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ZEROSEVEN USABILITY TEST · zeroseven Usability Test | DREI/VIER Bild-Slider vs. Video Der...

Date post: 13-Aug-2019
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zeroseven Usability Test | EINS/VIER TEST- DESIGN ZEROSEVEN USABILITY TEST Ulm, Dezember 2017 Eine gute Usability ist einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiche und gern genutzte Internetseiten. Es geht darum, dem User die Interaktion mit der Website so einfach und intuitiv wie möglich zu gestalten. Aber was bedeutet einfach und intuitiv für die jeweiligen Nutzer? Scrollen oder klicken diese zum Beispiel lieber? Mit welchem Navigationskonzept kommen sie besser zurecht? Und was ist ansprechender, ein Video oder ein Bild-Slider im Header der Startseite? Persönliche Präferenzen und Kenntnisse der User spielen eine große Rolle dabei, wie zufriedenstellend die Usability einer Website wahrgenommen wird. Um herauszu- finden wie „usable“ die eigene Website ist, gehen die zeroseven design studios mit Hilfe eines A/B Tests und Eye-Tracking diesen Fragen auf den Grund. Die Moderation übernimmt eine Bachelorandin der Hochschule Neu-Ulm und als Probanden dienen 22 Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und technischer Affinität. A/B Version der Website Version A war der Status quo der Website der zeroseven design studios, mit einer klassischen Hauptnavigation in der Desktop-Ansicht, bestehend aus einer Naviga- tionsebene und sieben, hauptsächlich englisch-sprachigen Menüpunkten, ergänzt durch eine Footer-Navigation. Auf der Startseite werden dem Nutzer in einem Bild-Slider aktuelle Referenzen präsentiert. Für Version B wurde die klassische Hauptnavigation in der Desktop-Ansicht auf zwei Hauptmenü-Punkte reduziert. Zudem wurden diese mit einem Burger-Menü kombiniert, das (neben den sieben Navigationspunkten aus Version A) weitere Menüpunkte enthält, die bisher im Footer zu finden waren. Im Header der Seite be- findet sich ein Video statt des Bild-Sliders in Version A. Version B – Burger-Menü in Kombination mit zwei Hauptmenü-Punkten Version A – klassische Navigation mit sieben Navigationspunkten
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Page 1: ZEROSEVEN USABILITY TEST · zeroseven Usability Test | DREI/VIER Bild-Slider vs. Video Der Vergleich zwischen Bild-Slider und Video im Website-Header hat ergeben, dass der Slider

zeroseven Usability Test | EINS/VIER

TEST-DESIGN

ZEROSEVEN USABILITY TEST

Ulm, Dezember 2017

Eine gute Usability ist einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiche und

gern genutzte Internetseiten. Es geht darum, dem User die Interaktion mit

der Website so einfach und intuitiv wie möglich zu gestalten. Aber was

bedeutet einfach und intuitiv für die jeweiligen Nutzer? Scrollen oder

klicken diese zum Beispiel lieber? Mit welchem Navigationskonzept kommen

sie besser zurecht? Und was ist ansprechender, ein Video oder ein Bild-Slider

im Header der Startseite?

Persönliche Präferenzen und Kenntnisse der User spielen eine große Rolle dabei, wie

zufriedenstellend die Usability einer Website wahrgenommen wird. Um herauszu-

finden wie „usable“ die eigene Website ist, gehen die zeroseven design studios mit

Hilfe eines A/B Tests und Eye-Tracking diesen Fragen auf den Grund. Die Moderation

übernimmt eine Bachelorandin der Hochschule Neu-Ulm und als Probanden dienen

22 Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und technischer Affinität.

A/B Version der Website

Version A war der Status quo der Website der zeroseven design studios, mit einer

klassischen Hauptnavigation in der Desktop-Ansicht, bestehend aus einer Naviga-

tionsebene und sieben, hauptsächlich englisch-sprachigen Menüpunkten, ergänzt

durch eine Footer-Navigation. Auf der Startseite werden dem Nutzer in einem

Bild-Slider aktuelle Referenzen präsentiert.

Für Version B wurde die klassische Hauptnavigation in der Desktop-Ansicht auf

zwei Hauptmenü-Punkte reduziert. Zudem wurden diese mit einem Burger-Menü

kombiniert, das (neben den sieben Navigationspunkten aus Version A) weitere

Menüpunkte enthält, die bisher im Footer zu finden waren. Im Header der Seite be-

findet sich ein Video statt des Bild-Sliders in Version A.

Version B – Burger-Menü in Kombination mit zwei Hauptmenü-Punkten

Version A – klassische Navigation mit sieben Navigationspunkten

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zeroseven Usability Test | ZWEI/VIER

ERGEB-NISSE

Die ersten Erkenntnisse über die Nutzer der zeroseven Website liefert die Auswer-

tung des Pretest-Fragebogens. Die Annahme, dass die Website für alle gängigen

Endgeräte optimiert sein muss, bestätigt sich. Die Probanden nutzen am häufigsten

ihr Smartphone für die Suche im Internet, dicht gefolgt von Laptop und Tablet.

Scrollen oder klicken die User lieber?

Die Frage nach dem Scroll- und Klickverhalten der User beschäftigt jeden Web-

Designer: Werden die Informationen besser auf einer Seite dargestellt oder doch

lieber auf mehreren Seiten?

Das A/B Testing der zeroseven Website ergab, dass die User bei der ersten Berüh-

rung mit der Website mehr klicken als scrollen. Interessant ist, dass sich dieses Ver-

halten verändert, sobald ein Video anstatt eines Sliders im Header platziert ist. Die

Probanden, die mit dem Bild-Slider konfrontiert werden, tendieren dazu sofort wei-

ter zu klicken, während die Probanden, die das Video im Header sehen, zunächst ein

Stück weit nach unten scrollen bevor sie klicken.

TEST-ABLAUF

Für das Testing der A/B Versionen der Website, werden die Probanden in zwei gleich

große Gruppen aufgeteilt. Jeder Proband erhält einen Pretest-Fragebogen, um das

persönliche Mediennutzungsverhalten abzufragen. Danach wird jeder Proband im

Usability-Labor nach vorgegebenen, einheitlichen Aufgabenstellungen mit einer der

beiden Website Versionen konfrontiert. Für die Datenerhebung werden die Probanden

gebeten, ihre Entscheidungen und Gedankengänge mündlich zu äußern (Thinking

aloud), ihr Verhalten wird mittels Eye-Tracking untersucht.

Version A – klassische Navigation mit sieben Navigationspunkten Version B – Burger-Menü in Kombination mit zwei Hauptmenü-Punkten

Die Heatmaps zeigen worauf die Probanden achten:

Die Frage, ob die User lieber klicken oder scrollen, sollte im Web-Design demnach gar

nicht im Fokus stehen. Die Inhalte sollten so platziert werden, dass jedes Suchverhal-

ten zum Ziel führt. Dennoch lässt sich sagen, dass die unteren Elemente einer langen

Seite nur wenig Aufmerksamkeit genießen. Ob es wert ist, diese Inhalte trotzdem zu

pflegen und aufzubereiten bleibt dem eigenen Ermessen überlassen.

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zeroseven Usability Test | DREI/VIER

Bild-Slider vs. Video

Der Vergleich zwischen Bild-Slider und Video im Website-Header hat ergeben, dass

der Slider den User stärker zur Interaktion animiert, während das Video eher eine

Stimmung vermittelt. Die Probanden, die den Bild-Slider im Header-Bereich vorfin-

den, verweilen deutlich länger auf der Website und lassen sich durch die geteaserten

Inhalte dazu verleiten, mehr über die Themen herausfinden zu wollen.

Bei den Probanden, die das Video zu sehen bekommen, ist zu beobachten, dass sie

kurz auf die zugehörige Überschrift achten und dann weiter scrollen oder alternativ

auf einen Navigationspunkt klicken. Das Think aloud der Probanden offenbart, dass

die Nutzer das Video durchaus als ansprechend empfinden, den Inhalt aber nicht

immer zuordnen können.

Version A – klassische Navigation mit sieben Navigationspunkten Version B – Burger-Menü in Kombination mit zwei Hauptmenü-Punkten

Die Gaze Plots zeigen, welche Elemente am meisten Aufmerksamkeit auf sich ziehen:

Des weiteren wird durch das A/B Testing deutlich, dass ein Video weniger Usability-

Herausforderungen mit sich bringt, als es bei einem Slider der Fall ist. Der Bild-Slider

ist so konzipiert, dass sich der Mauszeiger bei einem Roll-over über der rechten/

linken Bildhälfte zu einem Pfeil verwandelt, mit dem man durch einen Klick ent-

weder zum nächsten oder vorangegangenen Inhalt gelangt. Hört sich logisch an,

dennoch zeigt sich, dass die Probanden dieses Prinzip nicht auf Anhieb verstehen.

Statt dessen versuchen sie über die Indikatoren-Punkte (zeigen die Anzahl der

Bild-Sliderelemente an) zum nächsten Inhalt oder über einen Klick auf die Über-

schrift des Bildes weiter zu gelangen. Da dies nicht funktioniert, geben sie auf und

wenden sich den anderen Bereichen der Website zu. Die Darstellung des Videos

wurde von den Probanden hingegen intuitiv verstanden.

Was gilt es beim Navigationskonzept zu beachten?

Bei der Navigation der Website hat sich herausgestellt, dass die Probanden die

verwendeten englischen Begriffe „Work“, „Expertise“ und „Insights“ zum Großteil

falsch interpretieren. Unter „Work“ werden z. B. Jobangebote vermutet, anstatt

Referenzen der Agenturarbeit. Das zeigt, dass auch die Wortwahl zu Usability-

Einbußen führen kann.

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zeroseven Usability Test | VIER/VIER

Version A – keiner der Probanden nutzte den Footer Version B – der Fokus der Probanden liegt auf dem rechten Teil des Footers

Heatmap der beiden Footer Versionen:

UNSER FAZIT

Selbst eine kleine Usability-Studie bringt wertvolle User-Insights für die Optimierung

der eigenen Internetpräsenz.

Den zeroseven design studios war es dank des Testings möglich, einige Usability-

Mängel aufzuspüren und zu verbessern, um den Nutzern ein noch besseres digitales

Markenerlebnis zu bereiten.

Steigern auch Sie die Nutzerfreundlichkeit Ihrer Website, wir beraten Sie gerne.

www.zeroseven.de.

Zwischen der Verwendung eines Burger-Menüs, im Vergleich zur klassischen Naviga-

tion, war hingegen kein relevanter Unterschied zu erkennen. Das Burger-Menü hat

sich mittlerweile durch die Smartphone-Nutzung etabliert und wird auch auf einer

Desktop-Seite verstanden. Am besten hat allerdings der Mix aus klassischer Navi-

gation und Burger-Menü abgeschnitten. Die Probanden empfanden es als hilfreich,

dass die wichtigsten Themen auf einen Blick und durch einen Klick zu erreichen sind.

Die Footer-Navigation besitzt bei den Usern eine geringe Relevanz. Im Verlauf der

Tests wird der Footer lediglich von 6 der 22 Probanden genutzt, obwohl 70 % der

Testpersonen im Pretest-Fragebogen angaben, dass sie ihn regelmäßig für die

Navigation nutzen. Ein Mehrwert des Footers für das Suchen nach Inhalten war

demnach nicht abzuleiten. Es wird deutlich, dass die subjektive Wahrnehmung und

die tatsächliche Handlung eines Nutzers nicht zwangsläufig übereinstimmt.


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