14. Hochschultage Berufliche Bildung
Kompetenzentwicklung zwischen Schule und Beruf
Bremen, 16. März 2006
Erfahrungen aus einem Kooperationsprojekt von Berufsschule und Jugendhilfe in ausbildungsvorbereitenden Bildungsgängen
Manfred Mollenhauer (Allgemeine Berufsschule)
Jörg Achenbach (Zentrum für Schule und Beruf)
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Kompetenzentwicklung zwischen Schule und Beruf
Bremen, 16. März 2006
Die Allgemeine Berufsschule ist in Bremen die „Schwerpunktschule“ für die berufliche Bildung benachteiligter Jugendlicher ohne Ausbildungsvertrag.
AbgängerInnen aus allgemeinbildenden Schulen
Gering qualifizierte unversorgte Jugendliche
AusbildungsabbrecherInnen
SchulverweigerInnen
MigrantInnen und Flüchtlingsjugendliche
Junge Mütter Geistig Behinderte
Jugendliche mit richterlicher Auflage
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Bremen, 16. März 2006
§ 30. Ausbildungsvorbereitende Bildungsgänge
In den beruflichen Schulen können für Schulpflichtige ausbildungsvorbereitende Bildungsgänge eingerichtet werden.........
§ 55. Erfüllung der Schulpflicht
(1) ... Der Besuch einer beruflichen Schule ist erst nach dem 10. Schulbesuchsjahr oder nach der 10. Jahrgangsstufe zulässig.
§ 54. Dauer der Schulpflicht
(1)Die Schulpflicht dauert 12 Jahre, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.
(3)Die Schulpflicht endet vor Ablauf von 12 Jahren, wenn ein mindestens einjähriger beruflicher Bildungsgang erfolgreich abgeschlossen wurde. Sie endet spätestens zum Ende des Schuljahres, in dem das 18. Lebensjahr vollendet wird....
§§Gesetzlicher Rahmen (BremSchulG):
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Allgemeine Berufsschule
Arbeitsbereich I
Berufspädagogische Beratung und
Steuerung
ArbeitsbereichII
Koordinierung und Realisierung der aktuellen
Bildungsmaßnahmen (Unterricht & Fachpraxis)
ArbeitsbereichIII
Berufs- und sozial-pädagogische
Innovationsförderung und Fortbildung
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Senator f. Arbeit, Frauen,
Gesundheit, Jugend u. Soziales
Amt für Soziale Dienste
Deutsches Rotes Kreuz
KreisverbandBremen
Senator f.Bildung
und Wissen-schaft
Allgemeine Berufs-schule Bremen
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Amt für Soziale Dienste
Jugend-gerichtshilf
e
Fachberufs-schulen
Sen. f. Jugend & Soziales
Träger, Vereine
Uni Bremen,
„bleib dran“
Netzwerk Jugendinfo
Jugendwohn-einrichtunge
n
Einrichtungen, Betriebe
BAgIS
Agentur für Arbeit
Kammern, Verbände
LIS
LernNetzwerk
Sen. f. Bildung &
Wissenschaft
Arbeitskreise
Jugend-konferenz
Polizei, Justiz
EWS
BBW
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Innovative kooperative Projekte
Flankierende Angebote
Berufsorientierung Psychosoziale Beratung
Bildungsbegleitung
außerschulische Bildung
Integrationsbegleitung
Betriebliche Praxis
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Praktikumsklassenin Kooperation von
Berufsschule und Jugendhilfe
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Berufs- undberufsfeldbezogene Klassen
• Technik
• Wirtschaft und Verwaltung
• Personenbezogene Dienstleistungen
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Pädagogisches Angebot
• Berufsschulunterricht
• Praktikum
• Flankierende Beratung und Unterstützung
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Berufsschulunterricht
• An einem Tag der Woche• 6 Unterrichtsstunden• Unterrichtsfächer: Deutsch, Politik,
Mathematik• Informationsgespräche an einem weiteren
Tag in der Woche für alle SchülerInnen, die nicht im Praktikum sind
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Praktikum
• An 4 Tagen in der Woche• Möglichst 5 Wochen pro Praktikumsphase mit
Verlängerungsmöglichkeit• Zu betriebsüblichen Arbeitszeiten, mindestens
aber 6 Stunden täglich• In der Regel erfolgt keine finanzielle
Praktikumsvergütung• Nach Beendigung einer Praktikumsphase muss ein
neues Praktikum gesucht und angetreten werden
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Flankierende Beratung und Unterstützung
• Regelmäßige Beratungen im Gesamtteam (Info-Gespräche, Praktikumsberichte, Bilanz- und Perspektivengespräche)
• Serviceleistungen (Bewerbungshilfen, Internet- und Telefonzugang, Arbeitskleidung, ...)
• Individuelle Beratungen und Trainings nach Bedarf
• Seminare, Workshops und Unterrichtsprojekte
• Sozialpädagogische und psychologische Beratung (Krisenintervention) und Begleitung
• Einbeziehung externer Unterstützungssysteme
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Bescheinigungen und Zertifikate
• Informationsschreiben und Antwortformular für den Praktikumsbetrieb
• Schulbescheinigung
• Halbjahres-, Abgangs- und Abschlusszeugnis
• Praktikumszertifikat des Betriebes
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EDV-gestützte Beratung und Praktikumsvermittlung
seit 1999:
1221 Praktikanten
2411Praktika
1845Betriebe
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Die Kompetenzentwicklung in BP erfolgt prozesshaft und ganzheitlich durch individuell angepasste Maßnahmen imRahmen derPädagogischenBeziehung.
„Vertrauen undDistanz“ (M.Wagenschein)
Pädagogische Beziehung
Kommunikation
Kom
munikation
Kom
mun
ikat
ion
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Gestaltung der Pädagogischen Beziehung
• Erfassung
• Beobachtung (Protokollierung)
• Auswertung/ Bewertung (Gespräche)
• Gemeinsame Grundlegung/ Verabredungen für geplante/ durchzuführende nächste Schritte
• Ziel- und Strategieüberprüfung,ggf. neue Festlegungen und Vereinbarungen
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Prinzipien der Pädagogischen Beziehung
• Aktualität• Kontinuität• Engagement• Transparenz• Verbindlichkeit
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Zielgruppesind Jugendliche des 11. oder 12. Schulbesuchsjahrs.
• Abbrecher/innen aus dem zweiten Jahr des Bildungsgangs Berufseingangsstufe/ Berufsfachschule (B/ BFS)
• Absolvent(inn)en von B/ BFS
• Ausbildungsabbrecher/ innen
• Abbrecher/ innen aus beruflichen Bildungsgängen Fachoberschule (FOS), Berufsfachschule (BFS) und Berufsfachschule mit qualifizierendem Abschluss (BFS‑qu)
• „Abwartende“ / „Unversorgte“
(Integration von „Seiteneinsteigern“)
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Einstiegsvoraussetzungen• Haupt- oder Realschulabschluss• Arbeitserlaubnis bzw. Ausbildungsberechtigung• Empfehlung der Berufspädagogischen Beratung• Deutliches Interesse an betrieblicher
Praxiserprobung• Zielsetzung Berufsausbildung• Informationsgespräch mit klassenbezogenem
Pädagogenteam• Akzeptanz der Aufnahmekriterien
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AufnahmekriterienVom Jugendlichen wird erwartet, dass er • sich auf eine Berufsausbildung vorbereiten will
• an vier Wochentagen im Praktikumsbetrieb und am Unterrichtstag in der ABS zum Arbeiten und Lernen bereit ist
• ggf. sich selbst um Praktikumsplätze bemühen will
• bei Beendigung einer Praktikumsphase ständigen Kontakt zu seinen Lehrer/innen bzw. Sozialpädagogen/-pädagoginnen hält
• sich auf weitere Praktikumsphasen/-firmen vorbereitet
• einverstanden ist, dass der Praktikumsbetrieb kein verpflichtendes Entgelt zu zahlen hat
• am Praktikum zu den betriebsüblichen Zeiten (nach Absprache mit dem Betrieb mindestens aber sechs Stunden täglich) teilnehmen will
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Diskutieren Sie mit Ihrem/ Ihrer direkten Nachbarn/ Nachbarin die Frage „Warum sollte ein Jugendlicher ein Jahr lang Praktika ohne finanzielle Vergütung realisieren und so einen Berufsausbildungsvertrag anstreben?“ Notieren Sie bitte das wichtigste Argument Ihrer Diskussion!
Auftrag:
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Eingangsproblemlagen
• „schlechte“ Zeugnisse und Zensuren (Mathematik und Deutsch) • Misserfolgserlebnisse/ -erwartungen, Ausbildungsabbrüche,
Quereinstiege in laufende Bildungsgänge • Schulfrust, -müdigkeit, -verweigerung (aber Schulbescheinigungen)• Orientierung/ Vergleich mit ehem. Mitschülern (sie sind in der
Ausbildung oder gehen zu weiterführenden Schulen)• Migrationshintergrund• Pessimistische Grundhaltung• Selbstunsicherheit
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Besondere Problemlagen• Aggressives Verhalten• Konzentrationsschwächen• LRS-Problematik• Psychische Erkrankungen• Akute psychosoziale Krisen • Gesundheitsriskantes Verhalten• Strafauffälligkeit• Heftige familiäre Ablösungsprozesse• Überforderung mit eigenständiger Lebensführung• Wohnungslosigkeit
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Kompetenzentwicklung zwischen Schule und Beruf
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Die Kompetenzentwicklung orientiert sich an den oft genannten Erwartungen der Wirtschaft an Schulabgänger. Sie umfasst 3 Bereiche:
• Elementares Grundwissen in den wichtigsten Lern- und Lebensbereichen - Fachliche Kompetenzen
• Grundhaltungen und Werteinstellungen, die die Jugendlichen befähigen, den Anforderungen im Unternehmen gerecht zu werden – Persönliche Kompetenzen
• Soziale Einstellungen, die die Zusammenarbeit in der Organisation Betrieb ermöglichen – Soziale Kompetenzen
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Elementares Grundwissen in den wichtigsten Lern- und Lebensbereichen - Fachliche Kompetenzen
• Grundlegende Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift
• Beherrschung einfacher Rechentechniken • Grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse • Hinführung zur Arbeitswelt • Grundkenntnisse in Englisch • Kenntnisse und Verständnis über die
Grundlagen unserer Kultur
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Grundhaltungen und Werteinstellungen, die die Jugendlichen befähigen, den Anforderungen im Unternehmen gerecht zu werden - Persönliche Kompetenzen
• Zuverlässigkeit • Lern- und Leistungsbereitschaft • Ausdauer – Durchhaltevermögen - Belastbarkeit • Sorgfalt - Gewissenhaftigkeit • Konzentrationsfähigkeit • Verantwortungsbereitschaft - Selbstständigkeit • Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik • Kreativität und Flexibilität
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Soziale Einstellungen, die die Zusammenarbeit in der Organisation Betrieb ermöglichen - Soziale Kompetenzen
• Kooperationsbereitschaft - Teamfähigkeit • Höflichkeit - Freundlichkeit • Konfliktfähigkeit • Toleranz
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Erfassung der Eingangskompetenzen
• Mathematik: Eingangstest (Orientierung an Aufgaben von Bewerbertests für Ausbildungsberufe)
• Deutsch: „In 10 Jahren“• Vorlage eines Bewerbungsvorgangs • Analyse der Bewerbungsvorerfahrungen• Gruppen- und Einzelgespräche (Unterricht, Info-Gespräche,
Individualtermine)• Analyse der Praktikumserfahrungen („eigene“ Bewertung,
vorhergehende Zertifikate, zsb-Aufnahmebogen)• Zeugnisse• Beobachtung und Analyse von Aktivitäten und Strategien bei
der Praktikumssuche, im Unterricht und im 1. Praktikum
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Kompetenzerfassung erfolgt im weiteren Qualifizierungsprozess stetig durch:
• Auswertung der Berichte aus den Praktika(mündlich und schriftlich)
• Leistungskontrollen im Unterricht• Beobachtung und Auswertung von Aktivitäten und
Strategien bei der weiteren Praktikumssuche, bei Bewerbungsaktivitäten, in Trainings und im Unterricht
• Begutachtung von Bewerbungsunterlagen
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Kompetenzentwicklungerfolgt durch:
• Berufsschulunterricht
• (erfolgreiche) Praktika
• regelmäßige Bilanzierungs- und Strategiegespräche mit verbindlichen Zielvereinbarungen
• Unterstützende Maßnahmen (psychosoziale Beratung, Trainings, Serviceleistungen, Seminare, ...)
• Einbeziehung von Unterstützungssystemen
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Phasen der Kompetenzentwicklung
• Einstiegsphase• Stabilisierungsphase• Festigungs- und Übergangsphase
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Selbstwirksamkeit
Erfolg
Einstiegsphase:
Aktivierung
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Pädagogische Beziehung
Stabilisierungsphase:
Perspektive
Selbstverantwortung
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Flexibilität
Durchhaltevermögen
Festigungs- und Übergangsphase:
Bereitschaft
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Steffensweg 17128217 Bremen0421-36119639
Steffensweg 17128217 Bremen
0421-383540www.zsb-bremen.de
www.abs-bremen.de