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Zanni 01/02 2012

Date post: 07-Mar-2016
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Das Magazin des Mainfranken Theater Würzburg
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Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg 01/02.2012 BALLETT-URAUFFüHRUNG OTHELLO MUSIKTHEATER-PREMIEREN DER WILDSCHüTZ MORDE IN BILDERN MäRCHEN-URAUFFüHRUNG DER FISCHER UND SEINE FRAU KONZERTE 4. UND 5. KAMMERKONZERT
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Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg 01/02.2012

Ballett-UraUfführUng OthellO

MUsiktheater-PreMieren Der WilDschütz MOrDe in BilDern

Märchen-UraUfführUng Der Fischer unD seine Frau

konzerte 4. unD 5. KaMMerKOnzert

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im gerade zu Ende gegangenen Jahr feierte der Schweizer Schrift-steller Max Frisch seinen 100. Geburtstag. In seinen Tagebüchern hat er sich sensibel und verletzlich mit dem Thema Eifersucht befasst. „Eifersucht“, so schreibt er, „sei die Furcht vor dem Ver-gleich“. Eine treffende Analyse. Irritierender – zumindest auf den ersten Blick – ist seine Anmerkung zu Shakespeares „Othello“:

„Der Eifersüchtige ist immer der Schwarze“, so Max Frisch. Was heißt das? Wenn Eifersucht Angst vor dem Vergleich ist und der Eifersüchtige, als Ängstlicher der Schwarze ist, dann bedeutet das implizit ein stigmatisierendes Minderwertigkeitsgefühl. Othello wird von der herrschenden Gesellschaft nicht akzeptiert, ausgegrenzt. Umgekehrt kann nicht sein, was nicht sein darf: der Ausgegrenzte ist der Bessere und die Verhältnisse – in der Angst vor dem Ver-gleich – kehren sich um.

In unserem Spielzeitthema „Heimat/Fremde“ erkennen wir die Ausgrenzung auch als ein kulturelles Phänomen: das Andere wird ängstlich beäugt, ein Vergleich tunlichst vermieden. Shakespeare hat in seinem Drama dies mit schmerzlicher Intensität thematisiert. Letztlich sind die Mechanismen bei aller subtilen Intrigue non-ver-bal, eben nur körperliche Signale, Blicke, Augenblicke, Berührungen und Gewalt. Insofern ist es nur folgerichtig, wenn der Schauspiel-stoff ohne Angst vor dem Vergleich von unserer Ballettdirektorin adaptiert wird zu ihrem neuen Handlungsballett voller Leidenschaft, Liebe und Hass: das Verbindende trennt, das Vertraute wird fremd.

Unterschiede in der Gefühlswahrnehmung stilisiert man zu kultu-rellen Grenzen. Der Tanz zeigt sie schmerzlich und überwindet sie in Anmut.

In diesem Sinne grüßt Sie

Ihr Hermann Schneider

liebes Publikum, 3

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inhalt 5

06 Leute,Leute! Alles, was die (Theater-)Welt bewegt

08 Ballett Uraufführung: „Othello“

11 Musiktheater „Oper am Klavier“

12 Musiktheater Premiere: „Der Wildschütz“

14 Musiktheater Wenn Farben singen

15 Musiktheater Premiere: „Morde in Bildern“

16 Schauspiel Premiere: „Die Ermittlung“

17 Kinder-undJugendtheater Uraufführung: „Der Fischer und seine Frau“

18 Schauspiel Ringvorlesung: Bürger, „Asylant“, Illegaler

19 Konzerte 2. Familienkonzert 3. Jugendkonzert

20 Konzerte 4. und 5. Kammerkonzert

23 Rosenkavaliere

24 Spielplan/Impressum

26 zannispezial Theatersanierung

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Gustave Sorgo und Max De Nil

6 leute, leute! alexis agrafiotisAlexis Agrafiotis studierte in Athen Klavier an der Akademie „Athenauem“ sowie in Wien an der „Hochschule für Musik und darstellende Kunst“ die Fächer Orchester-dirigieren und Komposition.

Im Festengagement arbeitete er als Solo-repetitor und Dirigent am Theater Görlitz (1996/97) und am Theater Lübeck (1997 – 2002). An der Zeitgenössischen Oper Ber-lin (2002 – 2004) war er verantwortlich für die Einstudierung von Opern des 20. Jahr-hunderts, darunter Werke von Rihm, Zen-der, Sciarrino, Maxwell Davies. Von 2006 bis 2007 war Alexis Agrafiotis Chefdirigent des Symphonieorchesters der Stadt Volos (GR) und war 2007/08 gastweise am Stadttheater Bern engagiert. Außerdem unterrichtete er als Lehrbeauftragter an den Musikhochschu-len in Weimar und Bremen.

Von 2008 bis 2011 hatte er ein Festengage-ment am Theater Bielefeld. Er arbeitete mit dem Tonkünstlerorchester Wien, dem Karls-bad Sinfonieorchester (Tschechei), der Phil-harmonie Györ (Ungarn), dem Preußischen Kammerorchester Prenzlau, den Philharmo-nischen Orchestern der Städte Ulm und Lü-beck sowie in Griechenland mit dem Staats-orchester und dem Stadtorches ter Thessalo-niki, dem Staatsorchester und Rundfunkor-chester Athen und an der Nationaloper Athen. Als Komponist hat er Orches termusik, Kammermusik, Schauspielmusik sowie weltli-che und geistliche Chormusik geschrieben.

Seit der Spielzeit 2011/2012 ist Alexis Agra-fiotis Studienleiter und Kapellmeister am Mainfranken Theater Würzburg und wird als Musikalischer Leiter von Reinhard Febels „Morde in Bildern“ zu erleben sein.

Joshua WhitenerDer Amerikaner Joshua Whitener studierte Gesang an der Indiana University Jacobs School of Music. Bei den Metropolitan Ope-ra National Council Auditions gewann der lyrische Tenor den District Wettbewerb und den dritten Preis in der Mid-South Region.

Whitener war des weiteren Teilnehmer an den Opernstudios der Glimmerglass Opera, der Central City Opera, und der Des Moines Metro Opera. Im Sommer 2009 sang Joshua Whitener den Don Ramiro in „La Ceneren-tola“ an der Glimmerglass Opera. Beim Cen-tral City Opera Festival 2008 sang er Little Bat in den Kindervorstellungen von Floyds „Susannah“. Außerdem war Joshua Whi-tener in Partien wie Lindoro in „L’Italiana in Algeri“, Alfredo in „La Traviata“, Camille in „Die lustige Witwe“, Kamern in der nord-amerikanischen Premiere von Sandstroms „Jeppe“, Mike in „A View from the Bridge“, Dino (Bräutigam) in „A Wedding“, Nemori-no in „L’elisir d’amore“, Nanki-Poo in „The Mikado“ und Lysander in „Ein Sommer-nachtstraum“ auf der Bühne zu erleben.

2010 trat er ein Engagement am Theater Plauen/Zwickau an. Seit dieser Spielzeit ist er festes Ensemblemitglied des Mainfranken Theaters Würzburg und gab sein Debüt bei der Herbstgala mit der Arie des Don Otta-vio aus „Don Giovanni“. Seinen Einstand im Großen Haus gab er als Camille du Rossil-lon in „Die lustige Witwe“, er half als Co-rentin in Meyerbeers „Dinorah“ die Reihe

„Oper am Klavier“ aus der Taufe zu heben und wird hier auch als Jakob Michael Rein-hold Lenz in „Friederike“ von Franz Lehár zu erleben sein.

Ferner wird er als Baron Kronthal im „Wild-schütz“ sowie im diesjährigen Jahreswech-selkonzert zu erleben sein.

Alexis Agrafiotis Joshua Whitener

Bei deutschlandweitem Plakatwettbewerb wiederganz vorne mit dabeiBeim Kulturplakat-Wettbewerb „gutepla-kate.de“ wurden – wie schon vor einem Jahr – wieder drei Plakate des Mainfranken Thea ters Würzburg bei insgesamt 330 Einrei-chungen durch Online-Voting unter die ers-ten zehn Plätze gewählt. Gevotet wurde für drei verschiedene Plakatmotive des Schau-spielprojekts „Les funérailles du désert / Die Stadt der Einsamen“.

Zum viertbesten Kulturplakat deutschland-weit wurde das Plakatmotiv mit Anna Sjöström und Issaka Zoungrana gewählt, den fünften Platz erreichte das Plakatmotiv mit Anne Diemer und Tienhan Kini und auf Rang sieben landete das Motiv mit den Ge-sichtern von Max De Nil und Gustave Sorgo. Die Plakate entstanden in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Falk von Traubenberg, Schauspieldirektor Bernhard Stengele (er fotografierte in Ouagadougou Tienhan Kini und Gustave Sorgo) und dem Kommu nika-tionsdesigner Uli Spitznagel, der jeweils zwei Schauspielerinnen bzw. Schauspieler zu einem neuen Gesicht verschmelzen ließ und auch die Plakate gestaltete.

Initiiert wurde die Ausschreibung von der Agentur ARTEFAKT Kulturkonzepte in Ko-operation mit Ströer Out-of-Home Media und verfolgt das Ziel, kreative und öffentlich-keitswirksame Plakate, die im Stadtraum für kulturelle Veranstaltungen aller Genres wer-ben, auszuzeichnen.

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Soziales Engagement: Lyst-Reisen Leonhard-Frank-Preis 2011

Mit lyst-reisen zum kinder-und JugendtheatertagAuch zum dritten Kinder- und Jugendthea-tertag am 20. November 2011 hatte das Mainfranken Theater Würzburg wieder die Kinder der Gemeinschaftsunterkunft Würz-burg eingeladen. Die Kinder wachsen dort auf engsten Raum auf und leiden unter den schlechten Wohnbedingungen. Studierende des „Asyl AK“ der Katholischen Hochschul-gemeinde betreuen die Kinder und bieten ihnen ein sinnvolles Freizeitangebot. So be-suchten sie mit ihnen den Kinder- und Ju-gendtheatertag, wo sie viel erlebt haben: Sie konnten sich schminken lassen, haben am Tanzworkshop von Caroline Matthies-sen teilgenommen, sich das Märchen „Der Fischer und seine Frau“ angesehen und bei der Premie re des Weihnachtsmärchens „Aya-na Raben schwester“ mit Ayana und Kashka, dem Hahn, gehofft, dass Ayanas Brüder wie-der in Menschen zurückverwandelt werden und der böse Ölzauberer Usiku besiegt wird.

Dass diese Idee auch in die Tat umgesetzt werden konnte, ermöglichte vor allem die Firma Lyst-Reisen. Das Busunternehmen, das vom regionalen Linienverkehr und Schü-lertransport bis zum nationalen und interna-tionalen Reiseverkehr alles anbietet, erklär-te sich wieder bereit, den Transfer der Kinder zu übernehmen.

Wir bedanken uns bei der Firma Lyst-Reisen für dieses soziale Engagement!

Macht spiele!Unter dem Motto „Macht Spiele!“ vergibt das Mainfranken Theater Würzburg gemein-sam mit der Leonhard-Frank-Gesellschaft zum sechsten Mal den Leonhard-Frank-Preis für junge Dramatiker und Dramatikerinnen. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

TeilnahmebedingungenDie Einreichungen sollten sich künstlerisch mit dem Motto MachtSpiele auseinander-setzen, wobei von Konzepten aus dem Be-reich der Performance Art bis hin zu einem geschriebenen Theaterstück alles erwünscht ist. Die Autoren und Autorinnen sollten in der Regel bei Einsendeschluss nicht älter als 35 Jahre sein. Die Texte müssen zur Urauf-führung noch frei sein und das Stück sollte mit maximal fünf Darstellern und Darstelle-rinnen auf der Bühne realisierbar sein. Sofern sich nach Einreichung des Manuskriptes ei-ne Uraufführung mit einem anderen Thea-ter ergeben sollte, wird darum gebeten, das Mainfranken Theater Würzburg darüber zu informieren.

ModalitätenManuskripte bitte in fünffacher Ausfertigung mit einem kurzen Exposé (max. eine Seite) unter Angabe von Namen, Anschrift, Tel.-Nr., E-Mail und Geburtsdatum an: Mainfranken Theater Würzburg, „Leonhard-Frank-Preis 2012“, Theaterstraße 21, 97070 Würzburg.

Einsendeschluss:24.Februar2012

Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Die abschließende Preisverleihung findet im Rahmen der Autorentheatertage im Mai 2012 statt, wobei die besten Einsendungen szenisch vorgestellt werden.

Weitere Infos: www.theaterwuerzburg.de

Annette Radenheimer

annette radenheimerDie gebürtige Mannheimerin studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in Mün-chen Theaterwissenschaften und absolvierte ihre Magisterprüfung unter anderem bei Professor Jens Malte Fischer. Seit 2009 hält sie ein Diplom des Studienganges Theater- und Musikmanagement der Ludwig-Maxi-milians-Universität in München. Erste prak-tische Theatererfahrung sammelte sie bereits zu Beginn ihres Studiums als Regieassistentin unter anderem bei den Bregenzer Festspie-len und an der Komischen Oper Berlin bei Harry Kupfers Inszenierung „Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch“.

Ihre berufliche Praxis absolvierte sie am Staatstheater Kassel während der Inten-danz von Michael Leinert, an der Deutschen Oper am Rhein unter Tobias Richter und am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken während der Intendanzen von Kurt Josef Schildknecht und Dagmar Schlingmann. Dort war sie jeweils als Souffleuse, Inspizien-tin, Abendspielleiterin und Regieassistentin tätig. Eigene Regiearbeiten waren das Kin-derstück „Hexe Hillary geht in die Oper“, das Kindermusical „Strubbeltatz“, „Perse-phone – eine Kantate für junge Leute“ und die „Große Gala der Opernchöre“ jeweils am Saarländischen Staatstheater.

Am 1. Mai 2007 wechselte sie ans Main-franken Theater Würzburg als Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros. Seit der Spiel-zeit 2008/2009 war sie als persönliche Mit-arbeiterin von Intendant Hermann Schneider beschäftigt.

Seit der Spielzeit 2011/2012 ist sie die Künstlerische Betriebsdirektorin des Main-franken Theaters Würzburg.

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Fotos: Nico MangerBallett: „Othello“ Fotomontage: Uli Spitznagel

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„Venedig liegt nur noch im Land der Träume“ – So dichtete 1824 August von Platen. Er sprach damit aus, was viele Menschen beim Besuch dieser Stadt empfanden und heute immer noch spüren mögen: Es ist dieser Gegensatz zwischen dem einstigen Ruhm Venedigs, den man immer noch an den prachtvollen Bauten und Kunstschätzen ablesen kann, und der politischen Bedeutungslosig-keit, in die die Stadt spätestens mit der Wende zum 19. Jahrhundert gestürzt war. Denn zu diesem Zeitpunkt war die einst so blühende Groß- und Handelsmacht Vene-dig am Ende: Politisch ist sie von Napoleon und Österreich derart gedemütigt worden, dass die Stadt wirtschaftlich vollkommen ausgelaugt war. Zudem hatte sie mit Arbeitslosigkeit und einem rapiden Rück-gang ihrer Einwohnerzahl zu kämpfen. Hinzu kam der Verfall ihrer einst so präch-tigen Bau- und Kunstdenkmäler.

Das Verbot des legendären Venezianischen Karnevals durch Napoleon tat ein Übriges, um den Frohsinn aus den alten, sich immer mehr mit einer grünen Algenhaut überzie-henden und immer tiefer im Wasser versinkenden Mauern und Palazzi zu vertreiben. Kein Wunder also, dass Platen über Venedig auch schrieb, dass dort „ein langes, ew‘ges Ach zu wohnen scheint“. Wie dieser Dichter empfanden auch viele andere Künstler zur dama-ligen Zeit die Atmosphäre der Lagunenstadt, deren Schicksal 1814 end gültig besiegelt schien, als Venedig an Österreich fiel.

In Verbindung mit der damals sich mehr und mehr formierenden Geistesströmung der Romantik kam ein düsteres Venedig-Bild zum Tragen, das vor allem die dunklen Seiten der Stadtgeschichte betonte. „La Serenissima“ erschien einem nun nicht mehr geheuer: Heim-tückische Intriganten, hinterhältige Spione und gedungene Mörder bevölkerten nun das Venedig der Dichter und Komponisten.

Eines der ersten Werke, das diese dunkle, unheilsschwangere Seite der einstigen Seerepublik in den Vordergrund rückte, war Gioachino Rossinis Oper „Otello“ aus dem Jahr 1816. Hatte William Shakes-peare in seiner berühmten Tragödie die Handlung um den dunkel-häutigen Feldherren Othello, seine Frau Desdemona und den geris-

senen Fähnrich Jago noch in Venedig und auf Zypern angesiedelt, verzichtete Rossini auf den Ortwechsel in die venezianische Kolonie im östlichen Mittelmeer und lässt die ganze Geschichte in der Lagu-nenstadt spielen. Dabei wird namentlich der Schlussakt der Oper, der den Mord Othellos an Desdemona zeigt, von einer unheilschwanger- romantisch-traurigen Atmosphäre durchzogen, die richtungweisend

für das Venedig-Bild der kommenden Jahr-zehnte sein sollte. Die wehmütig-düstere Stimmung bringen dabei drei Verse aus Dantes „Göttlicher Komödie“, die in Ros-sinis Oper zitiert werden, auf den Punkt, wenn es dort heißt: „Kein größerer Schmerz, als sich im Elend an Zeiten des Glücks zu erinnern.“

Mit bestechendem Scharfblick seziert dagegen Victor Hugo in seinem Drama

„Angelo, Tyrann von Padua“ aus dem Jahr 1834 das repressive politische System der Seerepublik Venedig, das geprägt war von Intrigen und einem beängstigend gut or-ganisierten Netz aus Spitzeln, Spionen, Inquisitoren und Henkersknechten. Der

Komponist Amilcare Ponchielli wird dieses Schauspiel später zur Vorlage seiner Oper „La Gioconda“ wählen.

Die Aura Venedigs als ein Ort des Verfalls und morbiden Charmes wurde nochmals verstärkt, als am 13. Februar 1883 relativ überra-schend Richard Wagner hier verstarb. Wie sehr dieses Ereignis die Sicht auf diese Stadt in den kommenden Jahren bestimmte, kann man etwa an Thomas Manns berühmter Erzählung mit dem na-hezu programmatischen Titel „Der Tod in Venedig“ aus dem Jahr 1911/1912 ablesen. Diese Novelle zog dann ihrerseits wieder eine ganze Reihe weiterer Werke nach sich wie etwa Luchino Viscon-tis Verfilmung von 1971, Benjamin Brittens Oper (1973) oder John Neumeiers Ballett, das 2003 uraufgeführt wurde und bezeichnender-weise unter anderem auf Musik von Richard Wagner zurückgreift.

Somit hat Venedig bis heute nichts von seiner faszinierenden Aus-strahlung als ein Ort des Sterbens in Schönheit und der morbiden Dekadenz eingebüßt, so dass die Stadt immer noch als Schauplatz und Gegenstand von Träumen und Alpträumen taugt.

Uraufführung: 21. Januar 2012, Großes Haus

Ballett: „Othello“ Team: Calesso, Vita, Morgenstern, Gärditz, Blitt

Text: Christoph Blitt Foto: photocase.com

Venedig als dunkel-mythischer ort

Wenn die gondeln trauer tragen

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Jesus als Opernheld? Das mag für manchen eine etwas befremdliche Vorstellung sein. Wer würde so dreist sein, Christus quasi persönlich als Tenor singende Bühnenfigur auftreten zu lassen? Richard Wagner etwa, den es nie an fehlendem Selbst- und Sen-dungsbewusstsein gemangelt hat, erwog dies eine Zeit lang. So entwarf er tatsäch-lich eine Oper mit dem Titel „Jesus von Na-zareth“. Der Komponist hatte dann doch so viel Geschmack und Sensibilität, dass er ir-gendwann erkannte, dass der Nimbus und das Charisma dieser Figur auf dem Theater nur bedingt darstellbar wären. Dementsprechend entschied er sich dafür, dieses Projekt doch nicht auszuführen.

Wagner war hier einer Falle gerade noch entkommen, die auf jeden lauert, der sich anschickt, eine allgemein bekannte und berühmte historische Persönlichkeit auf die Bühne oder die Filmleinwand zu bringen. Je größer die Popularität und die Aura der betreffenden Gestalt und je umfangreicher das Wissen über ihr Leben und ihre Taten sind, desto schwieriger ist es, dieser Figur in den darstellen - den Künsten gerecht zu werden. So verliert in den meisten Fällen der Mythos einer bestimmten Person eben allein durch den Rei-bungs verlust einer bühnenmäßigen Darstellung an Strahlkraft. Was das heißt, kann man am besten an zwei einfachen Beispielen erken-nen. So besteht etwa die Gefahr, dass es der jeweilige Schauspieler in Hinblick auf Ausstrahlung und Persönlichkeit nicht mit der Rolle, die er verkörpern soll, aufnehmen kann. Je größer hier die Diskre-panz ausfällt, umso peinlicher wird die Darstellung der historischen Figur wirken. Oder man bedenke, welch Schaden der Nimbus einer solchen Größe der Weltgeschichte nimmt, wenn auf der Bühne nur deren Bart ein wenig schief geklebt ist oder dem Darsteller eine Socke heruntergerutscht ist. Theatralisierungen oder Verfilmungen des Lebens von bekannten Persönlichkeiten tragen somit immer den Kern der eigenen Parodie schon in sich.

Wie geht man aber als Autor, Komponist oder Regisseur mit diesem Problem um, wenn man sich dennoch mit wirklichen Berühmtheiten auseinandersetzen möchte? Kluge Köpfe, wie etwa die französischen Autoren Pierre Corneille, Jean Racine oder Voltaire vermieden der-artige Gefahren, indem sie in ihren Tragödien (meistens) Persönlich-keiten aus der zweiten Reihe der historischen Berühmtheiten wie

etwa Pompeius, Mithridates oder Olympia in den Mittelpunkt stellten. Georg Fried-rich Händel wiederum trat in seiner Oper „Giulio Cesare in Egitto“ („Julius Caesar in Ägypten“) quasi die Flucht nach vorn vor den oben skizzierten Problemfeldern an. Denn er nahm den römischen Eroberer nicht ganz so ernst, sondern zeichnete ihn statt-dessen mit feiner Ironie. Ganz ähnlich ver-fuhren knapp 240 Jahre später Regisseur Joseph L. Man kiewicz und sein Caesar- Darsteller Rex Harrison in dem Monumen-

tal-Historienfilm „Cleopatra“ mit Elizabeth Taylor in der Titelrolle. Äußerst raffiniert ging auch Giacomo Meyerbeer in seinem Singspiel „Ein Feldlager in Schlesien“ über den Preußenkönig Friedrich den Großen vor. Zwar dreht sich die ganze Handlung um eben diesen Herrscher, doch tritt selbiger nie auf der Bühne auf, sondern ist le-diglich durch sein Flötenspiel hinter der Szene akustisch präsent.

Es gab aber auch Künstler, die sich voll in den hier angedeuteten Fallstricken verfingen. So stellt etwa Oliver Hirschbiegels und Bernd Eichingers Film „Der Untergang“ aus dem Jahr 2004 eine kaum zu ertragende Verkürzung, die bis in die Verniedlichung abgleitet, der Schreckgestalt Adolf Hitler dar. Zum Glück viel weniger brisant nimmt sich auch Franz Lehárs Singspiel „Friederike“ über die Liebe des jungen Goethe zur elsässischen Pfarrerstochter Friederike Brion aus. Lehár wird hier Opfer seiner eigenen Naivität, wenn er den Dichter und seinen Kollegen Jakob Michael Reinhold Lenz einerseits auf die sentimentale Größe von Operettenfiguren reduziert, zum anderen aber den Stoff mit den Wissen um den weiteren ruhmvol-len Verlauf von Goethes Leben mit ein wenig zu viel Pathos auflädt. Aber immerhin schrieb er dafür eine Musik, die zu dem Schönsten gehört, das Lehárs Feder je entflossen ist.

Es sei aber auch nicht verschwiegen, dass auch der umgekehrte Fall eintreten kann, nämlich dass etwa ein Bühnenwerk oder ein Film die Aura einer geschichtlichen Persönlichkeit derart erhöhen kann, dass dahinter die historische Authentizität vollkommen verschwin-det. Das prominenteste Beispiel stellen hier zweifelsohne die „Sissi“-Filme mit Romy Schneider in der Titelrolle dar, die jedes Jahr an den Weihnachtsfeiertagen die Zuschauer zu Tränen rühren und die Ge-schichtswissenschaftler fluchen lassen. Viel Spaß dabei beim diesjäh-rigen Christfest!

14. Januar 2012, 20 Uhr, Kammerspiele

Musiktheater: „Oper am Klavier“: Franz Lehár: „Friederike“

Mit: Sua Baek, Christoph Blitt, Nathalie de Montmollin, Young Bae Shin, Frank Sodemann, Joshua Whitener

Text: Christoph Blitt Abb.: Goethe von Andy Warhol, 1982

Probleme und fallen im Umgang mit historischen Persönlichkeiten

Prominenz auf der Bühne

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Premiere: 11. Februar 2012, Großes Haus

Musiktheater: „Der Wildschütz“ Team: Sanguineti, Epstein, Franke, Fischer, Popp, Blitt

Text: Christoph Blitt Foto: Uli Spitznagel

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Es ist eine der bekanntesten Sze-nen der Filmgeschichte. Wer wissen möchte, was eine gute Schnitttech-nik bedeutet, wie Musik und Bild Hand in Hand gehen können oder wie auch ganz ohne Worte über bei-nahe zehn Minuten höchste Span-nung erzeugt werden kann, der stu-diere ganz genau jenen Ausschnitt aus Alfred Hitchcocks Streifen „Der Mann, der zu viel wusste“, der während eines Konzerts in der Lon-doner Royal Albert Hall spielt. Die Situation ist folgende: Bei einer Auf-führung der so genannten „Storm Clouds Cantata“ soll der an-wesende Premierminister von einem Attentäter erschossen werden. Das Filmpublikum ahnt relativ früh, dass dies genau dann gesche-hen wird, wenn zum ersten Mal im Orchester ein Beckenschlag er-klingen wird. Die Spannung steigt, je näher der Moment kommt. Es funktioniert auch (fast) wie geplant: Die Becken werden mit lautem Getöse von dem braven Orchestermusiker zusammenge-schlagen und im selben Moment fällt der Schuss, der freilich den Premierminister nur am Arm verwundet. Was an dieser atembe-raubenden Szene mit am meisten fasziniert, ist das Verhältnis von Musik und Aktion. So hört man nämlich den Schuss gar nicht, da er von dem Orchestergetöse übertönt wird. Das heißt nichts ande-res, als dass ein brutaler Vorgang wie ein Attentat durch die Mu-sik quasi ästhetisiert wird. Wer Hitchcock kennt, weiß jedoch, dass dies nicht geschah, um derartige Brutalitäten zu verharmlosen. Denn vielmehr ist das genaue Gegenteil der Fall: Der Kontrast zwi-schen der Klassischen Musik und dem Mordvorgang soll vielmehr die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens verdeutlichen.

Das Verfahren, das Hitchcock in dieser Sequenz seines Filmes anwendet, scheint im Übrigen mancher Opernszene abgelauscht. Nur, dass im Musiktheater in den meisten Fällen das Verhältnis von Musik und Schussgeräusch ein anderes ist. Denn letzteres ist hier in der Regel deutlich zu hören, wodurch der Gegensatz zwischen dem „Kulturklang“ des Orchesters und dem „Unkulturklang“ der Waffe umso stärker hervortritt. Was Hitchcock in besagtem Film aber vor allem von vergleichbaren Opernszenen gelernt hat, ist, dass der Schuss als Zielpunkt einer groß angelegten musikalischen Steigerung fungiert. Man denke etwa an das Vorspiel der ersten Szene zu „Der Freischütz“. Hier komponiert Carl Maria von We-

ber ein gewaltiges Crescendo aus, auf dessen Höhepunkt ein Schuss fällt. Doch obwohl sich die Szenerie in diesem Moment betont volkstüm-lich und heiter gibt und hier lediglich ein Preisschießen ausgetragen wird, verweist dieses akustische Störmo-ment auf das kommende Unheil, das in dieser Oper seinen Lauf nehmen wird, und das auch in Zusammen-hang mit Kugeln und Schießen steht.

Musikalisch-orchestrale Steigerun-gen vor todbringenden Schüssen fin-den sich etwa auch in Pjotr I. Tschai-

kowskis „Eugen Onegin“ oder in Giacomo Puccinis „Tosca“. Und auch in Albert Lortzings Partitur zu seiner Komischen Oper „Der Wildschütz“ ist ein Schuss vorgesehen. Diesmal allerdings bereits in der Ouvertüre. Auch hier wird selbiger als Zielpunkt einer orches-tralen Steigerung abgefeuert. Drollig ist im Übrigen, dass, obwohl man von den Komponisten durch die beschriebenen angewandten Verfahren eines großen Crescendos unmittelbar vor der Salve bes-tens auf selbige vorbereitet wird, viele Zuhörer dann doch im Thea-ter erschreckt zusammenzucken, wenn die Waffe in Aktion tritt. Das mag auch im Falle von Lortzings „Wildschütz“ so sein, ist aber inso-fern unangebracht, als in dieser Oper kein Mensch erschossen wird. Vielmehr verweist der Knalleffekt in der Ouvertüre auf die Vorge-schichte der Handlung, in der der Schulmeister Baculus statt sich mittels Wilderei einen Rehbraten zu besorgen, seinen eigenen Esel in der Dämmerung umlegt. Doch völlig frei von tragischen Untertö-nen ist dieses Handlungsmoment dann auch nicht. Denn nicht nur ist der Esel als unschuldiges Opfer zu beklagen, sondern durch seine Wilderei verliert Baculus auch seine Stellung.

Einen musikalisch-szenischen, sich immer mehr hochschraubenden Tumult, auf dessen Höhepunkt eine Pistole gezogen wird, gibt es auch in Beethovens „Fidelio“. Doch diesmal bleibt der Schuss aus. Stattdessen kündet ein Trompetensignal davon, dass es keiner Waf-fen mehr bedarf, da die friedliche Lösung des Konflikts von einem Staatsbeamten, der durch die Trompete angekündigt wird, herbei-geführt werden wird. Somit ist das Fehlen des Schusses, auf den musikalisch eigentlich alles hinausläuft, ein weiteres Moment einer Hoffnung auf eine bessere Welt, an die zu glauben Beethoven nicht müde wurde.

achtung! feuer!Von schüssen auf der opernbühne

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Fotos: Falk von TraubenbergMusiktheater: „Der Wildschütz“ Fotomontage: Uli Spitznagel

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Wenn Farben singen

Musiktheater Text: Christoph Blitt

Es gibt Menschen, die können Töne sehen und Farben hören. Die Rede ist dabei nicht von einer bestimmten Klientel, die hier mit ge-wissen Drogen nachgeholfen haben mag, sondern von Leuten, die verschiedene Sinnewahrnehmungen ohne ihr Wollen und Zutun mit-einander verknüpfen. Die Wissenschaft spricht in solch einem Falle von „Synästhesie“, was übersetzt so viel wie „Zusammenempfin-dung“ heißt. Dieses Phänomen beschäftigt kluge Menschen von der Antike bis heute, ohne dass man bislang eine durch und durch schlüssige Erklärung für diese Fähigkeit, durch Musik Farben und Bilder entstehen zu lassen, beziehungsweise beim Betrachten von

Bildern Klänge wahrzunehmen, gefunden hätte. Man weiß noch nicht einmal, wie viele davon eigentlich betroffen sind. So gibt es Untersuchungen, die davon ausgehen, dass auf 25.000 Menschen ein Synästhet kommt. Andere wiederum setzen das Verhältnis noch größzügiger an, wenn sie behaupten, dass unter 300.000 Menschen sich nur einer findet, der zum bunten Hören oder musikalischen Se-hen befähigt ist. Diejenigen, die über diese Gabe verfügen, beschrei-ben allerdings ganz unterschiedliche Empfindungen. So hört einer A-Dur als Blau, während ein anderer diese Tonart vielleicht mit Orange verbindet. Im Übrigen gab es schon im 16. Jahrhundert Versuche, entsprechende Instrumente, die Optisches und Akustisches miteinan-der verbinden, zu konstruieren.

Einen Höhepunkt erreichten derartige Bestrebungen im frühen 20. Jahrhundert. Hier kann man etwa an den Komponisten Alexander Skrjabin denken, der für seine Sinfonische Dichtung „Prometheus“ von 1909/1910 ein speziell konstruiertes Farbenklavier, das zu un-terschiedlichen Tönen entsprechend farbige Lichter anschaltete, vor-sah. Solche Ideen und Synästhesien sind natürlich der Idee vom Ge-samtkunstwerk verpflichtet, die namentlich in der Nachfolge Richard Wagners immer mehr an Bedeutung gewann. Es galt, die Trennung der Künste untereinander zu überwinden, und dem Publikum in ei-ner Sinfonie aus Klängen, Bildern, Tönen, Worten, Farben oder Be-wegung allumfassende Sinneseindrücke zu ermöglichen. Was damals als eine Art Kunstreligion gefeiert und idealisiert wurde, kann man heutzutage freilich in profanerer Form beinahe in jeder Dorf-Tech-no-Discothek mit ihren Lasershows erfahren. Wobei man dann unter Umständen doch wieder bei den eingangs erwähnten bewusstseins-erweiternden Hilfsmitteln angekommen wäre.

Von der Vereinigung der Bildenden Kunst mit der Musik

Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg

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„Morde in Bildern“

Musiktheater: „Morde in Bildern“ Premiere: 22. Februar 2012, Museum im Kulturspeicher

Team: Agrafiotis, Febel, Kasparek,

Kempf, Blitt

Text: Christoph Blitt

Eine Brücke zwischen Bildender Kunst, Musik und Theater will auch ein ganz besonderes Projekt schlagen, das das Mainfranken Theater Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Museum im Kultur-speicher realisiert. Hier sollen mitten zwischen den Objekten und Gemälden dieses Museums drei Kurzopern des zeitgenössischen Komponisten Reinhard Febel präsentiert werden. Bei jedem einzel-nen Musik theaterwerk steht dabei ein bestimmtes Gemälde im Mit-telpunkt. Auch erzählt der Komponist Geschichten mit und über die-se Bilder und tritt so in einen spannenden Dialog über das Verhält-nis von Kunst und Künstler, von Kunst und Leben, von Musik und Bildender Kunst, von Vergangenheit und Gegenwart oder von Liebe und Gewalt.

Dabei stehen folgende Gemälde im Mittelpunkt:

Drei Kammeropern nach Gemälden von Reinhard Febel – Zeitgenössische Kunst und zeitgenössische Musik im Dialog

Diego Velázquez: „Robeky Venus“ oder „Venus vor dem Spiegel“ (1648-1651) Edward Hopper: „Gespensterhaus“ (1926)

Frida Kahlo: „Unos cuantos pique titos“ („Ein paar kleine Dolchstiche“, 1935)

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Premiere: 15. Januar 2012, Kammerspiele

Schauspiel: „Die Ermittlung“ Team: Rehberger, Kasparek, Kempf, Becker

Text: Mona Becker

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1984. „Die Gnade der späten Geburt!“ – helmut Kohl und die Knesset

Um seine Dankbarkeit dafür auszusprechen, durch seine späte Ge-burt vor Mittäterschaft bewahrt worden zu sein, bemüht Helmut Kohl 1984 in Israel in einer Rede den Begriff der „Gnade“:

Ich rede vor Ihnen als einer, der in der Nazizeit nicht in Schuld ge-raten konnte, weil er die Gnade der späten Geburt und das Glück eines besonderen Elternhauses gehabt hat.1)

Der Begriff der „Gnade“ ist prägnant – vor allem, wenn man dazu den Begriff der „Schuld“ nimmt. Schuld ist in dem christlich ge-prägten Umfeld, in dem wir uns bewegen und in dem sich auch die deutsche Gesellschaft der 1930er und 1940er Jahre bewegte, eine Last, derer man sich durch Buße leicht entledigen kann. Gnade ist etwas, das von einem höheren Wesen mal mehr, mal weniger ver-teilt wird. Die Frage nach der individuellen und gesellschaftlichen Verantwortung wird so zumindest in der Beschreibung sehr ge-schickt vom Konkreten ins Metaphysische verlegt.

Zudem ist zu bedenken, dass Helmut Kohl, 1930 geboren, die ers-ten fünfzehn Jahre seines Lebens – also die so prägende Kinder- und Jugendzeit – unter nationalsozialistischer Herrschaft verlebte. In den 1950er Jahren wurde er, wie die gesamte Bundesrepublik, Zeuge davon, dass eine braune Vergangenheit mitnichten den Auf-stieg von Privatpersonen, Wirtschaftsgrößen oder Politikern beein-trächtigen musste. Von „Gnade der späten Geburt“ kann in diesem Fall also ohnehin keine Rede sein.

2006. „Der Fluch der späten Geburt?“ – Günther Grass und die Waffen-ss

Im Sommer 2006 machte Günther Grass wieder einmal Schlagzei-len: Nach sechzig Jahren Schweigen bekannte sich der Schriftsteller – das „Gewissen der Nation“ immerhin – zu seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS. Als 17-Jähriger war er beigetreten und hatte dies, so Grass, damals auch nicht als anrüchig empfunden. Die zweiein-halb Jahre Altersunterschied zwischen Grass und Kohl verwandelten die „Gnade“ der späten Geburt in einen „Fluch“: Grass vollzog mit siebzehn einen Schritt, mit dem er wohl aufgrund seiner weiteren Erfahrungen und linken Prägung für den Rest seines Lebens hadern muss.

Bewältigen oder überwältigen?

Im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus wird häufig von Vergangenheitsbewältigung gesprochen. Doch eine flächenübergrei-fende und allgemeine „Gegenwartsbewältigung“ hat im Deutsch-land der 1950er Jahre eigentlich nicht stattgefunden. So verweisen bereits Protagonisten aus Peter Weiss’ Dokumentar-theater „Die Ermittlung“ – und somit auch die tatsächlichen Ange-klagten des Frankfurter Auschwitzprozesses 1963 bis 1965 – auf die Länge der vergangenen Zeit seit den verhandelten Verbrechen.

Heute Da unsere Nation sich wieder Zu einer führenden Stellung Emporgearbeitet hat Sollten wir uns mit anderen Dingen befassen Als mit Vorwürfen Die längst als verjährt Angesehen werden müssen.2)

So wird bereits zwanzig Jahre nach den Taten ein historischer Kon-text konstruiert. Sich der Verantwortung stellen, die Verantwortung übernehmen – gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch – und daraus klare Konsequenzen zu ziehen, das war im direkten Anschluss an die NS-Zeit kaum das politische Programm. Begriffe wie „Gnade“ und „Schuld“ sind ebenso ein Relikt der Mentalität der 1950er Jah-re wie die Kriegerdenkmäler in vielen westdeutschen Dörfern und Kleinstädten. Verweise auf den deutschen Widerstand und deutsche Exilanten sucht man jedoch häufig vergeblich. So entsteht ein Bild der Unabwendbarkeit der deutschen Beteiligung an den nationalso-zialistischen Verbrechen, das mit dem aufklärerischen und moder-nen Konzept der individuellen, moralischen Kompetenz und Verant-wortung für das eigene Handeln schwer zu vereinbaren ist.

Dabei geht es nicht darum, singuläre Sündenböcke an den Pranger zu stellen, sondern darum, die Mentalität und das System zu be-greifen, das Menschen, die keine Kriminellen oder Psychopathen waren, erlaubte, zu Tätern, zu Mördern zu werden. Inzwischen ist die Zeit vergangen, in der man dies durch eine „Gegenwartsbewäl-tigung“ erwirken könnte. Aber auch „Vergangenheitsbewältigung“ ist ein trügerischer Begriff. Vielleicht müssen wir in unserem Zorn die Vergangenheit erst überwältigen, ehe wir sie bewältigen kön-nen, um dann als Menschen unserer historischen Verantwortung gerecht werden zu können.

Die gnade der späten geburtoder: Warum man Vergangenheit bewältigen muss

1) zitiert nach: http://www.dradio.de/dlr/sendungen/kalender/227514/ 2) Peter Weiss, Die Ermittlung, Frankfurt a.M., 1965

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Der Fischer und seine Frau, ein Wunschexzess

Es war einmal ein armer Fischer und seine Frau. Eines Tages fing der Fischer einen Butt. Der war ein verzauberter Prinz und konnte spre-chen. Da ließ der Fischer ihn schwimmen. Aber als er nach Hause kam und seiner Frau Ilsebill davon erzählte, wurde diese wütend. Der Fischer hätte sich doch etwas wünschen können! So schickte sie ihn zurück zum Butt mit ihrem ersten Wunsch. Doch ihre Zufrieden-heit währte nicht lange und sie wünschte sich noch mehr und mehr und immer mehr…

Was ist es nur, das uns Menschen bewegt, uns immer Neues und Besseres zu wünschen? Wünsche sind Ausdruck unserer immer währenden Unzufriedenheit und Motor zur Veränderung. Von der Wiege bis ins Grab treiben sie uns um, sie regen unsere Fantasie an, formulieren Bilder und Visionen, konstatieren einen Mangel und manchmal verwandeln sie sich in ein Projekt oder auch in Besessen-heit.

Welches sind dann also die richtigen und wichtigen, also die guten Wünsche, die nicht bloß für einen Augenblick sinnvoll sind? Der Wunsch als solcher, erklärt Immanuel Kant, ist „ein Begehren ohne Kraftaufwendung zur Hervorbringung des Objekts“. Ist es also so, dass ein richtiger Wunsch sich nur durch passives Sehnen auszeich-net oder ist er die Vorstufe zum Handeln? Bringt vielleicht doch nur das eigene Aktivwerden die eigentliche Glückseligkeit?

So hat sich die Welt längst das Sehnen des Menschen zu Nutze ge-macht und besonders in der Vorweihnachtszeit ist mit den langen Wunschlisten der Großen und Kleinen viel Geld zu verdienen. Da fragt man häufig nicht mehr nach Sinn und Unsinn, sondern es geht dabei lediglich um die Erfüllung der Wünsche, ob es nun die neue

„Kitchen Aid“, die allerneueste „Play Station“-Version oder die ach so hübsche „Barbie“ sein soll.

Auch das „Sich etwas beim Universum wünschen bzw. bestellen“ ist zu einer großen Mode avanciert. Es erinnert an kindliche Wün-sche an das Christkind. So vermitteln uns hier fernöstliche Den-kungsarten, dass man über autosuggestive Techniken und Visua-lisierungen des Angestrebten zu dem kommen kann, was man so sehnlich wünscht. Das magische Denken der Märchen nimmt somit Einzug in unsere Lebenswirklichkeit. Kann da vielleicht der Glaube wirklich Berge versetzen oder muss man doch die Ärmel hoch krem-peln, um etwas zu erreichen?

Wunsch im Märchen

Viele der bekanntesten Märchen gehören zu den Wunschmärchen. Meistens beginnen sie mit der Eröffnung: „Vor langer Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat ...“. Oft ist die Wunscherfüllung mit Zauberei verbunden. Besonders häufig hat der Held drei Wünsche frei, deren Erfüllung ihm zugesichert und gewährt wird. Bisweilen werden die Wünsche aber in anderer Weise erfüllt, als es sich der Wünschende gedacht hat. In manchen Fällen gehen Wünsche aber auch auf natürliche Weise in Erfüllung. So erhält Aschenputtel na-türlich am Ende den Prinzen, in den sie sich verliebt hat.

Der Wunschexzess unserer eingangs beschriebenen Fischerin Ilsebill erinnert aber nur zu leicht an unsere Konsumgesellschaft, in der die Erfüllung eines Wunsches gleich den nächsten Wunsch nach sich zieht. Das kurbelt die Wirtschaft an; das Wort „Wachstum“ wird heute benutzt wie eine religiöse Botschaft, die einen glauben lässt, dass unser begrenzter Planet unendlich ist. Wöchentlich kommt das allerneuste Handy raus und lässt das gerade gekaufte schon wieder ungenügend erscheinen. Wo wollen wir denn hin wachsen?

Beim Besuch einer dritten Klasse zur Vorbereitung der Inszenierung „Der Fischer und seine Frau“ und um beim potenziellen jungen Pu-blikum Inspiration zu sammeln, wurde eines klar: Auch wenn bei den Kindern Einigkeit über die schlimme Maßlosigkeit der Fische-rin bestand, waren die materiellen Wünsche der Kinder ebenso un-endlich wie die der Fischerin. Diese waren stark von dem abhängig, was gerade auf dem Spielzeugmarkt „in“ ist. Die reizvollste Vorstel-lung war allerdings eine Wunscherfüllungsmaschine, die alles immer und gleich erfüllt.

Doch das, was wahres Glück ahnen ließ, formulierte sich bei den Kindern weniger leicht, schien ihnen aber ungleich nachhaltiger bei genauer Überprüfung: Freundschaft, Mama und Papa, ein liebes Wort, ein Schwesterchen oder Brüderchen oder einfach ein wunder-schöner Tag mit lieben Menschen.

So wird ab dem 22. Januar 2012 das Thema „Wünschen“ in „Der Fischer und seine Frau“ mit viel Spaß und großer Ernsthaftigkeit mit und für Kinder auf der Bühne verhandelt. Es ist sicher einen Theater besuch mit der ganzen Familie wert.

Uraufführung: 22. Januar 2012, Kammerspiele

Kinder- und Jugendtheater:„Der Fischer und seine Frau“

Team: Scheuren, Kasparek, Kempf, Moritz, Becker

Text: Daniela Scheuren

…als das Wünschen noch geholfen hat…„Unsere Wünsche sind Vorgefühle der fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden.“ (Johann Wolfgang von goethe)

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Schauspiel: Ringvorlesung zu „Die Schutzflehenden“

30. Januar 2012, 06. Februar 2012 und 05. März 2012 (Fortsetzung der Reihe im Sommersemester 2012)

Oberes Foyer, jeweils 19.30 Uhr, Eintritt frei

Text: Ulrich Sinn Fotos: Ulrich Sinn, AFP

Bürger, „Asylant“, Illegaler

Hans-Werner Kroesingers Stückentwicklung „Die Schutzflehenden“ liegt eine Recherche zur Jahrtausende alten Geschichte des Asyl zu-grunde. Die Ursprünge und Umsetzung dieser hehren Idee werden im Rahmen der Geschichte Europas behandelt. Dabei wird auch der aktuelle Bezug zur „Gemeinschaftsunterkunft“, der sogenann-ten „GU“, in der Stadt Würzburg hergestellt. Den gegenwärtigen Verhältnissen werden Szenen aus Dramen und Berichte der antiken Überlieferung zu dem im 1. Jahrtausend v. Chr. in Griechenland ent-wickelten Asylgebot gegenübergestellt.

Bereits im Vorfeld der Premiere beleuchten drei Vorträge von Mit-gliedern der Universität Würzburg die Umsetzung der Idee eines menschenwürdigen Umgangs mit Schutzsuchenden aus dem Blick-winkel der Geschichte, der Politik und des Rechtswesens.

Am 30. Januar 2012 wird Prof. em. Ulrich Sinn von dem Institut für Altertumswissenschaften die Reihe mit seinem Vortrag „Die Wurzeln unseres Asylrechts im griechischen Altertum – Das Schicksal einer Idee im Wandel dreier Jahrtausende“ einleiten. Er wird die Rahmen-bedingen darlegen, aus denen heraus sich das Asylrecht entwickeln konnte und dabei auch besonders die Rolle des Theaters diskutieren. Am 06. Februar 2012 wird Prof. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet vom Institut für Politikwissenschaft und Sozialforschung der Univer-sität Würzburg über die aktuellen Verflechtungen von Menschen-rechten und Politik referieren. Die Veranstaltungsreihe im Mainfran-ken Theater Würzburg wird am 05. März 2012 Prof. Eric Hilgendorf, Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtstheorie, mit seinem Vortrag über „Menschenrechte – Geschichte und heutige Probleme.“ beschließen.

Transformationen der menschlichen Identität – Ringvorlesung zu: Euripides / Hans-Werner Kroesinger „Die Schutzflehenden“

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2. Familienkonzert 06.01.2012 | 15 Uhr | Großes Haus

Text: Judith Schumann 3. Jugendkonzert 16.02.2012 | 11 Uhr | Großes Haus

Text: Judith Schumann

2. Familienkonzert „Von Hexen, Gnomen und Zauberern“

Altersempfehlung: 5 bis 10 Jahre

Wie war das Rezept, um jemanden, den man nicht mag, in eine Kröte zu verwandeln? Eine handvoll Eisenkraut, drei weiße Federn und einen Tropfen Mäuseblut vermischen, anbrennen und die Asche dem Ungeliebten heimlich ins Lieblingsgetränk geben? Oder war das doch eher das Rezept, um jemanden in sich verliebt zu machen? Das wäre aber ganz schön komisch, wenn der, den man nicht leiden kann, plötzlich die ganze Zeit hinter einem herrennt, Liebesgedichte vorträgt und versucht, einen zu küssen. Doch wenn man in der He-xenschule nicht richtig aufgepasst hat, kann es schon mal zu solch lustigen Situationen kommen. Hoffentlich fällt einem da der Zau-berspruch ein, mit dem man den ganzen Spuk rückgängig machen kann.

Die Hexe, die sich ins Mainfranken Theater Würzburg verirrt hat, ist leider ein bisschen vergesslich, weshalb manche Zauberei miss-lingt. Doch trotzdem möchte sie von dem Dirigenten das „Klangzau-

bern“ und die „Ohrenhexerei“, wie sie es nennt, lernen. Er hat nämlich einen richtigen ma-gischen Zauberstab, den er als Taktstock bezeichnet! Und der funktioniert immer – na ja, zu-mindest wenn er ihn benutzt.

� Dirigent: Andrea SanguinetiPhilharmonisches Orchester Würzburg

3. Jugendkonzert Komponistenportrait – Johann Sebastian Bach

Altersempfehlung: 12 bis 16 Jahre

Johann Sebastian Bach gilt als der be-deutendste Barockkomponist. Er war sogar so gut, dass sein Dienstherr, der Herzog von Weimar, ihn ins Ge-fängnis stecken ließ, als er sich von seinen Weimarer Verhältnissen lösen, sprich kündigen wollte. Der Herzog wollte ihn auf keinen Fall gehen las-sen, wusste er doch um die enormen Talente des Musicus, und so wur-de Bach schließlich am 6. November

1717 „wegen seiner Halßstarrigen Bezeügung v. zu erzwingender di-mission“ eingesperrt und erst am 2. Dezember „mit angezeigter Un-gnade“ entlassen. Danach machte er sich auf dem schnellsten Weg nach Köthen, wo er als Hofkapellmeister bedeutende Werke wie die „Brandenburgischen Konzerte“ schuf. In Dresden gewann Bach au-ßerdem einen musikalischen Wettstreit, ohne einen einzigen Ton ge-spielt zu haben. Denn der berühmte französische Cembalist Louis Marchand, der sich mit ihm messen wollte, verließ Hals über Kopf heimlich die Stadt, um dem Duell am Cembalo zu entgehen – eini-ge Quellen berichten, er hätte Johann Sebastian Bach beim Spielen belauscht. Wie die Musik klingt, für die man sogar eingesperrt wird und den besten französischen Cembalisten flüchten lässt, wird beim dritten Jugendkonzert zu hören sein. Und gewiss gibt es noch mehr spannende Geschichten aus Bachs bewegtem Leben zu erfahren.

Violine: Sonja Lampert | Dirigent: Andrea SanguinetiPhilharmonisches Orchester Würzburg

Von Klangzauberern und Cembaloduellen

W E I N H A U SEcke Theater- / Semmelstraße

Mo. 9 –18 Uhr, Di .–Sa. 9 –24 Uhr, So. 11–24 Uhr Te le fon +49 931 3503-403

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Foto: Falk von Traubenberg

15. Januar 2012 | 11 uhr | tOscanasaal Der resiDenz

JOsePh haYDn streichquartett nr. 58 in f-Dur op. 74 nr. 2

rOBert schuMann sechs gesänge op. 107, bearbeitet für sopran und streichquartett von aribert reimann

ViKtOr ullMann Drei lieder für sopran und streichtrio

OttOrinO resPiGhi il tramonto für sopran und streicher

ViKtOr ullMann streichquartett nr. 3 op. 46

sopran: silke evers Violine: Yukiko tezuka, sara BirringerViola: christine steinkrauß Violoncello: Matthias steinkrauß

5. FeBruar 2012 | 11 uhr | tOscanasaal Der resiDenz

erWin schulhOFF concertino für flöte, Viola und kontra bass; Divertimento für streichquartett op. 14; sonate für flöte und klavier op. 61 und esquisses.

Flöte: stefan albers Violine: alexander zeiher, tomás hájek Viola: Makoto sudo Violoncello: Matthias steinkrauß Kontrabass: i-shan kao Klavier: Joachim Werner

4. kammerkonzert

5. kammerkonzert

kammerkonzerte

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Für die Abfolge eines Mehr-Gänge-Menüs gibt es gewisse Regeln. Man beginnt etwa mit einer Suppe, irgendwann folgt das Hauptgericht, bis man schließlich beim Dessert anlangt, das dann meist nicht mehr der Sättigung, sondern allein des Genusses willen verspeist wird. Das war vor etwa 150 Jahren nicht viel anders. Doch nichts-destoweniger führte eine solche Speisefolge zu einem heftigen Streit zwischen Friedrich Nietz-sche und David Friedrich Strauß. Letzterer ver-glich nämlich Haydn mit einem herzhaften Süpp-chen und Beethoven mit süßem Konfekt, denn er hatte ganz eindeutige Ansichten, wann ein Quartett Haydns oder Beethovens „aufzu-tischen“sei. Seine Kritik an dem damaligen Auf-bau eines Konzerts lautete wörtlich: „Man fängt […] mit Mozart, oder gar gleich mit Beethoven an, als wollte man eine Mahlzeit mit Champa-gner und Confect, statt mit einer ehrlichen Sup-pe anfangen.“ Nietzsche stellte daraufhin et-was entrüstet und fassungslos in der ersten sei-ner „Unzeitgemäßen Betrachtungen“ klar: „Sein Confect-Beet hoven ist nicht unser Beethoven, und sein Suppen-Haydn ist nicht unser Haydn“.

Ist dieser Vergleich auch sehr gewagt, so spricht Strauß mit seiner Aussage doch eine nach wie vor aktuelle und grundlegende Frage des Kon-zertbetriebs an: Welche Stücke werden miteinan-der kombiniert und in welcher Reihenfolge lässt man sie aufeinander folgen? Denn in der Tat ist es doch so, dass es wie bei einem guten Essen auch bei einem Konzert eine gelungenere und eine weniger gelungene Reihenfolge gibt. Die einzelnen Kompositionen werden nicht etwa willkürlich zusammengewürfelt, sondern sie sol-len sich in eine gewisse Dramaturgie des Abends (oder auch Vor- oder Nachmittags) fügen. So entwickelten sich in den letzten Jahren immer mehr Konzerte, deren übergeordneter Leitge-danke sich dem Publikum als Motto der Veran-staltung offenbart. Dramaturgen entwerfen da-für Konzepte und versuchen einen in sich stim-migen Konzertverlauf zu planen. Im Detail gibt

es noch mehr zu beachten: So behaupten man-che (wie etwa Alfred Brendel), es sei ungünstig, zwei Werke gleicher Tonart aufeinander folgen zu lassen. Wichtig ist zudem, die Zuhörer gut zu entlassen – am besten mit einem brillanten For-te-Finale. Außerdem scheint es ein ungeschrie-benes Gesetz zu sein, dass die solistisch besetz-ten Stücke vor der Pause gespielt werden.

In der Pause werden schließlich die sprachlichen Vergleichsebenen von Konzert und Kulinarischem enggeführt. Da stellt sich dann die Frage: Sekt oder Wein? Laugenbrezel oder Käsekörnerstan-ge? Und selbst der goût, der Geschmack, betrifft ja bekanntlich sowohl die kompositorische als auch die Kochkunst. Manche Veranstalter gehen sogar noch weiter und bieten „OhrenSchmaus“ und „Lunchkonzerte“ an, bei denen zur Musik gegessen, bzw. zum Essen Musik gehört wird. Da gibt es dann vielleicht wirklich Suppe zu Haydn und Champagner und Konfekt zu Beethoven – was Nietzsche wohl dazu gesagt hätte?

Auch das 4. Kammerkonzert beginnt mit einem Streichquartett von Haydn – jedoch ohne dass dies als „ehrliche Suppe“ gedacht ist. Joseph Haydns Quartett Nr. 58 in F-Dur op. 74 Nr. 2 rahmt zusammen mit Viktor Ullmanns Streich-quartett Nr. 3 op. 46 die übrigen Werke des Kammerkonzerts von Robert Schumann, Ottori-no Respighi und Ullmann ein, die mit Sopran und Streichern besetzt sind. Für einen ganz beson-deren Hörgenuss wird dabei die Sängerin Silke Evers sorgen.

Das 5. Kammerkonzert widmet sich dem Kom-ponisten Erwin Schulhoff (1894 – 1942), des-sen kompositorische Kreationen außergewöhnlich vielfältig und erfrischend sind. Eine Empfehlung des Hauses!

5. Kammerkonzert05. Februar 2012

4. Kammerkonzert15. Januar 2012

Text: Judith Schumann Foto: Uli Spitznagel

suppen-haydn oder confect-Beethovenanmerkungen zur Dramaturgie von konzerten

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Leichtigkeit, die schwer beeindruckt

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23PLaTInKREIS(15.000bis23.999Euro): Koenig & Bauer AG, Würzburg | Robert Krick Verlag, GmbH + Co. KG, Eibelstadt | GoLdKREIS(8.000bis14.999Euro):Renate Bolza-Schünemann, Würzburg | Senator e.h. Dr. Kurt und Nina Eckernkamp, Vogel-Stiftung, Würzburg | Baldwin Knauf, Iphofen | Robert u. Margret Krick, Würzburg | Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, Würzburg | SILBERKREIS(3.000bis7.999Euro):Stephan Peter, Babcock Noell GmbH, Würzburg | Bernhard Köppel, Firma Baier + Köppel GmbH+Co., Pegnitz | Claus und Christiane Bolza-Schünemann, Würzburg | Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, Würzburg | daimler AG, Mercedes-Benz, Niederlassung Mainfranken, Würzburg | Ebert + Jacobi, Pharmazeutische Großhandlung GmbH u. Co.KG, Würzburg | Ulrike Freier, Würz-burg | KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim | Prof. Dr. Kurt und Ursula Kochsiek, Würzburg | Leuze Geschäftsführungs- GmbH, Owen, Leuze electronic GmbH + Co.KG, Owen, bielomatik Leuze GmbH & Co.KG, Neuffen | Main-Post GmbH & Co.KG, Würzburg | MIWE, Michael Wenz GmbH, Arnstein | PKF Issing Faulhaber Wozar Altenbeck GmbH & Co.KG, Würzburg | Georg Rosenthal, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg | Schaeff ler Technologies GmbH & Co.KG, Schweinfurt | J.E. Schum GmbH & Co.KG, Würzburg | Siemens AG, Regionalorganisa-tion Deutschland, Norbert Brenner, Würzburg | Sparkasse Mainfranken, Würzburg | Dr. Hagen und Elke Stock, Ochsenfurt | Südzucker AG Mannheim/ Ochsenfurt | Unicredit Bank AG Nürnberg | Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG | BRonzEKREIS(500bis2.999Euro):artisant Lederladen, Würzburg | Peter und Gila Back, Bezirkskaminkehrermeister, Würzburg | Benteler Distribution Deutschland GmbH & Co.KG, Mannheim | BHT Stahlrohrlager GmbH, Kornwestheim | Rosemarie Bienek-Pfeiffer, Papier Pfeiffer, Würzburg | Dr. Edgar und Hannelo-re Bihler, Güntersleben | Gerd und Irmi Blankenhagen, Friseurteam Blankenhagen, Würzburg | BMW Autohaus Rhein, Würzburg | Dr. Werner und Gisela Böhm, Wertheim | Albrecht und Angelika Bolza-Schünemann, Radebeul | Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg | Eva Christa Bushe, Würzburg | Peter Collier, Editionmios.de, Maidbronn | Arwed und Brigitte driehaus, Zell | Gisela Duttenhofer, Würzburg | Hanns und Renate Egenberger, Würzburg | Karl Heinz und Maria Eger, Würzburg | Prof. Dr. Hermann und Dr. Ute Einsele, Würzburg | Bruno und Jutta Forster, Würzburg | Herbert und Charlotte Friederich, Würzburg | Dr. Wolfgang und Antje Friederich, Veitshöchheim | FS GMBH, Bickenbach-Ranisch, Heidrun + Roland, Motorex AG, Langenthal-CH-Familie Regenass-Bucher | Dipl. 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GmbH, Assekuranz seit 1925, München | Dr. Hartwich und Sigrid Lüßmann, Würzburg | Prof. Dr. Kurt und Ruth Magar, Würzburg | Maria Mantel u. Dr. Rainer Schräpler, Würzburg | Rudi May, Unternehmer, Würzburg | RA Holger und Ulrike Mellin, Waldbüttelbrunn | Wolfgang und Elfriede Metzler, Würzburg | Barbara Meyer-Marroth + Hans-Ulrich Mühlschlegel, Würzburg | Christoph Müller und Dr. Christine Bötsch, Würzburg | Helmut und Elke Müller, Rottendorf | Prof. Dr. H.-K. und Ulrike Müller-Hermelink, Würzburg | Rainer und Rita naebers, Karlstadt | Dr. Ursula Nienaber, Würzburg | Gunther oschmann, Telefonbuch Verlag Hans Müller GmbH & Co.KG, Nürnberg | Thomas Petsch und Ursula Basler-Petsch, Würzburg | Dr. Margot Raps-Hölscher, Würzburg | Hotel Rebstock zu Würzburg | Ruth Reinfurt, Würzburg | Dr. Helma Röckl, Würzburg | Prof. Dr. Klaus und Christa Roosen, Reichenberg | Rosengarth u. Partner GbR, Wirtschaftsprüfer – Steuerberater – Rechtsanwälte, Würzburg | Rotary Club, Würzburg | Dr. Christian und Dr. Heidrun Rudolph, Burgsinn | Stefan Rühling, Würzburg | Johannes und Beatrice Schaede, Würzburg | Prof. Dr. Dieter und Gudrun Schäfer, Würzburg | Fritz und Hannelore Schäfer, Schweinfurt | Klaus Schinagl, Grafik-Designer BDG, Veitshöchheim | Bernd und Ulrike Schmidt-chen, Höchberg | Familie Schmincke, Heidingsfeld | Heribert und Dr. Ingeborg Schneider, Würzburg | Dr. Wolfdietrich Schneider, Tübingen | Hans Schöbel, Direktor Zentrum für Körperbehinderte, Würzburg | Dr. Rainer und Dr. Christine Schöbel, Würzburg | Prof. Dr. Helmuth und Christiane Schulze-Fielitz, Würzburg | Familie Schweizer, Würzburg | Seib KG, Würzburg | Hannemarie Siebert, Würzburg | Reinhart Siewert, Würzburg | Prof. Dr. Stefan und Dr. Heidi Silbernagl, Margetshöchheim | Prof. Dr. Ulrich und Dr. Friederike Sinn, Würzburg | Rudolf Söder und Gertraud Söder-Knorr, Würzburg | Prof. Dr. László Solymosi, Würzburg | Prof. Dr. med. Christian P. Speer, Höchberg | Spindler GmbH & Co.KG, Würzburg | Hans und Irmgard Stößel, Würzburg | Dr. Thomas u. Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Ulla Tittor, Bad Mergentheim | TNT Express GmbH, Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | Martin Kratzer, W & K Gesellschaft für Industrietechnik mbH, Faulbach | Prof. Dr. Helmut Werner und Annemarie Henkels, Würzburg | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | Bernhard und Rosemarie Withopf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Emil Witt, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg | Dr. Jan-Peter und Jutta zugelder, Künzelsau | Anonym: 4

Die Rosenkavaliere des Theater- und Orchesterfördervereinsdes Mainfranken Theaters Würzburg

rosenkavaliere

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Programm 01/02.201224

Ballett dyskolos–derMenschenfeindBallett von Anna Vita nach einer Komödie des Menander Kammerspiele 20.00 Uhr: 01.01.2012Letztmals: 07.01.2012 | 20 Uhr

othelloBallett von Anna Vita nach William Shakespeare Uraufführung: 21.01.2012 | 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr) | Großes Haus 15.00 Uhr (EF 14.30): 29.01./19.02.201219.30 Uhr (EF 19:00): 26.01./01.02./04.02./ 07.02./12.02./24.02./26.02.2012

MusiktheaterdielustigeWitweOperette von Franz Lehár Großes Haus 19.30 Uhr: 04.01./11.01./13.01./15.01./20.01./22.01./27.01/03.02./05.02.2012 15.00 Uhr: 08.01.2012

Garderobenr.1Eine Musicalrevue für zwei Sängerinnen Kammerspiele 20.00 Uhr: 05.01./21.01./28.01./19.02./26.02.2012

operamKlavier„Friederike” – Singspiel von Franz Lehár 14.01.2012 | 20 Uhr | Kammerspiele

derWildschützKomische Oper in drei Akten von Albert Lortzing Premiere: 11.02.2012 | 19.30 Uhr Großes Haus 19.30 Uhr: 17.02./18.02./25.02./29.02.

MordeinBildernDrei Kammeropern von Reinhard Febel Premiere: 22.02.2012 | 20 Uhr | Kultur-speicher Im Anschluss Publikumsgespräch

konzerteJahreswechselkonzert„Heimat“01.01.2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus Von Smetanas „Moldau“ über „Klänge der Heimat“ aus „Die Fledermaus“ bis zum „Persischen Marsch“ von Strauss

2.Familienkonzert„Von Hexen, Gnomen und Zauberern“ 06.01.2012 | 15 Uhr | Großes Haus Altersempfehlung: 5 bis 10 Jahre

Carl Maria von Weber „Der Beherrscher der Geister“ Edvard Grieg Peer Gynt Suite Nr. 1Engelbert Humperdinck „Hexenritt“, Vorspiel zum 2. Akt aus „Hänsel und Gretel” John Williams Ausgewählte Filmmusik zu „Harry Potter“

Dirigent: Andrea SanguinetiPhilharmonisches Orchester Würzburg

4.Kammerkonzert15.01.2012 | 11.00 Uhr | Toscanasaal der Residenz

Joseph Haydn Streichquartett Nr. 58 in F-Dur op. 74 Nr. 2 Robert Schumann Sechs Gesänge op. 107, bearbeitet für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann Viktor Ullmann Drei Lieder für Sopran und Streichtrio Ottorino Respighi Il Tramonto für Sopran und Streicher Viktor Ullmann Streichquartett Nr. 3 op. 46

Sopran: Silke EversVioline: Yukiko Tezuka, Sara BirringerViola: Christine SteinkraußVioloncello: Matthias Steinkrauß

schauspielKeinschönerLand!EinHeimatabendMusikalisch-literarische Recherche von Deborah Epstein Großes Haus 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 07.01./14.01./25.01./28.01./15.02.2012 Ab Februar im Anschluss Publikumsgespräch im Oberen Foyer

dasErdbebeninChiliNach einer Novelle von Heinrich von Kleist Kammerspiele 20.00 Uhr: 11.01./18.01./03.02.2012

EmiliaGalottiTrauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing Kammerspiele 20.00 Uhr: 04.02./07.02./08.02./14.02./16.02./22.02./25.02.2012 11.00 Uhr: 15.02.2012

dieErmittlungDokumentartheater von Peter Weiss Premiere: 15.01.2012 | 20.00 Uhr Kammerspiele 20.00 Uhr: 27.01./11.02.2012

kinder- und Jugendtheater derFischerundseineFrauEin Stück für alle ab 5 Jahren nach dem Märchen der Brüder Grimm Uraufführung: 22.01.2012 | 17.00 Uhr Kammerspiele 11.00 Uhr: 23.01./30.01.201215.00 Uhr: 05.02./12.02.201217.00 Uhr: 29.01./18.02.2012

Kein schöner Land! Ein Heimatabend Das Erdbeben in Chili Dyskolos – Der Menschenfeind

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konzerte5.Kammerkonzert05.02.2012 | 11.00 Uhr | Toscanasaal der Residenz

Erwin Schulhoff Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass; Divertimento für Streich-quartett op. 14; Esquisses de Jazz op. 64; Sonate für Flöte und Klavier op. 61

Flöte: Stefan AlbersVioline: Alexander Zeiher, Tomás HájekViola: Makoto SudoVioloncello: Matthias SteinkraußKontrabass: I-Shan KaoKlavier: Joachim Werner

3.JugendkonzertKomponistenporträt – Johann Sebastian Bach 16.02.2012 | 11 Uhr | Großes Haus Altersempfehlung: 12 bis 16 Jahre

Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 3 in G-Dur (BWV 1048) Johann Sebastian Bach Violinkonzert in a-Moll (BWV 1041) Johann Sebastian Bach „Air” aus der Orchestersuite Nr. 3 in D-Dur (BWV 1068)

Violine: Sonja LampertDirigent: Andrea Sanguineti Philharmonisches Orchester Würzburg

außerdemHeut’gehenwirmorgenerstinsBettClaire Waldoff meets Kurt Weill Kammerspiele 20.00 Uhr: 08.01./13.01./20.01.2012

Matinee: Ballettothello15.01.2012 | 11.00 Uhr | Probebühne 1

Lehrerrundtisch: derFischerundseineFrauEin Stück für alle ab 5 Jahren nach dem Märchen der Brüder Grimm 19.01.2012 | 16.30 Uhr | Oberes Foyer

SpazierganghinterdenKulissen28.01.2012 | 15.00 Uhr | Bühneneingang

Matinee: derWildschütz29.01.2012 | 11.00 Uhr | Oberes Foyer

1. Ringvorlesung Bürger,„asylant“,Illegaler:Transformationen der menschlichen Identität 30.01.2012 | 19.30 Uhr | Oberes Foyer

2. Ringvorlesung Bürger,„asylant“,Illegaler:Transformationen der menschlichen Identität 06.02.2012 | 19.30 Uhr | Oberes Foyer

Treffpunkt Schauspiel: EmiliaGalottiTrauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing 13.02.2012 | 19.00 Uhr | Oberes Foyer

SpazierganghinterdenKulissen25.02.2012 | 15.00 Uhr | Bühneneingang

FranzSchubert:Winterreise25.02.2012 | 19.30 Uhr | Toscanasaal der Residenz | VVK Falkenhaus Gastspiel mit Claudius Muth und Ulrich Pakusch

Matinee: dieSchutzflehenden26.02.2012 | 11.00 Uhr | Oberes Foyer

Treffpunkt Ballett: othello27.02.2012 | 19.00 Uhr | Oberes Foyer

Die lustige Witwe Garderobe Nr. 1

04.01. URBanPRIoL „Tilt – Der Jahresrückblick“

08.01. KLaUSKREUzEdER „Glück gehabt“

12.01. MaTHIaSTRETTER „JahresnachgeTRETTERt“

13.01. FLoRIanSCHRoEdER& VoLKMaRSTaUB „Zugabe“

14.01. Han‘SKLaFFL „Restlaufzeit: Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt“

20.01. andREaSKREnzKE „Im Arbeitslosenpark – Best of“

21.01. MoRITznETEnJaKoB „Multiple Sarkasmen“

25.01. MaRTInaSCHWaRzMann Gastspiel Congress Centrum Würzburg

27.01. MÄCHÄRdER „Die Radieschen von oben“

28.01. THoMaSREIS „Reisparteitag“

29.01. BERndREGEnaUER „Alles eine Frage der Antwort“

03.02. CaRSTEnHÖFER„Frauenversteher“

04.02. LUISEKInSEHER „Einfach reich“

10.02. FREdERICHoRMUTH „Charaktersau sucht Trüffelschwein“

11.02. WERnERKoCzWaRa „Am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt Teil 2 – Die nächste Instanz“

17.02. PETERVoLLMER „Frauen verblühen, Männer verduften“

18.02. HELGEUnddaSUdo „Bis einer heult!“

22.02. MaTHIaSTRETTER„Mathias Tretter möchte nicht Dein Freund sein“

24.02 HUBERTBURGHaRdT „SEX in der KRISE“

25.02. andYSaUERWEIn „Hals- und Stimmbruch“

Impressum: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Klaus Heuberger Kartentelefon: 0931 / 3908-124 Projektleitung: Christine Johner Gestaltung: Uli Spitznagel Titelfoto: Nico Manger (Szene aus „Das Erdbeben in Chili“) Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob-Sans GbR [email protected] Mindestauflage: 10.000 Exemplare

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Text: Hermann Schneiderzanni spezial: Theatersanierung, Teil 1

Vor fast 50 Jahren wurde unser Mainfranken Theater beschlossen und geplant, seit 45 Jahren spielen wir darin für Sie Oper, Operet-te, Musical, Schauspiel, Ballett und Konzerte. Mit rund 200 Veran-staltungen pro Spielzeit allein im Großen Haus und 140.000 Besu-cherinnen und Besuchern gehört unser Theater bundesweit zu den besonders erfolgreichen Häusern seiner Größe.

Doch seit der feierlichen Eröffnung im Jahr 1966 ist nicht wesentlich investiert worden. Kleinere Schönheitsreparatu-ren, Verschleißarbeiten und einige grö-ßere Investitionen im Bühnenbereich – hier vor allem in der Beleuchtungstech-nik in den vergangenen Jahren – wur-den getätigt. Aber in nahezu allen Be-reichen gibt es einen grundsätzlichen und massiven Sanierungsbedarf: Das fängt sicherheitstechnisch beim Brand-schutz an, setzt sich fort in den räumli-chen Unzulänglichkeiten der Kasse, der Bestuhlung, kurz: im ganzen Foyer gibt es qua Service, Anmutung und Räum-lichkeiten Bedarf – nicht zuletzt was ei-ne ungenügende Situation im Sanitär-bereich betrifft. Sehr problematisch ist die behindertenfeindliche Ausstattung: improvisierte Rampen, mehr nicht. We-der ein Aufzug noch ein entsprechender Zugang in unsere Kam-merspiele ermöglichen einen behindertengerechten Theaterbesuch. Im Zuschauerraum muss dringend die gesamte Original-Bestuh-lung nach Abertausenden von Besuchen erneuert werden. Im Büh-nenbereich und in den Werkstätten setzen sich die Unzulänglich-keiten fort.

In der freien Wirtschaft oder auch im Hotel- und Gastronomie-wesen wäre ein Gebäude mit den Standards und der Infrastruk-tur von vor 50 Jahren undenkbar. Nach der auch durch das so-lidarische Engagement unserer Besucher verhinderten Theater-schließung vor elf Jahren sind wir stolz und dankbar, dass die Stadt Würzburg unterstützt vom Freistaat nun beschließen will, für eine stolze zweistellige Millionensumme unser Theater in Stand zu set-zen. Eine derartige Baumaßnahme dauert bei dem Investitionsvolu-men bis zu zwei Jahren. Solange wird unser Theater eine Baustelle sein und wir werden unser künstlerisches Angebot mit Neuinsze-

nierungen in allen Sparten im Großen Haus sowie in der Kammer andernorts anbieten. Denn sowohl von der Logistik eines Baube-triebs wie vor allem auch aus sicherheitstechnischen Gründen ist ei-ne Sanierung im laufenden Betrieb ausgeschlossen, ja unmöglich.

Lange haben wir uns Gedanken über eine Ausweichspielstätte gemacht: Viele Thea-ter mieten etwa ein Zelt, wie man es vom Zirkus her kennt, für eine Millionensum-me, die dann – wie das bei Mieten nun mal so ist – nicht nachhaltig investiert sein kann. Nun haben wir aber neben den o.g. Sanierungsmaßnahmen, die aus vie-lerlei Gründen notwendig sind, auch vor, das Mainfranken Theater Würzburg nicht allein zu ertüchtigen oder zu verschönern, sondern auch für zusätzliche künstlerische Formate auszustatten: Es gibt in ganz Deutschland keine vergleichbare Stadt, kein vergleichbares Theater, die nicht über eine sogenannte zweite Spielstätte verfü-gen; eine Spielstätte, in der wir insbeson-dere Schauspiel, aber auch andere For-mate anbieten können. Unsere Kammer-spiele mit den paar Quadratmetern, einer Raumhöhe von 2,90 und 94 Plätzen ist eine Studiobühne. Mit bewundernswürdi-gem Engagement und Fantasie haben hier

unsere Ensemble und unsere Ausstatter in all den Jahren spannen-des Theater gemacht. Dennoch ist der Ort bei aller Faszination für derartige Spielformen gelinde gesagt unzulänglich.

Nun haben wir aus der Notwendigkeit in der Schließphase während der Theatersanierung und dem berechtigen Interesse an einer zwei-ten Spielstätte eine gemeinsame Vision gefunden: die Viehauktions-halle an der Veitshöchheimer Straße. Eine multifunktionale Spielstät-te in den Jahren der Sanierung und ein neues Theater für Würzburg im aufblühenden Kulturquartier am Alten Hafen: Kulturspeicher und Cinemaxx, Bockshorn und Tanzspeicher, BBK und Eventgastronomie und nicht zuletzt der Hafensommer bieten das faszinierende Umfeld für ein neues urbanes Viertel, als dessen kulturelles Herz zukünftig die Viehauktionshalle schlagen soll! In der nächsten zanni: Theater in der Viehauktionshalle – wie geht das denn?

theatersanierungab dem neuen Jahr 2012 wollen wir zukünftig in der kolumne theatersanierUng unser Publikum regelmäßig über alle damit verbundenen fragen informieren.

Innenansicht der Frankenhalle (Foto: Nico Manger)

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www.gut-fuer-mainfranken.de

Wann ist ein Geldinstitutgut für Mainfranken?

Wenn sein Engagement für die Kultur so vielfältig ist, wie die Region selbst.

Die Sparkasse Mainfranken Würzburg fördert Kunst und Kultur in unserer Region – und macht sie für viele Menschen zugänglich. Kunst und Kultur setzen schöpferische Kräfte frei, öffnen Geist und Sinne für Überliefertes und Ungewöhnliches. Das ist gut für den Einzelnen und gut für die Gesellschaft. www.gut-fuer-mainfranken.de

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Eintauchen. Abschalten. Rundum wohl fühlen.

F i t n e s s A r e n a

T h e r m e n L a n d s c h a f t

S a u n a P a r k

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