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Worksheet -...

Date post: 12-Aug-2019
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Worksheet 1 erstellt von Kristin Klein I Kontakt: [email protected] Die folgenden Beispiele bilden eine Sammlung verschiedener Ansätze, die zur Anregung für die eigene praktische Arbeit dienen können. Bitten wählen Sie mindestens eine Aufgabe aus, führen Sie diese durch und dokumentieren Sie die Ergebnisse bzw. den Prozess. Die Aufgaben sind als Navigationshilfen zu verstehen und durch Reflektionen und theoretische Anbindungen zu erweitern: Welche Aufmerksamkeit kann mit den Aufgaben erzielt, welcher Aspekt wie neu befragt werden? Wie ließen sich die Aufgaben für die Schule ggf. variieren und durch welche künstlerischen Arbeiten und Theorien kontextualisieren? Say it with emojis Welche Funktionen übernehmen Emojis? Was erzählen sie? Wie kann man mit Emojis einen Dialog führen, eine Geschichte erzählen? Inwiefern kann der Chatverlauf als Präsentations- form künstlerischer Arbeit dienen? Data Selfie Lassen Sie Ihre Daten auf Facebook mithilfe eines Add-Ons analysieren: dataselfie.it Was denkt Facebook, wer Sie sind? Wie akkurat sind die Prognosen, wenn Sie die App über mehrere Wochen laufen lassen? Wie könnte das Add-On ausgetrickst, wie könnte es noch verwendet werden? Attention! Überlegen Sie sich Möglichkeiten, wie Aufmerksamkeit – ein rare Ressource – zu Themen wie Big Data und Co unterhaltsam gebündelt werden kann. Zur Anregung siehe etwa: https://www.drawnandquarterly.com/terms-and-conditions. Liking everything Was passiert, wenn Sie alles liken, was Sie auf Facebook/Instagram/Tumblr... sehen? Nach welchen Prinzipien verteilen Sie sonst Ihre Likes? Welche Funktion übernimmt das Like?
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Page 1: Worksheet - mbr.uni-koeln.dembr.uni-koeln.de/working/wp-content/uploads/2018/04/PIAE-WORKSHEET.pdf · Worksheet 4 Face Recognition Auch in Deutschland werden mittlerweile mithilfe

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erstellt von Kristin Klein I Kontakt: [email protected] Die folgenden Beispiele bilden eine Sammlung verschiedener Ansätze, die zur Anregung für die eigene praktische Arbeit dienen können. Bitten wählen Sie mindestens eine Aufgabe aus, führen Sie diese durch und dokumentieren Sie die Ergebnisse bzw. den Prozess. Die Aufgaben sind als Navigationshilfen zu verstehen und durch Reflektionen und theoretische Anbindungen zu erweitern: Welche Aufmerksamkeit kann mit den Aufgaben erzielt, welcher Aspekt wie neu befragt werden? Wie ließen sich die Aufgaben für die Schule ggf. variieren und durch welche künstlerischen Arbeiten und Theorien kontextualisieren?

S a y i t w i t h e m o j i s Welche Funktionen übernehmen Emojis? Was erzählen sie? Wie kann man mit Emojis einen Dialog führen, eine Geschichte erzählen? Inwiefern kann der Chatverlauf als Präsentations-form künstlerischer Arbeit dienen?

D a t a S e l f i e Lassen Sie Ihre Daten auf Facebook mithilfe eines Add-Ons analysieren: dataselfie.it Was denkt Facebook, wer Sie sind? Wie akkurat sind die Prognosen, wenn Sie die App über mehrere Wochen laufen lassen? Wie könnte das Add-On ausgetrickst, wie könnte es noch verwendet werden?

A t t e n t i o n ! Überlegen Sie sich Möglichkeiten, wie Aufmerksamkeit – ein rare Ressource – zu Themen wie Big Data und Co unterhaltsam gebündelt werden kann. Zur Anregung siehe etwa: https://www.drawnandquarterly.com/terms-and-conditions.

L i k i n g e v e r y t h i n g Was passiert, wenn Sie alles liken, was Sie auf Facebook/Instagram/Tumblr... sehen? Nach welchen Prinzipien verteilen Sie sonst Ihre Likes? Welche Funktion übernimmt das Like?

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G P S D r a w i n g Der Künstler Jeremy Wood zeichnet mit GPS, zum Teil über kilometerweite Distanzen führt Workshops dazu durch: http://www.gpsdrawing.com/workshops.html. Nutzen Sie die App GPS Draw (Achtung, die IOS-Version funktioniert leider nicht zuverlässig!) oder Apps wie Runtastic, um selbst eine Zeichnung anzufertigen. Dies kann experimentell sein oder eine lineare Geschichte erzählen. Speichern Sie Ihr Ergebnis (z.B. als Screenshot). Welche Zu-sammenhänge verdeutlichen sich hier zwischen physischem Raum und Datenspuren, die wir mit jedem Schritt und jedem Klick hinterlassen?

Abb. 1 Jeremy Wood: My First Horse Riding Lesson: http://www.gpsdrawing.com/gallery.html

A v i d e o a d a y Nehmen Sie während der nächsten Wochen genau eine Sekunde deines Tages per Video auf (z.B. mit der App 1 Second Everyday: http://1se.co/). Welche Ausschnitte wählen Sie? Welches Bild lässt sich damit erzeugen? Wie lässt sich der Umgang mit tausenden Bildern künstlerisch bearbeiten?

S p y o n y o u r n e i g h b o r (Diese Übung wurde in ähnlicher Form im Workshop „Und wenn man die Welt einfach pho-toshoppen könnte?“ gemeinsam mit Konstanze Schütze konzipiert und durchgeführt.) Wäh-len Sie jemanden aus dem Seminar aus und finden Sie so viel wie möglich über diese Per-son online heraus. Welche politischen Ansichten vertritt sie? Wann geht sie ins Bett, wann steht sie auf? Wie ist ihr Bewegungsprofil? Welche Beziehungen pflegt sie? Erstellen Sie ein möglichst genaues Profil der Person, indem Sie die Daten akribisch zusammenstellen und aussagekräftig auswerten.

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O u t s i d e y o u r F i l t e r b u b b l e Besuchen Sie gezielt Seiten und Foren, um die Sie sonst einen großen Bogen machen wür-den. Was entdecken Sie? Welche Vor- und Nachteile haben Filterbubbles und Echokam-mern? Lesen Sie dazu bitte auch folgenden Artikel von Michael Seemann: http://www.ctrl-verlust.net/digitaler-tribalismus-und-fake-news/ Welche Rückschlüsse sind hier zu ziehen?

E d i t - a - t h o n Arbeiten Sie in der Gruppe, melden Sie sich bei Wikipedia als Autor*innen an oder nehmen Sie sich aktiv die Kommentarfunktion großer Online-Zeitungen vor. Bearbeiten bzw. kom-mentieren Sie konzentriert eine Stunde lang Beiträge, in denen Ihrer Meinung nach Themen, Aspekte, Akteur*innen etc. unterrepräsentiert werden. (https://en.wikipedia.org/wiki/Edit-a-thon)

G o o g l e T r a n s l a t e Lässt man Texte per Google Translate übersetzen, ergeben sich daraus z.T. sehr interes-sante Neuinterpretationen, siehe z.B.: y2u.be/FGqMQInAYQk Wie könnte dieses Tool noch verwendet werden?

B E H I N D T H E S C E N E S (Diese Übung wurde in ähnlicher Form im Workshop „Und wenn man die Welt einfach pho-toshoppen könnte?“ gemeinsam mit Konstanze Schütze konzipiert und durchgeführt. Der Kunstpädagoge Jan Grünwald hat diese Übung bereits erfolgreich im Unterricht einer 9. Klasse durchgeführt.) Die Künstlerin Champoo Baritone setzt sich spielerisch mit polierten Wahrheiten auf Instagram und Co. auseinander, indem sie die Entstehungskontexte ihrer Fotos zeigt, die eine weniger perfekte Realität offenlegen: http://bit.ly/2DdrXB6. Erstellen Sie Ihre eigene Versionen eines solchen Fotos. Wie ließe sich die Thematik in der Schule bzw. im Seminar adressieren?

Abb. 2 Champoo Baritone: Slow Life: http://bit.ly/2FB5NGh

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F a c e R e c o g n i t i o n Auch in Deutschland werden mittlerweile mithilfe von Überwachungskameras in der Öffent-lichkeit Gesichter analysiert und mit Datenbanken abgeglichen. Welche Szenarien lassen sich hier für die Zukunft ausmalen – positive wie negative? Für welche Zwecke lässt sich Face Recognition einsetzen? Was lässt sich anhand eines Gesichts ablesen? Spekulieren Sie.

S m a l l w o r l d Überfliegen Sie den Wikipedia-Artikel „Six degrees of Separation“ und sehen Sie sich das Beispiel http://aristotlerocks.weebly.com/ an. Finden Sie einen eigenen Pfad durch verschie-dene Wissenskontexte und verknüpfe scheinbar Unzusammenhängendes. Was lässt sich daraus schlussfolgern? Welche Anwendungsbereiche sind denkbar?

H o w d o y o u s u r f ? Nehmen Sie drei Minuten Ihres täglichen Surfverhaltens per Screencast (z.B. mit screen-cast-o-matic.com) auf und kommentieren Sie das Video im Seminar. Was lässt sich darüber aussagen? Inwiefern beeinflusst dieses Verhalten andere Bereiche Ihres Lebens?

L O L Comedian Celeste Barber parodiert Fotos von Celebreties und ruft andere dazu auf, es ihr unter dem Hashtag #celestechallengeaccepted gleich zu tun: http://bit.ly/2EF8tBt. Was be-wirken ihre Bilder? Was lässt sich über Original, was von der Parodie sagen? Inszenieren Sie selbst einige Beispiele (und posten Sie sie sogar?).

W a l k t h e S t r e e t s o f G o o g l e (Diese Aufgabe ist von Jane Eschment und ihrem Seminar „Wo du nicht warst bist du gewe-sen. Das Bildarchiv von Google Street View als künstlerisches Material“ im WS17/18 inspi-riert.) Die Künstlerin Johanna Steindorf unternimmt Spaziergänge auf Google Street View zu Orten, an denen sie zuvor nie gewesen ist und kommentiert ihre Beobachtungen und Fra-gen, sachlich genauso wie poetisch: vimeo.com/207001254. Gehen Sie selbst auf die Reise in Google Street View und halten Sie Ihre Beobachtungen (schriftlich, per Diktierfunktion, per Screencast etc.) fest.

W a s t i n g T i m e o n T h e I n t e r n e t Der Konzeptkünstler Kenneth Goldsmith listet in seiner Publikation Wasting Time in The Internet (2016) 101 Wege auf, die ein kreatives, humorvolles, z.T. auch skrupelloses und unkonventionelles Vorgehen zur Erforschung des Internets beschreiben. Daraus 3 Beispiele (S. 229): 47. Create an Instagram account and use whatever means necessary to get followers. 48. Find a YouTube video and make it viral. 49. Work in a group to invent a rumor. Spread the rumor on as many social media sites as possible.

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Wählen Sie einen dieser Aufträge aus und führen Sie diesen durch. Berichten Sie über Ihre Erfahrungen und Beobachtungen im Seminar.

N o w y o u : Wie könnte man die Aufgaben ggf. variieren, damit sie sich für die Schule eignen? Welche Aufgabe fällt Ihnen darüber hinaus ein, um Aspekte von Digitalisierungsprozessen in den Fokus zu rücken?

< > T h e m a t i s c h W e i t e r f ü h r e n d e s I I B e i s p i e l e a k t u e l l e r K u n s t

Say it with emojis

Nastya Nudnik (2014): Emoji Nation: http://bit.ly/1fZly5s Oneohtrix Point Never (2013): Boring Angel: http://y2u.be/qmlJveN9IkI

Data Selfie Susanne Witzgall (2017): The Digital Self and the Subject Under Strain. Artistic Self-Representation and the Quest for a New Concept of Subjectivity: http://bit.ly/2ErvNmj

Attention! Kolja Reichert (2014): Wo ist das Geld? Spike Art Quarterly, 23. Juni 2014: http://www.koljareichert.de/artikel/wo-ist-das-geld/

Liking everything Constant Dullaart kauft Likes für Künstler*innen: http://bit.ly/1qRt86b GPS Drawing Jeremy Wood: GPS Drawing: http://www.gpsdrawing.com A video a day Mishka Henner: I’m Not the Only One (2015): http://bit.ly/2AJj5wH

Natalie Bookchin: Laid Off. From the series Testament (2009-2017) http://vimeo.com/19364123

Spy on your neighbor

Trevor Paglen: Code Names of the Surveillance State http://www.paglen.com/?l=work&s=code_names_of_the_ Prism Is a Dancer: Jan Böhmermann im NEO Magazin Royale

Outside your Filterbubble

Jon Rafman betreibt als Cool Aid Man Sozialforschung im Second Life (2009): http://koolaidmaninsecondlife.com/

Edit-a-thon Zach Blas (2014-2017): Contra Internet Inversion Practice #1: Consti-tuting an Outside (Utopian Plagiarism): http://vimeo.com/121035772

Google Translate

Übersetzungsprozesse/Sprache nach dem Internet: Ryan Trecartin (2009-2010): Re’search Waits: http://vimeo.com/24631059 und Ryan Trecartin: The Re’Search (Re’Search Wait’S). Übersetzt von Tobias Haberkorn. Berlin: Merve 2017.

Behind The Scenes Amalia Uhlmann (2014): Excellences and Perfections. Instagram Performance.

Face Recognition Hito Steyerl (2013): How Not to be Seen: A Fucking Didactic Educatio-nal .MOV File: http://bit.ly/2CNtKIJ Zach Blas: Facial Weaponization Suite (2011-14): http://bit.ly/2DbRdH

Small world Katja Novitskova (2011): Post Internet Survival Guide. Revolver Publishing Harm van den Dorpel (2015): http://delinear.info/

How do you surf? Tilman Hornig stellt sein Nutzerverhalten auf Tinder aus (2015): http://bit.ly/2CId3yh

LOL Formen des Mimikry bei DIS: "Watermarked" Kenzo mens Fall/Winter 2012 by DIS: http://y2u.be/ZfE4bFsSHzU

Walk the Streets of Google

Johanna Steindorf (2016): present views of past streets – Stockholm: http://www.johannasteindorf.de/ Aram Bartholl (2009): 15 seconds of fame: http://arambartholl.com/15-secs-of-fame.html //Jon Rafman (2010, ongoing): http://9-eyes


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