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Zum Lehrertage auf deutschem Boden

Date post: 12-Jan-2017
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Zum Lehrertage auf deutschem Boden Source: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 12, No. 1 (Jan., 1911), pp. 22-23 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30167193 . Accessed: 14/05/2014 03:26 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.141 on Wed, 14 May 2014 03:26:56 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Zum Lehrertage auf deutschem Boden

Zum Lehrertage auf deutschem BodenSource: Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik, Vol. 12, No. 1 (Jan., 1911), pp. 22-23Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30167193 .

Accessed: 14/05/2014 03:26

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toMonatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik.

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22 Mlolshefte fiir deutsche Sprache und Pidagogik.

Briten nicht erreichte, als Seelenmaler jedoch der ,,das Liebesghick und Liebes- leid zurn Lebensnerv der dramatischen Handlung machte", nur von wenigen er- reicht, von keinen aber iibertroffen wor- den ist.

fiber das Schick sal des deut- s ch en Unterri ch ts in den New Yorker Elementar-Schulen ist bis jetzt noch nich entschieden worden. ,,Gut Ding braucht Weile." Oder will man .,schlecht Ding" durch das tibliche ,,auf die lange Bank ziehen" vorbereiten?

Die New Yorker Ho ch s ch ul - lehrer haben auf ihrer Jahresver- sammlung in Syracuse gegen die soge- nannten Aufnahmepriifungen fur Col- leges- (Entrance Examina- t i o n s) Stellung genommen. Staats- Schulsuperintendent A. S. Draper traf den Nagel auf den Kopf, indem er bemerkte: ,,Jch denke, die Colleges soll- ten jeden Graduierten einer staatlich anerkannten Hochschule aufnehmen und ihnen Gelegenheit geben, zu zeigen, ob er fir das akademische Studium reif ist, oder nicht." Mein Freund D r. L. W. L i t t 1 e, politisch-unseligen Angeden- kens, meinte: ,,Wir laufen Gefahr, die beaten Schulen (?! J. W.) zu besitzen, die jedoch unsere Jugend nur diirftig fiir die Bedfirfnisse des Volkes vorberei- ten." (Friend Luther, you are perfectly right! J. W.)

Abiturienten - Kritik an L e h r e r s ch a f t. Bei der Schlussfeier im alten Gymnasium zu Ntirnberg war der Abiturient Miesbach von seinen Mit- Abiturienten beauftragt worden, den Lehrern aller Dank zum Ausdruck zu bringen. Miesbach niitzte die ihm fiber- tragene Vollmacht eigenartig aus. Er kritisierte in scharfer Weise das Verhal- ten der Lehrerschaft, welche sich die Unterdrtickung des Individualismus und die Erzwingung von Unwahrhaftigkeit angelegen sein lasse. Sehr weit kam der

kiihne Redner in seiner Philippika nicht. Der Unwille der Anwesenden gab sich derart kund, dass er abbrechen musste. Die Abiturienten verliessen darauf den Saal. (Ob der wohl Gurlitts ,,Der Deut- sche und sein Vaterland" gelesen hat?)

Als Kuriosum, was die gelben Zeitungen ihren Lesern als tiigliches geistiges Brot auftischen, ein Artikel des vielschreibenden Reverends T ho - mas B. Gregor y, betitelt: Die zehn wichtigtsen Ereignisse, die auf die Ent- wicklung der heutigen Zivilisation den griissten Einfluss ausgeibt hatten. 1. (natlirlich) die Geburt Christi. 2. Die Schlacht von Marathon (sonst wiiren wir heute alle Orientalen); 3. Die Schlacht von Tours (732) (sonst wren wir mohamedamisch); 4. Die Magna Charta (1215); 5. Die Erfindung der Buchdruckerkunst; 6. Dampfmaschine; 7. Die Schlacht bei Quebec (1765) (sonst wKre Nordamerika franzi5sisch statt an- gelsllchsisch); 8. Die Erfindung des Leuchtgases; 9. Der Telegraph; 10. Die Entdeckung der Anlisthetika. So, meine lieben Lehramtskandidaten und Lehrer, jetzt wisst ihr's! Die Entdeckung Ame- rikas ist nicht so wichtig, wie die Schlacht bei Quebec. Der Untergang des westri5mischen Reiches ist gar nichts im Vergleich zur Schlacht bei Tours, oder die Schlacht auf den katalaunischen Feldern, und, und, und, und, und..

Wenn ich nur wtisste, aus welchen Bit- chern der ,,geleerte" Reverend seine ge- schichtliche Weisheit geschaipft hat.

Und zum Schlusse, vergessen Sie nicht, liebe Leser und schiine Leserin- nen, dass wir anfangs Juli 1912 nach Deutschland reisen, und wenn Sie sich nicht rechtzeitig melden, werden Sie mit den schlechtesten Kabinen vorlieb neh- men, oder mit einem anderen Dampfer fahren mtissen. Es sieht schon jetzt aus, dass unser Schiff ,,voller Lehrer" sein

*p~I~ Joseph Winter.

Zum Lehrertage auf deutschem Boden.

Stimmen aus Lehrerkreisen. Moritz Tiling, Houston, Tex.

,,Der Gedanke, den 40. D. A. Lehrertag auf deutschem Boden abzuhalten, ist, meiner Ansicht nach. ein iiusserst gliick- licher und wird wahrscheinlich epoche. machend wirken. Durch die technische Vervollkommnung des Dampferverkehrs innerhalb der letzten zwanzig Jahre sind

sich die V61ker Europas und Amerikas rilumlich so nahe gertickt und die Han- delsbeziehungen derart erweitert wor- den, dass auch eine engere geistige Ver- bindung auf breiterer Basis, wie bisher, hichst winschenswert erscheint. Dass der ,,D. A. Lehrerbund" darin bahnbre- chend wirken will, sollte nicht nur von den Mitgliedern des Bundes, sondern

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auch von allenl delkeiden unid geblilde- ten )eutschamierikanern mit Freuden begriisst werden..... Ich bin selbstver- stiindlich mit Vergniigen bereit, Ihnen mneine schwachen Kriifte zu einer miig- lichst erfolgreichen Durchfiihrung des empfehlenswerten Projekts zur Verf ii- gung zu stellen."

Dr. Julius Goebel, Univer- sity of Illinois, Urbana, Ill. ,,Ich halte den Gedanken, einen Lehrer- tag auf deutschem Boden zu halten, fiir sehr gfiicklich, besonders wenn es sich einrichten liesse, dass er gleichzeitigmit einer der bedeutenderen deutschen Leh- rerversanmmlungen stattfinde. Erst so, glaube ich, liesse sich ein reicher und bleibender Gewinn an gegenseitigen An- regungen und gegenseitigem Verstlind- nis erzielen, was doch wohl der letzte Zweek einer solchen Reise wiire.. Gerne bin ich bereit, in meinem Kreise den Ge- danken zu besprechen und fiir seine Ausfihrung zu wirken."

C. G. Rathmann, St. Louis, Mo. ,,Die Idee, einen deutschamerika- nischen Lehrertag in der alten Heimat abzuhalten, ist eine ausgezeichnete. Ich bin gern bereit, soweit es in meinen Kriiften steht, in St. Louis Interesse fiir die gute Sache zu erwecken und unter deu hiesigen deutschen Lehrern und Lehrerinnen Teilnehmer fiir die Reise und den Lehrertag zu gewinnen."

Wm. G. Riemens ch n eider, Cl e v e I a n d, O. ,,Vorliufig sende ich Ihnen die Namen, Adressen und Beitrii- ge von 16 Lehrern, die sich zur Tcilnah- me an der Deutschlandreise gemeldet haben.". .... (Vivat sequens! der Son- der-Ausschuss. )

A. Werner Spanhoofd, Wash- i ng to n, D. C. ,,Von Washington wer- den wenigstens ftinfzig die Deutschland- reise mitmachen. Filr seehs sende ich hiermit je einen Dollar. Es haben sich schon weit mehr angemeldet.. abler die haben ihren Dollar noch nicht bezahlt. Ich sage den Leuten: .,,.Sobald der Dol- lar im Kasten klingt, der Name auf die Liste springt."". .... Kinnten Sie mir nicht noch 100 Zirkulare zukommen las- sen ?"

Prof. W. Rein, Jena. ,.In den "Monatsheften" No. 1) lese ich yon demn Plan ,.Ein deutscham. Le-rertag auf d. Boden" und sehe. (lass dier Besuch von Weimar auf dem 1'rogramln steht. Bitte veraulassen Sie, class J e na , (li alte Thirnger Universitit, die mit Schiller, Goethe und vielen anderen verflochten ist, ins Programm mit aufgenommen wird. Es bedeutet einen ganz geringen Umweg von Weimar nach Leipzig. Ich bin gemn bereit - wenn es mit der Zeit passt - hier als Fiihrer zu dienen."

Eine Stimme aus Hamburg. .,Herzlich erfreut begriisse ich den Ge- danken, dass der deutsche Lehrerbund 1912 das Mutterland besuchen will! Je- der Einsichtige, hier wie driiben auiis Tlih- ren Reihen, wird einer Fiirderung eng:er und herzlicher Beziehungen nr dlas WTort reden kiinnen, und glaube ich Th nen bestimmt eine herzliche Aufnahme voraussagen zu k6nnen."

Die deutschen Schulzei tungen, vor allem die schlesischen, posenschen, preussischen und rheini- schen Schulblitter, sehen dem Lehrer- tage ihrer amerikanischen Berufsgenos- sen mit griisster Spannung entgegen und versprechen uns eine begeistelrte Auf- nahme resp. Erfillung des Goebelschen Wunsches.

Der Kaiser Wilhelm - Aus- tausch - Professor Dr. Ernst Daenell versicherte uns der Mithilfe aller Schulkreise, insbesondere aller her- vorragenden Gelejrten; wiihrend Schul- rat D r. K erschensteiner- Mtin- chlen fest iiblerzeugt ist, dass ein halbes Tausend amerikanischer Schullehrer die Deutschlandfahrt mitmachen werden.

Rektor Alwin Schenk, den wir diesen Sommer alle so liebgewonnen ha- 1)en, hat wieder von sich hiiren lassen. Er berichtet, dass sowohl ,,der deutsche Lehrerverein" wie auch der ,,Hamburger Erziehrungisverein" sich bereits mit un- serer Reise beschjiftigen und den denk- bar gossartigaten Empfang vorbereiten wcrden. Er selbst wird an der Reise durch Deutschland teilnehmen, um uns eventuell als Fiihrer dienen zu kiinnen.

Ill. Umschau.

Hugo Geppert t. Mit grossem Be- danern entnehmen wir aus der New Yorker Korrespondenz die Nachricht von dem HIinscheiden unseres lieben Kollegen und Mitarbeiters Hugo Geppert von Newark, N. J. In ihm verliert die deutschamerikanische Lehrerschaft eines

ihrer bewiihrtesten Mitglieder, und wir k-5unen nur von ganzem Herzen den herzlichen Worten des Korrespondenten, die dem Verblichenen in gerechter Witr- digung gewidmet sind, beistimmen. Hugo Geppert war ein Schulmeister von ech- temrn Schrot und Korn. Mit Selbstlosig-

Umschau. . 23

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