwache Identifikation mit der
Bergstraße
Keine Identifikation mit der Bergstraße
Ferienstraße Bergstraße (11 Kommunen)
63,64 %
(7 Kommunen)
27,27 %
(3 Kommunen)
9,09 %
(1 Kommune)
0 %
(0 Kommunen)
Werbegemeinschaft Bergstraße (7 Kommunen)
71,43 %
(5 Kommunen)
28,57 %
(2 Kommunen)
0 %
(0 Kommunen)
0 %
(0 Kommunen)
Wirtschafts- förderungsgesellschaft Mittlere Bergstraße (5 Kommunen)
60 %
(3 Kommunen)
20 %
(1 Kommune)
20 %
(1 Kommune)
0 %
(0 Kommunen)
Keiner dieser Raumorganisationen angehörige Kommunen (48 Kommunen)
2,09 %
(1 Kommune)
6,25 %
(3 Kommunen)
83,33 %
(40 Kommunen)
8,33 %
(4 Kommunen)
Tab 16: Intensität der Identifikation mit der Bergstraße durch die Bevölkerung innerhalb der auf die Bergstraße bezogenen Raumorganisationen – Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
Von den insgesamt neun Orten, deren Bevölkerung eine starke Identifikation mit der Bergstraße
aufweist, liegen acht mindestens innerhalb einer der drei Raumorganisationen. Die Bevölkerung
Mörlenbachs weist allerdings eine starke auf die Bergstraße bezogene Identität auf, obwohl die
Gemeinde keiner der drei Bergstraßen-Organisationen angehört. Ihre starke Bindung an die Bergstraße
erklärt sich aber durch die Lage der Kommune im Kreis Bergstraße und in unmittelbarer räumlicher
Nähe zur eigentlichen Bergstraße.
Außerhalb der drei Raumorganisationen ist die Identifikation mit der Bergstraße vergleichsweise
schwach ausgeprägt. Nur die Bevölkerung von vier der 48 nicht beteiligten Kommunen verfügt über eine
mittlere bis starke Bergstraßen-Identität.
Die Bergstraße hat dennoch für den gesamten Raum einen hohen Identifikationswert. Im gesamten
Untersuchungsgebiet können nur 6,56 % der Bürgermeister keine Identifikation ihrer Bürger mit der
Bergstraße feststellen.
Ferienstraße Bergstraße, Werbegemeinschaft Bergstraße und die Wirtschaftsförderung mittlere
Bergstraße können die stark ausgeprägte Bergstraßen-Identität für sich nutzen. Durch die Integration
der Bergstraße in die Organisationsnamen und die Beschränkung auf relativ kleine Gebiete mit direktem
Bezug zur Bergstraße haben sie günstige Voraussetzungen für eine interkommunale Kooperation.
188
Noch deutlicher ist die Identifikation mit dem Odenwald im Gebiet der Odenwald-Regionalgesellschaft
(OREG). 100% der Bürgermeister sehen dort eine starke Identifikation der Bevölkerung mit dem
Odenwald. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Kommunen alle im Odenwaldkreis liegen, was
einen sehr engen Bezug zum Begriff Odenwald bedingt. Zudem befinden sich alle von der OREG
integrierten Kommunen im Naturraum Odenwald.
Dieser sehr starke Rückhalt durch eine intensive Verbindung mit dem Naturraum Odenwald ist für die
OREG sehr vorteilhaft. Die ausgeprägte Odenwald-Identität bietet der OREG eine solide Ausgangs-
basis. Durch die weitgehend einheitliche Problemlage innerhalb des Raumes dürfte ein Konsens
leichter zu finden sein als in anderen Kooperationsräumen dieser Größe. Es ist daher mit einer
vergleichsweise hohen Akzeptanz der Maßnahmen und größerer Bereitschaft der Bevölkerung zur
aktiven Mitarbeit zu rechnen.
Für den Rest des Untersuchungsgebietes zeigt sich insgesamt die Tendenz zu einer Identifikation mit
dem Odenwald. Nur zwei Bürgermeister im gesamten Untersuchungsgebiet stellen keine Identifikation
ihrer Bürger mit dem Odenwald fest. Die Odenwald-Identität ist damit die im gesamten Untersuchungs-
gebiet am stärksten vorhandene raumbezogene Identität der Bevölkerung.
Auch die Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung zeigen, dass im Untersuchungsgebiet hauptsächlich
raumbezogene Identitäten in Verbindung mit den Naturräumen vorhanden sind. Die starke Identifikation
mit Bergstraße und Odenwald kann Rückhalt für ein Regionsmarketing bieten, das auf diesen
bestehenden Identitäten aufbaut.
Andere Identitäten sind nur schwach vorhanden. Abstrakte Raumbegriffe, wie Region Starkenburg und
Rhein-Neckar-Dreieck, sind nur wenig im Zugehörigkeitsgefühl der Bevölkerung verankert.
Da die Naturraumidentitäten so stark vorhanden sind, können sich neue Identitäten nur schwer
etablieren.
6.2.2.5 Muster der von den Kommunen des Untersuchungsraums angestrebten regionsbe-zogenen Identitäten und Einstellung der Bürgermeister zu den vorhandenen Raum-organisationen
Ergänzend zur Einstellung der Bevölkerung gibt die Bürgermeisterbefragung auch Einblicke in die
Einstellung der Bürgermeister hinsichtlich ihrer regionalen Einordnung. Die positive Einstellung der
Bürgermeister zu den intraregionalen Kooperationen ist eine wichtige Basis für die Arbeit dieser Raum-
organisationen. Die Bürgermeister haben maßgeblichen Anteil an der Entscheidung über das Mitwirken
ihrer Kommune an diesen Kooperationen. Nur wenn die Bürgermeister der Kommunen sich für die
Raumorganisationen einsetzen und sich mit ihnen identifizieren, können deren Konzepte erfolgreich
sein.
189
Um die Einstellung der Bürgermeister den vorhandenen Raumorganisationen gegenüber festzustellen,
wurden unter anderem die Identifikation und die Aktivität der Bürgermeister in den Raumorganisationen
erfragt. Die Identifikation der Bürgermeister dient als Hinweis auf die von der Kommune angestrebte
Entwicklung in Bezug auf regionale Einordnung und Kooperation.
Wie bei der raumbezogenen Identität der Bevölkerung dient die stärkste vorhandene Identität als
Hauptidentifikation der einzelnen Bürgermeister. Die Auswertung zeigt, dass eine Vielzahl von
Hauptidentifikationen vorliegt, die kaum zusammenhängende Gebiete abdecken. Ein Muster der
raumbezogenen Identität der Bürgermeister ist nicht erkennbar.
Im Vergleich zur raumbezogenen Identität der Bevölkerung fallen deutliche Unterschiede auf. Die
Naturräume treten in ihrer Rolle als Hauptidentifikatoren nicht so stark in den Vordergrund wie bei der
raumbezogenen Identität der Bevölkerung. Die Bürgermeister identifizieren sich hingegen vorrangig in
mittlerer bis starker Intensität mit Starkenburg oder dem Rhein-Neckar-Dreieck. Da sich in diesem Punkt
ein deutlicher Unterschied der raumbezogenen Identität von Bevölkerung und Bürgermeistern zeigt, soll
die Identifikation der Bürgermeister mit der Region Starkenburg und dem Rhein-Neckar-Dreieck
genauer betrachtet werden. Die ausgeprägten Unterschiede weisen auch darauf hin, dass es den
Bürgermeistern offenbar gelungen ist, ihre eigene Meinung von der Einschätzung der Bevölkerung zu
trennen. Sie bestätigen damit die Verwendbarkeit der Ergebnisse.
In der Region Starkenburg ist die Identifikation der Bürgermeister mit der Region Starkenburg weit
verbreitet (Abb. 44). Die stärkste Identifikation mit Starkenburg ist entlang der Bergstraße und in den an
Darmstadt grenzenden Kommunen zu finden.
Der Kreis Bergstraße ist der einzige Landkreis im Untersuchungsgebiet, der aus der Sicht der
Bürgermeister sowohl Starkenburg als auch dem Rhein-Neckar-Dreieck angehört. Innerhalb des
Kreises Bergstraße ist im Norden und Osten eine Zugehörigkeit zu Starkenburg, im Süden und Westen
zum Rhein-Neckar-Dreieck vorhanden. Eine Vielzahl der Kommunen im Landkreis Bergstraße besitzt
eine auf beide Raumorganisationen gleichermaßen ausgerichtete Identität.
Diese beidseitig ausgerichteten Kommunen befinden sich vorwiegend im Bereich der mittleren
Bergstraße und grenzen die nur zu Starkenburg oder Rhein-Neckar-Dreieck zugeordneten Kommunen
voneinander ab.
190
Abb. 44.: Identifikation der Bürgermeister mit der Region Starkenburg und mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
(Eigene Darstellung auf Grundlage der Verwaltungsgrenzenkarte Hessen und der Gemeinde- und Kreiskarte Baden-Württemberg)
Die Zuordnung zum Rhein-Neckar-Dreieck ist erwartungsgemäß im Rhein-Neckar-Kreis am
deutlichsten. Diese Rhein-Neckar-Dreieck-Identität wird teilweise von anderen Identitäten überlagert.
191
Insbesondere im Bereich des Odenwaldes ist die auf den Odenwald bezogene Identität der Bürger-
meister stärker. Auch die Bergstraßen-Identität übertrifft entlang der Bergstraße teils die auf
Starkenburg oder Rhein-Neckar-Dreieck ausgerichtete, raumbezogene Identität der Bürgermeister.
Eine genaue Betrachtung der Identifikation der Bürgermeister innerhalb der Region Starkenburg und
des Rhein-Neckar-Dreiecks soll die Aussagen zur Identifikation mit diesen Raumorganisationen
verfeinern.
Starke Identifikation mit der Region Starkenburg
Mittlere Identifikation mit der Region Starkenburg
Schwache Identifikation mit der Region Starkenburg
Keine Identifikation mit der Region Starkenburg
Anteil der Bürgermeister in Starkenburg (gesamt 47 Bürgermeister)
29,79 %
(14 Bürgermeister)
36,17%
(17 Bürgermeister)
17,02 %
(8 Bürgermeister)
17,02 %
(8 Bürgermeister)
Tab. 17: Intensität der Identifikation der Bürgermeister in der Region Starkenburg mit Starkenburg - Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
Die Intensität der Identifikation der Bürgermeister in der Region Starkenburg mit Starkenburg zeigt eine
hohe Akzeptanz. Insgesamt 82,98% der 47 Bürgermeister in Starkenburg identifizieren sich mit
Starkenburg. Im Vergleich zur Identifikation der Bevölkerung mit der Region Starkenburg fällt
insbesondere der große Anteil an mittlerer und starker Identifikation auf.
Der Großteil der Bürgermeister (70,21%) ist aktiv in der Region Starkenburg tätig. Mehr als 65% der
Bürgermeister in der Region Starkenburg ordnen ihre Kommune der Region Starkenburg zu. Knapp
60% beziehen die Region Starkenburg sogar in ihre eigene Standortwerbung mit ein. Trotz der offenbar
guten Akzeptanz Starkenburgs, sehen aber weniger als die Hälfte (46,81%) der Bürgermeister in der
Region Starkenburg positive Effekte dieser Kooperation.
Die Akzeptanz des Rhein-Neckar-Dreiecks erscheint insgesamt etwas schwächer als die Akzeptanz der
Region Starkenburg.
Starke Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Mittlere Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Schwache Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Keine Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
Anteil der Bürgermeister im Rhein-Neckar-Dreieck (gesamt 33 Bürgermeister)
24,25 %
(8 Bürgermeister)
30,30%
(10 Bürgermeister)
15,15 %
(5 Bürgermeister)
30,30 %
(10 Bürgermeister)
Tab. 18: Intensität der Identifikation der Bürgermeister im Rhein-Neckar-Dreieck mit dem Rhein-Neckar-Dreieck - Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
192
Fast ein Drittel der Bürgermeister im Rhein-Neckar-Dreieck identifiziert sich nicht mit dem Rhein-
Neckar-Dreieck. Im Vergleich zur raumbezogenen Identität der Bevölkerung ist aber ein höherer Anteil
an starker und mittlerer Identifikation zu bemerken. Insgesamt 69,70% der Bürgermeister im Rhein-
Neckar-Dreieck identifizieren sich mit dem Rhein-Neckar-Dreieck.
Weniger als die Hälfte (48,48%) der insgesamt 33 Bürgermeister im Rhein-Neckar-Dreieck ordnet ihre
Kommune dem Rhein-Neckar-Dreieck zu. Nur rund 45% geben an, aktiv am Kooperationsprozess im
Rhein-Neckar-Dreieck beteiligt zu sein. Dennoch beziehen über 57% der Kommunen im Rhein-Neckar-
Dreieck das Rhein-Neckar-Dreieck in ihre Standortwerbung mit ein.
Auch die positiven Effekte dieser Raumorganisation werden nur von 14 Bürgermeistern (42,42%)
erkannt.
Die etwas stärker vorhandene Identifikation mit der Region Starkenburg im Vergleich mit dem Rhein-
Neckar-Dreieck könnte unter anderem auch daran liegen, dass der Begriff „Starkenburg“ durch die
früher bestehende Planungsregion Starkenburg gerade bei den Bürgermeistern noch stärker im
Gedächtnis ist. Das Rhein-Neckar-Dreieck hingegen muss sich auch als Begriff und nicht nur als
Institution neu etablieren.
Das starke Identifikationspotential der beiden Naturräume Bergstraße und Odenwald zeigt sich, trotz
der hohen Identifikation mit der Region Starkenburg und dem Rhein-Neckar-Dreieck, deutlich.
Anteil der Bürgermeister in der Region
Starke Identifikation mit der Bergstraße
Mittlere Identifikation mit der Bergstraße
Schwache Identifikation mit der Bergstraße
Keine Identifikation mit der Bergstraße
Ferienstraße Bergstraße (11 Bürgermeister)
36,36 %
(4 Bürgermeister)
54,55 %
(6 Bürgermeister)
9,09 %
(1 Bürgermeister)
0%
(0 Bürgermeister)
Werbegemeinschaft Bergstraße (7 Bürgermeister)
57,14 %
(4 Bürgermeister)
42,86 %
(3 Bürgermeister)
0 %
(0 Bürgermeister)
0%
(0 Bürgermeister)
Wirtschaftsförderungs- gesellschaft Mittlere Bergstraße (5 Bürgermeister)
60 %
(3 Bürgermeister)
40 %
(2 Bürgermeister)
0 %
(0 Bürgermeister)
0%
(0 Bürgermeister)
Tab. 19: Intensität der Identifikation der Bürgermeister im Gebiet der jeweiligen Raumorganisation mit der Bergstraße - Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
193
Nur 12 der insgesamt 61 Bürgermeister weisen keine Identifikation mit der Bergstraße oder mit dem
Odenwald auf. Dabei liegen die Kerngebiete der starken Identifikation im hinteren Odenwald,
beziehungsweise entlang der Bergstraße.
Innerhalb der drei Raumorganisationen an der Bergstraße und in der OREG ist eine starke Identifikation
der Bürgermeister mit den entsprechenden Naturräumen vorhanden.
Eine Identifikation mit der Bergstraße ist bei allen Bürgermeistern im Gebiet der drei Bergstraßen-
Organisationen vorhanden. Überwiegend ist diese Identifikation mit der Bergstraße stark ausprägt. Ein
relativ großer Anteil der Bürgermeister verfügt aber auch über eine nur mittlere Identifikation mit der
Bergstraße. Nur ein Bürgermeister zeigt lediglich eine schwache Identifikation mit der Bergstraße. Die
Intensität der Identifikation mit dem Naturraum Bergstraße ist demnach bei den Bürgermeistern
schwächer ausgeprägt als bei der Bevölkerung.
Auch im Gebiet der OREG weicht die Identifikation der Bürgermeister leicht von der Identifikation der
Bevölkerung ab.
Starke Identifikation mit dem Odenwald
Mittlere Identifikation mit dem Odenwald
Schwache Identifikation mit dem Odenwald
Keine Identifikation mit dem Odenwald
Anteil der Bürgermeister in der Odenwald-Regionalgesellschaft (OREG) (12 Bürgermeister)
83,33 %
(10 Bürgermeister)
16,67 %
(2 Bürgermeister)
0 %
(0 Bürgermeister)
0%
(0 Bürgermeister)
Tab. 20: Intensität der Identifikation der Bürgermeister im Gebiet der OREG mit dem Odenwald – Ergebnisse der Bürger-meisterbefragung
Innerhalb der OREG ist die stärkste Identifikation der Bürgermeister die Identifikation mit dem
Odenwald. Alle Bürgermeister in diesem Gebiet können sich mittel bis stark mit dem Odenwald
identifizieren.
Die im Vergleich mit der Identifikation der Bevölkerung schwächere Identifikation mit den Naturräumen
innerhalb der Raumorganisationen hängt vermutlich mit dem Engagement der Bürgermeister in den
großen Raumorganisationen zusammen.
Um einen genaueren Einblick in die Akzeptanz der Raumorganisationen zu erhalten, werden in Tab. 21
die einzelnen erfragten Parameter gesondert aufgeführt.
Die Zuordnung der Bürgermeister zur Bergstraße in den drei Raumeinheiten liegt bei etwa 60%. Die
Zuordnung zum Odenwald innerhalb der OREG ist mit 83,33% deutlich höher.
Die Aktivität der Bürgermeister in den Raumorganisationen ist mit zwischen 71,43% und 100% sehr
groß. Alle Kommunen innerhalb der drei Raumorganisationen an der Bergstraße beziehen den
194
Naturraum Bergstraße mit in ihre Standortwerbung ein. Auch innerhalb der Odenwald-
Regionalgesellschaft werben 100% der Kommunen mit dem Odenwald.
Die Bürgermeister im Gebiet der jeweiligen Raumorganisation...
... Ordnen ihre Kommune dem entsprechenden Naturraum zu
...Sind aktiv in dieser Raumorganisation
... Erkennen positive Effekte dieser Organisation
...Beziehen diesen Naturraum in ihre Standortwerbung
mit ein
Ferienstraße Bergstraße (11 Bürgermeister)
63,63 %
(7 Bürgermeister)
72,72 %
(8 Bürgermeister)
72,72 %
(8 Bürgermeister)
100%
(11 Bürgermeister)
Wirtschaftsförderungs- gesellschaft Mittlere Bergstraße (5 Bürgermeister)
60 %
(3 Bürgermeister)
100 %
(5 Bürgermeister)
100 %
(5 Bürgermeister)
100 %
(5 Bürgermeister)
Werbegemeinschaft Bergstraße (7 Bürgermeister)
57,14 %
(4 Bürgermeister)
71,43 %
(5 Bürgermeister)
71,43 %
(5 Bürgermeister)
100 %
(7 Bürgermeister)
Odenwald-Regionalgesellschaft (OREG) (12 Bürgermeister)
83,33 %
(10 Bürgermeister)
83,33 %
(10 Bürgermeister)
91,66 %
(11 Bürgermeister)
100%
(12 Bürgermeister)
Tab. 21: Parameter der Akzeptanz der Raumorganisationen entlang der Bergstraße und der OREG durch die entsprechenden Bürgermeister - Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung
Die Ausgangsbasis für interkommunale Kooperation ist in diesen vier kleineren Raumorganisationen
insgesamt deutlich besser als in der Region Starkenburg und im Rhein-Neckar-Dreieck.
Für alle Bergstraßen-Organisationen und die OREG erkennen die Bürgermeister deutlich positive
Effekte. Den größten Zuspruch an Aktivität und positiven Effekten hat die Wirtschaftsförderungs-
gesellschaft mittlere Bergstraße. Auch bei den übrigen dieser Raumorganisationen werden die positiven
Effekte deutlicher erkannt als in der Region Starkenburg oder im Rhein-Neckar-Dreieck.
Vorteil dieser kleineren Raumorganisationen ist einerseits die Einbeziehung eines Naturraumes in den
Organisationsnamen. Ein weiterer Vorteil besteht andererseits in ihrer überschaubaren Abgrenzung, die
ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl hervorruft als eine sehr große Raumeinheit. Dadurch ist zum einen
die aktive Mitarbeit der Bürgermeister leichter zu erreichen, zum anderen sind die positiven Effekte auf
den Raum überschaubarer, als in einer größeren Region.
195
Wie bereits angeführt, wird die positive Wirkung der Raumorganisationen auf die Region unterschiedlich
stark eingeschätzt. Die positiven Effekte der kleinen Raumorganisationen wurden am häufigsten
erkannt.
Für alle Raumorganisationen sind dies relativ ähnliche positive Effekte. Es ist keine Beeinflussung der
Aussagen über positive Effekte durch Größe der Organisation oder ihre vorrangigen Ziele
(Wirtschaftsförderung, Tourismusförderung...) festzustellen. Als am häufigsten bemerkte positive Effekte
der bestehenden intraregionalen Kooperationen können folgende Aspekte herausgearbeitet werden:
- Informationsaustausch durch organisierte, regionale und überregionale Kooperation
- Entstehen gemeinsamer interkommunaler Projekte
- Vielfältige Synergieeffekte
- Gemeinsame Vermarktung führt zur Stärkung des Tourismus durch die Erhöhung des
Bekanntheitsgrades der Region
- Förderung der Wirtschaft
- Nahverkehrsoptimierung
- Schaffung von Arbeitsplätzen
- Schaffung einer regionalen Identität
Allgemein wird von den Bürgermeistern erkannt, dass interkommunale Kooperation notwendig ist und
positive Effekte auf die gesamte Region zu erwarten sind.
Als Fazit der schriftlichen Bürgermeisterbefragung ist festzustellen, dass im Untersuchungsgebiet
vorrangig naturraumbezogene Identitäten bestehen.
Die Bevölkerung identifiziert sich stark mit Odenwald und Bergstraße. Bei den Bürgermeistern im
Untersuchungsgebiet ist allerdings zusätzlich eine Hinwendung der Identität zu den Raum-
organisationen Rhein-Neckar-Dreieck und Region Starkenburg zu bemerken.
Im Untersuchungsgebiet besteht somit ein deutlicher Unterschied zwischen der von den Kommunen
angestrebten Entwicklungstendenz und der tatsächlichen raumbezogenen Identität der Bevölkerung.
Die bei den Bürgermeistern bereits ausgeprägte Identifikation mit den beiden großen Raum-
organisationen ist bei der Bevölkerung nahezu nicht vorhanden. Die tatsächlich vorhandenen
raumbezogenen Identifikationen der Bevölkerung finden sich nur in den kleineren Raumorganisationen
wieder.
Für die Umsetzung von Marketingkonzepten könnte die unterschiedliche Identifikation von
Bürgermeistern und Bevölkerung zum Problem werden, wenn diese Unterschiede nicht jederzeit
bewusst wahrgenommen werden. Auf der Umsetzungsebene wird häufig nur die Einstellung der
196
Multiplikatoren gesehen. Daher könnte die andersartige Einstellung der Bevölkerung bei der
Durchführung von Maßnahmen schnell in Vergessenheit geraten.
6.3 Regionsbezogene Identität und intraregionale Kooperation, bewertet anhand
der Expertengespräche
6.3.1 Zielsetzung der Expertengespräche
Die Expertengespräche liefern, im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Methoden, eher
allgemeinere Aussagen zu intraregionalen Kooperationen. Ziel der Experteninterviews war es, eine
umfassende Sicht verschiedener Gruppen zur intraregionalen Kooperation und den vorhandenen
Organisationen innerhalb des Untersuchungsraumes herauszuarbeiten.
Die im theoretischen Teil hergestellte Verbindung zwischen raumbezogener Identität und dem Erfolg
von Regionsmarketing wurde in den Gesprächen thematisiert, um die Bedeutung von regionsbezogener
Identität aus Sicht der verschiedenen Akteure zu erfassen.
Die Expertengespräche gaben Aufschluss über verschiedene, mit intraregionalen Kooperationen
zusammenhängende, Aspekte.
Es konnten ganz allgemeine Aussagen über intraregionale Kooperationen getroffen werden, die sich auf
die folgenden Bereiche beziehen:
- Bedeutung von regionsbezogener Identität für intraregionale Kooperation
- Abgrenzung von Regionen
- Probleme bei der Umsetzung einer intraregionalen Kooperation
Für den umfassenden Blick auf Regionsmarketing war die übergeordnete Meinung des
Geschäftsführers von PM & Partner (Marketing Consulting GmbH) wichtig, der durch seine neutrale
Position im Untersuchungsgebiet und seine Tätigkeit als Berater für regionale Wirtschaftsförderung eine
übergeordnete Meinung vermittelte.
Hinzu kamen Themen, die sich speziell auf die einzelnen Raumorganisationen bezogen. Durch die
Gespräche mit verschiedenen Personenkreisen ergaben sich auch bei der Auswertung unterschiedliche
Blickwinkel auf die Raumorganisationen. Aus den untersuchten Raumorganisationen wurden leitende
Personen befragt, die eine Innensicht der einzelnen Organisationen ermöglichen. Mit den
Gesprächspartnern aus den verschiedenen Organisationen wurden folgende Themen speziell
behandelt:
- Verhältnis zu den anderen Raumorganisationen, Einschätzung der anderen Organisationen,
Konkurrenzverhalten untereinander
197
- Ziele der Organisation
- Marketingmittel zur Umsetzung der Ziele
- Positive Effekte der eigenen Initiative
- Image und regionsbezogene Identität in der eigenen Region
Die Interviews mit drei Bürgermeistern im Grenzbereich der Verdichtungsräume Rhein-Main und Rhein-
Neckar sollten die Sicht der Kommunen vertreten, die sich zwischen den vorhandenen regionalen
Kooperationen entscheiden müssen. Im Rahmen dieser Gespräche wurde auch auf die spezielle
Problematik der Städte im Grenzbereich der Bundesländer und Verdichtungsräume eingegangen.
Die Frage nach der Vorstellbarkeit einer Großregion Rhein-Main-Neckar bildete den Abschluss der
Gespräche.
Die Ergebnisse zu den einzelnen Sichtweisen werden im folgenden Kapitel vorgestellt.
6.3.2 Ergebnisse der Expertengespräche
6.3.2.1 Bedeutung von regionsbezogener Identität für intraregionale Kooperation
Mit allen Interviewpartnern wurde die Thematik der Bedeutung regionsbezogener Identität für
intraregionale Kooperationen angesprochen, da dies die Hauptfragestellung der vorliegenden Arbeit ist.
Die Ausführungen zu diesem Thema unterschieden sich in ihrem Umfang. Bei drei Gesprächen wurden
keine näheren Angaben zur Bedeutung der regionsbezogenen Identität gemacht, die restlichen
Experten äußerten sich teils sehr umfassend.
Alle zwölf Experten, die ihre Meinung zu diesem Thema äußerten, halten regionsbezogene Identität für
einen sehr wichtigen oder gar den wichtigsten Aspekt bei der Umsetzung von Regionsmarketing. Sie
sind der Meinung, dass ein Marketing nach außen zunächst ein Marketing nach innen als Voraus-
setzung haben muss. Durch das Wir-Gefühl und eine gemeinsame Identität lässt sich ihrer Meinung
nach ein positives Image besser nach außen transportieren. Ein Geschäftsführer einer
Raumorganisation gab an, dass die Bevölkerung die Region tragen muss.
Auch aus der Sicht von zwei Bürgermeistern ist das Vorhandensein einer raumbezogenen Identität eine
wichtige Voraussetzung für Regionsmarketing. Ihrer Meinung nach sollte von Seiten der
Raumorganisationen verstärkt auf die Identität der Bevölkerung eingegangen werden, da die
raumbezogene Identität die wichtigste Grundvoraussetzung für Regionsmarketing ist.
Die Meinung der Experten unterstreicht damit den aus der Theorie gewonnenen Eindruck, dass
regionsbezogene Identität und Regionsmarketing eine sehr enge Verbindung besitzen. Sie sehen auch
die Notwendigkeit, regionsbezogene Identitäten bei der Umsetzung von Regionsmarketing zu berück-
198
sichtigen. Ein Bürgermeister merkt dazu an, dass es viel schwerer ist eine Organisation zu etablieren,
wenn keine Identität vorhanden ist.
Der Geschäftsführer von PM & Partner führt aus, dass ein von außen aufgesetztes Konzept bei der
Bevölkerung und einzelnen Kommunen nicht ankommt. Die Bevölkerung frage sich in solchen Fällen,
was sie damit zu tun hat.
Daher hält er die Stärkung der Region nach innen für besonders wichtig. In den meisten Fällen sieht er
eine Identifikation der Bevölkerung mit der Region jedoch nicht gegeben. Seiner Meinung nach sind die
Bürgermeister oft glücklich über einen Schritt, den sie gemacht haben, aber die Bevölkerung hat noch
nicht einmal mitbekommen, in welcher Region sie lebt.
Ein weiterer Gesprächspartner ist der Meinung, dass künstliche Regionen nicht funktionieren und führt
die aktuellen Probleme der konstruierten Region Starkenburg als Beispiel an. Bei der Planung von
Regionen sollte seiner Meinung nach mehr Rücksicht auf die raumbezogene Identität der Bevölkerung
genommen werden. Durch Pendlereinzugsbereiche könnte ganz einfach konstruiert werden, welche
Gemeinde in welche Region einzuordnen ist. Die Umsetzung einer solchen Neuordnung würde durch
die Bevölkerung anerkannt, ist aber aus seiner Sicht machtpolitisch eher nicht durchführbar.
Die Mehrheit der interviewten Experten hält eine identitätsbezogene Umsetzung von Regionsmarketing
für wichtig. Sie sehen allerdings auch deutlich, dass die Möglichkeit zu einer solchen Umsetzung in der
Praxis eher nicht gegeben ist. In den bestehenden Raumabgrenzungen sollte daher die Identifikation
der Bevölkerung mit der Region gefördert werden.
Die Förderung regionsbezogener Identität kann nach Meinung der Gesprächspartner durch
verschiedene Mittel erfolgen, die bereits im theoretischen Teil der Arbeit dargestellt wurden.
Drei der Experten sind beispielsweise der Meinung, dass durch den gezielten Einsatz von Medien die
Bildung einer regionsbezogenen Identität unterstützt werden kann.
Zwei interviewte Personen aus dem Rhein-Neckar-Gebiet sehen die Bewerbung des Rhein-Neckar-
Dreiecks als europäische Metropolregion als einen wichtigen Schritt zu einer gemeinsamen Identität.
Das gemeinsame Ziel, auf das hingearbeitet wurde, hat eine Aufbruchstimmung und ein
Zugehörigkeitsgefühl erzeugt. Die Bewerbung als Metropolregion schweißt nach ihren Aussagen die
Region zusammen.
Ein weiteres im Rhein-Neckar-Dreieck genanntes Mittel zur Bildung einer regionsbezogenen Identität
sind Events, wie die dort durchgeführte Nacht der Museen.
Viele der Experten haben erkannt, dass regionsbezogene Identität sich nicht schnell entwickelt, sondern
Ergebnis eines jahrelangen Wachstumsprozesses ist. Sie sind allerdings der Meinung, dass sogar
konstruierte Regionen auf Dauer gesehen eine regionsbezogene Identität ausprägen können. Das
199
Image der Region werde von der Bevölkerung aufgenommen und führe über lange Sicht zu
Identifikation, so ein Gesprächspartner der Region Starkenburg. Dazu müsste eine solche Region, laut
dem Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Odenwald, jedoch eine ganze Weile existieren und
gegebenenfalls in einem Regionalkreis manifestiert werden, um für die Bevölkerung alltäglich zu
werden. Nur durch den alltäglichen Umgang mit der Region werde sie im Bewusstsein der Bevölkerung
verankert.
Die Problematik der Bildung einer gemeinsamen Identität sieht der Geschäftsführer von PM & Partner
vor allem darin, dass Regionen oft zu heterogen sind, zu unterschiedliche Lebenswelten und
Traditionen haben, um sich plötzlich als Einheit zu begreifen. Regionsbezogene Identität kann man
seiner Meinung nach nur in relativ kleinen Regionen schaffen.
6.3.2.2 Meinungen der Experten zur Abgrenzung von Regionen
Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Tenor, dass Regionen nach Möglichkeit durch Einbeziehung
der raumbezogenen Identitäten gebildet werden sollten, kamen die bestehenden Raumorganisationen
hauptsächlich durch politisch-administrative Überlegungen zustande. Die Gedanken über sinnvolle
Regionsabgrenzung sind vorwiegend nur in den Köpfen der Verantwortlichen. In der Umsetzung sind
sie an die politischen Vorgaben gebunden und können sich nur durch flexibles Verhalten an die
ungünstige Ausgangsposition anpassen.
Da die Gesprächspartner überwiegend erst nach der Initiierung der Region in die Organisationen
kamen, können sie wenig zu den Gründen der Regionsabgrenzung sagen. Sie führen vor allem
politische und administrative Gründe für die bestehende Abgrenzung an. Gründe sind zum Beispiel
bestehende Freundschaften unter Landräten oder die Initiierung einer Kooperation durch den
Landkreis. Eine Ausnahme machen die Ferienstraße Bergstraße, die sich am Naturraum Bergstraße
orientiert und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mittlere Bergstraße, die ihre Aktivitäten ursprünglich
auf eine kleine, funktionsräumliche Einheit beschränkte. Weitgehend sind es jedoch andere Gründe, die
für die Bildung einer Region ausschlaggebend sind.
Der Geschäftsführer von PM & Partner fasst die Rahmenbedingungen der Regionsbildung treffend
zusammen. Die Regionen werden seines Erachtens meist nach politischen Interessen abgegrenzt.
Dabei wird nicht danach gefragt, was sinnvoll ist. In der Realität werde erfahrungsgemäß eher danach
gegangen, wer Interesse an einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung hat. Es zählen eher politische
und wirtschaftliche Interessen, nicht die theoretischen Gedanken über Regionsabgrenzungen. Er fügt
hinzu, dass es für viele Regionen leichte wäre, wenn solche Überlegungen mit berücksichtigt würden.
200
Ein Geschäftsführer einer der untersuchten Raumorganisation sieht die Problematik der
Regionsabgrenzung im menschlichen Verhalten verankert. Zum Odenwald beispielsweise gehören ihm
zufolge auch Teile anderer Länder und Kreise. Die Zusammenfassung dieser Orte in einer Kooperation
könnte aber aufgrund menschlicher Befindlichkeiten nicht ermöglicht werden.
Die Gesprächspartner aus den Raumorganisationen zeigen insgesamt eher wenig Reflektion über die
Grenzen der eigenen Region. Die meisten zeigen sich zufrieden mit den vorhandenen Abgrenzungen.
Einige könnten sich auch eine Ausweitung der Region vorstellen. Ein kleineres Gebiet fordert keiner der
Experten aus den Raumorganisationen, obwohl kleinere Regionen eher den vorliegenden Identitäts-
räumen entsprechen würden.
Es gibt jedoch auch kritische Stimmen zu einer Gebietsausweitung. Einer der Akteure der Region
Starkenburg hält eine Gebietsausweitung der Region Starkenburg für schwer vorstellbar, da die Region
seiner Meinung nach bereits jetzt kein einheitliches Profil hat. Auch der damalige Geschäftsführer der
Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH sieht eine Ausweitung seiner Organisation als problematisch,
da sie nicht von der Bevölkerung gewollt ist und eine Kollision mit übergeordneten Organisationen
vermieden werden sollte. Trotz seiner Bedenken wurde die Wirtschaftsförderung mittlere Bergstraße
einige Zeit nach dem Gespräch auf das Gebiet des gesamten Landkreises Bergstraße ausgedehnt.
Eine Möglichkeit, der vorwiegend nach politischen Gesichtspunkten festgelegten Abgrenzung der
Region zu begegnen, ist die Kooperation mit weichen Grenzen. Teile außenstehender Landkreise
können auf diese Weise mit einbezogen werden. Sechs Gesprächspartner, darunter Region Starken-
burg, Rhein-Neckar-Dreieck und Wirtschaftsförderung Bergstraße, gaben an, dass die Grenzen ihrer
Region flexibel gehandhabt werden und von Fall zu Fall unterschiedlich verlaufen können.
Diese weichen Grenzen, die auch von vielen anderen Raumorganisationen außerhalb des Unter-
suchungsraumes praktiziert werden, führen allerdings zu einem unklaren Gefüge von regionalen
Kooperationen.
Der Landkreis Bergstraße nimmt durch seine Lage in einer Brückenfunktion zwischen Rhein-Main und
Rhein-Neckar eine Sonderstellung ein. Er hat Anteil an den meisten der untersuchten Raum-
organisationen.
Die Problematik des in Richtung beider Verdichtungsräume orientierten Kreises Bergstraße fällt sowohl
den Gesprächspartnern im Rhein-Neckar-Dreieck als auch in der Region Starkenburg auf. Durch die
doppelte Ausrichtung der Bergstraße gestaltet sich die Zusammenarbeit mit diesem Landkreis für beide
Raumorganisationen schwierig.
201
Für die Region Starkenburg bestehen Probleme durch die schwache Beteiligung des Kreises
Bergstraße, der sich stark nach Rhein-Neckar orientiert und zusätzlich mit der Wirtschaftsförderung
Bergstraße seine eigene Sache aufzieht. Im Rhein-Neckar-Dreieck hingegen wird die Zusammenarbeit
mit dem Kreis Bergstraße manchmal erschwert, da sich dessen Norden stark nach Rhein-Main
orientiert.
Die drei interviewten Bürgermeister aus dem Kreis Bergstraße sehen ihre Grenzlage hauptsächlich als
Chance. Die verbindende Brückenfunktion zwischen Rhein-Main und Rhein-Neckar bietet ihrer Meinung
nach gute Möglichkeiten zur Wirtschaftsförderung durch die gute Position zu beiden Verdichtungs-
räumen.
Probleme hingegen entstehen nach ihren Angaben teilweise durch die Ländergrenzen. Hier sind vor
allem schlechte Information und Wahrnehmung festzustellen. Durch die Grenzen der Berichterstattung
der regionalen Tageszeitungen beispielsweise, findet trotz der bestehenden Verflechtungen keine
Information statt. Beiderseits der Grenze weiß man zu wenig über die Nachbarn Bescheid. Auch die
Abstimmung der Bundesländer hinsichtlich des Personennahverkehrs ist aus Sicht der Bürgermeister
noch zu optimieren.
6.3.2.3 Auftretende Probleme bei der Umsetzung intraregionaler Kooperation aus Sicht der Gesprächspartner
Vielfältige Probleme begleiten die Umsetzung von intraregionalen Kooperationen. Wie bereits im
theoretischen Teil dargestellt, sind viele der Probleme auf menschliches Verhalten zurückzuführen. Aus
praktischer Sicht gibt der Geschäftsführer von PM & Partner eine umfassende Darstellung der
auftretenden Probleme. Seiner Meinung nach stehen intraregionalen Kooperationen sieben
Hauptprobleme gegenüber:
1. Konkurrenzdenken/Kirchturmdenken innerhalb der Regionen ist immer noch vorhanden
2. Keine Entwicklung echter Strategien, die auf die jeweilige Region und Zielgruppe zugeschnitten
werden
3. Zu wenig operative Projekte, zu viel Gerede auf politischer Ebene
4. Zu wenig für Marketing zur Verfügung stehendes Geld bei Kommunen und Regionen
5. Zu geringe und oft unprofessionelle personelle Ausstattung
6. Falsches Verständnis bei Politikern von der Dauer eines Marketingprozesses, Ansiedelung von
Unternehmen ist ein langwieriger Prozess
7. Regionen werden nicht nach bestehenden Traditionen und regionsbezogenen Identitäten
abgegrenzt
202
Durch die Gesprächspartner aus den Organisationen bestätigten sich viele dieser Probleme.
Insbesondere das Kirchturmdenken ist ein weit verbreitetes Problem, das fast allen Gesprächspartnern
Schwierigkeiten bereitet. Besonders problematisch ist das Kirchturmdenken, da durch die
Organisationen kaum etwas an dieser Einstellung geändert werden kann. Kompetenzen abzugeben ist
offenbar für viele Bürgermeister und Landräte schwierig. Einer der befragten Geschäftsführer hat sich
intensiv Gedanken zum Problem Kirchturmdenken gemacht. Wenn alle Beteiligten um ihr Ziel
bestmöglich kämpfen, kommt nach seiner Erfahrung am Schluss etwas heraus, was keiner der
Beteiligten gewollt hat. Kooperation sei deshalb so schwierig, weil es dabei um Menschen geht, die wie
Menschen handeln. „Es menschelt sehr!“
Auch Geldmangel und zu kurzfristige Planung waren häufig genannte Probleme der Raum-
organisationen.
Ein weiterer Aspekt, der für die Organisationen problematisch ist, ist die Abstimmung zwischen den
verschiedenen Akteuren. Die unterschiedlichen Strukturen und Zuständigkeiten innerhalb der einzelnen
Landkreise oder Länder erschweren für die Organisationen die Umsetzung ihrer Marketingziele.
Weiterhin bestehen zu viele Raumorganisationen, die sich mit ähnlichen Projekten befassen, ohne über
die Tätigkeitsbereiche der anderen Organisationen informiert zu sein.
6.3.2.4 Einschätzung der Raumorganisationen durch die Gesprächspartner
Um nicht nur Informationen aus der Innensicht der einzelnen Organisationen zu erhalten, wurde das
Verhältnis der Experten aus den Raumorganisationen zu den anderen Organisationen in der Region
erfragt. Dies sollte Aufschluss über die Einschätzung der anderen Organisationen und das Konkurrenz-
verhalten untereinander geben.
Auch die Meinung der interviewten Bürgermeister zu den verschiedenen Initiativen war von Interesse.
Die anderen Raumorganisationen werden nur schwach als Konkurrenz gesehen. Vielmehr pflegen die
meisten Raumorganisationen Kontakte zu zahlreichen anderen Organisationen. Es kommt allerdings
teilweise zu Konfliktsituationen bei gleichen Zielen und Gebietsüberschneidungen. Die Unternehmen
und andere Investoren müssen sich zwischen den Organisationen entscheiden. Die finanziellen Mittel
sind dadurch für alle Initiativen knapper, als wenn alle Mittel für ähnliche Projekte in einer Organisation
zusammenlaufen würden.
Ein Akteur der Region Starkenburg bezeichnet das Verhältnis zu den anderen Raumorganisationen als
„Drahtseilakt zwischen Kooperation und Konkurrenz“.
Das Verhältnis zwischen den Raumorganisationen erweist sich als weniger problematisch als erwartet.
Durch die eher schwachen Auswirkungen der einzelnen Organisationen kommt es kaum zu
203
Konkurrenzsituationen. Der Hauptteil der Verantwortlichen innerhalb der Raumorganisationen versucht,
statt Konkurrenzverhalten die Kommunikation und Abstimmung mit anderen Organisationen zu fördern.
Die Raumorganisationen wurden durch die Gesprächspartner der anderen Initiativen nur teilweise
bewertet. Auf die Region Starkenburg beziehen sich allerdings fast alle außenstehenden Experten. Sie
bewerten diese Initiative überwiegend als unwirksam. Die fehlende Positionierung zu den Verdichtungs-
räumen, verbunden mit dem strikten Willen alleine als Region zu bestehen, ist für die anderen
Raumorganisationen nicht nachvollziehbar. Die Abgrenzung zum Rhein-Main-Gebiet spielt der Meinung
eines Gesprächspartners nach eine wichtigere Rolle als tatsächlicher Drang zur Veränderung. Er spielt
damit auf den Standpunkt der Region Starkenburg an, sich von Frankfurt zu distanzieren und eine
unabhängige Position zwischen den Verdichtungsgebieten einnehmen zu wollen.
Die Region Starkenburg wird von den Experten der anderen Initiativen als politisches Konstrukt
gesehen, das keine Auswirkungen auf den Raum und die Bevölkerung hat. Durch umständliche
Verwaltungsstrukturen und fehlende Transparenz sind für die interviewten Experten keine Effekte der
Region Starkenburg zu spüren. Der Bekanntheitsgrad der Region Starkenburg bei Bevölkerung und
Investoren wird von den außenstehenden Experten als nicht vorhanden eingestuft. Die Region
Starkenburg tritt für die übrigen Raumorganisationen aus diesem Grund auch nicht als Konkurrent ins
Blickfeld.
6.3.2.5 Ziele der Organisationen aus Sicht der Experten
Die Ziele der unterschiedlichen regionalen Kooperationen unterscheiden sich stark. Gemeinsam ist
ihnen jedoch die Bescheidenheit ihrer Zielsetzung. Entgegen den anfangs oft großen Zielvisionen, die
aus den Veröffentlichungen der einzelnen Initiativen hervorgehen, legen die Akteure inzwischen
hauptsächlich Wert auf kleine, erfolgreiche Schritte.
Die Verbesserung der Netzwerkstruktur und die Erhaltung der vorhandenen Arbeitsplätze sind die am
häufigsten genannten Ziele.
Die Hauptziele der einzelnen Raumorganisationen werden von den jeweiligen Verantwortlichen
folgendermaßen charakterisiert:
- Die vier Experten im Rhein-Neckar-Dreieck nennen die Wirtschaftsförderung durch
Bekanntmachung der Region, die Ernennung zur Metropolregion und den Ausbau des
Netzwerkes, mit dem Verein als informeller Koordinationsplattform, als Hauptziele
204
- In der Region Starkenburg gehen die Ziele der Akteure weit auseinander, was die schlechte
Abstimmung innerhalb der Region deutlich macht. Während allgemein Synergieeffekte
geschaffen werden sollen, stehen sich gegensätzliche Aussagen zur Positionierung
Starkenburgs zu den Verdichtungsräumen entgegen
Die kleineren Raumorganisationen haben sehr bescheidene, aber dadurch auch leichter umsetzbare
Ziele. Sie konzentrieren sich auf bestimmte Bereiche der Wirtschaftsförderung. Eine Konzentration auf
kleine Ziele ist, angesichts der geringen finanziellen Mittel dieser Raumorganisationen, der richtige
Weg.
- Die OREG will, laut dem Gesprächspartner bei der Odenwald-Regionalgesellschaft, die
vorhandene Wirtschaft im Odenwald pflegen und erhalten. Das Konzept ist nicht auf die
Ansiedelung neuer Betriebe ausgerichtet, da die Strukturschwäche des Raumes eine solche
Wirtschaftsförderung nahezu unmöglich macht. Es soll daher keine Geldverschwendung für
aussichtslose Projekte erfolgen, sondern durch kleine Projekte die Situation in der Region
verbessert werden
- Die Ferienstraße Bergstraße hat sich Tourismusmarketing für Kultur- und Naturraum zum Ziel
gemacht
- Die Wirtschaftsförderung Bergstraße will vorrangig Arbeitsplätze erhalten und schaffen sowie
ein positives Wirtschaftsklima herstellen
Die Arbeit der kleineren Initiativen beschränkt sich weitgehend auf bereits vorhandene Strukturen, die
gestärkt werden sollen.
Eine Strategie der kleinen Ziele verlangt auch der Geschäftsführer von PM & Partner. Er fordert
erfolgreiche und sichtbare kleine Schritte mit umsetzbaren Projekten. Man müsse die Ziele genau
definieren können, nur dann seien schrittweises Vorgehen und Erfolg möglich. Wenn nur ein großes
Fernziel, das doch eher unwahrscheinlich erscheint, über dem Regionsmarketing schwebt, wird es
seiner Meinung nach nie Ergebnisse geben.“
205
6.3.2.6 Umsetzung der Marketingziele in den vorhandenen Raumorganisationen
Die Umsetzung der Marketingziele bei den untersuchten Raumorganisationen ist, ebenso wie die Ziele
selbst, eher bescheiden. Eine direkte Fokussierung auf die einzelnen Zielgruppen, wie sie vom
Geschäftsführer von PM& Partner gefordert wird, findet bei den Raumorganisationen nicht statt. Es
werden Standard-Marketingmittel verwendet, hinter denen häufig keine Marketingstrategie zu stehen
scheint.
Die fehlenden finanziellen Mittel sind für die Raumorganisationen ein großes Problem. Wirksame
Werbemittel, wie zum Beispiel Events, sind kostenintensiv und können daher nur in geringem Umfang
durchgeführt werden. Die Umsetzung beinhaltet daher bei allen untersuchten Raumorganisationen
ähnliche Marketingmittel. Dabei wird hauptsächlich auf die üblichen Marketingmittel zurückgegriffen.
Alle Gesprächspartner gaben Messeauftritte zum Beispiel bei ExpoReal, Regionalmessen oder
Tourismusmessen an. Dort sind sie häufig in größere Messeauftritte, z.B. der Bundesländer, integriert.
Die Regionen versuchen alle, sich durch Internetauftritte, Printmaterialien und Imagebroschüren
bekannt zu machen. Dieses gleichförmige Vermarktungskonzept zeigt, wie wenig die einzelnen Raum-
organisationen versuchen, sich von anderen zu differenzieren. Entgegen dem angegebenen Wunsch,
die Region zuerst bei der eigenen Bevölkerung zu etablieren, sind die genannten Marketingmittel
vorrangig auf die Wahrnehmung der Region von außen gerichtet.
Die Wirtschaftsförderung Bergstraße und die OREG verfolgen hingegen vor allem nach innen gerichtete
Maßnahmen durch einen serviceorientierten Ansatz der Wirtschaftsförderung. Neben den üblichen
Marketingmitteln versucht insbesondere die WFB, als Partner für die Wirtschaft aufzutreten. Durch
Unternehmensbetreuung, Hilfe bei der Existenzgründung oder bei Neuansiedlung von Unternehmen
versucht diese Organisation, ein angenehmes Wirtschaftsklima im Bereich Bergstraße zu schaffen. Die
OREG hat sich auf den Wirtschaftsservice für bereits bestehende Unternehmen spezialisiert, um den
Bestand zu pflegen.
Ansätze zu einer serviceorientierten Wirtschaftsförderung sind auch bei Region Starkenburg und Rhein-
Neckar-Dreieck vorhanden. Dieser Aspekt macht dort allerdings nur einen geringen Anteil der
Aktivitäten aus und beschränkt sich auf Standortinformationssysteme. In diesen Standortinformations-
systemen werden üblicherweise freie Gewerbegebiete und gewerbliche Flächen in einer Datenbank
erfasst sowie Informationen über Infrastruktur und die Region zusammengestellt. Die Experten der
Region Starkenburg sehen ihr Standortinformationssystem (SIS) als ein wichtiges Marketingmittel, um
sich von den anderen Regionen abzuheben. Da aber auch die anderen Regionen, wie z.B. das Rhein-
206
Neckar-Dreieck, ebenfalls über solche Standortportale im Internet verfügen, ist dies kein großer
Marketingvorteil für Starkenburg.
Ein Gesprächspartner aus der Region Starkenburg beklagt sich über die lange Zeit unkoordinierte
Vorgehensweise bei der Vermarktung der Region. Er möchte in Zukunft die Aktivitäten lieber auf
einzelne Aufgaben konzentrieren, statt von allem etwas zu machen. Der Region Starkenburg fehlen
seiner Meinung nach ein unverwechselbares Profil und eine eindeutige Positionierung als Teil des
Rhein-Main-Gebietes.
Laut einem anderen Akteur der Region Starkenburg wurde teilweise versucht, durch Veranstaltungen
den Zusammenhalt in der Region zu stärken. Er bemängelt allerdings auch, dass davon nichts bis zu
den Bürgern durchgedrungen ist.
Das unstrukturierte Vorgehen der Region Starkenburg bei der Auswahl der Marketingmittel wird durch
die Expertengespräche deutlich. Offenbar liegt eine Verzettelung in zahlreiche, unzusammenhängende
Einzelmaßnahmen vor.
Einen etwas umfassender angelegten Marketingprozess verfolgt das Rhein-Neckar-Dreieck. Der
Gedanke einer regionsbezogenen Identität als Basis der Marketingbemühungen tritt bei den
untersuchten Initiativen ausschließlich in dieser Organisation auf. Im Rhein-Neckar-Dreieck wird
versucht, durch den Leuchtturmeffekt von Events, wie Golf-Cup, Rad-Treff und Nacht der Museen,
Außenwerbung zu betreiben und gleichzeitig die regionsbezogene Identität in der Region zu stärken.
Die Platzierung des Rhein-Neckar-Dreiecks in den Medien soll die Region bekannt machen und durch
die entstehende Präsenz bei der Bevölkerung zur Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck
beitragen. Dazu zählen auch die Bemühungen, Events wie die Tour de France in die Region zu holen.
Die Printkampagne „Chancenreich“ wird im Nachhinein von den Experten des Rhein-Neckar-Dreiecks
eher als Geldverschwendung gesehen, da auf die Wirtschaft in der Region keine Effekte dieser
Imagekampagne festzustellen waren. Inzwischen versucht das Rhein-Neckar-Dreieck verstärkt, die
regionsbezogene Identität auszubauen, was auch durch den Einsatz von Themenpaten und
Schlüsselpersonen gelingen soll.
6.3.2.7 Positive Effekte der eigenen Raumorganisation aus Sicht der Experten
Die Gesprächspartner aus den untersuchten Raumorganisationen schätzen die positiven Effekte ihrer
Initiativen selbst eher niedrig ein. Für alle Kooperationen sind offenbar ähnliche Effekte erkennbar.
Zusammenfassend kann Kommunikation als der Haupteffekt der intraregionalen Kooperationen
dargestellt werden.
207
Alle Experten, die positive Effekte angaben, führten eine verbesserte Kommunikation und die damit
verbundene, schnellere Durchführung von Projekten und Prozessen als Hauptergebnis der Kooperation
an.
Durch die entstandenen Netzwerkstrukturen kommen auf der Arbeitsebene aktive Kräfte zusammen, die
von den Synergieeffekten profitieren. Man kennt sich innerhalb der Regionen und redet miteinander. Die
einzelnen Akteure innerhalb der Regionen sind dazu übergegangen, sich untereinander zu helfen und
voneinander zu lernen. Dadurch ist es möglich geworden, Projekte der Kommunen aufeinander
abzustimmen oder gemeinsam zu realisieren.
Der Geschäftsführer von PM& Partner sieht aus seiner Beraterfunktion heraus hauptsächlich
Synergieeffekte im Verwaltungsbereich, finanzielle Einsparungen durch die Vermeidung von parallelen
Projekten und die bessere Möglichkeit sich darzustellen.
Die positiven Effekte erscheinen zunächst gering, angesichts der teilweise jahrzehntelangen Arbeit der
Organisationen. Innerhalb der Regionen sind diese Kommunikationsnetzwerke allerdings ein großer
Fortschritt auf der Arbeitsebene. Durch die Synergie-Effekte kann der Einsatz von finanziellen Mitteln
und Arbeitskraft verringert werden. Auf Ebene der Akteure kann sich durch die Kommunikation auf
regionaler Ebene ein Wir-Gefühl einstellen, das sich langsam auf die Region ausbreitet.
6.3.2.8 Image und regionsbezogene Identität der eigenen Region aus Sicht der Akteure
Die Bedeutung regionsbezogener Identität für Regionsmarketing war ein besonders wichtiger Inhalt der
Interviews. Zum einen wurde die allgemeine Bedeutung der Identität für Regionsmarketing ange-
sprochen. Die Gesprächspartner reflektierten zum anderen aber auch Image und regionsbezogene
Identität ihrer eigenen Organisation.
Die Gesprächspartner äußerten sich fast alle zu der Frage, ob in ihrer Region eine eigene
regionsbezogene Identität besteht. Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Raum-
organisationen entlang der Bergstraße, beziehungsweise im Odenwald und den Regionen Starkenburg
und Rhein-Neckar-Dreieck.
Im Untersuchungsgebiet besteht offenbar eine deutliche, auf die Bergstraße ausgerichtete Identität. Die
Gesprächspartner der Organisationen entlang der Bergstraße äußern alle, dass eine solche
Bergstraßen-Identität vorhanden ist und dass sie die Arbeit ihrer Organisationen erleichtert. Die
Identifikation mit der Bergstraße im Bereich der Ferienstraße Bergstraße sieht der Leiter des
Tourismusbüro Bergstraße als sehr ausgeprägt. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wird seiner
208
Meinung nach deutlich erleichtert durch diese Bergstraßen-Identität, da hierdurch viele
Gemeinsamkeiten der Orte bestehen.
Für die Wirtschaftsförderung Bergstraße sieht der damalige Geschäftsführer das Problem, dass der
Landkreis Bergstraße über vier verschiedene Identitäten verfügt und daher keine Gesamtidentität
aufweist. Im Gegensatz zu dieser Divergenz des gesamten Kreisgebietes ist für ihn der ehemalige,
kleine Bereich der Wirtschaftsförderung mittlere Bergstraße eine funktionsräumliche Einheit mit
gemeinsamer raumbezogener Identität.
Die Akteure der Region Starkenburg sehen keine Identifikation der Bevölkerung mit der Region
Starkenburg. Sie führen an, dass die Aktivitäten auf halber Höhe hängen bleiben und bei der
Bevölkerung nicht ankommen.
Zwei der Gesprächspartner im Rhein-Neckar-Dreieck erkennen bereits erste Auswirkungen der
Marketingaktivitäten in Richtung einer Rhein-Neckar-Dreieck-Identität, die allerdings noch deutlich
gefördert werden müssen. Diese Auswirkungen kommen nach ihren Aussagen überwiegend durch die
Aufbruchstimmung im Rahmen der Ernennung zur Metropolregion Rhein-Neckar zustande.
Die drei Bürgermeister im Grenzbereich der Verdichtungsräume sind sich einig, dass eine regions-
bezogene Identität allgemein nur schwach vorhanden ist. Die Identität der Bevölkerung ist aus ihrer
Sicht noch immer sehr stark auf den Wohnort bezogen. Die Bürgermeister schätzen allgemein die
Möglichkeit zur Verankerung einer weiteren Identität als problematisch ein. Der lokale Identitätsbezug
ist ihrer Meinung nach zu stark in der Bevölkerung verankert. Dennoch sehen sie erste Tendenzen zu
großräumigeren Identitäten.
Bensheims Bürgermeister geht davon aus, dass sich in der Region mehrere Identitäten
unterschiedlicher Maßstäbe überlagern. Er sieht die raumbezogene Identifikation eng mit den
Aktionsräumen der Bevölkerung verbunden. Die Erweiterung der Aktionsräume bringe daher auch eine
Erweiterung des Identifikationsraumes mit sich. Sinngemäß wiedergegeben beschreibt er, dass der
Mensch von gestern nur Bensheimer war - heute ist er Bensheimer, lebt an der Bergstraße und bewegt
sich im Rhein-Main-Gebiet.
Eng verwandt mit der raumbezogenen Identität ist das Image der Region. Da die Entwicklung eines
Images, das die Region von anderen unterscheidet, eines der Hauptanliegen von Regionsmarketing ist,
ist die Einschätzung des Images der eigenen Region durch die Gesprächspartner interessant.
209
Ein eigenes Image der Regionen ist nach Ansicht der Verantwortlichen in den untersuchten
Raumorganisationen noch kaum vorhanden.
Die Akteure der Region Starkenburg messen ihrer Region kein eigenes Image zu.
Auch das Rhein-Neckar-Dreieck hat nach Ansicht der Verantwortlichen noch kein eigenes Image. Es ist
in Deutschland zu wenig bekannt, die Imagekampagne „Chancenreich“ hat ihnen zufolge kaum Effekte
auf das Image der Region gehabt.
Der Bekanntheitsgrad der Organisationen wird generell als zu gering eingestuft, um eine Außenwirkung
zu erzielen. Das Regionsimage wird nach Meinung einiger Experten durch die bestehenden Stadt-
images überlagert.
Reine Imagewerbung, z.B. mit Printkampagnen, ist für viele Akteure Geldverschwendung, da die Effekte
kaum messbar, die Kosten hingegen sehr hoch sind.
Die Organisationen entlang der Bergstraße profitieren vom bereits vorhandenen, positiv besetzten,
Image der Bergstraße. Zumindest für die Tourismusorganisationen Ferienstraße Bergstraße und
Werbegemeinschaft Bergstraße ist dies von Vorteil. Die Bergstraße wird, nach ihren Angaben, von
außen stark mit Wein, Burgen und Mandelblüte in Verbindung gebracht. Auf dieses bestehende Image
könne die Tourismuswerbung aufbauen. Die Akteure dieser Organisationen sehen keine anderen
Inhalte durch den Begriff Bergstraße transportiert. Auch die ausgezeichnete Lage zwischen den
Verdichtungsräumen werde außerhalb der Region nicht mit dem Bergstraßen-Image verbunden.
Für die Wirtschaftsförderung Bergstraße könnte dieses Image allerdings auch Nachteile bieten, wenn
eine innovative Region vermarktet werden soll.
6.3.2.9 Vision einer Region Rhein-Main-Neckar
Als Ausblick auf die mögliche Weiterentwicklung des Regionsgedankens im Untersuchungsraum wurde
allen Gesprächspartnern die Frage nach der Vorstellbarkeit einer Großregion Rhein-Main-Neckar
gestellt.
Fast alle Gesprächspartner halten eine solche Rhein-Main-Neckar-Region durchaus für vorstellbar. Die
Verdichtungsgebiete können sich ihrer Meinung nach ergänzen. Über die Ausgestaltung und Machbar-
keit einer solchen Großregion gibt es allerdings unterschiedliche Ansichten.
Ein Gesprächspartner geht sogar davon aus, dass es eine gemeinsame Rhein-Main-Neckar-Region in
der Zukunft geben wird und geben muss. Nur so könne die Region mit internationalen Standorten
konkurrieren. Um wettbewerbsfähig zu sein, müsse sich Rhein-Main-Neckar mit Regionen wie London
oder Paris auf eine Stufe stellen und das gelinge nur gemeinsam.
210
Ein Geschäftsführer einer anderen Raumorganisation sieht die Region der Zukunft etwas anders. Für
ihn kann es nur ein Rhein-Main-Gebiet geben, da man nur mit dieser Region international mithalten
könne. Rhein-Neckar und Starkenburg gehören seiner Meinung nach auch heute bereits mit zum Rhein-
Main-Gebiet.
Für die im Kreis Bergstraße wirkenden Akteure ist ein großes Rhein-Main-Neckar-Gebiet sehr gut
vorstellbar. Die momentane, doppelte Randlage würde dann bedeuten, dass der Kreis Bergstraße in
den Mittelpunkt der Region gerückt würde. Einer der Gesprächspartner aus diesem Bereich sieht einen
weiteren Vorteil darin, dass die heute bestehende Konkurrenz zwischen Rhein-Main und Rhein-Neckar
ausbleiben würde und die Kräfte des Raumes besser gebündelt werden könnten.
Die Experten im Rhein-Neckar-Raum sehen jedoch nicht nur die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit
dem Rhein-Main-Gebiet. Auch eine Intensivierung der Kooperation mit den Regionen Karlsruhe und
Stuttgart ist für sie denkbar.
Die meisten Gesprächspartner haben allerdings Bedenken, ob eine solche Großregion umsetzbar ist.
Angesichts der Probleme, die bereits bei kleineren Kooperationen bestehen, bezweifeln sie eine
wirkungsvolle Kooperation in diesem erheblich größeren Gebiet.
Die Organisationen haben Angst vor einem übermächtigen Frankfurt, die Gleichstellung aller Partner
müsste nach ihrer Ansicht in einer solchen Kooperation gewährleistet werden. Dies geht nach der
Ansicht einiger Gesprächspartner erst mit der administrativen Umstrukturierung des Raumes. Einer der
Geschäftsführer ist der Meinung, dass es nur in einer neuen Struktur ohne Regierungspräsidien und
durch die Schaffung von Regionalkreisen möglich wäre, eine solche Großregion umzusetzen.
Ein anderer Geschäftsführer sieht die Bildung von Regionalkreisen als wahrscheinlich an.
Wünschenswert für ihn wäre bei einer eventuellen Neustrukturierung die Erfassung des Rhein-Main-
Gebietes in seiner grenzüberschreitenden Gesamtheit.
Einer der Bürgermeister äußert sich kritisch zu einem Rhein-Main-Neckar-Gebiet. Er hält den Raum für
zu groß und zu inhomogen. Eine strukturelle Einheit ist seiner Meinung nach nicht gegeben. Auch von
verwaltungstechnischer Seite sieht er Probleme für eine so große Region.
Insgesamt kann die Einstellung der Experten zu einer Großregion Rhein-Main-Neckar als zugeneigt,
aber kritisch betrachtet werden. Der Nutzen einer solchen Großregion ist ihnen durchaus bewusst. Die
Angst vor den Problemen, die bei der Umsetzung auftreten würden, überwiegt allerdings noch.
211
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Expertengespräche sehr aufschlussreiche Informationen
liefern. Sie ergänzen die Ergebnisse der Internetauswertung und der schriftlichen Bürgermeisterbe-
fragung mit wichtigen Informationen.
Die Bedeutung raumbezogener Identität für intraregionale Kooperationen ist im Bewusstsein der
Akteure vorhanden. Es bestehen allerdings noch erhebliche Probleme, diese Erkenntnis in die Tat
umzusetzen. Die Marketingmittel und Marketingziele sind eher bescheiden. Entsprechend ist auch die
Wirkung der meisten Raumorganisationen sehr gering. Die positiven Effekte beschränken sich häufig
auf die Synergieeffekte der direkten Arbeitsebene.
Bei der Bevölkerung ist noch keine auf die Region Starkenburg oder das Rhein-Neckar-Dreieck
bezogene Identität feststellbar. Die anderen Raumorganisationen profitieren von der bestehenden
raumbezogenen Identität und dem Image der Naturräume Bergstraße und Odenwald.
Obwohl die regionsbezogene Identität für die Akteure ein Wunsch ist, tritt sie bei der Nennung der
Marketingziele und -mittel nur vereinzelt auf.
Auch die Außenwirkung der Initiativen ist, trotz der vorrangig nach außen gerichteten Werbemittel, sehr
gering. Ein eigenes Image ist nach ihrer eigenen Einschätzung noch nicht vorhanden.
Die geringen Erfolge der vorhandenen Raumorganisationen sind unter anderem auf die allgemeinen
Probleme von Regionsmarketing zurückzuführen. Das Kirchturmdenken beispielsweise behindert die
Arbeit der Raumorganisationen im Untersuchungsgebiet erheblich. Teilweise ist der ausbleibende Erfolg
allerdings auch das selbstverschuldete Ergebnis von Strukturlosigkeit und fehlenden Marketing-
strategien.
6.4 Zusammenfassende Bewertung der Ergebnisse
Nach der Darstellung der Ergebnisse der einzelnen Methoden soll eine Synthese der einzelnen
Aussagen erfolgen. Dazu werden alle Ergebnisse gemeinsam betrachtet und im Hinblick auf die
themenleitenden Fragestellungen bewertet. Die Ergebnisse zu den bestehenden Identitäts- und
Funktionsräumen geben Aufschluss über das Muster homogener Teilräume im Untersuchungsgebiet.
Als wichtigster themenleitender Fragestellung kommt auch bei der abschließenden Bewertung der
Ergebnisse regionsbezogener Identität im Zusammenhang mit Regionsmarketing eine wichtige
Bedeutung zu.
Die untersuchten Raumorganisationen im Übergangsbereich der Verdichtungsräume werden auf ihre
Erfolgsvoraussetzungen hin überprüft. Dazu dient ein Vergleich der Raumorganisationen mit den in
212
Kapitel 2.3.4 aufgestellten begünstigenden Parametern für erfolgreiches Regionsmarketing.
Abschließend folgen Überlegungen zu speziellen Konzepten für Regionen mit besonderer
Lagesituation.
6.4.1 Identitäts- und Funktionsräume im Untersuchungsgebiet
Die Methoden der Internetauswertung und der schriftlichen Bürgermeisterbefragung hatten beide zum
Ziel, die bestehenden Muster raumbezogener Identität und funktionaler Orientierung bei der
Bevölkerung des Untersuchungsgebietes festzustellen. In der Verbindung der Ergebnisse dieser Unter-
suchungen sind deutlich Parallelen zu erkennen. Die definierten Teilräume weisen große Gemeinsam-
keiten auf. Die in der Internetauswertung als Räume gleicher Identifikation ausgegliederten Teilräume
sind in gleicher oder ähnlicher Abgrenzung durch die Bürgermeisterbefragung belegbar.
Durch die Ergebnisse dieser beiden Methoden wird deutlich, dass sehr stark differenzierte räumliche
Muster funktionaler Orientierung und raumbezogener Identitäten im Untersuchungsgebiet bestehen.
Die raumbezogenen Identitäten stehen mit der Zuordnung zu den Verdichtungsräumen und den
funktionalen Orientierungen in Bezug. Die Zugehörigkeit zu Rhein-Main oder Rhein-Neckar bestimmt
weitgehend die funktionale Orientierung. Funktionsräume und Identifikationsräume stehen oftmals
miteinander in Verbindung. Eine Identifikation mit dem Rhein-Neckar-Dreieck oder der Kurpfalz trat
beispielsweise nur dort auf, wo auch die Zuordnung zum Rhein-Neckar-Gebiet und eine funktionale
Orientierung auf die entsprechenden zentralen Orte vorhanden waren. Das Gleiche gilt für die
Identifikation mit Südhessen oder dem Rhein-Main-Gebiet, in Zusammenhang mit einer Zuordnung zum
Rhein-Main-Gebiet und der funktionalen Orientierung nach Darmstadt.
Dennoch bestehen übergeordnete Identitäten, die nicht von der funktionalen Ausrichtung abhängig sind.
Die ausgeprägten Identitäten beziehen sich im Fall der Bevölkerung hauptsächlich auf Naturräume.
Odenwald und Bergstraße gehen aus beiden Untersuchungen als die stärksten raumbezogenen
Identitäten hervor. Die Identifikation mit diesen Naturräumen ist funktionsraumüberschreitend und in
großen, zusammenhängenden Gebieten ausgeprägt.
Die Identifikation der Bevölkerung mit der Region Starkenburg und dem Rhein-Neckar-Dreieck ist
hingegen sehr schwach. Konstruierte Regionen kommen im Untersuchungsgebiet offenbar nicht gegen
die stark verwurzelten Naturraumidentitäten an. Auch die Expertengespräche bestätigen diese
Verteilung der raumbezogenen Identitäten.
Die schwache Identifikation ist ein großes Problem für die beiden größeren Raumorganisationen im
Untersuchungsgebiet. Durch das Anschneiden zu vieler unterschiedlich orientierter Teilräume mit
verschiedenen Identitäten kann sich in ihren Gebieten keine einheitliche Basis herausbilden. Von Seite
213
der Bürgermeister ist ein höheres Identifikationspotential mit den beiden größeren Raumorganisationen
vorhanden. Es ist allerdings offenbar noch nicht gelungen, dieses auf die Bürger zu übertragen.
Bessere Chancen bestehen für die kleinräumiger angelegten Organisationen. Da sich die Bevölkerung
stark mit den Naturräumen identifiziert, werden auch die mit ihnen verbundenen Raumorganisationen
leichter akzeptiert. Die Raumorganisationen entlang der Bergstraße bemerken selbst, dass ihnen die
vorhandene Identität und auch das bereits verbreitete Image der Bergstraße große Vorteile bei der
Umsetzung ihrer Arbeit bieten.
Die Ländergrenze zwischen Baden-Württemberg und Hessen ist für die auftretenden Funktions- und
Identifikationsräume ohne Bedeutung. Weder Identitäten noch funktionale Orientierungen richteten sich
nach der Ländergrenze. Für die funktionalen Verbindungen stellen sie kein Hindernis dar. Bei der
schriftlichen Bürgermeisterbefragung war das einzige Element, auf das die Ländergrenze sich als
störend auswirkte, der Schulbesuch. In den Expertengesprächen zeigten sich einzelne Abstimmungs-
probleme zwischen den Ländern. Der Einfluss der Ländergrenze ist dennoch eher gering.
6.4.2 Zusammenhang zwischen Regionsmarketing und raumbezogener Identität
Der enge Zusammenhang zwischen Regionsmarketing und raumbezogener Identität konnte insbe-
sondere durch die Expertengespräche bestätigt werden. Da Regionsmarketing besser in homogenen
Raumeinheiten durchführbar ist, bietet die regionsbezogene Identität der Bevölkerung eine wichtige
Grundlage. In Bereichen mit unterschiedlicher funktionaler Orientierung kann die regionsbezogene
Identität das verbindende Element sein. So wird es auch Regionen im Grenzbereich verschiedener
Funktionsräume ermöglicht, einen relativ homogenen Raum auszuprägen. Zum Beispiel ist entlang der
Bergstraße eine so deutliche Bergstraßenidentität vorhanden, dass die Zuordnung zu Rhein-Main oder
Rhein-Neckar unwichtig erscheint.
Bei der Betrachtung der Ergebnisse von Internetauswertung und Bürgermeisterbefragung ist
festzustellen, dass die positiven Effekte der Raumorganisationen deutlicher wahrgenommen wurden, in
denen eine auf das entsprechende Gebiet bezogene Identität der Bevölkerung bestand. Trotz oft
kleinerer Ziele wurden die Erfolge der kleinen Raumorganisationen positiver bewertet.
Regionsbezogene Identität ist wichtig als Voraussetzung für Regionsmarketing und muss als Ziel des
Regionsmarketings formuliert werden, um die Region zu festigen.
Wie die Untersuchungen gezeigt haben, werden die Regionen Starkenburg und Rhein-Neckar-Dreieck
zu wenig wahrgenommen. Sogar für die Bürgermeister sind zu wenige Aktivitäten sichtbar. Die
214
Identifikation mit diesen Raumeinheiten ist daher nur sehr schwach vorhanden. Beiden Organisationen
fehlt die Basis einer homogenen raumbezogenen Identität. Sowohl Starkenburg als auch das Rhein-
Neckar-Dreieck beinhalten zu viele unterschiedliche Identitäts- und Funktionsräume. Dadurch ergeben
sich für sie höchst heterogene Räume. Zu bedenken ist hierbei auch, dass das Untersuchungsgebiet
nicht die komplette Region Starkenburg und auch nur einen Teilbereich des Rhein-Neckar-Dreiecks
erfasst. Auf ihre gesamten Gebiete gesehen kommen vermutlich noch einige weitere Funktions- und
Identitätsräume hinzu.
Aufgrund der Auswertung der Expertengespräche und der Materialien der einzelnen Raum-
organisationen im Untersuchungsgebiet kann festgestellt werden, dass regionsbezogener Identität in
den Regionsmarketingkonzepten große Bedeutung zugemessen wird. Es wurde erkannt, dass die
Bevölkerung mit in die Marketingaktivitäten einbezogen werden muss. Marketing von innen nach außen
ist eine weit verbreitete Forderung.
Bei der Auswahl der Marketingmittel wird allerdings kaum auf die regionsbezogene Identität
eingegangen. Die vorhandenen Raumorganisationen orientieren sich nicht an den bestehenden
Identifikationsräumen. Auch aus den Marketingstrategien lässt sich nicht erkennen, wie
regionsbezogene Identität gefördert werden soll. Alleine durch den Wunsch, die regionsbezogene
Identität zu steigern, wird dies nicht gelingen.
6.4.3 Erfolg der Raumorganisationen im Untersuchungsgebiet
Der Erfolg der untersuchten Raumorganisationen erscheint aufgrund der Ergebnisse der einzelnen
Methoden sehr gering. Es bestehen deutliche Defizite bei der Bildung von regionsbezogener Identität
und eigenen Images. Auswirkungen der Initiativen auf den Raum sind bisher kaum vorhanden.
Der eher geringe Erfolg kann auf verschiedene Parameter zurückgeführt werden.
Wie bereits ausgeführt wurde, entsprechen die Raumorganisationen vorwiegend nicht den
Identifikations- und Funktionsräumen der Bevölkerung. Dieser Aspekt ist vermutlich ein Grund für die
geringe Auswirkung der Initiativen auf die Bevölkerung.
Durch gezielten Einsatz von Events könnte die Identifikation der Bevölkerung mit den Regionen
gefördert werden. Die Maßnahmen der einzelnen Organisationen zielen aber zu wenig auf die eigene
Bevölkerung ab. In den Expertengesprächen wurden hauptsächlich nach außen wirksame Marketing-
mittel genannt.
Um das von den Organisationen gewünschte Marketing von innen nach außen zu erreichen, muss
natürlich auch zuerst innen angesetzt werden. Messeauftritte und Imagebroschüren, die am häufigsten
215
genannten Mittel zur Umsetzung des Marketings, sind allerdings für eine Identifikation der eigenen
Bevölkerung mit der Region nicht wirksam.
Weitere Gründe für den mangelnden Erfolg liegen in den auftretenden Problemen bei der Umsetzung
des Marketings. Durch Kirchturmdenken bei Bürgermeistern und Landräten wird die Vereinigung der
Region oft bereits auf politischer Ebene ausgebremst und kann gar nicht bis zur Bevölkerung
durchdringen.
Eine Untersuchung der einzelnen Raumorganisationen im Untersuchungsgebiet soll die Eignung der
Initiativen für einen Regionsmarketing-Prozess feststellen.
Die in Kapitel 2.3.4 aufgeführten Parameter für den Erfolg einer Regionsmarketingorganisation sollen
zur Analyse der Voraussetzungen der vorhandenen Raumorganisationen dienen. Die vorhandenen
Kooperationen im Untersuchungsgebiet entsprechen vorwiegend nicht diesen Erfolgskriterien.
- Erfolgsvoraussetzung Professionelle Durchführung
Bei den Organisationen im Untersuchungsgebiet ist eine professionelle Durchführung
überwiegend nicht gegeben. Die personelle Ausstattung und der finanzielle Rahmen der
Organisationen sind zu gering. Dadurch können nur Einzelmaßnahmen verwirklicht werden, die
in ihrer Wirkung nicht ausreichen. Das wenige vorhandene Personal kommt oft nicht aus dem
Marketingbereich, echte Marketingstrategien fehlen daher häufig.
Hinzu kommen Probleme mit zu kurzfristig angelegten Projekten. Für die Region Starkenburg
beispielsweise wurde die Finanzierung nur jahresweise festgelegt. Langfristige Projekte können
auf einer solchen Basis nicht aufbauen.
Ausnahme bei der professionellen Durchführung ist das Rhein-Neckar-Dreieck, in dem die
personelle Ausstattung und auch der finanzielle Rückhalt erheblich besser sind. Durch die
starke Beteiligung von Unternehmen ist im Rhein-Neckar-Dreieck das notwendige Kapital
vorhanden, um professionelle Marketingstrategien zu entwickeln. Analysen der Region wurden
an entsprechende Institute abgegeben. Ein eigenes Projektbüro mit mehreren Angestellten
erarbeitet Strategien.
Zur professionellen Durchführung gehört auch die klare Strukturierung der Organisation. Rhein-
Neckar-Dreieck und Region Starkenburg haben allerdings einen sehr unstrukturierten
Organisationsaufbau mit unklaren Zuständigkeiten. Zu viele Gremien nebeneinander
verlangsamen den Ablauf innerhalb und wirken verwirrend auf Außenstehende. Die kleineren
Organisationen sind weniger kompliziert aufgebaut.
216
- Erfolgsvoraussetzung Netzwerkstrukturen und vorhandene Cluster beachten und fördern
Die mit Wirtschaftsförderung befassten Organisationen (Rhein-Neckar-Dreieck, Starkenburg,
OREG und Wirtschaftsförderung Bergstraße) wollen bestehende Netzwerke in ihre Konzepte
mit einbeziehen. Die Innovativität der Netzwerke spielt dabei aber keine Rolle. Es wird auch
nicht deutlich, wie solche Innovationsnetzwerke gefördert werden sollen. Die bestehenden
Netzwerke beschränken sich noch zu stark auf Verwaltungsfunktionen.
Eine Vernetzung innerhalb der Wirtschaft und zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sollte
angestrebt werden, um innovative Netzwerke zu erhalten. Die Förderung spezieller Cluster
findet hauptsächlich im Rhein-Neckar-Dreieck statt. Die Clusterförderung ist allerdings auch
dort zu unspezifisch und nicht auf bestehende Clusterlücken als Zielgruppen ausgerichtet.
In der Region Starkenburg wird der Clusterbegriff noch zu unscharf definiert. Neben echten
wirtschaftlich interessanten Kompetenzfeldern wie IT oder Automotive wird auf der Internetseite
der Wirtschaftsförderung Region Starkenburg auch auf das „Pferde-Cluster-Odenwald“ hinge-
wiesen, ein Informationsportal für Pferdefreunde. Ein so unwissenschaftlicher Umgang mit dem
Clusterbegriff wirkt unprofessionell und überträgt dieses Image auch auf die anderen aufge-
führten Cluster.
- Erfolgsvoraussetzung Differenzierungsmerkmale herausarbeiten, auf Stärken aufbauen
Die Raumorganisationen im Untersuchungsgebiet haben großteils keine deutlichen
Differenzierungsmerkmale herausgearbeitet. Ihre Imagewerbung beläuft sich häufig auf
allgemein gültige Aussagen. Durch die Benennung von zu fördernden Clustern und eine
umfassende Standortanalyse setzt sich das Rhein-Neckar-Dreieck in diesem Punkt von den
anderen Organisationen ab.
Die Stärken der anderen Regionen wurden nicht deutlich genug herausgearbeitet.
- Erfolgsvoraussetzung Beteiligung aller regional relevanten Gruppen
Der Großteil der Organisationen hat erkannt, dass Regionsmarketing auf der breiten Basis aller
Gruppen eines Raumes erfolgen muss. Die Konzepte sind allerdings oft stark nach außen
gerichtet und beziehen die relevanten Gruppen in der Region nicht mit ein. Die nach innen
gerichteten Marketingmittel sprechen oft nur einzelne Gruppen an. Die Einbeziehung der
Bevölkerung ist für die meisten Organisationen nicht mehr als ein guter Vorsatz. Der Wunsch
nach Steigerung der Wirtschaftskraft in den Regionen ist vorherrschend. Die Gruppe der
217
Entscheider auf politischer und wirtschaftlicher Ebene wird daher gegenüber der Bevölkerung
bevorzugt behandelt.
Die einzigen Maßnahmen innerhalb der untersuchten Raumorganisationen, die sich deutlich auf
die Bevölkerung ausrichten, sind die Events des Rhein-Neckar-Dreiecks.
- Erfolgsvoraussetzung Integration von Unternehmen
Durch die vorrangige Ausrichtung der Organisationen auf Wirtschaftsförderung ist eine
Einbeziehung von Unternehmen in die Konzepte unerlässlich. Die Beteiligung der Unternehmen
an den Marketinginitiativen ist allerdings kaum präsent. Bei der Region Starkenburg findet
bisher nur eine schwache Beteiligung von Unternehmen statt, die ausschließlich über eine
Mitgliedschaft in der Wirtschaftsförderung realisiert wird. In der Mitgliederliste von 2004
(http://www.wirtschaft-starkenburg.de) sind nur vier der insgesamt 65 Mitglieder Unternehmen
aus der Region. Der Hauptteil der Mitglieder sind Kommunen. Dennoch findet auch bei der
Wirtschaftsförderung der Region Starkenburg, der Wirtschaftsförderung Bergstraße und der
OREG eine Integration der ansässigen Unternehmen in die Marketingstrategien statt. Die
Unternehmen sind dort nicht aktiv am Marketingprozess beteiligt, sondern sind die
Hauptzielgruppe der Aktivitäten. Die Wirtschaftsförderung Bergstraße versteht sich als Dienst-
leister für die Wirtschaft und stellt verschiedene Serviceangebote für bereits bestehende
Unternehmen, Existenzgründer oder Unternehmensumsiedlungen zur Verfügung. Auch die
OREG und die Wirtschaftsförderung der Region Starkenburg integrieren Unternehmen eher
durch Serviceleistungen für die Wirtschaft in ihr Konzept.
Einen höheren Stellenwert hat die Integration von Unternehmen im Rhein-Neckar-Dreieck. Dort
wird versucht, Unternehmen aktiv in den Marketingprozess der Region einzubeziehen. Bei den
Unternehmen wurde das notwendige Interesse an einem gemeinsamen Marketingprozess
geweckt. Im Februar 2004 unterzeichneten führende Unternehmen aus der Region die
„Unternehmererklärung zur Zukunft des Rhein-Neckar-Dreiecks“. Sie dokumentierten damit ihre
gemeinsame Überzeugung, dass die Region das Potenzial hat, als Wirtschafts- und Wissen-
schaftsregion mit hoher Lebensqualität zu den führenden Standorten in Europa zu gehören. Die
Unterzeichner fordern und fördern die Umsetzung konkreter Projekte mit dem Ziel, die Stärken
der Region in Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensqualität auszubauen. Diese Erklärung
unterzeichneten nach den 16 Erstunterzeichnern rund 80 weitere Unternehmen und brachten
damit ihre Identifikation mit der Region und ihrer Entwicklung zum Ausdruck (vgl.
http://www.rhein-neckar-dreieck.de/Unternehmererklaerung.190.0.html).
218
Die Wirtschaft in der Region Rhein-Neckar-Dreieck steht demnach hinter den
Marketingkonzepten; der Austausch zwischen Organisation und Unternehmen ist sehr gut.
Insbesondere die finanzielle Unterstützung der Unternehmen hat große Fortschritte für die
Kooperation im Rhein-Neckar-Dreieck gebracht.
- Erfolgsvoraussetzung Integration von Schlüsselpersonen
Bis auf eine Ausnahme versuchen die vorhandenen Raumorganisationen nicht, regions-
bezogene Identität und Aufbruchstimmung durch die Wirkung von Schlüsselfiguren aufzubauen.
Die große Ausnahme ist das Rhein-Neckar-Dreieck, das gezielt durch den Einsatz von
Themenpaten und die starke Führungsrolle von VOSCHERAU auf diesen Aspekt setzt.
- Erfolgsvoraussetzung einheitlicher Auftritt
Ein einheitlicher Auftritt als Erfolgsfaktor wird bei den bestehenden Raumorganisationen im
Untersuchungsgebiet eher vernachlässigt. Das Corporate Design der Raumorganisationen wird
oft inkonsequent verwendet. Die einzelnen Organisationsbereiche treten mit unterschiedlichen
Logos, Layouts oder, noch gravierender, mit unterschiedlichen Aussagen auf. Logos und
Organisationsnamen sind teilweise schlecht gewählt und werden zu häufig verändert, um eine
Identifikation hervorzurufen.
Den Organisationen fehlt es an einer regionsspezifischen Sprache, mit der sich alle Organe
einer Initiative mitteilen. Je größer die Organisation ist, desto gravierender sind diese Probleme.
Die einheitliche Sprache der Region ist insbesondere in der Region Starkenburg nicht
vorhanden. Jeder Bereich der Region Starkenburg tritt mit eigenem Design und mit konträren
Ansichten auf, was insbesondere die Expertengespräche verdeutlichten.
Auch den kleinen Organisationen mangelt es zum Teil an einem einheitlichen Auftritt. Vor allem
für Werbegemeinschaft Bergstraße und Ferienstraße Bergstraße ist kein Corporate Design
erkennbar.
- Erfolgsvoraussetzung Konzentration auf wesentliche Aspekte
Ein großer Mangel der vorhandenen Raumorganisationen ist die nicht vorhandene
Beschränkung auf wesentliche Aspekte des Regionsmarketings. Die kleineren
Raumorganisationen haben den Vorteil, dass sie als Einzweck-Organisationen bereits durch die
Satzung in ihren Maßnahmen eingeschränkt sind. Dennoch ist bei den bestehenden
Tourismusorganisationen kein klares Konzept erkennbar. Für Region Starkenburg und Rhein-
Neckar-Dreieck zeigt sich ein Nebeneinander unterschiedlichster Maßnahmen, die oft nichts
219
miteinander zu tun haben. Es entsteht ein Mosaik von Projekten und Einzelmaßnahmen, das in
der Gesamtheit konzeptlos erscheint. Der Erfolg einzelner Projekte ist nicht erkennbar.
Diese Konzeptlosigkeit ist bei der Region Starkenburg massiver als beim Rhein-Neckar-
Dreieck. Im Rhein-Neckar-Dreieck ist seit der Entstehung der Zukunftsinitiative Rhein-Neckar-
Dreieck eine deutlichere Richtung der Maßnahmen zu erkennen. Die Konzentration fokussiert
sich dort zunehmend auf Wirtschaftsförderung und gezielte Clusterförderung.
Region Starkenburg
Rhein-Neckar-Dreieck
Odenwald-Regional-
gesellschaft
Wirtschafts-förderung mittlere
Bergstraße
Werbe-gemeinschaft Bergstraße
Ferienstraße Bergstraße
Professionelle Durchführung
Ansatzweise
Ja
Ansatzweise
Ansatzweise
Nein
Nein
Netzwerkstrukturen beachten und fördern
Ansatzweise
Ja
Ansatzweise
Ansatzweise
Nein
Nein
Differenzierungs-merkmale herausarbeiten
Nein
Ansatzweise
Nein
Nein
Nein
Nein
Einbeziehung aller relevanten Gruppen
Nein
Ja
Ansatzweise
Ansatzweise
Nein
Nein
Integration von Unternehmen
Ansatzweise
Ja
Ansatzweise
Ansatzweise
Nein
Nein
Integration von Schlüsselpersonen
Nein
Ja
Nein
Ansatzweise
Nein
Nein
Einheitlicher Auftritt
Nein
Ansatzweise
Ansatzweise
Ansatzweise
Nein
Nein
Beschränkung auf wesentliche Aspekte
Nein
Ansatzweise
Ja
Ja
Ansatzweise
Ansatzweise
Tab. 22: Vergleich der untersuchten Raumorganisationen mit den Voraussetzungen für erfolgreiches Regionsmarketing – Ergebnisse der empirischen Untersuchungen
Beim Vergleich der bestehenden Initiativen mit den Erfolgsaspekten wird deutlich, weshalb die
Auswirkungen der regionalen Kooperationen auf das Untersuchungsgebiet so gering sind. Die Raum-
organisationen entsprechen überwiegend nicht den Anforderungen an ein innovatives Regions-
220
marketing. Die Erfolgsvoraussetzungen der einzelnen untersuchten Organisationen fasst Tabelle 22
zusammen. Anschließend erfolgt eine kurze Bewertung der einzelnen Raumorganisationen.
Tourismusorganisationen
Sehr konzeptlos erscheinen aufgrund der Untersuchungen die Tourismusorganisationen Ferienstraße
Bergstraße und Werbegemeinschaft Bergstraße. Die Ausgangspositionen der Initiativen sind nicht
schlecht. Wie die empirischen Ergebnisse zeigten, sind ihre Gebiete durchaus für eine Kooperation
geeignet, da annähernd homogene Funktions- oder Identifikationsräume vorliegen. Auch die Beteiligung
der Bürgermeister an den Organisationen ist gut. Die Bürgermeister erkennen auch positive Effekte
dieser beiden Tourismusorganisationen. Bei der Betrachtung der Erfolgsvoraussetzungen zeigt sich
allerdings, dass diese beiden Organisationen nahezu keine der aufgeführten Erfolgsvoraussetzungen
erfüllen. Nur die Konzentration auf wesentliche Aspekte ist geringfügig vorhanden, was aber durch den
Charakter einer Einzweck-Organisation bedingt ist.
Die Gründe für diesen Umstand sind hauptsächlich der Mangel an Geld, Personal und professionellen
Konzeptionen. Diese beiden Tourismusorganisationen verfügen über keine genau definierten Ziele. Der
allgemeine Wunsch nach einer Förderung des Tourismus ist nicht ausreichend als Leitbild und kann
keine sinnvollen Maßnahmen hervorbringen. Konkrete Ziele werden nicht deutlich.
Die geplante Fusion der nebeneinander wirkenden Organisationen wurde zunächst wegen Meinungs-
verschiedenheiten (vgl. DARMSTÄDTER ECHO 13.10.2005) verschoben, konnte aber im Dezember
2005 unter dem Namen „die bergstrasse“ abgeschlossen werden.
Durch die Fusion und die gleichzeitige Ausarbeitung eines Marketingkonzeptes könnte das Tourismus-
marketing der Bergstraße durch einen einheitlichen Auftritt und gebündelte finanzielle Mittel erheblich
aufgewertet werden.
Wirtschaftsförderung Bergstraße
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mittlere Bergstraße hat vor ihrer Gründung durch eine Struktur-
analyse des Raumes erkannt, welche Kommunen eine Funktionseinheit bilden und diese dann in das
Konzept integriert. Dieser Funktionsraum weicht zwar von den definierten funktionalen
Orientierungsräumen der empirischen Untersuchungen ab, dies ist aber vermutlich hauptsächlich durch
die andere Bezugsgröße bedingt. Bei der Initiierung der Wirtschaftsförderung mittlere Bergstraße
wurden nicht die Beziehungen zu den Verdichtungsräumen und Oberzentren, sondern die
Verflechtungen im Nahbereich analysiert.
Ein so reflektiertes Verhalten in der Gründungsphase war bei keiner anderen Organisation im
Untersuchungsgebiet zu erkennen. Durch die Ausweitung des Gebietes auf den gesamten Kreis
221
Bergstraße haben sich die Voraussetzungen allerdings verschlechtert. Die Gebietsausweitung entzieht
der Wirtschaftsförderung Bergstraße ihre homogene Arbeitsgrundlage und bezieht nun auch Bereiche
mit ein, die funktional eindeutig auf Darmstadt oder Mannheim ausgerichtet sind und daher keinerlei
Interesse an einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung haben.
Durch die relativ klare Zielsetzung der WFB findet eine Beschränkung auf wesentliche Maßnahmen und
die Festlegung auf Unternehmen als Hauptzielgruppe statt. Gut ist der Ansatz, dass sich die
Wirtschaftsförderung als Servicepartner der Unternehmen sieht. Eine Beteiligung der ansässigen Unter-
nehmen an der Organisation wäre zur Bildung eines größeren Kapitals hilfreich.
Besonders positiv ist der Ansatz, die Wirtschaftsförderung als Servicepartner für die Unternehmen zu
betrachten.
Odenwald-Regionalgesellschaft (OREG)
Die Odenwald-Regionalgesellschaft hinterlässt nach den Untersuchungen einen positiven Eindruck.
Durch die bereits vorhandene raumbezogene Identität im Odenwaldkreis kann diese Organisation auf
einer stabilen Basis aufbauen. Die Thematik ist zielgerichtet auf die spezielle Problematik, die sich im
eher strukturschwachen Odenwald ergibt.
Die Maßnahmen sind daher darauf angepasst, die ansässigen Unternehmen zu unterstützen und
Arbeitsplätze zu erhalten, statt kostenintensive Wirtschaftsförderung nach außen zu betreiben.
Die OREG hat durch das Gespräch mit DISSER gezeigt, dass durchaus der Wunsch da ist, eine
geschlossene Region mit einheitlicher regionsbezogener Identität zu schaffen. Für die OREG wäre eine
Ausweitung des Gebietes auf außerhalb des Kreises liegende Bereiche des Odenwaldes von großer
Bedeutung. Die gemeinsame starke Odenwald-Identität geht deutlich über die aktuellen Grenzen der
Organisation hinaus.
Region Starkenburg
Bei der ausgiebigen Betrachtung der Voraussetzungen der Region Starkenburg sind deutliche Mängel
zu erkennen. Bereits der erste Eindruck, den die Region vermittelt, ist eher strukturlos und ohne
Gesamtkonzept.
Wie die empirischen Ergebnisse zeigten, ist das Gebiet der Region Starkenburg eher ungeeignet für
eine regionale Kooperation, da hier ein sehr heterogenes Gefüge aus verschiedensten Identitäten und
funktionalen Orientierungen besteht. Zudem zeichnet sich deutlich die Grenze der beiden
Verdichtungsräume in der Region Starkenburg ab. Der Süden ist in weiten Teilen stark mit dem Rhein-
Neckar-Gebiet verbunden, während sich die nördlich gelegenen Kommunen eindeutig dem Rhein-Main-
Gebiet zuordnen.
222
Die Überprüfung der Erfolgsvoraussetzungen zeigt, dass das Konzept der Region Starkenburg genau
genommen keinem der genannten Erfolgsaspekte für Regionsmarketing gerecht wird.
Diese Initiative bleibt auf der Organisationsebene stecken und erreicht weder Bevölkerung noch
Unternehmen und Kommunen. Die Beteiligung der Bürgermeister und die positiven Effekte sind deutlich
geringer als bei den kleineren Raumorganisationen.
Die bereits innerhalb der Organisation deutlich auffallenden Unstimmigkeiten setzen sich im gesamten
Konzept der Region Starkenburg fort. Wenn man die Entstehungsbedingungen der Region Starkenburg
betrachtet, verwundert es nicht, dass in der Region in den letzten Jahren immer mehr Probleme, bis hin
zu Diskussionen über Auflösung, auftraten.
Die Region Starkenburg formierte sich ursprünglich nur zur Beteiligung am Wettbewerb „Regionen der
Zukunft“. Bei der Initiierung war die persönliche Beziehung der damaligen Landräte ausschlaggebend.
Es wurde weder die Homogenität des Raumes noch der Name der Region in Frage gestellt. Da das
Projekt Starkenburg zunächst nur für den Wettbewerb initiiert wurde, dachte offenbar niemand über die
weitere Entwicklung der Region nach.
Bei der Weiterführung der Region nach dem Wettbewerbserfolg versäumten die Verantwortlichen eine
Überprüfung des Konzepts. Beispielsweise gab es offenbar keine Bedenken, wie sich die Kooperation
nach dem Ersetzen der befreundeten Landräte durch ihre Nachfolger entwickeln würde. Dies hat aber
offenbar deutliche Auswirkungen auf die Region.
„Ein politisches Gebilde, das akute Lähmungserscheinungen bekommt, wenn die Chemie
zwischen den Akteuren nicht mehr hundertprozentig stimmt oder ein Kollege aus dem anderen
Lager integriert werden muss, das ist nicht wetterfest gezimmert und vom Verfall bedroht. In
dieser Lage ist heute die Region Starkenburg“ (DARMSTÄDTER ECHO 14.12.2005)
Das Ergebnis der Strukturlosigkeit innerhalb der Region konnte in den regionalen Zeitungen verfolgt
werden. Das Gegeneinander der verschiedenen Akteure brachte Starkenburg ein schlechtes Image und
machte die Region zu einem Raum, mit dem man sich nicht identifizieren möchte. Die Berichterstattung
in den Medien besetzte das Image der Region Starkenburg zunehmend negativ durch Meldungen über
eventuelle Auflösung oder interne Probleme.
Interne Abstimmungsprobleme sollten nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Das geschlossene
Auftreten nach außen ist für die Wirkung der Region außerhalb, aber auch auf die eigene Bevölkerung
und ansässige Unternehmen von enormer Wichtigkeit. Hier hat die Region Starkenburg durch die
anhaltende Diskussion ihre ohnehin schwierige Ausgangsbasis grundlegend beschädigt.
223
Trotz der Festlegung eines sehr inhomogenen Gebietes unternahmen die Akteure keinen Versuch, die
Region in irgendeiner Form zu vereinen. Eine Förderung der Identifikation der Bevölkerung mit
Starkenburg durch Events oder den Einsatz von Schlüsselpersonen fand nicht statt.
„Nachhaltigkeit“ – unter diesem Dach wurden die Maßnahmen der Region für den Wettbewerb
Regionen der Zukunft erstellt. Einzelmaßnahmen mit ökologischen, sozialen und kulturellen Projekten
werden seitdem unter diesem Nachhaltigkeitsbegriff durchgeführt. Auf der anderen Seite steht die
Wirtschaftsförderung der Region Starkenburg, die nicht in das ursprüngliche Konzept der Region
hineinpasst.
Die Vielzahl der Ziele wurde nur oberflächlich definiert und nicht an konkreten Maßnahmen festge-
macht. Projekte aus unterschiedlichsten Bereichen lassen eine klare Konzeption zur Weiterentwicklung
der Region vermissen. Die Projekte sind Stückwerk und fügen sich nicht zu einem Ganzen zusammen.
Hinzu kommt, dass die Projekte kaum an die Öffentlichkeit gedrungen sind.
Die eher langfristigen Projekte der Organisation stehen außerdem der extrem kurzfristigen Finanzierung
gegenüber. Unter den bestehenden Voraussetzungen sind die Maßnahmen der Region Starkenburg
eher wirkungslos.
Es bleibt abzuwarten, ob die angestoßene Neustrukturierung unter dem Namen „Technologieregion
Darmstadt Rhein-Main-Neckar“ ein erfolgreicheres Konzept hervorbringt.
Rhein-Neckar-Dreieck
Die Ausgangsposition des Rhein-Neckar-Dreiecks ist, auf Grundlage der empirischen Ergebnisse, als
ähnlich problematisch zu bewerten wie die Situation der Region Starkenburg. Auch das Rhein-Neckar-
Dreieck beinhaltet zu viele verschiedene Identifikations- und Funktionsräume. Im Vergleich mit der
Region Starkenburg zeigt sich allerdings, dass der Großteil des Rhein-Neckar-Dreiecks auf die Zentren
Mannheim und Heidelberg bezogen ist und ein Zugehörigkeitsgefühl zum Rhein-Neckar-Gebiet
vorhanden ist. Die Inhomogenität der Region Starkenburg ist daher wesentlich problematischer.
Im Gegensatz zu Starkenburg haben die Verantwortlichen im Rhein-Neckar-Dreieck erkannt, dass eine
gemeinsame Identität in der Region geschaffen werden muss, um eine homogenere Ausgangssituation
zu schaffen.
Ansätze zur Förderung einer regionsbezogenen Identität sind erkennbar. Die Benennung von
Themenpaten für bestimmte Arbeitsbereiche und die starke Rolle von VOSCHERAU als Zugpferd der
Region machen die Initiative für die Bevölkerung greifbarer. Durch eine schrittweise Identifikation von
öffentlichen Personen mit der Region wird sich mit der Zeit auch die Bevölkerung mit dem Rhein-
Neckar-Dreieck identifizieren. Die bereits vorhandene Zuordnung zum Rhein-Neckar-Raum erleichtert
224
diesen Schritt zusätzlich. Mit regionalen TV-Spots wird der Versuch unternommen, aktiv die Identität in
der Region zu steigern. Auch die identitätsstiftende Wirkung von Events wurde im Rhein-Neckar-
Dreieck erkannt und teilweise umgesetzt.
Ein bedeutender Schritt für die Aufbruchstimmung in der Region war sicherlich die erfolgreiche
Bewerbung der Region Rhein-Neckar zur europäischen Metropolregion. Diese Aufbruchstimmung
fördert das Wir-Gefühl in der Region. Durch massiven Medieneinsatz wurde der Gedanke eines starken
Rhein-Neckar-Gebietes weit in die Bevölkerung hineingetragen. Der Erfolg der Bewerbung setzte das
Zeichen, dass man im Rhein-Neckar-Dreieck gemeinsam etwas bewegen kann. Ein bedeutender Schritt
zu einer gemeinsamen regionsbezogenen Identität ist damit getan.
Wie die Betrachtung der Erfolgsvoraussetzungen zeigt, geht das Rhein-Neckar-Dreieck als stärkste
intraregionale Kooperation aus der Untersuchung hervor. Diese Initiative vereint als einzige der
untersuchten Organisationen deutlich mehrere der Erfolgsaspekte. Insbesondere die begonnene
Ausrichtung des Konzeptes auf identitätsfördernde Maßnahmen und Clusterstärkung ist vielver-
sprechend. Besonders positiv ist die starke Integration der ansässigen Unternehmen im Rhein-Neckar-
Dreieck.
Offenbar ist es gelungen, die Aufbruchstimmung auf alle Ebenen zu übertragen. Die Unterstützung
durch die Unternehmen bietet der Region die Chance, durch finanzielle Beiträge und personelle
Unterstützung wirklich etwas zu bewegen. Da diese Aufbruchstimmung erst seit etwa 2002 entstand,
sind ihre Auswirkungen auf die Entwicklung der Region noch nicht messbar. Aus momentaner Sicht
kann das Rhein-Neckar-Dreieck allerdings als die zukunftsfähigste und innovativste Raumorganisation
im Untersuchungsgebiet bezeichnet werden.
Das Rhein-Neckar-Dreieck sollte allerdings unbedingt einfachere Organisationsstrukturen schaffen und
sich noch deutlicher auf die maßgeblichen Aspekte des Regionsmarketingprozesses beschränken.
Positiv erscheinen außerdem die OREG und die Wirtschaftsförderung Bergstraße, die in ihren Konzep-
ten die wichtigsten Erfolgsvoraussetzungen ansatzweise integrierten. Sie sollten allerdings in allen
Erfolgsaspekten ihre Konzepte noch ausbauen.
Die hohe Akzeptanz dieser Raumorganisationen bestätigt ihre grundlegend sinnvolle Aufstellung.
6.4.4 Spezielle Konzepte für Regionen mit besonderer Lagesituation
Die verschiedenen Voraussetzungen und Probleme bei der Umsetzung von Regionsmarketing wurden
in der vorliegenden Arbeit ausgiebig diskutiert. Es wurde dabei deutlich, dass Regionsmarketing ein
schwieriger Prozess ist, der den Gegebenheiten in der Region genau angepasst werden muss.
Erschwerend für einige Regionen ist ihre besondere Lagesituation. Einige bundesländerübergreifende
225
Organisationen versuchen, eine Region als Ganzes zu vermarkten, die in sich durch Ländergrenzen
geteilt wird. Noch gravierender ist die Problematik bei nationenübergreifenden Projekten.
Die Zusammenarbeit über Grenzen jeder Art hinweg erfordert ein hohes Maß an Abstimmung und
Kompromissbereitschaft. Nur wenn alle Beteiligten bereit sind, nicht nur zu fordern, sondern auch zu
verzichten und eigene Kompetenzen abzugeben, kann die Kooperation Erfolg erzielen.
Regionen mit erschwerten Bedingungen durch ihre besondere Lagesituation erfordern eine noch
umsichtigere Vorgehensweise.
Die Besonderheiten der Regionsabgrenzung müssen in das Marketingkonzept integriert werden. Die
Schaffung einer Einheit sollte vorrangiges Ziel einer solchen Kooperation sein. Erst wenn die Einheit
des Raumes vollzogen wurde, kann ein Marketingeffekt nach außen erzielt werden.
Der Einigung des Raumes stehen im Fall der länderübergreifenden Kooperationen nicht nur
administrative Grenzen, sondern auch die unterschiedlichen Zuständigkeiten in den einzelnen
Bundesländern im Weg. Die länderübergreifende Kooperation kann daher nicht nur auf informeller Basis
bestehen, da sie schnell an ihre Grenzen stößt. Die betroffenen Bundesländer sollten möglichst früh in
das Konzept mit eingebunden werden.
Der ausgewählte Untersuchungsraum zeigte die Schwierigkeiten, die in einem solchen länder-
übergreifenden Gebiet auftreten. Eine Manifestierung auf politischer Ebene, wie beispielsweise der
Staatsvertrag im Rhein-Neckar-Dreieck, ermöglicht ein gezieltes Vorgehen im gesamten Regionsgebiet.
Die Kooperation auf Landesebene gibt der Initiative eine gewisse Verbindlichkeit. Ein großer Vorteil für
das Rhein-Neckar-Dreieck ist die einstufige Regionalplanung seit Januar 2006. Rhein-Neckar ist damit
die einzige Region Deutschlands mit einstufiger Landesplanung über Ländergrenzen hinweg und hat
somit einen Vorbildcharakter.
Auch die grenzüberschreitende Arbeit des Regionenmarketings Mitteldeutschland bezieht die Landes-
ebene mit ein. Durch eine Agenda der drei Ministerpräsidenten der Länder Thüringen, Sachsen und
Sachsen-Anhalt wurde die Kooperation auch dort manifestiert.
Das Untersuchungsgebiet wurde auch aufgrund seiner speziellen Lagesituation zwischen zwei
Verdichtungsräumen ausgewählt. Das Aufeinandertreffen zweier solcher Standortbesonderheiten ist für
das Untersuchungsgebiet eine große Herausforderung an seine Positionierung im Wettbewerb.
226
Die besondere Problematik im Grenzbereich zweier Verdichtungsräume ist die starke Inhomogenität
des Raumes. Durch die funktionale Ausrichtung auf verschiedene Zentren und ein oft kleinräumiges
Mosaik raumbezogener Identitäten ist in solchen Räumen keine einheitliche Ausgangsbasis vorhanden.
Im Fall des Untersuchungsgebietes zeigt sich eine deutliche Aufteilung der Kommunen zu Rhein-Main
und Rhein-Neckar. Die zahlreichen unterschiedlichen Identitäten im Übergangsraum zeigen seine
inhomogene Struktur. Zusätzlich zu dieser Inhomogenität fehlt dem Übergangsbereich ein Mittelpunkt,
auf den er sich konzentrieren kann. Die Stadt Darmstadt ist zwar die größte Stadt des Übergangs-
bereiches, wird aber überwiegend dem Rhein-Main-Gebiet zugerechnet und spielt für die funktionale
Orientierung des südlichen Übergangsbereiches keine Rolle. Ein umfassendes Konzept für das
zwischen den beiden Verdichtungsräumen liegende Gebiet ist auf dieser Grundlage nicht zu
unterstützen.
Für die Positionierung als Region zwischen den Verdichtungsräumen ist der Übergangsbereich zu
schwach für den globalen Wettbewerb. Der verzweifelte Versuch der Region Starkenburg, sich nicht an
das Rhein-Main-Gebiet anzugliedern und sich selbständig zu positionieren, zeigt eine deutliche
Selbstüberschätzung der Region.
„So wie die Region Starkenburg als eigenständige Region propagiert wurde, war Starkenburg
eine Fata Morgana.“ (WILKES, Landrat Kreis Bergstraße, DARMSTÄDTER ECHO 14.12.2005)
In Verbindung mit den Verdichtungsräumen ist allerdings eine Vermarktung des Zwischenbereiches
durchaus möglich.
Die Kooperation der Landkreise im Übergangsbereich mit beiden Verdichtungsräumen ist ein
geeignetes Mittel, um eine Brückenfunktion zwischen den beiden Verdichtungsräumen herzustellen. Der
Übergangsbereich müsste sich zunächst seiner Zuordnung zu den beiden Verdichtungsräumen klar
werden. Für die Landkreise Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg und Rhein-Neckar-Kreis ist die Zuordnung
unproblematisch. Sie sollten aktiv in die jeweiligen Konzepte von Rhein-Main, beziehungsweise Rhein-
Neckar eingebunden werden. Der Landkreis Bergstraße und der Odenwaldkreis gehören beiden
Verdichtungsräumen an. Eine kooperative Bindung dieser Kreise an beide Verdichtungsräume wäre
daher ratsam.
Der Angst des Übergangsbereiches, in den Verdichtungsräumen unterzugehen, könnte durch ziel-
gruppengerechtes Marketing innerhalb der Großregionen entgegengewirkt werden.
Durch kleinräumige und zweckgebundene Konzepte könnten homogene Teilbereiche des
Übergangsgebietes, ihrer Struktur entsprechend, gezielt gefördert werden. Diese kleinräumigen
Konzepte müssten dann in ein übergeordnetes Konzept integriert werden, um die nötige Aufmerk-
samkeit zu erhalten.
227
Voraussetzung für erfolgreiches Marketing in Regionen mit besonderer Lagesituation ist in erster Linie,
dass die besondere Lagesituation erkannt wird. Die besondere Ausgangsbasis und möglicherweise
entstehende Probleme müssen im Voraus beachtet werden und Teil des Marketingkonzeptes sein.
Die Untersuchungen zeigen, dass sich die Raumorganisationen vieler der angesprochenen Aspekte
offenbar noch nicht bewusst sind. Ausnahme ist das Rhein-Neckar-Dreieck das wie bereits ange-
sprochen, durch den Staatsvertrag und die einstufige Regionalplanung einen bedeutenden Schritt zur
Einheit der Region getan hat.
Die Lagesituation wurde bei der Erstellung der Konzeptionen der übrigen Organisationen nicht
hinreichend berücksichtigt. Die Raumorganisationen nehmen offenbar nicht wahr, dass eventuell auch
Nachteile durch eine Lage zwischen zwei Verdichtungsräumen bestehen könnten. Die Scharnier-
funktion wird stets als Vorteil herausgehoben. Die damit einhergehende Inhomogenität des Raumes
findet hingegen keine Beachtung in den Marketingkonzepten der Raumorganisationen.
228
7 Schlussbetrachtungen und Diskussion
Abschließend soll eine kurze Zusammenfassung die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit im Zusammen-
hang mit den theoretischen Überlegungen darstellen. Es folgt ein Ausblick auf mögliche Entwicklungen
im Übergangsbereich der Verdichtungsräume und die damit verbundene Erforderlichkeit neuer
Marketingkonzepte. Für das Regionsmarketing im Übergangsbereich der beiden Verdichtungsräume
werden daraus Empfehlungen abgeleitet. Die Arbeit schließt mit allgemeinen Handlungsempfehlungen
für Regionsmarketinginitiativen, die aus den festgestellten Problempunkten resultieren.
Durch veränderte Rahmenbedingungen, wie Globalisierung des Wettbewerbs, Dezentralisierung
staatlicher Aufgaben und Überforderung einzelner Kommunen, gewinnt die regionale Ebene
zunehmend an Bedeutung. Einzelne Städte sind in der globalisierten Wirtschaft nicht mehr allein
wettbewerbsfähig. Daher ist eine Kooperation mit anderen Kommunen in Form von Regionsmarketing
notwendig.
Regionsmarketing ist hier zu verstehen als ein, eng mit dem betriebswirtschaftlichen Marketingbegriff
verwandtes, Handlungskonzept zur Vorbereitung, Initiierung und Beeinflussung regionaler Entwicklung.
Regionsmarketing ist aus heutiger Sicht vorrangig als Wirtschaftsförderung und als Motor für die
Entwicklung der ganzen Region zu betrachten. In dieser Funktion ist es erstrebenswert, einen
innovativen Ansatz zu fördern und die Dynamik in der Region zu steigern. Durch den gezielten Aufbau
regionaler Innovations-Netzwerke und die Förderung von vorhandenen Clustern werden zukunftsfähige
Regionen geschaffen.
Die Berücksichtigung von verschiedenen Erfolgsvoraussetzungen beim Aufbau der Initiative steigert die
Chancen auf eine gute Akzeptanz und erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes.
Intraregionale Kooperationen stehen einer Vielzahl von Problemen gegenüber. Einigen kann durch
strukturierte Vorgehensweise entgegengewirkt werden, andere treten unabhängig von der jeweiligen
Konzeption auf. Die meisten dieser Probleme sind von Menschen gemacht. Persönliche
Befindlichkeiten und das, als „Kirchturmdenken“ bezeichnete, Konkurrenzdenken der Akteure behindern
den Kooperationsgedanken. Daher ist es besonders wichtig, Regionsmarketing auf einer gut
strukturierten Basis aufzubauen.
Ein Hauptproblem und auch ein Hauptanliegen von Regionsmarketing ist es, aus der Region eine
Einheit zu bilden. Die Region muss dazu Gemeinsamkeiten aufweisen. Durch ähnliche
Voraussetzungen oder ähnliche Probleme ist es erst möglich, einen Konsens bei der Zielsetzung der
Kooperation zu finden. Homogenität, Verflechtungsbeziehungen oder subjektive Wahrnehmungs-
229
faktoren können zur Abgrenzung einer einheitlichen Region dienen.
Regionsbezogene Identität, die Identifikation der Menschen mit ihrer Region, ist für Regionsmarketing
von großer Bedeutung. Sie eint die Region und ist der gemeinsame Nenner, auf dessen Grundlage die
Ziele des Marketingprozesses aufbauen. Regionsbezogene Identität ist häufig die Klammer zur Bindung
der Akteure aus unterschiedlichen Wirtschafts- und Wissensbereichen. Sie muss daher als Voraus-
setzung für ein erfolgreiches Regionsmarketing, aber auch als Ziel von Regionsmarketing angesehen
werden.
Regionsbezogene Identität ist dabei keineswegs nur mit Heimatgefühlen und angestaubten Traditionen
gleichzusetzen. Sie ist auch als Aufbruchstimmung und Wir-Gefühl zu verstehen, sie ist der Wille,
gemeinsam etwas zu bewegen und Innovationen in der Region zu fördern. Durch diese
Aufbruchstimmung transportiert die Region ein positiv besetztes Image von innen nach außen.
Insbesondere in polyzentrischen Ballungsräumen bestehen häufig schwierig zu erfassende Identitäts-
verteilungen. Eine besonders komplexe Lage hat das Untersuchungsgebiet im Übergangsbereich von
Rhein-Main und Rhein-Neckar, das sich durch eine sehr nahe Lage der beiden Verdichtungsräume
zueinander auszeichnet. Die intraregionale Kooperation von Regionen in solchen Übergangsgebieten
erfordert aufgrund der sehr inhomogenen Struktur besondere Umsicht.
Die empirischen Ergebnisse zeigen ein sehr stark differenziertes räumliches Muster funktionaler
Orientierung und raumbezogener Identität in diesem Übergangsgebiet. Die inhomogene Struktur
müsste in den Marketingkonzeptionen für diesen Raum berücksichtigt werden.
Eine Untersuchung des Stellenwertes der regionsbezogenen Identität bei den einzelnen Raum-
organisationen im Untersuchungsgebiet zeigte hingegen, dass in der Praxis die Marketingkonzepte
nicht an die spezielle Lagesituation angepasst wurden.
Die Akteure haben die große Bedeutung regionsbezogener Identität für Regionsmarketing zwar erkannt,
es mangelt aber an der Umsetzung dieser Erkenntnis. Weitgehend konnte in den Konzepten der
Initiativen keine Rücksicht auf bestehende Identifikations- und Funktionsräume festgestellt werden. Die
Raumorganisationen liefern auch keine Vorschläge, welche Methoden zur Stärkung regionsbezogener
Identität herangezogen werden sollen.
Erste Ansätze zur Förderung einer regionsbezogenen Identität zeigt nur das Rhein-Neckar-Dreieck, das
unter anderem durch Events und den Einsatz von Schlüsselpersonen eine Aufbruchstimmung in der
Region erzeugen konnte. Das Rhein-Neckar-Dreieck entspricht unter den Raumorganisationen des
Untersuchungsgebietes am ehesten den Anforderungen eines innovativen Regionsmarketings. Die
230
Aufbruchstimmung ist geschaffen, die Unternehmen stehen hinter der Region und tragen sie zum
Erfolg. Ziel muss es nun sein, das gewonnene Wir-Gefühl weiter zu fördern und den Willen zur
Zusammenarbeit weiterzutragen. Verbessert werden könnte die Initiative durch eine übersichtlichere
Organisationsstruktur mit klaren Zuständigkeiten. Eine Beschränkung auf das Handlungsfeld
Wirtschaftsförderung und dort auf die gezielte Förderung bestimmter Cluster mit entsprechender
Zielgruppenwerbung wäre hilfreich.
Die Einbindung der Bevölkerung in die entstehende Aufbruchstimmung sollte durch verstärkte Events
und aktive Beteiligung erfolgen. Gute Möglichkeiten dazu sind unter anderem an Cluster gebundene
Events, die beispielsweise Mitarbeiter der entsprechenden Betriebe eines Clusters einbeziehen.
Die Region Starkenburg hingegen erscheint aufgrund der empirischen Ergebnisse und der aktuellen
Entwicklungen als nicht zukunftsfähig. In der bestehenden Form müsste die Region aufgegeben und
komplett neu strukturiert werden, falls eine Kooperation im Übergangsbereich der Verdichtungsräume
überhaupt erhalten bleiben soll. Dazu müsste eine enge Kooperation mit den beiden angrenzenden
Verdichtungsräumen erfolgen. Die Region Starkenburg hat selbst oft ihre Scharnierfunktion betont, aber
gleichzeitig eine strikte Trennung der Region Starkenburg von Rhein-Main gefordert. Die Kooperation
insbesondere mit Rhein-Main wurde jahrelang abgelehnt. Die Funktion eines Scharniers ergibt sich
allerdings erst aus seiner Verbindung zu beiden Seiten. Ein Türscharnier ohne Verbindung zu Tür und
Rahmen hat wenig Nutzen. Erste Ansätze zu einem Umdenken in dieser Region sind bereits
vorhanden. Eine komplette Neustrukturierung muss nun der Umbenennung der Region Starkenburg in
„Technologieregion Darmstadt Rhein-Main-Neckar“ folgen.
Generell besteht bei den Raumorganisationen des Untersuchungsgebietes das Problem, dass die
Konzepte überwiegend nicht mit den Erfolgsvoraussetzungen für Regionsmarketing übereinstimmen.
Problematisch ist insbesondere die ungenaue Strukturierung der Marketingkonzepte. Den einzelnen
Phasen des Marketingprozesses kam nicht genügend Beachtung und Zeit zu. Ein kritischeres Vorgehen
bei der Konzeption von Regionsmarketing ist erforderlich, um zukunftsfähige und erfolgreiche Initiativen
in diesem Übergangsbereich zu erschaffen.
Für die zukünftige Entwicklung im Übergangsbereich der Verdichtungsräume müssen neue Konzepte
entwickelt werden. Durch die Vielzahl konkurrierender Raumorganisationen teilt sich die
Aufmerksamkeit der Bevölkerung, Politiker, Unternehmen und Investoren auf die bestehenden
Initiativen auf. Es kommt zu einer Zersplitterung des Übergangsbereiches zwischen Rhein-Main und
Rhein-Neckar. Erforderlich ist stattdessen eine konsequente Weiterentwicklung und Dynamik in der
Region, um im globalen Wettbewerb der Regionen zu bestehen.
231
Eine Vereinigung der beiden Verdichtungsräume zu einem Großraum Rhein-Main-Neckar wäre unter
diesem Blickwinkel durchaus denkbar und ist vermutlich in der Zukunft sogar erforderlich. Die beiden
Verdichtungsräume könnten sich ergänzen und hätten in allen Bereichen somit ein größeres Angebot.
Bestehende Clusterlücken könnten durch das Zusammenfügen der Gebiete geschlossen werden.
Bereits heute besteht eine enge Abhängigkeit des Rhein-Neckar-Raumes vom Rhein-Main-Gebiet.
Ohne den Rhein-Main-Airport wäre eine internationale Positionierung des Rhein-Neckar-Raumes
undenkbar.
Die Umsetzung eines solchen Zusammenschlusses ist sicherlich problematisch. Aus den Experten-
gesprächen ging die Ansicht hervor, dass ein solches Gefüge sinnvoll, aber nahezu nicht umsetzbar
wäre. Schon bei den kleineren Kooperationen zeigen sich zahlreiche Umsetzungsprobleme. Sie würden
bei einem erweiterten Kooperationsrahmen enorm anwachsen. Insbesondere das Problem des
Kirchturmdenkens ist so stark verbreitet, dass aktuell noch große Barrieren im Großraum Rhein-Main-
Neckar für eine Kooperation bestehen.
Vor der Realisierung eines solchen Projektes müsste die Erkenntnis bei allen Betroffenen erlangt
werden, dass nur durch Zusammenarbeit die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Kommunen und Unter-
nehmen erreicht werden kann.
Die anhaltenden Regionalisierungsschwierigkeiten im Rhein-Main-Gebiet zeigen, dass die Dringlichkeit
einer funktionierenden Großregion offenbar noch nicht in die politische Ebene vorgedrungen ist. Das
Rhein-Main-Gebiet kann als ein negatives Beispiel für den Versuch regionaler Neuordnung angesehen
werden.
Die intraregionale Kooperation in der Region Rhein-Neckar ist hingegen deutlich dynamischer. Das
Beispiel des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar zeigt, wie eine politisch manifestierte Kooperation
eine Region zusammenwachsen lassen kann. Durch das Festhalten an dieser einen Struktur konnte die
Region in sich gefestigt werden. Die Region Rhein-Neckar alleine wird allerdings international zu wenig
Aufmerksamkeit erregen, um den gewünschten Wachstumseffekt zu erzielen.
Nur gemeinsam ist in Rhein-Main-Neckar der Sprung auf die Ebene der weltweit bedeutendsten
Regionen zu schaffen. Notwendig dafür ist die intensive Zusammenarbeit auf allen Gebieten, die eine
Vernetzung der Region fördern. Einerseits ist es notwendig, eine Region der kurzen Wege zu erreichen.
Dazu müssten die Verkehrskonzepte der Großregion überarbeitet und optimiert werden, um lange
Fahrzeiten zu vermeiden. Andererseits ist auch eine Vernetzung von Unternehmen und Wissenschaft
im gesamten Gebiet notwendig, um ein innovatives Milieu für die gesamte Region zu schaffen.
232
Bei der Verwirklichung einer Großregion Rhein-Main-Neckar würde der heutige Übergangsbereich in die
Mitte rücken. Die im Zwischenraum liegenden Kommunen, insbesondere der Kreis Bergstraße, müssen
auf eine solche Wandlung der Bedingungen vorbereitet sein und sich schon heute eng an beide Räume
binden.
Solche Großregionen sind nur schwer mit der Forderung nach der Berücksichtigung regionsbezogener
Identität zu vereinbaren.
Neue Kooperationskonzepte für Großregionen müssen daher erarbeitet werden. Neben dem
übergeordneten Konzept zur Positionierung der Großregion im internationalen Wettbewerb muss auch
ein kleinräumiges Konzept erarbeitet werden, das den zahlreichen, in sich homogenen Teilbereichen
dieser Region gerecht wird.
International bedeutende Kernkompetenzen und vorhandene Cluster der Region könnten durch ein
umfassendes Konzept gebündelt werden. Eine Positionierung verschiedener, in sich eher homogener
Teilbereiche, als Unterregionen im Gesamtkonzept, wäre vorstellbar.
Beispielsweise könnten innerhalb der Region Rhein-Main-Neckar Untereinheiten wie „Rhein-Main-
Neckar – Tourismusregion Odenwald“ oder „Automotive-Cluster Groß-Gerau“ verankert werden. Die
Vermarktung der einzelnen Teilräume könnte, auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet, bessere Effekte
erzielen als die allgemeine Werbung, die in den seltensten Fällen die Entscheider und Investoren in
speziellen Handlungsfeldern erreicht. Die interne Strukturierung von Großregionen wird daher in Zukunft
immer wichtiger sein, um allen Teilbereichen der Region gerecht zu werden.
Abgesehen von diesen möglichen zukünftigen Entwicklungen, sollte gegenwärtig eine eigene
Positionierung des Übergangsbereichs zwischen Rhein-Main und Rhein-Neckar auf einer Stufe mit den
Verdichtungsräumen eher vermieden werden.
In einem Kräftefeld zweier so starker Pole kann der Übergangsbereich nicht alleine bestehen. Es
besteht die Gefahr, dass die Region am Ende vollständig isoliert ist und durch die umliegenden starken
Verdichtungsgebiete zunehmend geschwächt wird.
Möglich sind in diesem Übergangsbereich aber kleinere Kooperationen, die einzelne Zwecke verfolgen.
Tourismusmarketing und Serviceeinrichtungen für die Wirtschaft sind durchaus praktikabel. Die
bestehenden, auf die Naturräume Odenwald und Bergstraße bezogenen, Identitäten sind so weit
verbreitet, dass sie eine Basis für den Großteil des Übergangsbereiches bilden. Durch die Einbeziehung
dieser homogenen Basis in die Konzepte der Initiativen kann Unterstützung durch Bevölkerung,
Institutionen und Unternehmen erlangt werden.
Es spricht nichts dagegen, verschiedene Initiativen nebeneinander zu erhalten, solange deren
Interessen sich nicht überschneiden. Diese Initiativen sollten sich allerdings keinesfalls als Alternative
233
zu einer Region Rhein-Main-Neckar, sondern als einen ihrer Bestandteile sehen. Eine enge
Kooperation und Abstimmung dieser Raumorganisationen untereinander ist Voraussetzung für ihren
Erfolg.
Das Konkurrenzdenken muss einem umfassenden Kooperationsgedanken weichen. Thematische
Überschneidungen müssen durch Synergieeffekte ersetzt werden.
Alle Kommunen des Übergangsbereiches sollten zusätzlich in die Konzepte von Rhein-Main oder
Rhein-Neckar eingebunden werden.
Als Handlungsempfehlung für Regionen ergibt sich aus den beschriebenen Voraussetzungen und
Problemen die Schlussfolgerung, dass Regionsmarketing in Zukunft noch differenzierter und bedachter
aufgestellt werden muss.
Drei Aspekte sind von besonderer Bedeutung:
- Stärkere Spezialisierung und Professionalisierung des Regionsmarketings
- Dynamisch auf Veränderungen eingehen und dabei trotzdem konstante Werte darstellen
- Im Marketingkonzept verstärkt Rücksicht auf raumbezogene Identitäten nehmen
Zur Professionalisierung des Regionsmarketings müssen hauptamtlich Beschäftigte mit entsprechender
Ausbildung für die Aufgaben des Regionsmarketings eingesetzt und die Arbeit dieser Regionsmanager
durch langfristige Finanzierung abgesichert werden. Die Finanzierung des Regionsmarketings ist nur
durch eine starke Einbindung der Unternehmen in die Initiative möglich. Die beteiligten Kommunen
können alleine nicht ausreichend Kapital für die Umsetzung effektiver Konzepte aufbringen. Das
Marketing muss professionell umgesetzt werden.
Die vorhergehende Analyse von Stärken und Schwächen ist dazu genauso wichtig wie die Analyse
vorhandener Identitäts- und Funktionsräume und eine Wirkungsanalyse des Regionsnamens.
Durch die Beschränkung auf wesentliche Segmentbereiche des Marketings kann eine effektivere
Umsetzung erfolgen. Dazu müssen erreichbare Ziele genau definiert werden. Keine Region kann alle
Bereiche eines Regionsmarketings abdecken, ohne sich dabei in unzusammenhängenden
Einzelmaßnahmen zu verlieren. Nach der Zieldefinition muss ein zielgruppengerechtes Marketing
erfolgen, das von regelmäßiger Erfolgskontrolle begleitet wird. Für den internationalen Wettbewerb ist
es von Bedeutung, bestimmte Kernkompetenzen in den Regionen herauszubilden und diese gezielt zu
fördern. Die vergleichsweise hohen Produktions- und Standortkosten in Deutschland müssen durch
hochqualifizierte Arbeitskräfte und ausgezeichnete Netzwerkvorteile kompensiert werden. Die
Förderung spezieller Cluster ist daher für die deutschen Metropolregionen sehr wichtig.
234
Die ständige Anpassung an wechselnde Rahmenbedingungen ist notwendig, um den dynamischen
Marketingprozess zu erhalten. Die Anpassung der Region muss sich allerdings in einem Rahmen
halten, in dem sie noch konstant erlebbar bleibt. Wandelt die Region zu schnell ihre Werte, verliert sie
ihre Identifikationsbasis. Das bedeutet, dass Regionsnamen, Logos und Gebietszuschnitte nicht ständig
gewechselt werden sollten. Statt einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen sollten besser wiederkehrende
Events oder langfristige Projekte umgesetzt werden. Durch diese Konstanzerfahrung erhalten
Bevölkerung, Institutionen und Unternehmen in der Region, aber auch Investoren, Entscheider und
Politiker außerhalb der Region die Möglichkeit, sich mit der Region zu identifizieren.
Die Identifikation mit der Region sollte für zukunftsorientiertes Regionsmarketing verstärkt in die
Konzepte eingebunden werden, um auf die Unterstützung der Bevölkerung und der ansässigen
Unternehmen aufbauen zu können. Vorhandene Identitäten müssen dazu analysiert und wenn möglich
beim Gebietszuschnitt der Region beachtet werden.
In der Praxis findet die Analyse von Identitätsräumen bei der Vorbereitung eines Regionsmarketings
häufig keine Beachtung. Die Orientierung an bestehenden raumbezogenen Identitäten ist auch
aufgrund politisch-administrativer Interessen nur schwer umzusetzen. Alternativ sollte in anderweitig
abgegrenzten Regionen versucht werden, die Entwicklung einer regionsbezogenen Identität zu
unterstützen. Die vorhandenen Identitäten sollten dazu in das Konzept und gegebenenfalls in den
Regionsnamen integriert werden.
Das Ersetzen von Identitäten ist nahezu unmöglich, sie können nur ergänzt werden. Dazu müssen die
neuen Identitäten über lange Zeit verankert werden. Durch Events und andere aktive Formen der
Einbeziehung von Bevölkerung, Unternehmen und Institutionen kann regionsbezogene Identität
gefördert werden. Eigene Erinnerungen in Verbindung mit der Region rufen emotionale Bindung hervor.
Zur Festigung der Region im Bewusstsein ist der Einsatz von Medien eine gute Unterstützung. Die
Integration von regional geachteten Persönlichkeiten als Fürsprecher der Region wirkt unterstützend auf
den Identifikationsprozess.
Für alle Regionen gilt, dass erst durch das Erzeugen einer Aufbruchstimmung die ganze Region zu
einer aktiven Beteiligung gebracht werden kann. Erst wenn Bevölkerung, Politiker, Wissenschaftler und
Unternehmen an einem Strang ziehen, kann die Region eine positive Wirkung nach außen erreichen
und den aufgestellten Zielvisionen näher kommen. Diese Aufbruchstimmung zu erzielen und zu erhalten
muss oberste Priorität für Regionsmarketing sein.
235
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262
ANHANG
Anhang 1: Musterblatt eines Protokollbogens der Internetauswertung 263 Anhang 2: Zuordnungsparameter zu den verschiedenen Intensitätsstufen bei der 264
Internetauswertung Anhang 3: Liste der aufgrund der Internetauswertung zugeordneten Identitätsintensitäten 266 Anhang 4: Anschreiben für die Bürgermeisterbefragung 267 Anhang 5: Fragebogen für die Bürgermeisterbefragung 268 Anhang 6: Punkteschema für die Zuordnung der Identitätsstufen und funktionalen
Orientierungen der Bevölkerung im Rahmen der Bürgermeister- befragung 274
Anhang 7: Punkteschema für die Zuordnung der Identitätsstufen der Gemeinden im
Rahmen der Bürgermeisterbefragung 275 Anhang 8: Liste der Gesprächspartner für die Experteninterviews 276 Anhang 9: Gesprächsleitfaden für die Experteninterviews 277
263
Anhang 1: Musterblatt eines Protokollbogens der Internetauswertung Gemeinde Weinheim Wilhelmsfeld Zwingenberg
Internetadresse http://www.weinheim.de http://www.wilhelmsfeld.de http://www.zwingenberg.de
Impressum Internet AG der Stadt Weinheim
Einzelperson, Inhalt Gemeinde Wilhelmsfeld
KIV Hessen, Gemeinde verantwortlich für den Inhalt
Links zu Organisationen
Kreis Bergstraße, AVR, Ferienstraße Bergstraße, VRN, VHS Badische Bergstraße
www.bergstrasse.de, www.odenwald.de, Touristikgemeinschaft Odenwald, Rhein-Neckar-Kreis, AVR
Wirtschaftsförderung Bergstraße, Kreis Bergstraße (VHS), www.bergstrasse.de
Links zu Gemeinden Nein Ladenburg, Heidelberg, Schwetzingen, Speyer, Schönau
Nur Adressen in Bensheim, Alsbach-Hähnlein, Seeheim-Jugenheim, Heppenheim
Schlagwort Bergstraße
Ja Ja, aber nur Link Ja, "Zwingenberg, älteste Stadt an der Bergstraße"
Schlagwort Darmstadt / Frankfurt
Flughafen Frankfurt Nein Entfernungsangabe zu Frankfurt
Schlagwort Heidelberg / Mannheim / Ludwigshafen
Ja / Ja / Ja Nein Entfernungsangabe
Schlagwort Odenwald
Nein Ja Nein
Schlagwort Region Südhessen
Nein Nein Nein
Schlagwort Rhein-Main
Nein Nein Nein
Schlagwort Rhein-Neckar
Nein Nein Nein
Schlagwort Rhein-Neckar-Dreieck
Ja, mehrfach Nein Nein
Schlagwort Starkenburg
Nein Nein Nein
Verwendung von Logos
In Links: Kreis Bergstraße, Ferienstraße Bergstraße
In Links: www.bergstrasse.de und andere
Nein
264
Anhang 2: Zuordnungsparameter zu den verschiedenen Intensitätsstufen bei der Internetauswertung
Zur Erfassung der raumbezogenen Identität der Bevölkerung wurden die aufgenommenen Parameter
der Internetseiten zu vier Identitätsstufen zugeordnet:
- A: Starke raumbezogene Identität
- B: Mittlere raumbezogene Identität
- C: Schwache raumbezogene Identität
- D: Nicht vorhandene raumbezogener Identität
Die Zuordnung zu diesen Identitätsstufen erfolgte durch die Kombination von Quantität und Qualität der
Nennungen der einzelnen erfassten Schlagwörter. Die nachstehende Tabelle zeigt die Methode der
Zuordnung.
Bezifferung in der Tabelle
Stärke des räumlichen Bezuges
Parameter zur Einordnung Mögliche Kombinationen
A
starke Zugehörigkeit / starke Orientierung
• Deutliche Hervorhebungen einer Raumeinheit
auf der Titelseite oder
• > 2 Nennungen und > 2 Links zu einer Raumeinheit oder
• > 4 Nennungen einer Raumeinheit oder
• > 4 Links zu einer Raumeinheit
B
mittlere Zugehörigkeit / mittlere Orientierung
• 2 Nennungen und 1-2 Links zu einer
Raumeinheit oder
• 1 Nennung und mindestens 3 Links zu einer Raumeinheit
C
schwache Zugehörigkeit / schwache Orientierung
• 2 Nennungen einer Raumeinheit
oder • 2 Links zu einer Raumeinheit
oder • 1 Nennung und 1Link zu einer Raumeinheit
D
keine Zugehörigkeit / keine Orientierung
• keine Erwähnung
265
Ein deutliches Beispiel für eine Hervorhebung, die zu einer Einordnung in die Kategorie starke
raumbezogene Identität (A) führte, ist Gemeinde Hirschberg. Mit mehrfacher Betonung stellt Hirschberg
seine Lage an der Bergstraße heraus: „... wo die Bergstrasse am schönsten blüht!“, „Hirschberg – die
liebenswerte Gemeinde an der blühenden Bergstrasse.“
Diese Zuordnung der Intensitätsstufen erfolgte für jedes einzelne erfasste Schlagwort. Es ergaben sich
also für jede Internetseite verschiedene Identitätsstufen zu den einzelnen untersuchten Räumen. Jede
Kommune erhielt dadurch ein individuelles Profil der Identitätsintensitäten. Durch Vergleiche dieser
Profile untereinander konnten Gruppen homogener raumbezogener Identitäten und funktionaler
Orientierungen gebildet werden.
266
Anhang 3: Liste der aufgrund der Internetauswertung zugeordneten Identitätsintensitäten
Gemeinde Berg-straße
Oden-wald
Rhein-Neckar-Dreieck
Starken-burg
Alsbach-Hähnlein B C D C
Bensheim A B C C
Biblis B D D D
Bickenbach A D D C
Birkenau C C D D
Bürstadt B C C D
Dossenheim B C D D
Einhausen B D D D
Fürth C A D D
Gorxheimertal C C C D
Grasellenbach C C D D Groß-Rohrheim C C D C
Heddesheim D C B D Heiligkreuz-Steinach C C D D
Hemsbach B D D D
Heppenheim A C D A
Hirschberg A C D D
Ladenburg D C B D
Lampertheim C D C D
Laudenbach A C D D
Lautertal C A D D
Lindenfels C A D C
Lorsch A C D D
Modautal C A D D
Mörlenbach C B D D Neckar-steinach D C D D
Rimbach C A D C
Schriesheim A C C D Seeheim-Jugenheim A C D C
Viernheim C D A D Wald-Michelbach C B D D
Weinheim B D B D
Wilhelmsfeld C B D D
Zwingenberg A D D D
267
Anhang 4: Anschreiben für die Bürgermeisterbefragung Technische Universität Darmstadt Fachbereich Geographie Tamara Lindstaedt M.A. Schnittspahnstr. 9 64287 Darmstadt 06151-16-5118 [email protected] Darmstadt, xx. Februar 2004 Sehr geehrter Herr XX, ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Darmstadt und promoviere im Fach Geographie. Das Thema meiner Dissertation sind Regionsmarketingkonzepte und -strategien in grenzüber-schreitenden Räumen. Hauptuntersuchungsgebiet ist dabei der Raum zwischen dem Rhein-Main- und dem Rhein-Neckar-Gebiet. Besonderes Interesse habe ich an der Einstellung und Identifikation der Bewohner dieses Raumes in Bezug auf diese beiden Verdichtungsräume, sowie auf andere regionale Raumeinheiten. Da eine Erhebung bei der Bevölkerung im größeren Maßstab aus Zeitgründen leider nicht von mir leistbar ist, wende ich mich an Sie, als gewählten Vertreter der Bürger ihrer Gemeinde/ihrer Stadt. Sie als Bürgermeister haben sicherlich den besten Einblick in das Verhalten und die Vorstellungen der Einwohner ihrer Gemeinde/ihrer Stadt. Um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, ist es von großer Wichtigkeit, dass Sie persönlich den Fragebogen ausfüllen, denn teilweise beschäftigt sich der Fragebogen mit Ihrer persönlichen Meinung als Bürgermeister. Ich hoffe sehr auf Ihre Bereitschaft, dieses wissenschaftliche Projekt zu unterstützen, und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie den vorliegenden Fragebogen bis spätestens xx.xx.2004 ausgefüllt an mich zurückzusenden könnten. Ein adressierter und frankierter Rückumschlag liegt bei Bei eventuell auftretenden Fragen stehe ich ihnen gerne telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung. Für die Unterstützung meines Forschungsvorhabens durch Ihre Mitarbeit danke ich Ihnen schon im Voraus ganz herzlich. Freundliche Grüße aus Darmstadt Tamara Lindstaedt M.A.
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Anhang 5: Fragebogen für die Bürgermeisterbefragung
GEOGRAPHISCHES INSTITUT DER
TECHNISCHEN UNIVERSITÄT DARMSTADT
Gemeinde/Stadt:___________________________ 1.) Welcher Region oder welchen Regionen ordnen Sie als Bürgermeister persönlich Ihre Gemeinde/Stadt zu? Bitte führen sie alle zutreffenden Regionen an
1._______________________________________ 2._______________________________________ 3._______________________________________ 2.) Bitte kreuzen Sie an, ob Sie als Bürgermeister in den genannten Raumorganisationen aktiv sind. Wenn ja geben Sie bitte stichwortartig die Gründe dafür an, warum eine Zugehörigkeit zu diesen Raumeinheiten Ihnen erstrebenswert erscheint. Bitte für jede Organisation ankreuzen Nein,
nicht aktiv
Ja, aktiv
Wenn Ja, Gründe für erstrebenswerte Zugehörigkeit
Rhein-Neckar-Dreieck
Region Starkenburg
Wirtschaftsförderung Mittlere Bergstraße
Werbegemeinschaft Bergstraße
Ferienstraße Bergstraße
Odenwald Regionalgesellschaft
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3.) Bezeichnen Sie ihre Gemeinde/Stadt eher als dem Rhein-Main-Gebiet oder dem Rhein-Neckar-Gebiet zugehörig? Bitte nur eine Antwort
□ Rhein-Main-Gebiet □ Rhein-Neckar –Gebiet □ keines von beiden 4.) Auf welche der genannten Raumeinheiten nehmen Sie bei der Standortwerbung Ihrer Gemeinde/Stadt z.B. in Imagebroschüren oder touristischem Informationsmaterial Bezug? Bitte alle zutreffenden ankreuzen
□ Bergstraße □ Starkenburg □ Keine davon □ Kurpfalz □ Rhein-Main-Gebiet □ Odenwald □ Rhein-Neckar-Dreieck □ Südhessen □ Rhein-Neckar-Gebiet 5.) Sind für Sie als Bürgermeister positive Effekte der genannten Regionalmarketings-Organisationen auf Ihre Gemeinde/Stadt spürbar? Kreuzen Sie bitte für alle Organisationen an, ob diese auf Ihre Gemeinde/Stadt Einfluss haben Falls Ja, nennen Sie bitte stichwortartig die Effekte für Ihre Gemeinde/Stadt
Nein,
kein positiver Effekt
Ja, positiver Effekt
Wenn Ja, Bitte Effekte der Regionalmarketings-Organisationen angeben
Rhein-Neckar-Dreieck
Region Starkenburg
Wirtschaftsförderung Mittlere Bergstraße
Werbegemeinschaft Bergstraße
Ferienstraße Bergstraße
Odenwald Regionalgesellschaft
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6.) Wenn die Bürger Ihre Gemeinde einer Region zuordnen sollten, was meinen Sie, welches Gebiet sie dann mehrheitlich vor Augen haben? Bitte nur eine Antwort □ Bergstraße □ Rhein-Main-Gebiet □ Kurpfalz □ Rhein-Neckar-Dreieck □ Südhessen □ Rhein-Neckar-Gebiet □ Starkenburg □ Die Gegend um ihren Wohnort:___________________________________ □ Odenwald 7.) In welche fünf Gemeinden fahren Ihrer Meinung nach aus Ihrer Gemeinde/Ihrer Stadt die meisten Auspendler? Erstellen Sie dabei bitte eine Rangfolge der Zielorte
1._________________________________________ 2._________________________________________ 3._________________________________________ 4._________________________________________ 5._________________________________________ 8.a) Welche der folgenden größeren Zentren denken Sie, werden von den Bewohnern Ihrer Gemeinde/Stadt generell zum Einkaufen von langfristigem Bedarf genutzt? Bitte kreuzen sie alle zutreffenden Zentren an
□ Aschaffenburg □ Ludwigshafen □ Speyer □ Darmstadt □ Mainz □ Wiesbaden □ Frankfurt □ Mannheim □ Worms □ Heidelberg □ Offenbach □ anderes Zentrum __________________ 8.b) Welches dieser Zentren hat Ihrer Meinung nach dabei den Vorrang? Bitte nur ein Zentrum ankreuzen □ Aschaffenburg □ Ludwigshafen □ Speyer □ Darmstadt □ Mainz □ Wiesbaden □ Frankfurt □ Mannheim □ Worms □ Heidelberg □ Offenbach □ anderes Zentrum __________________
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8.c) Was denken Sie, wie wichtig dabei die folgenden Gründe für die Auswahl dieses bevorzugten größeren Einkaufsortes sind? Machen Sie dabei bitte für jeden genannten Grund eine Angabe über die Wichtigkeit
Sehr wichtig
Wichtig Weniger wichtig
Nicht wichtig
Geringe Entfernung
Gute Parkmöglichkeiten
Persönliche emotionale Bindung an diesen Ort
Schöneres Ambiente als in anderen Städten
Besseres Warenangebot als in anderen Städten
Arbeitsplätze am selben Ort
Günstigere Preise als in anderen Städten
9.) Wenn Ihre Bürger einen Facharzt außerhalb Ihrer Gemeinde/Stadt benötigen, in welchen Ort fahren sie dann hauptsächlich?
__________________________________________ 10.) Welche Effekte haben, Ihrer Meinung nach, die Grenzen der Bundesländer auf die unten aufgeführten Aktivitäten der Bürger Ihrer Gemeinde? Bitte in jeder Zeile ein Kreuz
Stark
einschränkend Einschränkend Keine
Wahl des Arbeitsplatzes
Einkaufen
Schulbesuch
Freizeitgestaltung
11.a) Wenn die Bürger Ihrer Gemeinde/Stadt ihre Freizeit außerhalb des Wohnortes gestalten, in welchen Ort im Nahbereich fahren sie dann überwiegend? Bitte nur eine Antwort _______________________________________________________
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11.b) Was sind die Gründe für die Wahl dieses Freizeit-Ortes? Machen Sie dabei bitte für jeden genannten Grund eine Angabe über die Wichtigkeit
Sehr
wichtig Wichtig
Weniger wichtig
Nicht wichtig
Geringe Entfernung
Gute Parkmöglichkeiten
Persönliche emotionale Bindung an diesen Ort
Angenehmeres Ambiente als in anderen Städten
Besseres Freizeitangebot als in anderen Städten
Arbeitsplätze am selben Ort
Kopplung mit anderen Aktivitäten z.B. Einkauf
12.) Wie stark ist Ihrer Meinung nach der emotionale Bezug (Identifizierung) Ihrer Bürger zu den folgenden Raumeinheiten? Bitte in jeder Zeile ein Kästchen ankreuzen stark Weniger
stark schwach Nicht
vorhanden Bergstraße
Kurpfalz
Odenwald
Rhein-Main-Gebiet
Rhein-Neckar-Gebiet
Rhein-Neckar-Dreieck
Region Starkenburg
Südhessen
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13.) Wenn Ihre Bürger außerhalb der eigenen Region (z.B. bei einem Urlaub in Bayern) erklären, wo sie leben, was denken Sie ist die häufigste Antwort? Bitte nur ein Kästchen ankreuzen. □ An der Bergstraße □ Im Odenwald □ In der Kurpfalz □ Im Rhein-Main-Gebiet □ In Südhessen □ Im Rhein-Neckar-Dreieck □ In Starkenburg □ Im Rhein-Neckar-Gebiet __________________________________________________________________________________________ Vielen Dank Für Ihre Unterstützung! Falls Sie Anmerkungen zu dieser Befragung haben sollten, können Sie diese gerne hier vermerken:
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Anhang 6: Punkteschema für die Zuordnung der Identitätsstufen und funktionalen Orientierungen der Bevölkerung im Rahmen der Bürgermeisterbefragung
Besonders wichtig für die Befragung war die Untersuchung der regionsbezogenen Identität der
Bevölkerung. Zur regionsbezogenen Identität enthielt der Fragebogen drei direkte Fragen.
Aus der Auswertung der Fragen 6, 12 und 13 ergeben sich die Abgrenzungen der Identitätsräume der
Bevölkerung.
Für die regionsbezogenen Identität der Bevölkerung wurden für diese drei Fragen jeweils drei Punkte
für die Nennung eines Identifikationsraumes vergeben. Frage 12 ermittelte verschiedene Intensitäten,
so dass sich innerhalb dieser Frage eine Abstufung von 1-3 Punkten ergab.
Für die verschiedenen Identifikationsräume waren daher Punktzahlen von 0 (keinerlei Nennung dieses
Raumes innerhalb der drei Fragen) bis zu 9 Punkten (bei Frage 6 und 13 genannt, bei Frage 12
Zuordnung zum Parameter starker emotionaler Bezug) möglich.
Den errechneten Punkten wurden verschiedenen Identitätsintensitäten zugeordnet. Bei der Zuordnung
der Identitätsstufen der Bevölkerung fand die Verteilung Punkte folgendermaßen statt:
- Starke raumbezogene Identität (7 bis 9 Punkte)
- Mittlere raumbezogene Identität (4 bis 6 Punkte)
- Schwache raumbezogene Identität (1 bis 3 Punkte)
- Nicht vorhandene raumbezogener Identität (0 Punkte)
Um die Hauptidentität der Bevölkerung einer Kommune festzustellen wurde die jeweils höchste
Punktzahl pro Kommune als Hauptidentifikation ausgewählt. Wenn zwei Identitäten punktgleich
vertreten waren, diente Frage 12 als ausschlaggebend, da diese Frage den emotionalen Bezug direkt
erfragte. Falls auch Frage 12 keinen genauen Aufschluss gab, wurde Frage 6 deutlicher gewertet, da
sie einen Bezug zur Region ungeachtet der Bekanntheit außerhalb der Region herstellte.
Zur Erfassung der funktionalen Orientierung der Bevölkerung zu den umliegenden zentralen Orten
diente die Auswertung der Fragen zu Arbeitsstätten, Facharztbesuchen, Freizeit- und Einkaufsver-
halten.
Der in den Fragen 7, 8, 9 und 11 am häufigsten genannte Ort wurde als Hauptbezugszentrum bewertet.
Bei zwei Orten mit gleich häufiger Nennung, wurde von einer funktionalen Orientierung zu beiden
Zentren ausgegangen.
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Anhang 7: Punkteschema für die Zuordnung der Identitätsstufen der Gemeinden im Rahmen der Bürgermeisterbefragung
Für die angestrebte Identifikation der Gemeinden mit den einzelnen Regionen fanden die Fragen 1, 2, 4
und 5 Berücksichtigung. Diese Fragen behandeln die Einstellung der Bürgermeister zu den
vorhandenen Raumorganisationen, die Standortwerbung und die Zuordnung der Kommune zu
Regionen.
Um die raumbezogene Identität der Bürgermeister zu ermitteln, fand ein Punkteschema Anwendung.
Für die Nennung der Raumeinheiten wurden unterschiedlich stark gewertete Punkte vergeben. Es
waren maximal 6 Punkte erreichbar.
Frage Punktezuordnung
Frage 1
Welcher Region oder welchen Regionen ordnen Sie als
Bürgermeister persönlich Ihre Gemeinde zu?
Nennung an erster Stelle 3 Punkte
Nennung an zweiter Stelle 2 Punkte
Nennung an dritter Stelle 1 Punkte
Frage 2
Bitte kreuzen Sie an, ob Sie als Bürgermeister in den
genannten Raumorganisationen aktiv sind.
Bürgermeister aktiv in der Raumorganisation:
1 Punkt
Frage 4
Auf welche der genannten Raumeinheiten nehmen Sie bei
der Standortwerbung Ihrer Gemeinde z.B. in
Imagebroschüren oder touristischem Informationsmaterial
Bezug?
Raumeinheit in der Werbung verwendet:
1Punkt
Frage 5
Sind für Sie als Bürgermeister positive Effekte der genannten
Regionalmarketings-Organisationen auf Ihre Gemeinde
spürbar?
Positive Effekte der Raumorganisation empfunden:
1 Punkt
Die sich daraus ergebenden Punktewerte wurden verschiedenen Intensitätsstufen zugeordnet:
- Starke raumbezogene Identität (6 und 5 Punkte)
- Mittlere raumbezogene Identität (4 und 3 Punkte)
- Schwache raumbezogene Identität (2 und1 Punkte)
- Nicht vorhandene raumbezogener Identität (0 Punkte)
Die sich dabei ergebenden Mischräume wurden zugunsten einer klaren übergeordneten Raumauf-
teilung generalisiert. Bei der Einteilung der Identifikationsräume fanden für die einzelnen Kommunen
jeweils nur die beiden stärksten Identifikationen Berücksichtigung.
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Anhang 8: Liste der Gesprächspartner für die Experteninterviews
Martin Braun Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Region Starkenburg e.V.
Thomas Disser Odenwald-Regionalgesellschaft mbH, Geschäftsführer Interessengemeinschaft Odenwald
Stefan Orschiedt Projektleiter Regionalmarketing Rhein-Neckar-Dreieck GmbH
Dr. Wolfgang Schubert Geschäftsführer Projektbüro Zukunftsinitiative Rhein-Neckar-Dreieck e.V.
Dr. Hans-Jürgen Seimetz Stellvertretender Geschäftsführer Raumordnungsverband Rhein-Neckar
Lars Gölz Tourismusbüro Bergstraße
Dr. Andreas Sandermann Geschäftsführer Wirtschafsförderung Region Starkenburg e.V.
Maren Klinger Geschäftsführerin Werbegemeinschaft Bergstraße
Dr. Andreas Schenkel Geschäftsführer Regionalbüro Starkenburg
Dr. Harald Schroers Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH
Edelgard Seitz Geschäftsführerin Rhein-Neckar-Dreieck e.V.
Michael Hass Geschäftsführer PM & Partner Marketing Consulting GmbH
Ulrich Obermayr Bürgermeister Stadt Heppenheim
Thorsten Herrmann Bürgermeister Stadt Bensheim
Erich Maier Bürgermeister Stadt Lampertheim
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Anhang 9: Gesprächsleitfaden für die Experteninterviews Vergangenheit
- Welche Impulse waren für die Gründung der Kooperation maßgeblich Wer gab den entscheidenden Impuls für die Gründung?
- Nach welchen Gesichtspunkten wurden die Grenzen der Region bzw. der Aktionsradius der Kooperation festgelegt? Wer hat diese Grenzen festgelegt?
Gegenwart
- Sind die Grenzen der Region für alle Aktivitäten die gleichen, oder werden sie flexibel dem Zweck entsprechend angepasst?
- Gibt es eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen im Bereich des Regionsmarketings, die ein sich mit ihrem Gebiet überschneidendes Aktivitätsfeld haben oder treten sie eher miteinander in Konkurrenz um diese Räume
- Welche nützlichen Effekte haben sich für ihre Region durch die Kooperation bislang eingestellt?
- Sind bisher Probleme oder Nachteile aus der Zusammenarbeit entstanden?
- Welche Ziele verfolgt die Kooperation aktuell und mit welchen Mitteln des Regionsmarketings sollen diese Ziele umgesetzt werden?
- Wird die Kooperation von allen Beteiligten mit dem gleichen Gewicht getragen oder gibt es
Kommunen mit leitender Funktion?
- Wie schätzen sie das Image ihrer Region ein?
- Wie stark wird die Region von der Bevölkerung, der Wirtschaft und den Medien akzeptiert? Kann man vielleicht schon von eine regionsbezogenen Identität sprechen?
Zukunft
- Gibt es Bestrebungen oder die Möglichkeit zu einer weiteren Ausweitung des Aktionsraumes? Falls ja, nach welchen Kriterien würde eine Eingliederung weiterer Kommunen oder Landkreise stattfinden?
- Können sie sich als Zukunftsvision einen größeren Raum der Kooperation, eine Art Rhein-Main-Neckar-Raum vorstellen?
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Erklärung
Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Dissertation selbständig und nur mit den
angegebenen Hilfsmitteln angefertigt habe.
Ich versichere weiterhin, dass dies mein erster Promotionsversuch ist.
Darmstadt, April 2006
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Lebenslauf
Name: Tamara Lindstaedt
Geburtsdatum: 12.06.1975
Geburtsort: Darmstadt
Staatsangehörigkeit: Deutsch
Familienstand: Ledig
Bildungsweg
1981-1985 Grundschule Rehbergschule Roßdorf
1985-1987 Förderstufe Justin-Wagner-Schule Roßdorf
1987-1994 Viktoriaschule Darmstadt
1994 Abitur
1994-2001 Studium der Geographie an der Technischen Universität Darmstadt
Nebenfächer Botanik und Landschaftsgestaltung
2001 Magisterabschluß
Thema der Magisterarbeit: Zur Entwicklung einer funktionalen
Mitte und einer neuen lokalen Identität in Riedstadt nach einer
Gemeindegebietsreform
2002-2006 Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promotion am
Geographischen Institut der Technischen Universität Darmstadt