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CHANTAL MICHEL. Wie die Künstlerin in der «Villa Gerber» lebt und arbeitet. HELSINKI. Die fi nnische Hauptstadt ist World Design Capital 2012.
KÜCHEN. Neue Modelle – und Gemüse mal anders betrachtet.
Januar 2012, Fr. 9.50 www.wohnrevue.ch
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INHALTSVERZEICHNIS
Editorial / Impressum 5En Vogue Design Schweiz 7En Vogue Design International 8En Vogue Reisen 10En Vogue Design.Arena.Preis 11En Vogue Kinder 12Talente 14Designer fragen Designer 16
CHANTALMICHEL 20
Die Künstlerin verbindet Kunst und Wohnen in der «Villa Gerber».
HELSINkI 30Warum Helsinki «World Design Capital 2012» ist?
Wir zeigen Ihnen, wieso!
küCHEN 40… und vitaminreiche Fotos von Sarah Illenberger.
küCHENgERäTE 54Energieeffizienter und professioneller denn je.
WoHNREpoRTAgECoRTINA 60
ENTREE 66Kleiderständer, Schuhschränke, Spiegel und mehr.
pRodukTIdEE 77Stuhlklassiker «Serie 7» von Fritz Hansen.
Hotel-Test 80Buchtipp 83Sehenswert 84Leserangebot 88Branchen-News 90Hinter den Kulissen 93Wettbewerb 94Kolumne 94Schaufenster 96Bezugsquellen 108Vorschau 110Letzte Seite 112
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Chantal Michel ist eine Künstlerin zum Anfassen. Wo sie wohnt, installiert sie ihre Kunst. Oder anders gesagt: Sie in-szeniert ihr Wohnen. Folglich betritt man ihre ganz priva-ten Gefilde, wenn man ihre Kunst anschauen möchte. Aber nicht nur das! Mit Chantal Michel können die Besuche-rinnen und Besucher jeden Samstagabend gemeinsam es-sen, bei geringer Besucheranzahl sogar in ihrem Wohnzim-mer. Und wer möchte, kann gar in einer ihrer Installationen übernachten. Zurzeit hat sie sich in der Villa der alten Kä-sefabrik Gerber in Thun eingerichtet. Meine Kollegin Line Numme hat sie dort besucht und fühlte sich in der sagenhaf-ten Welt der Chantal Michel wohl und willkommen. (S. 20)Was bei der Künstlerin der Eingang in eine Kunstwelt ist, stellt in jedem Zuhause den Zugang zum privaten Wohnbe-reich dar: der Flur. Zu Unrecht wird dieser oft stiefmütter-lich behandelt, was die Einrichtung betrifft, denn schon im Eingangsbereich möchte man sich gern willkommen füh-len. Unsere Redakteurin Susanne Lieber hat für Sie origi-nelle und praktische Dielenmöbel zusammengestellt, die den oftmals kleinen und begrenzten Raum aufwerten. Spie-gel etwa sind einfache Mittel, dem Gang scheinbar mehr Tiefe zu verleihen. (S. 66)Wie immer in der Januarausgabe schwenken wir den Blick auch ins Ausland und beleuchten eine Stadt. Diesmal hat es uns Helsinki angetan, schliesslich ist sie die Welthauptstadt des Designs 2012. Das ist völlig gerechtfertigt, denn hier wird Design wirklich gelebt. Kaum ein Haushalt, in dem nicht mindestens ein finnischer Designklassiker zu finden ist. Ausserdem sind zehn Prozent der arbeitenden Bevölke-rung in der Kreativwirtschaft tätig! Tipps zu Übernachtung, Speise und Sehenswertes sind wie immer auch im Bericht enthalten. (S. 30)Zu guter Letzt dreht sich einer unserer Schwerpunkte um das Thema Küche. Erfahren Sie unter anderem, was es Neu-es gibt in Bezug auf ökologische und semi-profes sionelle Küchengeräte. Ausserdem haben wir den Küchenbericht mit Fotografien der Illustratorin Sarah Illenberger bebil-dert, die aus einfachen Lebensmitteln überraschende und ästhetische Bilder schuf. (S. 40)Die Redaktion Wohnrevue hofft, dass wir Sie auch die-ses Jahr immer wieder anregen können und Sie in unse-ren Ausgaben oft Unerwartetes entdecken mögen. Wir nehmen übrigens gerne Anregun-gen und Kritik entgegen. Schreiben Sie uns an [email protected] Huber, Chefredakteurin
IMPRESSUM EdItoRIal25. Jahrgang
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HERaUSGEBER Boll Verlag AG, Stationsstrasse 49, 8902 Urdorf
Tel. +41 44 735 80 00, Fax +41 44 735 80 01 [email protected], www.bollverlag.ch
GESCHÄFtSFÜHRER Thomas Walliser, [email protected]
REdaKtIoN [email protected]
aNZEIGEN [email protected]
aBoNNEMENtE [email protected]
CHEFREdaKtIoNhe Nina Huber (nh), [email protected]
REdaKtIoNSusanne Lieber (sl), [email protected]
Line Numme (ln), [email protected] Chanson (sc), [email protected]
(Praktikantin)
GEStaltUNGSKoNZEPtPirol, Büro für Visuelle Gestaltung
Simone Farner & Lea Schmidt [email protected], www.pirol.org
aRt dIRECtIoN Simone Farner, [email protected]
GRaFIK Lea Schmidt, [email protected]
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SCHRIFtENTimes, Urdorf PRL (Pirol), Alpina PRL (Pirol)
lEKtoRat Bettina Methner, [email protected]
MItaRBEIt aN dIESER aUSGaBE Björn Allemann, Roberta Angelini, Katharina Altemeier,
Lionel Henriod, Claudia Simone Hoff, Andrea Martiradonna, Christiane Nill
KUNdENBERatUNG Lorenza Balzarini, [email protected]
Marcel Gasche, [email protected] Leuenberger, [email protected]
Für Italien: Danilo Lepori, [email protected]
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Tel. +41 71 844 94 44, Fax +41 71 844 95 55
PREISE Jahresabonnement (12 Ausgaben)
Inland: CHF 84.–, Ausland: zzgl. Portokosten Einzelheft: CHF 9.50
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe
gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder
des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der
Verlag keine Haftung.Die Wohnrevue ist mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» des Verbandes
«Schweizer Medien» zertifiziert.
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2 En Vogue Design Schweiz
AUS DEM LABOR. Der Lam-penschirm dieser archetypischen Leuchte wurde ursprünglich als mundgeblasener Trichter für den Laboralltag hergestellt. Das Design kollektiv Bureau Purée setzt diese Trichter für ihre Leuchtenkol-lektion «Cone Light» in einen neu-en Kontext. Die LED-Pendelleuch-te ist ab sofort in einer ersten Serie von 100 Exemplaren erhältlich. nh
www.bureaupuree.ch
ASYMMETRISCH? Es sieht nicht so aus, aber die drei Beine des Hockers «Assideo» bestehen alle aus identischen und symme-trischen Metallteilen. Da jedoch keines direkt zur Mitte der Birken-platte läuft, entsteht ein Spiel der Asymmetrie. Ziel von Designer Oliver Rudin war es auch, Mate-rial zu reduzieren und aus mög-lichst wenigen Einzelteilen einen stabilen Fuss zu entwickeln. nh
www.solution-design.ch
HELLE FREUDE. Im Prinzip besteht der Kerzenständer vom Berner Designstudio Blended ein-fach aus aneinandergeschweis-ten Metallringen, die über einer Bodenplatte schweben. Aufgrund der unterschiedlichen Durchmes-ser passen sowohl Stab- als auch Stumpenkerzen drauf. Pulverbe-schichtet in Schwarz oder Weiss. sl
www.blndd.com
ORNAMENTAL. Ob Serviet-tenring, bedrucktes Briefpapier oder Raumtrenner: Geschwunge-ne, fi ligrane Formen prägen die Kreationen von Patricia Rogen-moser und vermitteln Eleganz und Leichtigkeit. Die Produktdesigne-rin lässt sich gerne von vergange-nen Epochen, etwa dem Jugend-stil, inspirieren. sc
www.schwanenherz.ch
SCHNITTIG. Der jüngste Spross der «Flankenschnittstuhl»-Serie heisst «F/05», hat Armleh-nen und ist so eine Ergänzung zu den beiden vorangehenden Mo-dellen. Er besteht aus klar lackier-ter, geölter oder schwarz gebeiz-ter Eiche oder Kirsche. Das Beson-dere an der Stuhlserie: Die hinte-ren Beine sind geschwungen. sl
www.schindlersalmeron.com
AUFGEFALLEN
Retro ist in! Aber bitte mit der heu-tigen Technik! Steckten früher in einer solchen Kassette ein paar wenige Lieder, fi ndet heute darin ein ganzes iPhone Platz. Das Sili-kon-Etui von Shuala schützt gegen Kratzer und verweist mit einem Au-genzwinkern auf die rasante Ent-wicklung der letzten Jahre. sc
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En Vogue Design International
leuchtender tisch. die symbiose zwischen Beistelltischchen und stehleuchte ist ein entwurf von designer Franz dietrich, der im rahmen seiner BachelorArbeit letztes Jahr entstand. dabei befasste er sich mit «Konzepten zur postindustriellen Produktion in netzwerken», die die regionale Produktion fokussierten. sl
www.rejon.de
trAgBAres licht. die leuchte mit glaskörper und holzdeckel erinnert an einen Milchkessel. der Finne Matti syrjälä präsentierte den leuchtenentwurf «loiste» erstmals im Mailand. die ledleuchte hat es im rahmen einer Ausstellung über finnische nachwuchsdesigner auch schon ins haus von Alvar Aalto geschafft. nh
www.kaamosgroup.fi
Mit Freude ins 2012. Mit dem schön gestalteten Kalender
– der eingerahmt richtig zur geltung kommt – macht das neue Jahr noch mehr Freude. entworfen wurde er von den beiden designerinnen von snug in hannover. im Webshop findet man ausserdem liebevoll gestaltete Wohnaccessoires und schmuck. sc
www.snugonline.com
netzWerK.die sitzfläche des stuhls «ee08» besteht aus vielen flachen Bauteilen aus Birkensperrholz, die verbunden wurden. die mittlere schicht mit den gebogenen teilen dient der statik und dem Komfort. ziel von designer Jens Otten war es, mit möglichst wenig Material eine leichte Baustruktur zu entwickeln. nh
www.jepada.de
licht zuM FAlten. die ledleuchte «Pare» besteht aus zusammenklappbaren schichtholzteilen mit patentierten gelenken, die den strom mittels stahlverbindungsscheibe von teil zu teil leiten. inspiriert wurde der entwurf von holzschindeln, wie man sie früher in Finnland an der Wand hängend entzündet hat. die horizontal drehbare leuchte wird durch Berührungstechnologie anund ausgeschaltet. der designer Oliver Walter lebt in Finnland. sl
www.pareled.com
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2 En Vogue Design International
BLUMENDECKE … mal anders. «Clytia» ist nicht mit fl oralen Mustern übersät, sondern die originel-le Wolldecke wird selbst zur Blume, beziehungswei-se sie ähnelt einer Nelke, sobald man sie nach Ge-brauch zusammenrollt und zu einem Pouf umfunktio-niert. Der Name ist eine Anspielung auf die Wasser-nymphe Klytia aus der griechischen Mythologie, die den Sonnengott Apollo verehrte und sich aus lauter Gram über die verschmähte Liebe in eine Blume ver-wandelte. Der Entwurf geht auf Saki Kitai vom japa-nischen Studio Designsoil zurück. nh
www.designsoil.jp
DRAHTGITTER. Die Leuchte «Svetko» entstand für die mehrteilige Kollektion «Gridlock» von Phil-ippe Malouin, die bis Mitte Januar in der Galerie «NextLevel» in Paris ausgestellt worden war. Die hier eingesetzte Art von Gitterkonstruktion wird auch in der Architektur verwendet, um Strukturen stabiler zu machen. Dank dem Gitter entstehen reizvolle Schat-tenspiele an Wand und Decke. Obwohl die Leuchte industriell wirkt, wurde jedes einzelne Bestandteil von Hand zusammengefügt. nh
www.philippemalouin.com
GESTALTUNGSELEMENT: PIXEL. Dem The-ma Pixel hatten wir ja bereits einen mehrseitigen Bei-trag gewidmet (WR 5/11, S. 80). Hier möchten wir Ihnen ergänzend das neue Regal «8 Bit Drawers» vom israelischen Designertrio Bakery Studio vorstel-len, das ebenfalls in diese Reihe passt. Mit seinen 10 × 13 Fächern bietet das Möbel enorm viel Stau-raum – stolze 130 Fächer, wie sich leicht errechnen lässt! Ob die Schubfächer zu einer Rose oder anders zusammengesetzt werden, ist jedem selbst überlas-sen. Design: Gilli Kuchik; Foto: Ygal Pardo. sl
www.bakery-design.com
FÜR DIE MODERNE PRINZESSIN. Mit Spie-gel, Blumenvase, Kerzenständern und zwei Behäl-tern für allerlei ist der Tisch «PlugIn» ausgestattet. Der Entwurf der jungen spanischen Architektin Ma-ria Perales ist das ideale Möbel für das Schlafge-mach einer jeden holden Dame. Die kantige Geo-metrie des Tisches im Kontrast zu den weichen, aber doch klaren Formen der eingefassten Objekte ver-leiht dem etwas altmodischen Möbel des Schmink-tisches einen zeitgemässen Ausdruck. sc
www.mapstudio.es
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En Vogue Reisen
Auf 1400 Metern über Meer liegt das Hotel Gitsch-berg wie auf einem Logenplatz am Fusse des gleich-namigen Bergs in Südtirol. Von aussen erinnert der Bau an eine typische Scheune aus der Region. Und auch im Innern steht die Reduktion aufs Wesentliche im Mittelpunkt. Elke und Horst Peintner, die den Be-trieb in der zweiten Generation führen, wollten sich bei der Renovation des Hotels auf das Usprüngliche der Gegend rückbesinnen. Dazu gehört auch die enge Verbundenheit zur Natur: Das Gitschberg ist mit dem Label «Klimahotel» zertifiziert. Weiche Stof-fe, Wolle und natürliche Eiche prägen die 17 neuen Zimmer im modernen Tiroler Design. Grossflächige Panoramafenster geben den Blick auf die Dolomi-ten frei. Der Speisesaal im Stammhaus wurde durch einen Neuanbau erweitert. Eine besondere Zierde des neuen Raums ist die interessante Deckendekora-tion mit leichten, von der Decke hängenden Holztä-felchen. nh
www.gitschberg.it
BERGIDyLLE. Abseits von Trubel und Massentourismus entführt das frisch reno-vierte Berghotel Gitschberg im Südtiroler Dörfchen Meransen seine Gäste in ein Wintermärchen. Highlights sind der ein-drückliche Ausblick auf die Berge und das neu errichtete Panoramahallenbad.
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2 En Vogue Designarenapreis
Ein Interview über den neu-en «Design.Arena .Preis» mit Ruedi Feurer, Initator und Vorstandsmitglied der designarena.ch nh
W R Herr Feurer, es gibt schon sehr viele Designpreise. Weshalb mit dem «Design.Arena.Preis» noch einen?R F Der «Design.Arena.Preis» ist im Gegensatz zu anderen Schwei-zer Designpreisen viel enger ge-fasst, er betriff t nämlich nur die Ein-richtungsbranche. Wir möchten mit dem Preis Hersteller und Desi-gner motivieren, gute Produkte zu lancieren und den Konsumenten gleichzeitig eine Entscheidungs-hilfe beim Kauf bieten.
W R Aber trotzdem, bringt der Preis den Prämierten etwas? Der Preis ist ja nicht dotiert.R F Es ist ein Image-Gewinn. Zu-dem wurden die nominierten Pro-dukte an der Möbelmesse «neue räume» ausgestellt und somit ei-nem breiten Publikum, und zwar
den End konsumenten, gezeigt. Die Prämierten können mit der Auszeichnung werben, ohne eine Lizenzgebühr dafür bezahlen zu müssen.
W R Muss man – im Gegensatz zu einigen anderen Preisen – auch keine Gebühr bezahlen, um nomi-niert werden zu können?R F 2011 war die Nominierung tatsächlich noch gratis. Nun aber verlangen wir einen mehr oder we-niger symbolischen Betrag von 150 Franken, damit auch wirklich nur Projekte eingereicht werden, die ernsthafte Gewinnchancen ha-ben. Darüber hinaus wird so der Arbeitsaufwand rund um die Preis-verleihung mitfi nanziert.
W R Der Hauptgewinner 2011 ist die Büroleuchte «Koi» von Belux. Als zweites Produkt wurde der Stuhl «Wogg50» von Wogg aus-gezeichnet. Was war ausschlag-gebend?R F Die Stehleuchte von Belux ist sehr fl exibel in ihrer Anwen-dung. Weiter überzeugt ihr gutes
Preis-Leistungsverhältnis. Ausser-dem weist sie eine hohe Energie-effi zienz auf und leuchtet vier Ar-beitsplätze aus. Daher gewann sie nicht nur den Hauptpreis, son-dern auch den Preis für Ökologie. Bezüglich Innovation überzeug-te uns dagegen der Wogg-Stuhl, weil aus dem bekannten Werkstoff Sperrholz dank neuartiger Press-technik eine ungewöhnliche Form-gebung gelungen ist.
Der Design.Arena.Preis wurde im November 2011 im Rahmen der Möbelmesse «neue räume» zum ersten Mal verliehen. Die nominier-ten Produkte werden von einer un-abhängigen Jury auf die Kriteri-en Funktion, Ökologie, Preis-Leis-tung, Kundennutzen und Innova-tion geprüft. Der nächste Preis wird 2013 voraussichtlich wieder wäh-rend der Messe «neue räume» ver-liehen werden. Projekte können ab sofort unter www.designarena-preis.ch eingereicht werden.
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Aus der Not... eine tugend gemacht.das hat das Architektenpaar Isabelle und Marc Winterhalder-Anderhalden mit «Family Affair»: spätestens wenn der ei-gene Nachwuchs kommt, steht man als Ge-stalter oft vor der entscheidung, ästheti-sche Kompromisse einzugehen oder selbst zu entwerfen. so entstand mittlerweile eine ganze serie von Kindermöbeln, die über den eigenbedarf hinausgeht. ln
En Vogue Kinder
VoM sIdeboArd... die Kollektion umfasst wei-ter ein modulares regalsystem, bestehend aus einem sockel und zweiteiligen regal- und schubladenele-menten. dank jeweils seitlich eingefrästen Nuten lassen sich die elemente ohne weitere Verbindungs-teile aufeinanderstapeln oder als sideboard anein-anderreihen. so sind ganz individuell kreierte Lösun-gen möglich.
...zuM schrANK. dasselbe Prinzip wird auch für die schränke angewendet. darum lassen sie sich jeweils mit regal- und schubladenelementen kombi-nieren und jederzeit ergänzen. die Möbel bestehen alle aus zertifiziertem birkensperrholz und werden ausschliesslich in der schweiz hergestellt.
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...uNd träuMeN. Klare, schnörkellose Formen, glatte Verarbeitung, und weiss geöltes birkensperr-holz ist die basis der serie. das hochbett «dream-box» ist ein praktisches schlafmöbel und spiel-element in einem. das bett «No1» ist die einzel-bett-Variante, die sich auch gut als Lounge- oder tagesbett einsetzen lässt. dazu gibt es einen passen-den Nachttisch.
Für's ArbeIteN... der schreibtisch erinnert mit seiner schrägen Arbeitsfläche an das klassische schulpult. Allerdings ist er mit einfachen handgrif-fen in einen sekretär verwandelbar, und somit für kleine und grosse «schreibtischtäter» geeignet. die Arbeitsfläche lässt sich drehen und gewinnt so zwölf zentimeter an höhe. ein schönes, praktisches detail ist die textile Aufbewahrungstasche an der seite.
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Talente
Charlotte Talbot hat Ende No-vember 2011 den Blickfang-De-sign-Preis in Gold gewonnen. Die mit 1200 Franken dotierte Aus-zeichnung erhielt sie für ihre Ar-beit «Les Grappes», die sie in der Talentschau «Blickfang Selected» während der drei Ausstellungs-tage einem breiten Publikum prä-sentieren konnte. «Les Grappes» ist ein Aufbewahrungssystem, das all jenen Dingen Platz bietet, die
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Les Grappes Carapaces Losange Tronc
schnell aus dem Weg geräumt, aber ebenso schnell wieder griff-bereit sein sollten, zum Beispiel Schals, Mützen und Handschu-he, aber auch Taschentücher, ein Badmintonracket oder eine Zeit-schrift. Das System besteht aus einem simplen Ständer aus Eschen-holz, um den offene Stofftaschen gehängt werden können – wie Trauben an der Rispe. Am Ur-sprung des Entwurfs standen ver-schiedene Bilder: ein Stuhl, auf dem sich Kleider stapeln, eine Frau auf der Strasse, beladen mit Säcken oder ein Marktstand, an dem die Ware dicht an dicht auf-gehängt feilgeboten wird. «Neu-gierde und Beobachtungsgabe stehen für mich immer am Anfang einer Arbeit», sagt die Französin. Mit Wahrnehmung spielt die jun-
ge Designerin auch. «Void Boxes» etwa verwirren den Betrachter auf den ersten Blick: Der Spiegel in der Schatulle provoziert eine op-tische Täuschung.Die 24-Jährige schloss ihren Ba-chelor in Industriedesign 2010 an der ECAL in Lausanne ab. Und sie hat bereits mehrere Prak-tika bei nahmhaften Designbüros gemacht, unter anderem bei 5.5 Designers, dem Schweizer Adrien Rovero und beim Trio Big Game. Derzeit absolviert sie ein Stage bei Konstantin Grcic. Wenn sie so weitermacht, wird sie in ihrer Zu-kunft noch einige Designpreise ab-räumen. Wir bleiben auf jeden Fall an ihr dran. nh
charlotte talbot
Keiner ist sparsamer, keiner ist fl exibler
Das neue Platzwunder!Innovativ, schonend, sparsam: Die neuen Miele Euronorm-
Geschirrspüler sind absolute Umweltprofi s. 7 Liter Wasser
und 0,83 kWh reichen für die perfekte Reinigung von über
160 Geschirrteilen. Das Platzangebot ist unerreicht: Dank
fl exibler Korbgestaltung können bis 18 langstielige Gläser
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Designer fragen Designer
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M D Sylvain, erzähl doch ein biss-chen über deinen beruflichen Hin-tergrund.S W Studiert habe ich in England. Nach meinem Abschluss am Royal College of Art in London (RCA) be-schloss ich 2003, in Brüssel mein eigenes Studio zu eröffnen. 2008 lernte ich die Köpfe hinter der Fir-ma Established & Sons kennen, mit der ich dann zusammen mei-ne Leuchte «Torch» produzierte. Das war ein grosser Moment. So bekam ich nach und nach Kunden.
M D Wer oder was treibt dich zum Entwerfen an? Gab es irgendwel-che Schlüsselmomente oder Be-gegnungen, die deine Karriere beeinflussten?S W Während meines ersten Jah-res in England 1998 blätter-te ich in zwei Büchern. Das eine über Philippe Starck, das andere über Memphis. So entdeckte ich Design. Ich merkte, dass ich kein Illustrator werden würde (was ich eigentlich dachte), sondern dass ich eher ein Liebhaber von Objek-ten bin. Ich beschloss also, Desig-ner zu werden.
M D Du arbeitest an sehr unter-schiedlichen Projekten. Beeinflus-sen sich diese gegenseitig? Ist dei-ne Herangehensweise womöglich immer dieselbe?S W Ich habe Spass an Projek-ten in unterschiedlichen Kontex-ten. An einem Tag arbeiten wir an der Serienentwicklung von Fest-platten, am anderen Tag kann es sein, dass wir uns mit Mustern für Teppiche beschäftigen. Es ist immer eine neue Herausforde-rung, durch die man wertvolle Erfahrungen macht. Und jedes Projekt muss letztlich anders an-gegangen werden. Manchmal ist die Lösung sofort klar, manchmal dauert der Denkprozess länger –aber im Endeffekt scheint alles ganz logisch. www.marcodessi.com
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M D Du scheinst viel mit Kunst-stoff zu experimentieren. Woher kommt diese Faszination?S W Das kam ganz automatisch. Eines meiner ersten Projekte ent-stand in einer Gummifabrik. Die Tasche «Stuff» war der einzige Entwurf aus Gummi, der am Ende auch produziert wurde. Vor kur-zem habe ich eine neue Version davon entworfen, das Modell «Splash». Jede Tasche ist anders und einzigartig. Ich liebe Kunst-stoff, aber das Arbeiten mit Holz mag ich genauso.
M D Mit welchem deiner Produkte identifizierst du dich am meisten? S W Mit allen gleichermassen. Sie alle tragen eine ähnliche Logik in sich, haben eine gemeinsame Visi-on und Herangehensweise. Ich su-che jeweils nach neuen und span-nenden Produktlösungen entspre-chend ihrem Kontext.
M D Was hat dich dazu veranlasst, einen eigenen Online-Shop zu er-öffnen?S W Der Shop, der erst kürzlich lan-ciert wurde, ermöglicht mir, den Leuten meine Produkte direkt an-bieten zu können. Aber hauptsäch-lich entstand der Shop als Plattform für exklusive und einzigartige Din-ge. Er wird für mich ein Ort sein, an dem ich eigene freie Arbeiten zei-ge, die mir eine andere Ausdrucks-möglichkeit und Freiheit in meiner Kreativität erlauben. Meine eige-ne kleine Produktion zu haben, er-möglicht mir zudem, besser zu ver-stehen, wie es in der Industrie läuft. Ausserdem glaube ich an die Qua-lität lokaler Produktion, daher wer-den wir auch mit Handwerkern in der Gegend arbeiten.
M D Hast du ein Traumprojekt?S W Nein, das nicht, aber ich mag einfach neue Herausforderungen.
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Marco Dessí / sylvain Willenz
Marco Dessí, Designer aus Wien, fragt Sylvain Willenz, Designer
aus Brüssel.
Fragestafette
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Produktion: Christiane Nill / mc2 Fotos: Lionel Henriod / mc2
Text : Line Numme
KunstfabriK
Der Blick von der «Villa Gerber» zum Fabrikareal. An die Wand projiziert, sieht man das Video «Oh, wir haben viele Wünsche» von 2005.
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Zu Besuch bei Chantal Michel in der «Villa Gerber». Auf dem Areal der ehemaligen Käsefabrik hat die Berner Foto, Video und PerformanceKünstlerin für zwei Jahre die dazugehö rige Villa bezogen und lädt ein, in ihre ganz be sondere Welt einzutauchen.
Beim Eintreten in die «Villa Gerber» muss ich mich erst einmal an den plötzlichen Stimmungswechsel gewöhnen. Alles ist agedunkelt, und kleine Lämpchen brennen da und dort. Eine andere Welt eröffnet sich und signalisiert, dass man sich hier auf einen Besuch der besonderen Art einlässt. Die Künstlerin Chantal Michel holt ihre Gäste in den ehemaligen Büroräumlichkeiten der GerberFabrik in Thun auf einer durchgehend sinnlichen Ebene ab und lässt sie in eine ganz besondere Umgebung eintauchen, in der sich ihre Kunst mit ihrem Lebensraum verbindet. In ganz unterschiedlichen Räumen und Szenerien präsentiert sie ihre fotografischen Werke und VideoInstallationen so, dass man sich von der jeweiligen Atmosphäre einfangen lassen und zugleich einen eigenen Zugang zur Kunst finden kann. «Manchmal brauchen die Leute nur einen kleinen Anstoss, ein paar Worte, um sich einzulassen», meint sie. So unfassbar die von ihr verkörperten Figuren in ihren Bildern wirken, um so greifbarer scheint sie als Gastgeberin, Mensch und Künstlerin in ihrer eigenen, temporär geschaffenen «Kunstfabrik» zu sein.
BEGEGnUnGEnJeden Samstag veranstaltet Chantal Michel im Vorgarten der Villa einen Flohmarkt, an dem sie Dinge verkauft, die ihr als leidenschaftlicher Sammlerin immer wieder in die Hände geraten. Dinge, die oft schon als Requisiten und Material für ihre Installationen und Inszenierungen im Einsatz waren. Der Flohmarkt ist ein Ort, an dem Passanten in lockerer Atmosphäre die Möglichkeit bekommen, die Künstlerin kennenzulernen und vom Projekt in der Villa zu erfahren. Am Abend empfängt sie dann ihre Ausstellungsbesucher, die zugleich ihre Gäste sind: nach dem Durchwandern der vielschichtigen Ausstellung lädt Michel im mystischen Gewölbekeller, in
mitten von VideoInstallationen, zu einem stimmungsvollen Diner ein. Der Austausch mit ihren Besuchern ist ihr sehr wichtig. Anders als in gewöhnlichen Galerien oder Museen soll die Kunst sinnlich erlebbar sein und mit einem Essen eine persönliche Ebene geschaffen werden, um gerade auch weniger kunstaffinen Leuten einen Zugang zu ermöglichen. Wer nach dem Essen gerne bleiben möchte, darf mit Voranmeldung auch hier übernachten. Im Erdgeschoss lässt Chantal Michel ihre Besucher in einer ihrer Installationen schlafen. So wird man beinahe selbst zu einer Kunstfigur, die, im entsprechenden Bett liegend, der Bildserie «Der stille Gast» zu entspringen scheint, die 2006 während ihrer Zeit im Grand Hotel Bürgenstock entstanden ist. Morgens geniesst man dann gemeinsam mit der Künstlerin in ihrem ganz privaten Reich im ersten Stock das Frühstück.
IM WAnDELDie Villa wurde Chantal Michel für zwei Jahre zur Verfügung gestellt. Ein halbes hat sie schon hier verbracht. neben ihren festen Installationen in zahlreichen Räumen befindet sich im Untergeschoss auch ein sich immer wandelnder, heller Raum, ein «himmlischer Bunker», wie sie ihn nennt, der als neutraler Rahmen Platz für neues und Altes bietet, das sie gerne zeigen möchte. Ein Raum, der viel Freiheit zum Ausprobieren lässt. Dazu wird sie auch sonst viel Gelegenheit haben, denn auf dem dazugehörigen Fabrik areal, das einer neuen Überbauung weichen soll, gehen Mitte Januar bereits die Bauarbeiten los. Was bedeutet, dass sie ihr Atelier, das zurzeit noch in einem der Fabrikgebäude untergebracht ist, in die Villa verlagern muss. Zudem wird im Erdgeschoss das Baubüro Einzug halten. Die ganze Ausstellung wird ab diesem Zeitpunkt in ständigem Wandel sein, was wiederum neue Möglichkeiten für Inszenierungen, gerade auch im Bezug zum Aussenraum, schafft. Ein bedeutender Aspekt ihrer Arbeit ist das unmittelbare Reagieren auf den Moment, was hier ganz bestimmt eine Herausforderung und gleichzeitig besonders spannend sein wird. Ein Besuch bei Chantal Michel lohnt sich immer wieder, denn das Spiel mit verschiedenen Welten setzt sich immer fort, genauso wie das Leben, das sie im Grunde als Spiel und Inszenierung bezeichnet. Als weiteres Projekt stellt sie sich vor,
ihre «perfekte» Wohnung mit Polstergruppe, Essbereich und allem, was dazugehört, im Sinne einer Installation zu ironisieren, in dem sie zu Texten aus alten «Wohnbibeln» der 50erJahre vermeintlich «perfekte» Kunstwerke schaffen möchte. Eine Persiflage?
GREnZEnLOSIn Chantal Michels Welt vermischt sich Privates mit ihrer Arbeit scheinbar so grenzenlos wie ein Traum mit der Wirklichkeit. Die Grenzen sind fliessend, wenn nicht sogar verbindend. Durch eine Schwingtür betritt man einen Flur mit graublauem Filzteppich und abgehängter Decke, wie sie in typischen Büros vorzufinden sind. Diesen Bürocharakter wollte Chantal Michel auch unbedingt erhalten. Wieder ganz anders als an ihrem vorherigen Wohn und Schaffensort, dem «Schloss Kiesen» bei Thun, in dem sie vier Jahre verbrachte, stellen die Räumlichkeiten hier in der «Villa Gerber» etwas ganz anderes dar. Wohnte sie dort in einer schon beinahe verwunschenen Umgebung mit entsprechendem Interieur, so hat sie sich hier mit einem grossen Teil ihres Fundus an Sammlerstücken aus den 50er bis 70erJahren eingerichtet, die allesamt aus Brockenhäusern stammen. Die Etage im ersten Stock ist im Gegensatz zu den unteren Räumlichkeiten mit Tageslicht durchflutet. In ihrem Büro, wo sie einen grossen Teil des Tages mit administrativen Arbeiten beschäftigt ist, bringen mehrere Spiegelkugeln zusätzlich einen Hauch von Verspieltheit und Leben in den Raum. «Wie wir uns einrichten, ist doch im Grunde immer eine Inszenierung», meint Chantal Michel. Ihre besondere Fähigkeit auf Räume und Situationen zu reagieren und aus ihnen das Wesentliche herauszuholen, in dem sie sich ihnen anpasst und einfach schaut, was passiert, ist ihre Stärke und der Kern ihres künstlerischen Schaffens. Ihr Körper dient ihr dazu als Arbeitsmaterial, in dem sie mit ihm einen Raum erforscht, sich auf ihn einlässt und sich letztlich in ihm als ein Bestandteil davon verkörpert. «Am Anfang steht immer der Raum», sagt sie, «ich mag es, Räume zu schaffen, in denen man die Orientierung verlieren kann und vor dem Betreten vielleicht etwas ganz anderes erwartet.» Trotz allem wünscht sie sich für die Zukunft einen «festen Raum», sprich einen Ort zum Bleiben für sich und ihre Kunst, an dem sie sich niederlassen kann. $
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Der Blick vom Wohnzimmer in Chantal Michels Büro, in dem sie einen grossen Teil des Tages mit administrativer Arbeit verbringt.
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Oben: Den ehemaligen Kopierraum hat die Künstlerin in eine Küche verwandelt. Sie ist winzig und fensterlos, aber sehr einladend.Unten: Haben sich für einen Ausstellungsbesuch nur eine Handvoll Gäste angemeldet, empfängt Chantal Michel sie für das Diner statt im Gewölbekeller auch gerne in ihrem privaten Wohnzimmer am runden Tisch. Im Hintergrund ein fotografisches Werk aus einer Auf-tragsarbeit für Teo Jakob aus dem Jahr 2007.
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Rechte Seite, oben: Eine Mischung aus Nähzimmer und Wartesaal. Hier kommt die ironische Seite der Künstlerin sehr schön zum Ausdruck – auf die Frage zu den Pokalen antwortet sie: «Ich glaube, die habe ich mir wirklich verdient in all den Jahren.» Rechte Seite, unten: Chantal Michels Fundus an gesammelten Kleidern und Roben, die sie gerne um sich hat – sie sind die Grundlage für ihre künstlerische Arbeit.
Oben: Im Flur, neben der Tür zu Chantal Michels Büro, hängt ein Foto aus Kindertagen. Mit dem Telefonhörer am Ohr ist es ein Sinnbild – noch heute ist sie aus-schliesslich über das Festnetztelefon zu erreichen und besitzt weder E-Mail-Adresse noch Handy.Unten: Als bunte Gesellschaft am ehemaligen Bespre-chungstisch sitzen als Installation «Die zehn Boten», die ihr Werk seit Jahren immer wieder begleiten.
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Oben: Chantal Michels Bad besitzt weder Dusche noch Wanne. Da in Büros nun mal in der Regel kein Bad vorhanden ist und die Wasseranschlüsse begrenzt sind, musste sie zwischen Dusche und Waschmaschine wählen. Sie entschied sich für Letzeres. Unten: Das Gästezimmer mit Flokati, Leuchte und Bett aus den 70er-Jahren. Auch hier: Alles Sammlerobjekte aus Brockenhäusern.
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Im spürbar kühlen Zimmer befindet sich die Installa-tion «Und manchmal schläf t sie am hellichten Tag» von 2009. Neu dazu gekommen ist die kauernde Frau im Kühlschrank. Dieser stammt aus dem Inventar der Fabrik und wurde von Michel als neuer Bestandteil der Installation ergänzt. Im Hintergrund der Durchgang zur Video-Installation «Weisses Rauschen» von 1997.
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Oben: Die Installation mit bisher noch nicht gezeigten Werken der Fotoserie «Der stille Gast» von 2006, die zugleich Gästezimmer für Ausstellungsbesucher ist. Der Übernachtungsgast wird so selbst zu einer Kunstfigur in der Szenerie. Unten: Die Videoprojektion im Treppen-haus zeigt «Die Suche nach der Mitte» von 2006 – die kaleidoskopisch dargestellte Metamorphose einer Figur.
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STATIONEN1994–2011 diverse Preise und Stipen-dien sowie Ausstellungen im In- und
Ausland. Unter anderem:
1999 Fotomuseum Winterthur2000 Centre Culturel Suisse, Paris2001 Townhouse Gallery, Kairo2002 Centre of Contemporary Art, Kiew2003 Tate Modern, Liverpool2004 Kunstmuseum, Bern2005 Württembergischer Kunst- verein, Stuttgart2006 Center for Icelandic Art, Reykjavik2007 Bregenzer Kunstverein2008 Biennale dell'imagine Chiasso2009 Palazzo Spiniola, Genua2010 Kunstraum Riehen2011 Frac Alsace, Sélestat
Chantal Michel wurde 1968 in Bern geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Keramikerin an der Schule für Gestal-tung Bern studierte sie vier Jahre bei Harald Klingelhöller an der Kunst-akademie Karlsruhe. Seit 1997 ar-beitet sie als Foto-, Video- und Per-formance-Künstlerin. Ihre Arbeiten wurden bereits in der Schweiz wie auch im Ausland mehrfach gezeigt und ausgezeichnet.Ihre Ausstellung in der «Villa Gerber» ist jeweils samstagabends geöffnet. Der Besuch ist nur in Kombination mit einem Diner und entsprechender tele-fonischer Anmeldung möglich. Der Flohmarkt fi ndet bei guter Witterung jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr statt.«Villa Gerber», Allmendtrasse 1, 3600 Thun, Tel. 031 211 21 90 www.chantalmichel.ch
Drei Werke aus der Serie «Der stille Gast» von 2006. Sie entstanden im Grand Hotel Bürgenstock. Chantal Michel lebte und arbeitete sechs Monate lang im stillgelegten Hotel und setzte sich intensiv mit dem vorgefundenen Raum auseinander. Ein gan-zes Stockwerk mit rund zwanzig Zimmern wurde als Gesamtinstallation inszeniert. Die Ausstellung stiess auf grossen Erfolg. C-Print auf Dibond hinter Plexiglas, 150 x 120 cm.
PERSÖNLICH
Die Künsterin in ihrem Atelier, das momen-tan noch in einem Fabrikgebäude auf dem Areal untergebracht ist.
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Zugegeben, die raue Schönheit von Helsinki erschliesst sich einem erst auf den zweiten Blick. Doch wer den riskiert, kann viel entdecken. Gerade in diesem Jahr: Ist Helsinki doch World Design Capital, zusammen mit den finnischen Städten Espoo, Vantaa, Kauniainen und Lahti. Warum, ist unschwer zu erraten. Nicht nur kommen Gestalter wie Alvar Aalto, Kaj Franck, Ilka Suppanen und Harri Koskinen aus dem hohen Norden, in der Hauptstadt sind zehn Prozent der arbeitenden Bevölkerung in der Kreativwirtschaft tätig.
Helsinki – World design Capital 2012
Pekka Timonen, Chef des Grossereignisses, bringt es auf den Punkt: Helsinki ist «driven by design». Genau deshalb lautet das Motto für 2012 auch «Open Helsinki – Embedding Design in Life», denn davon sind die Organisatoren überzeugt: Nachhaltiges Design verhilft zu einem besseren Leben. Mehr als zwei Jahre hat sich die finnische Hauptstadt auf dieses Ereignis vorbereitet, und mit 300 Veranstaltungen soll es über 2012 hinauswirken. Das ist auch angebracht, denn die Zahl der Events rund um das Thema Design ist in den letzten Jahren frappant gestiegen – doch Masse ist bekanntlich nicht gleich Klasse. Helsinki will es besser machen und zeigen, wie Design unseren Alltag verbessern kann. Dazu wurde ein offener Ideen wettbewerb ausgeschrieben, aus dem einige Projekte für 2012 hervorgegangen sind. Während die Helsinki Design Week im letzten Jahr inhaltlich nicht überzeugen konnte, soll sie in diesem September mit einem neuen Konzept an den Start gehen, zeitgleich mit der wichtigsten finnischen Designmesse Habitare. Der zentrale Ausstellungsbereich «Ahead!» für temporäres Design steht dann unter dem Motto «Responsibility». Dieses Motto wird fortgeführt im Projekt «Wonderwater», das sich mit der Bedeutung der Ressource Wasser beschäftigt. Aber Helsinki wäre nicht Helsinki, wenn der Genuss zu kurz kommen würde: Und deshalb wird es nicht nur ein Wonder
Text : Claudia Simone Hoff
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water- Café geben, sondern auch eine öffentliche Sauna mitten in der Stadt. Entworfen von Tuomas Toivonen und Nene Tsuboi vom Büro Now Office, führt dieses Projekt die Idee Alvar Aaltos zur finnischen Saunakultur weiter. Ebenfalls aus Holz gefertigt und damit für eine weitere fin-nische Tradi tion stehend, ist ein temporärer Holzpavillon – eine Kooperation von Aalto University, Design Museum und Finnish Museum of Architecture. Er wird ab Mai für einige Monate Treffpunkt der Designhauptstadt sein. Finnland ist ein Land des Designs – kaum jemand wird wohl daran zweifeln. Und auch ohne das Grossereignis «World Design Capital» begegnet den Besuchern eine Design-legende auf Schritt und Tritt: Alvar Aalto. Der finnische Architekt und Gestalter verwirklichte in Helsinki Projekte wie das Konzert- und Kongresshaus Finlandia, die Aka-demische Buchhandlung, das eigene Wohnhaus und Ate-lier, das Restaurant Savoy sowie das Enso-Gutzeit-Gebäu-de. Viele von Aaltos Interieurs samt Möbeln, Leuchten und Tableware sind erhalten geblieben und wirken noch immer stimmig. Stimmig sind auch die Arbeiten von Kaj Franck, die der Helsinki-Besucher im Iittala-Geschäft auf der Fla-niermeile Esplanade entdecken kann. Und nicht nur dort, denn sein Service «Teema» (s. S. 33) begegnet einem über-all: am Flughafen, im Café oder im Hotel. Nur an der Uni musste es gegen ein unansehnliches Porzellan getauscht werden, denn studentische Langfinger hatten zu viel Freu-de an Francks zeitlosen Entwürfen.Viel Freude hat der Helsinki-Flaneur auch an den ande-ren Designmagneten der Stadt, in der sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten praktischerweise auf kleinem Raum ballen. Auf der Esplanade finden sich neben Iittala auch die Shops von Artek, Marimekko und Vuokko. Während man beim Möbelhersteller Artek auf den legendären Aalto-Sitz-Ikonen Platz nehmen kann, kleiden Marimekko und Vuokko ihre Kunden modisch ein. Bei Marimekko jeden-falls reicht das Sortiment über Kleider, Mäntel und Taschen bis hin zu Servietten, Geschirr, Glas und – natürlich! – Stoffen. Und da gibt es wohl kaum jemanden, der nicht ein Stück mit dem berühmten, fröhlich-bunten Unikko-Muster mit nach Hause nehmen will.Ein paar Schritte weiter noch und der Besucher ist mitten im Helsinki Design District, wo sich Jugendstilhaus an Ju-gendstilhaus reiht, die Strassen eng und hügelig sind und zuweilen das Meer hervorblitzt. Hier gibt es alles, was das Herz des Design-Liebhabers begehrt: Modeläden, Shops mit Vintage-Möbeln, Markenstores oder kleine Cafés und unprätentiöse Restaurants. Und wer der Hektik der Gross-stadt entfliehen will, kann ab Frühjahr die Kamppi Chapel of Silence besuchen und sich im sakralen Raum der elf Me-ter hohen Holzkonstruktion des Architekturbüros K2S be-sinnen – auf das Wesentliche.www.wdchelsinki2012.fi
Bild oben links: Fahrradtasche «Hakaniemi» von Elina und Klaus Aalto.Bild oben rechts: Der Glaspalast aus den 30er-Jahren mit tanzender Dame ist der berühmteste funktionalistische Bau Helsinkis.Bild unten rechts: Das Logodesign der jungen Agentur Kokoro & Moi.
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Irgendwie hat in Finnland alles eine gute Form. Da ist zum Beispiel das gefällige Schriftbild mit den zahlreichen doppelt aneinan dergereihten Umlauten, die funktionalistische Architektur der Dreissigerjahre und natürlich das finnische Gebrauchsdesign. Hier ist es wirklich im Alltag angekommen.
Viele finnische Hersteller – so beispielsweise Nikari, Avarte oder Tonfisk – sind bescheiden in ihrer Grösse, arbeiten wie Handwerksbetriebe und fokussieren sich auf durchdachte, haltbare und ökologisch nachhaltige Produkte. Dabei gehen überlieferte Handwerkskünste eine gelungene Allianz mit funktionaler Gestaltung ein, die das finnische Design bis heute kennzeichnet.Hinter diesen finnischen Unternehmen steckt mitunter eine Unternehmensgeschichte, die eng mit den zeitgeistigen Architektur und Designströmungen verknüpft ist. Artek beispielsweise wurde 1935 von Alvar Aalto und seiner Frau Aino sowie zwei einflussreichen Mitstreitern gegründet. Dahinter stand die Idee, Alvar Aaltos Möbelstücke aus möglichst wenigen und einfachen Elementen herzustellen. Heute produziert das Unternehmen auch Entwürfe von zeitgenössischen Designern wie Harri Koskinen (s. S. 34) oder Shigeru Ban und übersetzt Aaltos bahnbrechende Ideen in die Gegenwart. Im Hier und Jetzt angekommen ist auch Marimekko, die zweite finnische Designikone. Marimekko bedeutet auf Finnisch «Maris Kleid» und wurde 1951 von Armi und Viljo Ratia als Modeunternehmen gegründet, das heute einen Grossteil seiner Umsätze jedoch mit Tableware erzielt. Spätestens seit Jackie Kennedy 1960 ein Kleid von Marimekko trug und damit auf dem Cover des amerikanischen Magazins «Sports Illustrated» abgebildet war, begann der Siegeszug des Unternehmens mit seinen fröhlichbunten Stoffkreationen.Die Fünfziger und Sechzigerjahre waren demnach die Jahre, die das finnische Design nachhaltig formten und zum weltweiten Durchbruch verhalfen. Gestalter wie Alvar Aalto, Kaj Franck und Tapio Wirkkala waren die Protagonisten einer neuen Gestaltungsauffassung, die ihre Produkte auf der Mailänder Triennale ausstellten, zahlreiche Designpreise gewannen und sich internationales Renommée erarbeiteten. Dabei entstand das neue Design nicht im luftleeren Raum. Kaj Franck gestalterische Vorbilder beispielsweise sind am deutschen Bauhaus zu suchen, denn «radikal und sozial» wollte der finnische Gestalter sein und Alltagsgeschirr für jeden schaffen – unabhängig von Einkommensschicht und steifer Tischetikette. Deshalb lässt sich Teema von Iittala durchaus als «AntiService» bezeichnen.
Franck war zudem Verfechter des «anonymen» Designs – ein Design, bei dem nicht der Name des Gestalters im Vordergrund steht, sondern das Zusammenspiel von Form, Funktion und Material. Kein Wunder, dass es gerade ein Finne war, der zu diesem Ergebnis kam, ist Finnland doch ein Land, in dem Gebrauchsgegenstände aufgrund der ursprünglich schwierigen wirtschaftlichen Gegebenheiten und der rauen Natur schon immer funktional und materiell effizient hergestellt wurden.
Schönheit für alle: von finniSchen Dingwelten
1 In Helsinki werden die Porzellanprodukte von Arabia und Iittala gefertigt. Angeschlossen an die Fabrik ist ein Arabia-Museum samt
grossem Outlet Store. (Foto: Claudia Simone Hoff)2 Kleid aus Marimekko-Stoff. Das Mohnblumen-Muster «Unikko»
(rechts) findet sich fast überall – auf Taschen, Regenmänteln, Bett-bezügen oder Notizbüchern.
3 Der Textilhersteller Finlayson präsentierte auf der Habitare 2011 die von Anu Kanervo entworfene Bettwäsche «Kotono». Diese spielt
mit der Idee des Zuhauses, indem als Grundlage des Musters ein Wohnungsgrundriss dient.
4 Mit einem Handgrif f geht das Licht an und auch wieder aus: «Box Light» von Jonas Hakaniemi für Design House Stockholm.
5 Erstmals 1966 auf der Kölner Möbelmesse vorgestellt, entwarf der finnische Designer Eero Aarnio eine Ikone des Designs: Der
«Ball Chair» ist weniger Sitzmöbel als gemütlicher Raum-in-Raum. (Foto: Adelta)
6 Katriina Nuutinen, Mitglied der finnischen Designgruppe Kaamos, schuf diesen formschönen Mörser namens «Mortteli» aus
feinem Holz. (Foto: Sirpa Kinnunen)7 Abschied von den Goldrandtellern: In Finnland findet man es überall, das Service «Teema» von Iittala, das Kaj Franck in den
Fünfzigern entworfen hat.8 Eine Teekanne aus Porzellan namens «Räsymatto»: Von Sami
Ruotsalainen für Marimekko entworfen, macht das schwarze Muster von Maja Louekari gute Laune in der Küche.
9 Zum 75-jährigen Geburtstag der legendären, wellenförmigen Vase «Savoy» von Alvar Aalto hat Iittala auch Miniaturen für Samm-
ler aufgelegt.10 Die clevere Milchkanne «Newton» gestaltete Tanja Sipilä für
Tonfisk getreu dem Motto des Unternehmens «Form follows function doesn’t mean all objects have to look the same».
11 Den klassischen Hocker «60», den Alvar Aalto in den Dreis-sigern entworfen hat, gibt es bei Artek nun auch in knalligen Farben
wie Rot, Blau und Gelb. (Foto: David Lundberg)12 Das von Heikki Orvola für Arabia entworfene Service «24h»
wurde 2011 vom Designerduo Helorinne & Kallio mit einem kobolt-blauen Dekor versehen.
13 Die Stehlampe «Kajo» des Designers Jukka Korpihete für den finnischen Leuchtenhersteller LND Design feierte seine Premiere
im letzten Herbst auf der Habitare. Die von einem Pilz inspirierte Leuchte gefällt durch ihr warmes Licht.
14 Extravagante Sitzgelegenheit von Artek: Ilmari Tapiovaara hat 1953 den Hocker «Tale» mit einem Sitz aus formgepresstem Birken-
holz entworfen. (Foto: Tuomas Uusheimo)15 Das finnische, 1967 von einem Schweizer gegründete Unterneh-men Nikari fertigt sämtliche Produkte in Handarbeit – hier der Stuhl
«KVL1» von Kari Vir tanen.16 Wie im Raumschiff Orion: Den bequemen Lounge-Sessel «Karu-selli» hat der finnische Designer Yrjö Kukkapuro in den Sechzigern für Haimi entworfen – heute wird er von Avarte in Zusammenarbeit
mit einem Bootsbauer produziert.
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Harri Koskinen ist auf einem Bauernhof im Westen Finnlands aufgewachsen. Die Einsamkeit der Seen- und Waldlandschaft hat die gestal-terische Arbeit des Designers geprägt. Seine Entwürfe sind kompromisslos und ehr-lich – in Formensprache, Material wahl und Verarbei-tung.Glas ist neben Edelstahl, Holz und Porzellan eines der Materialien, mit dem der finnische Designer am lieb-sten arbeitet. Dass Koskinen das Tee-licht «Lantern» für Iittala lediglich als «Licht, das auf einem Sockel sitzt» betrachtet, ist bezeichnend für seinen Anspruch an Design: Die einfachen Lösungen sind meist die besten. Die-ser Anspruch spiegelt auch die Glas-serie «123 dl» für Alessi wider, denn die transparenten Gläser haben eine doppelte Funktion: als Trinkglas und als Behälter mit Messfunktion.Koskinen interessiert sich neben dem Entwurf von industriell gefertigten Produkten auch für das Ausloten der Grenzen zwischen Kunst und De-sign. Die auf 100 Exemplare limitierte
Glasserie «Art Works by Harri Kos-kinen» von Iittala ist ein Beispiel da-für. Dafür arbeitete der Designer mit regionalen Handwerkern zusammen. Dieser Zusammenarbeit entsprungen ist eine farbige Serie von Karaffen, Schalen und Gläsern – allesamt streng in der Form.Koskinens vielseitige Begabung zei-gen auch seine Arbeiten im Leuchten-design wie die zum Klassiker avan-cierte «Block Lamp» für Design House Stockholm oder die Glas-leuchte «Cosy» für Muuto. Im Möbel-design ist Koskinen nicht minder er-folgreich, wie der Stuhl «Muu» für Montina beweist, der 2004 mit dem Compasso d’Oro ausgezeichnet wur-de. Da könnte man sich leicht in fol-gendes Szenario hineinträumen: ein hölzernes Häuschen, eingerichtet mit den schlichten Stühlen und Tischen von Montina, mit der auf einem Side-board platzierten Leuchte «Cosy», er-gänzt von den Teelichtern «Lantern», die den Raum in schummriges Licht tauchen. Auf den Stühlen liegen Kis-sen mit dem von Koskinen entwor-fenen Muster «Monumentti» von Ma-rimekko, während auf dem Tisch die von ihm gestaltete Flasche «Finlandia Vodka» steht. Dessen wärmender In-halt wird in den Gläsern «Klubi» von Iittala serviert. Irgendwo auf einer fin-nischen Schäreninsel.
www.harrikoskinen.com
Harri KosKinen – von einfacHen Lösungen und strengen formen
Wie mundgeblasene Lichtskulpturen wirken diese Teelichthalter namens «Lantern», die vom finnischen Hersteller Iittala produziert
werden.
Mit der «Block Lamp» für Design House Stockholm gelang Koskinen der grosse
Wurf.
Limitierte Glasserie «Art Works by Harri Koskinen» von Iittala.
Der Stuhl «Muu» von Montina gewann 2004 den «Compasso dʼOro».
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Arni Aromaa und Sauli Suomela gestalten unter dem Namen Pentagon Design Alltagsprodukte und Gebrauchsgegenstände. Egal ob Töpfe, Vorratsbehälter oder Besteck – hinter jedem ihrer Entwürfe steckt der Anspruch, innovative und langlebige Produkte zu ent wickeln.Die Arbeit von Pentagon Design lässt sich gut mit dem Gestaltungscredo der beiden Gründer umschreiben: «reinventing the everyday». Und dieses Credo bedeutet, Sehgewohnheiten zu hinterfragen und Produkte des Alltags neu zu interpretieren. Zum 70. Geburtstag der Vase «Savoy» von Alvar Aalto beispielsweise hat Pentagon Design die klassische AaltoKollektion von Iittala um eine Eiswürfelform erweitert. Hier jedoch kommt das Gefrorene nicht als schlichter Kubus daher, sondern organisch geformt wie sein gläsernes Vasenvorbild. Ebenfalls für Iittala sind 2005 die zeitlosen Vorratsbehälter «Jars» aus farbigem Glas entstanden, die sich durch multifunktionelle Einsatzmöglichkeiten aus
zeichnen. Neben Entwürfen für Iittala gestaltet Pentagon Design regelmässig Produkte für den finnischen Hersteller Hackman. Wie die Gewürzmühlen der Serie «Touch» stammt auch das dazugehörige Öl und Essigset aus der Feder des Duos. Während der schlichte Körper der Karaffen aus Glas gefertigt ist, besteht der praktische Ausguss aus Edelstahl. Die Gewürzmühlen weisen in ihrer simplen Linienführung eine Besonderheit auf, wie Sauli Suomela erläutert: «Bei herkömmlichen Salz und Pfeffermühlen befindet sich das Mahlwerk im unteren Teil. Da wir aber die Krümel von Pfeffer, Salz oder Gewürzen auf dem Tisch vermeiden wollten, haben wir das Mahlwerk in den oberen Teil der Mühle versetzt.»Gerade diese Feinheiten sind es, die das Design von Aromaa und Suomela kennzeichnen. Auch die Produkte der Serie «Flirt» für Hackman gefallen durch eine zurückhaltende Gestaltung und machen dabei doch mit einem Augenzwinkern – gerade was die Farbgebung beim Besteck angeht – auf sich aufmerksam. Dass Pentagon Design das Bild des skandinavischen Designs als schlicht und funktional gern auch mal in Frage stellt, beweist ein Entwurf aus den Neunzigerjahren: ein elektrischer Mixer, der nicht nur knallgelb ist, sondern in seiner Form durchaus Ähnlichkeit mit einer ComicEnte hat.
www.pentagondesign.fi
Pentagon Design – Die neuerfinDung Des alltäglichen
Diese Vorratsbehälter namens «Jars» aus mundgeblasenem Glas mit passenden
Deckeln hat Pentagon Design für den finnischen Hersteller Iittala entworfen.
Die Keramikmühlen «Touch» von Hackman bestechen durch die simple Gestaltung: Ein leicht konisch geformter Glasbehälter wird mit einem Edelstahlverschluss kombiniert.
Die Serie «Flir t» von Hackman umfasst unter anderem dieses farbige Besteck.
«Martell Design Cocktails» ist der Name dieses Projekts, für das Pentagon Design fragile Glasschönheiten entworfen hat.
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Hinter dem Namen des finnischen Designbüros Tunto steckt Mikko Kärkkäinen. Er ist Gründer, Designer und Produzent in Personalunion. Zu Hause in Järvenpää werden seine hölzernen Produkte aufwendig von Hand gefertigt. Tunto hat sich auf den Entwurf und die Herstellung von Leuchten und Lichtlösungen spezialisiert.
Die Arbeit mit dem Material Holz steht im Vordergrund des Interesses von Kärkkäinen, gepaart mit den neuesten Technologien. Und so ist es sicherlich kein Zufall, dass Tuntos bekanntestes Produkt die Leuchtenfamilie «LED» ist. «LED2», die 2010 mit dem «red dot design award» ausgezeichnet wurde, ist in drei verschiedenen Holzsorten – Eiche, Birke sowie Walnuss – und in elf Farben zu haben. Sie ist in ihrer eleganten Anmutung passend für jeden Gebrauch. «LED2» wird ergänzt vom Modell «LED1», das neben der typischen TuntoOptik mit demselben technischen Knowhow
ausgestattet ist: Die Tischleuchte verfügt im oberen Bereich der gebogenen Holzkonstruktion über eine Reihe von eingelassenen Leuchtdioden. Im Boden befindet sich – quasi unsichtbar – der Schalter, der auf Berührung die Leuchte an und ausschaltet. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil der Unternehmensphilosophie von Tunto. Die Herangehensweise an die Fertigung der Produkte und ihrer Verpackung ist eine ökologische und folgt der handwerklichen Tradition Finnlands. Nicht nur verwendet Tunto die besten Holzsorten, sämtliche Fertigungsschritte erfolgen vor Ort von speziell ausgebildeten Handwerkern. Dass Kärkkäinen die Natur liebt, wird nicht nur am verwendeten Material Holz und dem nachhaltigen Fertigungsprozess der Produkte deutlich, sondern auch an der Auswahl der Produkte. Denn wer sonst käme auf die Idee, eine Designerschaukel zu entwerfen? Tunto hat es getan, und herausgekommen ist «Keinu», eine Schaukel aus Birkenschichtholz. Auch der Beistelltisch «Kukka» beweist, dass nachhaltiges Design durchaus heiter daherkommen kann: Denn wer möchte, kann seine Gläser auf einem grossflächigen floralen Muster von Jani Tolin abstellen oder aber die Innenseite des Tischs bunt lackieren lassen.Tunto arbeitet kontinuierlich an der Erweiterung seiner Produktpalette. Für die Zukunft hat sich der Gründer des Unternehmens einiges vorgenommen: Kärkkäinen möchte Produkte entwickeln, die stärker auf Architekten und Interiordesign ausgerichtet sind.
www.tunto.com
TunTo – nachhalTig schöne ProdukTe
Der kreisrunde Beistelltisch namens «Kukka» ist ein typisches Produkt von Tunto: Schlicht
und verspielt zugleich.
Für Kinder und Junggebliebene: Die Schaukel «Keinu» bringt Schwung in den
Alltag.
In die Tischleuchte «LED1» aus Holz sind LEDs eingelassen. Über Berührung des un-teren Teils wird sie an- und ausgeschaltet.
«M3» heisst ein Hocker, der – entfernt man seinen Deckel – ruckzuck in ein Stauraum-
möbel umgewandelt werden kann. Er kommt in unzähligen Farbvarianten oder mit
schwarzem Muster daher.
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Helsinki-Tipps
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ReStauRant Savoy
Bereits die Fahrt mit dem historischen Fahrstuhl ist ein Genuss. Das Restau-rant Savoy, dessen Interieur alvar aal-to in den Dreissigern entwarf, atmet noch immer den Geist des finnischen architekten und Gestalters. Der Besu-cher lässt sich Hering und Rote Beete munden, abgeschmeckt mit Kräutern von der hauseigenen terrasse, von einem Glas Champagner verführen und geniesst den fantastischen Blick auf Helsinki.
eteläesplanadi 1400130 Helsinki
www.royalravintolat.com/savoy
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Hotel FaBIan
vor kurzem eröffnet, möchte der Gast gar nicht mehr abreisen aus dem Ho-tel Fabian. Das zentral gelegene Bou-tique-Hotel ist genau richtig für denje-nigen, der eine intime atmosphäre mit individuellem Service mag. Die ange-nehm ruhigen Zimmer zeichnen sich aus durch ein Interieur in gedeckten Brauntönen, bequeme Betten und ein gut ausgestattetes Bad. Das Früh-stücksbuffet ist reichhaltig und wird serviert auf Geschirr von Iittala.
Fabianinkatu 700130 Helsinki
www.hotelfabian.fi
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WoHnHauS unD StuDIo von alvaR aalto
als alvar aalto zusammen mit seiner Frau und architektin aino 1936 das eigene Wohnhaus entwarf, lag dieses noch ausserhalb der Stadt mit Blick aufs Wasser. Das erste Gebäude aal-tos in Helsinki besticht durch die klare Raumaufteilung, wobei insbesonde-re der zwei Stockwerke hohe arbeits-raum und das offene Wohn- und ess-zimmer gefällt. ausgestattet sind die Räume mit entwürfen des Meisters: Stühle, tische, Regale, leuchten und tableware. 1955 entwarf aalto ganz in der nähe ein Studio, das ebenfalls besichtigt werden kann. Geht man hi-nunter zum Wasser, befindet sich dort ein nettes Café mit terrasse.
Riihitie 20 und tiilimäki 2000330 Helsinki
www.alvaraalto.fi
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DeSigNmuSeum
Das Designmuseum von Helsin-ki befindet sich in einem altehrwür-digen Backsteingebäude am Rande des Design District. Während im erd-geschoss die ständige Sammlung in einem etwas altmodischen Ambien-te präsentiert wird, finden im Oberge-schoss Sonderausstellungen statt. im Sommer 2012 wird dort eine Schau über das goldene Zeitalter des fin-nischen Designs der späten Vierzi-ger- bis Sechzigerjahre gezeigt. Die vom museum konzipierte Ausstellung «Kaj Franck – universal Forms» fin-det derzeit im Designmuseum im bel-gischen gent statt.
Korkeavuorenkatu 230130 Helsinki
www.designmuseo.fi
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ARABiA-FABRiK uND Outlet
Schon von weitem fällt der sachliche, backsteinerne Fabrikbau aus den Dreissigern mit dem grossen unter-nehmenslogo ins Auge. Hier produ-ziert Arabia Porzellan für iittala und die eigenen linien. im grossen Outlet Store lässt sich nach Herzenslust stö-bern und einkaufen. Wer kulturbeflis-sener ist, schaut sich im Arabia-muse-um die geschichte des unternehmens an und taucht ein in die finnische De-signhistorie.
Hämeentie 13500561 Helsinkiwww.arabia.fi
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SCHäReNiNSelN
Helsinki ohne die der Stadt vorgela-gerten Schäreninseln? unvorstellbar. Denn eine Fahrt hinaus ins inselreich ist wie eine Fahrt in eine andere Welt: kleine bunte Holzhäuschen, das ru-hige Plätschern des Wassers, der Duft der Nadelbäume, ein entspannender Saunagang, die einfache finnische Kü-che. mehr braucht es nicht, um dem zuweilen hektischen grossstadtleben zu entfliehen.
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Die Fusion von einem durchdachten Raumkonzept und natürlichen Materialien erfüllt die Bedürfnisse einer anspruchsvollen Kundschaft.
Wo Wertvolles im Zentrum steht.
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Das Ungewöhnliche im Alltag erkennen ist eine Kunst, die die deutsche Illustratorin Sarah Illenberger perfekt be-
herrscht. Und es ist ebenso eine Stärke der von uns vorgestellten Küchenhersteller: die Küche für den täglichen
Gebrauch nicht nur praktisch zu gestalten, sondern das Schöne und Besondere herauszuheben.
PREZIOSEN FÜR DEN ALLTAGRedaktion und Text : Nina Huber
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Nach dem «interior award 2011» nun auch ein «iF product design award 2012» für «Vao». Klare Formensprache in Verbin-
dung mit Naturholz zeichnet die Küche aus. TEAM 7
Die Bezeichnung «Surf» geht auf die wellenförmige Oberflächen-struktur der Küchenfronten zurück. Wahlweise in weissem Kunst-stoff oder als Lackvariante in zahlreichen Farben. ALLMILMÖ
Das Besondere am Modell «SE 5005 L» ist das Paneelsystem aus Steinbuche in glänzendem Lotusweiss, das die herkömmlichen
Hochschränke ersetzt. SIEMATIC
Das Farbkonzept von «Congo» orientiert sich an natürlichen Farben von Sand, Erde und Lehm. Die Linie eignet sich für
schmale, lang gezogene Küchen. PIATTI
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Oben: Keramik für die Küche: «Alnostar Cera» mit einer Oberfläche in Rost-Look. ALNOMitte: Bei der «Artematica Olmo Tattile» sorgt Holz für eine warme Ausstrahlung und ange-nehme Haptik. VALCUCINEUnten: 1972 hat sie als erste grif flose Küche für Furore ge -sorgt, nun wird sie neu aufge-legt : «Xila ST» mit modularem Schranksystem. BOFFIBild links: Granate
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2 Letztes Jahr überraschte BULTHAUP mit Oberflächen des Modells «b3», die mit feinem Leder bespannt waren. Vitrinen für persön-
liche Gegenstände sorgen für eine wohnliche Ambiance.
Der Küchenkonfigurator von HERZOG (unter www.herzog-kuechen.ch) hilf t dabei, die ideale, massgeschneiderte Küche zu
finden. Als Anregung eine blaue Kochinsel mit Beleuchtung.
Highlight des Modells «Ios-M» ist die helle Front in satiniertem Echtglas, die effektvoll die schwarzen Fronten der Bartheke und
Wand kontrastiert. LEICHT
Horizontale Küchenarchitektur: Das Design des Modells «Next-line» ist schnörkellos, kubisch und grif flos. SANITAS TROESCH
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Oben: Die neue Schweizer Küchenmarke OREA startet unter anderem mit der Linie «orea1», einer Aluminiumküche mit sechs Millimeter dünnen Fronten in Alucobond. Markant sind die Aussparungen für die Schrankgrif fe.
Unten: Die offene Wohnküche von ALPNACH NORM verfügt über eine Nische mit Sitzgelegenheit für den Morgenkaffee. Die Hochglanz-fronten in Weiss kontrastieren die dunkle Abdeckung aus Granit. Die Küchengeräte sind hinter einem Rollladen versteckt.
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2 1 Die Schreinerei SPICHER fertigt in ihrer Werkstatt Küchen auf persönlichen Kundenwunsch. Auf der Abbildung ein Beispiel mit weiss lackierten MDF-Fronten und einer Holztheke.2 Beim Modell «Idea» setzt das Regalsystem «EO» in natürlicher Kernesche Akzente, harmonisch kombiniert mit weissen Hoch-schränken. Die Kochinsel integriert einen Essplatz für schnelle Imbisse. EWE3 Auch BRUNNER fertigt individuelle Küchen. Beispielsweise – wie auf der Abbildung – mit Aluminiumfronten und einer Ablage aus schwarzem Granit. 4 Der Esstisch in Eichenholz formt sich direkt aus der schwe-benden Kücheninsel mit Kunststeinabdeckung heraus. Auf un schöne Abzugshauben kann verzichtet werden, da die Lüftung direkt in die Decke eingebaut ist. ELBAUBild rechts: Artychoke
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Oben: «Tetrix» ist ein Küchendesign von Michael Young, das auf Modulen und Farben basiert. Die verschiedenen Elemente können spie lerisch auf einer horizontalen Achse angeordnet werden. SCAVOLINI
Unten: Die Küche «Swing Pur» in schwarzem Eichenfurnier verzichtet ganz auf Oberschränke. Die sockelfreien Küchenelemente können auch im Wohnbereich eingesetzt werden. Dazu kommen weitere Highlights wie eine in die Wand integrierte Dockingstation fürs iPad.
WARENDORF
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Oben: Das Programm «Cult» kombiniert naturbelas-sene Oberflächen in Eichenfurnier mit sechs Millimeter starken Fronten aus Keramik. Die Bartheke kragt aus der Insel heraus. RATIONALMitte: Das Design von «Artex» stammt aus der Feder von Poalo Piva. Die Insel ist in verschiedenen Holz-arten wie Wengé oder Eiche erhältlich. Abdeckung: Corian. VARENNAUnten: «Nevada Top» verfügt über eine Eck-Bar. Die Rückwand des Spülbereichs besteht aus lichtdurch-lässigem Glas und ist mit LED-Rückwandpaneelen für wechselnde Farben ausgestattet. SABAG
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1 «IceDesign» bedeutet Edelstahl-Massanfertigung auf hohem Niveau. Jede so verarbeitete Oberfläche ist ein Unikat, denn die Struktur des warmgewalzten Edelstahls und der Glanzgrad der verchromten Oberfläche lassen sich nicht standardisieren. SUTER2 Die neue Stahlküche «PUR11» von FORSTER hat einen «iF product design award 2012» gewonnen. An den Metallpaneelen über der Arbeitsfläche lassen sich magnetische Accessoires an-bringen.3 Das Spülbeckenmodell «Due» der Linie «Integrity» ist aus einem einzigen Stück Silestone gefertigt und somit höchst kratz-fest und langlebig. COSENTINO4 Die Küche «Sofielund» mit integriertem Essbereich ist ideal für Familien mit Kindern. Die neutralen Töne der Fronten in einer Nussbaumnachbildung und weisser Acrylplatte kreieren ein warmes Ambiente. IKEABild rechts: Blumenkohl
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Oben: Bei HEID gibt es Küchen aus allen möglichen Materialien. Ein Highlight ist jedoch die Glasküche. Ein besonderer Blickfang hierbei sind die Rückwand und der Abzug in Spiegeloptik. Mitte: «+Artesio» wurde 2010 auf dem Markt eingeführt. Inzwi-schen hat das ganzheitliche Küchenkonzept, das auch den Wohn-raum miteinbezieht, neben dem «iF product design award» auch einen «Good Design Award» gewonnen. POGGENPOHLUnten: Die grif flose und geradlinige Küche «Y-Line» setzt auf eine puristische Formensprache. Eine Besonderheit sind die in den Frontelementen innenliegenden Aluminiumprofile. EISENRING
SARAH ILLENBERGERDie gebürtige Münchnerin Sarah Illenberger arbeitet seit 2003 als Illustratorin und lebt seit bald fünf Jahren in Ber-lin. Die Bilder, die wir hier ganzseitig abgedruckt haben, sind in einer freien Arbeit entstanden. Die 35-Jährige sagt dazu: «Ich wollte mir für einmal selbst einen Auftrag stel-len und nicht nur reagieren auf Briefings von Kunden. Es war Sommer, und die frischen Esswaren auf den Märk-ten in Italien inspirierten mich zu dieser Serie.» Faszi-niert habe sie dabei besonders die Unnachahmbarkeit der Natur. Die Formen und Farben, die die Natur bereithält, seien stets unberechenbar und überraschend. Aber wie kommt sie darauf, in einer Rande einen Edelstein zu er-kennen? Illenberger hat die Gabe, assoziative Parallelen dort zu entdecken, wo andere nur das Altbekannte sehen. Um auf das Beispiel der Rande zurückzukommen: Diese Idee sei auf ihren Hintergrund zurückzuführen. Sie ist als Tochter von Schmuckdesignern aufgewachsen. Das kräf-tige Rot der Rande und das Glänzen beim Aufschneiden der Knollen haben sie an einen Rubin erinnert. Illenberger sucht nicht nach ausgefallenen Materialien, sondern be-dient sich lieber des Naheliegenden. Sie sagt: «Ich mag Materialien, die jeder kennt und allen vertraut sind. Nur so funktionieren meine Ideen. Ich schaffe Abstraktes aus Alltäglichem. Schön, wenn die Leute dann sagen: ‹So habe ich das noch nie gesehen.›» Ihre Monografie, die letzes Jahr im Gestalten Verlag erschienen ist, stellen wir
auf Seite 83 vor.
Innovatives Design für Puristen mit höchsten Ansprüchen : Steamer, Mikrowelle, Backofen und
Kaffeevollautomat der preisgekrönten KOSMOS-Linie passen harmonisch in die zeit- und grifflosen
Küchenfronten von heute. Die Einbaugeräte verbinden geradliniges Design mit sinnvollen Funktionen
und alltagstauglicher Technologie. www.bauknecht.ch
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Besuchen Sie uns an der Swissbau! Halle 2.1, Stand L42
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Bei der Entwicklung der Küchengeräte geben zwei Haupt themen den Ton an. Erstens: Immer mehr Energieeffizienz. Zweitens: Die Profiküche erobert das Eigenheim.
effizient und effektvollRedaktion und Text : Nina Huber
Beim Testessen im Zugorama bei V-Zug konnten sich die anwesenden Journalistinnen und Journalisten selbst überzeugen: Vakuumverpackte und niedergegarte Speisen können ein himmlisches Geschmackserleb-nis sein. Natürlich war das vor allem auch auf die Zauberhände der Spitzen-köche Andreas Caminada und Tanja Grandits sowie deren einmalige Kom-positionen zurückzuführen. Aber tat-sächlich war der vakuumgegarte Fen-chel erfrischend knackig und sein Aroma besonders intensiv. Und erst das Maispoulardenbrüstchen: selten zart! Tanja Grandits, mit 17 Gault-Millau Punkten ausgezeichnete Kö-chin des Basler Restaurants «Stucki», bestätigt: «Das Resultat bei Fleisch und Geflügel hat mich am meisten überzeugt. Das Fleisch bleibt saftig und die Textur zart.» Für die schö-ne Farbe wird das Geflügel aber am Schluss jeweils kurz angebraten.Heute wird das Vakuumgaren in der Spitzenküche häufig eingesetzt. Dabei hatte es lange keinen guten Ruf und war als «Plastikbeutelküche» ver-schrien. Entwickelt wurde diese Art der Zubereitung übrigens Ende der 1970er-Jahre in Frankreich, als nach Methoden gesucht wurde, um beim Braten des kostbaren Foie Gras weni-ger Verluste zu erzielen. Mit der neu-en Entwicklung von V-Zug wird die-se Zubereitungsart auch für zu Hause erleichtert, denn mit «Vacuisine» lässt sich die Dampftemperatur ganz fein und präzise zwischen dreissig und hundert Grad einstellen. Vakuumieren lassen sich neben Fleisch und Fisch auch Gemüse (be-sonders gut Wurzelgemüse, Kar-rotten und Spargel), Pilze, Früchte, (Aroma-)Öle und sogar Saucen, Pud-dings und Crèmes. Die Vorteile: Mehr Nährstoffe bleiben erhalten, Farben
und Aromen bleiben intensiver, Ge-würze können eingespart werden. Ausserdem ist es eine hervorragende Methode, um das Essen ohne Stress frühzeitig vorzubereiten, wenn Gäste erwartet werden. Der Nachteil: Man braucht ein Vakuumiergerät und muss nach der Zubereitung ein paar Plastik-beutel entsorgen. Die aktuelle Messe Swissbau 2012 in Basel zeigt, dass neben der immer pro-fessionelleren Eigenheimküche auch die Energieeffizienz ein anhaltender Trend ist. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Bosch hat eine neue Zeolith-Technologie entwickelt, die bei Ge-schirrspülern eingesetzt werden kann.Diese natürlichen Silikate weisen eine poröse Struktur auf, die es ihnen er-laubt, Feuchtigkeit zu speichern und Wärme abzugeben. Mittels der mine-ralischen Granulate wird so Abwärme zwischengespeichert und der Strom-verbrauch reduziert.Bauknecht dagegen präsentiert mit der «GreenKitchen 2.0» ein inte-griertes Wasser-Recycling-System, das benutztes Wasser aus dem Ge-schirrspüler in einen separaten Tank leitet, wo es gefiltert und wieder auf-bereitet wird. Es bleibt spannend.
Mit «Vacuisine» hält einmal mehr eine Zubereitungsart der Spitzenküche ins eigene Heim Einzug. Die neue Genera tion des «Combi-Steam SL/XSL» ermöglicht das Garen vakuumierter Speisen, denn die Dampftemperatur lässt sich von 30 bis 100 Grad äusserst präzise anwählen. V-ZUG
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Küchengeräte
Mit dem Geschirrspüler «ecoStar2» der Energieklasse A+++ und dank Zeolith-Tech-nologie werden Wasser und Strom gespart. Dank der Zusatzfunktion «Glanztrocknen» erhalten Geschirr und Gläser mehr Brillanz. Zudem ist der Inhalt unmittelbar nach Pro-grammende weniger heiss. SIEMENS
Beim Vollflächeninduktions-Kochfeld «CX 480» steht die gesamte Fläche als Kochzone zur Verfügung. Bis zu vier Töpfe und Pfannen können dabei gleichzeitig genutzt werden. Das Kochgeschirr wird automatisch erkannt und nur dort erhitzt, wo es gerade steht. Die intuitive Bedie-nung erfolgt über ein TFT Toucht Display. GAGGENAu
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Die Dampfabzugshaube «Roller» aus Edelstahl und Glas ist so konzipiert, dass sie beim Kochen dem Kopf nicht im Weg ist. Sie öffnet und schliesst sich automatisch durch das Antippen des Touch-Control-Panels. FRANKE
Das auffälligste Designelement am Kühl- und Gefrierschrank «P2X» ist die vertikale, schwarze
Glasleiste mit Touch-Control-Display. SIBIR
Für die flache Ausführung und die hochwertige Verarbeitung
in Edelstahl und Glas wurde die «Swissline SL-Inselhaube»
mit dem «iF product design award 2012» ausgezeichnet. Die Abzugshaube ist mit LED-
Beleuchtung und Touch-Tastatur ausgestattet. ELECTROLUX
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Die Abzugshaube «Wizard» von Elica kann optisch nicht als dezent bezeichnet wer-den. Im Gegenteil: Sie ist Blickfang einer Küche und erhältlich in den Farben Weiss, Schwarz, Silber und Gelb. Umso dezenter ist sie dafür bezüglich Geräuscherzeu-gung. MERIAL
Die Auszugstablare «Extendo» sind schlicht und praktisch. Dank geschlossenem Boden und Bord kann nichts einklemmen oder herunterfallen. Die Einhängeelemente «Libell» werden aus einem Stück Stahlblech gebogen. PEKA
Das Abfalltrennsystem «Flexx» ist aus hundert Prozent recycelbaren Materialien hergestellt, schnell montiert und fasst 17 beziehungsweise 35 Liter. Wahlweise mit Komposteimer erweiterbar. MÜLLEX
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AufgefAllen
App entdeckt! Hier finden Sie die wichtigsten Basisinformationen zum garen vakuumierter Speisen und ei-nen Beitrag des Physikers Prof. Dr. Thomas A. Vilgis vom Max-Planck- Institut. «SousVidePro» verfügt über eine Tabelle mit der idealen gar-temperatur und garzeit für fleisch, geflügel, fisch und gemüse. Zusätz-lich verfügt die App über ein inte-griertes Messband, mit dem die Dicke des fleischstücks ermittelt werden kann.
Der neue Einbaukühlschrank von BOSCH ge-hört zur höchsten Energieeffizienzklasse A+++. Er wird in den Höhen 88 und 120 cm angeboten. Die Tür schliesst nahezu geräuschlos und ab einem bestimmten Öffnungswinkel gar von selbst, um Energieverlust zu vermeiden.
Die «Greenkitchen 2.0» macht die optimierte Energienutzung zum Hauptthema. Durch ein integriertes Ökosystem werden ungenutzte Ressourcen wie Abwärme und Abwasser wie-derverwendet. BAUKNECHT
Die neue Dunstabzugshaube «DA 6500» bietet dank sogenannter Randabsaugung ästhetische Vorteile. Hierbei sind die Metallf ilter nämlich hinter einer Abdeckung aus Glaspaneelen verborgen. Da es Einzelpaneele sind, werden die Dünste an den Aussenkanten und im mittleren Bereich angesaugt. MIELE
BRUNNER KÜCHEN AG CH-5618 Bettwil Tel. 056 676 70 70 www.brunner-kuechen.ch
Grosse Ausstellung mit über 30 Küchen in Bettwil und in der Baumesse Emmenbrückeber
0 Küchen in Bettwilund in der Baumesse Emmenbrücke
D ie echte Schweizer Küche
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zuhause in den dolomitenText : Roberta Angelini, Übersetzung: Nina Huber, Fotos: Andrea Martiradonna
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Wir befinden uns in der Ortschaft Cor-tina d’Ampezza, der Königin der Do-lomiten. Die Region mit ihren unver-gleichlichen Kalksteinformationen wurde im Jahr 2009 von der Unesco als Weltnaturerbe anerkannt. Nicht nur Berühmtheiten wie Goethe oder Le Corbusier liessen sich von der Schön-heit dieser alpinen Landschaft faszi-nieren. Über Cortina liegt ein Zauber, der einen sowohl im Sommer als auch im Winter einfangen kann. Das Städt-chen wird aber nicht nur von Touristen besucht, sondern es zählt rund 7000 Einwohner. Im Herzen des Talkessels bettet sich das historische Zentrum der Ortschaft, umgeben von vielen klei-nen Ortsteilen, die aus renovierten Bauernhäusern und umgenutzten Heu-schobern bestehen. Salieto ist einer dieser kleinen Orte, direkt am Wild-bach Boite gelegen. Hier wurde eine ganze Reihe alter Höfe und Scheunen in moderne und konfortable Wohnhäu-ser umgewandelt.Von aussen ein traditionelles Cha-let, im Innern aber moderne Eleganz dank klarer Linien und dem Verzicht auf aufdringliche Deko – so stellte sich Sandra Tiezza ihr Traumhaus vor. Und diesen Traum erfüllte sie sich auch, in Zusammenarbeit mit dem Architek-turbüro Studio Bernardi. Sie fand ein altes, kleines Haus, das früher land-wirtschaftlich genutzt worden war. Sein einstiges Holzlager ist ungefähr 70 Quadratmeter gross, liegt im nord-östlichen Teil des Chalets und wird heute als Schlafzimmer genutzt. Der kleine Luxus, den sie sich gönnte: eine ovale Wanne mit Whirlfunktion gleich
Dank einer sorgfältigen Restauration durch das Architek turbüro Bernardi überrascht ein ehemaliges Bauernhaus in den Dolo miten mit einem zeit gemäs sen Erscheinungsbild sowie einer warmen und einladenden Atmosphäre. Reduktion aufs Wesentliche, Ordnung und ein mo derner Touch geben dem Haus seinen Charakter.
beim Bett. Der Wohnraum ist als of-fener Raum konzipiert: Die Küche mit Essbereich geht fliessend ins Wohn-zimmer über.Besondere Aufmerksamkeit wur-de dem natürlichen Licht gewidmet. Dieses dringt sanft durch die Fenster, welche die eindrückliche Landschaft einzurahmen scheinen. Wenn die Son-ne hereinscheint, kommt das alte Holz mit seinen unterschiedlichen Mase-rungen optimal zur Geltung. Der alte Holzboden zieht sich durch das ganze Haus, bis ins Badezimmer. Die alten Balken der Decke wurden mit Kalk behandelt, eine traditionelle Methode, um die Ställe zu reinigen und zu desinfizieren. Das meiste Mobiliar entstand in Handarbeit lokaler Schrei-ner, wobei ein Grossteil des Holzes von alten Scheunen stammt, das ge-sammelt und wiederverwertet wurde. Grundsätzlich wurde dieses roh verar-beitet und manchmal weiss gestrichen, oft aber auch im natürlichen Grau be-lassen, so wie es die Zeit und Witte-rung gefärbt hatten. Die hellen Töne stehen im Kontrast zum traditionellen alpinen Stil, aber diesbezüglich waren sich die Haus-herrin und die junge Architektin völ-lig einig. «Sandra hat mutig alle meine Vorschläge positiv aufgenommen. Ich meinerseits habe versucht, ihre Idee eines heimeligen «Nests» umzusetzen, wo man gerne nach anstrengenden Ta-gen auf der Piste zurückkehrt und sich ausruhen kann. Sandra ist näm-lich immer noch richtig sportlich un-terwegs», bemerkt die Architektin Va-lentina Bernardi. Kein Wunder, hatte die Hausherrin früher sogar im nati-onalen Skiteam an den olympischen Spielen teilgenommen. Mit dem Haus in den Dolomiten erfüllte sie sich ei-nen lang gehegten Traum. Hier in ihrer Heimat, wo sie aufgewachsen ist und ihr ganzes Leben verbracht hat, fühlt sie sich aufgehoben und wohl. Aus dem engen Gespann zwischen Auf-traggeberin und Architektin entstand ein Projekt nach Mass. Sandra Tiezza wünschte sich ein einladendes Haus, das ohne Protz auskommt, während es Komfort und Schlichtheit gleich-zeitig ausstrahlt. Mit dem Ergebnis ist sie durch und durch glücklich und spricht von einem Privileg, so leben zu können. $
Linke Seite: Im Anbau befand sich einst das Holzlager. Heute dient es als Schlafkammer.Bild oben: Wenn sich die Sonne zeigt, kann man sich in Decken gewickelt auf der Holzbank direkt an der Wand aufwärmen. Bild unten: Die alte Holzdecke wurde geweisselt. In der Küche setzen Gusseisenstühle Akzente – passend zur Tischplattenoberfläche.
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Bild oben: Esstisch und Stuhl aus Gusseisen.Bild Mitte: Das Schlafzimmer befindet sich im ehemaligen Holzlager des Chalets. Das Bett wurde von lokalen Handwerkern gezimmert.Bild unten:Blick von der Küche in den Wohn-bereich.Rechte Seite: Offener Durchgang vom Wohn- in den Essbereich.
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Bild links oben: Die ovale Whirlwanne gehört zum Schlafbereich.Bild links unten: Ein alter Louis-Vuitton-Koffer dient als Ablage.Bild rechts: Aufgang zur Schlafnische, bewacht von einem übergrossen Plüsch-Eisbären.
Für ambitionierte Köche gibt es keine Grenzen.
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Bitte ABlegen!Redaktion und Text : Susanne Lieber
ZanoTTa: Macht was her im Eingangsbereich, der dekorative Kleiderständer «aster» aus weiss, schwarz, rot, rosa, hellblau
oder grün lackiertem Stahl. Design: alessandro Dubini
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Das Entree ist quasi der Schleusenbereich zwischen Aussenwelt und privater Wohnwelt. Der meist auf wenige Quadratmeter beschränkte Raum muss nicht nur Platz für eine
Garderobe, Schuhe, Regenschirme und so mancher lei Accessoires bieten, sondern er macht den Eingangsbereich mit dem obligatorischen Spiegel auch zu einem der zentralen
Bereiche für die eigene Eitelkeit. Denn wer schaut nicht noch mal schnell, ob alles sitzt, ehe er aus dem Haus geht?
Bevor es Spiegel in der heutigen Form gab, blieb zu Anfang der Menschheits-geschichte nur der Blick in eine ruhige Wasseroberfläche, um das eigene Ant-litz sehen zu können. So ist auch aus der griechischen Mythologie bekannt, dass sich Narziss, der schöne Sohn des Flussgottes Kephissos, auf die-sem Wege in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Der Spiegel als ein künst-lich von Menschenhand geschaffenes Utensil, um der eigenen Schönheit zu frönen, ist jedoch ebenfalls lange be-kannt. Es wird vermutet, dass man be-reits 3000 Jahre vor Christus Spiegel aus Bronze fertigte, indem man das
Metall entsprechend polierte. Eindeu-tig beweisen lässt sich hingegen die Existenz seit dem alten Ägypten, denn Spiegel – meist rund mit Griff – wur-den Frauen im Grab beigelegt. Die äl-testen erhaltenen Exemplare mit einer reflektierenden Fläche aus Glas wer-den etwa auf das zweite Jahrhundert nach Christus datiert. Im Mittelalter ging man dann dazu über, unter das Glas eine polierte Zinnfolie und eine dünne Quecksilberschicht aufzutra-gen. Der klassische Silberspiegel, wie wir ihn heute noch kennen, entstand im 19. Jahrhundert und wurde von Frei-herr Justus von Liebig entwickelt.
Mittlerweile wird jedoch auch Alumi-nium verwendet. Mit einem Schwenk in die Gegenwart möchten wir Ih-nen auf den Seiten 38/39 anhand von einigen Beispielen zeigen, mit wel-chen effektvollen Raffinessen Spie-gel heutzutage aufwarten. Darüber hinaus möchten wir es aber nicht ver-säumen, Ihnen ausserdem Garderoben und andere praktische Dinge für ei-nen gut ausgestatteten Dielenbereich vorzustellen. Dazu haben wir Pro-dukte zusammengestellt, die für Ord-nung sorgen und das Entree zu einem willkommenheissenden Ort machen. Also, hereinspaziert! $
Mox: Telefontischchen oder Stehpult zum Arbeiten? Der 144 Zentimeter hohe «Storch» ist beides. Pulverbeschichtetes
Stahlblech in Weiss oder Petrol, Füsse aus Eichenholz.CASCAnDo: So rum oder so rum? Das können Sie beim Modell
«Twist» selbst entscheiden, denn es gibt zwei Varianten.
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CasCando: die Kunststoffhaken lassen sich problemlos in der Höhe verstellen, daher ist «Bamboo» auch bestens für Kinder
geeignet. design: Peter van de Water
Bonaldo: Wie ein Bäumchen reckt sich «lui» 170 Zentimeter in die Höhe. Er besteht aus gebürstetem, massivem Eschenholz.
design: Mario Mazzer
dEsign HousE stoCKHolM: Clever, die idee mit dem schwamm zum aufsaugen der Regentropfen! der schirmständer
begeistert schon seit einigen Jahren. design: Eva schildt
MöllER: «Montparnasse» ist eine Metallmöbelserie, die neben einer garderobe auch einen schminktisch und Beimöbel umfasst.
design: Christophe Marchand
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1 ALIAS: «Toʼtaime» ist nicht nur Kleiderständer, sondern kann gleichzeitig auch mit einem flexiblen System von Ablagen und Behältern ausgestattet werden – für die Schlüssel, das Handy, die Brille … Design: Philippe Starck, Eugeni Quitllet
2 ARTEK: Die Garderobe «160» ist ein echter Klassiker, schliesslich wurde sie bereits 1964 von Anna-Maija Jaatinen entworfen. Das Dielenmöbel aus Birkenholz – unten mit kürzeren, oben mit längeren Haken – gibt es in neuen Farben. Höhe: 177 cm.
3 LIGNE ROSET: Man nehme zwei Leitern und kreuze sie – und schon entsteht ein originelles Objekt : «Passe-Passe» (franz: Magie, Taschenspielertrick) ist einer der neuesten Entwürfe von Philippe Nigro. In seidenmatt lackierter Buche, naturfarben oder anthrazit.4 ALESSI: Erweiterung der Edelstahldraht-Serie «A Tempo» von der jungen Designerin Pauline Deltour: Neu sind unter anderem der
Hocker sowie der Schirmständer dazugekommen.
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OptischE täuschung
Der «Mirror table» von pORRO ist eine Kombination aus spiegel und «halbem» tischchen, das sich durch die spiegelung optisch zu einem ganzen zusammensetzt. Der insge-samt 207 × 94 Zentimeter grosse Mas-sivholzrahmen suggeriert einen tür-durchgang und kann so auch kleine Flure trickreich erweitern. Da die tie-fe des two-in-one-Möbels gerade mal rund 30 Zentimeter beträgt, be-nötigt es auch gar nicht viel platz. Die Oberflächen können zudem prakti-scherweise in allen Farben der porro-collection matt lackiert werden. Der Entwurf stammt vom schwedischen Designertrio Front, das aus sofia La-gerkvist, charlotte von der Lancken und Anna Lindgren besteht. Optische täuschungen waren bei den drei Frauen übrigens schon öfters the-ma, beispielsweise beim «soft Wood sofa», das für Moroso entstand. Das Möbel sieht zwar aus wie eine holz-bank, ist in Wirklichkeit aber gepols-tert. www.designfront.org
«spieglein, spieglein an der Wand, wer ist der raffinierteste im ganzen Land?»
1 Schönbuch: Die neue Serie «Individual» eröffnet ganz individuell zugeschnittene Ein-blicke in den Spiegel. Denn sowohl das Mass bis zu einer maximalen Grösse von 100 × 200
Zentimetern als auch die Lackfarbe sind frei wählbar.2 MaGIS: Ebenfalls neu auf dem Markt ist der glänzend polierte Spiegel «Déjà-vu» mit
einem Rahmen aus Profilaluminium. Entwurf: naoto Fukasawa
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(Nur) froNtal spiEgElNd
Eine besonders spannende auseinan-dersetzung mit dem thema spiegel-bild ist der Entwurf vom japanischen Büro tetsuo Kondo architects. Eine spezielle folie ermöglicht nur dann ein klares spiegelbild, wenn man fron-tal davorsteht. schaut man hingegen von der seite, so wird die umgebung lediglich undeutlich, milchig abgebil-det. damit tritt die vermeintlich spie-gelnde fläche sichtbar in den Vorder-grund, die ja normalerweise durch die spiegelungen des umfelds immateria-lisiert wird. als rahmen-finish wurde ein fein geprägtes papier aufgebracht, das erst bei genauem Hinsehen er-kennbar wird. angefertigt werden die objekte nur auf anfrage. den Effekt solch spezieller folien macht man sich übrigens auch bei aus-stellungsvitirinen zunutze, die dann nur einen durchblick ermöglichen, wenn man direkt von vorne hineinschaut (z.B. im Museum «Haus der geschich-te Baden-Württemberg», stuttgart). www.tetsuokondo.jp
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fliEssENdEr ÜBErgaNg
für das italienische unternehmen glas italia schuf designer Jean-Marie Massaud, der 1966 in toulouse geboren wurde, ein ebenso verblüf-fendes Exemplar von einem spiegel. «fiction» spielt in diesem fall mit dem unerwarteten, fliessenden Über-gang von einer spiegelnden fläche in eine transparente. Zur auswahl stehen bei der serie zwei grössen, einmal 105 × 60 Zentimeter, einmal 180 × 60 Zentimeter. Bei den kleineren Model-len kann dabei frei gewählt werden, ob der Verlauf (oben nach unten) von transparent zu spiegelnd oder umge-kehrt gehen soll. Ein ähnlicher Effekt des fliessenden Übergangs zeichnet sich auch auf einem der neuesten Entwürfe von pa-tricia urquiola für glas italia ab. der tisch «faint» ist auf der einen sei-te transparent, auf der anderen seite weiss.www.massaud.com
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das spezielle beim Modell «Bent» von der in Kassel lebenden designerin anika Engelbrecht ist die unverwüst-lichkeit des Materials. im gegensatz zu den anderen aus glas bestehen-den spiegeln ist «Bent» aus einem 1,5 Millimeter starken Edelstahlblech ge-fertigt, das hochglänzend poliert wur-de. durch die Biegsamkeit des stahls ergibt sich am unteren Ende gleichzei-tig eine ablage für kleine accessoires. rückseitig ist der spiegel farbig la-ckiert, was zusätzlich für einen reiz-vollen Effekt sorgt. Noch befindet sich das objekt, das erstmals auf der de-signmesse Qubique in Berlin präsen-tiert wurde, im prototypenstatus. aufgrund der wesentlich geringeren Verletzungsgefahr – schliesslich kann das Material nicht splittern – werden spiegel aus Edelstahl übrigens auch bevorzugt in gefängnissen oder auf den toiletten von autobahnraststätten eingesetzt. www.anika-engelbrecht.com
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1 PHOS DESIGN: Die T-förmige Eckgarderobe besteht aus massivem Edelstahl (Ø 12 mm), der von Hand satinfarben geschlif fen wurde. Passend dazu gibt es auch Kleiderbügel. Gefertigt werden die Edelstahlelemente in Baden-Württemberg.
2 RÖTHLISBERGER: «Shell» zählt bereits zu den Klassikern des Schweizer Unternehmens. Entworfen von Ubald Klug, ist das gute Stück schon knapp fünfzehn Jahre alt und erinnert an alte Schrankkoffer. Das Möbel besteht aus zwei Flugzeugsperrholzschalen, die aufge-
schwenkt oder staubdicht verschlossen werden können. Mit Ablagen und Hängemöglichkeit.3 TEAM 7: Das «Cubus»-Programm wurde um weitere Holzelemente ergänzt. Der Garderobenspiegel ist drehbar.
4 EX.T: Auf der Vorderseite von «Freestanding» befindet sich ein Spiegel, hinten eine Garderobe. Eichenholz. Design: Jethro Macey5 HORM: Hübschmachen vorm verschiebbaren Spiegel, passende Schuhe aussuchen – und los gehts! In verschiedenen Grössen lieferbar.
6 TOJO: «Schuh» (a) kann als Ablage und Schuhregal genutzt werden, «Sit» als praktische Sitzgelegenheit. Design: Alexander Schenk7 KETTNAKER: Das umfangreiche Möbelsystem «Alea» bietet auch Komponenten – stehend oder wandhängend – für den Dielenbereich.8 PIEPER: Eigentlich als Sofa-Beistelltischchen konzipiert, ist «Athos» aber mindestens genauso wertvoll im Entree als Ablage neben der
Wohnungstür. Das pulverbeschichtete Stahlblech ist mittels Laserverfahren unsichtbar verschweisst. In Schwarz, Silber und Weiss.
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1 Performa: Die Garderobe «Grafisch» wurde auf der letzten Möbelmesse «neue räume» in Zürich erstmals mit furnierter Oberfläche präsentiert. Neu gibt es sie auch in fünfzig verschiedenen Farben sowie mit einer Bohrung in den Haken für Kleiderbügel.
2 Nils Holger Moormann: Das neue Modell «Lodelei» kann einfach an die Wand gelehnt werden und besteht aus unbehandeltem Eschen-holz und Loden (gewalkter Wollstoff) in Dunkelbraun oder Anthrazit. Design: Martin Pärn, Edina Dufala-Pärn
3 Radius Design: Die gelaserten «Städtegarderoben» sind eine Liebeserklärung an internationale Cities. Hier abgebildet ist beispielsweise das Modell «Zürich», es gibt aber auch Luzern, Baden, München, Stuttgart, London, New York, Wien, Mailand, Istanbul …
4 Konstantin Slawinski: «James» ist stets zu Diensten, drängt sich nicht in den Vordergrund, trägt Ihnen den Mantel, bewahrt auch Hand-schuhe und Mützen auf – wie es sich eben für ordentliches Personal geziemt …
5 Mayer Bosshardt : Den 63 Zentimeter hohen Schuhlöffel «Spillo» vom japanischen Hersteller RFY gibt es aus Naturholz oder Aluminium. Design: Leonardo Rossano
6 Mayer Bosshardt : Das Schirmständermodell «Prato» von RFY besteht aus Kunstharz und einer Stahlplatte im Boden. Design: Naoki Terada7 Schönbuch: Der Garderobenhaken «Snap» ist ausziehbar sowie in der Länge verstellbar.
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Als 1955 die «Serie 7» vom damals schon über die dänischen Grenzen hinaus bekannten Designer Arne Jacobsen entwickelt wurde, ahnte wohl niemand, mit welch durchschlagendem Erfolg das Modell in die Designgeschichte eingehen würde. Heute führt der bestverkaufte Klassiker von Fritz Hansen gleichzeitig die Liste der meistkopierten Möbel aller Zeiten an. Wirtschaftlich betrachtet ist das ärgerlich, aber gleichzeitig verdeutlicht es auch, wie erfolgreich und zeitlos der Entwurf ist – auch 57 Jahre nach seiner Entstehung! Eine kurze Zeitreise ins Jahr 1955. Was bewegte damals die Welt? Das Jahr gilt als Geburtsstunde der Bürgerrechtsbewegung in den USA, die
sich für die Rechte der afroamerikanischen Bevölkerung einsetzt. Marilyn Monroe kokettiert mit flatterndem Kleid in Billy Wilders «Das verflixte siebte Jahr», und Teeniestar James Dean verliert bei einem Autounfall sein Leben. Auch Albert Einstein verstirbt in diesem Jahr. In der Schweiz wird Max Petitpierre Bundespräsident, während in Deutschland das Ende der Besatzungszeit besiegelt wird und die Sow jet union die DDR zum souveränen Staat erklärt. Im Bereich der Technik sorgt der Flug des ersten europäi schen Überschallflugzeugs «Dassault Super Mystère» für Schlagzeilen. Und auch auf dem Kunst und Unterhaltungssektor gibt es Neuigkeiten zu vermelden: In Kas
SPeZiFiKATiONeNDesigner
Arne Jacobsen
Hersteller
Fritz Hansen
Entwurfsjahr
1955
Materialien
Stahl, schichtverleimtes Holz
Masse
50 (B) × 52 (T) × 44 / 78 (H) cm
Bereits produzierte Exemplare
ca 6 Mio.
Redaktion und Text : Susanne Lieber
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nierschichten aufgebaut; neun Stück an der Zahl. Dass der Entwurf über-haupt in Produktion ging – Fritz Han-sen räumte dem Modell nämlich keine grossen Erfolgschancen ein und stand dem Entwurf äusserst skeptisch ge-genüber – ist Jacobsens (Selbst-) Ein-schätzung zu verdanken. In Serien-produktion ging der Entwurf letztlich nur deshalb, weil er zusicherte, alle produzierten Modelle selbst aufzu-kaufen, sollte sie sonst keiner wollen. Ein Wagnis, das sich lohnen sollte! Der gestalterische Übergang von «Ant» zur «Serie 7» war fliessend. Entgegen Jacobsens Wunsch wurde zunächst aus dem Drei- ein Vierbei-ner, um einen sicheren Stand zu ge-währleisten. Er selbst hasste diese Va-riante allerdings. Auch die Form der Sitzschale änderte sich – bis zu ih-rer heutigen Form. Warum der däni-sche Designer damals ausgerechnet ein Stuhlmodell mit formverleimter Sitzschale entwarf, hatte wohl zwei Gründe: Zum einen beeinflussten ihn die früheren Entwürfe des befreunde-ten Designerpaars Charles und Ray Eames, die bereits solche Sitzscha-len verwendeten. Zum anderen hatte Søren C. Hansen, der Enkel des Un-ternehmensgründers Fritz Hansen, das Verfahren in den Zwanziger- und Dreissigerjahren des letzten Jahrhun-
derts zur Perfektion gebracht, was Ja-cobsen geschickt für seine Kreationen nutzte. Erwähnt werden muss an die-ser Stelle ausserdem auch, dass Søren C. Hansen bereits zwölf Jahre vorher, also 1943, einen Stuhl entwickelte, der der «Serie 7» extrem ähnlich sah. Der wesentliche Unterschied lag le-diglich darin, dass die Sitzschale da-mals aus zwei voneinander getrennten Teilen bestand. Der Erfolg von Jacob-sens Bestseller ist von dem her nicht nur ihm ganz alleine zuzuschreiben, wenngleich er natürlich einen grossen Anteil daran trägt. Heute ist wieder-um die «Serie 7» Inspirationsquell für neue Entwürfe, wie man beim Stuhl-modell «Masters» von Kartell sehen kann (s. Produktidee WR 10 /11). Im kommenden Februar startet Fritz Hansen eine Neupositionierung des Modells. Künftig sollen die Oberflä-chenvarianten insgesamt zwar redu-ziert, die Auswahl an Sichtholz je-doch erhöht werden (Ahorn, Esche, Buche, Kirsch, Walnuss, Eiche / ge-beizt; neu: Oregon Pine, Ulme), um verstärkt zu zeigen, dass es sich um ei-nen Holzstuhl handelt. Zudem werden neun neue, zu den natürlichen Holz-tönen passende Farben angeboten, die mitunter von der originalen Farbpalet-te Jacobsens aus dem Jahr 1968 ins-piriert wurden: Weiss, Hell- und Dun-
sauber geschnitten und geschliffen sind, geht es zum Lackieren. Was früher Handarbeit war, übernehmen jetzt computergesteuerte Roboterar-me. Noch schneller geht es allerdings in einer Spritzanlage, in der die Stüh-le elektrostatisch aufgeladen werden, damit sie die versprühten Farbpar-tikel wie von Zauberhand anziehen. Abschliessend wird das Untergestell montiert. Im dänischen Werk können täglich bis zu 1000 Exemplare des Klassikers produziert werden. Wie viele Raub-kopien es hingegen weltweit sind, kann man nur vermuten … (Wer sichergehen will, ein Original zu «besitzen»: Unterm Sitz müsste ein Logo mit Produktnummer stehen!)
1 Historische Produktionsaufnahmen des Stuhls aus den Fünfziger-/Sechzigerjahren.2 Das Modell «Ant» (Ameise) von 1952 war ein Vorläufer des Klassikers «Serie 7». Das dreibeinige Modell kam allerdings nicht so gut an, weil er leichter kippte. Jacobsen wehrte sich jedoch zunächst gegen eine vierbeinige Variante.3 Eines der ersten Modelle der legendären «Serie 7», mit und ohne Armlehnen.4 Transportroboter, der sich wie von Geister- hand durch die Hallen bewegt – mit Hilfe von elektronischen Signalen im Boden.5 Die formverleimten Sitzschalen auf dem Weg zum Farbspritzen.6 Unter hohem Druck und bei 140 Grad werden die Furnierlagen zusammengepresst.7 Neuausrichtung ab Februar: Neue Sicht-holzarten und zum Holz passende Farben.
Typisch Arne Jacobsen – mit Pfeife und Fliege.
sel findet die erste Docu-menta statt, in Kaliforni-en hingegen wird der erste Disney-Vergnügungspark eröffnet. Und während bei Volkswagen der millions-te Käfer übers Band rollt, schlägt die Geburtsstunde des europäischen Emblems: blaue Flagge mit zwölf gol-denen Sternen. So viel zum geschichtlichen Kontext, als eben auch die «Serie 7» das Licht der Welt erblickte.Streng genommen be-ginnt die Erfolgsgeschich-te des Modells schon 1952. Denn damals entstand qua-si der Vorläufer des heu-tigen Klassikers. «Ant», zu Deutsch Ameise, stand zwar noch auf drei Beinen (siehe Bild 2), Sitz und Leh-ne waren aber schon damals aus formverleimten Fur-
kelgrau, Schwarz, Gelb, Orange, Rot, Petrol und Salbeigrün. Die Herstellung und der Aufbau der «Serie 7» ha-ben sich seit 1955 nur un-wesentlich verändert. Die Sitzschale besteht aus ins-gesamt neun Furnierschich-ten, die inneren aus Bu-che, die äusseren je nach Wunsch. Damit die einzel-nen Lagen nicht so leicht brechen, werden sie mit einem dünnen Baumwoll-stoff beklebt. Unter gros-sem Druck werden die Schichten bei 140 Grad zu-sammengepresst. Durch dieses Verfahren entstehen äusserst stabile Sitzschalen. Erzählungen nach demons-trierte das Jacobsen, in-dem er einen aus dem Fens-ter warf! Wenn die Kanten
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Hotel-Test
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Designer christian Deuber im hotel suvretta house, st. moritz
«Die Materialien sind echt, perfekt verarbeitet und lassen sorgfältiges Handwerk spüren.»
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Eine überlange Limousine mit zwei Fähnchen an den Kot-fl ügeln und livriertem Chauffeur … Das Suvretta House in St. Moritz bedeutet Luxus bereits am Bahnhof. Das Hotel blickt auf eine lange Tradition zurück, darf auf eine wieder-kehrende Stammkundschaft von mehr als sechzig Prozent zählen und pfl egt die Tradition der Schweizer Hotelkultur – so weit die Homepage . Ich bin gespannt! Die Fahrt führt in einen etwas ausserhalb gelegenen, wunderbaren parkähn-lichen Lärchenwald, wo sich der Hotelbau aus dem Jahre 1912 des Architekten Karl Koller befi ndet. Im Suvretta House fühlt man sich willkommen und wohl. Die Einrich-tung verwebt Alt und Neu gekonnt, ist elegant und zeit-los. Nichts wirkt aufgesetzt und künstlich. Die Materialien sind echt, perfekt verarbeitet und lassen sorgfältiges Hand-werk spüren. Dadurch haben die beeindruckenden Räume ihre ursprünglichen Qualitäten behalten, auch wenn sie auf den neusten Stand der Technik gebracht wurden. Die Zim-mer und Suiten wurden seit dem Jahre 2000 kontinuier-lich renoviert und neu ausgestattet. Der Gast darf in eine warme, elegante Welt eintauchen. Das typische Engadiner Licht fällt durch die original belassenen Fenster und lässt den wunderbaren, das ganze Zimmer zusammenhaltenden Teppich erblühen. Man setzt sich in den Sessel, atmet aus und fühlt sich als Gast zu Hause.Design präsentiert sich im Suvretta House nicht als moder-nes Marketinginstrument. Vom Personal bis zur Einrich-tung wird hier Qualität gepfl egt und geboten. Design ist ge-lebte Selbstverständlichkeit. C. D.
Hotel Suvretta HouseVia Chasellas 1, 7500 St. Moritz
Tel. 081 836 36 36, [email protected], www.suvrettahouse.ch
Christian Deuber, [email protected], www.christiandeuber.ch
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Bad Ragaz
GRAND RESORTwww.resortragaz.ch
Eich-Luzern
SONNE BALANCEwww.sonnebalance.ch
Zürich
WIDDER HOTELwww.widderhotel.ch
Lenk im Simmental
LENKERHOFwww.lenkerhof.ch
Vevey
HOTEL DU LACwww.grandhoteldulac.ch
Luzern
ART DECO HOTEL MONTANA
www.hotel-montana.ch
St. Moritz
KEMPINSKIwww.kempinski.com/stmoritz
Saas Fee
FERIENART RESORT & SPAwww.ferienart.ch
Adelboden
PARKHOTEL BELLEVUEwww.parkhotel-bellevue.ch
Arosa
WALDHOTEL NATIONALwww.waldhotel.ch
Zermatt
THE OMNIAwww.the-omnia.com
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Berichte von Designern, die diese Hotels besuchten.
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Ftan
PARADIESwww.paradieshotel.ch
Lenzerheide
SCHWEIZERHOFwww.schweizerhof-lenzerheide.ch
Reuthe
BAD REUTHEwww.badreuthe.at
Schwangau
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Zermatt
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Zuoz
CASTELLwww.hotelcastell.ch
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Zürich
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Tschuggen Bergoase, Arosa
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ein Kapitel Sarah Illenberg
Gestalten Verlag, Berlin 2011128 Seiten, ISBN 978-3-89955-385-7
Die Monografie ist ein Sammelsurium einiger Arbeiten von Sarah Illenberger und gibt Ein-blick in das Schaffen der deutschen Illustrato-rin. Scharfsinnig bringt sie ihre visuellen Aus-sagen auf den Punkt. Die Verweichlichung der Menschen stellte sie im SZ-Magazin der Süd-deutschen Zeitung beispielsweise anhand von gestrickten Organen dar. Für das Magazin Neon verpasste sie mit viel Ironie der berühmten Mona Lisa ein Face-Lifting und aufgespritzte Lippen. Eine gute Portion Humor ist meist bei den Werken von Sarah Illenberger dabei. Auf keinen Fall möchte sie selbst das Buch, das auf Initiative des Gestalten Verlags entstanden ist, als Lebenswerk verstanden wissen – dafür wäre die 35-Jährige auch viel zu jung. Eher als ein Kapitel, dem gerne einmal weitere folgen dürfen.
eine andere geschichteSchweizer Fotobücher – 1927 bis heute
Lars Müller Publishers, Baden 2011576 Seiten, 861 Abbildungen, ISBN 978-3-03778-260-6
Der Bildband der Fotostiftung Schweiz zeigt siebzig Schweizer Fotobücher aus den letzten hundert Jahren. Zu den Auswahlkriterien zähl-ten nicht nur die künstlerische Qualität der Pu-blikationen, sondern insbesondere deren gesell-schaftliche und politische Relevanz und Einfluss auf die Entwicklung des Mediums Fotografie. Interessant ist, dass die Publikation von Foto-büchern seit den 1990er-Jahren exponentiell zu-genommen hat, wobei zur gleichen Zeit die Kri-se der Printmedien begann. Dies ist wohl damit zu erklären, dass der Kurzlebigkeit der Online-Publikationen ein realer Wert entgegengesetzt werden will. Ausserdem ist das stete Publizie-ren für Fotografen fast wie für Wissenschafter heute zur Notwendigkeit geworden, um Auf-träge an Land zu ziehen.
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Schnell mal einem Überraschungsgast einen Kaf-fee servieren, einen Snack ins Arbeitszimmer tra-gen oder das Frühstück auf den Balkon bringen – dafür ist das Serviertablett «Basic» ideal. Es ist schlicht und funktional gestaltet. Das Besondere an ihm ist seine spezielle Antirutschoberfl äche, damit Kaffeetasse und Orangensaft beim Transport nicht wegrutschen oder umkippen. Der Rahmen mit Ein-buchtung für die Finger besteht aus geöltem Nuss-baum. Hergestellt wird das Tablett von der Firma Sidebyside, die mit Behindertenwerkstätten zu-sammenarbeitet.
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Branchen-News
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NEUE SPITZE BEI ALNORolf Habegger wird bei Alno Schweiz die Leitung als neuer Geschäftsführer übernehmen.
Der 54-jährige Branchen-kenner war zuvor unter
anderem 19 Jahre lang für die Miele AG Schweiz tätig.
www.alno.ch
NEUAUFLAGEDer Vorarlberger Möbelher-steller Längle & Hagspiel hat in Zusammenarbeit mit Arno
Votteler und dessen Sohn eine Neuauflage des Stuhl-
Klassikers S90 von Votteler herausgebracht.
www.stuhl.at
AUSBAUDer Küchenhersteller
Warendorf baut seine Position in Asien aus. Neben der
Eröffnung des Showrooms in Singapur stattet das Unterneh-men verschiedene Bauprojekte in China mit seinen Produkten
aus.www.warendorf.eu
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Electrolux, AEG und Zanussi gibt es neu eine Kundendienst-App fürs iPhone. Ratsuchende
finden Informationen zu Störungen, können Ersatzteile
bestellen oder mit dem Kundendienst Kontakt
aufnehmen. www.electrolux.ch
KuliNariK uNd desigNerst vor einem Jahr bezog escher raum-design seinen Neubau in davos. als schliesslich auch alle innenausbauarbei-ten beendet waren, eröffnete letzten Mo-nat die rinaldi design Bar. das Konzept, einen Barbetrieb in den ausstellungsraum zu integrieren, bringt frischen Wind. «Wir wollen, dass unser showroom lebt und ein Ort ist, der alle fünf sinne anspricht», er-klärt geschäftsinhaber Claudio escher. Bis abends um 21.30 uhr kann man sich deshalb neu in der rinaldi Bar zum apé-ro treffen. die Bar-Crew stellt köstliche salamiplatten zusammen, man gönnt sich ein glas guten rotwein und fläzt sich in einem der gemütlichen lounge-sessel. dabei gibt es junges design und alte Klas-siker zu entdecken, und wer noch ein ge-schenk oder Mitbringsel braucht, wird be-stimmt im accessoires-shop fündig.
escher Bürocenter agPromenade 115, 7270 davos-Platz
www.escher.ch
Neu auf deM radardie Möbel des Herstellers radar zeich-nen sich durch filigrane Konstruktionen aus aluminium oder Chromstahl aus. die schlichten, funktionalen formen lassen sich leicht kombinieren. die Herstellung und der Vertrieb der radar-Produkte wur-den per anfang dezember von der adeco ag (Hersteller von Wandorganisations-systemen) übernommen.
adeco agZilistude 168, 5465 Mellikon
www.radar-produkte.ch
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WiedereröffNetNatuzzi hat seit November seine tore in Zürich wie-der geöffnet und präsentiert sich in neuem Kleid. Als das Geschäft 2003 zum ersten Mal eröffnet wurde, lag der fokus auf Ledermöbeln. Heute findet man neben einer breiten Palette von Sofas auch Lampen, teppiche, Couchtische und Accessoires.Zur Wiedereröffnung in Zürich arbeitete das italie-nische Label mit vier Künstlern zusammen, die je einen Sessel gestalteten. ein jeder ging mit seinem Hintergrund und seiner ganz eigenen Arbeitsweise an die Aufgabe heran, sodass vier Sessel mit indivi-duellem Ausdruck entstanden sind.
Natuzzi flagship Store Zurichtalstrasse 9, 8001 Zürich
www.natuzzi.ch
SHoWrooM uNd BArim dezember eröffnete an Zürichs bester Adresse, nämlich gleich um die ecke beim Paradeplatz, eine neue Bar, die gleichzeitig als Showroom für Horgen-glarus-Stühle dient. im «Atelier» befinden sich auch Vintage-exemplare der Schweizer Manufaktur, die gekauft werden können. Auf der Mezzanin-empo-re sind weitere Stühle ausgestellt. die Wand entlang der treppe ist mit illustrationen, alten Skizzen und historischen fotografien bestückt. das food-Kon-zept der Bar ist simpel und passt zum traditionellen Möbelhersteller: Als Verpflegung gibt es abends ur-chige Plättli, die sich die Besucherinnen und Besu-cher selber zusammenstellen können. dazu stehen assortierte Käsesorten aus dem Berner oberland so-wie trockenfleisch und Wurstwaren zur Auswahl. die historische Liegenschaft stammt aus dem Jahr 1929 und war seit den fünfzigern ein Geschäft für in-neneinrichtungen. die mächtigen Kristalllüster ver-weisen an diese Zeit. Hinter der idee stehen mit Ni-colas Maeder, Patrik Bruderer und dieter Meier die Betreiber des restaurants Bärengasse, das sich ganz in der Nähe befindet.
Atelierecke talackerstrasse / Bärengasse, 8001 Zürich
www.restaurant-baerengasse.ch
Branchen-News
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feuer iN BaarSeit anfang November befinden sich die Spezia-listen für feuerstellen «Wirth & Schmid» im zuge-rischen Baar. es werden umfassende Beratung, Pla-nung und ausführung einer feuerstelle angeboten. ausserdem steht das Team auch nach Kauf und inbe-triebnahme für den Service zur Verfügung.
Wirth & Schmid aGTalacher, 6340 Baar
www.wirth-schmid.ch
Neue BäderWelT iN leNzBurGam 12. Januar eröffnet Villeroy & Boch im aargau-erischen lenzburg seine erlebniswelt rund um Bad und Wellnessbereich. Komplett eingerichtete Mus-ter räume zeigen verschiedene Kombinationsmög-lichkeiten, sodass es leicht fällt, sich sein neues Bad vorstellen zu können. auf Wunsch können auch in-dividuelle 3-d-Visualisierungen angefertigt werden.
Villereoy & Boch BäderweltenMarktmattenstrasse 23, 5600 lenzburg / aG
www.baederwelten.ch
ShoWrooM MiT SeeSichTdas italienische inneneinrichtungsunternehmen Boffi hat in zürich Wollishofen seinen neuen Show-room eröffnet. auf 450 Quadratmetern präsentiert der hersteller Küchen, Bäder, ankleide- und Sto-rage-Systeme, aber auch leuchten und accessoires. das Team aus architekten und innenarchitekten empfängt die Kunden in der ehemaligen Wasch-anstalt, die von Boffi art director Piero lissoni zu einem modernen Showroom umgestaltet wurde.
Boffi zürichSeestrasse 455, 8038 zürich
www.boffi-zurich.com
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Hinter den Kulissen
Wie Hat iHr arbeitstag gestern ausgeseHen?Morgens um 8 uhr besuch einer bau-stelle in Wollerau mit aufwendigem innenausbau; besprechung eines neuen bauobjekts in der Firma eines tessiner Kunden; rechnungen kon-trollieren; Mittagessen fällt aus (die einfachste art, überflüssige Kilos ab-zubauen); Marketingsitzung; diverse interne besprechungen mit Mitarbei-tern; mehrere telefonate mit Kun-den und Lieferanten; 3-D-Visualisie-rungen anschauen und Möglichkeiten mit unserem innenarchitekten bespre-chen; e-Mails beantworten; nacht-essen mit zwei Mitarbeitern.
Was War iHr HigHLigHt iM Letzten Monat?Die zweiwöchige reise nach brasi-lien. Dort habe ich mehrere steinbrü-che in entlegenen gebieten besucht und neue Ware eingekauft. Die zeit, dieses faszinierende Land länger zu bereisen, werde ich mir eines tages noch nehmen.
WeLcHe War iHre grösste beruFLicHe HerausForDe-rung?Die Firma real-stein ag auf den heu-tigen stand (Mitarbeiter, technik, grösse) zu bringen und dabei gleich-zeitig die innovationskraft bei-zubehalten. zudem die ständigen Fortschritte in der steinbearbeitungs-technik im betrieb umzusetzen.
unD WeLcHer iHr grösster erFoLg?Die Fertigstellung und inbetriebnah-me des über 2000 Quadratmeter gros-sen ausstellungstraktes. aber auch, über 22 Jahre in der steinverarbei-tung tätig zu sein und ein ständig kon-stantes Wachstum generiert zu haben.
Wo seHen sie sicH in FünF JaHren?schwierige Frage! Wir sehen uns sicher als einer der Marktführer im bereich naturstein in der schweiz. ziel ist es, die Firma real-stein ag so be-kannt zu machen, dass wir ein begriff sind, wenn es um natursteine geht.
Walter albertiRedaktion und Interview: Nina Huber
SteckbriefName
Walter alberti
Alter
48 Jahre
Name der Firma
real-stein ag
Funktion
inhaber
Leidenschaften
real-stein ag, ac Milan, italienisches essen, autos,
natursteine, schön zu wohnen, Wein, reisen, acDc.
Besonderheit
umsetzung von neuen ideen in praktikable und anwendbare
Lösungen, ohne vorab grenzen zu setzen:«geht nicht»
gibt es nicht!
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WettbewerbKolumne Katharina Altemeier
verschlimmbesserung Gut, dass die grossen Designer nach ihrem Tod nicht mehr mitbekommen, was man ihren Ent-würfen so alles antut. Nicht nur, dass ihre Möbel oft als billige Kopien von zwielichtigen Herstel-lern verunstaltet werden – selbst die Lizenz-fabrikanten schrecken nicht vor ästhetischen Gräuel taten zurück. Immer häufiger werden ei-nem mutierte Klassiker als Re-Editionen oder Special Editions verkauft. Le Corbusiers Stahl-rohrsessel LC3 gibt es jetzt zum Beispiel auch in bunter Bubblegum-Optik, mit hellblauem Hoch-glanzrahmen und zweifarbiger Polsterung – die Sitzfläche ist mit einem unappetitlich braunem Stoff überzogen, der Rest aus zimtfarbenem Le-der. Ein Kompromiss für all diejenigen, denen die kühle Ästhetik der Moderne dann doch nicht gemütlich genug ist? Auch Jean Prouvés Mö-beln hat man – in Zusammenarbeit mit einem Jeanslabel! – einen «frischen Look» verpasst. Das Ergebnis sieht ein wenig so aus, als wäre es durch eine Raffaello-Kugel-Fabrik geschleust worden. Produkte, die im Original einen farbi-gen oder dunklen Anstrich haben, sind plötzlich weiss und wirken sleek und stylish. Der Versuch, Prouvés eigenwilliges Design für ein breites Pu-blikum salonfähig zu machen? Fakt ist, dass man streng genommen nur dann von einer Re-Editi-on sprechen kann, wenn die Wiederauflage so originalgetreu wie möglich ist. Aber dazu zäh-len neben der Form doch auch Farben und Ma-terialien! Zugegeben, dass man ein in die Jahre gekommenes Produkt immer wieder überprüft auf seine Aktualität – Funktionalität, Qualität, Umweltverträglichkeit – , ist nicht nur legitim, sondern dringend notwendig. So kam es dazu, dass es den Eames Lounge Chair jetzt auch in einer grösseren Variante gibt. Der Grund: Seit das Designerpaar den Sessel in den Fünfziger-jahren entworfen hat, sind die Menschen im Durchschnitt um bis zu zehn Zentimeter ge-wachsen. Hier macht der Eingriff wirklich Sinn, denn die US-amerikanischen Designer wollten vor allem eins: dass ihre Produkte funktionieren – und das so lange wie möglich. Entscheidend ist, dass der Charakter und die Seele eines Mö-bels – ja, die gibt es! – bei der Re-Edition nicht auf der Strecke bleibt. Wenn man einen Bauhaus-klassiker einfach in den Farbtopf tunkt und wild Materialien mixt, hat das nur noch wenig mit der Philosophie hinter dem Entwurf zu tun – und das Re-sultat sieht schlimmer aus als manch gut gemachte Fälschung.
Haben Sie diese Ausgabe der Wohnrevue aufmerksam durchgeblättert? Dann erkennen Sie sicher, welches im Heft abgebildete Produkt wir hier durchs Kaleidoskop betrachten. Nennen Sie uns den entsprechenden Namen sowie Hersteller, und gewinnen Sie eines (wahl-weise in Anthrazit oder Dunkelbraun) im Wert von ca. CHF 720.– .Lösung einsenden an: Boll Verlag AG, Wohnrevue «Wettbewerb» Stationsstrasse 49, 8902 Urdorfoder übers Internet mitmachen: www.wohnrevue.ch Einsendeschluss: 10. Februar 2012.
Die Gewinnerin oder der Gewinner wird in der übernächsten Ausgabe der Wohnrevue (Heft 3 2012) bekannt gegeben.
Herzliche Gratulation! Die Wettbewerbsgewinnerin der Ausgabe 11 2011 ist :
Barbara Flury2502 Biel
Sie gewinnt zwei Nächte mit Verwöhnhalbpension für zwei Personen im Hotel Schweizerhof in Lenzerheide.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Für sie ausgewählte produkte
Für ein leben im FlussDas Leben ist nicht statisch: Berufliche und private Umstände verändern sich laufend. Schön, wenn ein Möbelstück da mithalten kann und sich anpasst. Das System «Alea» bietet mit sieben Breiten, drei Tiefen, neun Höhen, acht Holzoberflächen und neunzehn Lackfarben in verschiedenen Ausführungen eine grosse Variantenvielfalt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Fronten mit oder ohne Griff zu gestalten oder die Schubkästen abweichend zur Korpus farbe zu wählen. KeTTnAKer
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transparenzNicht nur in der Politik wünschenswert, auch Vor-hangsstoffen steht Transparenz gut. Das ist auch das Hauptthema der Herbstkollektion von DeDar. Leicht wirkt die zarte Variante «Lovin» (Bild oben), durchwebt mit ungefärbter Seide, voll und weich da-gegen der feuerfeste, dichtere Stoff «Zenzen» (Bild Mitte und unten). er besteht aus einem metallischen Drehergewebe mit zweifarbigen Streifen und eignet sich sowohl für den Privat- als auch Objektbereich.
gestell mit farbakzenten«adhoc» ist ein filigranes Gestell aus weiss lackiertem Stahlblech, das mit Schubladen, paten-tierten Schiebetüren oder offenen Behältern ausge-stattet werden kann. Im letzten Fall besteht die Wahl zwischen anthrazitfarbener, gelber oder roter Innen-lackierung. Das Möbel kann mit verschieden gros-sen elementen individuell kombiniert werden und ist in der kleinsten ausführung als Nachttisch erhält-lich. ZaNOTTa
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sichtbar verschraubt«DB11» ist ein ebenso eleganter wie dominanter Tisch entwurf von Dante Bonucelli. Besonders mar-kant ist sein Untergestell aus Metall, das eine mas-sive Holzplatte trägt. Diese scheint auf den Metall-platten zu schweben. Die vertikalen Doppelprofile des Fusses sind sichtbar mit der Platte und den un-teren Verbindungsteilen verschraubt. Die ins Eck ge-setzten Füsse lassen viel Beinfreiheit. MoBiMEx
zwei variantenDie Sofaserie «in Duplo» besteht aus den beiden ähnlichen Modellen «in Duplo low» (Bild oben) und «in Duplo high» (Bild unten), die beide aus einem flügelförmigen Korpus bestehen. Charakteri-stisch ist jeweils auch die Form der Kissen. Der or-ganische Ausdruck erinnert an die dänischen Mö-bel der 1950er-Jahre. Für den Entwurf erhielt das Ernst & Jensen Design Studio den «Wallpaper De-sign Award 2011». EriK JØrgEnSEn
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Florale SkylineNicht nur als nachgebildete Silhouette einer Grossstadt machen die dünnwandigen Vasen «Sky» aus mattem Porzellan eine gute Figur, natürlich auch als Solotänzer oder nur kleines Arrangement. Es stehen zwei runde sowie drei kubische Formen zur Auswahl. ASA
eine weile verweilenDer drehbare Sessel «Gerard» auf Chromtellerfuss ist als niedriger Fau-teuil (wie auf der Abbildung) oder als Hochlehner erhältlich. Design: Foersom & Hiort-Lorenzen. brüHL
holz mit maSerung und ÄStenDen neuen Esstisch «Nox» von tEAm 7 gibts jetzt auch im XXL-Format: Ausgestattet mit einem Synchronauszug, lässt er sich um zusätzliche 1,20 meter vergrössern. Die Platte aus Wildholz mit starker maserung fährt nach beiden Seiten aus und schafft Platz für vier weitere Sitzplätze. Passend dazu wird eine bank mit Leder-polster aus derselben Kollektion angeboten.
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EINE KÜCHE, DIE VERSCHWINDET«Miniki» ist ein Küchensystem, das sich nach Gebrauch in ein schwe-bendes Sideboard verwandelt. Daher ist diese Lösung ideal für klei-ne Wohnungen oder für Büros mit engen Platzverhältnissen, wo der Besprechungsraum gleichzeitig über eine Kochnische verfü-gen sollte. Für die individuelle Ausgestaltung stehen drei verschie-dene Grundmodule zur Verfügung. Ein wesentliches Designelement ist ausserdem das Farbkonzept: Zweifarbig ausgelegt, ist meist ein ruhiger, zurückhaltender Ton aussen und ein fröhlich frischer innen.MINIKI
NEUE WAHRNEHMUNGMan scheint die Leuchte zu ken-nen, aber sie ist trotzdem unge-wohnt: Von der Form her wie eine klassische Tischleuchte aus Metall, besteht «Position» aus Holz und dient mit einer Grös-se von 110 Zentimetern als Steh-leuchte. MOOOI
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ZWEI IN EINEMOb hohe oder niedrige Lehne, das neue Modell «Edoardo» bietet beides gleichzeitig. Der Rückenteil lässt sich bei Bedarf auch hochschwenken. Aufgrund der Einzelelemente lässt sich das Sofa auch relativ einfach transportieren – im Gegen-satz zu so manch sperrigem Modell, das aus einem monströsen Teil besteht. LINTELOO
HÖHER, TIEFER, UM DIE ECKE …«Multi-Forma II» ist die Erweiterung um eine begehbare Schrank- und Nischenlösung eines bestehenden Schranksystems von HÜLSTA.Nun sind auch Endlosbauweise, Überecklösungen oder Abschrä-gungen möglich. Besonders praktisch ist, dass Höhen, Breiten und Tie-fen individuell angepasst werden können – neu bis zu einer Höhe von 337,8 Zentimetern, und zwar ohne Aufpreis. Sarah Gewert, Marketing-leiterin bei Hülsta, beschreibt die aktuellen Trends so: «Die formale und farbliche Gestaltung des Schlafzimmers widerspiegelt das Vorbild Na-tur unter Verwendung von Massivholz oder lebendig gemaserten Furnie-ren. Eiche in verschiedenen Beizungen ist sehr populär, eleganter Nuss-baum oder sehr helle Hölzer wie Strukturbuche und Braun kernesche.»
FILMREIFDer Filmregisseur Francis Ford Coppola (u.a. «Der Pate», «Apo-calypse Now») liess kürzlich im historischen Stadtkern von Ber-nalda in der italienischen Region Basilicata den Palazzo Marghe-rita renovieren und als 5-Sterne Boutique-Hotel einrichten. Die neun Suiten wurden mit einem «Loewe Individual 46 Compose 3D» ausgestattet. LOEWE
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VON 160 AUF 210Um einen halben Meter lässt sich der neue Auszugs-tisch «S 1055» von THONET verlängern. Durch Zie-hen an einer Tischhälfte wird die Mittelplatte ganz leicht in die obere Position gehoben. Formal zeich-net sich der Tisch durch gerundete Ecken und die tra-gende Mittelsäule auf rechteckiger Metallplatte aus.
VON SEHR ZU TOTAL ENTSPANNT«Cliff» lässt sich elektromotorisch beziehungs-weise mechanisch verstellen. Dabei kann das Fussteil ausgefahren und die Rückenlehne nach hinten gedrückt werden. Die Armlehnen glei-ten dabei stets parallel zur Verstellung mit. Das Kopfteil lässt sich zudem manuell verschieben.INTERPROFIL
SÜSS, SÜSSER …Die Designerin Carolin Fieber orientierte sich beim Sofa-Entwurf «Cupcake» an den lecker duftenden, über den Rand hinausquillenden amerikanischen Törtchen – ganz nach dem Motto «harte Schale, weicher Kern». Die harte Schale ist in diesem Fall das mit Leder oder Stoff bezogene Fundament, das mit farbenfrohen Ziernähten versehen ist. Den weichen Kern bilden die bequemen, kuschelig weichen Kissen. BRETZ
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mit schiebetürenDank der filigranen Holzstruktur der Fronten von «Meint Rein» erkennt man mit blossem Auge kaum, wo sich die Schiebetüren überschneiden. Der Schrank ist wie auf der Abbildung als Lowboard auf einem Sockel oder schwebend an der Wand montiert er - hältlich. piLAt & piLAt
jugendliche frischeEin pink namens «Honeysuckle» (zu Deutsch: Geiss-blatt) verleiht dem nicht mehr ganz so neuen Entwurf frischen teint. Das Schlafsofa «papillon» von 1991 wird in dieser Farbe in einer limitierten Auflage von genau 99 Stücken angeboten. bonALDo
sich einfach treiben lassen«Floating» ist das Schlagwort der Stunde: Sich im Wasser treiben lassen und das Gefühl der Schwe-relosigkeit geniessen – Entspannung pur. Möglich ist das beispielsweise mit der neuen Kopfstütze für die badewanne aus der Kollektion «nahho» von DuRAvit.
liebe zum detailDie Füsse des beistelltischchens «Stik» sind weit nach innen versetzt und dringen durch die tisch-platte. So entsteht an der oberseite ein spannender Effekt. Das Gestell wird in geschliffenem Edel-stahl gefertigt, natur oder schwarz. coLLEction HuttER
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harmonischer schlafbereichFür den Schlafbereich hat der Schweizer Möbelher-steller Fraubrunnen ein Konzept mit ruhigen und schlichten Formen entwickelt. «Pureart» bie-tet eine grosse Vielfalt an Farben und Materialien für die unterschiedlichsten einrichtungen. auser-lesene nussbaumfurniere, wie beispielsweise für das Kopfteil des bettes, harmonieren mit den glän-zenden Lackoberflächen der Kommode oder des nachttischs. nebst dem umfassenden nachttisch- und Kommodensystem beinhaltet die Kollektion weitere praktische beimöbel: beispielsweise eine Kommode mit verschiebbarer Winkeltischplatte, ein beistelltisch auf rollen sowie eine Sitzbank mit Lederpols ter. bei der Frontoptik der nachttische und Kommoden besteht die Wahl zwischen zwei Griffva-rianten: entweder mit einem automatischen Schub-kasteneinzug oder mit einem Push-Öffnungs system ohne Griffe. Die abgewinkelten bettkopfteile und Glasrückwände können bei «Pureart» auch an den bett rahmen befestigt werden, falls das bett frei im raum stehen soll. alternativ werden als bettkopfteil auch Varianten in Lederoptik angeboten.
möbelmotive für tapetenDie Tapetenkollektion von atelier Oï verdankt ihre entstehung der Zusammenarbeit und dem Mitwir-ken verschiedener Personen und unternehmen. Die Inspiration zur Kollektion stammt aus der ausstel-lung «Möbel & räume Schweiz» im Landesmuseum Zürich. als Motive der Tapeten dienten die dort ausgestellten Möbelstücke. Die Firma HurTer TaPeTen fing für die Kollektion Feuer und lässt sie nun bei Vescom produzieren.
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WEITER NACH OBENAufgezeichnet von: Line Numme
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«Ich wohne jetzt seit vier Jahren hier im 15. Stock, aber lie-ber möchte ich ganz nach oben. Eigentlich habe ich ja Hö-henangst und konnte mir früher nicht wirklich vorstellen, in einem Hochhaus zu leben, auch wegen der Anonymi-tät, die man unter den Bewohnern vermuten könnte. Doch schon als Kind meinte ich, fl iegen zu können – irgendwie spüre ich so ein Ziehen, wenn ich am Fenster oder auf dem Balkon stehe und nach unten schaue. Kaum war ich ein-gezogen, habe ich mich beim Verwalter erkundigt, ob die oberste Wohnung im 28. Stock noch zu haben wäre. Wäh-rend der Renovierung des Hauses wurde diese als Baubüro genutzt, und ich hoffte, sie würde bald frei werden. Als ich ihn am Apparat hatte, meinte er: «Aber Herr Bär, Sie kön-nen doch nicht so im Haus herumziehen!» Dass ich zu mei-ner Wohnung kam, war ein Zufall. Studienkolleginnen von mir hatten vor ein paar Jahren eine Diplomarbeit über die
Hardau-Hochhäuser gemacht. So kam ich zum ersten Mal mit dieser Siedlung in Berührung. Einige Zeit später, das ewige WG-Leben während des Studiums satt, entdeckte ich im Tagblatt ein Inserat für eine 1,5-Zimmer-Wohnung an der Norastrasse. Ich dachte nicht daran, dass sie in einem dieser Häuser sein könnte – eigentlich erschliesst sich die Überbauung ja über die Bullingerstrasse. Als ich sie sah, war ich aber sofort überzeugt. Der Ausbau gefällt mir sehr, und vor allem habe ich den ganzen Tag Sonne und einen wundervollen Blick in die Glarner Alpen. Mit den Nach-barn habe ich auch sehr Glück – keine Spur von Anonymi-tät. Der Kontakt im Haus fi ndet vor allem in der Waschkü-che statt. Von 6 bis 24 Uhr stehen dort zehn Waschtürme zur Verfügung. Und in der grossen Eingangshalle deponie-ren die Leute manchmal kleine Habseligkeiten auf der Sitz-bank, die so innert Stunden wieder neue Besitzer fi nden.»
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