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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 1
Zwischen Wunschund Wirklichkeit
Das neue Regelwerk „ResourceDescription and Access“ (RDA)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 2
Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 3
Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 4
Katalogisierungspraxis
• ungefähr im selben Umfang wie in Deutschlandhäufig von angelernten Hilfskräften ausgeführt
1. Fremddatenübernahme (copy cataloging):
• deutlich höherer Aufwand als in der RAK-Weltz.B. ausführlichere bibliographische Beschreibung,mehr Eintragungen, mehr Körperschaften, differenzier-tere Normdaten, komplexere Entscheidungsprozesse, Sacherschließung zwingend (aus derselben Hand)
• durch hochqualifizierte Bibliothekaremit Fachstudium und Bibliotheks-Master (≈ hD);es gibt kein Pendant zum gehobenen Dienst
2. Eigen-/Erstkatalogisierung (original cataloging):
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 5
AACR2:NE: 1. HerausgeberNE: 2. Herausgeber(bis zu drei Herausgeber er-halten Nebeneintragungen)
mehr Eintragungen
Beispiel 1:Eintragungen für Herausgeber
RAK-WB:NE: 1. Herausgeber(nur ein Herausgeber erhälteine Nebeneintragung)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 6
Beispiel 2: Angabe des Inhalts in einer Fußnote
RAK-WB: keine Fußnote
AACR2: Fußnote üblichfür bis zu zwölf Beiträge ausführlicher
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 7
Beispiel 3: Welche Kongresse sind Körperschaften?
RAK-WB:Kongresse dieses Typs gelten nicht als Körperschaften nur ein einziger Normdatensatz (für den Arbeitskreis)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 8
AACR2:auch diese Kongresse gelten als Körperschaften(erhalten die Haupteintragung) jedes Mal neuer Normdatensatz
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 9
Katalogisierungsaufwand
Informationsgehalt der Katalogisate im Vergleich:
sehr gering sehr hoch
RAK-WB
AACR2
liegt bei AACR2 höher als bei RAK-WBmerklich höherer Arbeitsaufwand, aber auch mehr Informationen für die Benutzer (z.T. ist allerdings der Nutzen fraglich, z.B. bei Körperschaften)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 10
Haupteintragungen nach AACR2zahlreiche Abweichungen von RAK:
• mehr Verfasserwerkez.B. auch Bildbände sowie Werke von bis zu drei Verfassern mit getrennten Textanteilen
• mehr Urheberwerke breiterer Körperschaftsbegriff
z.B. auch Projekte, Expeditionen und Schiffe breitere Urheberdefinition
Urheber kann es auch neben Verfassern geben, „sonstige beteiligte Körperschaften“ der RAK nach AACR oft Urheber
• Kriterium zur Bestimmung der HE bei KörperschaftenRAK: rein formales Kriterium (im Sachtitel genannt)AACR: sachliches Kriterium, abhängig vom Inhalt
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 11
AACR (Library of Congress)
HE unter erster Person(dagegen RAK: Bildbände sind Sachtitelwerke)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 12
AACR (Library of Congress)
HE unter Körperschaft, da als Besitzkatalog verstanden (dagegen RAK: Verfasserwerk)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 13
Datenmodellflache Datensätze:
• keine Abbildung von Hierarchienz.B. bei mehrbändigen Werken
• keine Verknüpfungen zwischen Datensätzenz.B. bei Normdaten und SchriftenreihenZusammenführung erfolgt nicht über eine Identnummer, sondern über normierteTextstrings
antiquiertes System mit vielen Nachteilen, z.B. bedeutet jede Änderung einer Ansetzungsform erheblichen Aufwand (muss in jeder Bibliothek nachvollzogen werden)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 14
Methode 1 (z.B. SWB): Verknüpfung über Identnummer
Methode 2 (z.B. US-Kataloge): Zusammenführen über normierten Textstring (hier: Ansetzungsform, diese muss deshalb stets ein-deutig sein)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 15
Methode 1 (z.B. SWB): Verknüpfung von Stücktitel und Reihe über Identnummer
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 16
Methode 2 (z.B. US-Kataloge): Zusammenführen der Bände über normierten Textstring (hier: nor-mierte Form des Reihentitels)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 17
Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 18
Kompatibilität zu AACR2
„Bei der Entwicklung der RDA wurde die Notwendigkeit, mit RDA erstellte Daten in existierende AACR-Datenbanken zu integrieren, als Schlüsselfaktor erkannt.“
(RDA 0.2, Übersetzung: HW)
„Ein Knackpunkt (...) ist, ob es bei der Frage von Haupt-eintragung und Ansetzungsformen in RDA Änderungen ge-genüber AACR2 geben soll. Wir waren uns einig, dass es keine Änderung ohne sehr wichtigen Grund geben wird.“
(JSC-Meeting, April 2007, Übersetzung: HW)http://www.rda-jsc.org/0704out.html
• eines der wichtigsten Prinzipien von RDAviele Entscheidungen bei der Entwicklung von RDA sind nur vor diesem Hintergrund verständlich
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 19
• zumeist Festhalten an bisherigen Ansetzungsformenauch wenn dies modernen Prinzipien widerspricht
• Beispiel: juristische Zusätze („GmbH“, „e.V.“ etc.) bibliographische Beschreibung
juristische Zusätze werden z.B. in Verlagsangabe nicht mehr weggelassen (modernes Grundprinzip: Dinge so darstellen, wie sie sich selbst darstellen)
Ansetzungsformenjuristische Zusätze werden weiterhin weggelassen(Regel unverändert aus AACR2 übernommen)
vorhandene Unterschiede RAK-WB / AACR2 bleiben in RDA weitgehend erhalten
Streben nach Modernität wird gebremst,innere Konsistenz von RDA leidet
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 20
nur ganz selten Änderungen bei Haupteintragungen
mehr als drei Verfasser:RAK-WB / AACR2: HE unter SachtitelRDA: HE unter 1. Verfasser
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 21
Haupt- vs. Nebeneintragung
„Das Konzept der Haupteintragung, wie es in einem Zet-telkatalog verwendet wird, ist auf Online-Kataloge nicht mehr anwendbar, und diese Bezeichnung wird in RDA nicht verwendet werden. Nichtsdestoweniger ist es weiter-hin nötig, einen bevorzugten [jetzt: „kontrollierten“] Zugangspunkt für ein Werk oder eine Expression zu wählen, (…) um Werke und Expressionen im Online-Katalog zusammenzuführen.“
(FAQs zu RDA, Übersetzung: HW) http://www.rda-jsc.org/rdafaq.html#4-8
• Warum wird dieser „alte Zopf“ nicht abgeschnitten? Hintergrund: Rücksichtnahme auf das Datenmodell (Verwendung von Textstrings anstatt Identnummern)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 22
• Zusammenführen über Textstrings weiterhin erlaubtKonsequenz: auch Werke müssen eindeutige Namen in textueller Form („kontrollierter Zugangspunkt“) besitzen
Nebeneintragungen unter Wer-ken in Form von Textstrings(hier sog. name-title entry)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 23
• kontrollierter Zugangspunkt für Werke:Einheitssachtitel kombiniert mit 1. geistigem Schöpfer (Person oder Körperschaft), sofern vorhanden
nur ein halbherziger Schritt in die Modernezwar ist nicht mehr von „Haupteintragung“ die Rede, doch bleibt das Konzept implizit erhalten
Hemingway, Ernest, 1899-1961. For whom the bell tolls
Hamline University. Biennial Catalogue of Hamline University
Anthologie de la poésie baroque française
• es gibt weiterhin die drei klassischen Varianten:Verfasser-, Urheber-, Sachtitelwerk
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 24
Internationalität
„RDA ist für die Nutzung in einem internationalen Kontext entwickelt worden. (...) Es gibt einige Anweisungen, die eine englische Formulierung vorschreiben (z.B. Publisher not identified) oder eine Liste kontrollierter Bezeichnungen auf Englisch angeben (z.B. für Medientyp, Datenträgertyp, Grundmaterial etc.). Katalogisierungsstellen, die Daten in einem anderen Sprachkontext erzeugen, können solche Anweisungen gemäß ihrer Sprachpräferenz abändern.“
(RDA 0.11.1-2, Übersetzung: HW)
• RDA zeigt erkennbares Bemühenz.B. „Anglo-American“ nicht mehr im Titel,Beispiele in verschiedenen Sprachen
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 25
„Internationalität“ bleibt an der Oberflächeverschiedene Arbeitssprachen; außerdem Angabe von Zahlen, Daten etc. nach eigener Konvention
„Wir haben festgestellt, dass die Anweisungen für Werke aus den Bereichen Recht, Religion und amtliche Mittei-lungen auf die angloamerikanische Welt zugeschnitten sind. Einiges passt nicht zu unserem deutschen Rechts-system. Diese Anweisungen widersprechen dem Ziel des JSC, international anwendbare Regeln zu entwickeln.“
(aus einer deutschen Stellungnahme, Übersetzung: HW)http://www.d-nb.de/standardisierung/pdf/comments_rda_full_draft.pdf
Internationalität in der Praxis:
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 26
Orientierung an FRBRFunctional Requirements for Bibliographic Records
•theoretisches Referenzmodellzur Abbildung des ‘bibliographischen Universums’
•Methode:Definition von Entitäten (Objekten) mit bestimmten Merkmalen und ihren Beziehungen untereinander
•Drei Gruppen von EntitätenGruppe 1: Werk - Expression - Manifestation - ExemplarGruppe 2: Körperschaften und PersonenGruppe 3: Themen von Werken
Struktur und Terminologie finden sich in RDA wieder
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 27
Gruppe 1: unterschiedliche Ebenen„In meinem ‘Herrn der Ringe’ fehlen zwei Seiten.“
„Erinnern Sie sich noch an die ‘Herr der Ringe’ -Taschen-buchausgabe von Klett-Cotta mit dem hell-grünen Einband? Die ist heute unter Sammlern viel Geld wert!“
Exemplar
Manifestation
„Die neue deutsche Übersetzung des ‘Herrn der Ringe’ von Wolfgang Krege gefällt mir gar nicht.“
Expression
„Ich bin ein großer ‘Herr der Ringe’-Fan!“
Werk
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 28
FRBR-„Baum“ mit den Entitäten der Gruppe 1(am Beispiel des Werks „L‘économie institutionelle“)
braune Pfeile: Primärbeziehungen
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 29
Beispiele für weitere Entitäten und Beziehungen
blau: Gruppe 2grün: Gruppe 3
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 30
Konkordanz RDA-FRBRBehandlung der Entitäten
Behandlung der Beziehungen
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 31
Beispiel: Abschnitt 1
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 32
Abschnitt 1: Erfassung der Merkmale einer Mani-festation und eines Exem-plars
hier z.B. Regeln zur Erfassung einer Verfasserangabe
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 33
Beispiel: Abschnitt 3
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 34
Abschnitt 3: Erfassung der Merkmale einer Per-son, einer Familie und einer Körperschaft
hier z.B. Regeln zur Ansetzung von Per-sonennamen
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 35
Beispiel: Abschnitt 6
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 36
Abschnitt 6: Erfassung der Beziehun-gen zwischen einer Ressource und den mit ihr in Verbindung stehenden Per-sonen, Familien und Körperschaften
hier z.B. Regeln zu Eintragungen unter Herausgebern
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 37
Primärbeziehungen Gretchenfrage: künftig eigener Daten-satz für jede Entitätder Gruppe 1?
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 38
Manifestations-Ebene
Werk-Ebene
Expressions-EbeneHinweis: Exemplare sind bereits jetzt eigene Daten-sätze (Lokaldaten)
Heutige Kataloge:typischerweise Vermischung der Ebenen Werk, Expression und Manifestation in ein- und dem-selben Datensatz
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 39
eigener Abschnitt für Primärbeziehungen
Primärbeziehungen in RDA
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 40
„die Daten sollten die Primärbeziehungen widerspiegeln.“(RDA 17.2, Übersetzung: HW)
Abbildung ist grundsätzlich angestrebt
entspricht dem derzeitigen Usus in Katalogen,d.h. es könnte auch alles beim Alten bleiben(im amerikanischen RDA-Test wurde ausschließlich diese Option verwendet!)
Eine von drei Optionen zur Abbildung:
„Erstelle eine zusammengesetzte Beschreibung, welche eines oder mehrere Elemente, die das Werk und/oder die Expression identifizieren, mit der Beschreibung der Mani-festation kombiniert.“
(RDA 17.4.2.3, Übersetzung: HW)
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 41
Erfassung vs. Präsentation„Um die Flexibilität bei der Speicherung und der Anzeige der mit RDA erstellten Daten zu erhöhen, wurde zwi-schen den Richtlinien und Anweisungen zur Erfassung der Daten und denen zur Präsentation der Daten eine klare Trennline gezogen.“
(RDA 0.1, Übersetzung: HW)
• RDA definiert Datenelemente und ihre InhalteHingegen wird nicht festgelegt, wie diese Elemente dargestellt werden
• RDA aber weiterhin kompatibel zu ISBD und MARCes gibt entsprechende Konkordanzen
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 42
Granularität: In einem MARC-Feld können ganz unter-schiedliche Dinge stehen (z.B. „MP3“, „illustrations“, „high reduction“). RDA-Elemente sind feiner untergliedert und genauer spezifiziert, damit Ma-schinen sie besser verarbeiten können. Problem: Solange in MARC erfasst wird, hat man nichts davon!
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 43
Kernelemente
„Eine Beschreibung für ein Werk, eine Expression, Mani-festation oder Exemplar sollte als Minimum alle Kern-elemente enthalten, die darauf anwendbar und leicht zu ermitteln sind. Die Beschreibung sollte außerdem alle weiteren Elemente enthalten, die im jeweiligen Fall nötig sind, um die Ressource von anderen Ressourcen mit ähnlicher identifizierender Information zu unterscheiden.“
(RDA 0.6.1, Übersetzung: HW)
• Unterscheidung: obligatorische Datenelemente (Kernelemente) vs. optionale Datenelemente
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 44
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der Haupttitelseite
UNDERSTANDING
RDAPrinciplesMethodsSolutions
by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London
Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing4
Vortitelseite
Kernelemente in der bibliographischen Beschreibung
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 45
UNDERSTANDING
RDAPrinciplesMethodsSolutions
by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London
Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing4
Vortitelseite
Zusätze zum Sachtitel, zweite Verfasserangabe und zweiter Verlagsort sind keine Kern-, sondern optionale Elemente
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der Haupttitelseite
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 46
UNDERSTANDING
RDAPrinciplesMethodsSolutions
by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London
Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing4
Vortitelseite
Kernelement bei den Beziehungen (Eintragungen): nur der erste Verfasser!
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der Haupttitelseite
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 47
UNDERSTANDING
RDAPrinciplesMethodsSolutions
by Alice Hunter, University of Essex, and Peter Williams, University of London
Thomas Crown Publishing Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing4
Vortitelseite
Der zweite Verfasser, die Her-ausgeberin, die Schriftenreihe und der Verlag (!) können eine Eintragung erhalten
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der Haupttitelseite
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 48
Erfassung anderer Elemente„Die Aufnahme anderer Elemente ist Ermessenssache. Die für die Erzeugung der Daten verantwortliche Stelle kann Policies und Richtlinien für verschiedene Niveaus bei Beschreibung und Normdaten aufstellen (...) oder sie kann die Entscheidung über die Detailliertheit in das Ermessen des einzelnen Katalogisierers stellen.”
(RDA 0.6.1, Übersetzung: HW)
• zahlreiche und vielfältige Möglichkeiten z.B. bei Eintragungen: keine Begrenzungsregeln, man kann alle Personen und Körperschaften erfassen, die in jeder nur irgendwie denkbaren Beziehung zur Ressource stehen
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Med
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 49
Katalogisierungsaufwand
Informationsgehalt der Katalogisate im Vergleich:
sehr gering sehr hoch
RAK-WB
AACR2
RDA
erhebliche Bandbreite von RDAermöglicht sowohl hochkomplexe und sehr auf-wendige Katalogisate als auch extreme Verkür-zung auf einige wenige Informationen
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 50
Alternativen und Optionen„RDA beinhaltet eine Reihe von Richtlinien und Anwei-sungen, die entweder als Alternative oder als Option gekennzeichnet sind. Die für die Erzeugung der Daten verantwortliche Stelle kann Policies und Richtlinien für die Anwendung von Alternativen und Optionen aufstellen oder sie kann die Entscheidung über die Anwendung von Alternativen und Optionen in das Ermessen des einzelnen Katalogisierers stellen.”
(RDA 0.8, Übersetzung: HW)
erhöht die Vielfalt von RDA noch weiter
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 51
• viele Optionsregelungenermöglichen häufig Beibehaltung der bisherigen Praxis
• näher an der Vorlage als bisherkeine Weglassungen, keine Abkürzungen
Bibliographische BeschreibungAllgemeine Tendenzen:
genauere Wiedergabedadurch allerdings nicht mehr Beschränkung auf das Wesentliche
mehr Schreibarbeitsofern nicht Daten übernommen werden können
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 52
RAK-WB: Wiss. Verl.-Ges.
AACR2: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
RDA: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH
RAK-WB: Lang
AACR2: P. Lang
RDA: Peter Lang, Internationaler Verlagder Wissenschaften
Beispiel 1: Verlagsangabe
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 53
RDA-Standard:von Prof. Dr. med. Stefan Dhein, Leipzig, und Prim. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Stark, Deutschlandsberg
RDA-Option:von Stefan Dhein und Gerhard Stark
RAK-WB und AACR2:von Stefan Dhein und Gerhard Stark
Beispiel 2: Personalangaben in der Verfasserangabe
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 54
Beispiel 3: mehr als drei Personen in Verfasserangabe
RAK-WB:Madeleine Albright …
AACR2:[contributions by] Madeleine Albright … [et al.]
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 55
RDA-Standard:[contributions by] Madeleine Albright, Franz-Lothar Altmann, Carl Bildt, Sonja Biserko, Dunja Blažević, Bertram D. Braun, Erhard Busek, Helfried Carl, Carla Del Ponte, Slavenka Drakulić, Freimut Duve, Vedran Džhić, Brigitte Ederer, Elisabeth Ellison, Jakob Finci, Joschka Fischer, Paolo Garonna, Vladimir Gligorov, Šejla Kamerić, Nataša Kandić, Chris Keulemans, Christien von Kohl, Željko Komšic, Gregor Kössler, Milan Kućan, Almir Kurt, Gabriel Lansky, Paul Lowe, Tihomir Loza, Thomas Markert, Predrag Matvejević, Stjepan Mesić, Brois Nemšić, Peter Neussl, Manfred Nowak, James C. O`Brien, Tanja Ostojić, Zoran Pajić, Žarko Papić, Alexander Petritz, Robert Pichler, Samir Plasto, Aaron Rhodes, Lord Robertson, Dimitrij Rupel, Javier Solana, Christophe Solioz, Cornelio Sommaruga, Herbert Stepic, Paul Stubbs, Goran Svilanović, Hannes Swoboda, T.K. Vogel, Patrick Paul Volf, Gottfried Wagner, Lojze Wieser, Jody Williams, Jean Ziegler
RDA-Option:[contributions by] Madeleine Albright [and 57 others]
bzw. für deutschsprachige Anwender:[Beiträge von] Madeleine Albright [und 57 anderen]
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 56
• RDA behandelt auch Sacherschließungeinschlägige Kapitel sind noch nicht ausgearbeitet, in der ersten Ausgabe gibt es entsprechende „Platzhalter“
• Aussagen voraussichtlich nur sehr allgemeinRDA kann mit unterschiedlichen Regelwerken für die Sacherschließung angewendet werden
Wichtig:
• Erfassung einer Themenbeziehung obligatorisch
Sacherschließung wird Pflichtjedoch vermutlich ohne Aussage über die Qualität und Tiefe der Sacherschließung
Sacherschließung in RDA
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 57
• in vielen Fällen hoher Spielraum, z.T. aber auchsehr genaue, nicht umgehbare Vorgabenz.B. bei Haupteintragungen unter Körperschaften
• Katalogisierung wird nicht einheitlicher, sondern eher uneinheitlicherKernelemente vs. fakultative Elemente,Alternativen und Optionen
Einige Erkenntnisse über RDA• RDA macht einige gute Schritte nach vorne
z.B. FRBR, Trennung Erfassung/Präsentation
• Dilemma: Rücksichtnahme auf bisherige Praxiskonterkariert häufig das Streben nach Modernität und erschwert Anwendung auf internationaler Ebene
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Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 59
Strategie für zwei Bereiche1. Umgang mit den bisherigen Daten
• Balanceakt- möglichst wenige rückwärtige Änderungen- Erhalt der Benutzbarkeit des Gesamtpools
Empfehlung: pragmatisch statt puristisch
2. Neukatalogisierung• gemeinsame Festlegungen („Anwendungsregeln“)
für DNB und die deutsch-österr. Verbünde • zentrale Kriterien
- Benutzerfreundlichkeit- Aufwand
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 60
NeukatalogisierungVorschlag für Mindeststandards:
• Level A: für herkömmliche Materialienfür „normale“ Katalogisierungsaktivitäten, nahe an RAK
• Level B: für massenhaft anfallende Materialienniedriger liegender Erschließungsstandard, bei (halb)-automatischen Verfahren (z.B. Netzpublikationen)
sehr gering sehr hoch
RAK-WB
AACR2
RDA
Level ALevel B
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 61
• sind das Rückgrat, das unsere Daten auch über den Regelwerkswechsel zusammenhalten kannmüssen deshalb großflächig umgearbeitet werden
• GND-Projekt nimmt zahlreiche Anpassungen vorwegz.B. deutsche Ansetzungsformen für Gebietskörper-schaften
• Erheblicher Arbeitsaufwand für intellektuelle Nacharbeitenbisher nicht genau quantifiziert und noch keine Absprachen über die Verteilung der Arbeiten
Normdaten
hier darf es keine Kompromisse geben!das derzeitige Konsistenz- und Qualitätsniveau muss in einigen Jahren wieder erreicht werden
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 62
AnwendungsregelnEinige Empfehlungen:
• Ausnützen der in RDA vorhandenen Spielräumeum Brüche zu den existierenden Daten gering zu halten
• Keine RDA-Konformität um jeden PreisAbweichungen in Kauf nehmen, wenn der Aufwand hoch und der Nutzen gering wäre (Beispiel: Kongresse vomTyp „Kongress der xy-Gesellschaft“)
• Mit der Weiterentwicklung des Regelwerks rechnenkeinen Aufwand in Dinge stecken, bei denen zu hoffenist, dass sie sich mittelfristig von selbst erledigen (z.B. abweichende Haupteintragungen)
• Maßvolle FRBRisierung betreibenbei einer zu ambitionierten Umsetzung stehen wir womöglich international weitgehend alleine da
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 63
Literaturhinweise
Wiesenmüller, Heidrun: Die Grenzen der Modernität : das neue Regelwerk „Resource Description and Access“. – In: B.I.T. online. – 13. 2010, 3. – S. 286 – 291
Wiesenmüller, Heidrun: Gewogen und für zu leicht befunden : die Ergebnisse des RDA-Tests in den USA. – In: Bibliotheksdienst. – 45. 2011, 8/9. – S. 692 - 735
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!