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Seriöse, den heutigen wissenschaftlichen Standards tatsächlich ent-sprechende Studien über Yoga gibt es nur sehr wenige. Das über-
rascht gerade angesichts der immer größeren Aufmerksamkeit,die Yoga in der Öffentlichkeit erfährt. Auffallend ist auch der bis-herige Mangel an empirischen Untersuchungen zum Yoga inner-
halb der psychologischen Forschung. Anders als für etablierte Ver-fahren wie die »Progressive Muskelrelaxation« oder das »Autoge-
ne Training« sind empirische Studien zur Wirksamkeit von Yogadie Ausnahme. Die jetzt von Steffen Brandt vorgelegte Arbeit ist
ein erster Schritt, diesen Missstand zu überwinden. In einer Studiebei DaimlerChrysler in Berlin wurde Yoga mit Autogenem Trai-
ning verglichen und die Wirkungen beider Verfahren mit Hilfe um-fangreicher Befragungen dokumentiert. Ein wichtiges Ergebnis vor-weg: Yoga steht dem allgemein anerkannten und etablierten Auto-
genen Training hinsichtlich seiner positiven Wirkungen in nichtsnach. Das wird Yogapraktizierende und Yogalehrende kaum über-
raschen. In der öffentlichen Diskussion vor allem im Bereich vonGesundheit und Gesundheitsvorsorge ist ein auf diese Weise er-brachter Nachweis der Wirksamkeit von Yoga aber von einigerBedeutung. In der heutigen Ausgabe von VIVEKA dokumentieren
Eine Studie von Steffen Brandt über dieWirksamkeit von Yoga
wir deshalb wichtige Teile die-ser Studie. Dabei wird auchdeutlich, welcher Aufwand nö-tig ist, um einer Studie die An-erkennung heutiger Wissen-schaft zu sichern. Gleichzeitigzeigt sich, dass die Behauptung,die Wirkung einer bestimmtenMethode sei „wissenschaftlicherwiesen“, viel zu oft bloße Au-genwischerei ist.Der Autor und die Redaktionvon VIVEKA haben sich um einemöglichst verständliche Sprachebemüht. Trotzdem wird dieserArtikel dem/r mit wissenschaft-licher Schreib- und Denkweisenicht sehr vertrauten LeserInmanchmal etwas Mühe abver-langen.
Yogg
Bild. In einer umfassenden Über-blicksarbeit von Grawe et al. (1994)im Bereich der Psychotherapie undverwandter Verfahren zeigt sich,dass 18 Meditationsstudien nureine einzige Studie über Yogagegenübersteht. Dieses Verhältniszuungunsten von Yoga-Studienscheint in Bezug auf empirisch-psychologische Untersuchungenexemplarisch zu sein.
Aktuelle Literaturrecherchen er-geben für den Suchbegriff „Yoga“im Psyndex, MLA Bibliography, imZeitraum 1994 – 2003/10 nur 34Hinweise. Für die Begriffe „yogaresearch“ und „Yogaforschung“sind gar keine Hinweise vorhanden.Dabei sind die entsprechenden Arti-kel auch noch häufig kritisch zubewerten, da sie in Zeitschriftenveröffentlicht wurden, deren me-thodische Standards anerkanntenRichtlinien nicht genügen.
Zur Qualität der wissen-schaftlichen Arbeiten
Ebenso ernüchternd wie dieinsgesamt sehr geringe Zahl vonStudien über Yoga ist deren Qua-lität. Nur selten genügen die vorge-legten Untersuchungen jenen Stan-dards, die in der heutigen wissen-schaftlichen Forschung allgemeinAnerkennung finden. Das liegt aberkeineswegs daran, dass Yoga oderähnliche Methoden aufgrund ihresbesonderen Inhalts für eine wissen-schaftliche Untersuchung ungeeig-net wären. Vielmehr ist es das Er-gebnis von mangelnder Sorgfaltund ungeeigneten Untersuchungs-methoden. Hinsichtlich der empi-risch-psychologischen Meditations-forschung (und für Yoga gilt dasgleiche) spricht Howald (1989) vonhäufig in sich widersprüchlichenBefunden. Der Grund dafür ist die
Ein Überblick über diebisherigen Forschungs-arbeiten im Bereich Yogaund Meditation
Überblicksarbeiten zum Forschungs-stand im Bereich des Yoga beziehensich zumeist auf den Bereich Yogaund Meditation. Yoga als eigenstän-dige Methode findet selten Berück-sichtigung.
Einen Überblick internationalerPublikationen im Bereich Yoga undMeditation hinsichtlich ihrer psycho-logischen und psychotherapeuti-schen Aspekte gibt Unger in einerinternationalen Bibliografie (1997).Demnach wurden bis August 1997insgesamt 1283 Arbeiten veröffent-licht. Über die Qualität der Studienwurden keine Angaben gemacht.Die internationale Publikationshäu-figkeit (Abbildung 1) weist im Zei-traum zwischen 1973 und 1985 einJahresmittel von ungefähr 50 Veröf-fentlichungen auf, nimmt aber seit1990 kontinuierlich ab.
Über die Hälfte dieser Publikatio-nen sind Forschungsarbeiten überdie so genannte „TranszendentaleMeditation“ (TM). Für wissenschaft-liche Studien weist die TM im Ver-gleich zu anderen Selbstentfaltungs-methoden (zum Beispiel Zen, Vipas-sana oder eben auch Yoga) denscheinbaren Vorteil auf, dass sie sicheiner einheitlichen und standardi-sierten Lehrmethodik bedient.Transzendentale Meditation wirdEngel (1998) zufolge mittlerweileaber nur noch selten angewandtund inzwischen von anderen Ver-fahren in der Anwendungshäufig-keit und in Bezug auf die Anzahl derTeilnehmerInnen übertroffen.
Zur Quantität derForschungsarbeiten imBereich des Yoga
Suchen wir nach Arbeiten, indenen Yoga im Mittelpunkt steht,ergibt sich innerhalb der psychologi-schen Forschung ein ernüchterndes
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Innternationale Publikationshäufigkeit 1951-1992 "Psychologische und psycho-thherapeutische Aspekte Yoga und Meditation" (Unger, 1997)
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Längsschnittsuntersuchungen ge-nannt. Sie können statistisch besseruntersucht werden und die Ergeb-nisse und deren Interpretation er-weisen sich dadurch weniger speku-lativ.
(2) Unterschiede bezüglichder Zusammensetzung derTeilnehmerInnen-GruppenZahlreiche Studien zeigen, dass
die Art der StichprobengewinnungEinfluss auf die Untersuchungser-gebnisse hat. So wurden zum Bei-spiel für viele Meditations- undYogastudien Versuchspersonen da-durch gewonnen, dass sie sichselbst zur Studienteilnahme anmel-deten. Untersuchungen zeigen aber,dass es in Bezug auf Persönlichkeits-merkmale deutliche Unterschiedegibt zwischen der Normalbevölke-rung und den Personen, die sich fürsolche Studien selbst melden. Soweisen etwa TeilnehmerInnen, dieüber eine Selbstanmeldung gewon-nen wurden, eine überdurchschnitt-liche Neigung zur Ängstlichkeit undDepressivität auf. Weiterhin ist be-legt, dass die Gruppe der sich selbstdafür meldenden Meditations- bzw.YogainteressentInnen die nachfol-genden Merkmale aufweisen wird:bessere Ausbildung, höherer sozia-ler Status, höheres Intelligenzniveau,stärkeres Bedürfnis nach sozialerAnerkennung und eine starke sozia-le Ausrichtung.
In der überwiegenden Anzahlder Studien sind deshalb die Grup-penzusammensetzungen nicht re-präsentativ . Entsprechend dürftendie Ergebnisse eigentlich nur einge-schränkt auf den untersuchten Per-sonenkreis interpretiert werden.
(3) UngenügendeUntersuchungsinstrumenteDie in den Studien eingesetzten
Untersuchungsinstrumente genügenhäufig nicht den heute anerkannten
und üblichen methodischen Stan-dards.
FazitBezieht man neben der berichte-
ten Quantität noch die Qualität derStudien in die Auswahl berücksich-tigter Forschungsarbeiten mit ein,bleibt nur noch eine verschwindendgeringe Anzahl brauchbarer Studienübrig. Zudem ist zu beobachten,dass die Intensität der Forschung inden letzen Jahren abgenommenhat.
Im Folgenden nun die Zusam-menfassung der wichtigsten Ergeb-nisse der Studie.
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Vielzahl von Unterschieden hinsicht-lich
(1) der Untersuchungspläne,(2) der Zusammensetzung der
TeilnehmerInnen-Gruppen und(3) der Testinstrumente.Für fast alle bisher zur Wirkung
von Yoga durchgeführten Untersu-chungen gelten die nachfolgendnäher beschriebenen Aspekte:
(1) Unterschiede bezüglichder Untersuchungspläne.Häufig werden in Yogastudien
die Wirkungen des Yoga ausschließ-lich und isoliert untersucht. Auf die-se Weise fehlen aber Vergleichswer-te und die in solchen Studien gefun-denen Ergebnisse und Schlussfolge-rungen sind wenig aussagekräftig.Sehr viel mehr Information bietendagegen Studien, in denen Ver-gleichswerte mit erhoben werden.Solche Vergleichswerte können zumBeispiel von einer Personengruppeohne Übungsprozess, der so ge-nannten „reinen Kontrollgruppe“stammen. Möglich ist auch der Ver-gleich mit einer Gruppe, die eben-falls unterrichtet wurde, allerdingsin einer anderen Methode. DieseForm der Untersuchung wurde inder vorliegenden Studie gewählt.
In den meisten Untersuchungenwird die Befragung der Teilnehmer-Innen ausschließlich zu einem einzi-gen Zeitpunkt (zumeist am Ende derKurse) durchgeführt. Ungleich aus-sagekräftiger sind Erhebungen, dieBefragungen zu mehreren Zeitpunk-ten des Übungsprozesses vorneh-men, beispielsweise zu Beginn undam Ende der Kurse. Solche Studien,die auf mehreren Erhebungszeit-punkten aufbauen, sind erheblichaufwändiger, weisen aber eine hö-here Qualität auf. WissenschaftlicheArbeiten, die auf mehreren Erhe-bungspunkten basieren, werden
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Rahmenbedingungen derhier vorgestellten Studie
Im Rahmen der betrieblichenGesundheitsförderung bei Daim-lerChrysler in Berlin wurden für die-se Studie Grundkurse des Autoge-nen Trainings und des Yoga durch-geführt und bewertet. Dabei standdie Frage im Vordergrund, ob dieTeilnahme an den Kursen folgendeErgebnisse zeigen würde:
◆ eine Zunahme der allgemei-nen Stressverarbeitung,
◆ eine Zunahme der Selbstwirk-samkeit (Selbstwirksamkeit be-schreibt die Fähigkeit, auf sich selbstim Denken und Handeln Einflussnehmen zu können, um so positiveVeränderungen im eigenen Verhal-ten zu bewirken)
◆ eine Zunahme der Erholungs-fähigkeit
◆ eine Abnahme allgemeinerBeschwerden
◆ eine Abnahme depressiverTendenzen und Angstneigungensowie
◆ eine Abnahme der wahrge-nommenen Belastung.
Eine weitere Fragestellung bezogsich auf die Bedeutung transperso-naler Aspekte während der Einfüh-rungskurse. Ferner sollte sowohl derEntwicklungsverlauf während derKurse möglichst umfassend nach-vollzogen werden als auch dieGründe für das erwartete Abbre-chen der Kurse erfragt werden. DieIdee zu dieser Studie entstand in
Zusammenarbeit mit dem BerlinerYoga Zentrum und dem Verein„Yoga und Gesundheit e.V“.
WissenschaftlicherRahmen
Die Qualität wissenschaftlicherStudien ist an bestimmte Bedingun-gen geknüpft. Nachfolgend werden
die innerhalb der Studie berücksich-tigten wissenschaftlichen Standardsbeschrieben (siehe auch Tabelle 1).
◆ Prinzip des „Längsschnittde-signs“.
Die Kurse wurden über einenZeitraum von 14 Wochen durch-geführt und zu mehreren Zeitpunk-ten bewertet.
◆ Prinzip des „Vergleichsde-signs“.
Yoga wurde innerhalb der Studiemit dem wissenschaftlich deutlichbesser untersuchten Verfahren desAutogenen Trainings verglichen.
◆ Prinzip der „Randomisierung“.Die TeilnehmerInnen wurden
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zufällig in die Kursgruppen einge-teilt, um Merkmale wie beispiels-weise Geschlecht, Alter, Bildungmöglichst gleich zu verteilen. Fernerwurden die Kurse bei DaimlerChrys-ler innerhalb der betrieblichen Ge-sundheitsförderung als Entspan-nungskurse durchgeführt. Dadurchkonnten Personen untersucht wer-den, die aus verschiedene Gründen
ein allgemeines Interesse an Ent-spannung haben und weniger einbesonderes Interesse an einem derVerfahren hatten.
◆ Anerkannte Testverfahren.Zudem wurden anerkannte Test-
verfahren eingesetzt, die wissen-schaftlichen Gütekriterien entspre-chen.
Organisatorischer Rahmen
Für die Studie wurde im Rahmender betrieblichen Gesundheitsförde-rung bei DaimlerChrysler allgemeinfür Entspannungsverfahren gewor-ben, wobei sich die TeilnehmerIn-
Eine Studie über die Wirksamkeit von Yogaund Autogenem Training
Tabelle 1: Wissenschaftlicher Rahmen der Studie
Steffen Brandt, Wolfgang Ihle, Günter Esser & Wilfried BelschnerUniversität Potsdam/ Abt. Klinische Psychologie/Psychotherapie und Akademie für Psychotherapie und
Interventionsforschung Universität Oldenburg/ Abt. Gesundheits- und Klinische Psychologie
nen damit einverstanden erklärten,zufällig in ein zunächst nicht be-kanntes, wirkungsvolles Entspan-nungsverfahren eingeteilt zu wer-
den. Nach der Anmeldung erfolgtenInformationsveranstaltungen, indenen neben dem Verfahren (Yogabzw. Autogenes Training) auch derwissenschaftliche Rahmen nochmalserläutert und Fragen beantwortetwurden.
Die anfangs 110 MitarbeiterIn-nen umfassende TeilnehmerInnen-liste reduzierte sich in ihrem Um-fang meist aufgrund terminlicherUnpässlichkeiten. 98 Mitarbeiterwurden über die beiden Verfahrenzufällig verteilt und erhielten denFragebogen ausgehändigt. Letztlicherschienen 84 TeilnehmerInnen zumKursbeginn.
Anhand der vor Kursbeginn er-hobenen soziodemographischenDaten lässt sich die Stichprobe wiefolgt beschreiben:
Jede Gruppe umfasste 42 Teil-nehmerInnen, wobei dasGeschlechterverhältnis mit 36 Frau-en und 48 Männern recht ausge-glichen war (Abb 1). Das Durch-schnittsalter betrug 38,3 Jahren unddie Altersspanne lag zwischen 22
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und 59 Jahren.Beide Verfahren wurden jeweils
einmal pro Woche in einstündigenSitzungen im Anschluss an die Ar-
beit unterrichtet. Insgesamt wurden12 solcher einstündigen Kurse ab-gehalten und fanden über einenZeitraum von 14 Wochen statt.
Abfolge der Testung
Während des Kurses wurdenHauptmessungen und Verlaufsmes-sungen vorgenommen (Tab. 2).
◆ HauptmessungenDas 30 –50 Minuten in An-
spruch nehmende Ausfüllen allereingesetzten Testverfahren zu denHauptmesszeitpunkten vor Kursbe-
ginn (T1), nach vier Wochen (T2)und nach Abschluss der Kurse (T3),fand außerhalb des Kursrahmensstatt. Die Fragebögen sollten zumnächsten Kurstermin abgeben wer-den.
◆ VerlaufsmessungenAlle 2 Wochen wurde ein Kurz-
fragebogen ausgeteilt (V1 – V4).Dabei bestand am Ende des Kursesdie Möglichkeit, den Fragebogen,der in ca. fünf Minuten zu bearbei-ten war, auszufüllen. Die Unter-richtszeit wurde dazu entsprechendverkürzt. Die Fragebögen wurdenjeweils von der Kursleiterin ausge-teilt und auch wieder eingesammelt.
Was wurde untersucht?
Ziel der Untersuchung war es,eine Aussage über die Wirksamkeitbeider Verfahren treffen zu können,wobei Forschungsarbeiten aus demBereich des Autogenen Trainingsund der Progressiven Muskelrelaxa-tion, beides wissenschaftlich gutuntersuchte Verfahren, das Feld desWirkungsbereiches vorgaben. Diesebeiden reinen Entspannungsverfah-ren besitzen ein breites Wirkungs-
spektrum. In Anlehnung an dieseForschungsarbeiten wurden Wir-kungsbereiche und die entsprechen-den Fragebögen ausgewählt, die inder Studie Verwendung fanden.
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Abbildung 1: Zusammensetzung der TeilnehmerInnen
TTabelle 2: Zeitliche Abfolge der Testung
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Die Wirksamkeit:Ein Überblick über dieErgebnisse derUntersuchung
Beide Verfahren führen über denKursverlauf zu eindrucksvollen Ef-fekten bezüglich einer deutlichenVerbesserung
◆ der Entspannungs- und Erho-lungsfähigkeit
◆ der Selbstwirksamkeit, sowie◆ eines deutlichen Rückgangs
der allgemeinen Beschwerden, derBelastung, der Depressivität sowieder Ängstlichkeit.
◆ Auch im Hinblick auf bewusst-seinsverändernde Variablen konnteeine Zunahme entsprechenderRessourcen beobachtet werden.
Methodikexkurs:In der Statistik wird die Qualität
von Ergebnissen klassifiziert in (sta-tistisch) bedeutsame, sehr bedeutsa-me und hoch bedeutsame Ergeb-nisse.
Die Ergebnisse setzen sich dabeiaus Vergleichen der vorliegendenGesamtgruppe der TeilnehmerInnenmit einer normalverteilten Gesamt-gruppe zusammen.
Ein weiteres Maß für die Gütevon Ergebnissen ist die so genannteEffektstärke.
Die Befunde der vorliegendenArbeit konnten zeigen, dass im Hin-blick auf beide Verfahren von einembreiten Wirkungsspektrum ausge-gangen werden kann.
Die Effekte setzten in beidenGruppen innerhalb der ersten vierWochen ein und werden über denVerlauf des Kurses gefestigt.
Nachfolgend werden die einzel-nen Ergebnisse ausführlicher darge-stellt.
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Tabelle 3: Wirksamkeit der Intervention. Abnahme von Beschwerden undBelastungserleben
Tabelle 4: Themenbereiche und Beispielfragen der Erholungsaspekte des Erho-lungs- und Belastungsfragebogens (EBF)
AAbbildung 2: Mittelwerte der Skalen „Beanspruchung“ (B) und „Erholung“ (E)üüber den Kursverlauf
Entspannungs- undErholungsfähigkeit
Unter dem Begriff der Erholungwerden innerhalb des Erholungs-und Belastungsfragebogens („EBF“,Kallus 1995) Themenbereiche wiedie selbst wahrgenommene eigeneLeistungsfähigkeit, das Wohlbefin-den, die körperliche Erholungsfähig-keit, die Qualität des Schlafes wieauch die Erholungsmöglichkeit imsozialen Bereich zusammengefasst.
Wie in Abbildung 2 zu erkennenist, nahm die Erholungsfähigkeitsowohl in der Yogagruppe als auchin der Autogenes-Training (AT)-Gruppe über den Kursverlauf zu. Zubeobachten ist, dass sich die Wir-kung schon innerhalb der erstenvier Wochen einstellt, sich aberauch im Kursverlauf noch weitereVerbesserungen ergeben.
Neben der Erholungsfähigkeitwurden über den „Qi Gong Evalua-
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tionsfragebogen“ (Belschner, 2000)ähnliche Themenbereiche unter-sucht. Dazu gehören die Regenera-tionskompetenz, die Gelassenheit,die Emotionsregulation und dasKörperbewusstsein.
In Tabelle 5 werden die Themen-bereiche bezüglich ausgesuchterBeispielfragen vorgestellt.
Wie in Abbildung 3 und Abbil-dung 4 zu sehen ist, kann in denersten 4 Wochen eine sehr bedeut-same Verbesserung der Gelassen-heit und des Körperbewusstseinsowie eine höchst bedeutsame Ver-besserung der Regenerationskom-petenz berichtet werden. Zudemtreten ab der 4 Woche zusätzlichweitere bedeutsame Veränderungenauf.
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Tabelle 5: Themenbereiche und Beispielfragen der Erholungsaspekte des»Qi Gong Evaluationsfragebogens«
Tabelle 6: Subskalen und Beispielfragen des »Fragebogen zur Kompetenz- undKontrollüberzeugung«
AAbbildung 3: Mittelwerte der Skalen „Regenerationskompetenz“ (RK) und„Gelassenheit“ (GE) über den Kursverlauf
AAbbildung 4: Mittelwerte der Skalen „Körperbewusstsein“ (KB) und„„Emotionsregulation“ (ER) über den Kursverlauf
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Zunahme der Selbstwirk-samkeit
In der Gesundheitspsychologiespielt das Konstrukt der Selbstwirk-samkeit eine zentrale Rolle. UnterSelbstwirksamkeit wird die subjekti-ve Gewissheit verstanden, neue,schwierige Anforderungssituationenaufgrund der eigenen Möglichkei-ten bewältigen zu können. Mithilfedes Fragebogens zur Kompetenz-und Kontrollüberzeugung („FKK“;Krampen, 1991) wurde die Entwick-lung der Selbstwirksamkeit im Kurs-verlauf untersucht. In Tabelle 6 sindzwei Beispielfragen aufgeführt.
Die Ergebnisse zeigen eine be-deutsame Verbesserung der Selbst-wirksamkeit. Die Veränderungenfinden dabei insbesondere in denersten vier Wochen statt.
Transpersonale Aspekte
Im Hinblick auf verschiedeneDimensionen des Bewusstseins wirdzwischen personalen und sogenann-
ten transpersonalen Bewusstseinse-ben unterschieden.
In Bezug auf außeralltäglicheBewusstseinserfahrungen im trans-personalen Bewusstseinsraum liegen
verschiedene mehr oder wenigerausführliche Differenzierungsmodel-le vor. Generell wird dabei von ei-nem Verständnis transpersonalerErfahrungen ausgegangen, die aufkörperliche, emotionale oder kogni-tive Erfahrungen abzielen, welcheüber die eigene Person hinausge-hen.
Der von Piron (Piron 2000) ent-
wickelte Meditationstiefefragebo-gen dient der Erfassung der Tiefe-Dimension des Bewusstseins in derMeditation oder anderen achtsam-keitsfördernden Prozessen und zieltauf die Frage ab, ob von einer uni-versellen Tiefe-Dimension ausgegan-gen werden kann. Die Fragen (Ta-belle 7) ergeben den Themenbe-reich „Hindernisse“ hinsichtlich desÜbungsprozesses sowie „Entspan-nung und Wohlbefinden“, als auchden Themenbereich des „Persön-lichen Selbst“. Letzterer zielt ab aufdas Ausmaß der Konzentration undder wahrgenommenen Kontrolle imHinblick auf die Erfahrung. Die The-menbereiche der „TranspersonalenQualitäten“ bzw. des „Transperso-nalen Selbst“ sind bezogen auf vomAlltagsbewusstsein sich unterschei-dende Bewusstseinsebenen. Sieumfassen Qualitäten wie Liebe undMitgefühl bzw. Nicht-Dualität undLeerheit.
Durch die Teilnahme an den Kur-sen verbesserten sich zum einen dieWerte bezüglich der Skala „Ent-spannung und Wohlbefinden“ undzum anderen die der „Transperso-nalen Qualitäten“. Hier zeigen sichdie Veränderungen erst nach der 4Woche.
Die Befunde vermitteln hinsicht-
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Tabelle 7: Themenbereiche und Beispielfragen des»Meditationstiefefragebogens« (MTF)
TTabelle 8: Themenbereich und Beispielfragen der Belastung des Erholungs- undBBelastungsfragebogens (EBF)
lich der Relevanz transpersonalerAspekte gegenüber dem Lernpro-zess beider Verfahren ein einheitli-ches Bild. Es konnte gezeigt wer-den, dass „Transpersonale Qualitä-ten“ durch beide Methoden einepositive Veränderung erfahren, d.h.eine gesteigerte Wachheit und Klar-heit des Bewusstseins erreicht wird,sowie Qualitäten wie Liebe, Verbun-denheit, Dankbarkeit, Freude oderSelbstannahme verstärkt erfahrbarwerden.
Abnahme derwahrgenommenenBelastung
Neben der Stärke der wahrge-nommenen Belastung gelten in derpsychologischen Stressforschungauch die Dauer und die zeitlicheVerteilung belastender Situationenals Faktoren von Belastungskonzep-ten. Innerhalb des Erholungs- und
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Belastungsfragebogens (Tabelle 8)setzt sich der Begriff der Belastungzusammen aus der emotionalenBelastung, den körperlichen Be-schwerden, der wahrgenommenensozialen Spannung, der Übermü-dung, dem Ausmaß ungelösterKonflikte, der Energielosigkeit undUnkonzentriertheit.
Wie aus Abbildung 2 hervorgehtnimmt die wahrgenomme Belas-tung in beiden Gruppen über denVerlauf der Kurse ab. Die Verände-rung findet dabei insbesondere imZeitraum der ersten 4 Wochen stattund kann als hoch bedeutsam klas-sifiziert werden. Die Tabelle zeigtauch nach den ersten 4 Wochenweitere Veränderungen. (Allerdingsfallen die Veränderungen kleineraus und sind statistisch nicht mehrbedeutsam)
In der aktuellen psychologischenStressforschung gelten neben derwahrgenommen Belastung auch
Erholungsqualitäten für das Ausmaßder Stressbelastung als wichtig.
Aus den berichteten Ergebnissenhinsichtlich der Zunahme der Erho-lungsfähigkeit wie auch der Abnah-me der wahrgenommen Belastungkann demzufolge geschlossen wer-den, dass beide Verfahren sich posi-tiv auf die Stressverarbeitung aus-wirken. Sie führen zu einem insge-samt geringeren Erleben von Stressin Belastungssituationen und ver-bessern nach Stressituationen dieMöglichkeiten der Erholung.
Diese Verbesserung der Stress-verarbeitung und der Selbstwirk-samkeit ist in Zusammenhang zustellen mit der Steigerung der Ar-beitszufriedenheit, die ein weiteresErgebnis darstellt. Damit könnenbeide Verfahren als Techniken inter-pretiert werden, die es verstehen,personale Ressourcen zu fördern.Beide Verfahren erhöhen die Fähig-keit, mit Belastungen besser umzu-gehen, sowie unangenehme Einflüs-se zu verringern. Dies spricht dafür,Entspannungstechniken nicht wiebisher ausschließlich innerhalb be-trieblicher Gesundheitszirkel anzu-wenden, sondern auch isoliert alseigenständige Verfahren einzuset-zen.
Abnahme allgemeinerBeschwerden sowie derDepressivität undÄngstlichkeit
Die Ergebnisse zeigen einehöchst bedeutsame Abnahme derWerte bezüglich der Beschwerden.Auch hinsichtlich der Depressivitätund der Ängstlichkeit sind sehr be-deutsame Veränderungen zu beob-achten. Die Abnahme der Wertegeschieht insbesondere in den er-sten vier Wochen. Eingesetzt wurde
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Tabelle 9: Beispielfragen hinsichtlich Beschwerden, depressiver Tendenzen undÄngstlichkeit
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in diesem Zusammenhang die Be-schwerdeliste ”BL” von Zerssen(1976), die seit Jahrzehnten zurquantitativen Abschätzung körper-licher und allgemeiner Beschwerdeneingesetzt wird, das Beck Angst-Inventar (BAI, Beck et al.,1988) undeine repräsentative Auswahl von 3Fragen, die über Depressivität Aus-kunft geben. Tabelle 9 zeigt einenAusschnitt aus dem eingesetztenFrageboren.
Gemeinsamkeiten undUnterschiede zwischenYoga und AutogenemTraining
Unterschiede bezüglich der Wir-kung beider Verfahren wurden nichtbeobachtet. Petermann und Vaitl(1994) sprechen davon, dass allenEntspannungsverfahren ein gemein-sames allgemeines Wirkprinzip zu-grunde liegt. Sie beschreiben diesesWirkprinzip als den Erwerb von Ei-genkompetenz und Selbstkontrolle.
Geltend machen sie dieses Wirk-prinzip unter anderem im Hinblickauf die Bewältigung von Angstzu-ständen und Schmerzproblemen,sowie „überall dort, wo die körperli-che und psychische Symptomatikdie Patienten unausweichlichen undunkontrollierbar erscheinenden Be-einträchtigungen und Leiden aus-setzt“.
Nach einer Schätzung von Smith(1988) ist die Senkung des psycho-physiologischen Aktivierungsniveausbei 75-90% der empirischen Stu-dien zu Entspannungstechniken dasentscheidende Ergebnis. Zudemführen Vergleichsstudien zwischenEntspannungstechniken nicht seltenzu Befunden, in denen spezifischeWirkungen einzelner Verfahrennicht auszumachen sind.
Krampen (1998) kommt zumSchluss, „dass sich bei Entspan-nungsmethoden kurzfristig quanti-tativ ähnliche psychophysiologischeWirkungen zeigen, dass sich aberdie erreichten Entspannungszustän-de qualitativ unterscheiden“.
Gründe und Hintergründefür den Abbruch der Kurse
Die Abbruchquote belief sich auf42,9 %. Auch wenn dieser Wertrecht hoch erscheinen mag, in derForschungsliteratur gilt er als nor-mal.
Theoretischer Hintergrund.Nach Petermann und Vaitl
(1994) ist der Abbruch der Kurse„ein Phänomen, mit dem sich Ent-spannungsverfahren in besonderemMaße konfrontiert sehen“. Dabeivariieren die Abbruch-Quoten jenach Kontext und Zielsetzung derEntspannungsmethode sehr stark.Krampen (1998) zufolge schwankendie Kursausstiege zwischen 18%und 80% und liegen im Mittel etwabei 30%. Nach Diehl variieren dieDrop- out- Raten zwischen 4% und67% und sind auf gruppendynami-sche Prozesse ebenso zurückzufüh-ren wie auf die Qualität der Bezie-hung zwischen Teilnehmer undKursleitung oder dem didaktischenVorgehen. Gundlach weist bezüg-lich allgemeiner Präventionspro-gramme in der Arbeitswelt auf dreiHauptprobleme hin: die geringeTeilnehmerrate, die hohe Abbruch-quote, und schließlich die hoheRückfallquote.
Welche Personen haben dieKurse abgebrochen?
Der Vergleich jener Personen, die
den Kurs zuende führten mit jenen,die ausschieden, führt zu überra-schenden Ergebnissen. Es zeigte sichnämlich, dass speziell solche Perso-nen den Kurs abgebrochen haben,die bei der ersten Erhebung höhereBeanspruchungs-, Beschwerde undDepressivitätswerte aufwiesen.
Der Spekulation bezüglich derGründe des Abbruchs wurde miteinem Fragebogen begegnet. Auf-grund der geringen Rücklaufquoteder Fragebögen innerhalb der Grup-pe der „AbbrecherInnen“ sind dieErgebnisse allerdings nicht repräsen-tativ.
Aus den erhaltenen Fragebögengeht hervor, dass überwiegend zeit-liche Gründe für den Abbruch gel-tend gemacht werden. Es ist nichtauszuschließen, dass trotz diesesBefundes beispielsweise die Rah-menbedingungen der Studie derGrund für den Abbruch waren. Fer-ner kann nicht ausgeschlossen wer-den, dass eben jene Personen denFragebogen nicht zurücksendeten,die negative Gruppenerfahrungenoder Selbsterfahrungen währendder Kurse gemacht haben.
Insbesondere vor dem Hinter-grund der umfassenden und un-mittelbaren Entwicklung innerhalbdes ersten Kursdrittels und der Tat-sache, dass die tendenziell mehrbelasteten Personen den Kurs nichtfortführten, liegt der Schluss nahe,dass ungewohnte, unerwartete oderschwer zu verarbeitende Erlebnissefür den Kursabbruch mitverantwort-lich waren. Ein weiterer Grundkönnte sein, dass die Ausgangsmo-tivation mit der Qualität und Quan-tität der ersten Erfahrung nicht kon-form ging.
Fazit
Im Hinblick auf die vorliegende
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Arbeit kann also der Schluss gezo-gen werden, dass der Yoga mitdem empirisch fundierteren Verfah-ren des Autogenen Trainings zuvergleichen ist. Im Hinblick auf denrelativ kurzen Untersuchungszei-traum und das besondere Setting(Gesundheitsförderung in einembetrieblichen Rahmen) muss dieFrage offen bleiben, ob unter ande-ren Rahmenbedingungen ähnlicheEffekte erzielt werden, und in wieweit die längerfristige Praxis beiderMethoden zu unterschiedlichenEffekten führt.
Zusammenfassend lässt sichsagen, dass die Befunde der vorlie-genden Arbeit für den Einsatz vonYoga und Autogenem Training imAllgemeinen, wie auch im betrieb-lichen Setting sprechen. Es handeltsich um ebenso effiziente wie auchökonomische Verfahren, die insbe-sondere hinsichtlich der Stressverar-beitung zu deutlichen Verbesserun-gen führen. Aber auch hinsichtlichSelbstwirksamkeit, Ängstlichkeit,Depressivität, allgemeinerBeschwerden sowie transpersonalerQualitäten werden positive Effekteerzielt. Die Ergebnisse zeigen, dassnicht nur das empirisch gut abgesi-cherte Autogene Training ein brei-tes Wirkungsspektrum besitzt, son-dern dass auch der Yoga im Zei-traum von 14 Wochen durchausentsprechende Entwicklungserfolgevorweisen kann.
Im folgenden sollten auch imHinblick auf die unterschiedlicheWirkung beider Verfahren bzw.hinsichtlich des theoretischen Kon-textes der Techniken, die unter demBegriff Entspannungsverfahren zu-sammengefasst werden, in zukünf-tigen Studien längerfristige Evalua-tionen angestrebt werden. Es istnicht auszuschließen, dass beiUntersuchungen, die sich auf einen
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längeren Zeitraum von einem hal-ben oder ganzen Jahr beziehen,Unterschiede zu beobachten sind.Dafür würde nicht zuletzt dasSelbstverständnis eines Verfahrenswie Yoga bezüglich des Entwick-lungsprozesses und des Entwick-lungsziels sprechen, das im Ver-gleich zum Autogenen Trainingsoder der Progressiven Muskelrelaxa-tion Unterschiede aufweist.
Danksagung
Zu Dank bin ich vor allem den Mitarbei-
terInnen des Werksärztlichen Dienstes
von DaimlerChrysler, dort insbeson-dere
Dr. Karl-Heinz Willig und Sven Boschan,
verpflichtet. Auch möchte ich mich an
dieser Stelle für die reibungslose Zu-
sammenarbeit bei den Kursleiterinnen
Dora Eckardt und Annette Del Olmo
Hernandez bedanken. Zudem bedanke
ich mich bei Wolfgang Ihle, Prof. Dr. G.
Esser und Prof. Dr. W. Belschner für die
Unterstützung bei der wissenschaft-
lichen Durchführung. Dank auch an
den Verein für Yoga und Gesundheit
und das Berliner Yoga Zentrum. ▼
Die in dieser Kurzfassung er-wähnte Literatur:
Beck, A.T et al. (1988). An inven-tory for measuring clinical anxiety:Psychometric properties. Journal ofConsulting an Clinical Psychologieg y g ,56 (6), 893-897
Belschner, W. (2000) Qi GongQ gEvaluation. Unveröff. Oldenburg
Engel, K. (1998). Meditation undihre gesundheitsrelevanten Aspekte.Transpersonale Psychologie undp y gPsychotherapiey p , 1, 83-91
Grawe et al. (1994). Psychotheray -pie im Wandelp . Göttingen
Kallus, K.W. (1995) Erholungs-gBelastungs-Fragebogeng g g (EBF). Frank-
furtKrampen, G. (1998). Einführuns-
kurse zum Autogenen Trainingg g. Göt-tingen
Petermann, F. et Vaitl, D. (1994).Handbuch der Entspannungsverfahrenp g .Weinheim
Piron, H.(2000). Meditationstiefe-fragebogen. In: A. Yeginer, For-schungsinstrumente der Transpersonag p -len Psychologiey g , 26-28 und 115-120.Oldenburg
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Eine ausführliche Version diesesArtikels (mit umfangreichen Litera-turangaben, Evaluationsverfahrenetc.) steht als PDF-Datei zum down-load bereit unter:
www.viveka.de/studie.
Dieser Artikel ist entnommen:VIVEKAVV , Hefte für Yoga,
V I V E K A 3 1 S . 1 6● ● ● ● ● ●
e Stu eEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEi St d iE i S diE S d
Soweit die Zusammenfassungder Ergebnisse dieser Studie.
Für die LesererInnen von VIVEKA
ist es sicher von Interesse, wie dieYogakurse konkret ausgesehen ha-ben, die im Rahmen der hier vorge-stellten Untersuchung gegebenwurden.
Der Yogaunterricht wurde vonAnnette Del Olmo Hernandez gelei-tet. Sie arbeitet als selbständigeYogalehrerin, ist Mitarbeiterin imBerliner Yoga Zentrum und verfügtüber viel Erfahrung in der Leitungvon Kursen im betrieblichen undinstitutionellen Rahmen.
Der einmal pro Woche abgehal-tene Kurs dauerte jeweils eine Stun-de. Unterrichtet wurden vier etwagleich große Gruppen, die über diegesamten 12 Termine zusammenblieben. Drei Gruppen wurdennachmittags im Anschluss an dieArbeit unterrichtet, eine Gruppevormittags von 12.00 bis 13.00 Uhr.
Wir haben Annette Del OlmoHernandez gebeten, für die Leserin-nen von VIVEKA drei der bei Daim-lerChrysler im Frühjahr 2003 gege-benen Kurse zur Verfügung zu stel-len. Sie können auf den folgendenSeiten studiert werden.
Die hier abgebildeten Kurse wur-den nicht in allen vier Gruppen inder gleichen Weise unterrichtet.Entsprechend dem Stand und denMöglichkeiten der Übenden erga-ben sich Veränderungen, manchmalwurde auch die eine oder andereÜbung weggelassen oder durcheine ähnliche ersetzt.
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EIN
AUS
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
AUSA
EIN
Ankommen: Körper spüren,Atem spüren
Atem und Bewegungverbinden
Kurze Pause
oder
N S N S
EIN
1
Körper spüren,Atem spüren
13
2
12
11
10
998
66
5
4
3
7
EIN
AUS
EIN
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EIN
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EIN
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Der erste Kurs
gggoga au e ü staYoga auf dem PrüfstandYoga auf dem PrüfstandYoga auf dem PrüfstandYoga auf dem PrüfstandYoga auf dem PrüfstandYoga auf dem PrüfstandYoga auf dem PrüfstandY f d P üf t dY f d P üf dY f d P f d
V I V E K A 3 1 S . 1 8● ● ● ● ● ●
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
Atem mitjederWiederho-lung ver-längern
nacheinigenWiederho-lungen:
Ausatmung verlän-gert sich mit jederWiederholung
1. Kopf sinkt bei Ausatmung. 4x, bei jeder Wiederholung verlängert sich die Ausatmung.2. Ohne Kopfbewegung: 4x, bei jeder Wiederholung verlängert sich die Ausatmung. Dannweiter mit der so erreichten langsamen Ausatmung3. Pause4. Atem spüren, Körper spüren.
Pause
rechts/links
1
13
13
7
6
5
3AUS
EIN
2
AUS
EIN
10 11
4
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
EIN
AUS
8
EIN
AU
EIN
AU
AUS
EIN
12
AUS
EIN
4 x2 x
Der fünfte Kurs
Der zehnte Kurs
e Stu eEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEine StudieEi St d iE i S diE S d
V I V E K A 3 1 S . 1 9● ● ● ● ● ●
AUS
EIN
Nach 4 Wiederholungen: Ausatmung biszum Maximum verlängern. Weiter mitmaximaler Ausatmung
1. langsame Ausatmung, evtl. Ujjâyî2. Pause3. Atem spüren, Körper spüren.
AUS
EIN
6
EIN
A
E
A
Atem mitjederWiederho-lung ver-längern
1
EIN
AUS
2
EIN
AUS
2. Langsam Aus ohne Armbewegungim Wechsel
1. Langsam Aus mit Arm-bewegung2. Langsam Aus ohne Arm-bewegungim Wechsel
9 EIN
AUS
dynamisch/statisch
AUS
EIN
4
EIN
AUS
EIN
AUS
A EI
EIN AUS AUS USAUEIN
AUS
AUS
3
5
IN EIN
AUS
EIN
10
EIN
AUS
7EIN
AUS
AUS
EIN
8