30.10.2008 Dr. Gero Karthaus MdL 1
Vortrag "Biodiversität"
1. Vorstellung
– Dr. Gero Karthaus MdL
– Verheiratet, zwei Kinder
– Studium der Biologie, Geographie und Pädagogik zwischen 1981 und 1987
– Promotion 1988
– Lehrauftrag Uni Bonn
– Landschaftsarchitekt
– Seit 1987 beruflich beim LVR in verschiedenen Funktionen
– Seit April 2007 Mitglied des Landtags NRW
– Vielfältiges Engagement im Bereich Naturschutz (NABU)
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Vortrag "Biodiversität"
2. Was ist Biodiversität? - Begriffsklärung
2.1 Herkunft des Begriffes
2.2 Artenvielfalt
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Vortrag "Biodiversität"
2. Was ist Biodiversität? - Begriffsklärung
2.1 Herkunft des Begriffes
Biodiversität
"Bios" + "Diversität"
Leben + Vielfalt
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Vortrag "Biodiversität"
2. Was ist Biodiversität? - Begriffsklärung
Die biologische Vielfalt (Biodiversität) umfasst
� die Vielfalt an Arten
� Vielfalt an Lebensräumen
� genetische Vielfalt innerhalb der einzelnen Tier- und Pflanzenarten
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Vortrag "Biodiversität"
2. Was ist Biodiversität? - Begriffsklärung
2.2 Artenvielfalt
– Weltweit geschätzt 10 bis 100 Mio. Arten, 1,6 Mio. wiss. Beschrieben
– Höchste Artenvielfalt in Tropen (70 %)
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Vortrag "Biodiversität"
3. Bedeutung der Biodiversität
Quelle:
Millenium Ecosystem Assessment:
Biodiversity Synthesis
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Vortrag "Biodiversität"
3. Bedeutung der Biodiversität
3.1 Ernährung
3.2 Bionik
3.3 Medizin/Pharmakologie
3.4 Stabilität der Ökosysteme
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Vortrag "Biodiversität"
3. Bedeutung der Biodiversität
3.1 Ernährung
– Züchtung von 3.000 Sorten Weizen und 6.000 Sorten Mais
– 30.000 Sorten Reis (Indien)
– Heute: 30 Arten liefern 95 % weltweiter Nahrungsmittel
– Arten- und Rassenvielfalt der Nutzpflanzen und -tiere Grundlage ausgewogener Ernährung
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Vortrag "Biodiversität"
3. Bedeutung der Biodiversität
3.1 Ernährung
– Wichtige Funktionen der Arten im Zusammenspiel: Abbau bzw. Umsetzung von Biomasse durch Mikroorganismen, Düngung (Gülle), Bestäubung durch Insekten
– Genetische Vielfalt Bedingung für Anpassungsfähigkeit der Arten an sich ändernde Bedingungen
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3. Bedeutung der Biodiversität
3.2 Bionik
– Vielzahl Bau- und Materialkonstruktionen der Natur
– Natur als Vorlage für Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften
– Nanotechnologie, Aerodynamik, Widerstand im Wasser, etc.
– Bedeutung für Energieeffizienz
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Vortrag "Biodiversität"
3. Bedeutung der Biodiversität
3.3 Medizin/Pharmakologie
– Natürliche Medikamente aus Pflanzen
– Aus tierischen Organismen Medikamente entwickeln
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Vortrag "Biodiversität"
3. Bedeutung der Biodiversität
3.3 Medizin/Pharmakologie
Beispiel: Magenbrüterfrosch
Quelle: http://www.amonline.net.au/collections/herpetology/frogs.htm
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Vortrag "Biodiversität"
3. Bedeutung der Biodiversität
3.4 Stabilität der Ökosysteme
– Wälder als wichtiger Lebensraum, Speicher für Feuchtigkeit, Rückhalt von Mutterboden, senken CO2-Emissionen
– Mikroorganismen, Kriechtiere, etc. verwerten Biomasse, wandeln Schadstoffe um, bilden neuen Mutterboden
– Forcierung der Evolution, die am besten angepassten Arten bzw. Individuen setzen sich durch
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4. Wirtschaftliche Bedeutung
– In-Wert-Setzung: 16 bis 64 Billionen US-Dollar
– Natürliche "Dienstleistungen" der Biodiversität unverzichtbar
– Beispiel: Bienenvölker sorgen durch Bestäubung für eine Wertschöpfung von 2 bis 4 Mrd. Euro allein in Deutschland
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5. Veränderungen der Biodiversität
5.1 Ursachen und Folgen des Artenrückgangs
5.2 Quantität des Rückgangs
5.3 Trends
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Vortrag "Biodiversität"
5. Veränderungen der Biodiversität
5.1 Ursachen und Folgen des Artenrückgangs
5.1.1 Ursachen
Mensch Hauptverursacher durch• Übernutzung natürlicher Ressourcen
• Zerstörung, Verkleinerung und Zersplitterung der Lebensräume, Mensch als Konkurrent
• Umweltverschmutzung
• Klimawandel
• Einwanderung bzw. Einschleppung fremder Arten
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Quelle: UNEP (http://stort.unep-wcmc.org/imaps/gb2002/book/viewer.htm)
Verteilung Bevölkerungsdichte
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5. Veränderungen der Biodiversität
5.1 Ursachen und Folgen des Artenrückgangs
5.1.2 Folgen
– Beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden
– Beispiel: Bienenvölker sorgen durch Bestäubung für eine Wertschöpfung von 2 bis 4 Mrd. Euro allein in Deutschland
– Verlust genetischer Vielfalt
– Überzüchtung bei Nutztierrassen
– Verdrängung heimischer Arten durch neu eingewanderte Organismen
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5. Veränderungen der Biodiversität
5.2 Quantität des Rückgangs
– Täglicher Verlust von 75 bis 300 Arten
– Jährlich Verlust von ca. 100 Nutztierrassen
– "Natürliches" Artensterben durch Mensch gestiegen bis zu Faktor 1.000
– Rote Liste 2006: 15.500 Arten vom Aussterben bedroht
– Artenrückgang um 40 % zwischen 1970 und 2000
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Vortrag "Biodiversität"
5. Veränderungen der Biodiversität
Der Verlust an Vielfalt 1970 - 2000
Quelle:
Millenium Ecosystem
Assessment: Biodiversity
Synthesis
und
http://oekosystem-erde.de/html/gefahrdung_
der_biodiversitat.html
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Vortrag "Biodiversität"
5. Veränderungen der Biodiversität
5.2 Quantität des Rückgangs
Beispiel: Chinesischer Flussdelphin(Lipotes vexillifer), auch Jangtse-Delfinoder Baiji
(ausgestorben 2006)
Quelle: dpa, Spiegel online
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Vortrag "Biodiversität"
5. Veränderungen der Biodiversität
5.3 Trends
– Jährliche Entwaldungsrate 13 Mio. ha
– Karibische Korallenriffe zu 80 % zerstört
– 35 % Mangroven innerhalb von 20 Jahren zerstört
– 25 % aller Meeresfische gefährdet, über 50 % massiv ausgebeutet
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Vortrag "Biodiversität"
5. Veränderungen der Biodiversität
5.3 Trends
Beschleunigung
der Aussterberate
Quelle:
Millenium Ecosystem
Assessment: Biodiversity
Synthesis
und
http://oekosystem-erde.de/html/gefahrdung_
der_biodiversitat.html
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Vortrag "Biodiversität"
6. Lösungsstrategien
6.1 Konferenz der Vereinten Nationen in Rio 1992
6.2 Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt
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Vortrag "Biodiversität"
6. Lösungsstrategien
6.1 Konferenz der Vereinten Nationen in Rio 1992
– Convention on Biological Diversity (CBD)
– 2010-Ziel zur Biodiversität - Verlustrate signifikant stoppen
– Ergebnisse 9. Vertragsstaatenkonferenz Mai 2008 in Bonn• Schutz und nachhaltige Nutzung der Wälder
• Schutz und nachhaltige Nutzung der Meeresökosysteme
• Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechter Vorteilsausgleich
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Vortrag "Biodiversität"
6. Lösungsstrategien
6.2 Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt
– Katalog von 330 Zielen und 430 konkreten Maßnahmen
– Reduzierung Anteil bedrohter Arten
– Anstieg natürlicher Waldentwicklung bis 2020 auf 5 %
– Erhöhung der CO2-Speicherkapazität um 10 %
– Bis 2020 Naturprodukte aus naturnaher, sozialverträglicher Produktion