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Zeitschrift der IG Velo im Landkreis Lörrach †...

Date post: 10-Aug-2019
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1 VeloPost 1/2014 Zeitschrift der IG Velo im Landkreis Lörrach • www.igvelo.de Nr. 1/2014 Velo Post Der Der Schnee Schnee kommt! kommt! Oder Oder auch nicht. Die IG Velo auch nicht. Die IG Velo jedenfalls wünscht ein ru jedenfalls wünscht ein rutschfreies 2014! tschfreies 2014!
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1VeloPost 1/2014

Zeitschrift der IG Velo im Landkreis Lörrach • www.igvelo.de Nr. 1/2014

VeloPost

Der Der Schnee Schnee kommt!kommt!OderOder auch nicht. Die IG Velo auch nicht. Die IG Velo jedenfalls wünscht ein rujedenfalls wünscht ein rutschfreies 2014!tschfreies 2014!

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Vorneweg

Eineinhalb Jahre Arbeit sind es ge-worden. Seit Juni 2012 haben Uwe Petry und sein Planungsbüro VAR (Darmstadt) im Landkreis Lörrach auf den Radverkehr geschaut, auf die Re-alitäten und die Möglichkeiten. Alle Gemeinden arbeiteten mit, jeder Bür-ger konnte sich bei Regionalkonferen-zen einmischen. Im November 2013 schließlich hat der Kreistag ein 110 Seiten starkes „Radverkehrskonzept für den Landkreis Lörrach“ verabschiedet, angehängt Pläne, Kalkulationen, Maß-nahmen. Und genehmigte für 2014 schon einmal 250.000 Euro für erste Maßnahmen.

Zum Jahresende – dies zumindest war feste Absicht – sollte jede Stadt und Gemeinde noch einen individuel-len „Steckbrief“ erhalten: einen Aus-schnitt des Gesamtplans, darin mar-

Landkreis Lörrach im NetzwerkNach der Stadt Lörrach ist – im Sommer 2013 – auch der Landkreis Lörrach

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg geworden. Die AGFK-BW wurde 2010 mit der Unterstützung der Landesregierung gegründet und fördert das Radfahren als selbstverständ-liche, umweltfreundliche und günstige Art der Fortbewegung. Sie unterstützt die derzeit knapp 40 Mitglieder unter anderem bei der Öffentlichkeitsarbeit, bei der Durchführung von Forschungsvorhaben und bei der Umsetzung von konkreten Projekten.

Wir mischen uns ein – auch 2014

Das Jahr 2013 hatte sich für uns IG Velo-Aktive recht gut angelas-sen, schien doch endlich der Fahr-radfrühling anzubrechen. Manche Projekte sind angelaufen, zum Bei-spiel in Lörrach die Einstellhalle am Bahnhof. Rheinfelden scheint noch besser in Fahrt zu kommen, und im Landratsamt ist wieder jemand für den Radverkehr zuständig.

An Radwegekonzepten, Master-plänen und Ideen mangelt es nicht mehr. Ab jetzt gilt es mutig und ohne Zögern umzusetzen und nicht im Klein-Klein hängen zu bleiben. Der Schwung darf nicht verloren gehen.

Vieles läuft noch immer unbefrie-digend. Als Beispiel sei der Radweg bei der Zollfreien genannt. Da ver-suchten wir jahrelang, die Radweg-planung zur umstrittenen Straße einzusehen. Dann war es vor zwei Jahren so weit. Man zwackt sich mehrmals knappe Zeit (man ist ja nicht hauptberuflich IG Velo-Ver-treter) fürs Durchsprechen der Pläne mit den Behörden ab, bringt Verbes-serungsvorschläge, geht Kompro-misse ein und muss dann am Ende erkennen, dass nicht so wie geplant gebaut wurde (warum muss das ei-gentlich die IG Velo feststellen?): nur ein halber Meter Abstand zum Geh-/Radweg entlang der B 317 (Zollfreie Straße) in Höhe Hammerstraße! Bei einer der am stärksten frequentierten Radstrecken im ganzen Landkreis.

Das Regierungspräsidium wiegelt ab. Nach einer Verkehrsschau kommt es zum Ergebnis, es handle sich um einen Fussweg, auf dem Radfahren zugelassen sei! Der Weg sei entspre-chend den Normen gebaut und keine Änderung notwendig. „Es wird kei-ne Gefahr gesehen“. Ja, Freiburg ist weit weg. Eine Ohrfeige für jeden, der sich ehrenamtlich einbringt.

Trotzdem, wir lassen uns nicht entmutigen. Es gibt auch gute Bei-spiele, wie öffentliche Verwaltun-gen mit uns zusammenarbeiten. Wir jedenfalls werden uns 2014 erneut einbringen und einmischen. Und wir werden einfordern, was in den Kon-zepten und Plänen verabschiedet wurde. Dies im Wissen, dass es hin und wieder Rückschläge und Frust geben wird. Thomas Hofmaier

Ärmel hoch – und los geht‘s

kiert Pendlerrouten und Basisrouten, darin die nötigen Verbesserungen, die Prioritäten und Kosten. In jeder Kom-mune will Leonie Wiesiollek, die Rad-verkehrsbeauftragte im Landratsamt, über den Steckbrief reden.

Der Landkreis Lörrach versteht sich bei der Umsetzung des Radverkehrs-konzepts in erster Linie als Koordina-tor und Moderator. Welche der vielen Vorschläge tatsächlich umgesetzt wer-den, hat der Landkreis nur bedingt in der Hand. Er wird die verschiedenen Straßenbaulastträger beraten und mit ihnen die Planungen abstimmen – also mit den Kommunen, dem Land Baden-Württemberg und dem Bund.

Unterm Strich sieht das Radverkehrs-konzept Arbeiten für 38,4 Millionen Euro vor. Die Investitionen sollen sich auf die nächsten 15 Jahre verteilen. Auf

993 Dinge verbessern und 108 Lücken schließen: Jetzt

ist das Radverkehrskonzept für den Landkreis Lörrach fertig.

Mit dem Velo von Maulburg über den Dinkelberg nach Rheinfelden: eine jener drin-gend benötigten Radrouten, die nun auch im Radverkehrskonzept zu fi nden sind.

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Leonie WiesiollekSeit Herbst 2013 hat der Land-

kreis Lörrach eine Radverkehrsbe-auftragte: Leonie Wiesiollek. Sie ist in Sulzburg aufgewachsen, studierte Architektur und Stadtpla-nung, arbeitete zwei Jah-re lang in Hannover bei einem Planungsbüro für Radverkehr, anschließend als Klimaschutzberaterin. Als Gast in einer IG Velo-Vorstandssitzung stellte sie ihre neue Aufgabe im Fachbereich Verkehr + Straßen des Landratsamts vor: Hier wird sie daran arbeiten, das Radverkehrskonzept des Landkreises Lörrach Schritt für Schritt in die Wirklichkeit umzusetzen. Dafür will sie die bewährte Zusammenarbeit von Landratsamt und IG Velo fortset-zen; Norbert Cornelsen ist im Verein der zuständige Mann.

Ein erstes Treffen gab es bereits, Thema war vor allem das Radver-kehrskonzept. Der Landkreis will die Umsetzung starten und hat im Haus-halt 2014 erste Mittel bereitgestellt. Die wenigsten Baumaßnahmen liegen

Der Gutachter hat im Radverkehrs-konzept des Landkreises aufgelis-tet, wo Lücken in Pendlerrouten zu schließen sind: Maßnahmen von überregionaler Bedeutung, die wir hier größtenteils aufzählen.• Am Hochrhein: Radweg zwischen Grenzach-Wyhlen und Rheinfelden entlang der B34; zwischen Rheinfel-den und Lörrach über den Dinkelberg hinweg entlang der B316; ebenfalls über den Dinkelberg zwischen Rhein-felden und Maulburg (beide Routen böten sich insbesondere für Pedelecs an); als dritte Dinkelbergroute die

den Bund entfallen 8 Millionen Euro (Maßnahmen entlang von Bundesstra-ßen), auf das Land 5,6 Millionen, auf den Landkreis 4,6 Millionen und auf die Gemeinden 20 Millionen – weil die Gemeinden jedoch mit 50-prozentiger Förderung rechnen dürfen, könnten sie mit der Hälfte, also 10 Millionen aus den eigenen Kassen auskommen.

Die Arbeit am Konzept hat gezeigt, dass die allermeisten Gemeinden auf den Zug aufspringen und in den Rad-verkehr investieren wollen: nicht nur für neue Routen und Lückenschlüs-se, sondern auch in Abstellanlagen, Schließfächer, Öffentlichkeitsarbeit. Der Landkreis Lörrach will 250.000 Euro im Jahr 2014 für den Radver-kehr ausgeben. Rasch zu verwirklichen wäre eine noch bessere Ausschilde-rung. Auch in gute Abstellanlagen an kreiseigenen Gebäuden (siehe Seite 7) ließe sich leicht und sinnvoll investie-ren. (wg)

INFODer Landkreis hat während des gesam-ten Entstehungsprozesses den Zugriff auf Pläne zum Radverkehrskonzept ermöglicht. Auch das fertige Konzept kann als PDF heruntergeladen werden: www.loerrach-landkreis.de/servlet/PB/show/1649719/2013-11-06_Abschluss-bericht_RVK_Lkr_L_VAR.pdf

Vorgestelltaber in der Verantwortung des Land-kreises, so dass die Maßnahmen noch mit den Gemeinden und Städten ab-gesprochen werden müssen.

Um einen nächsten Schritt zu ge-hen, wird für 2014 in Erwägung gezo-

gen alle Pendler- und Ba-sisrouten, die heute schon auf Radwegen verlaufen, auszuschildern. Dabei sol-len die heute schon exis-tierenden Ausschilderun-gen für die touristischen Routen (wie zum Beispiel der Wiesentalradweg) in das neue Geflecht einge-bunden werden.

Die IG Velo wird sich auch zukünftig in das Projekt einbrin-gen und sich auf Landkreisebene mit Leonie Wiesiollek alle zwei Monate bei einem Treffen absprechen. Dabei, so wurde verabredet, sollen nicht nur Themen des Radverkehrskonzepts be-sprochen werden. Vielmehr soll der Bogen rund um das Radfahren im Landkreis gespannt werden.

Im Übrigen: An Ortskenntnis fehlt es Leonie Wiesiollek nicht, und Fahr-räder (fünf an der Zahl) hat sie ausrei-chend. (wg/nc)

Lücken schließen – und wo vor allem?von Schwörstadt nach Schopfheim.• Unteres und Mittleres Wiesental: Radweg zwischen Lörrach-Stetten und Riehen rechts der Wiese; direkte und geradlinig verlaufende Pendler-achse in Lörrach östlich der Bahnlinie (Aufwertung zum Beispiel als „Fahr-radstraße“); Umfahrung der Lörracher Fußgängerzone mit hochwertiger Radverkehrsführung; auf der Basler Straße Führung bis zur Schweizer Grenze; zwischen Brombach und Stei-nen eine direkte Verbindung entlang der Bahnlinie; Radwegeverbindung im Zuge der Eisenbahn-Wiesebrücke

zwischen Steinen und Maulburg.• Kandertal: Radverkehrsverbindung zwischen Kandern und Riedlingen; Ausbau Binzen-Rümmingen (Müh-lenstraße); ebenso Rümmingen-Witt-lingen (L134); Wollbach-Hammer-stein (L134); Rümmingen-Lörrach: Ausbau und Visualisierung; Inwert-setzung Fischingen-Binzen; länger-fristig Markierungen auf weiten Stre-cken der L135 zwischen Kandern und Steinen.• Kleines Wiesental: Lückenschluss nördlich Steinen bis zum Radweg nach Weitenau; Langenau-Enken-

stein und Langenau Wieslet; Anregung zum Ausbau des Fahrrad-transports im Bus. (wg)

Lücke schließen: Von Steinen her fehlt ein Radweg bis hierher zur Einfahrt in den Weg nach Weitenau (links im Bild).

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Knapper Abstand: Statt zunächst ge-planten 1,50 Meter liegen nur 50 Zenti-meter zwischen der Zollfreien Straße und Geh-/Radweg. Wer von Süden kommt, vielleicht noch in der Dämmerung von Scheinwerfern geblendet, darf sich keinen Fehler erlau-ben.

Die wichtige Radroute an der Wie-se, von Stetten hinüber in die Schweiz: lediglich ein Fußweg, auf dem Radfah-ren nur zugelassen ist? Später mehr zu dieser erstaunlichen Einordnung sei-tens des Baureferats beim Regierungs-präsidium Freiburg.

Vorneweg aber ein kurzer, auch nicht begeisternder Rückblick. Die be-reits Jahre alte Unterführung der Zoll-freien Straße, in Höhe Landesgrenze: nicht großzügig genug gebaut für die vielen Fußgänger, Radfahrer, Skater. Die Zufahrt zur Unterführung, von Sü-den her: nur auf Grund einer Interven-tion von IG Velo und Stadt Lörrach im letzten Moment doch noch ohne enge Kurve angelegt und passabel. Und nun, ein neues Ärgernis: Die Zufahrt von Norden her ist nach dem Urteil der IG Velo zu dicht an die Bordsteinkante der Zollfreien gelegt.

Damit war nicht zu rechnen gewesen. Im Februar 2013 hatte das Regierungs-präsidium (als Bauträger der Zollfreien) seine Entwurfsplanung für diesen Bau-abschnitt vorgelegt. Die sah für Rad-fahrer ordentlich aus, vor allem: Zwi-schen Straße und Geh-/Radweg sollte ein Grünstreifen von nicht weniger als 1,50 Meter angelegt werden.

Im Herbst 2013 ist gebaut worden, und der Abstand schrumpfte auf vier Reihen Pflastersteine: einschließlich Bordstein sind das nur 50 Zentime-

Nachlässig gebautNachlässig gebautDie IG Velo ist verärgert über das Regierungspräsidium Freiburg

und dessen Radweg neben der Zollfreien Straße in Stetten.

UnverfrorenBei der IG Velo (Ortsgruppe

Lörrach) hat sich federführend Daniel Bauer des Themas Radfah-ren an der Zollfreien Straße an-genommen. Hier sein Kommentar zum E-Mail von Bernd Murgul (Regierungspräsidium Freiburg).

„Das ist wohl kaum mehr als rei-ne Pflichterfüllung einer bürgerfer-nen Behörde. Wenn nötig, definiert man sich auch gleich noch seine eigenen Normen.

Bei der öffentlichen Vorstellung der Pläne zeigt man einen Plan mit Radweg (laut Legende) und 1,50 Meter Abstand zur Fahrbahn. Hinterher verteilt man die Flächen einfach neu (1,00 Meter als neuer Fahrbahnteiler, den keiner braucht) und behauptet unverfroren, der Weg daneben sei ja nur ein Fuß-weg. Was lernt man daraus: Die B 317 hat dort gar keinen Radweg, und der Fußweg ist auch nicht für Radfahrer geplant worden.

Es sollten einfach mal ein paar Radfahrer mehr die Fahrbahn be-nutzen – ganz legal. Da Radfahrer dort im Gegenverkehr nicht über-holt werden können/dürfen, führt das auch gleich zu einer deutlichen Verkehrsberuhigung. Von Amts-wegen wäre die Verkehrsbehörde sowieso schon gehalten, Maßnah-men zur Verkehrssicherheit zu prü-fen, zum Beispiel Tempo 30 anzu-ordnen oder den Bau eines ‚echten’ Radwegs anzuregen.“

Angemerkt

ter. „Sicherheitsstreifen“ könne man das nicht nennen, schrieb die IG Velo an Bernd Murgul, beim Regierungs-präsidium Leiter des Baureferats Süd. Schließlich ist zu bedenken: Auf dem Weg kann es sehr eng zugehen; aus der Schweiz kommende Radler haben ganz rechts zu fahren – ein Fehler kann zum Sturz auf die Fahrbahn führen. Lebens-gefährlich.

Die IG Velo hat Anfang November, rasch nach dem Bau, vom Regierungs-präsidium eine Korrektur gefordert: Der Weg müsse verlegt werden, um den im Entwurfsplan eingezeichneten Sicherheitsabstand zu ermöglichen; oder aber zum Fluss hin verbreitert werden, um zwischen Straße und Weg den Platz für ein durchgehendes Ge-länder zu gewinnen.

Eine E-Mail überraschtVor Weihnachten hat Bernd Mur-

gul geantwortet, im Anschluss an eine Verkehrsschau am 12. Dezember (zu der die IG Velo nicht eingeladen war). Das E-Mail im Wortlaut:

„Die angekündigte Verkehrsschau hat am 12.12.13 stattgefunden mit fol-gendem Ergebnis: Die Teilnehmer sind sich einig, dass es sich um einen Fuss-weg handelt, auf dem das Radfahren zugelassen ist. Wenn der Weg entspre-chend den Normen gebaut ist, dann ist keine Änderung notwendig. Es wird

keine Gefahr gesehen. Weiter-hin wird auf den Weg zwischen der Landesgren-ze und der Ham-merstraße ver-wiesen, der jetzt nach Fertigstel-lung einen Teil des Radverkehrs aufnimmt.

So sah noch der Entwurfsplan aus – mit beruhigender Abstands-fl äche (gelb) zwischen Fahrbahn und Fuß-/Radweg (rot).

Aussage unseres Planungsreferats: Wir befinden uns verkehrsrechtlich in-nerhalb der OD; somit sind 0,5 m seit-licher Sicherheitsstreifen regelkonform nach ERA 2010.“ (wg)

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Links der Wiese, zur Landesgrenze hin, ist die Velo-Pendlerroute ungenü-gend erneuert worden. Zum Ärger über den Bauträger Regierungspräsidium gesellt sich Verblüffung über Lörrachs Oberbürgermeisterin: Die Stadt werde das Projekt aufgeben, rechts der Wiese einen zweiten Radweg in die Schweiz hinein zu bauen, erklärte Gudrun Heute-Bluhm im Dezember während der Haushaltsdebatte im Gemeinde-rat: Zu viele private Grundstückseigentü-mer müssten in einen Ausbau einbezogen werden; einige Eigen-tümer hätten deutlich signalisiert, dass sie keinen Grund und Bo-den abgeben wollten.

In einem Schreiben an Bürgermeister Mi-chael Wilke hat Gerd Wernthaler einige Fragezeichen hinter die überraschende Be-merkung der Oberbür-germeisterin gesetzt. Nach dem Wissen der IG Velo gibt es nur ein einziges Grundstück, das im Weg liegt (al-lerdings führt ein jetzt

Zweiter WegParallel zur Fertigstellung der Zollfreien Straße ist ein neuer Geh- und Fußweg angelegt worden. Aus der Schweiz kommend, muss man nicht mehr zwangsläufi g links durch die Unterführung, sondern kann rechts entlang der Lärmschutzwand zur Hammerstraße und weiter nach Stetten fahren. Die Steigung fordert den Radfahrer heraus. Für Rollstuhlfahrer könnte sie zu heftig sein.

Radweg rechts der Wiese – gekippt?Laut Oberbürgermeisterin will

Lörrach keine zweite Route

über die Grenze schaffen.

schon bestehender Weg bereits über dieses Grundstück hinweg). Es müss-ten Wegerechte geprüft werden, so Wernthaler. Wenn die nicht reichten und keine Einigung zu erzielen sei, wären Alternativen zu prüfen – zum Beispiel eine Führung des Weges direkt an der Grundstücksgrenze vorbei im Hochwasserbett der Wiese.

Erstaunt ist die IG Velo, weil sie zu-vor in keinem Gespräch mit dem für Radverkehr zuständigen Fachbereich von einem Aus für den Radweg rechts der Wiese gehört hatte. Die IG Velo drängte im Rathaus darauf, möglichst ohne Zeitverzug das Gebiet beim Stet-

tener Wuhr ökologisch prüfen zu las-sen und dafür das Geld im Haushalt 2014 bereitzustellen. Mit Gutachten soll klargestellt werden, ob ein We-gebau ein vertretbarer Eingriff in die Natur wäre.

Grundsätzlich hält die IG Velo eine zusätzliche Route an der Wiese für notwendig. Denn die Verbindung links der Wiese, entlang der Zollfreien Stra-ße, ist schon heute stark belastet. Auch im eben vorgelegten Radverkehrskon-zept des Landkreises Lörrach wird ein Weg rechts des Ufers als wichtige Ver-besserung der Pendlerroute entlang der Wiese gewertet. (wg)

Rechts der Wiese unter der Eisenbahnbrücke hindurch: ein Radweg hier ist leicht vorstellbar.

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Zuhauf nutzen radfahrende Pendler die Bergstraße – weshalb die IG Velo vorgeschlagen hat, diese Bergstraße als Fahrradstraße auszuweisen: Dann dürften zwar immer noch Autos unter-wegs sein (höchstens mit Tempo 30), aber Radler bekämen klaren Vorrang. Die Bergstraße als Fahrradstraße: Das wäre, urteilt die IG Velo, ein starkes Signal für eine umfassende Förderung des Radverkehrs, wie sie 2013 mit dem städtischen „Masterplan Mobilität“ be-schlossen worden ist.

Die Stadtverwaltung fängt etwas kleiner an. Sie hat im November 2013 den asphaltierten Weg entlang des Rosenfelsparks als Fahrradstraße aus-geschildert mit dem Zusatz: Anlieger frei. Die neue Regelung solle für mehr Verkehrssicherheit sorgen, steht in der Pressemitteilung aus dem Rathaus. Bei der Zufahrt von der Schillerstraße her, noch vor dem Fahrradstraßen-Schild,

Fahrradsträßchen

Lörrach hat

beim Rosenfels-

park eine erste

Fahrradstraße

ausgeschildert

– sehr beschei-

den, zumindest

ein Anfang.

sollen Eltern ihre Schulkinder aus dem Auto aussteigen lassen und wie-der wenden. Eine Durchfahrt von der Schillerstraße zur Schützenstraße ist Autos nicht möglich. Das war sie aller-dings zuvor auch nicht.

Von der IG Velo war kein lautes Bravo zur Fahrradstraße bzw. dem Fahrradsträßchen zu hören, stattdes-sen etwas Verwunderung (verändert „Fahrradstraße“ dort wirklich etwas?) und Bedauern (weil nicht gleich eine wichtigere Straße ausgewählt wur-de, in Kauf nehmend ein kommunal-politisches Knurren). Im Fachbereich Straßen-Verkehr-Sicherheit hat das für leichte Irritation gesorgt.

Fazit hier in der VeloPost: Ein großer radverkehrspolitischer Sprung war’s nicht. Eher ein sanftes Bekanntmachen mit dem Thema „Fahrradstraße“, be-gleitet von gut gemachter Aufklärung: In einem kleinen Flyer (unter anderem

an den Schulen des Campus Rosen-fels verteilt) sind viele gute Gründe für Fahrradstraßen nachzulesen. Au-ßerdem die Regeln: In Fahrradstraßen haben Radler Vorrang und dürfen ne-beneinander fahren; sind Autos zu-gelassen, dürfen sie Radfahrer nicht gefährden, nicht behindern – und bei Tempo 30 ist Schluss. (wg)

Mit einem kleinen Flyer informierte die Stadt Anlieger und Schüler über Vorteile und Rechtslage einer Fahrradstraße.

2014 bringt Lörrach ...... Schutzstreifen auf beiden Seiten der Tumringer Straße, durchgehend zwischen Wiesebrücke und Berliner Platz: Der Gemeinderat hat 120.000 Euro dafür genehmigt, wie von der Verwaltung beantragt.

... die Velöhalle, eine Einstellhalle für rund 100 Fahrräder nördlich von Hauptbahnhof und Velostation Velö. Der Bau läuft seit Herbst..Bald mit Schutzstreifen: die Tumringer Straße.

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Lörra

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In Lörrach weist die Radroute an der Wiese auch Anfang 2014 noch diese eine Qualitätslücke auf: Beim Fuß-ballplatz des SC Haagen ist die Brücke über den von der Wiese abzweigenden Kanal viel zu schmal, zudem sichtbar marode; und von da an flussaufwärts zeigt sich der Rad- und Fußweg immer noch sehr schmal und ohne feste As-phaltdecke. Im Rathaus wird nicht erst seit gestern Geld für eine breitere Brücke und für Wegebau bereitgehalten – aber schwierig machen es die Eigentums-verhältnisse: Der am Kanal produzierende Kraftwerksbe-sitzer redet mit, die Verhandlungen harzen immens. Klaus Dullisch (Fachbereich Straßen-Verkehr-Sicherheit) rechnet

Schön und vorbildlich: die neuen Radständer unter den Arka-den der Sparkasse.

Schon immer untauglich: die Felgenklemmer des Landratsamts. Ihre Tage sollen gezählt sein.

Die Führungsspitze der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden konnte sich den lange vergeblich vorgebrachten Argu-menten für eine zeitgemäße Unterbrin-gung der Fahrräder von Kunden nicht länger verschließen. Prof. Fritz Wil-helm, der Architekt des Hauses, erhielt den Auftrag, eine gestalterisch und funktional befriedigende Lösung zu finden. Bei einem Ortstermin, zu dem Michael Schleith (Leiter Marketing) dankenswerterweise auch den Initiator dieses Projekts und Gerd Wernthaler als Vertreter der IG Velo eingeladen hat-te, stellte Fritz Wilhelm seine Planung

Bohren – mit schönem ErfolgRadfahrer sollten sich einmischen! Ihre Erfolge können schön

anzuschauen sein – so wie die Radständer der Sparkasse Lörrach-

Rheinfelden. Hanspeter Bartsch berichtet über seine Initiative.

vor. Anregungen aus Radlersicht (vor allem: eine Absenkung der seitlichen Rohre) wurden nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern, wie jetzt zu sehen ist, auch technisch gekonnt umgesetzt.

Es zeigt sich hier beispielhaft, dass beharrliches Nachfragen bei den richti-gen Leuten, teilweise ironisch schmun-zelnd formuliert, letztendlich doch sei-ne Früchte tragen kann. Das Ergebnis: Zwei Abstellanlagen aus eloxiertem Stahl für jeweils zwölf Fahrräder ste-hen nun – regengeschützt unter den Arkaden – auf der Vorderseite und Rückseite der Sparkasse zur Verfü-

gung: schlicht, ele-gant und funktional. Und werden, wie der Augenschein zeigt, gerne angenom-men. Schön wäre es, wenn die Sparkasse auch ihre Filialen

mit dieser Errungenschaftt ausstatten würde.

Enorm nun der Kontrast zu den Abstellmöglichkeiten nebenan beim Landratsamt: Die dort installierten berüchtigten Felgenklemmer bzw. Felgenverbiegeranlagen sind einer Kreisverwaltung, die gerade ein fort-schrittliches Fahrradverkehrskonzept auf den Weg gebracht hat, nicht wür-dig. „Wir machen da ganz sicher was anderes, das wird eines der ersten Projekte sein“, erklärt Leonie Wiesiol-lek. Vor wenigen Wochen hat sie die Arbeit als Radverkehrsbeauftrage des Landkreises Lörrach begonnen.

Neue Brücke, neuer Weg?

für 2014 trotzdem mit neuer Brücke. Und der Wieseweg? Der könnte, alternativ zum Hochwasserdamm, auch für ein kurzes Stück am Fuß des Damms geführt werden (auf unserem Foto rechts der Vereinsgebäude des SC Haagen). Abseits vom Einflussbereich des Kraftwerkbetreibers. (wg)

Feierabend in Lörrach – und los!

Volkshochschule Lörrach und IG Velo bieten im Frühjahr erneut Fei-erabendfahrten in die Region an, an der Spitze Tourenführer der Ortsgrup-pe. Die Termine, die Anmeldung: alles dem nächsten Programm der VHS zu entnehmen sowie: www.igvelo.de

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Lörrach. Der stark befahrene Radweg zwischen Brombach und Steinen führt gleich hinter Brombach über die Wiese-brücke – und dort über eine konstrukti-onsbedingte Fuge. Sie ist als Höhenun-terschied im Asphalt spürbar und kann unter Umständen sogar gefährlich sein für den, der (im Dämmerlicht vielleicht) an der Kante entlang schrammt. Warum nicht ausgleichen mit jener Masse, die in Lörrach für sanfte Rampen an Bordsteinkanten verwendet wird?

Lörrach. VeloPost-Leser Jens Lohr-mann hat in einer E-Mail unter anderem darauf hingewiesen, dass sich der „Kanalweg“ – zwischen Hammerstraße und Dammstraße – allmählich in seine Bestandteile auflöse. Tatsächlich sind Schlag-löcher und weitere Brüche in der Asphaltdecke ein Ärgernis auf der wichtigen Route vom Wieseweg nach Stetten hinein.

Weil am Rhein. Welchen Zweck erfüllen die zwei Steinblöcke in Weil am Rhein-Friedlingen an der Hauptstraße/Ecke Kleinhüninger Straße? Hier befindet sich ein Gehweg, der auch von den Velofahrern genutzt werden darf.

Weil am Rhein. Die Fahrrad-ständer vor dem Rhein-Center in Weil-Friedlingen stören unseren Leser Torsten Kühn seit Jahren (und nicht nur ihn!). Schon 2007 schickte er an Center-Manager Merz das Foto von Bügelständern in der Weiler Hauptstraße; Rü-ckenstärkung erhielt Kühn damals von Bürgermeister Eberhardt. 2012 hakte Torsten Kühn mit weiteren guten Beispielen bei Merz nach. Geschehen ist nichts beim Rhein-Center, wie unser Foto zeigt.

Kandertal. Die Stadt Kandern hat den 1.700 Meter langen Radweg talabwärts bis Ham-

merstein mit einer neuen Decke versehen lassen. Die von Rad-fahrern lange erwar-tete, unumgängliche Sanierung hat knapp 100.000 Euro gekostet.

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Grenzach-Wyhlen. Da in absehbarer Zeit die „B34 neu“ nicht kommt und mit der Sanierung der Kessler-Grube begonnen wird (mit vermutlich erhöh-tem Verkehrsaufkommen), wird die IG Velo-Ortsgruppe in Zusammenar-beit mit der Gemeindeverwaltung für die Sicherheit der Radfahrer (in der Köchlinstraße und in der Emil-Barell-Straße) entsprechende Änderungen bei der überholten Beschilderung und Markierung ausarbeiten.

Rheinfelden. Solche Bü-gelstangen als Bremse und Vorsichtsmaßnahme an abschüssigen Kreuzun-gen mögen Radfahrer gar nicht. So auch nicht bei der Unterführung bei der Wiechsmühle. Nun wurden

die Stangen weiter aus-einandergesetzt, so dass zwar abgebremst werden muss, aber ein Durchfah-ren ohne Slalomkünste nun möglich ist.

Rheinfelden. Schon eine ganze Zeit wird an der Römerstraße die Brücke beim Schwarzen Weg erneuert. Für den motorisierten Verkehr ist alles gesperrt. Für Radfahrer wurde eine provisorische Umfahrung eingerich-tet, zwar nicht komfortabel und auch nicht signalisiert – aber wir müssen keine langen Umwege machen.

Rheinfelden. Neu angelegt wurde ein Radstreifen in Minseln. Obwohl er sicher auch die Geschwindigkeit der Autos verringern soll, wird hier signa-lisiert: Radler, euch gehört ein Teil der Straße und hier seid ihr willkommen.

Grenzach-Wyhlen.Als der Schutz-streifen auf der Nordseite der B34 angebracht war, vom Bahnübergang Hörnle bis zum Zoll Grenzacher Horn, hat die Gemeinde auf der ehemaligen LKW-Parkspur eine „Kurzparkzone für 30 Minuten“ ein-gerichtet, wie auf der Hinweistafel beschrieben. Leider kommt es trotz-dem immer noch vor, dass zumeist Schweizer zum Abstempeln der grü-nen Zettel und besonders Kurierfah-rer auf dem Schutzstreifen für Rad-fahrer verbotenerweise parken. Auch fahren immer noch einige Radfahrer in Richtung Basel nicht auf dem Schutzstreifen auf der Nordseite der B34 sondern auf dem südlichen Gehweg, obwohl dieser nur in anderer Richtung freigegeben ist.

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IMPRESSUMVELOPOST: Zeitschrift der IG Velo, erscheint vierteljährlich. Der Preis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

HERAUSGEBER: IG Velo im Landkreis Lörrach. Postanschrift: Postfach 1702, 79507 Lörrach. Telefon & Fax: 07621-44446. E-Mail: [email protected]

REDAKTION: Wolfgang Göckel (wg/verantw./[email protected]), Thomas Hofmaier (th/E-Mail: [email protected]). Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jürgen Wiechert (wie), Bern-hard Braun (bb), Wolfgang Gorenfl o (lo),Hanspeter Bartsch, Tim Nagengast

ANZEIGEN: Wolfgang Göckel(E-Mail: [email protected])

DRUCK: Druckerei Weber, Lörrach

AUFLAGE: 3.300

Einen sicheren Schulweg fordern Märkter Eltern für ihre Kinder, die mit dem Velo zum Schulzentrum nach Efringen-Kirchen fahren. In den Som-mermonaten nutzen einige Schüler aus dem Weiler Ortsteil Märkt die Route über den benutzungspflichtigen Rad-weg an der rechten Seite der Kreisstra-ße in Richtung Eimeldingen. Kurz nach dem Ortsausgang von Märkt überque-ren sie die Kreisstraße, um auf den ge-genüberliegenden Feldweg (er ist teil-weise asphaltiert) zu gelangen, der sie nach Efringen-Kirchen führt.

Diese „wilde“ Überquerung der Kreis-straße stellt für die Schüler eine Gefahr dar, weil sie mit dem Velo eine Rampe überwinden müssen, um auf die Kreis-straße zu gelangen – und sie ist zudem an diesem Standort schlecht einsehbar. Die Geschwindigkeit für Fahrzeuge ist auf diesem Streckenabschnitt auf 70 km/h begrenzt.

Das Landratsamt hat die Gefahren-stelle mittels Holzzaun abgesperrt, um ein weiteres Überqueren der Kreisstra-

Zur Sicherheit ein neuer WegVon Märkt zur Schule nach Efringen-Kirchen: ein Thema mit Weiterungen und hoffentlich gutem Ende.

Die Kreisstraße zwischen Märkt und Eimeldingen mit dem Holzzaun, der Radfahrer von „wildem“ Überqueren abhalten sollte – mit mäßigem Erfolg.

ße zu verhindern. Das hinderte Schü-ler jedoch nicht daran, sich nach der Absperrung einen neuen Trampelpfad zu suchen, um weiterhin hier die Kreis-straße queren zu können.

Für eine grundsätzliche Nutzung der Verbindungsstraße von Märkt nach Efringen-Kirchen, das „Promillesträß-chen“ (es ist im neuen Radverkehrskon-zept des Landkreises als Basisroute für Radfahrer ausgewiesen), gibt es Wider-stand durch eine Elterninitiative. Eine angedachte Sperrung dieser Straße für

den Fahrzeugverkehr, um dem Schü-lerverkehr einen gefahrlosen Schulweg zu ermöglichen, wird als nicht prakti-kabel angesehen und verworfen.

Aus Sicht des Ortschaftsrats Märkt wäre eine mögliche Lösung, einen etwa 250 Meter langen Weg anzulegen zwi-schen der Straße nach Efringen-Kir-chen und dem Feldweg in nördlicher Richtung der Kreisstraße. Zu diesem Ergebnis kamen bei einer Besprechung Mitte November auch Vertreter der Gemeinden, des Landkreises, der Poli-zei sowie der IG Velo. Somit wird die Stadt Weil am Rhein eine Grobplanung mit Kostenschätzung für diesen vorge-schlagenen Rad- und Fußweg mit As-phaltdecke erarbeiten.

Die IG Velo befürwortet diese Va-riante ebenfalls, da sie aus Sicht des Radfahrers sicherer erscheint als das Promillesträßchen. Bleibt nur zu hof-fen, dass sich trotz vorgesehener As-phaltierung die Kosten im Rahmen halten. (wie)

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Das Fahrrad ist das ideal ergänzende Verkehrsmittel für den öffentlichen Verkehr. Es erweitert den Einzugsbereich rund um Haltestellen beträchtlich, bringt also zusätzliche Fahrgäste zu den Zügen des Nahverkehrs wie auch zu den Linienbussen.

Deshalb ist die IG Velo weiterhin sehr bestrebt, dass an Bahnhöfen sichere und hochqualitative Abstellanlagen in-stalliert werden, zum Beispiel in Gestalt von Veloboxen: Pendler zur Arbeit oder Schule sollen ihre Fahrräder sicher vor Diebstahl und parken können. Und geordnetes Parken der Fahrräder sorgt für ein besseres Erscheinungsbild der Bahnhöfe.

Beim neuen Omnibusbahnhof am Bahnhofsvorplatz in Ei-meldingen drängt die Interessengemeinschaft seit Planungs-beginn darauf, dass hier Veloboxen wie auch Abstellanlagen

Ab in die Box

In Eimeldingen gibt

die IG Velo Geld für

sichere Abstellplätze.

Der Bahnhofsvorplatz von Eimeldingen ist noch ein Provisorium. Die Veloboxen werden zunächst voraussichtlich auf Höhe des barrierefreien Auf-/Abganges installiert.

installiert werden. Durch eine probeweise aufgestellte Velo-box im Frühjahr 2010 konnten bereits Interessenten gewon-nen werden.

Hoffnungen haben sich zerschlagen, dass Gelder aus dem Agglomerationsprogramm des Schweizer Bundes bewilligt werden. Eine weitere Option für die Gemeinde Eimeldingen ist der Basler Pendlerfonds, der speziell für solche Projekte bereit steht, um die Zahl der Autofahren nach Basel zu be-grenzen.

Auch die IG Velo hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten ver-sucht, das Vorhaben in Eimeldingen zu unterstützen. Die Firma Glatt in Binzen erklärte sich auf Initiative der Interes-sengemeinschaft bereit, für die Beschaffung von Veloboxen 2.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Eine weitere Velobox wird von der IG Velo bezahlt. Die Gemeinde Eimeldingen erklärte sich bereit, ebenfalls eine Velobox zu finanzieren sowie den Unterbau.

So könnten in den nächsten Wochen – noch während des Bauprovisoriums – vier Veloboxen vorübergehend auf Höhe des barrierefreien Auf-/Abganges (auf Höhe der Fußgänger-ampel an der B 3) errichtet und an Interessenten vermietet werden. Damit wäre ein erster kleiner Schritt getan mit der Zuversicht, dass weitere Zuschüsse bewilligt werden und Geld bereitgestellt wird. (wie)

IG Velo stellt auf SEPA umLiebes IG Velo Mitglied,

die IG Velo hat begonnen, das neue SEPA-Last-schriftverfahren für den Lastschrifteinzug der Mitglie-derbeiträge (der nächste Einzug erfolgt im Frühling 2014) um zusetzen. In Übereinstimmung mit den neu-en europäischen Bestim-mungen erlaubt das SE-PA-Lastschriftmandat uns und Ihnen auch weiterhin, die Mitgliederbeiträge au-tomatisch einzuziehen.

Ihre vorhandene Bank-verbindung wird automa-tisch in das neue SEPA-Format umgewandelt. Sie müssen nichts tun. Wir sind aber verpflichtet, Ihnen die Umstellung mitzuteilen, was wir hiermit tun. Bei Fragen dazu: [email protected] oder Tel: 07621-44446.

Ihr Team der IG Velo

12 VeloPost 1/2014

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Im Landkreis Lörrach sind Schutz-streifen für Radfahrer bereits weit verbreitet: kostet nicht viel und der Sicherheitsgewinn ist beachtlich. Ein Hindernis für noch häufigere Mar-kierung sind geringe Straßenbreiten. Experten forderten bisher immer eine Mindestbreite von sieben Metern.

Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad-freundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) hat Lösun-gen für schmale Straßen erforschen lassen und im Dezember 2013 ein Gutachten vorlegen können. Das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen (SVK) aus Aachen untersuch-te auf Modellstrecken (unter anderem in Lörrach), welche Schutzstreifen sich auf schmalen Fahrbahnen am besten eignen: einseitige, beidseitige oder sol-che, die abwechselnd auf der einen und der anderen Straßenseite markiert sind – wie in der Mühlestraße in Lörrach-Tumringen.

Schon 4,10 Meter reichenDas Gutachten hat klare Ergebnisse

gebracht. So schnitten Strecken mit beidseitigen Schutzstreifen hinsicht-lich der Verkehrssicherheit besser ab als die Strecken mit einseitigen und mit die Seite wechselnden Schutzstrei-fen. Bewertet wurden beidseitig ange-legte Schutzstreifen auf Straßen mit Kernfahrbahnen bereits ab 4,10 Meter Breite und Verkehrsmengen bis 12.000 Kraftfahrzeugen am Tag. Auf solchen Strecken kann der Gutachter Schutz-streifen empfehlen.

Auf Strecken mit einseitigen und ebenso mit die Seite wechselnden, also alternierenden Schutzstreifen stehen den positiven Veränderungen Nach-teile gegenüber, die das Ergebnis des gesamten Streckenabschnittes neutra-lisieren. Alternierende Schutzstreifen werden in der Praxis nicht richtig ver-standen. Weder einseitige noch alter-nierende Schutzstreifen werden vom Gutachter empfohlen. Seine Ergebnisse in Kürze: • Die Akzeptanz der Fahrbahnnutzung kann mit beidseitigen Schutzstreifen deutlich gesteigert werden. • Die durchschnittliche Fahrgeschwin-digkeit des Kfz-Verkehrs sank auf allen

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Sieben Meter braucht es nichtSchutzstreifen sind einfache Hilfen. Funktionieren auch bei

schmäleren Straßen, versichert ein neues Gutachten.

In der Mühlestraße von Tumringen wurde vor Jahren bereits versuchsweise ein die Seiten wechselnder Schutzstreifen markiert (unser Foto entstand 2008). Das neue Gutachten sagt: Durchgehende Schutzstreifen auf beiden Seiten sind sicherer – und sie funktionieren auch bei schmalen Straßen (wie der Mühlestraße).

Strecken nach Markierung der Schutz-streifen. Je schmaler die Kernfahrbahn, desto deutlicher wurde dieser Effekt. Die besten Ergebnisse erzielten Stre-cken mit beidseitigen Schutzstreifen. • Grundsätzlich wurden Schutzstreifen mit 1,40 Meter oder breiter hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Verkehrssicher-heit besser bewertet als Schutzstreifen mit Mindestmaß 1,25 Meter.

Klares Fazit Das Ergebnis fasst Ralf Kaulen (SVK) so zusammen: „Auf innerörtlichen Straßen mit einer maximalen Fahrge-schwindigkeit von 50 km/h kann mit beidseitigen Schutzstreifen auch auf Fahrbahnen mit einer Breite unter sie-ben Meter ein deutlicher Sicherheits-gewinn für alle Verkehrsteilnehmer erreicht werden.“ Verkehrsminister Winfried Hermann begrüßte die Ergeb-

nisse: „Damit können wir das bisherige Repertoire für sicheres Radfahren auf Straßen mit einer erlaubten Höchstge-schwindigkeit von 50 km/h sinnvoll ergänzen.“ (wg)

13VeloPost 1/2014

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Die Mühlenstraße soll fürs Velo

sicherer werden. Neuer Favorit:

beidseitige Schutzstreifen.

Der Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal entschied, die be-reits weit fortgeschrittenen Planungen für einen Radweg zwischen Binzen und Rümmingen entlang der Mühlenstraße zu stoppen. Denn der Projektleiter des Ingenieurbüros Rapp Regioplan prä-sentierte detailliert Entwurfsplanung und Kosten: etwas über 600.000 Euro für 600 Meter Radweg, inklusive Fahr-radbrücke über die Kander.

Bürgermeister Schneucker, der sich als „bekennenden Radfahrer“ outete, brachte in der Verbandsversammlung die Stimmung auf den Punkt: Kosten von 1.000 Euro pro Meter seien nicht zu vermitteln. Wittlingens Bürgermeis-ter Herr fügte hinzu, dass auch die be-reitstehenden Fördermittel des Landes Steuergelder seien, mit denen sorgfäl-tig umzugehen sei.

Die Ergebnisse einer Verkehrszäh-lung bestärkten die Ratsmitglieder in ihrer Ablehnung. Im Schnitt benutzten etwa 1.000 Autofahrer und 100 Rad-fahrer pro Tag diese Strecke.

Der Gemeindeverwaltungsverband will sich in ein Pilotprojekt einklinken, das in fünf Städten der Bundesrepub-lik erprobt wird. Es könnten auf beiden Seiten der Straße rote Fahrradstreifen abmarkiert werden, wobei die Radfah-rer im Begegnungsverkehr mit Autos immer Vorfahrt hätten; das Ganze be-gleitet durch eine Geschwindigkeits-begrenzung auf 50 km/h. Die Idee zu diesem neuen Projekt stammt vom Verkehrsplaner Uwe Petry aus dem für

Halt an der Eichendorffschule LörrachDas Schultournee-Team (IG Velo, follow me und Stadt

Lörrach) besuchte im Herbst die 4a und 4b der Eichendorff-schule. Im pädagogisch-theoretischen Teil gab es zunächst einen interaktiven Quiz. Im praktischen Teil testeten die Viertklässler ihre Fähigkeiten auf einem Fahrradparcours:

Stephan Hundertmark und Hans-Hermann Baetcke von der IG Velo lotsten durch die anspruchsvollen Hindernisstrecke, während eine zweite Gruppe in der mobilen Werkstatt ihre Fahrräder von erfahrenen Radmechanikern von follow me überprüfen ließ. Die 2012 gestartete Schultournee soll 2014 weiter ausgebaut werden.

Zu wenige Unterschriften

Die Europäische Bürgerinitiative für Tempo 30 innerorts hat die für eine Veränderung erforderliche eine Mil-lion Unterschriften nicht geschafft. Aus Deutschland sind 23.000 Stim-men gekommen. Nirgendwo scheint der Wunsch nach diesem Tempolimit größer als in Deutschland – und aus-gerechnet Deutschland ist das einzige Land in der EU, in dem die Kommunen nicht selbst festle-gen können, welche Geschwindigkeit in-nerorts gelten soll.

Die Folgen sind auch in Städten wie Lörrach anzuschauen, hier beispielsweise in der langen Kreuzstraße: ein kleinteiliger, unübersichtlicher Wechsel von Tempo 50 und Tempo 30.

Die Europäische Bürgerinitiative hat-te sich für 30 als Basistempo eingesetzt und für 50 nur dort, wo es erforderlich und sicher ist – die heutige Regelung gerade umgedreht. (wg)

Abgespecktdas Radwegkonzept des Landkreises Lörrach verantwortlichen Planungsbü-ro VAR in Darmstadt.

Diese Radwegvariante wäre sehr viel billiger. Aber es bestehen noch erheb-liche Zweifel, ob dieser neue Lösungs-ansatz planungsrechtlich durchsetzbar ist. Der Verwaltungsverband will die-sem Pfad jedenfalls weiter folgen und hält deshalb 480.000 Euro Haushalts-mittel, für die jetzt verworfene Planung vorgesehen, für die neue Version be-reit. Die bisher angefallenen Kosten für geologische Untersuchungen, für ein Verkehrsgutachten und die Entwurfs-planung in Höhe von ca. 35.000 Euro bleiben am Gemeindeverband hängen.

Jedenfalls hat sich die Vernunft durchgesetzt: Anstelle des exorbitant teuren Radwegs jetzt, wie in der Ve-loPost schon gefordert, eine pragmati-sche, sichere und kostengünstige Vari-ante: zwei rotmarkierte Radstreifen bei Temporeduktion für Autofahrer. Bleibt nur zu hoffen, dass die Straßenver-kehrs-Behörden mitmachen. (HpBa)

14 VeloPost 1/2014

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om Schneller mit dem S-Pedelec

30 Kilometer zur Arbeit: Rudi

Thiel (Lörrach) rüstete beim

Fahrrad auf und berichtet.

Lange fuhr ich immer mit dem nor-malen Fahrrad von Lörrach zur Arbeit nach Basel, rund 10 km ein Weg. Da wir auf dem Salzert wohnen (ca. 150 Höhenmeter), war das auch immer ein gutes Training. Doch seit 2012 arbei-te ich an einem anderen Standort, in Stein bei Bad Säckingen, gut 30 km entfernt. Das schaffe ich zwar auch mit dem normalen Fahrrad (1:05 hin, 1:20 zurück), aber das ist halt rein zeitmässig nicht jeden Tag machbar.

Ich wollte aber auf jeden Fall das tägliche Training beibehalten. So habe ich mir überlegt, ein S-Pedelec mit 45 km/h Höchstgeschwin-digkeit anzuschaffen. Ein normales Pedelec mit max. 25 km/h kam nicht in Frage – damit wäre nur wenig oder kein Zeitgewinn möglich.

Nach dreimonatiger Eva-luierung fiel meine Wahl auf den Stromer 45 (www.stromer.ch). Der Markt der S-Pedelecs ist immer noch sehr überschaubar, daher waren ernsthaft nur noch zwei weitere Modelle in der engeren Auswahl. Am Ende

gab das Design vom Stromer den Aus-schlag, kombiniert mit der Alltagstaug-lichkeit (stabiler Rahmen, Schutzbleche und Gepäckträger), da auf meinem Weg ca. 2 km Waldweg sind. Zudem kann man bei Stromer das Fahrrad individu-ell konfigurieren, von der Federgabel bis zur sportlichen Sitzposition.

Die Praxis: Stromer fahrenFür meinen täglichen Arbeitsweg

von 31 km einfach (Salzert-Waidhof-Degerfelden-Nollingen-Beuggen-Wall-bach-Säckingen-Stein) brauche ich

nun jeweils 50 Minuten (zum Ver-gleich: mit dem Auto sind es 30 bis 35 Minuten). Rein zeitmässig kommt da noch Duschen und Umziehen dazu, aber Hin- und Rückweg sind an einem Tag durchaus machbar.

Die Unterstützung des S-Pedelecs kann man individuell einstellen, bei der Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h muss ich ungefähr so treten wie bei 30 km/h auf meinem normalen Trekkingbike. Ich komme also genau-so verschwitzt wie mit dem normalen Fahrrad im Büro an, aber halt um eini-

ges schneller.Vor allem bergauf ist

die Unterstützung sehr stark zu spüren. Auf dem Heimweg von Degerfelden Richtung Waidhof schaffe ich es, die Geschwindig-keit nicht unter 30km/h fallen zu lassen (natürlich nur, wenn man selbst mit voller Kraft mittritt).

Das fahren mit dem Stromer macht auch wirk-lich Spass. Am besten sieht man das an dem breiten Grinsen, das die Leute nach einer Probefahrt ha-ben.

Der AkkuDie häufigste Frage– wie

lange hält der Akku? Sie ist mir schon so oft gestellt

Was Rudi Thiel Umsteigern aufs S-Pedelec empfiehlt und was sie wis-sen sollten ...• Kleidung: im Vergleich zum norma-len Fahrrad muss man beim Stromer 45 immer eine Schicht Kleidung mehr einplanen, ab 35 km/h steigt der Luft-widerstand und damit auch der Aus-kühlungseffekt deutlich an. Das ist im Sommer bei 35 Grad zwar super, aber bei 5 Grad morgens pfeift der Wind durch die normalen Radschu-he gerade durch. Also war als erstes die Anschaffung von geschlossenen Gore-Tex Radschuhen angesagt. • Verkehr: Natürlich rechnet kein Autofahrer damit, dass ein Fahrrad mit 45 km/h unterwegs ist. Entspre-chend vorausschauend und defen-

siv muss man fahren, besonders an Kreuzungen. Im Stadtverkehr kann man gut mitschwimmen, daher fahre nicht mehr ganz rechts wie mit dem normalen Fahrrad. Andererseits hal-ten überholende Autos deutlich mehr Abstand zum S-Pedelec als zum nor-malen Fahrrad.• Radwege benutzen? Das ist nicht ganz einfach, da gibt es noch Grau-zonen. Das S-Pedelec zählt als Mo-torfahrzeug und darf Radwege nicht benutzen. Wenn man allerdings ohne Unterstützung fährt, zählt es wieder als Fahrrad und man darf auf den Radweg. Und um es noch komplizier-ter zu machen: In der Schweiz MUSS man auch mit dem S-Pedelec auf den Radweg.

Beim Umsteigen Erfahrungen gesammelt• Wartung: Wirklich bei allen Arbei-ten am Stromer ausschalten oder den Akku rausnehmen. Ich habe das mal beim Kette ölen vergessen und der Stromer ist mir mit einem Wheelie auf und davon ... • Kurvenfahren: Ich bin vom nor-malen Fahrrad gewohnt, am Ausgang der Kurve wieder zu treten. Aber beim Stromer ist die Beschleunigung so stark, dass ich die ersten Male echt Mühe hatte, die Linie zu halten.• Versicherung: Ein S-Pedelec braucht ein normales Versicherungs-kennzeichen wie zum Beispiel ein 50 ccm-Motorroller. Ein Vorteil: Man kann es damit auch gegen Diebstahl versichern. Man braucht übrigens ei-nen Führerschein der Klasse M.

Rudi Thiel und sein Stromer: ganz schön schnell unterwegs.

15VeloPost 1/2014

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trom

worden, dass meine Standardantwort inzwischen „kommt drauf an ...“ ist. Das ist im Prinzip gleich wie bei einem Auto: Wenn man schneller fährt ist der Tank schneller leer. Stromer selbst gibt die Reichweite mit 30 bis 70 km an, im Vergleich zu Angaben bei anderen Herstellern ist das sehr realistisch. Ich selbst kann mit maximaler Unterstüt-zung die 30 km ins Büro fahren und lade dort den Akku wieder auf. Mit weniger Unterstützung und/oder redu-zierter Höchstgeschwindigkeit verlän-gert sich die Reichweite entsprechend, 60 km sind durchaus drin. Der Akku ist ansonsten ein Verschleissteil. Ich rech-ne, dass der Akku bei meinem Einsatz drei Jahre hält.

Die Kosten?Für mich habe ich folgendes kalku-

liert pro Jahr: Versicherung 140 Euro, Wartung/Verschleiss 200 Euro, Strom 48 Euro, Akkuverschleiss pro Jahr 250 Euro bei drei Jahren Lebensdauer. Das macht bei kalkulierten 6.000 km im Jahr ungefähr 11 Cent pro Kilometer ohne Wertverlust. Ich bin gespannt, wie das in der Realität aussieht.

Und sonst?Die peinlichste Situation: Da ich am

Anfang nicht wusste, dass der Stro-mer bei 10%-Akkuleistung abschaltet (damit ist sichergestellt, dass das Licht

noch funktioniert), durfte ich mal die letzten 800 Meter meiner Strecke nach Hause im kleinsten Gang den Berg hochkeuchen – und natürlich hat mich gerade dann ein Nachbar mit dem nor-malen Fahrrad überholt ...

Reaktion eines Arbeitskollegen, als ich mit dem Stromer zur Arbeit kam: Jetzt fahren schon die Fahrrad-Freaks e-bike!!

Discounter-Parkplatz: ich war mit dem Stromer beim Discounter einkau-fen, und am selben Tag gab es e-bikes dort zu kaufen. Ein Kunde kam mit ei-nem e-bike raus, als ich gerade beim Losfahren war. Er hat dann nochmal den Prospekt rausgeholt und verzwei-felt nach dem Stromer darin gesucht … Mehrmals Blick zu mir, zurück in den Prospekt – er hat sich dann aber doch nicht getraut zu fragen.

FazitWir sind mit dem Stromer S-Pedelec

super zufrieden. Es wird fast täglich benutzt, zusätzlich zum Pendeln nach Stein auch von meiner Frau für ihren Arbeitsweg nach Basel oder zum Ein-kaufen nach Lörrach. So sind seit Mai 2013 bis Anfang Winter schon 4.000 km zusammengekommen – fast alle davon wären sonst mit dem Auto ge-fahren worden. Das heisst: Es macht nicht nur Spass, sondern es rechnet sich auch noch. Und man tut etwas für die Umwelt und für sich selbst!

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16 VeloPost 1/2014

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Die viertägige Velotour 2014 (26. bis 29. Juni) führt uns in die Urlaubsregi-on um Hauenstein in der Pfalz. Diese Region gilt als Geheimtipp für Radtou-ren wie die Schusterland-Radtour, die

ANMELDUNG zur Velotour der IG Velo vom 26. bis 29. Juni 2014

Name: __________________________ Vorname:_____________________

Straße: _________________________ Wohnort:______________________

Telefon-Nr. _______________________ E-Mail:_______________________(bitte in Druckschrift)

Unterschrift: ___________________________________________________

Die Anzahlung von € 100,- pro Person habe ich am _____________ mit dem Vermerk „Velotour Hauenstein 2014“ auf das Konto Bernd Klar, Nr. 100 131 660 bei Sparda Bank Baden-Württemberg, BLZ 600 908 00, überwiesen. Den Restbetrag werde ich bis 23. Mai 2014 überweisen.

Unterschrift:

Auch 2014 ist die IG Velo-Orts-gruppe Weil am Rhein viel unter-wegs. Neu ist: Die IG Velo kooperiert bei Touren mit dem Schwarzwald-verein. Zusammen werden beide auch einen Informationsstand bei der Mustermesse Basel im Februar betreiben. Im Kalender der Orts-gruppe stehen für 2014 diese Ter-mine: • Velobörse am 5. April auf dem Schulhof der Leopoldschule.• Velotour auf beiden Seiten des Rheins am 18. Mai, Treffpunkt 9.30 Uhr ist der Rathausplatz. Entlang des Hüninger Kanals und des Rhein-Rhone-Kanals führt der Weg in den Hardtwald, nach Bantzenheim und weiter über Neuenburg und Bad Bel-lingen zurück nach Weil am Rhein. Fahrtstrecke: ca. 80 km; Führung: Roland Christ, Schwarzwaldverein. Anmeldung erforderlich!• Velotour durch das Baselbiet, Lies-

Programm 2014 der Ortsgruppe Weiltal und Elsass am 1. Juni, Treffpunkt um 9.30 Uhr der Rathausplatz. Die Tour führt über Riehen und Aesch nach Mariastein, wo die Kirche be-sichtigt werden kann, weiter nach Metzerlen, Folgensbourg, Hesingue und zurück nach Weil am Rhein. Fahrtstrecke: 75 km; Führung: Ro-land Christ, Schwarzwaldverein. An-meldung erforderlich!• Viertägige Velotour vom 26. bis. 29. Juni in die Urlaubsregion um Hauenstein in der Pfalz. Die Ver-bandsgemeinde Hauenstein mit ihren acht Ortsgemeinden, eingebettet in eine malerische Landschaft, ist mitt-lerweile ein Geheimtipp für Touren-radler. Führung: Bernd Klar. (Details unten auf dieser Seite)• Über den Dinkelberg am 20. Juli, Treffpunkt ist um 10 Uhr die Real-schule in der Egerstraße. Über Wyh-len und die Kraftwerksbrücke geht es nach Kaiseraugst, von dort mit

der Fähre über den Rhein und nach Rheinfelden. Nach einigen Anstie-gen sind Minseln und die Hohe Flum geschafft. Über Schopfheim zurück nach Weil am Rhein. Fahrtstrecke: ca. 70 km; Führung: Jürgen Wiechert.• Sportliche Radtour am 28. August, Treffpunkt um 9 Uhr die Realschu-le in der Egerstraße. Eine Tour über die Hügel und durch die Senken des Markgräferlands und ins Wiesental. Über Egringen, Mappach, Tannen-kirch geht’s nach Feuerbach und auf die Feuerbacher Höhe. Weiter nach Endenburg ins Kleine Wiesental, über den Maiberg nach Hausen ins Wiesental, entlang der Wiese zurück nach Weil. Fahrstrecke ca. 75 km; Führung: Jürgen Wiechert.

Anmeldungen für die Touren: Bernd Klar, Tel. 07621-71634, E-Mail: [email protected]. Oder: Jürgen Wiechert, Tel. 07621-77419, [email protected]

Vier Velotage in der PfalzBernd Klar fährt auch bei der

nächsten Viertagestour der IG

Velo vorneweg. Hier Termin,

Programm und Anmeldung.

Burgen-Tour, die Raubritter-Tour. 1. Tag: Mit Bus und Veloanhänger

von Weil am Rhein nach Haguenau ins Unterelsass. Auf einer ehemali-gen Bahntrasse radeln wir nach Lem-bach. In Hirschthal überqueren wir die deutsch/französische Grenze. Weiter radeln wir auf dem Lautertalradweg und nach Hauenstein in unser Quartier. (65 km, sehr wenige Höhenmeter)

2. Tag: Hauenstein – Wilgartswie-sen – Hermersbergerhof (Luitpold-

turm) – Johanniskreuz (ein Weiler im Zentrum des Pfälzer Waldes). Entlang des Schwarzbaches erreichen wir den Clausensee im Schwarzbachtal, weiter über Waldfischbach-Burgalben, Rodal-ben und Hinterweidenthal nach Hau-enstein zurück. (75 km, 600 Hm)

3. Tag: Von Hauenstein über Lug und Völkersweiler nach Gossersweiler – hier beginnt die Raubrittertour. (70 km, 500 Hm)

4. Tag: Hausenstein – Queichtalrad-weg – Landau – Germersheim. (60 km, sehr wenige Höhenmeter)

Unterkunft: „Felsentor“ in Hauen-stein (www.hotel-felsentor.de)

Kosten: 3 Übernachtungen mit Halb-pension, einschließlich Bustransport: pro Person im Doppelzimmer 249,50 Euro (Mitglieder der IG Velo) bzw. 269,50 (Nichtmitglieder); Einzelzim-mer 284 Euro (Mitglieder) bzw. 304.

Anmeldung: Bernd Klar, Oberbasel-weg 31/9, 79576 Weil am Rhein. Tel.: 07621/71634. E-Mail: [email protected]. Platz ist für 24 Radler. Bei der Anmeldung zur Velotour fällt eine Anzahlung von 100 Euro pro Person an. Restbetrag bis Freitag, 23. Mai 2014. Bitte mit anhängendem Vor-druck oder einfach per Mail anmelden.

17VeloPost 1/2014

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Bald nach Rostock erlebten wir eine Überraschung: Das weitläufige Hafen-gelände in Warnemünde war abge-sperrt, weil drei große Ozeandampfer anlegten bzw. wieder aufbrachen. Wir erfuhren, dass der Hafenbereich bei Ankunft oder Start eines Kreuzfahrt-schiffes immer abgesperrt wird.

Wir fanden mit Hilfe freundlicher Polizisten aus dem Hafen hinaus. Ros-tock (wie später auch Stralsund) ist Weltkulturerbe, was unter anderem be-deutet, dass die Straßen mit historisch „glaubwürdigem“ – für Radler wenig angenehmem – Kopfsteinpflaster be-legt sind. Über Warnemünde gelang-ten wir auf den Darß, einen schma-len Landstreifen, im Westen begrenzt durch die Ostsee, im Osten durch den Bodden, eine Bucht. Auf dem Darß lie-gen einige kleine Siedlungen.

Im Juni Betten genugWir übernachteten immer in Privat-

häusern. Viele Einwohner bieten Feri-enzimmer an, meistens mit Frühstück (für 50 bis 60 Euro pro Doppelzimmer und Nacht, mit Glück auch darunter). Im Juni hatten wir keine Mühe, Unter-künfte zu finden. In der Schulferienzeit sind viele Quartiere ausgebucht.

Die erste Nacht verbrachten wir in Dierhagen, ganz nah am Strand gele-gen. Aber an unseren ersten Reisetagen war es noch kalt, so dass Schwimmen nicht verlockend war. Kilometerweit ist der Radweg gesäumt von Heckenrosen, die im Juni in voller Blüte standen und die Luft mit einem wunderbaren Duft erfüllten. Die Gegend ist ein Paradies für Vögel, die farbenprächtig und mit lautem, je eigenem Gezwitscher uns begleiteten. Unsere fehlenden vogel-kundlichen Kenntnisse waren ein gro-ßer Mangel. Weniger angenehm waren die Mückenschwärme.

Die Pflasterung des Radwegs ist un-

Doris Nienborg war auf dem

Velo an der Ostseeküste

unterwegs: Rostock bis Rügen,

dort los zu Tagestouren. Von

500 Kilometern in neun Tagen

erzählt sie in der VeloPost.

Ziel Rügen

terschiedlich: Oft liegen Betonplatten wie auf den DDR-Grenzwegen entlang der ehemaligen Zonengrenze; andere Strecken sind mit Ziegelsteinen ge-pflastert. Nur am Kap Arkona an der Ostspitze Rügens ist der Radweg über ca. 8 km hinweg ein mühsam zu befah-render Sandweg, mindestens seit zehn Jahren unverändert nach Auskunft ehemaliger DDR-Bürger.

Die Reaktion der Radler auf diesen beschwerlichen Weg unterschied sich sehr: von Genuß über Gelassenheit bis hin zu Verärgerung. Eine Familie mit drei kleinen Mädchen, jedes auf eige-nem Rad, ertrug diesen Weg erstaun-lich stoisch – und war doch bereits auf dem Rückweg, hatte also die 8 km Hinweg bereits bewältigt. Nicht über-all sind die Radwege von Autostraßen getrennt, das Nebeneinander kann auf schmalen Straßen unangenehm sein.

Von Rostock bis Rügen sind es rund 140 Kilometer. Zunächst aber fuhren wir vom Darß weiter über Ahrenshoop, Born, Wieck, Prerow. In Stralsund be-stiegen wir die Fähre nach Rügen, fan-den ein Quartier im relativ zentralen Gingst, schlugen unser Standquartier auf und machten von dort, befreit vom Reisegepäck, unsere Ausflüge.

Einen Ausflug unter anderem auf die autofreie Insel Hiddensee. Die letzte Fähre fährt um ca. 17 Uhr zurück nach Rügen. Wer die nicht erreicht, muss in einem der relativ wenigen Quartiere auf Hiddensee übernachten. Hiddensee ist geprägt von Gerhart Hauptmann, der dort einige Jahre lebte, dessen Wohn-haus nur wenig verändert wurde. Ger-hart Hauptmann-Museen finden sich andernorts. Außer einem Museum hat Hiddensee auch einen Leuchtturm, zu dem man wegen des holprigen Weges besser zu Fuß hinaufsteigt.

Strahlend weiße KüsteUnd wir unternahmen einen Ausflug

an die Kreidefelsenküste im Osten mit der höchsten Erhebung, dem Königs-stuhl. Wir radelten in Rügens Haupt-stadt Bergen, fanden mit Müh und Not – wegen einer ausgedehnten Bau-stelle – den Bahnhof, fuhren mit dem Zug nach Saßnitz und dann mit dem Schiff die Kreideküste entlang. Eine le-bendige Küste, von der immer wieder Kreidebrocken in das Meer stürzen. Bei Sonnenschein leuchten die Felsen in strahlendem Weiß.

Strahlend weiß sind auch die reno-vierten Villen an der Ostseite Rügens. Der Strand hier, wo die Nazis, später oft DDR-Größen Urlaub machten, ist sehr feinsandig. Und endlich war es warm genug zum Schwimmen.

Einen Ausflug unternahmen wir auch zum Cap Arkona, der Nordost-spitze Rügens. Dorthin führt der schon erwähnte Sandradweg. Hier von der Höhe der Küste aus genießen die Be-sucher einen weiten Rundblick. Am Kap befindet sich ein Museum über die Geschichte Rügens. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit zu einem Be-such, mussten wir doch zurück in un-ser Quartier: Der Sandweg hatte uns zu viel Zeit gekostet.

Ein Ausfl ug auch nach Hiddensee, zum Leuchtfeuer Gellen.

INFOHinfahrt mit Fahrradmitnahme: Regionalzug nach Offenburg, dann IC bis Hamburg, ab Hamburg den Metronom bis Rostock. Rückfahrt: Um ein Umsteigen mit Fahrrad zu vermeiden, fuhr ich mit „Mein Bus“ von Hamburg durch bis Lörrach Hbf. (der Bus fährt dann weiter bis Zürich). Fahrtdauer: 12 Stunden, Fahrpreis mit Fahrrad 37 Euro (Person 28 Euro, Rad 9 Euro). Platz war für vier Räder.

18 VeloPost 1/2014

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Zweistöckig in AmsterdamDietmar Ferger sah diese zweistöckigen Abstellanlagen in Amsterdam und fragte sich: Könnte das auch hier und da im Landkreis Lörrach Platzmangel beheben?

Verziert im ElsassEin Meisterwerk des Fahrradbaus hat Reinhard Huber im elsässischen Kay-sersberg fotografiert – ein Liebhaber-stück zweifellos, vom Blatt und Blüten liebenden Ju-gendstil angehaucht.

Ciclocalle in SpanienEgon Zoller fuhr Rad in Spanien – auch durch diese Ciclocalle in Dénia am Mit-telmeer – eine im Landkreis Lörrach (fast noch) unbe-kannte Fahrradstraße.

Mobiler Briefkasten in FrankreichIn der Provence, auf einem Campingplatz, hat Antje Lauber die-ses Foto für die Velo-Post geschossen: der Briefkasten auf einem blühenden Vélo.

Ihre MitbringselWir freuen uns über aufmerksame Radfahrer, die durch die nahe Region oder ferne Länder streifen und für die VeloPost mitbringen, was als bemerkenswert ins Auge fällt. Also Kamera zücken und mailen an [email protected]

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egsRadfahren in einer Weltstadt? Wieso

nicht. Neuerdings in New York: 1.200 km Radwege, 10.000 Leihfahrräder mit 600 Leihstationen, 500.000 Radler pro Tag ... Oder Paris: 650 km Radwege, freie Fahrt für Radler auf den Bus-Fahrstreifen, ein gut genutztes Leih-system mit 23.000 Rädern an 1.800 Stationen ...

Nun aber diese Visite in Singapur, Boom-Metropole in Südostasien. Wich-tiges Finanzzentrum. Weltgrößter Con-tainerhafen. Über fünf Millionen Ein-wohner auf der Fläche von Hamburg. Leistungsfähiger ÖPNV mit dichtem Netz von Bus und U-Bahn. Großzügi-ger Ausbau des Straßennetzes bei rigo-roser Beschränkung des Autoverkehrs durch marktlenkende Maßnahmen: Autobesitz nur mit Berechtigungszer-tifikat, das erstei-gert werden muss, Kosten je nach Nachfrage zwi-schen umgerech-net 12.000 und 65.000 Euro. Beim Autokauf eine Au-toregistrierungs-steuer in Höhe von etwa 140 Prozent des Neuwagen-preises, plus 41 Prozent Einfuhr-zoll. Ein BMW 323 kostet so inklu-sive aller Abga-ben über 140.000 Euro. Dazu deftige Treibstoffabgaben und ein elektroni-sches Mautsystem, das eine tageszeitabhängige Straßen-benutzungsgebühr abbucht ...

Modernisierung ohne Velo„Grüne“ Fundi-Phantasien, realisiert

in einem autoritären Staatsgebilde, das sich der „Modernisierung“, Disziplin, Rigorosität, Sauberkeit, Überwachung und Effizienz verschrieben hat. Das Ganze ohne Korruption und sichtbare Polizeipräsenz. Zum Wohlwollen der „Eliten“aus nah und fern.

Aber halt, fehlt da nicht etwas? Richtig: , also das Fahr-rad! Eigentlich gute Voraussetzungen: überschaubare Distanzen in flachem

Radfahren – in Singapur?Hanspeter Bartsch neugierig

auf Stippvisite in Singapur.

Gelände bei dichter Besiedlung. Aber Radfahrer sind noch nicht vorgese-hen im fernöstlichen Moderniserungs-traum. Im „Central Business District“ sieht man nach Geschäftsschluss ganz selten einen Radfahrer, Europäer zu-meist, der sich im Linksverkehr am Rand der breiten Boulevards in den zü-gig fließenden Autoverkehr eingliedert. Ein zweifelhaftes Unterfangen, so ohne Radwege und ohne Erfahrung einhei-mischer PKW-Lenker mit Radfahrern.

Dabei war das Velo lange Zeit ein wichtiges Verkehrsmittel der Einhei-mischen. Aber Radfahrer wurden zum Hindernis in diesem Entwicklungspro-zess. Bezeichnenderweise trifft man sie vereinzelt noch in den historischen Revieren „Little India“, „Little China“ und im muslimisch geprägten Viertel „Kampong Glam“. In diesen klein-räumigen Soziotopen hat diese rare Spezies bis heute überlebt. Die An-tiquiertheit des Zweirades wird auch

daran ersichtlich, daß es als Zitat der Geschichte Singapurs in das wirklich sehr sehenswerte „National Museum of Singapore“ Eingang gefunden hat. Be-sonders beeindruckend die Abteilung über die Eroberung und Besetzung Singapurs durch die Japaner 1942 bis 45. Hier wird auch auf die strategische Bedeutung der japanischen Radinfan-terie-Einheiten bei der Eroberung der englischen Kronkolonie hingewiesen.

Doch die einheimischen politischen Entscheidungsträger sind nicht blind. Sie verfolgen die internationalen Wei-chenstellungen bei der Verkehrsin-frastruktur sehr genau. Und sie sehen,

dass eine autogerechte Verkehrspolitik, selbst wenn sie durch einen kräftigen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs flankiert wird, an ihre „natürlichen“ Grenzen stößt. Die Luftverschmutzung durch den immensen Schiffsverkehr und die trotz der geschilderten Rest-riktionen ständig wachsende Zahl von PKWs (aktuell 1 Million Fahrzeuge) führen zu einem Umdenken. Dies umso mehr, als 2013 der „haze“, ein regel-mäßig durch Brandrodung in Indone-sien hervorgerufener Smog, die Stadt atemmäßig wochenlang an den Rand des Kollaps brachte.

Doch ein Umsteuern?Kurz und gut: Neben einem massi-

ven Ausbau des öffentlichen Nahver-kehrs sollen bis ins Jahr 2030 auch 700 Kilometer Radwege gebaut werden. Schau‘n mer mal!

Einstweilen radeln wir wie gewohnt im schönen Dreiland. Erholen uns bei

einer Tasse Kaffee auf einer Terrasse irgendwo am Rhein, mit Blick auf die träge dümpelnden Freizeitboote und die vorbeiziehenden Lastkähne, schauen der untergehenden Sonne über dem glitzernden Fluss zu. Und träumen von einer kleinen Flucht in die „Fran-ce profonde“, jen-seits des Vogesen-hauptkamms: das Alte Europa. Weit weg von Singapur.

Singapur praktischAnreise: per Velo auf E 80, ca. 14.200 km ab Lörrach. Hinweis: kein durch-gängiger Radweg, teilweise hügeliges Gelände. Transit Teheran, Lahore und Kuala Lumpur physisch und psychisch anspruchsvoll. Vorteil: Man ist dort als Radfahrer nie allein. Per Flugzeug ab Zü-rich für Leute mit knappem Zeitbudget.

Unterkunft in Singapur: Preiswert: “Green Kiwi Hostel“, 55 Bussorah Street. Backpacker-Hotel im heimeligen Kam-pong Glam-Viertel. Gediegen: „Marina Bay Sands“, mit atemberaubendem Swimming-Pool auf der Dachterrasse.

Fahrräder gehäuft fi nden sich nur noch im National Museum of Singapore.

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20 VeloPost 1/2014

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• Unbekannt verzogen• Unbekannt verzogen

• Neue Adresse: • Neue Adresse:

Wie geht’s zur IG Velo?• www.igvelo.de• E-Mail: [email protected]• Telefon und Fax: 07621-44446• Postadresse: IG Velo Postfach 1702 79507 Lörrach

IG Velo im Landkreis Lörrach | Postfach 1702 | 79507 Lörrach

Wer in Lörrach auf Radrouten Scherben oder Verschmutzungen sieht, ruft 07621-415 400 an. Telefonate werden von einem Anrufbeantworter aufge-zeichnet. Der Eigenbetrieb Werkhof kümmert sich schnellstmöglich um die Säuberung der gemeldeten Stellen. Hilfreich ist, der Werkhof erfährt übers Scherbentelefon, wie gravierend die Beeinträchtigung ist.

In Weil am Rhein können Scherben und Hindernisse auf Radwegen, im Stadtgebiet und den Stadtteilen, beim Betriebshof (Basler Straße 41) zu folgenden Zeiten gemeldet werden: Montag bis Donnerstag 7-12 Uhr und 12.45-16 Uhr, Freitag 7-13 Uhr. Ansprechpartner sind Andrea Müller und Reiner Krause. Telefon: 07621-167 169.

Das Scherbentelefon415 400 in Lörrach – 167 169 in Weil a. R.

IG VeloBörsen – die Termine 2014

Viele hundert Radfahrer warten wieder auf die Börsen der IG Velo: überzählige Fahrräder sollen verkauft oder günstige Gebrauchte erstanden werden. Organisator Heinz Wilke hat mit den Ortsgruppen der IG Velo vier Termine für vier Städte festgelegt – es sind (seit der Premiere 1989) bereits die IG VeloBörsen Nr. 90 bis 94.

In Weil am Rhein steht am 5. April die 25. Börse an. In Lörrach findet am 26. Ap-ril gleichzeitig das Frühlingsfest von Pro Lörrach statt. Die Termine: • 5. April: Weil am Rhein, Leopoldschule • 26. April: Lörrach, Meeraner Platz • 3. Mai: Schopfheim, Pflughof• 10. Mai: Rheinfelden, Oberrheinplatz

Die Gebrauchsanweisung für die IG VeloBörsen: Wer gebrauch-te Fahrräder, Tandems, Anhän-ger oder Zubehör verkaufen will, bringt alles zwischen 8 und 10 Uhr zum Börsenplatz und lässt es von den Helfern der IG Velo registrie-ren. Zwischen 10.30 und 12 Uhr kann ausgesucht und gekauft wer-den. Der Käufer nimmt das Velo nach dem Bezahlen gleich mit. Der Verkäufer holt sich den Erlös nach 12 Uhr ab.

Die Annahmegebühr beträgt drei Euro fürs erste Rad und ein Euro für jedes nächste. IG Velo-Mitglie-der brauchen bei den Börsen keine Annahmegebühr zu bezahlen.

Ba-Wü fragt seine RadlerErstmalig können Baden-Württemberger bei der Erstellung eines Landes-

radverkehrsplans mitwirken. Der Landkreis Lörrach unterstützt das Modell-projekt des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg und lädt Radfahrer ein, sich an einer online-Befragung zum Thema Radfah-ren in Baden-Württemberg zu beteiligen (www.radkultur-bw.de).

Der Landesradverkehrsplan wird die konzeptio-nelle und strategische Grundlage für die Radver-kehrsentwicklung und -förderung in Baden-Würt-temberg für die kommenden Jahre sein. Gefragt ist dabei die Alltagserfahrung von Radfahrern, um Radkultur und Infrastruktur nutzerfreundlich zu ge-stalten. Zeitgleich beschäftigen sich Fachleute mit dem Thema und legen ihr Augenmerk auf Radwege und Netzverbindungen.

Die Ergebnisse der Befragungen werden in mehreren Workshops gemein-sam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern besprochen. Wer Interesse hat, an einem solchem Workshop teilzunehmen, kann sich nach Ausfüllen des Fragebogens direkt dafür anmelden.

Groningen. Arne Wintrich mailte uns einen Filmtipp, den wir gerne an die Leser der VeloPost weitergeben. www.vimeo.com/76207227 zeigt in 15 Minuten, wie im Norden Hollands die 190.000-Einwohner-Stadt Groningen zur Fahrradstadt werden konnte – Verkehrsanteil Velo rund 50 Prozent. Zum neidisch werden (neidisch auch auf die Verkehrsplaner und Kommunalpolitiker dort).


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