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Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften ZOAFrühjahresversammlung VZS 10.04.2008 1...

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rum für Organisations- und Arbeitswissenschaften ZOA Frühjahresversammlung VZS • 10.04.2008 Miliztätigkeit Schulpflege: Zwischen Professionalisierung und Freiwilligkeit Ergebnisse des ETH-Forschungsprojekts 1 zur Miliztätigkeit Theo Wehner und Stefan Güntert 1 Projektteam: Jürgen Kussau, Lutz Oertel, Annina Roeck, Stefan Güntert, Theo Wehner. Das Projekt wurde von der ETH Zürich, von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft, vom Volksschulamt und vom Gemeindeamt der kantonalen Verwaltung Zürich finanziert.
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Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften ZOA Frühjahresversammlung VZS • 10.04.2008 • 1

Miliztätigkeit Schulpflege:Zwischen Professionalisierung und Freiwilligkeit

Ergebnisse des ETH-Forschungsprojekts1 zur Miliztätigkeit

Theo Wehner und Stefan Güntert

1 Projektteam: Jürgen Kussau, Lutz Oertel, Annina Roeck, Stefan Güntert, Theo Wehner.Das Projekt wurde von der ETH Zürich, von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft,

vom Volksschulamt und vom Gemeindeamt der kantonalen Verwaltung Zürich finanziert.

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Übersicht

Wer ist in der Schulpflege tätig?

Welche Motive haben die Schulpfleger/innen?

Was gehört in ein Anforderungsprofil?

Wie lässt sich die Mitwirkungsbereitschaft erhöhen?

Wie erleben die Schulpfleger/innen ihre Tätigkeit?

Was erklärt die Zufriedenheit mit der Schulpflege-Tätigkeit?

Soll die Mitarbeit in der Schulpflege eine Miliztätigkeit bleiben?

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Wer ist in der Schulpflege tätig?(Befragungszeitraum: Jan./Feb. 2005; N = 1321; 58% Rücklauf)

Geschlecht: 58% Frauen und 42% Männer

32% der Frauen und 55% der Männer besitzen einen Fachhochschul-, Universitäts- oder ETH-Abschluss.

Alter: Nur 6% sind jünger als 35 Jahre, nur 13% älter als 55 Jahre.

Bisherige Dauer der Tätigkeit: rund50% der Befragten sind bereits inihrer 2. oder 3. Amtsperiode.

57% der Befragten sind Mitgliedeiner Partei.

24%

31%9%

22%

14%

SVP

FDP

CVP

SP

Andere

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Erwerbstätigkeit der Schulpfleger/innen

39%

32%

16%

7%6% 9%

3%

76%

10%

2%

keine

unter 50%

50-60%

70-90%

100%

Frauen (n = 735) Männer (n = 550)

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Zeitaufwand für die Schulpflege (Stunden/Monat)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

bis 20 St. 21-40 St. 41-60 St. über 60 St.

Alle Schulpfleger/innen: Mittelwert = 36.9; Standardabweichung = 22.1

Präsidium: Mittelwert = 52.2; Standardabweichung = 27.5

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Welche Motive haben die Schulpfleger/innen?

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100% „Mitgestaltung“

„Bereicherung“

„Instrumentalität“

Der jeweilige Beweggrund wird von …% der Befragten als wichtig bzw. eher wichtig bezeichnet.

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Motive: Grad der Erwerbstätigkeit

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Spass Ausgleich Sinnvolle Aufgabe Kompetenzen

100% 70-90% 50-60% unter 50% keine

Besonders für nicht bzw. reduziert erwerbstätige Personen stellt die Schulpflege ein attraktives Betätigungsfeld dar.

Erwerbstätigkeit:

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Anforderungsprofil für die Schulpflege

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Den jeweiligen Aspekt eines Anforderungsprofils halten …% der Befragten für wichtig.

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Wie lässt sich die Rekrutierung verbessern?

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Erwerbstätige mit reduziertem Pensum stimmen diesen Vorschlägen stärker zu.

Dem jeweiligen Vorschlag stimmen …% der Befragten eher bzw. voll und ganz zu.

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Anerkennung und Wertschätzung

0%

20%

40%

60%

80%

100%

gross

gering

mittel

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Motivationsförderliche Tätigkeitsmerkmale

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Vielfalt und Abwechslung Ideen verwirklichen können EigenverantwortlichesEntscheiden

Präsidium Andere Ressorts

Der jeweiligen Aussage stimmen …% der Befragten eher bzw. voll und ganz zu.

Vor allem die Tätigkeit im Präsidium der Schulpflege istmotivierend gestaltete Arbeit.

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Freiwilligen-arbeit

Erwerbs-arbeit

Schulpflege

Kirchenpflege

Wo steht die Miliztätigkeit zwischen Freiwilligenarbeit und Erwerbsarbeit?

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Schulpflege und Erwerbsarbeit im VergleichWelche Merkmale treffen auf welche Tätigkeit eher zu?

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Spass

Sinntransparenz

Wertekongruenz

Entscheidungsspielraum

Gestaltungsspielraum

Finanz. Entschädigung

Gemeinwohlorientierung

Schulpflege kein Unterschied Erwerbsarbeit (100%)

Freiwilligenarbeit hat hier ihre Stärke!

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Rahmenbedingungen

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Respektvoller Umgang

Ansprechpartner

Gute Information

Gute Vorbereitung

Leistungsdruck

Nicht abschalten können

Überforderung

Der jeweiligen Aussage stimmen …% der Befragten eher bzw. voll und ganz zu.

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Zufriedenheit

sehrunzufrieden

sehrzufrieden

KPKP

SPSP

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Was beeinflusst die Zufriedenheit am stärksten?

Gra

d d

er G

emei

nsam

keit

(max

imal

10

0%)

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

Neues Kreativität Unterstützung Belastung Kontakte Anerkennung

zu 100% erwerbstätig

Tätigkeitsinhalte Organisationaler Kontext

Die Zufriedenheit erwerbstätiger Schulpfleger/innen hängt besonders von Herausforderungen und Gestaltungs-/Entscheidungsspielräumen ab.

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Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften ZOA Frühjahresversammlung VZS • 10.04.2008 • 17

Was beeinflusst die Zufriedenheit am stärksten?

Gra

d d

er G

emei

nsam

keit

(max

imal

10

0%)

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

Neues Kreativität Unterstützung Belastung Kontakte Anerkennung

zu 100% erwerbstätig nicht erwerbstätig

Die Zufriedenheit erwerbstätiger Schulpfleger/innen hängt besonders von Herausforderungen und Gestaltungs-/Entscheidungsspielräumen ab.

Tätigkeitsinhalte Organisationaler Kontext

Page 18: Zentrum für Organisations- und Arbeitswissenschaften ZOAFrühjahresversammlung VZS 10.04.2008 1 Miliztätigkeit Schulpflege: Zwischen Professionalisierung.

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Zukunft der Schulpflege als Miliztätigkeit Sollte die Arbeit, die in der Schulpflege geleistet wird, weiterhin eine

Miliztätigkeit bleiben?

54% sind für den Erhalt als Miliztätigkeit (23% sind dagegen).

Die Meinungen gehen jedoch zum Teil weit auseinander – je nach: Grad der Erwerbstätigkeit: 63% der zu 100% Erwerbstätigen sind für

den Erhalt als Miliztätigkeit, jedoch nur 45% der Erwerbstätigen mit einem reduzierten Arbeitspensum (bis 60%).

Alter: Die Zustimmung zur Miliztätigkeit ist bei älteren Befragten höher: 46% der Unter-45-Jährigen, 59% der 45-bis-55-Jährigen und 74% der Über-55-Jährigen sind für den Erhalt der Schulpflege als Miliztätigkeit.

Parteizugehörigkeit: Die Mitglieder verschiedener Parteien unterscheiden sich deutlich in ihrer Zustimmung zum Erhalt als Miliztätigkeit; SVP: 74%; CVP: 57%; FDP: 55%; SP: 37%.

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Kommentare zu den Ergebnissen (1)

Ihr Engagement, Ihre Motivation Zur Schulpflegetätigkeit wird man nicht überredet. Man wird über die Partei oder ein

Mitglied der Schulpflege angefragt. Das Zutrauen der Schulpfleger/innen resultiert aus der beruflichen Erfahrung und der

eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Menschen; die politischen Erfahrungen spielen eine untergeordnete Rolle.

Die zeitlichen Befürchtungen sind durch die Realität eingeholt worden. Die Professionalitäts- oder pädagogischen Befürchtungen haben sich deutlich nicht bestätigt.

Die Schulpflegetätigkeit ist nicht eine, die durch Vorbilder bestimmt wird. Wenn überhaupt, dann am ehesten durch Freunde oder Bekannte.

Beweggründe sind: etwas bewirken und in der Gemeinschaft gestalten wollen, insbesondere auf die Schule bezogen. Absolut nachrangige „Entscheidungsgründe“ sind ein finanzieller „Zustupf“, oder der Einstieg in eine politische Karriere.

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Kommentare zu den Ergebnissen (2)

Wie erleben Sie Ihre Tätigkeit als Schulpfleger/in? Die Schulpflegetätigkeit selbst ist herausfordernd, abwechslungsreich, bietet Lernchancen,

fördert Verantwortungsbewusstsein und wird als sinnvoll erlebt. Sie ist nicht primär für die berufliche Karriere wichtig oder für die Umsetzung der beruflichen Interessen.

Vergleichbar ist die Miliztätigkeit als Schulpfleger/in tendenziell mehr mit der Freiwilligentätigkeit, als mit der Erwerbstätigkeit; letztlich hat sie wohl von beidem etwas.

Geringe Unterschiede zwischen der Erwerbs- und der Schulpflegetätigkeit bestehen bezüglich der Qualität der Arbeit, dem Engagement, der Sinnhaftigkeit und auch dem „Spassfaktor“.

Rahmenbedingungen der Schulpflegetätigkeit Bei den Rahmenbedingungen sehen wir am wenigsten Polarisierung: Ein Drittel ist z.B.

der Meinung, die Entscheidungen werden zuwenig respektiert, ein Drittel ist noch teils-teils davon überzeugt, und ein Drittel gibt an, dass sie gut respektiert werden.

Der Umgang ist respektvoll, bei Problemen findet man einen Ansprechpartner, u.a.m. Dass knapp die Hälfte der Schulpflege nicht abschalten kann beunruhigt: dem muss weiter nachgegangen werden.

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Kommentare zu den Ergebnissen (3)

Anforderungen, Rekrutierung Beim Anforderungsprofil spielen der Bekanntheitsgrad in der Gemeinde und die

spezifischen Kenntnisse des Lehrberufs eine untergeordnete Rolle. Zentral sind Einsatzbereitschaft, Flexibilität, Umgang mit Menschen und Verständnis für die Schule, aber auch eine hohe Belastbarkeit.

Die überwiegende Zahl der Schulpfleger/innen ist der Auffassung, dass die Schulpflegetätigkeit schwieriger geworden ist und zugleich die Bereitschaft in der Gemeinde, sich in der Schulpflege zu engagieren, abgenommen hat.

Bei der Rekrutierung wird primär die Schulpflege aktiv (Präsident, zurücktretendes Mitglied, Schulpflege als Ganzes), an zweiter Stelle „erst“ ist die Partei tätig.

43 % der Befragten gehören keiner Partei an. Bei der Rekrutierung werden ein Anstellungsprofil, eine Ausschreibung und eine stärkere

Einbindung von Gemeinde und Vereinen genannt. Im Schnitt geben die Befragten 2-3 Möglichkeiten an.

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Kommentare zu den Ergebnissen (4) Die Mitwirkungsbereitschaft könnte gestärkt werden durch eine bessere Koordination mit

dem Arbeitgeber, eine bessere Anerkennung der Miliztätigkeit überhaupt, aber auch durch Entlastung durch Sekretariate und eine bessere Entschädigung. Bezüglich besserer Beratungsunterstützung durch Kantone oder mehr Gestaltungsmöglichkeiten sind die Schulpfleger/innen geteilter Meinung.

Berufliche, familiäre und gesundheitliche Gründe könnten einen möglichen Rücktritt begründen. Schwierigkeiten mit Eltern, Gemeinderat, Lehrern oder anderen Schulpflegern eher nicht.

Dennoch hat sich knapp die Hälfte der Schulpfleger/innen schon einmal überlegt, zurückzutreten. Der zeitliche Aufwand spielt dabei die Hauptrolle.

Potenzial der Mitwirkung in der kommunalen Schulbehörde Die Schulpflegetätigkeit hat an erster Stelle Aufsichtsfunktion, schont nicht wirklich die

Finanzen und bietet den „Laien“ noch einen gesellschaftlichen Einblick in die Schule. Ob sie einen politischen Beitrag leistet, wird unterschiedlich beurteilt.

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Kommentare zu den Ergebnissen (5) Für die berufliche Tätigkeit gewinnt man Sozial- und Selbstkompetenz, durchaus auch

noch Führungskompetenz.

Anerkennung und Wertschätzung Die Wertschätzung und Anerkennung ist ambivalent: Von den Schüler/innen

(verständlicherweise) am geringsten, von der Bildungsdirektion (weniger verständlich) auch gering. Das Berufsumfeld scheint ebenfalls ambivalent in seiner Wertschätzung zu sein (Kollegen, Arbeitgeber).

Das finanzielle Entgelt tendiert leicht in Richtung angemessen.

Gesamtbewertung und Zufriedenheit Insgesamt wird die Schulpflegetätigkeit auffallend positiv bewertet. Beim Weiterempfehlen

ist man eher zurückhaltend. Gut die Hälfte sieht die Schulpflegetätigkeit auch in Zukunft als Miliztätigkeit. Dieses Thema muss sicher noch näher untersucht und diskutiert werden.

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Gestaltungsempfehlungen

Diskussion über die

Zukunft der Miliztätigkeit

AnerkennungRekrutierung

Reduktion von Belastungen

Stärkung der Tätigkeits-

inhalteFührungs-

aufgaben und Rollen-

verständnis

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Gestaltungsempfehlungen („nach Aussen“) Diskussion über die Zukunft der Miliztätigkeit

Man sollte das soziale Kapital und die republikanischen Tugenden hervorheben und nicht allein auf mehr Professionalität und Qualitätssicherung abheben.

Rekrutierung Die jüngere Generation sollte vermehrt angesprochen werden. Es muss dem Vorurteil entgegnet werden, dass ein Ungleichgewicht in der

Zusammensetzung der Schulpflegen besteht. Es sollten neue Wege beschritten werden, z. B. Ausschreibungen, Einbezug

der Gemeinde etc.

Anerkennung Es bedarf einer stärkeren Anerkennung von aussen (Arbeitgeber, Kollegen,

Gesellschaft); Anerkennung von innen (Lehrpersonen) ist stärker vorhanden. Die Bildungsdirektion sollte sich in der Öffentlichkeit und besonders bei

Arbeitgebern um stärkere Anerkennung der Miliztätigkeit bemühen.

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Gestaltungsempfehlungen („nach Innen“) Stärkung der Tätigkeitsinhalte

Das Anforderungsprofil muss stärker berücksichtigen, dass Miliztätige ihre Ideen einbringen und mehr als lediglich notwendige Arbeit leisten wollen.

Erweiterte Gestaltungs-/Entscheidungsspielräume sollten besonders für Erwerbstätige die Attraktivität der Schulpflege-Tätigkeit erhöhen.

Reduktion von Belastungen Der administrative Aufwand in der Schulpflege sollte reduziert werden. Die Vorbereitung auf die Miliztätigkeit sollte verbessert werden, um

Überforderungen und Belastungen vorzubeugen; zusätzlich sollten Erfa-Gruppen angeboten und die Super-/Intervision gestärkt werden.

Führungsaufgaben und Rollenverständnis Vor dem Hintergrund des Volksschulgesetzes und der Geleiteten Schule

werden Delegation und Führungsaufgaben ins Zentrum rücken, daher empfiehlt es sich, Coaching und Konfliktmanagement anzubieten.

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Im Internet finden Sie …

den „gefüllten Fragebogen“ mit Antworthäufigkeiten und

eine kurze Zusammenfassung des Schulpflegeprojekts

unter www.pda.ethz.ch/news

Bei Fragen und Interesse an den Folien wenden Sie sich an:

E-Mail: [email protected]

Telefon: 044 632 7807

Herzlichen Dank für Ihr Interesse!


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