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II. Teil: Individualarbeitsrecht
5. Teilbereich:
Grundzüge des technischen und sozialen
Arbeitsschutzes
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Strukturen des Arbeitsschutzrechtes
Grundlagen:- Umfassendes Ziel – Schutz der
körperlichen und psychischen Unversehrtheit des in eine fremde Arbeitsorganisation eingegliederten Arbeitnehmers
-> rechtliche, organisatorische, medizinische und technische Maßnahmen = ArbSchutz
staatliche Schutzpflicht: Art. 2 II 1 GG
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Regelungskategorien
Vorgreifend-produktbezogener Arbeitsschutz(Konzeption und Ausstattung von Maschinen unter Arbeitsschutzgesichtspunkten, GPSG)
Technischer Arbeitsschutz(Betriebsanlagen und Produktionsweisen, ChemG, StörfallV)
Betrieblicher Arbeitsschutz (Arbeitsausführung in der betrieblichen Organisation, ArbSchG)
Sozialer Arbeitsschutz (Persönlichkeitsschutz, insbesondere Arbeitszeit, ArbZG, JArbSchG)
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Strukturen des Arbeitsschutzrechtes
Normative Ausgestaltung im dt. Recht:Öffentlich-rechtlicher
Arbeitsschutz„Duales Arbeitsschutzsystem“
Privatrechtlicher Arbeitsschutz
Staatlicher Arbeitsschutz
Autonomer Arbeitsschutz
-> Bundes- und Landesgesetze und Verordnungen
-> Überwachung durch staatliche Arbeitsschutzauf-sicht der Länder
-> Vorschriften der Träger der gesetz-lichen Unfallver-sicherung
-> Selbstverwal-tung (§ 15 SGB VII)-> Überwachung durch Aufsichts-dienste (§ 17)
-> § 618 BGB (und § 62 HGB)-> Maßstab oft öffentlich-rechtlicher Arbeitsschutz
-> privatvertraglicher Rechtsschutz, z.B. §§ 273, 1004 BGB und Individualklage
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Normative Ausgestaltung im dt. Recht
Öffentlich-rechtlicher Arbeitsschutz„Duales Arbeitsschutzsystem“
Privatrechtlicher Arbeitsschutz
Staatlicher Arbeitsschutz
Autonomer Arbeitsschutz
Beispiele:
ArbSchG, ArbZG,MuSchG, JArbSchG,SGB IX
GefStoffV, ArbStättV, BildscharbV
Beispiele:
Unfallverhütungsvorschriften (UVV)
Jedoch: Subsidiarität nach § 15 I 1 SGB VII
Beispiel:
Anspruch auf tabakrauch-freien Arbeitsplatz gem. § 618 BGB, 5 ArbStättV(BAG DB 1998, 2069)
Transformation öff.-rechtl. Arbeitsschutz-vorschriften in das indivi-duelle Schuldverhältnis durch § 618 BGB
Gemeinschaftsrechtlicher ArbeitsschutzGemeinschaftsrechtlicher Arbeitsschutz
Regelungsziele: Harmonisierung, Regelungsziele: Harmonisierung, sozialer Fortschritt und gute sozialer Fortschritt und gute Beschäftigungsver-hältnisse Beschäftigungsver-hältnisse
-> Art. 137 EGV (bisher)-> Art. 137 EGV (bisher)
z.B. ArbeitsschutzrahmenRL z.B. ArbeitsschutzrahmenRL 89/39189/391
-> Art. 95 EGV (bisher)-> Art. 95 EGV (bisher)
z.B. EG-MaschinenRL 2006/42z.B. EG-MaschinenRL 2006/42
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Gemeinschaftsrechtlicher ArbeitsschutzGemeinschaftsrechtlicher Arbeitsschutz
Struktur des betrieblichen Struktur des betrieblichen Arbeitsschutzes in der EGArbeitsschutzes in der EG
- „Grundgesetz“ oder AT: RL 89/391/EWG- „Grundgesetz“ oder AT: RL 89/391/EWG
- konkretisierende Einzelrichtlinien:- konkretisierende Einzelrichtlinien:
LastenhandhabungsRL 90/269/EWGLastenhandhabungsRL 90/269/EWG
BildschirmRL 90/270/EWGBildschirmRL 90/270/EWG
BaustellenRL 92/59/EWGBaustellenRL 92/59/EWG
MutterschutzRL 92/85/EWGMutterschutzRL 92/85/EWG
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Gemeinschaftsrechtlicher ArbeitsschutzGemeinschaftsrechtlicher Arbeitsschutz
Prinzipien des betrieblichen Prinzipien des betrieblichen Arbeitsschutzes in der EGArbeitsschutzes in der EG
Präventives SicherheitsmanagementPräventives Sicherheitsmanagement
Betriebsorientierung – ArbeitgeberpflichtBetriebsorientierung – Arbeitgeberpflicht
Anpassungspflicht an Stand der TechnikAnpassungspflicht an Stand der Technik
Aktive Rolle der einzelnen BeschäftigtenAktive Rolle der einzelnen Beschäftigten
Kooperationsprinzip (Unterrichtung, Kooperationsprinzip (Unterrichtung, Dialog)Dialog)
Ganzheitlicher ArbeitsschutzGanzheitlicher Arbeitsschutz8
Umsetzung ins nationale RechtUmsetzung ins nationale Recht
In Deutschland: nicht nur Übernahme In Deutschland: nicht nur Übernahme der inhaltlichen Vorgaben, sondern der inhaltlichen Vorgaben, sondern auch der Regelungsstrukturen durch auch der Regelungsstrukturen durch ArbSchG und EinzelverordnungenArbSchG und Einzelverordnungen
Wichtig bei Rechtsanwendung: Wichtig bei Rechtsanwendung: richtlinienkonforme Auslegung des richtlinienkonforme Auslegung des gesamten Arbeitsschutzrechtsgesamten Arbeitsschutzrechts
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Das ArbeitsschutzgesetzDas Arbeitsschutzgesetz
Prävention - § 1 I, § 2 I, § 5 Prävention - § 1 I, § 2 I, § 5 (Gefährdungsbeurteilung)(Gefährdungsbeurteilung)
Betriebsorientierung - § 3 I S. 1, IIBetriebsorientierung - § 3 I S. 1, II
Anpassungspflicht - §§ 3 I S. 2, 4 Nr. 3Anpassungspflicht - §§ 3 I S. 2, 4 Nr. 3
Aktivierung der Beschäftigten - §§ 3 II, 17Aktivierung der Beschäftigten - §§ 3 II, 17
Kooperationsprinzip - §§ 12, 15, 21Kooperationsprinzip - §§ 12, 15, 21
Ganzheitlicher Arbeitsschutz - §§ 2 I, 4 Ganzheitlicher Arbeitsschutz - §§ 2 I, 4 Nr. 4Nr. 4
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Integrativer ArbeitsschutzIntegrativer Arbeitsschutz
- § 4 Nr. 6 ArbSchG -> Schutz - § 4 Nr. 6 ArbSchG -> Schutz besonderer Personengruppen als Teil besonderer Personengruppen als Teil des betrieblichen Arbeitsschutzesdes betrieblichen Arbeitsschutzes
- darüber hinaus spezielle Regelungen:darüber hinaus spezielle Regelungen:- MuSchG und MuSchArbVMuSchG und MuSchArbV- JArbSchGJArbSchG- SGB IX, insbesondere §§ 68 ff. SGB IX, insbesondere §§ 68 ff.
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Integrativer Arbeitsschutz - BeispieleIntegrativer Arbeitsschutz - Beispiele
- Anpassungspflichten bei Schwangerschaft, Anpassungspflichten bei Schwangerschaft, § 2 MuSchG, § 3 MuSchArbV§ 2 MuSchG, § 3 MuSchArbV
- Besondere (Gestaltungs)Pflichten Besondere (Gestaltungs)Pflichten zugunsten behinderter ArbN, § 81 IV, z.B. zugunsten behinderter ArbN, § 81 IV, z.B. - behinderungsgerechte Beschäftigungbehinderungsgerechte Beschäftigung- behinderungsgerechte Arbeitsplatzgestaltung behinderungsgerechte Arbeitsplatzgestaltung
- Teilzeitanspruch behinderter ArbN, § 81 Teilzeitanspruch behinderter ArbN, § 81 - vgl. auch Art. 5 RL 2000/78/EG vgl. auch Art. 5 RL 2000/78/EG
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BundesurlaubsgesetzBundesurlaubsgesetz
- Garantiert: Mindesturlaub 4 Wochen, §§ 1, Garantiert: Mindesturlaub 4 Wochen, §§ 1, 3 BUrlG -> insoweit nicht tarifdispositiv3 BUrlG -> insoweit nicht tarifdispositiv
- Mehrurlaub zugunsten der ArbN häufig Mehrurlaub zugunsten der ArbN häufig durch Tarif- oder Arbvertragdurch Tarif- oder Arbvertrag
- Teil des Arbeitszeitrechts , vgl. Art. 7 RL Teil des Arbeitszeitrechts , vgl. Art. 7 RL 2003/88/EG und damit wiederum Teil des 2003/88/EG und damit wiederum Teil des betrieblichen Arbeitsschutzes , Art. 1 IV RL betrieblichen Arbeitsschutzes , Art. 1 IV RL 2003/88/EG2003/88/EG
- Gewährung durch Arbeitgeber durch Gewährung durch Arbeitgeber durch
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Urlaubsanspruch und ErkrankungUrlaubsanspruch und Erkrankung
- Urlaubsanspruch bezogen auf KalenderjahrUrlaubsanspruch bezogen auf Kalenderjahr- Übertragung auf nächstes Kalenderjahr nur Übertragung auf nächstes Kalenderjahr nur
eingeschränkt – vgl. § 7 III BUrlGeingeschränkt – vgl. § 7 III BUrlG- Allerdings: bei Erkrankung kein Urlaub - § 9 BUrlGAllerdings: bei Erkrankung kein Urlaub - § 9 BUrlG- Problem: Verfall des Urlaubsanspruchs?Problem: Verfall des Urlaubsanspruchs?- EuGH: Art. 7 I RL 2003/88 steht Erlöschen des EuGH: Art. 7 I RL 2003/88 steht Erlöschen des
Urlaubsanspruches entgegen, wenn ArbN wg. Urlaubsanspruches entgegen, wenn ArbN wg. Erkrankung Urlaub nicht in Anspruch nehmen Erkrankung Urlaub nicht in Anspruch nehmen konnte (Schultz-Hoff, C-350/06)konnte (Schultz-Hoff, C-350/06)
- BAG NZA 2009, 538: rl-konforme Fortbildung von BAG NZA 2009, 538: rl-konforme Fortbildung von § 7 III und IV BUrlG§ 7 III und IV BUrlG
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