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Wohlstand auch ohne Wachstum? Entzauberung eines Mythos Akademie Solidarische Ökonomie.

Date post: 05-Apr-2015
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Wohlstand auch ohne Wachstum? Entzauberung eines Mythos Akademie Solidarische Ökonomie
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Wohlstand auch ohne Wachstum?

Entzauberung eines Mythos

Akademie Solidarische Ökonomie

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Was Sie erwartet:

1.Weshalb wir unbedingt Wachstum brauchen/Wachstumsursachen (6 Thesen)

2.Weshalb wir uns dringend vom Wirtschaftswachstum verbschieden müssen

3.Leben ohne Wirtschaftswachstum ?

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1.These:Wachstum kann die Vernichtung der Arbeitsplätze aufgrund des technischen Fortschritts wettmachen.

Zusammenhang ist da!

Aber man beachte:3,00 - 4,00 % Wachstum des BIP ist nötig, damit das Wirtschaftswachstum den technischen Fortschritt kompensieren kann.

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2. These: Das Zinssystem zwingt zum WirtschaftswachstumA. durch die Kapitelerträge/Habenzinsen

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B. durch die Fremdkapitalzinsen

Kredithöhe: 500 000,00 € Zinssatz 5%) Rückzahlung:Nach 5 Jahren: 638 140,00 € nach 10 Jahren 814 400,00 €

Diese Zinsen müssen „erwirtschaftet“ werden. Bei harten Preiskampf nur über Wachstum möglich(Unternehmen und Staaten)

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3. These : Lange Wertschöpfungsketten bewirken hohes Wirtschaftswachstum

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Risiken und Nebenwirkungen langer Wertschöpfungsketten:

1. Arbeitsteilung/Spezialisierung ist für das einzelne Unternehmen ggf. effizient und kostengünstig. Volkswirtschaftlich kommt es einer ökologischen Plünderung gleich (externe Kosten werden in betriebswirtschaftlicher Kostenrechnung nicht berücksichtigt.)

2. Lange Wertschöpfungsketten erzeugen hohe Abhängigkeit und damit auch Verletzlichkeit. (1 Woche ohne Supermarkt?/Streiks in China/Rohstoffe aus Afghanistan,…)

3. Lange Wertschöpfungsketten erhöhen den Geldumlauf = Wachstumsdrang

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Folge b: geplante ObsoleszenzBeispiel: - Glühlampe (1920): eingebaute Lebensdauer: 1000 Std.- Handys, etc.(vgl. Arte Themenabend vom 15.2.2012 „Kaufen für die

Müllhalde“)Youtube

Folge a: Fortlaufende Werbung steigender Konsum steigende Güterproduktion

4. These: Die Gewinnorientierung fördert das Wachstum

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5. These: Wirtschaftswachstum verschleiert Verteilungskämpfe

Kapital-einkommen

Löhne,Gehälter

Kapital-einkommen

Löhne,Gehälter

Volkseinkommen IVolkseinkommen II

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6. These: materielle Denkmuster

Wachstum = BIP steigt= mehr Güter= mehr Wohlstand

Kein Wachstum = Verzicht = weniger Wohlstand

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Wirtschaftswachstum ist keine Option für das 21. Jahrhundert

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Wachstum kann nicht unendlich sein!Exponentielles Wirtschaftswachstum ist absurd.

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Grenzen des Wachstums

1. Ökonomische Grenzen:- Marktsättigung (Keynes)- Kapitalerträge vs. Wachstum BIP

2. Endlichkeit der Ressourcen ! (peak oil, peak everything)

- Erdölreserven sind in 30-40 Jahren erschöpft

3. Umweltverschmutzung

4. Mehr Güter macht Menschen nicht glücklicher ( Befunde der Glücksforschung)

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Umweltbelastung

Vier Ebenen:

1. Ressourcen2. Produktion

3. Konsum4. Entsorgung

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Umweltbelastung/gängige Messgrößen

Ökologischer Fußabdruck pro Kopf:In Deutschland: 4,8 ha (USA: 9,6 ha)Die Erde verkraftet einen Fußabdruck von 1,8 ha

CO2 EmissionGlobales Klima verträgliches Budget bis 2050: 750 Mrd.t CO2 (Klimaziel 2 Grad-Erderwärmung)Bei 7 Mrd. Menschen entspricht dies einer jährlichen Co2-Emission von 2,5-2,7 t pro Kopf In Deutschland: 9,4 tIn den USA: 19 tEin Flug mit einem Großraumflugzeug von Frankfurt in die USA erzeugt einen CO2-Ausstoß 4t/Passagier

Ökologischer Rucksack: (Ressourcenaufwand)-T-shirt: 4583 kg pro t-shirt-Weintrauben (1t): 227 t- 1 Kaffeebecher: 1,5 kg- 1 Paar Joggingschuhe: 3,5kg

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Therapien, Rezepte

1. Konsistenz:Produktion, Konsum und Entsorgung ohne

dabei die Natur, die Umwelt nachhaltig zu belasten.

Beispiel: Windräder, Solarenergie, Passivhäuser, ….

These der Grünen: Entkopplung von Wachstum und Umweltzerstörung durch

„ grünes Wachstum“

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Therapien, Rezepte

2. Effizienz: Produktion, Konsum und Entsorgung effizienter gestalten. Beispiel: 3-Liter-Autos, elektrische Geräte

mit geringerem Stromverbrauch produzieren, etc.

These der Grünen: Entkopplung von Wachstum und Umweltzerstörung durch

„ grünes Wachstum“

Kritik: - Stoffumsatz steigt trotzdem - Reboundeffekt

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In der Werbesprache …..

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Exkurs: Die Fragwürdigkeit des „ grünen Wachstums“

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Exkurs: Die Fragwürdigkeit des „ grünen Wachstums“

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Gedankenexperiment:

Ein Leben ohne Wachstum

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Ergebnisse der Glücksforschung

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 Faktoren, die für das Glücksempfinden der Menschen relevant sind:

- Gelungene soziale Beziehungen

- finanzielle Lage ( Einkommen )- befriedigende Arbeit

- soziales Umfeld- Gesundheit

- persönliche Freiheit und- Lebensphilosophie ( Religion )

Es fehlen z.B.: - mich in einem Konkurrenzkampf als der Bessere beweisen können

- Geld und Güter anhorten

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Happy planet Index

Deutschland in Europa auf Platz 15

BIP/Kopf auf Platz 2

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Resilienz= Suffizienz + Subsistenz

Frage: Ist ein stabiles System ohne Wachstum möglich?

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Suffizienz:„Das genügsame Anpassen von Ansprüchen an die Möglichkeiten, welche sich aus den eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten oder den nahe gelegenen nicht vermehrbaren Optionen und Ressourcen speisen, kurz: das Zuhandene zum Hinreichenden werden lassen.“(Gronemeyer,1998)

Beispiele: - Entrümpelung von Wohlstandmüll (Wie groß ist der Nutzen

eines zusätzlichen Konsumgutes bei einer Zeitrestriktion von 24 Std./Tag)

- Lebensstil entschleunigen- Zeit für soziale Kontakte

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Vorteilhaftigkeit kleiner Systeme(gemeint ist urbane Selbstversorgung /nicht romantische

Stadtflucht)

Größere Stabilität durch flexiblere Anpassungsmöglichkeiten

Geringere Abhängigkeiten (Globalisierung macht abhängig)

Mehr Selbstbestimmung und Demokratie Effektivere Kontrolle von Politik und Wirtschaft Insgesamt kostengünstiger (zumal wenn externe Kosten

miteingerechnet werden) Geringer Abhängigkeit vom Geld Soziale Kontakte Möglichkeit zu sinnhafter und selbstbestimmter Tätigkeit

Kein Wachstumszwang !!!!

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Weitergehende Konzepte: Suffizienz: Veränderung von Ansprüchen + Subsistenz (Strukturveränderungen) = Resilienz

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Frage: Ist ein stabiles System ohne Wachstum möglich?


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