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Wirtschaftsspiegel Thüringen 01/2009

Date post: 26-Mar-2016
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Wirtschaftsspiegel Thüringen - Wir schaffen Verbindung
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Vereint Starker Auftritt Thüringer Netzwerke Valid Besserer Zugang zur Bürgschaftsbank Visionär Virtuelle Stadtrundgänge durch Thüringen Kunststoffe aus Thüringen Eine bunte Branche bleibt in Fahrt Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel.com Nr. 01/2009 · 5. Jahrgang · 78363 2,90 EURO
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Page 1: Wirtschaftsspiegel Thüringen 01/2009

Vereint

Starker AuftrittThüringer Netzwerke

Valid

Besserer Zugang zurBürgschaftsbank

Visionär

Virtuelle Stadtrundgänge durch Thüringen

Kunststoffe aus Thüringen

Eine bunteBranche bleibt in Fahrt

Das Wirtschaftsmagazin

für Thüringen

www.wirtschaftsspiegel.com

Nr. 01/2009 · 5. Jahrgang · 78363

2,90 EURO

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» Viele Experten behaupten, dass es Wege aus der Krise gibt. Sie sagen auch, dass man hinterher stärker sein muss als vorher.

Aber wie das geht – sagen sie nicht! «

Bewerben Sie sich!»

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Die ersten nun hinter uns liegenden Wochen des neuen Jahres waren eine alles andere als ent-spann te Zeit. Landauf, landab merken die Unternehmen im Freistaat über alle Branchen hinwegden stürmischen Gegenwind, der ihnen von den globalen Finanzmärkten entgegenweht. Doch beiall den schlechten Nachrichten sollten wir, und gerade wir in Thüringen, nicht den Mut verlieren,sondern kraftvoll die anstehenden Aufgaben bewältigen. Denn neben all den schwarzen Bildern,die vielfach gemalt werden, gibt es auch genügend Lichtblicke, die optimistisch stimmen. So zeigtder private Konsum keinerlei Anzeichen einer Eintrübung. Vor allem die in Thüringen starke Er -nährungsindustrie kann nun ihre wahre Kraft zeigen. Aber auch andere Branchen, die prinzipiellunter der momentanen Zurückhaltung der Industrie zu leiden hätten, kommen mit vergleichswei-se sanften Auftragsrückgängen davon. In dieser Ausgabe des Wirtschaftsspiegel Thüringen habenwir unser Augenmerk auf Unternehmen der Kunststoffindustrie gelenkt. In vielen Gesprächen zeig-te sich, dass der breit aufgestellte und vielschichtig orientierte Mittelstand dieser Branche allenWidrigkeiten zum Trotz erfolgreich arbeiten kann. Die Firmen haben sich unterschiedlichste Auf -traggeber gesucht und schon frühzeitig nicht nur auf die einst boomende Automobilindustrie ge-setzt. Da moderne Kunststoffe überall zum Einsatz kommen, hat es die Branche bisher geschafft,von größeren Umwälzungen verschont zu bleiben.

Diese Unternehmen sollten uns Vorbild sein und zeigen, wie hier in Thüringen ein solides Unter -nehmertum entstanden ist, dem so leicht nichts anzuhaben ist. Für ganz Thüringen muss es nunheißen: Gerade in diesen Zeiten neue Wege beschreiten und entschlossen zupacken. Die Politik tutmit den Konjunkturpaketen ihr Möglichstes. Die Wirtschaft Thüringens muss nun zeigen, dass siemit der an sie gestellten Verantwortung umgehen kann.

Jürgen MeierGeschäftsführer

01/2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringenwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Editorial

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Jürgen Meier,GeschäftsführerWirtschaftsspiegel

Zupacken und neue Wege beschreiten

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Momentaufnahme

AUS DEM INHALT

Titelthema

Vielfalt der Kunststoffe in Thüringen 12–13Stiftungsprofessur in Ilmenau 14Flexibilität für den Mittelstand 15Produkte der Kunststofftechnik 16Interview mit dem Cluster PolymerMat 17Kompetenzen der Kunststoffbranche 18–19Im Portrait: Familienunternehmermit Verantwortung 20–21

IT + Kommunikation

News aus der IT-Branche 22–23Aus Vision wird Realität 24

Netzwerke

Starke Partnerschaften 25

Regionen

Mittelthüringen 26–27Ostthüringen 28–29Nordwestthüringen 30–31Südthüringen 32–33Jena 34

Autotest

Der neue Opel Insignia 35

Expertenrat

Neuerungen in der persönlichenGmbH-Geschäftsführerhaftung 36Neue Wege für Bürgschaften 37

Aktion

Aus Problemen Chancen machen 38

Rubriken

Editorial 3Momentaufnahme 4–5Nachrichten 6–7Personalien 8–9Parteien-Check 10–11Impressum 38

Gute Zeiten! Das Ernährungsgewerbe warim vergangenen Jahr der Thüringer Indus -triezweig mit dem größten Wachstum.Nach Zahlen des Thüringer Landesamtsfür Statistik steigerte die Branche ihrenUmsatz um rund 590 Millionen Euro auf3,4 Milliarden Euro. Insgesamt wuchs dieIndustrie im Freistaat im vergangenenJahr um etwa 1,2 Milliarden Euro auf 27,1Milliarden Euro. Mehr noch: Das Landes -amt bescheinigt der Thüringer Industrieeine positive Entwicklung gegen dendeutsch landweiten Trend: Während sichder Auftragseingangsindex in Thüringennämlich um 2,0 Prozent erhöhte, sank erim deutschlandweit um 5,5 Prozent. Selbstaus der gebeutelten Branche der Maschi -nen bauer und Zu lieferer gibt es Positi veszu vermelden: Mat t hiasWet zel, Ge schäfts führerder Wet zel Industriebe -schrif tun gen GmbH in Je -na konstatierte gegen-über einer Thü ringerTa geszeitung „keine gro-ße Be sorg nis“ und ist si-cher, dass „Klein- und Fa -mi lien unter nehmen nicht so sehr insTru deln kommen“. Peter Echtermeyer,Ge schäftsführer der Blech bearbeitungs -maschinen GmbH im Leina tal, stößt insgleiche Horn: „Viele unserer Kunden wis-sen, dass sie gerade jetzt etwas tun müs-sen, um rationeller zu arbeiten. Sie inve-stieren oder rüsten nach, davon könnenwir profitieren.“ Jüngste Erfolgsmeldung:Jena erlebte 2008 eine regelrechte Grün -derwelle. Zehn neue Fir men haben sichim so genannten Tech nologie- und Inno -va tionspark Jena (TIP) niedergelassenund damit die Zahl der Jobs auf über 600ansteigen lassen.

Schlechte Zeiten! Wegbrechende Aufträ ge,sinkende Produktion, Jobabbau – immermehr Unternehmen rutschen nach An ga -ben des Erfurter IHK-Hauptgeschäfts füh -

Es geht um´s Eingemachte Gute Zeiten, Schlechte Zeiten! Die Meldungen aus der Thüringer Wirtschaft wechseln nahezustündlich. Während die einen Auftragseingangsrückgänge verkraften müssen, kommen ande-re mit der Produktion kaum nach.

rers Gerald Grusser ins Minus. „Dem Pa -tienten Automobilindustrie geht es mo-mentan sehr schlecht und wenn eineSchlüs selbranche ins Wanken gerät, hin-terlässt dies Spuren im gesamten Frei staat.Wo weniger Autos vom Band laufen, wer-den auch weniger Teile benötigt“, analy-sierte er in einer Thüringer Tages zeitung.Die Sprecherin des Verbandes der Wirt -schaft Thüringen, Dr. Inge Schu bert, be-stätigt: „Die Situation macht den Un ter -nehmen in Thüringen zu schaffen.“ Einesvon vielen Indizien: Die Zahl der Arbeit -nehmer in Kurzarbeit hat sich allein imAgenturbezirk Suhl der Bundesagenturfür Arbeit fast vervierfacht – im Januar2009 wurden mehr als 3.740 Betroffene re-gistriert. Doch es tut sich tatsächlich was:

Das Kon junkturpaket II der Bundes re -gierung in Höhe von 50 Milliarden hat denBundesrat passiert, Bund und Länder wol-len bis ins kommende Jahr hinein inSchienen, Ge bäudesanierung, Kinder bo -nus, sinkende Steuern und Kaufanreizeinvestieren. Ein bunter Blumenstrauß, derallerdings schnell zu welken droht. Dennerst wird genau geprüft, was zu tun ist.Wolfgang Zahn, Präsident des Verbandsder Wirt schaft Thüringen VWT, mahnt zuRecht: „Erst wenn Aufträge ausgelöst wer-den und Arbeiter Schaufeln in die Handnehmen, ist sichergestellt, dass mit demKonjunkturpaket Arbeitsplätze erhaltenwerden.“ Auch Rolf Ostermann, Präsidentder Handwerkskammer Erfurt und Präsi -dent des Thüringer Handwerkstages ap-pelliert an alle Entscheidungsträger: „Jetztist Zeit zum Handeln!“ (sk)

Erst wenn Aufträge ausgelöst werdenund Arbeiter Schaufeln in die Hand neh-men, ist sichergestellt, dass Arbeitsplätzeerhalten werden. Wolfgang Zahn, Präsident

des Verbands der Wirtschaft Thüringen VWT

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Jammern hilft in konjunkturschwachenZei ten nichts. Anpacken und mit Ideen -reichtum der Krise die Stirn bieten – nur sokommt man durch. Auch da die Ver ant -wortung gegenüber Firma und Mit ar bei -tern groß ist. Der Wirtschaftsspiegel Thü -ringen bietet hier einen Über blick überHilfs angebote, die besonders für den Thü -ringer Mittel stand Relevanz haben.

01/2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringenwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Momentaufnahme

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zierungsmöglichkeit und zudem eine Ri siko ent -lastung bieten wird.

Kürzung der AusschreibungsfristAusschreibungen gehen in Europa zügiger überdie Bühne. Das gilt insbesondere für Aufträgeüber fünf Millionen Euro, die ausgeschriebenwerden müssen. Bislang gab es eine Aus schrei -bungsfrist von 87 Tagen. Diese Frist ist auf fastein Drittel verkürzt: Künftig beträgt sie 30 Tage.Diese Regelung gilt allerdings zeitlich befristet.

Zusätzliche MittelDas Land stellt die volle Kofinanzierung für diezusätzlichen Bundesmittel des GA-Sonder pro -gramms sicher. Damit stehen 2009 zusätzlich31 Millionen Euro Bundes- und Landesmittelfür Bewilli gungen in den Bereichen der Unter -nehmens- und Infrastruktur förderung zur Ver -fügung (insgesamt rund 258 Millionen Euroeinschließlich 70 Millionen Euro EU-Mittel).

GA-InfrastrukturförderungAnsiedlungen: Die nach EU-Beihilferecht gel-tenden maximalen Subventionswerte von bis zu50 Prozent für kleine, 40 Prozent für mittlere,30 Prozent für große Unternehmen werdengrundsätzlich voll ausgeschöpft. Das gilt nunauch für Fälle, in denen ein Unternehmen kei-nen Anspruch auf Investitionszulage hat. Er wei terungsinvestitionen: Der Basisför der -satz wird für kleine Unternehmen von derzeit12,5 Prozent auf 20 Prozent, für mittlere von 10auf 20 Prozent und für große Un ternehmen von10 auf 15 Prozent angehoben. Darüber hinaus

sind weiterhin Zu schläge bis 15 Prozent mög-lich (Kri terien: Un ternehmensentwicklung, Be -schäftigung, Wachs tum, Standortwettbewerb).Die neuen Förderkonditionen gelten auch fürdas Touris musgewerbe und die produktionsna-hen Dienst leistungen (zum Beispiel Logistik).Die bisherigen Förderbeschränkungen in diesenBereichen entfallen. Neu hinzu kommt dieFörderung von baulichen Inves ti tionen gemein-nütziger, außeruniversitärer, wirtschaftsnaherForschungs ein richtungen.

GA-UnternehmensförderungThüringen investiert künftig verstärkt in dieFlächenerschließung zur Ansiedlung und Er wei -terung von Unternehmen. Im Jahr 2009 stehenfür die GA-Infrastrukturförderung insgesamtmehr als 90 Millionen Euro zur Ver fü gung. Mitdiesen Mitteln soll vorrangig die Er schließunggroßer, zusammenhängender In dustrieflächenin Thüringen beschleunigt werden, um einemFlächenmangel zu begegnen. Im Bereich dernicht-investiven Maßnahmen wird der Förder -zeitraum für das Regional management von bis-her sechs auf maximal neun Jahre erhöht. Neueingeführt wurde das Förderinstrument desRegionalbud gets. Regio nen können mit einemRegionalbudget in Hö he von bis zu 300.000Euro pro Jahr unterstützt werden. Die Laufzeitfür die damit ge förderten Projekte beträgt ma-ximal drei Jahre. Die Projekte sollen zur Verbes -serung der regionalen Kooperation und zurMobilisierung regionaler Wachstums poten ziale(zum Beispiel Regionalmarketing) dienen.

KleinbeihilfenAnwendung der Kleinbeihilfen-Regelung desBundes auf Thüringer Förderprogramme: DerBund hat von der Europäischen Kommission ei-ne Rahmenregelung zur Gewährung von Klein -beihilfen bis zur Gesamthöhe von 500.000Euro je Unternehmen genehmigen lassen. Thü -ringen wird die Kleinbeihilfenregelung nutzen.Thüringer Unter nehmen können in 2009 und2010 insgesamt mehr Kleinbeihilfen erhaltenals bisher (200.000 Euro).

Förderprogramm berufliche Weiterbildung Neben der Förderung der Bundesagentur fürArbeit (speziell für die Quali fizierung in Kurz -arbeit) können über das „Thüringer Förderpro -gramm für berufliche Weiterbildung“ generellQualifizierungs maßnahmen für Mitarbeiter –auch für solche in Kurzarbeit, falls eine För -derung durch die Arbeitsagentur nicht erfolgt– mit bis zu 80 Prozent der Kosten gefördertwerden. Anträge können bei der GfAW gestelltwerden.

VON REDAKTEURIN SYLVIA KREYSSEL

Unterstützung für Thüringer Unternehmer

! www.aufbaubank.de ! www.gfaw-thueringen.de

Die Förderprogramme können Sie bei ih-rer Hausbank, der Thüringer Aufbaubank(TAB), der Arbeitsagentur, dem ThüringerWirtschafts ministerium oder der GFAW -Gesellschaft für Arbeits- und Wirtschafts -förderung des Freistaats Thüringen mbHnachfragen.

Konjunkturpaket I und II424,1 Millionen Euro sollen zu 80 Prozent fürkommunale Inves ti tionen und zu 20 Prozent fürlandesbezogene In ves titionen ausgegeben wer-den. Die Schwer punkte liegen bei Bildung undInfrastruktur. Die Gelder werden pauschal aus-gezahlt, wenn die Kommunen entsprechendeProjekte vorlegen.

LandesbürgschaftenMit Landesbürgschaften (Thüringer Aufbau -bank TAB) wird das Aus fallrisiko für Bankenund Sparkassen begrenzt und damit die Kre -ditver gabe erleichtert. Es steht bis Ende desJah res ein Bürgschaftsrahmen von 200 Mil lio -nen Euro zur Verfügung.

Gründungs- und Wachstumsfinanzierung„GuW Plus“, die Gründungs- und Wachstums -finanzierung für kleinere und mittlere Unter -nehmen, wurde im Oktober 2008 erweitert. Dermaximale Darlehensbetrag wird von 750.000Euro auf zwei Millionen Euro erhöht, der Adres -satenkreis auch auf Unternehmen mit mehr als250 Arbeitsplätzen ausgedehnt.

Kleinere InvestitionenMit „Thüringen-Invest“ ermöglicht das Land ei-ne zinsgünstige Gesamtfinanzierung kleinererInvestitionsvorhaben.

„Thüringen-Kapital“Erhöhung der Fördermöglichkeit im Programm„Thüringen-Kapital“: Aus diesem Programmkönnen Nachrangdarlehen an Thüringer Un -ternehmen bis zur Höhe von 200.000 Euro ver-geben werden. Das Land plant, den maximalenDarlehensbetrag im Programm Thüringen-Kapital zu verdoppeln. Nachrangdarlehen ha-ben den Vorteil, dass sie nicht die Mitwirkungeiner Hausbank erfordern und bilanziell daswirtschaftliche Eigenkapital des Unternehmensstärken können.

RisikoentlastungMit dem Förderprogramm „Thüringen-Dy na -mik“ soll die Möglichkeit geschaffen werden,großvolumige, zinsgünstige Darlehen (Dar le -hens höchstbetrag zwei Millionen Euro) aus ei-nem revolvierenden, EFRE-kofinanzierten Dar -lehensfonds auszureichen. Aus dem Fondswer den Refinanzierungsdarlehen für Haus -banken bereitgestellt. Zudem wird die Mög -lichkeit einer 50-prozentigen Haftungs frei -stellung für die Hausbanken eingeräumt, umdie Finanzierung von Investitionen mit gerin-gen Sicherheiten zu ermöglichen. Das Pro -gramm kann helfen, die Auswirkungen derFinanz- und Wirtschaftskrise abzumildern, weiles Banken eine weitere zinsgünstige Re fi nan -

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Erfurt. „Mit dieser Einrichtung wollen wirdie Position Thüringens als führender So -lar stand ort in Europa stärken und weiteraus bauen“, sagte Thüringens Wirt schafts -minister Jürgen Reinholz. Vor allem im in-ternationalen Wettbewerb der Standortewerde man mit dem Zentrum punkten:„Die Verfüg bar keit von Fach kräften ist dieKernfrage bei Ansiedlungen und Inves ti -tionen aus der Solarbranche.“ Mit einemInvestitionsvolumen von 8,7 MillionenEuro – davon 7,8 Millio -nen vom Freistaat – istdas Kompe tenz zentrumdas wichtigste Vorhabender „Solarinitiative Thü -rin gen“, die das Wirt -schafts ministeri um Ende2007 gestartet hat. Die In -betrieb nahme ist für An -fang 2010 geplant.

Das künftige Ausbildungszentrum amStandort Erfurt-Südost wird über eine Ge -samtfläche von 4.400 Quadratmetern aufdrei Etagen und insgesamt 351 Aus bil -dungs plätze für Solartechniker, Mecha -troniker, Mikro- und Nanotechnologen so-wie weitere technische Berufe verfügen.Zur Ausstattung gehören ein Reinraum so-wie die für die Ausbildung notwendigeEx perimentiertechnik. Neben der berufli-chen Erstausbildung sollen hier auchüberbetriebliche Ergänzungslehrgänge,die berufsbegleitende Weiterbildung vonMit arbeitern in Unternehmen sowie dieFort bildung und Umschulung von Arbeits -suchenden angeboten werden. Träger derAusbildungsstätte ist das Bildungs zent -rum für berufsbezogene Aus- und Weiter -

bildung Thüringen gGmbH (BWAW) inErfurt. Nach Fertigstellung verfügt Thü -rin gen im Solarbereich über ein breitesSpektrum an Ausbildungsmöglich keitenvom Fachar bei ter bis zum Akade miker.Eckpunkte sind dabei Stif tungs pro fessu -ren und Stu dien gänge für Solar tech no -logie an der Fachhochschule Jena und derTechni schen Universität Ilmenau. „Einsolches Ausbil dungsange bot für die So -larwirt schaft wie im Freisstaat Thüringen

ist deutsch landweit einmalig“, betonteRein holz. Thü ringen habe deshalb imSpitzen cluster „Solarvalley Mitteldeutsch -land“ die Koor dination des Themas Aus -bildung übernommen. „Wir können einentscheidendes Wort mitreden, wennbundesweit die Maß stäbe für die künftigeSolar-Aus bil dung festgelegt werden“, soReinholz. Die Thüringer Solarwirtschaftumfasst derzeit 48 Unternehmen mit rund2.500 Beschäftigten und deckt die gesam-te Wert schöpfungskette ab. Branchen ken -ner halten in Thüringen eine Verdopp lungder Beschäftigtenzahl bis 2010 für mög-lich. „Wir schaffen heute die Voraus set -zun gen, um die Fachkräfte nach frage künf-tig befriedigen zu können“, so der Mi nis terabschließend. (bo)

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Nachrichten

+++ Thüringen in Kürze +++

Erfurt. Der Thüringen-Tourismus hat vergan-genes Jahr seine stabile Aufwärtsent wicklungfortgesetzt. Nach Angaben des ThüringerLandesamts für Statistik sind die Gästezahlenim Jahr 2008 um 0,5, die Übernachtungenum 1,2 Prozent gestiegen. Angesichts der sehrguten Ergebnisse des Jahres 2007, das inThü ringen von touristischen Großereignissenwie der Bundesgartenschau und dem Eli sa -bethjahr geprägt war, werten auch Expertendiese Zahlen als Erfolg. Vor allem der Thü -ringer Wald habe sich wieder stabilisiert undmit knapp drei Prozent mehr Gästen undÜbernachtungen entscheidend zum gutenAb schneiden Thü ringens insgesamt beigetra-gen. Insbeson dere der Campingtourismus hatsich überdurchschnittlich entwickelt. Bei denÜber nachtungen erzielte Thüringen in diesemBe reich unter den Flächenländern deutsch-landweit den höchsten Zuwachs. (bo)

Erfurt. Die Niederlassung der BUNG GmbHin Berlin ließ ihre Mitarbeiterin SaskiaSchwan ke bei der TÜV Akademie GmbH Un -ternehmensgruppe TÜV Thüringen zur Qua -litätsmanagement-Beauftragten qualifizieren.Seit der Gründung im Jahr 1991 war sie dieeinhundertausendste Teil neh merin, welcheTÜV Akademie GmbH Unter nehmensgrup peTÜV Thüringen an verschiedenen Stand orteninsgesamt, unter anderen auch in Berlin, qua-lifizierte. (bo)

Erfurt. Die Europäische Kommission hat denVertrag mit dem Europäischen Informa tions-Zentrum in der Thüringer Staatskanzlei alsTeil des Europe-Direct-Informationsnetz wer-kes um drei Jahre bis zum Jahr 2012 verlän-gert. (bo)

Gotha. Jungunternehmer Heiko Schleip, Ge -schäftsführer der Schleipdruck GmbH, erhieltim Rahmen des ersten Mittelstandsballs desBVMW Kreisverbandes Gotha den Ehrenpreis„Unternehmensnachfolge“ von SchirmherrLandrat Konrad Gießmann (CDU). HeikoSchleip erhält den Preis in Form eines Staf fel -stabes für den von Laudatorin Sabine Wetter -hahn, IHK Gotha, gewürdigten langfristig ge-planten und gelungenen Genera tions wechselder Firma Schleipdruck GmbH Gotha. Initiatordes Mittelstandballes, Otto Eismann, Leiterdes Kreisverbandes Gotha des BVMW, zeigtesich zufrieden mit der Resonanz des erstmalsdurchgeführten Balles, der unter dem Motto„Vor Ihnen ziehe ich meinen Hut“ mit 250Gäs ten aus Wirtschaft und Politik einen rau-schenden Auftakt einer kommenden Traditionwerden kann. (jk)

! www.solarinput.de

Deutschlandweit einmalig ist nun Thüringens Ausbildungskompetenz in der Solarbranche. Anfang Februar startete derBau des künftigen „Thüringer Kompetenzzentrums für Hochtechnologie und Solarwirtschaft“

Wir können ein entscheidendes Wort mit-reden, wenn bundesweit die Maß stäbefür die künftige Solar-Ausbil dung festge-legt werden.

Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz.

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Nachrichten

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Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Rein holz (Mitte) inspizierte Mitte Februar in derJenoptik-Sparte Optische Systeme in Jena Prototypen von „Mini-Laboren“, die nach einemneuen Heißpräge-Verfahren von Kuns tstoffmaterialien hergestellt werden. Links derGeschäfts führer der Jenoptik Laser, Optik, Systeme GmbH, Henry Birner, rechts Jenoptik-Finanzvorstand Frank Einhellinger.

Mit der Technologie können kostengünstig feinste Strukturen im Nan ometerbereich er-zeugt werden (ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters). Anwendungen fin-den solche mikrostrukturierten optischen Komponenten beispielweise in der medizinischenDiagnostik oder der Wirkstoffforschung. Für die Weiterentwicklung dieser Technologie hatdas Land Thü ringen Förde rmittel von mehr als einer halben Million Euro zur Verfügunggestellt. (bo)

In der Jenaer Schott-Villa gab der Vorsitzende des Vorstandes der SCHOTT AG, Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Mitte Januar einen Überblick über 125 Jahre Firmengeschichte desheutigen internationalen Technologiekonzerns und informierte über geplante Aktivitätenzum Firmen jubiläum. 1884 hatte Otto Schott in Jena das „Glastechnische LaboratoriumSCHOTT & Ge nossen“ gegründet.

SCHOTT wird das 125-jährige Bestehen mit zwei großen Jubiläums veranstaltungen am27./28. Juni 2009 in Mainz und am 22. August 2009 in Jena feiern. „Dabei sollen dieMitarbeiter im Mittel punkt stehen, denn sie sind es, die mit ihrer persönlichen Arbeit undLeis tung den größten Beitrag zum Erfolg von SCHOTT leisten“, so Ungeheuer. ImFrühsommer wird SCHOTT dann eine Unternehmenschronik vorlegen, in der dieEntwicklung vom kleinen Glaslabor zum internationalen Techno logie konzern erstmals voll-ständig und umfassend dargestellt wird. (bo)

In der ersten Filiale der Fast-Food-Kette „Rostel's“ präsentierte die Fachfrau für System gas -tro nomie Dana Wohlrath Anfang Februar im Hauptbahnhof in Erfurt frische Bratwurstvom Grill. Die Betreiber haben ein Franchise-Konzept entwickelt, mit dem die OriginalThüringer Brat wurst im In- und Ausland in einer Fast-Food-Kette vermarktet werden soll.Herzstück der Filialen ist ein Hochleistungsgrill, in dem bis zu 1.000 Bratwürste pro Stundegegrillt werden können.

Die erste Fast-Food-Kette für Thüringer Bratwürste startete im Februar 2009 in Erfurt. In2009 sind weitere Rostel´s-Filialen geplant. Ansiedlungen in Großstädten wie Hamburg,Berlin oder Frankfurt sind geplant. Bereits für 2010 sei der Gang ins europäische Auslandvorgesehen. Für die Filialen außerhalb Thüringens sollen die Würste dennoch aus demFreistaat kommen. (bo)

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Der Fachverband Messen und Ausstellungen e.V. (FAMA) verlegte im Dezember2008 seine Geschäftsstelle von Nürnberg nach Erfurt und wählte JOHANN FUCHS-GRUBER (55) zum neuen geschäftsführenden Vorsitzenden. Seit 2002 ist der Diplom-Volkswirt als Vorstand der Messe Erfurt AG, dem zweitgrößten Messestandort derneuen Bundesländer, tätig. Im FAMA, der Bundesorganisation privater und kommu-naler Veranstalter von Messen und Ausstellungen, sind bundesweit etwa 40 Mit -glieder aktiv. Diese organisieren pro Jahr etwa 200 Messen, Ausstellungen und Kon -gresse mit rund sechs Millionen Besuchern und über 40.000 Ausstellern. (bo)

JohannFuchsgruber

MARION BAUER ist neue Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Gera. Sie tratdas Amt am 1. Januar dieses Jahres an, nachdem sie vom Vorstand der Kreis -handwerkerschaft am 19. November 2008 berufen wurde. Bauer ist 48 Jahre alt, ge-bürtige Geraerin, verheiratet und Mutter zweier Kinder. Sie absolvierte ein Studiuman der Finanzfachschule Gotha, das sie als Finanzökonom abschloss. Seit dem 16.November 1993 ist sie als Finanzbuchhalterin für die Kreishandwer kerschaft tätig.In ihrer neuen Funktion hat sie die Geschäftsführung für insgesamt neun Innungenmit zirka 500 Mitgliedsbetrieben inne. (bo)

MarionBauer

Die erste Frau im Amt des Kanzlers einer Thüringer Hochschule ist DR. MARGOT BOCKan der Technischen Universität Ilmenau. Dr. Bock, geboren 1952, studierte nach demAbitur in Ilmenau von 1971 bis 1975 Ingenieurökonomie für Grundstoff industrie ander Bergakademie Freiberg. Anschließend promovierte sie 1981 an der TU Ilmenau,wo sie seit 1984 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Referentin für Bildung an derFakultät für Wirtschaftswissenschaften und Referentin des Rektors tätig war. Sie wirk-te in Prüfungsausschüssen, im Studienausschuss und in einer Berufs kommission mit,war Fakultätsrat und ist seit 2003 Mitglied des Konzils. (bo)

Dr. Margot Bock

Im Unstrut-Hainich-Kreis ist HERMANN KLÖPPNER (55) seit Jahresbeginn Kreisge -schäfts führer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). Der ge-bürtige Heiligenstädter schloss nach seiner Ausbildung zum Elektromechaniker mitAbitur im Jahre 1982 ein Studium als Ingenieur im Bereich Elektro technik ab. Bis1990 war er in dieser Branche tätig und wechselte dann in die Baustoffindustrie. Dorthatte er verschiedene Führungs positionen inne, darunter als Mitglied der Geschäfts -leitung der Dachziegelwerke Pfleiderer GmbH & Co. KG oder als Ver kaufsleiter derCREATON AG. Klöppner ist verheiratet und wandert gern. (bo)

Hermann Klöppner

Der langjährige Top-Manager der Intershop Communications AG DR. LUDGER VOGTwurde bereits Anfang Dezember 2008 zum zweiten Vorstand des Jenaer E-Commerce Unternehmens bestellt. Dr. Vogt, Jahrgang 1960, arbeitet bereits seit 1999bei Intershop. In dieser Zeit bekleidete er internationale Führungspositionen imVertrieb und Projektgeschäft. Im Frühjahr 2007 war Dr. Vogt maßgeblich an derRestrukturierung von Intershop beteiligt. Unter seiner Leitung wurden Pro jekt -umsätze deutlich gesteigert und internationale Vertriebsaktivitäten ausgebaut, sodass das Unternehmen seither stabile Umsätze und Gewinne ausweist. (bo)

Dr. LudgerVogt

Seit Anfang Februar ist DR. MICHAEL KOCH Stiftungsprofessor für Kunststofftechnikan der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Ilmenau. In dieFinanzierung der zunächst auf fünf Jahre angelegten neuen Professur teilen sich dieStiftung für Technologie, Innovation und For schung Thüringen (STIFT), die TUIlmenau, sowie das Kunstsstoffcluster PolymerMat e.V. und dessen Mitgliedsun ter -nehmen. Koch war zuletzt als Geschäftsführer beim Spritzgießma schi nenherstellerFerromatik Milacron, bei Tetra Pak in der Kunststoffdivision und als Vice PresidentTechnology beim kanadischen Spritzgießsystemlieferanten Husky tätig. (bo)

Dr. Michael Koch

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Personalien

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Mit dem Thüringer Forschungspreis 2008 wurde Mitte Januar DR. RER. NAT. ANDRE-AS NEUDECK, stellvertretender Bereichsleiter Forschung und Entwicklung des Tex -til forschungsinstituts Thüringen-Vogtland e.V. (TITV Greiz), für seine Forschungsar -beiten auf dem Gebiet der elektrochemischen und galvanischen Oberflächen mo di fi -zierung von Textilien ausgezeichnet. Mit seinem Team entwickelte er eine Technolo -gie zur Herstellung elektrisch hochleitfähiger Garne. Wegen ihrer textilen Eigen -schaf ten sind solche partiell leitfähigen Strukturen neben funktionieller Bekleidungauch für Elektrotechnik, Mikroelektronik und Sensorik interessant. (bo)

Dr. rer. nat. Andreas Neudeck

MonikaDombrowsky

Seit Jahresbeginn ist MONIKA DOMBROWSKY (46) neue Geschäftsführerin derEisenach Wartburg Region Touristik GmbH und wird nun mit über 20 JahrenBerufserfahrung die Lutherstadt vermarkten. Die Sozialpädagogin stammt aus demRuhr gebiet und hatte bisher die private Agentur Tour de Ruhr GmbH, mit Sitz inDuisburg aufgebaut und geleitet. Daneben war sie viele Jahre Vors tands vorsitzendedes Fachverbandes für Jugendreisen Reisenetz e.V. und gehörte dem Touris -musausschuss des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sowiedem Prüfungsausschuss für Veranstaltungskaufleute der IHK Duisburg an. (bo)

Bei der Neuwahl des Landesvorstandes des Wirtschaftsrates der CDU in Thüringenwurde Anfang November letzten Jahres HEINZ-JÜRGEN KRONBERG als Landesvor -sitzender für zwei weitere Jahre bestätigt. Kronberg, der den ehrenamtlichen Vorsitzdes in Landesverbänden organisierten Unternehmerverbandes bereits seit vierJahren inne hat, ist hauptamtlich geschäftsführender Gesellschafter der business im-puls GmbH - Büro für strategische Beratung in Weimar. Er engagiert sich seit 2000beim Wirtschaftsrat der CDU. Als „Highlight“ seiner bevorstehenden Amtszeit siehtKronberg den „Mitteldeutschen Wirtschaftstag“ im Mai in Erfurt. (bo)

Der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, ROLF OSTERMANN (63) wurde MitteJanuar mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für seine Leis tung als gesellschaft-lich engagierter Unternehmer gewürdigt. Mittlerweile kann der Karosseriebauer -meis ter, der 1966 seine Meisterprüfung ablegte, auf mehr als 35 Jahre ehrenamtli-che Tätigkeit zurückblicken. Als Präsident des Thüringer Hand werkstages undVorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerks kammern steht derzweifache Vater seit 2001 an der Spitze des Wirtschaftsbereiches und ist damit ober-ster Interessenvertreter für mehr als 31.400 Handwerksbetriebe im Freistaat. (bo)

Rolf Ostermann

Thüringens Minister für Bau, Landesentwicklung und Medien, GEROLD WUCHER-PFENNIG (52) ist seit Anfang des Jahres für die nächsten zwei Jahre Vorsitzender derVer kehrsministerkonferenz der Länder. Schwerpunkte unter dem Vorsitz Thürin -gens werden unter anderem die Umsetzung des Masterplans Güterverkehr und Lo -gistik und eines Konjunkturprogramms zur Finanzierung besonders dringlicherSchienen- und Straßenprojekte sowie die Novellierung des Personenbeförde -rungsgesetzes sein. Die Konferenzen finden in der Regel zweimal jährlich statt. Dienächste Konferenz wird am 22./23. April 2009 in Erfurt veranstaltet. (bo)

GeroldWucherpfennig

Seit Anfang Februar hat das BMW-Werk im Süden von Leipzig mit MANFRED ERLA-CHER (53) einen neuen Werksleiter. Bereits seit Jahresbeginn hatte der gebürtigeLandshuter die operative Leitung des Werkes inne. Zuletzt leitete der Vater zweiererwachsener Töchter das BMW Werk München. In Leipzig ist Erlacher nun verant-wortlich für die Produktion der BMW 1er Dreitürer, Coupés und Cabrios sowie derBMW 3er Limousine. Dieses Jahr wird dann noch der BMW X1 als neues Modellhinzukommen. Unter Erlachers Leitung soll zudem bis Ende 2009 das derzeit nochin Bau befindliche neue Presswerk in Betrieb gehen. (bo)

ManfredErlacher

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Personalien

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Heinz-JürgenKronberg

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Wahljahr 2009

In den Jahren 2007 und 2008 gelang esThü ringen erstmals einen ausgeglichenenHaushalt ohne Nettoneuverschuldung ab-zuschließen. Was muss angesichts der kri-sengeschüttelten Zeiten getan werden, die-ses Ergebnis zu wahren und schafft es derFrei staat wie geplant, ab 2010 mit derSchul dentilgung zu beginnen?

Thüringen macht seit 2007 keine neuen Schul -den. Diese Sparsamkeit zahlt sich jetzt aus.2008 konnten wir sogar Rücklagen bilden undkönnen daraus das 2. Konjunkturpaket umset-zen. Deshalb wollen wir auch 2009 ohne neueSchulden auskommen. Außerdem wollen wirein Verschuldungsverbot ab 2010 in die Ver -fassung aufnehmen lassen, das nur durch eingestörtes wirtschaftliches Gleichgewicht oderKatastrophen ausgesetzt werden kann.

2007 und 2008 waren nur in der oberflächli-chen Betrachtung, im inneren Kern ausgegli-chen. Sämtliche Nebenhaushalte des Landessind bis heute nicht offen gelegt. Aus diesemGrunde fordert unsere Partei einen Kassensturzfür Thüringen. Ein ausgeglichener Haushaltkann nur aufgebaut werden, wenn genügendMenschen gut bezahlte Arbeit finden und For -schung, Wissenschaft, Bildung, Dienst leistungund Produktion aufblühen.

Thüringens ostdeutsche Nachbarländer ha-ben in den letzten Jahren eine umfangrei-che Kreisgebiets- und Verwaltungsreformum gesetzt. Sollte der Freistaat Thüringennachziehen, und sollte dies in der kommen-den Legislatur Thema der politischen Agen -da werden?

Welche Veränderungen streben Sie im Falleeiner Regierungsbeteiligung an der kom-menden Thüringer Landesregierung sowohlin der Ressortaufteilung im Kabinett alsauch der öffentlichen Verwaltung insge-samt an?

Die Ressortaufteilung der Landesregierungmuss einer Optimierung der Landesverwaltungin Gänze entsprechen. Ressorts sind anhandvon Wertschöpfungsketten oder Verwal tungs -ketten neu zu ordnen. Ein Teil von Aufgabenkann aus der Landesverwaltung auf öffentlich-rechtliche Träger ausgelagert werden (z.B. Han -delsregister und Insolvenzverwaltung). Der Um -bau muss mit Stärkung der Personal ver tretungeinhergehen.

In Sachsen ist die „Leuchtturmförderung“vor allem der Chip- und Automobilindus triein der anhaltenden Konjunkturschwä chezum ernsthaften wirtschaftlichen und poli-tischen Problem geworden. Welche Aus rich -tung der Förderpolitik ist Ihrer Meinungnach für Thüringen wichtig? Soll te man aus-gewählte Branchen, beispielsweise die So -lar industrie, im Besonderen unterstützen?

Neben der Automobil- und Zulieferindustrieverfügt Thüringen über einen breiten Mix leis -tungsfähiger Branchen: u. a. Solarindustrie,Op tik, Medizintechnik, Ernährungswirtschaft,Lo gistik und Maschinenbau und ist somit we-niger anfällig für Krisen einzelner Wirtschafts -zweige. Für die Zukunftsfähigkeit des Mittel -standes bleibt die Förderung von Forschung,Ent wick lung und Innovation von zentraler Be -deutung.

Wir wollen einen Masterplan für eine Energie -wende als Grundlage für Clusterbildung überStromproduzenten hinaus entwickeln. Deshalbmuss Solarenergie genauso im Fokus stehen,wie Biogasanlagen, Energiepflanzen und Agrar -forstplantagenwirtschaft. Nicht nur Förderungfür eine Branche, sondern Ökonomie und Öko-logie im Verbund sorgen dafür, mehr Energiedezentral und regional zu produzieren und Ar -beitsplätze zu schaffen.

Birgit Diezelstell vertre tendeMinister präsi den tinThüringens, Finanz -ministerin, stell ver tre -tende Vorsit zen deder CDU Thüringen

Bodo RamelowKandidat für dasMinisterpräsidenten-amt der Partei DIE LINKE. Thüringen

In wenigen Monaten wählen die Thüringereinen neuen Landtag. Zu wichtigen The -men für die Zeit nach der Wahl, befragt der

Wirtschaftsspiegel Thüringen die Parteien, diesich dem Votum der Bürger stellen. Es geht umdie Zukunft Thüringens, die vor allem in diesenschwie rigen Zeiten in guten Händen liegenmuss. Zu künftigen Verwaltungsstrukturen undder Finanzpolitik beziehen die Spitzen kan di -daten Stellung.

Wir als Landesregierung haben uns festgelegt:Mit uns gibt es keine Kreisgebietsreform – auchnicht nach dem 30. August 2009. Wir setzenauf freiwillige Zusammenschlüsse, da wo es vorOrt als sinnvoll angesehen wird. Mit der Land -gemeinde haben wir ein zukunftsfähiges Ver -waltungsmodell für den ländlichen Raum ent-wickelt. Unsere Leitmotive sind ‚Thüringenschlank, stark und bürgernah’ sowie ‚DerFreistaat als Dienstleister’.

Diese Fragen stellen sich derzeit nicht. Die Lan -desregierung wird ihr Arbeitsprogramm bis zum30. August 2009 planmäßig abarbeiten (u. a.Bildungsinvestitionen, Fachkräftesicherung,Klimaschutzstrategie). Daneben gilt es, einenerfolgreichen Wahlkampf unter der Führungvon Dieter Althaus zu bestreiten. UnsereSchwer punkte bleiben: Familie, Bildung, Arbeit.Die Verwaltungsstrukturen folgen dabei denInhalten.

WIRTSCHAFTSSPIEGEL Parteien-CheckThüringer Landtagswahl 2009: Parteien und ihre Lösungen

! !www.cdu-thueringen.de www.die-linke-thueringen.de

Der Verwaltungsaufbau sollte nur noch zweistu-fig und die Verwaltungsräume so abgestimmtsein, dass in jedem entstehenden Verwaltungs -gebiet alle Strukturen einmal vorhanden sind.Sämtliche Strukturen der Da seins vorsorge und -fürsorge müssen ausreichend präsent sein. Wirschla gen flä chendeckend Bürger-Service-Bürosvor. Für die gewerbliche Wirtschaft jeder Regiondas Prinzip einer Wirt schafts förderungs ab tei -lung, die als One-Stopp-Center funktioniert.

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Wahljahr 2009

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Christoph MatschieSpitzenkandidat Thüringer SPD

Uwe BarthMdB und Landes-vor sitzender derFDP Thüringen

Dr. Frank AugstenLandessprecher vonBÜNDNIS 90 / DIEGRÜNEN Thüringen

Teil 2: „Werden sich Strukturen ändern?“

! ! !www.spd-thueringen.de www.fdp-thueringen.de www.gruene-thueringen.de

Thüringens ausgeglichene Landeshaushalte derJahre 2007 und 2008 waren das Resul tat wirt-schaftlichen Wachstums und der Mehr wert -steuer erhöhung. Ange sichts der gegenwärtigenKonjunkturkrise aber ist nicht zu erwarten, dassdas Land ab dem Jahr 2010 seine Schulden til-gen kann. Um die Schulden zu begrenzen, brau-chen wir wirtschaftlichen Erfolg, eine strengeAusgabendisziplin und die Straffung der öffent-lichen Verwaltung.

Für den ausgeglichenen Haushalt kann dieLandesregierung wenig dank der Weltwirt -schafts lage der vergangenen zwei Jahre. Diehat sich dramatisch gewandelt. Die Haus -haltspolitik muss konjunkturunabhängiger wer-den. Wir haben kein Einnahme- sondern einAusgabeproblem. Der Staat muss sich aufKernaufgaben konzentrieren und nicht neu ver-schulden. Das Ziel, ab 2010 mit der Tilgung zubeginnen, halten wir aufrecht.

Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN steht dieVor sorge für die künftigen Generationen obenauf der Agenda. Das schließt vor allem die fis-kalische und wirtschaftliche Zu kunfts fähig -keit der Gesellschaft ein. Das bedeutet diebaldmöglichste Schuldentil gung. Die kritik-würdige wirt schaftspoliti sche Aus richtung derLandesre gierung lässt befürchten, dass Thü -rin gen 2010 nicht mit der Schul dentilgungbeginnen können wird.

Thüringen braucht eine umfassende Verwal -tungs- und Gebietsreform. Der Freistaat verliertjährlich zirka 20.000 Ein wohner; alle fünf Jahreeinen Land kreis. Wenn wir jetzt nicht handeln,müssen immer weniger Menschen gleich blei-bend teure Strukturen bezahlen. In den nächs -ten Jahren gehen überdurchschnittlich viele öf-fentliche Bedienstete in den Ruhestand. DiesePhase müssen wir nutzen und den Umbau sozial -verträglich organisieren.

Effiziente Strukturen sind notwendige Vor aus -setzungen für eine bürgerfreundliche Ver -waltung. Die Erfahrungen in anderen Län dernzeigen, dass nicht jedes Ziel erreicht wurde. Wirmüssen Zusam men arbeit der Kreise und Kom -munen freiwillig vertiefen. Vor Ort weiß manviel besser, wo eine Zusam menarbeit Erfolg ver-spricht. Mini-Kreise machen ebenso wenig Sinnwie Großkreise, mit denen sich niemand iden-tifizieren kann.

Eine Kreisgebiets- und Verwaltungsreform inThüringen ist dringend erforderlich, um die öf-fentlichen Kosten in den Griff zu bekommen.Die Kahlschlagpolitik der Landesregie rungwie bei den Umwelt- und Forstämtern oderbei der Kultur lehnen wir ab. Neben Kosten -einsparungen müssen die Bedürfnisse derBürgerinnen und Bürger, aber auch der Unter -nehmen – im Sinne von Nachhaltigkeit – imVordergrund der Reformen stehen.

Die Thüringer SPD wird in Regierungs ver ant -wor tung die Landesverwaltung straffen undmehr Aufgaben auf die kommunale Ebeneübertragen. Dazu ist es notwendig, eine umfas-sende Verwaltungs- und Gebietsreform aus ei-nem Guss durchzuführen und die Kommunenzu stärken. Denn: Leistungsfähige Städte, Ge -meinden und Landkreise garantieren kurze We -ge und bessere Dienstleistungen für Bürger so-wie einen starken Service für Unternehmen.

Das Ressort‚ Bau, Landesentwicklung und Me -dien‚ welches (als ‚Ministerium für Bau undVerkehr‘) ausschließlich zur Versorgung einesMitglieds der Landesregierung geschaffen wur-de, wird abgeschafft. Die Thüringer FDP sprichtsich ebenso für die Abschaffung des Landes -verwaltungsamtes aus.

Das Schaffen und die Umgestaltung vonMinisterien, um regierungsnahe Personen mitPosten zu versorgen, muss ein Ende haben.Das gilt auch für das fachlich fatale Per so -nenkarussell bei Staats sek re tären. Zum Zu -schnitt der Ministerien und der öffentlichenVerwaltung, wie dem Lan des ver wal tungs amt,bedarf es einer Stärken-Schwä chen-Chancen-Risiko-Analyse (SWOT), die durch unabhängi-ge Gutachter zu besetzen ist.

Wir wollen eine Grundförderung erhalten – wiedie Investitionszulage. Sie ist unbürokratischund auch kleineren Firmen zugänglich. Für dar-über hinausgehende Förderung wollen wir mitWirtschaftsverbänden und Wissenschaftlern ei-nen Zukunftsatlas für Thüringen erstellen, indem die dynamischsten Branchen besondersberücksichtigt werden. Damit wollen wir denkünf tigen Fachkräftebedarf aufzeigen und Aus -bildung gezielt steuern.

Auch in einer Krise ist das Motto ‚Stärken stär-ken‘ richtig. In Thüringen gibt es starke Ak teu-re, neben der Solarbranche und dem Au to -mobilbau gehö ren dazu auch die Optik und dieBio tech nologie. Staatliche Förde rungen, z.B.Starthilfen, die wegen mangeln den Ei g en ka -pitals oft nötig und richtig sind. Keinesfalls darfder Staat durch Beteili gungen oder ähnlichesdauerhaft unwirtschaftliche Produktionen sub-ventionieren.

Wir haben die starke wirtschaftspolitischeAus richtung der Landesregierung auf den Ex -port immer kritisiert. Die Krise zeigt, dass bin -nen marktorientierte KMU und regionale Wirt -schaftskreisläufe Basis wenig anfälligeStruk turen sind. Sie wollen wir besonders för-dern. Als Protago nis ten drängender Fragender Zeit, wie Klima schutz und zukunftsfähigeEnergieversor gung, setzen wir auf erneu er -bare Energien, Effizienz und Einsparung.

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In keinem Haushalt, in keinem Auto und inkeinem Unternehmen kann auf den Einsatzvon Kunststoffen in allen Formen und Farbenverzichtet werden. In den vergangenen Jah -ren hat sich der Trend immer mehr dahin ent-wickelt, dass Kunst stoffe andere Materialienwie Holz, Metall oder Keramik ersetzt haben.Im Auto mo bil- und Fahrzeugbau beispiels-weise werden vermehrt hochfeste, abergleichzeitig auch leichte Bauteile verwendet.Anfor derungen, die moderne Kuns tstoffe er-füllen können.

Im Bereich der Lebensmittel haben sichKunststoffe aufgrund ihrer vielfältigenEigenschaften durchgesetzt. Neben derLeichtigkeit haben auch hygienische As -pekte hier eine entscheidende Rolle ge-spielt. So erlauben es moderne Hightech-Folien, dass zwar Luft aus einer geschlos-senen Verpackung entweichen, von außenaber nicht eindringen kann. Konser vierteLebensmittel bleiben so länger haltbar.Auch der Maschinen- und An lagen bau,einst klassischer Bereich für den Einsatzvon Metallen, hat sich neu ausgerichtetund nutzt nun neue Mate rialien. Hier sindbesonders Unter neh men, die sich auf er-neuerbare Ener gien spezialisiert haben,weit vorn. Wind kraft anlagen, wie sie un-

ter anderem von der SINOI GmbH inNordhausen gefertigt wer den, kommenohne geeignete Werk stoffe nicht aus. DieRotorblätter mit einem Durchmesser vonmehr als einhundert Metern müssen dau-erhaft fest und dennoch leicht, in derFormgebung einfach zu bearbeiten undsowohl in der Produktion, als auch in derAnwendung wirtschaftlich sein. Ohne denEinsatz faserverstärkter Kunststoffe wärendiese Anforderungen nicht zu erfüllen.Ent wickelt werden solche innovativen

Materialien unter anderem im Thü rin -gischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung TITK in Rudolstadt. Wissen -schaft ler, Laboranten und technischeMit ar beiter arbeiten auf den GebietenStruk tur polymere, Verbundwerkstoffe,Funktions polymere und Polymere Nano -technologie und verschaffen Kunststoffenein breiteres Anwendungsspektrum.

Auch die Technische Universität Ilmenauist ein anerkannter Forschungsstandort imBereich moderner Kunststoffe. Zur Un -termauerung dieser Stellung wurde kürz-lich eine Stiftungsprofessur „Kunststoff -technik“ eingerichtet. „Mit der neuenPro fessur erweitert die Universität erneutihr Forschungsprofil um ein zukunfts-trächtiges Gebiet“, freute sich der Rektorder TU Ilmenau, Professor Peter Scharff,anlässlich der Unterzeichnung des Dienst -vertrages. Mit Dr. Michael Koch, dem

neu en Stiftungsprofessorfür Kunst stoff technik, seiein erfahrener Praktikeraus der Kunststoff bran -che gewonnen worden.Die Ein rich tung des neu-en Lehr- und Forschungs -gebiets wur de gemein-sam von der Thüringer

Kunst stoff in dus trie und der TU Il menauinitiiert sowie von der Stiftung für Tech -nologie, Innovation und Forschung Thü -ringen (STIFT) unterstützt.

Die Wichtigkeit von weiteren Forschungs -leistungen auf diesem Gebiet gründet sichauch in den Zahlen, welche der Indus -triezweig vorlegen kann. „Die Branche ist

Thüringer Kunststoffe – Eine Welt der Vielfalt

Kunststoffe

Mit der neuen Pro fessur erweitert dieUniversität erneut ihr Forschungs profil.

Prof. Peter Scharff, Rektor TU Ilmenau

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in den letzten Jahren gewachsen und ge-diehen mit Umsatzsteigerungen um diezehn Prozent, je nach Konjunkturlage“,beschreibt Victoria Ringleb, Geschäfts -führerin des PolymerMat e.V., die Ge -schäfts lage der vergangenen Jahre. DieKunststoffindustrie gehört zu den wachs-tumsstärksten Branchen Deutschlands.Mit einem 2008 erzielten Jahresumsatzvon 2,2 Milliarden Euro und mehr als11.500 Beschäftigten trägt sie auch in Thü -ringen erheblich zur wirtschaftlichenEntwicklung bei.

Die Thüringer Unternehmen sind zumüberwiegenden Teil Zulieferer für den

Fahr zeug- und Maschinenbau, die Elek -tro technik, die Medizintechnik, die Mess-,Steuer- und Regelungstechnik und dieBauindustrie. Um all diesen Kunden undderen Anforderungen gerecht zu werden,richten die Hersteller und Verarbeiter vonKunststoffen in Thüringen ihren Blick ver-stärkt auf so genannte Biopolymere. Stattdes synthetisch aus dem Rohstoff Erdölgewonnenen Kunststoffes, werden diePolymerketten hier aus nachwachsendenRohstoffen gewonnen. Eine nicht neue,aber dennoch innovative Möglich keit,neue Wege zu gehen. Momentan aller-dings sind Biopolymere noch zu teuer, alsdass sie synthetische Kunststoffe ersetzenkönnten. „Das Interessante ist, dass sienicht nur für Nischenprodukte bestimmtsind, sondern auch für Massen produkte“,meint Victoria Ringleb. Dies hätte natür-

lich zur Folge, dass nicht nur mit steigen-den Pro duktionsmengen die Preise sin-ken, sondern dass auch immer wiederneue Verwendungsmöglichkeiten undEin satz gebiete gefunden werden. Ganzan dere Aufgaben für Kunststoffe kannsich Matthias Grafe, Geschäftsführer derGrafe-Gruppe aus Blankenhain, vorstel-len. „Wir sollten weg davon, mit Öl dieAutos zu betreiben, sondern daraus erstKunststoffe herstellen und diesen dann alsEnergie träger nutzen. Mit Blick auf dieEnergie bilanz wäre das sinnvoll, ist aberleider politisch nicht gewollt“, meintGrafe, dessen Unternehmen sich auf dieHerstellung von Farbpigmenten zur Ein -

färbung von Kunststoffenspezialisiert hat.

Auch hat Grafe ein Prob -lem damit, dass Kunst -stoffe vielfach recyceltwerden. Hier bei werden,so sieht er es, zuviel Auf -wand und Energie einge-

setzt, was die Be lastungen für die Um weltdeutlich erhöht. Logisch und vernünftigsei es, verbrauchten Kunststoff als Ener -gie träger zu verwenden. Davor aber sol lendie Kunststoffe möglichst lang ihre primä-re Aufgabe erfüllen. Und das nicht nur inThüringen. Viele Unter nehmen habensich in den vergangenen Jahren Absatz -märk te im Ausland gesichert. Zu wich -tigen Ausfuhr gütern gehören Kunst stoff -tafeln, -platten, -folien, -bänder und-streifen. Die Stand ort vor züge des Frei -staates haben dagegen aber auch vieleaus ländische Investoren überzeugt. Siekommen aus der Schweiz, den USA, denNiederlanden, Belgien, Fran k reich, Ital -ien, Großbritannien oder Fin n land. DamitUnternehmen der Kunst stoff branche pas-sendes Personal finden, setzten Thürin -gen und die hier ansässigen Hersteller auf

Qualifikation: Junge Fach kräfte erhalteneine fundierte theoretische und praktischeAusbildung. Zudem fördert Thüringen ge-zielt Ausbildungs ver bünde: Unternehmenund Berufsbil dungs einrichtungen schlie-ßen sich re gi onal zusammen, um die Zahlder Aus bildungsplätze zu erhöhen undZusatz qualifikationen anzubieten. DieHoch schulen im Freistaat setzen die Thü -ringer Technologietradition fort, indem sieIngenieure in verschiedenen Fach rich -tungen rund um das Thema Kuns t stoffeausbilden. An sechs Univer si täten undHochschulen wählen Studenten unter vie-len technischen Studiengängen, zumBeispiel Maschinenbau, Elektrotech nik,Informationstechnik, Informatik, Me cha -tronik oder Werkstoffwissenschaften.Rund 40 Prozent der Studenten studierenFachrichtungen, die für die Kunststoff -bran che relevant sind. So bieten die Fried -rich-Schiller-Universität in Jena, die TUIlmenau und die Bauhaus-UniversitätWeimar gemeinsam den Stu dien gang„Werkstoffwissenschaft / Material wis sen -schaft“ an. An der FH Schmal kal den undder FH Jena können angehende In ge nieu -re die Vertiefungsrichtung „Kunst stoff -tech nik“ wählen. Die Thüringer Berufs -akademie (BA) in Eisenach offeriert eineIngenieur aus bildung mit dem Schwer -punkt „Kunst stoff technik“. Die Ausbil -dungs inhalte orientieren sich dabei anden aktuellen Bedürfnissen der Branche.

Da die Branche überwiegend mittelstän-disch geprägt und vor allem noch jung ist,schaffen es viele der Unternehmen, auchin den momentan schwierigen Zeiten fle-xibel auf den Märkten zu bestehen. Mit ih-ren Innovationen können sie schnell undzielsicher die Anforderungen ihrer Kun -den umsetzen und haben so die Chance,gestärkt in die Phase des nächs ten Auf -schwungs starten zu kö nnen. (su)

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Die Branche ist in den letzten Jahren gewachsen und gediehen.

Victoria Ringleb,

Geschäftsführerin PolymerMat e.V.

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Titelthema

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Titelthema

Präzision und Qualität aus einer HandDurch Vielseitigkeit, Präzision und Zuver -läs sigkeit hat sich der Werkzeugbau Win -ter stein zu einem wichtigen Baustein derMetallverarbeitung in Thüringen entwi -ckelt. Seit vielen Jahren beweist das Un -ternehmen seine Stärken im Fräsen, Dre -hen, Erodieren und im Formenbau.

Der Werkzeugbau Winterstein hat sich da-bei auf den Bau von Werkzeugen und For -men für die kunststoffverarbeitende In -dus trie spezialisiert und fertigt sowohlein fache als auch hochkomplexe Druck-

und Spritzgussformen in Spitzenqualität.Der hochmodern eingerichtete und konti-nuierlich ausgebaute Maschinenpark er-laubt es, Werkzeuge und Formen in Ge -wichtsklassen von 50 Kilogramm bis zuvier Tonnen zu fertigen. Auch Blasformenfür Hohlkörper sowie Stanz-, Schnitt- undUmformwerkzeuge gehören zum Tätig -keits bereich. Die modernen Maschinenbestimmen das Bild der Produktion undermöglichen größtmögliche Flexibilitätbei allen Bear beitungs for men. Auch Mate -rialien wie Alu minium, Ma gne sium, Gra -

phit oder Hartmetall lassen sich verarbei-ten. Die Fräszentren werden sowohl fürdie Bear beitung von Formplatten und Ein -sätzen der Werkzeuge, als auch für dieHer stel lung von Frästeilen in Kleinserienoder Elektroden für die Erosion einge-setzt. Drehteile können bis zu einerSpitzen weite von 3000 Milli metern bear-beitet werden. An Senkerodiermaschinenkönnen unterschiedlichste Oberflächen -struk turen, je nach Wunsch der Kunden,erzielt werden. Mit Drahterodier maschi -nen lassen sich Kupferelektroden sowie fi-ligrane Einsätze oder Schnittstempel an-fertigen.

Kontakt

Werkzeugbau Winterstein GmbH & Co. KGBahnhofstraße 9D-96529 Mengersgereuth-Hämmern Tel.: +49 (0) 3675 - 746363 Fax: +49 (0) 3675 - 806235 E-Mail: [email protected]: www.wzb-winterstein.de

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Dr. Michael Koch ist neuer Stiftungs pro -fessor für Kunststofftechnik an der Tech -nischen Universität Ilmenau. Er nahm En de Januar seine Tätigkeit an der Uni ver -sität auf. „Mit der neuen Professur erwei-tert die Universität erneut ihr Forschungs -profil um ein zukunftsträchtiges Gebiet“,so der Rektor der TU Ilmenau, ProfessorPeter Scharff, anlässlich der Unter zeich -nung des Dienstvertrages. „Wir freuen

uns, dass wir mit Dr. Michael Koch einenerfahrenen Praktiker aus der Kunst stoff -branche gewinnen konnten.“

Die neue Stiftungsprofessur soll einenwichtigen Beitrag dafür leisten, den Be -darf an Forschung und Entwicklung künf-tig besser decken zu können. Das neueLehr- und For schungs g ebiet wurde ge-meinsam von der Thüringer Kunststoff -

Stiftungsprofessur „Kunststofftechnik“der TU Ilmenau besetzt

industrie und der TU Ilmenau initiiert so-wie von der Stif tung für Technologie,Innovation und For schung Thüringen(STIFT) unterstützt. In die Finanzierungder zunächst auf fünf Jahre angelegtenund an der Fakultät für Maschinenbau an-gesiedelten Professur teilen sich dieSTIFT, die TU Ilmenau sowie das Kunst -stoffcluster PolymerMat e.V. und dessenMitgliedsunternehmen GRAFE AdvancedPolymers GmbH, PVT PlastverarbeitungThüringen GmbH, Schmuhl Faser ver -bund technik GmbH & Co. KG und OMPGOstthüringische Materialprüfgesellschaftfür Textil- und Kunststoffe mbh.

Dr. Michael Koch war zuletzt als Ge -schäfts führer beim Spritzgießmaschi nen -hersteller Ferromatik Milacron, bei TetraPak in der Kunststoffdivision und als VicePresident Technology beim kanadischenSpritzgießsystemlieferanten Hus ky tätig.Er hat viele Jahre beim PET Flaschen blas -anlagenhersteller Krupp Corpoplast gear-beitet. Er ist Ex perte in der Spritzgieß-,Extrus ions- und Blasformtechnologie, In -haber von Paten ten und Verfasser zahlrei-cher Veröffent lich ungen. Seine Er fahrungin Unternehmensführung, Ver trieb undim FuE-Bereich will er nun in Ilmenau ein-bringen. (su)

Dekan der Fakultät Maschinenbau, Prof. Kurtz, Prof. Koch und Rektor Prof. Scharff

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te Umgang mit den Mit arbeitern – täglichePraxis für ISK.

Ein weiterer interessanter Geschäfts be -reich ist der zertifizierte Rework-Service.Im Falle von auftretenden Rekla ma tionenbei Kunden oder deren Liefe ranten führtISK das gesamte Störfall ma nagement pro-fessionell durch. Dazu zählt auch Con tain -ment-Prüfung mit der Be reit stellung desgesamten Equipments und standardisier-ter Dokumentation. Die se Dienste habenbereits Firmen aus Thüringen, Bayern, Ba -den-Württemberg, Nieder sachen, Tsche -chien und Ungarn in Anspruch genom-men.

Die momentane wirtschaftliche Lagenutzt der Personaldienstleister ISK dazu,interne Prozesse zu überprüfen, zu stabi-liseren und zu verbessern. Es werden ver-stärkt im Zusammenspiel mit der Agenturfür Arbeit Qualifizierungen für alle Be -schäf tigten umgesetzt. ISK wird so ge-stärkt den künftigen Anforderungen anZeitarbeit und Personaldienstleistungenbegegnen.

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Thüringen

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Regionale Nähe schafft Flexibilität für den MittelstandDie Wirtschaft lebt vom Mittelstand und derMittelstand lebt von seinem Personal. DieAngestellten sind der Anker eines Unterneh -mens. Doch gerade in wirt schaft lich stürmi-schen Zeiten erwartet und benötigt vor allemder Mittelstand Flexibilität. Hier besteht fürviele kleine Firmen jedoch die Schwierigkeit,in kurzer Zeit auf die Veränderungen der Auf -tragslage zu reagieren.

Personaldienstleister wie ISK Industrie-Service Krebs aus Sonneberg leisten denUnternehmen dabei Hilfe und unterstüt-zen sie bei der gezielten Auswahl, zeitna-her Beschaffung und kundenorientierterSchulung von Mitarbeitern aller Quali fi -kationen, vom Helfer bis zur hoch qualifi-zierten Fachkraft. Bereits seit 1999 verstehtsich ISK als regionaler Per sonal dienst -leister für Hand werk und Industrie. Nichtnur die Zerti fi zierung nach DIN ISO 9001und das Handeln nach einem Qua litäts -manage ment system zeugen von der Qua -lität der Dienst leis tung. Auch zahlreicheStamm kun den vertrauen seit langem demEn ga gement der Personaldisponenten.Der Kunde hat mit ISK einen verlässlichen

An sprechpartner für sein Anliegen undkann so planen, dass die Produktion ohneUn terbrechung läuft. Immer mehr Firmenschätzen die kurzen Reaktionszeiten unddie Flexibilität des PersonaldienstleistersISK. So garantiert das Unternehmen, dassnur 90 Minuten nach der Anfrage die Mit -arbeiter entsendet sind.

Die zur Verfügung gestellten gewerblichenMitarbeiter werden mit Arbeits klei dungund Sicherheits schuhwerk ausgerüstet,erhalten kundenspezifische Einwei sun genund einen Qualiätscheck. Kunden schät-zen diesen Nutzen ebenso wie die Sicher -heit, auch bei Auftrags schwan kun gen na mensgleiches Personal anzufordern.Au ßer dem wird durch Zeitarbeit auchIdeenreichtum in die Firmen eingebracht.So entsteht durch Zeitarbeit Mehr wert fürdie Unternehmen. ISK In dustrie-ServiceKrebs verfolgt einen gezielten Einsatz derMitarbeiterinnen und Mitar beiter nach ih-ren Fähigkeiten, beteiligt sich an Quali -fikation und Schu lung des Personals.Voraussetzung dafür ist der gute Kun -denbezug, Zuverlässigkeit und der korrek-

Personaldienstleistungen

Control- und Reworkservice

Vermittlung, Beratung

Lohnauftragsfertigung

KontaktISK Industrie-Service Krebs OHG F.-Engels-Str. 116, D-96515 Sonneberg Tel.: +49 (0) 36 75 - 42 29 45Fax: +49 (0) 36 75 - 42 29 43 Hammermühlenweg 1, D-96317 KronachTel.: +49 (0) 9261 - 50 68 75Fax: +49 (0) 9261 - 50 68 78E-Mail: [email protected]: www.iskonline.de

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Abnehmer. Und hier weiß Matthias Grafezu berichten, dass der Trend bei der Farbeder Innenausstattung der Fahrzeuge eherhin zu einem dunklen Schokobraun geht,nachdem bisher eher helle Beige-Töne im

Trend lagen. Rund 8000 Mal im Jahr kom-men die Kunden auf ihn zu und bitten umdie Zusendung eines Musters. Aus etwa3000 Mustern wird auch ein Auftrag gene-riert: „Man merkt es in der momentanen

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Titelthema

„Ein Mittelständler ist gut in ländlichen Regionen aufgehoben, denn in kleinen Strukturen gehtvieles einfacher“, sagt Matthias Grafe, Geschäftsführer der GRAFE Advanced Polymers GmbH.Seit er mit seinem Unternehmen von Jena nach Blankenhain zog, weiß er, wovon er spricht.

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Farbtupfer aus Thüringen

Matthias Grafe weiß, wo in den nächstenJahren die Trends liegen. Der Geschäfts -führer des gleichnamigen Kunststoff ver -arbeiters aus Blankenhain kann beobach-ten, worauf seine Kunden besonderenWert legen. Sein Unternehmen, das er zu-sammen mit seinen drei Brüdern führt,wurde 1991 in Jena gegründet. EinigeJahre später verlagerte er den Sitz des Pro -duzenten nach Blankenhain und fertigtdort im Auf trag verschiedener Unter neh -men Farbpig men te, die Kunststoff gra nu -laten beigemischt werden, um diese ein-zu färben. Er erklärt die Aufgaben seinesUn terneh mens am einfachen Beispiel ei-nes Spiel zeug autos von Playmobil. „DasFeuer wehr auto soll ein spezielles Rot ha-ben und wir entwickeln hier die Farbenzum Einfärben des Kunststoffes. Das Autobesteht zu 99,5 Prozent aus Rohgranulatund zu 0,5 Prozent aus beigemischtenFarb pigmenten. Wir mischen das Konzen -trat, indem wir Kunststoff aufschmelzen,das Pigment untermischen und dann wie-der zu Granulat machen. Dieses enthält50 Prozent Kunststoff und 50 Prozent Pig -ment, ist also hochkonzentriert. Der End -abnehmer nimmt dann ein Prozent vomKonzentrat und 99 Prozent vom reinenunbehandelten Kunststoff, mischt es zu-sammen, schmilzt es auf und spritzt es inseine Formen.“ Nicht nur in Spielzeugen,sondern auch im Automobilbau findendie gefärbten Kunststoffe von Grafe ihre

Krise sehr deutlich, dass überall nach neu-en Wegen und Produkten gesucht wird.Wegen der gesunkenen Nachfrage ist dieProduktion eher rückläufig, aber in derEntwicklung liegen uns momentan un-glaublich viele Anfragen vor.“

Zum Thema Krise weiß Grafe einiges zuberichten. So habe man im vergangenenJahr in der Kunst stoff branche neben derFinanzkrise auch mit einer Explosion derRohölpreise zu kämpfen gehabt. Die führ-te letztlich auch zu einer nachlassendenNachfrage in der Automobilindustrie, wassich schnell in der Kunststoffindustrie be-merkbar machte. Obwohl der Trend auchin der Automobilindustrie dahin geht, ver-mehrt Kunststoffe einzusetzen, siehtMatt hias Grafe noch weitere Einsatzmög -lichkeiten. „Der Werkstoff Kunststoff hatnoch so viel Entwicklungspotenzial wo erandere Dinge substituiert und ablöst unddeswegen wird diese Industrie auch wei-ter wachsen. Der Kunststoffanteil im Auto -mobil wird steigen. Aber auch in derLand wirtschaft. Denn überall dort, wo we-nig Wasser vorhanden ist, wie in Süd eu -ropa, stehen riesige Anbauflächen unterFol ien.“

Einen anderen Vorteil sieht er auch in derVielfalt der Verwendungsmöglichkeiten.„Kunststoff ist ja sehr teuer. Eine TonneKunststoff kostet etwa 1.500 Euro. DieTonne Stahl liegt bei etwa der Hälfte. Aberaus einer Tonne Kunststoff kann man vielmehr machen als aus Stahl. Man kann ihnleicht in jede Form bringen und er istleichter zu bearbeiten“ erläutert Grafe. Fürdie derzeitig schwierigen Zeiten hat Matt -hias Grafe für die anderen Unter nehmender Branche in Thüringen einige kleinehelfende Hinweise. „Es werden die Unter -nehmen überleben und gestärkt aus derKrise hervorgehen, die eigene Produk tehaben und eigenständig weiterentwickeln.Verlängerte Werkbänke dagegen werdenes schwer haben, weil sie austauschbarsind. Lohnfertiger sind bei sinkenden Ab -sätzen gefährdet und ich denke, ein Un -ternehmen braucht eine eigene Iden titätund eigene Produkte“.

Produkte, wie sie für Grafe und den ge-samten Kunststoffbereich typisch sind.Und typisch heißt, sie sind überall zu fin-den. Egal ob Spielwaren, Verschluss deckeloder Kunststoffflaschen; in jedem Haus -halt finden sich unzählige Beispiele. Undviele, so verrät Matthias Grafe, wurdenmit Pigmenten aus Blankeinhain einge-färbt. (su)

Matthias GrafeGeschäftsführer GRAFEAdvanced Polymers GmbH

! www.grafe.com

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denn die noch recht jungen Betriebe sindsehr modern ausgestattet und flexibel. In -te re ssant sind auch Kunststoffe mit neuenEigenschaften wie elektrischer Leit fä hig -keit.“

Wirtschaftsspiegel: Gibt es denn Produkteaus Thüringen, die man im Alltag findet?Ringleb: „Da sind natürlich die Windräder,die in Thüringen produziert werden. Aberdadurch, dass wir uns eher im Hightech-Bereich bewegen, ist es mit den plasti-schen und gut ansehbaren Beispielen einProblem. Aber zum Beispiel die wichtigenZusätze für Patentflaschenverschlüssevon Bierflaschen und Korken von Spiri -tuosen fla schen werden von der Firma kcdKunst stoffe, Additive und Beratung GmbHin Weimar hergestellt, Steckdosen undKabel zur Datenübertragung und Tele -fonie, wie wir sie heutzutage in jedemHaushalt finden, kommen von der KO-MOS GmbH in Bürgel. Viele von uns ken-nen außerdem die Staubsauger der MarkeOmega. Eine Niederlassung der Omegaelectric GmbH finden wir in Schmölln.Die Handschuh kästen für alle wichtigendeutschen Auto marken wie Mercedes,BMW und Audi kommen aus Ohrdruf vonder Plast ver arbeitung Thüringen GmbH.In Walters hausen bei der Firma SchusterKunst stofftechnik GmbH werden mit Hilfevon innovativen Verfahren (in den Berei -chen Mould Labeling, 2 KomponentenSpritz guss sowie Lackieren und Lasern)hochwertige und dekorative Oberflächenvon Kunststoffteilen und Baugruppen ent-wickelt und produziert. Hier können wiruns auch in den kommenden Jahren aufviele Designs in den Bereichen Automobil,Te le kommunikation, Haushalt und Elek -tro technik freuen. Besonders anspruchs -voll und mit einem großen Ent wick lungs -po tenzial ausgestattet sind die großenFahr zeugteile, die bei der Firma SchmuhlFaserverbundtechnik GmbH aus Verbund -werkstoffen hergestel lt werden. Denn in-zwischen ist es möglich, ganze (!) Fahrer -kabinen zum Bei spiel für Mobil krane vonLiebherr aus Faser verbunden unter Ver -zicht auf Stahl zu fertigen.

Wirtschaftsspiegel: Öl ist die Grundlage fürKunststoffe. Aber Öl wird immer teurer undknapper. Wie geht die Industrie mit diesemThema um?

Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft Seit fast drei Jahren leitet Victoria Ringleb das Kunststoffcluster PolymerMat e.V. Es ist dasNetzwerk der kunststoffherstellenden und -verarbeitenden Unternehmen Thürin gens. Es bil-det eine Partnerschaft zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung. Das Ziel des Clustersist die kontinuierliche Entwicklung der Kunststoffindustrie entlang der Wertschöpfungskette.

Wirtschaftsspiegel: Wodurch zeichnet sichdie Kunststoffindustrie in Thüringen aus?Ringleb: „Sie zeichnet sich durch ein kon-tinuierliches Wachstum in den vergange-nen 20 Jahren aus, obwohl Thü rin gen bisdahin kein klassischer Kunst stoff-Standortwie beispielsweise Nordrhein-Westfalenoder der Schwarz wald war. Oder andersherum ausgedrückt: Optik und Auto mo -bilbau können eher als traditionelle In -dus trien Thürin gens gelten. Anders dieKunststoff in dus trie: Außer dem traditio-nellen Kunst stoffstandort Rudolstadt mitdem Che mie faserkombinat gab es vor 20Ja hren fast nur viele kleine Werkzeug-und For menbauer und Spritzgießer ohneeine wesentliche Strukturbedeutung. Dasist darin begründet, dass viele kleine Un -ter nehmen dort angesiedelt waren, wofrüher die Holzverarbeitung war. Dortwurde Holz verwertet, bis der Werkstoffnicht mehr nachgefragt wurde und dieUnter nehmen in den Bereich Kunst stoffgegangen sind. Das ist aber auch einGrund für die dynamische Entwick lungder Bran che.“

Wirtschaftsspiegel: Wie hat sich die Branchein den letzten Jahren entwickelt?Ringleb: „Die Kunst stoffindustrie ist in denletzten Jahren gewachsen und gediehenmit Um satzsteigerungen um die zehn Pro -zent, je nach Konjunkturlage. Auffällig ander Branche ist die sehr gute Infra strukturrundherum. Wissenschaft liche Einrich -tun gen, wirtschaftsnahe For schung undGrundlagenforschung finden sich überallim Land. In ihren Schwer punkten sind die-se komplementär und ergänzen sich gut.“

Wirtschaftsspiegel: Wohin soll sich die Bran -che in den nächsten Jahren entwickeln?Ringleb: „Man kann sagen, wir möchten soetwas wie die Marke ‚Hightech Kunst -stoffland Thüringen‘ etablieren, weil inder Entwicklung und Herstellung komple-xer und anspruchsvoller Anwendungen inden Hightech-Märkten große Markt po ten -ziale für unsere Betriebe liegen. In denkommenden Jahren wird die Reise zurEnergiewirtschaft und Medizintechnik ge-hen, ohne unsere traditionellen Ab neh -merbranchen wie Lebensmittelver pack -ungen, Bauwirtschaft und Auto mo bil in-dustrie aus den Augen zu verlieren. Da istgerade in Thüringen noch viel Potenzial,

Victoria RinglebGeschäftsführerin PolymerMat e.V.

! www.polymermat.de

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Ringleb: „Nachwachsende Rohstoffe undBiopolymere sind ein ganz großes Thema.Während in der Verarbeitung das Zu -kunftsthema die Energie ist, sind es in derKunststofferzeugung die Biopoly mere undPolymere aus nachwachsenden Roh stof -fen. Durch die weitere Vermin de rung derweltweiten Ressourcen ist die Suche, Ent -wicklung und Sicher stel lung von alternati-ven Materia lien unabdingbar. Thüringenverfügt über exzel lente Kompetenzen inder Biopoly mer -Forschung, der Material -aufbereitung und Bereitstellung und überzahlreiche Unternehmen aus allen Kunst -stoffver arbeitungstechnologien. Jedochbesteht aufgrund der historisch gewachse-nen markt beherrschenden Stellung derpetrolbasierenden Kunststoffe und derenausgereiften Eigenschaftsprofilen derzeiteine Akzeptanzschwelle bei Produkt ent -wick lern und Kunststoffverarbeitern zumEin satz von Biopolymeren. Diese gilt es zuüber winden, um die werkstoffliche Zu -kunft zu sichern und erfolgreich im globa-len Wettbewerb zu bestehen.“

Wirtschaftsspiegel: Warum haben sich dieBiopolymere bisher noch nicht durchgesetzt?Ringleb: „Momentan sind Biopolymerenoch zu teuer. Außerdem sollen sie künf-tig nicht nur für Nischen- sondern auchfür Massenprodukte bestimmt sein. Wirmüssen einfach nur weiter daran for-schen. Man kann Bio polymere genau soverwenden wie synthetisch hergestellteKunststoffe, das wissen manchmal dieVer arbeiter gar nicht. Erst durch den An -stieg des Ölpreises sind die Bio poly mereetwas mehr ins Bewusstsein gerückt.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE SASCHA UTHE

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+++ Kunststoff in Kürze +++

Kunststoffspezialist erweitert Produktion

Der Kunststoffspezialist Ifert PlasticsTech nologies aus Schweina bei Bad Lie -ben stein erweitert seine Produktion. Da -zu investiert das Unternehmen rund850.000 Euro und schafft fünf neue Ar -beitsplätze. Das Thü ringer Wirtschafts -ministerium unterstützt das Vorhabenmit 136.000 Euro.

Ifert Plas tics Techno logies, im Jahr 2005aus dem seit 1928 bestehenden Fa -milien betrieb Valtin If fert und Sohn her-vorgegangen, produziert mit derzeit 33Be schäf tigten Kunst stofferzeugnisse vor -wie gend für den Au to mobilbau. Die Pro -dukt palette umfasst Re flektoren, Design -teile, Linsen und Be fes tigungsteile austechnischen Kunststoffen sowie Kunst -stoffum man telungen von Metallteilen.Als besonderes Fertigungsverfahren bie-tet das Un ternehmen seinen Kunden dieVa ku um metallisierung von Kunst stoff -teilen. Ifert hat insgesamt bisher knapp3,5 Mil lionen Euro in Schweina inve-stiert. (su)

Bauhaus-Universität gewinnt Preis

Vom 14.–17. Januar 2009 wurden auf derjährlich in den USA stattfindenden inter-nationalen Konferenz mit angeschlosse-ner Industriemesse „Compo sites + Poly -con“ die neuesten Innovati onen undProdukte im Verbundbau und im kunst-stoffverarbeitenden Sek tor vorgestellt.Im Rahmen der Preis verleihung in Tam -pa, Florida, erhielt die Professur fürHolz- und Mauer werks bau der Bauhaus-Universität Wei mar für ihren Beitrag„Structural Behavior of Hybrid Timber-Composite Beams“ den von der R.J.Marshall Company gestifteten „BestTech nical Paper Award for Design andTesting 2009“ der American CompositesManu facturers Association (ACMA). In -halt des prämierten Beitrages war dieVor stellung eines an der Professur Holz-und Mauerwerksbau der Bau haus-Uni -versität entwickelten innovativen Ver -bund sys tems aus Polymer beton, faser-verstärkten Kunststoffen und Holz,wel ches sich durch eine hohe Tragfähig -keits steigerung und einfache Hand ha -bung auszeichnet. Dieses neuartigeVerbund system kann vor teilhaft zur ko-stengünstigen Verstär kung von beste-henden stabförmigen Holz kons truk tio -nen eingesetzt werden. (su)

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Medi-Globe Cardioplast GmbH, ein aufdie Herstellung von Medizintechnik-Kom -po nenten aus Kunststoffen spezialisiertesUnternehmen innerhalb der deutsch-ame-rikanischen Medi-Globe Gruppe, wirdkünf tig nicht nur für die eigene Unterneh -mens gruppe Produkte am Standort Son -ne berg herstellen, sondern für Industrie -un ternehmen auf dem gesamten Gebietder Medizintechnik hochwertige, speziellfür den Kunden zugeschnittene Kuns t -stoff teile fertigen.

Mit cirka 25 Mitarbeitern werden derzeitSpritzgusskunststoff-Komponenten (Ther -mo plaste und Elastomere) für medizini-sche Instrumente und Katheter im Bereichder Kardiologie, Gastroen tero lo gie undUrologie produziert. Weiterhin wer den imFirmenverbund für die Kunden komplexemedizinische Schläu che gefertigt und ste-hen darüber hinaus, beginnend im Pro -totypenbau (Stereo-Lithographieverfahrenund Prototypen spritzguss), der Montage,bis zur Rein raum ver packung und Etyle -noxid- Gas sterilisation, alle wesentlichenDienstleis tungen der Medtec Branche zurVerfü gung.

Mit diesem umfassenden Produktangebotbietet Medi-Globe CardioPlast als Zulie fe -rer der Medizintechnikbranche Ferti gungmit System unter einem Dach. ModerneVerarbeitung von Kunststoffen und Sili -konen ist Grundvoraussetzung für ein op-ti males Spritzgussergebnis. Neben denStan dard-Spritzgussverfahren steht dasGas innendruck-Spritzgießverfahren zurVerfügung. Für optimale Spritzguss kom -ponenten legt Medi-Globe Cardio Plaststrenge Maßstäbe an den Werkzeug bauund die Instandhaltung der Spritz guss -werkzeuge. Regelmäßige Kon trol len sowieoptimales Reinraum ma na gement garan-tieren hohe Qualität, niedrige Keimzahlensowie geringe Par ti kel belastung der Pro -

dukte. Das Un ter nehmen fertigt entspre-chend der ISO 13485:2003 und erfüllt seitvielen Jahren die Anforderungen der USFDA für „Good Manufacturing Practice“(GMP). Auf einem rund 5.000 Qua drat -meter großen Areal stehen den Kun den et-wa 800 Quadratmeter Fertigungsflächen(Spritz gießerei mit Reinraum und For -men bau) zur Verfügung.

Medi-Globe CardioPlast blickt auf eine bisin die 50er Jahre zurückreichende Unter -nehmensgeschichte in der Medizin tech nikzurück, die seit Mitte der 70er Jahre mitder Herstellung von komplexen Spritz -guss-Komponenten für die Kardio logieund Herzchirurgie verknüpft ist. Bis heu-te werden Komponenten für Herz-Lungen-Maschinen sowie Kanülen für gefäßchir-urgische Eingriffe produziert, die sowohlnationalen, europäischen sowie Anfor de -rungen der US FDA unterliegen. Im lau-fenden Jahr 2009 wird die Medi-GlobeGruppe weiter in modernste Produktions -technik investieren, nachdem bereits imJahr 2007 und 2008 in den Werkzeugbauam Standort in Sonneberg, mehr als zehnProzent des Umsatzes in neue Fertigungs -technik investiert wurde.

Kunststoff Know-How aus einer Hand

KontaktMedi-Globe CardioPlast GmbHJohann-Nicol-Dorst-Straße 10D-96515 SonnebergTel: +49 (0) 3675 - 469 521 0Fax: +49 (0) 3675 - 469 521 9 E-Mail: [email protected]: www.cardioplast.de

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Fachkompetenz für Hartkunststoffe

Die Produktionspalette der über 1.800Qua dratmeter großen Produktionsflächeumfasst unter anderem die Herstellungund Lieferung von Lufttechnischen Anla -gen oder auch deren Komponenten wiezum Beispiel Ventilatoren, Schalldämpfer,Kanäle und Rohre. Weiterhin stehen auchLuftreinigungsanlagen, Wärmetauscheroder Tropfenabscheider im Portfolio desUnternehmens.

Vollkunststoffwärmetauscher beispiels-weise kommen vor allem in der chemi -schen Industrie, der Galvanik, oder derElek troindustrie zum Einsatz. Sie werdenzur Wärmerückgewinnung aus aggressi-ver Abluft benötigt. Auch zur Abkühlungvon Abgasen oder als Konden sator fürDämpfe in der Chemie und Phar ma indus -trie werden diese Anlagen eingesetzt. AlleWärmetauscher werden aus einem mo du -laren System zusammengebaut. Ihre Grö -ße wird hauptsächlich von den Mas se strö -men und Leistungen bestimmt und nurgeringfügig von den Bau teilen. Aus denWerkstoffen PP oder PVDF gefertigt, kön-

Als mittelständisches Unternehmen mit Sitz auf dem ehemaligen Max hütten ge län de in Unterwellenborn besitzt die S. R. Kunst stofftechnikGmbH langjährige und umfangreiche Erfahrungen in der Her stel lung von Kunststoffanlagenteilen und Apparaten.

nen sie bei Temperaturen von -30 bis +140Grad Celsius arbeiten. Hierbei können biszu 150.000 Normkubikmeter Gas volumenje Stunde bearbeitet werden. Jeder einzel-ne Wärmetauscher wird exakt nach denAnforderungen der Kun den und spezi-fisch für seine Aufgaben produziert.

Weiterhin bietet S.R. Kunststofftechnikauch Anlagen zur Abluftreinigung an.Durch den Einsatz von Abluftwäscher an -lagen können Abluftströme von den ver -schiedensten Schadstoffen gereinigt wer-den. Hierbei handelt es sich in der Regelum gas-, aerosol- oder staubförmigeSchad stoffe sowie auch geruchsintensiveVerun rei ni gungen. Das Reinigungsprinzipstellt sich wie folgt dar: Die Abscheidungund Reini gung der Abluft beruht je nachVer un rei nigung auf der chemischen Ab -sorp tion des Schadstoffes zu einem un-problematisch zu entsorgenden Stoff.

Trop fen abscheider, ebenfalls Bestandteilder Abluftreinigung, sind als Prallflächen -abscheider zur Abtrennung von Flüssig -

keitsteilchen aus Luft und Gasströmenkon zipiert. Einsatzgebiete hierfür sindbeispielsweise die Verfahrenstechnik, Lüf -tungs- und Klimatechnik oder Luft kü h ler.Durch mehrfache Richtungsänderung desflüssigkeitsbeladenen Luft- oder Gas stro -mes treten die Tropfen auf die speziell ge-formten Abscheideprofile. Dort werdensie gesammelt und aus dem Luft- oderGasstrom ausgeschleust.

Auch im Rohrleitungsbau hat sich S.R.Kunststofftechnik in den zurückliegendenJahren einen Namen gemacht. Rohrlei -tungen für Flüssigkeiten und Druckluft,doppelwandige Rohrleitungen für wasser-gefährdende Flüssigkeiten, Absperr- undRegelarmaturen-Schmutzfänger sowiePum pen verschiedener Bauarten undPum penvorbehälter werden angeboten.Letztlich fertigt das Unternehmen auchSchwimmbadtechnik und fertigt nach denWünschen der Kunden Behälter in allenFormen und Größen und liefert dazu auchAbdeckung, Heizung, Strömungs anlageund vieles mehr.

Kontakt

S.R. KunststofftechnikAm Silberberg 7, D-07333 UnterwellenbornTel: +49 (0) 3671 - 63 00 20Fax: +49 (0) 3671 - 63 00 21E-Mail: [email protected]: www.sr-kunststofftechnik.de

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Portrait

Maxime eines Unternehmers mit dem Herzam rechten Fleck. Eigent lich wollte LutzFrisch mann den Familienbe trieb nicht über-nehmen. Heute schmunzelt er darüber. MitLeib und Seele, so sagt er, ist er Unternehmer.Etwas anderes kann er sich nicht mehr vor-stellen. Verant wortung übernehmen, etwasbewegen und auch Mut beweisen – das istsein Metier. Und wer ihn kennt, weiß, dassdas keine leeren Phrasen sind.

Doch wer ist dieser Lutz Frischmann? Seit1995 leitet er die Frischmann Kunststoffe.Momentan befindet sich der Firmensitzan zwei Standorten, dem alten in Saar -grund und dem neuen in Eisfeld. Der Um -zug, der sich bereits über Monate hinwegzieht, ist in vollem Gange. Das fordertdem Chef einiges an Nerven ab. Vor allemjetzt, in Zei ten der Finanz- und Wirt -schafts krise. Aber er hat gelernt, damitum zugehen. Immerhin hat der gelernteFacharbeiter für elektronische Bauele-men te eine Schu le durchlaufen, die nichtimmer ganz einfach war. Am 30. Juni1990 hatte er in seinem Lehrbetrieb, derVEB Mikroe lek tronik in Neuhaus, ausge-lernt. Am nächsten Tag war er arbeitslos.„Irgendetwas musste ich tun. Also bin ich

Planen Gestalten Genießen

in die boomende Versicherungsbrancheeingestiegen“, verrät er. Doch schon da-mals argumentierte Vater Bernd Frisch-mann, dass er im Familienbetrieb, zu die-ser Zeit noch VEB Holz- und Plast ver-ar beitung Saargrund, gebraucht würde.Nach zwei Jahren ließ sich Sohn Lutzüber zeugen. Aber eben noch nicht 100-pro zentig. Nebenbei lief das Versiche -rungs geschäft vorerst mal weiter. „LangeDis kussionen und harte Überzeugungsar-beit hat mein alter Herr geleistet. Also hat-te ich mir gedacht, wenn ich schon einstei-ge, dann gehe ich in den Verkauf. Denndas habe ich gelernt. Doch mein Vater hatmich in die Produktion, ins Drei-Schicht-System, geschickt. Damit ich weiß, wasich mal verkaufen soll“, erinnert sich LutzFrischmann. Schon wenige Monate späterwurde er in den Einkauf versetzt. Dortmach te er sich erst einmal daran verkrus -tete Strukturen aufzuweichen. Das Glei -che probte er wenig später im Verkauf.

War es nun Pech oder Glück, jedenfallsmusste er schon kurze Zeit später denBetriebsleiter vertreten, der für ein Jahrausfiel. „Das war eine extrem harte Zeit.Und ne ben der Arbeit das Studium derBetriebswirtschaft bei der VWA Südthü -ringen. Alles auf der Abendschule. Da hatder Tag morgens um vier begonnen undnachts um elf war Feierabend!“ sagt derUnternehmer, streicht sich über die Haa reund ergänzt: „Nein, das war nicht um-sonst“. Und dann kommt dem gestande-nen Firmenchef ein Lob über die Lippen,das so mancher Seniorchef auch gernevon seinem Nachwuchs hören würde:

„Einer seiner größten Verdienste war, dasser mich einfach hat machen lassen“. Die -ses Vertrauen sollte sich auszahlen. AlsVa ter Bernd 1995 schwer erkrankte, wur-de Sohn Lutz über Nacht zum Ge schäfts -führer. Mit Erfolg!

Es ging im Unternehmen stetig bergauf.1998 rutschte seine Firma erstmals in dieschwarzen Zahlen. Seitdem ist die Farberot nie wieder in den Geschäftsbüchernaufgetaucht. Doch so einfach war dasnicht. Von einstmals 85 war der Mitarbei -ter stamm nach der Wende auf knapp 30ge sunken. Heute hat sich die Mitarbeiter -zahl auf 52 eingepegelt. Und das soll indiesem Jahr auch so bleiben. Dennochgibt es personelle Änderungen, die LutzFrischmann schmerzen. Vater Bernd, derim Hinter grund immer noch mithalf, wirdim April aussteigen. Mutter Hannelore imMai. Dann feiern die beiden ihren 65.Geburts tag. „Sie sind einfach immer dagewesen. Aber ich hoffe einfach mal, dassmeine Mutter auch später immer nochmitmischt“, verrät der agile Juniorchef.

Er schaut gerne nach vorne. Einfach allesbeim Alten belassen, das mag er gar nicht.Die Ansprüche, die er an andere stellt, diewill er auch bei sich erfüllt sehen. Was lagalso näher, als dass er 2005 noch einmalein neues Studium begann! Bis dahin hat-te er recht viele Bauchentscheidungen fürsein Unternehmen getroffen. Doch bei derGrößenordnung des Betriebes ging daseinfach nicht mehr. Der Saagründer wälz-te also erneut seine Schulbücher. Dochweil er, ganz nebenbei, auch noch ein

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Portrait

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Unternehmen zu führen hatte, da brauch-te es ein flexibles und praxisorientiertesStudienangebot. In der Steinbeis Hoch -schu le Berlin fand er genau das, was ihmvor schwebte. Eine Woche Studium mitPrü fungen – acht Wochen, um die Firmaam Laufen zu halten. Ein Mammutritt wardas. Doch mit einem Bachelorabschlusswar sein Ziel noch längst nicht erreicht.2007/08 absolvierte er noch erfolgreichseinen MBA, den Master of Business Ad -mi nis tration mit Studienaufhalten an ame-rikanischen Universitäten.

Die vielen Stunden für das Studium habensich für Lutz Frischmann recht schnell be-zahlt gemacht. Sein Studium kam genauzum richtigen Zeitpunkt. „Es hat mich indie Lage versetzt, die Investition in denneuen Firmenstandort durchzuziehen.Vom Wissen her, von den Businessplänenund den Diskussionen mit den Banken.Ohne dieses Studium hätte die Investitionnie stattgefunden“, ist er fest überzeugt.Glück und geschickt eingesetztes Wissen,das hat dem Unternehmen in den letztenJahren den erwünschten Erfolg gebracht. Doch dann kam die Wirtschaftskrise. DasThema treibt den Chef der FrischmannKunststoffe viel um. Aber alles Grübelnhilft nichts. Die Investition war quasi einMuss. Sie kam aus einer Situation heraus,wo die Frage nach einer Weiterentwick -lung stand. Neue Technologien musstenher. Ohne die hätte es irgendwann dasUnternehmen nicht mehr gegeben. Klar,solche Entscheidungen lassen sich nichtüber Nacht fällen. „Ich bin mir ganz si-cher, wir wären am alten Standort in Saar -

grund auf Dauer 100-prozentig in die In -sol venz gefahren. Hier, in Eisfeld, bestehtfür uns ebenfalls ein Riesen-Risiko. Aberauch eine Riesenchance.“, sagt der 38 jäh -rige und erläutert: „Zwischen beiden Ent -schei dungen musste ich wählen. Es warauch eine Entscheidung für die Mit ar bei -ter“. Ganze Familien hätten ohne Job da-gestanden, wenn Frischmann Kunsts tof feirgendwann vom Markt gegangen wären.Und, wie eingangs erwähnt, Lutz Frisch -mann, ist inzwischen viel zu gerne Unter -

nehmer, als das er nicht das neue Firmen-Zeitalter hätte einläuten wollen. Dochwenn man ein Unternehmen leitet, bleibtwenig Freizeit. „Man muss sich einfachzwingen, bewusst einplanen, gestalten,genießen. Sonst ist man nicht in der Lage,das gesundheitlich durchzustehen. Ich ha-be ja auch Verant wortung gegenüber derFirma. Deshalb habe ich wiederum vielVerantwortung an die Mit ar bei ter abgege-ben. Am Schönsten ist es, wenn man Be ruf und Hob by verbinden kann. Ichdenke beispielsweise an einen Ge schäfts -ab schluss beim Golfen“, schmun zelt derFir menchef. „Solange du Spaß an deinerAr beit hast, so lange siehst du das nichtals Belastung“. Beides, also Freizeit undAr beit zu verknüpfen, darin ist Lutz

Frisch mann ein Meister. Als Sponsor desWinter sport fördervereins lädt er auch je-den Kunden nach Oberhof zum Biathlon-Weltcup ein. Auch beim FC Rot WeißErfurt, beim Thü ringer Golfclub und beiregionalen Verei nen leistet er finanzielleHilfe. Doch all das reicht Lutz Frischmannnoch lange nicht. Er ist Gemeinderats mit -glied: „Da mit man was gestalten kann.Nicht nur immer meckern“. Als ehrenamt-licher Rich ter am Arbeitsgericht packt ermit an: „Weil man dort zusätzlich was für

die eigene Fir ma lernenkann“. Weiterhin küm-mert er sich als Grün -dungs mitglied der Mit tel -stands aka demie „Madein Ger ma ny“ um die wirt-schaftspolitische Aus bil -dung von Schülern unddas Kinderhospiz Mit tel -

deutsch land in Tambach-Dietharz liegtihm ebenfalls am Herzen. Da kämpft erschon mal drum, dass auch andere Unter -nehmen etwas geben. Als Wehr leiter derSaargründer Feuerwehr steht er an derSpitze seiner Männer: „Das geht aber nur,weil mir der zweite Mann den Rücken frei-hält“. Das trifft auch auf seine Frau Ankezu. Als Oberärztin im Kran kenhaus undals Notärztin ist sie selbst stets auf Achse.

Mehrere Preise als erfolgreicher Unter -nehmer und Mittelständler zieren bereitsdas neue Büro. Dieses Büro, in dem ernoch nicht ganz angekommen ist, weil esdas Alte ja auch noch gibt. (df)

Solange du Spaß an deiner Arbeit hast, solange siehst du sie nicht als Be lastung.

Lutz Frischmann

! www.frischmann.de

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Etwa 2.600 IT-Unternehmen mit zirka14.000 Beschäftigten arbeiten im Frei staat.Sie stellen Notebooks her, bieten Soft -ware-Engineering oder IT-Service an. Ins -gesamt erwirtschaften die Unterneh menetwa 5,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Um -satzplus von 12,6 Prozent hat die Brancheallein im Jahr 2007 erzielt und lag damitdeutlich über dem bundesdeutschen Zu -wachs von 1,5 Prozent und über dem ost-

deutschen Wert von 4,3 Prozent. Auchwenn es der Ideen viele gibt, so ist es:„heutzutage sehr schwer in den Marktüberhaut einzusteigen“, weiß Gerald Hö -fer, Marketing- und Vertriebsexperte derJe naer Firma DATSEC Data Security e. K..Das Problem vieler nicht nur Thü ringerSpezialisten und Neugründer seien oft-mals die Markteinstiegskosten. Erst ein -mal muss die Softwareentwicklung finan-ziert werden. Ist diese dann fertig, undmeist gut und innovativ, fehle dann imzweiten Schritt oftmals das Geld für einen

Sales Manager, erläutert Höfer. Doch oh-ne Vertriebsmannschaft bleibt die eigent-liche Produktpräsentation beim Kundenam Entwickler hängen, welcher dann wie-derum keine Zeit mehr hat, an der Soft -ware weiterzuentwickeln. „Ein Problem,das viele innovative Firmengründer derBran che oft unterschätzen“, so Höfer. In -no vationsförderungen gäbe es zwar, er-gänzt er, aber diese seien meist nur auf

Global Player ausgerich-tet. „Deshalb nennt sichjeder kleine Soft ware spe -zialist ‚Glo bal Player‘ da-mit er, beispielsweise vonMinis te rien, wahr genom -men wird.“ Ei ne Interes -senver tre tung der Bran -che für ganz Thü ringen

gibt es nicht, so Höfer. Doch es gibt zahl-reiche Kooperationen. So entstehen auchKontakte aus Übersee nach Thüringen,was einerseits ungewöhnlich sei, so Höfer,da große Unternehmen der Branche inMünchen, Stuttgart, Berlin oder Hamburgsitzen. Aber die Vertriebs leitung seinesMutter-Unternehmens hat sich beispiel-weise ganz bewusst für Jena entschieden.„Wir sind eine der wenigen Ausnah menweltweit, die noch nicht in den großenZen tren sitzen.“ Seine Ver triebsleitung inSan Diego/ USA habe Thüringen sofort als

Thüringens IT-Branche – Ein UpdateErfurt. Das Internet greift mehr und mehr inalle Bereiche des Lebens ein. Mittlerweile sindüber 60 Prozent der Deutschen online. Durchdas wachsende Datenvolumen und die gefor-derte schnelle Verfügbarkeit von abgefragtenInformationen steigt auch der Bedarf anschnellen Breitbandleitungen. Darü ber hin-aus wachsen auch die Angebote und dieNutzungsstrukturen des Inter nets. Die Tele -kom beispielsweise baut ihr Netz derzeit um-fangreich aus, um flächendeckend ihr neuesEntertain-Angebot von T-Home zu vermark-ten. Damit surfen die Nutzer mit bis zu 50Mbit/s im Netz. Gleichzeitig bietet dieserAnschluss interaktives Fernsehen in HD-Qua -lität und eine Telefonflatra te.

Seit Januar gehört auch Er furt zu den Be güns -tigten des High speednet zes. Damit habennach nur sieben Monaten Bauzeit mehr als50 Prozent der Haus halte Zugang zu demschnellen DSL-Anschluss. Die Verfüg barkeit istin allen Shops der deutschen Telekom zu er-fragen.

Autor Julius Wolf

Jena. Die synchronity GmbH erstellte imAuftrag der Gesellschaft für Arbeits- undWirtschaftsförderung des Freis taates Thürin -gen mbH (GFAW) das Bildungsportal „Qua -liService Thüring en“ (QST). Das Portal fun-giert als Schnitt stelle zwischen Unternehmen,Wei ter bildungs suchen den, Bildungs an bie ternund politischen Entschei dern. Es soll auch dieeffiziente Steu e rung der Fördermittelvergabeunterstützen. (bo)

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Jeder mp3-Player weltweit spielt auf der Software-Basis eines Thüringer Erfinders. An dieserTechnologie wird heute in Ilmenau immer noch weiter entwickelt. Die Wirtschaftslandschaftder Wissenschafts-Stadt Jena profitiert von zahlreichen kleinen und mittleren IT-Unternehmenund Software-Entwicklern. Auch die ersten Versionen so genannter E-Commerce-Lösungen,welche heute jedem Shopping- oder Auktions-Portal zugrunde liegen, sind Ideen von Tüftlernaus Jena. Thüringen ist also nicht nur eine Software-Schmiede, sondern auch etablierte Heimatkreativer Köpfe rund um Bits und Bytes.

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Informations-technologie (IT)

+++ IT Thüringen in Kürze +++

! www.qualiservice-thueringen.de

Selbst in den USA hat Jena als Inno -vationsstandort in Deutschland einenNamen.

Gerald Höfer, Marketing- und Vertriebsexperte

der Jenaer Firma DATSEC Data Security e. K.

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Standort akzeptiert: „Selbst in den USAhat Jena als Innova tionsstandort inDeutsch land einen Nam en“. Es gab bei-spielsweise Schweizer Studien, welche er-gaben, dass Jena „jung und dynamisch istund ausreichend innovatives Potenzialhat.“ Das sei hauptsächlich durch die Uni -versität begründet. Dadurch, dass der Stu -d entanteil in Jena sehr hoch ist, werde dieStadt in der IT-Branche als eben jung undbesonders dynamisch gesehen. „In Jenale ben etwa 100.000 Einwohner, davon25.000 Stu denten; dazu die Angestelltender Uni und der innovativen Unter neh -men. Somit ist doch in Jena im Prinzip je-der Zweite mehr oder minder an der Ent wicklung innovativer Technologien be -tei ligt.“ Allein Hö fers Unternehmen ist be-reits seit 1993 in der Saalestadt angesie-delt. Das kreative und kulturelle UmfeldJenas untermauert oftmals Entschei -dungen von Ansiedlung en und Gründernder IT-Branche in Jena. So sitzen imJenaer Inter shop-Tower junge Unterneh -men, die neue Lösungen im BereicheCommerce, Webservice, Soft ware ent -wicklung oder spezifische IT-Dienst leis -tungen anbieten. Dane ben existieren bör-sennotierte Unter nehmen wie Intershopoder Q-Soft. Rings um den Tower etablie-ren sich auch erste lokale Netzwerke. DieSoftware-Genos senschaft TowerByte e.G.ist solch ein Verbund selbständiger Unter -nehmen mit Produk ten und Dienst leis -tungen rund um Soft ware. Die Mehr zahlder aktuell 28 Mitglie der, als auch dieGenossenschaft selbst, ist im Intershop-Tower in Jena ansässig. Die Mitglieds -unternehmen sind spezialisiert auf be-stimmte Aspekte beim Vertrieb sowie derNutzung und Entwick lung von Software -lösungen. Die Tower Byte e.G. bietet damitein Netzwerk kostenbewusster Profis, diealle Aspekte des Soft ware lebens zyklus;von der Entwicklung über Pro gram mie -rung und Qualitätssicherung, über Ver -mark tung, den Vertrieb und nicht zuletztden Kun den dienst und Wartung unter ei-

nem Dach anbieten. Doch der IT-Stand ortThüringen hat noch mehr zu bieten. DerFreistaat ist einer der größten PC-Her -steller Europas. Viele der 35 For schungs-und Entwicklungs in sti tu te, sowie vierApplikationszentren be schäf tigen sich mitIT-relevanten Fra ge s tel lungen. Im Techno -logiedreieck Erfurt - Jena - Ilmenau kon-zentrieren sich über wiegend kleine undmittelständische Un ter nehmen der Bran -che. In der Lande s haup tstadt selbst hatsich die IBM-Tochter csg Computer Ser -vice GmbH zu einer der größten Help linesEuropas entwickelt. Mittelthüringen ist ei-ne Hoch burg für die Produktion von Hard -ware. Jeder zweite in Europa montierteCompu ter kam in den letzten Jahren ausder Re gion. Gefertigt wurden die MarkenFujitsu-Sie mens und Logatec. Doch beiden Hard ware-Produ zenten hat die Wirt -schafts krise tiefe Narben hinterlassen. Ab -satzsschwierigkeiten führten zu massivenPro duk tionsrück gängen und erfordernumfangreiche Umstrukturierungen. Sohat der Siemens-Kon zern vor wenigenWo chen den Rückzug aus der Computer -sparte angekündigt. „Die IT-Anbieter rea-gieren auf die Anforderungen ihrer Kun -d en in der wirtschaftlichen Krise“, sagtProf. August-Wilhelm Scheer, Präsidentdes BITKOM (Bundesverband Informa -tions wirt schaft, Telekommunikation undneue Medien e.V.). Auch wenn es in Thü -ringen kein eigenes Landesnetzwerk gibt,so hat sich die Branche deutschlandweitim BITKOM organsiert. Der Verband ver-tritt mehr als 1.200 Unternehmen, davonüber 900 Direktmitglieder und sieht diePerspektiven so: „Im Jahr 2009 stehenTechnologien im Mittelpunkt, die schnellzu Kostensenkungen und Leis tungs stei -gerungen bei den Anwendern führen“ soProf. Scheer. Der BITKOM rech net im Jahr 2009 mit einem deutschlandweitenWachs tum des IT-Marktes von 1,5 Pro -zent. Bleibt zu hoffen, dass der FreistaatThüringen seinen bisherigen Vorsprunghalten kann. (bo)

Deutscher Hightech-Markt stemmt sich gegen den Abschwung

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2009 bleibt der IT-Markt mit145 Milliar den Euro voraus-sichtlich auf Vor jahresnive au.2008 wuchs der ITK-Gesamt -markt noch um 1,2 Prozent.

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IT + Kommunikation

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! www.novasib.de

Straßenmanagement

Erfurt. Es ist kaum bekannt, dass Thüringenseit knapp zehn Jahren mit dem MBDE®-System der Firma NOVASIB eine der mo-derns ten Erfassungstechniken für den Stra -ßen winterdienst vorweisen kann. JederMe ter Straße, egal ob kleine Ortsdurchfahrtoder sechsspurige Autobahn, ist vermessen,digital erfasst und in der Straßeninfor ma -tions bank TT-SIB® abgespeichert. Der Vor -teil des MBDE®-Systems ist, dass so meter-genau Serviceleistungen auf den Straßenautomatisch erfasst und baulastbezogenabgerechnet werden können. Denn jede Ge -meinde bestimmt selbst, ob und wie oft dieStraßen im Winter beispielsweise geräumtoder von Streufahrzeugen befahren werden.Entwickelt wurde die TT-SIB® 1994 vomErfurter IT-Spezialisten. Das auf der TT-SIB®aufsetzende MBDE®-System stellte NOVA-SIB im Jahre 2000 bereit. „Als der FreistaatThüringen das Projekt ausgeschrieben hat,war u.a. eine Bedingung, dass sämtlicheDaten geschützt, aber für den Nutzer zu-gänglich, auf einem neutralen Server liegen“beschreibt NOVASIB-Geschäftsführer Dr.Rainer Zühlke die Anforderungen an seinSystem. Da das Unternehmen diese Aufla -gen erfüllte, erhielt es den Zuschlag und ver-marktet sein Produkt seither erfolgreich.Mittlerweile greifen 13 deutsche Bundes -länder auf die TT-SIB® und 3 Länder auf dasMBDE®-System zurück und auch internatio-nal hat sich das Unternehmen durchgesetzt.Der gesamte Winterdienst von Lettland wirdin Erfurt berechnet. Ebenso wird der gesam-te Betriebsdienst auf dem PPP-Projekt derAutobahn nördlich von Wien über NOVASIBgesteuert. Dahinter steht ein Team aus 25Mitarbeitern, die das System tagtäglich aufden neuesten Stand bringen. Zusätzlich wur-de die TT-SIB® mit weiteren Applikationenausgestattet und erlaubt es nun, dass bei-spielsweise die ca. 30.000 Genehmigungenfür Schwerlasttransporte in Thüringen mitden Informationen der Straßeninformations -bank und einer Bauwerksdatenbank auto-matisch bearbeitet werden können. (su)

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IT + Kommunikation

Sömmerda hinzugekommen. Das zeigt:auch für kleinere Städte lohnt sich dieseaußergewöhnliche Möglichkeit der Eigen -werbung.“

Wirtschaftsspiegel: Und was sieht Ihre Pla -nung für die nächsten Monate vor?Stein : „Derzeit werden von uns zahl reicheneue Features vorbereitet, welche insbe-sondere dem interessierten Städ te-Tou -risten einen Mehrwert bietet. Somit wirdsich auch für die Tourismus industrie eini-ges auf unserer Plattform tun. De tail liertmöchte ich dazu aber im Moment nochnichts sagen, da wir uns noch in der Ent -wicklungsphase befinden. Nur vorab soviel: Weitere Städte sind im Aufbau undwerden folgen.“

Wirtschaftsspiegel: Es macht Mut, wenn inZei ten eher depressiver wirtschaftlicher Stim -mungslage Thüringer Unternehmen wie king-netz.d e neue innovative Produkte erfolgreicham Markt platzieren. Doch mit welchen Prob -lemen haben Sie dabei zu kämpfen?Stein : „Wir haben das gesamte Pro jekt bis-

her aus Eigen mit teln fi-nanziert und sind alsUn ternehmen bereit, ei-nen Teil der Kos ten fürdie Er stellung zu tragen.Doch dauerhaft bauenwir auch auf Unter stüt -zung durch Ge mein denund Städte, durch Un ter -

nehmen und natürlich auch die Bürgerunserer Städte.“

Wirtschaftsspiegel: Den Entwicklungsan -schub hat Ihr Unternehmen geleistet. Dochwie ist die Anschluss-Finanzierung zur Fort -füh rung und zum Ausbau aufgestellt?Stein : „Wie bereits erwähnt finanziert sichdas Projekt aus Eigenmitteln. Einige Stadt -verwaltungen haben jedoch bereits signa-lisiert, dass sie sich auch daran beteiligenwollen. Des Wei teren generieren wir Ein -nahmen aus dem CD-Verkauf. Zu sätz licheEinnahme quel len werden in den nächstenMonaten erschlossen.“

DAS INTERVIEW FÜHRTE DANIEL BORMKE

Wirtschaftsspiegel: Welche Ziele verfolgenSie mit diesem Projekt?Stein: „Wir wollen vor allem den Touris -mus aber auch die Unternehmen in denteilnehmenden Innenstädten stärken undThüringen über seine Landesgrenzen hin-aus bekannter machen. Nutzen werdenbeispielsweise Restaurants und Ho tels,aber auch ansässige Unternehmen im In -nenstadtbereich erzielen können. Wir bie-ten eine Erlebnisplattform, die schon heu-te, auch ohne jede offensive Werbung,zahlreiche Internet-Nutzer anspricht.“

Wirtschaftsspiegel: Nun gibt es das Produktbereits seit einigen Monaten am Markt. Wel -che Reaktionen haben Sie bisher erlebt?Stein : „Erfreulicherweise durchweg posi-tive! Die Erfahrungen waren eigentlichimmer dieselben. Wer sich dieses innova-tive und zukunftsweisende Projekt genau-er ansieht, erkennt sehr schnell den im-mensen Nutzen und die Chancen desPor tals. Erstaunen und positive Resonanzzu unserem Produkt waren also bisherüberall zu erfahren.“

Wirtschaftsspiegel: Wir haben ja bereits in ei-ner unserer letzten Ausgaben ausführlichüber klick-deine-Stadt.de berichtet. Was hatsich seitdem getan und wie hat sich das Pro -jekt entwickelt?Stein : „Einige neue Features sind hinzuge-kommen. Beispielsweise gibt es jetzt dendigitalen Stadtrundgang auch als CDROM. Klick-deine-Stadt.de ist nun vomInternet unabhängig geworden. Diese Ver -sion kann ich übrigens als Geschenk emp -feh len, da es auch für Nutzer interessantist, welche nicht über schnelles Internetverfügen. Neben dem virtuellen Rund -gang durch Erfurt ist nun seit wenigen Ta -gen auch Weimar auf unserem Portal on-line gegangen. Des Weiteren ist auch

Wenn Visionen endlich Laufen lernenDie Erfurter Firma kingnetz.de bietet mit digitalen Stadtrundgängen nicht nur Unternehmen, sondern auch Touristen und Stadtverwaltungenein in Thüringen entwickeltes innovatives Instrument, den Freistaat einmal ganz anders zu erleben. Mit „klick-deine-stadt.de“ ist eine Plattformentstanden, wo Virtualität zur Realität wird. Aus der visionären Idee ist mittlerweile mehr geworden, als nur eine Internetpräsentation desFreistaates. „Damit hat das mittelständische Unternehmen in kompletter Eigenfinanzierung ein Produkt entwickelt, welches dem MedienlandThüringen gut zu Gesicht steht“, bestätigt Thüringens Justizministerin Marion Walsmann. Im Wirtschaftsspiegel-Interview berichtet nun FlorianStein, Promoter von kingnetz.de, von den Projekten rund um klick-deine-stadt.de. Aber auch von Chancen und dem Mehrwert für den Nutzerweiß er zu erzählen und erläutert voller Stolz das Projekt, welches mittlerweile auch dem Internet entwachsen ist.

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Wir wollen nicht nur den Tourismus, son-dern auch die Unter nehmen in den Thü -ringer Innenstädten stärken.

Florian SteinMarketing kingnetz.de, Erfurt

Wirtschaftsspiegel-Tipp:

Den Lesern des Wirtschaftsspiegel Thürin -gen bietet klick-deine-stadt.de für die Dau -er eines Jahres einen kostenfreien Eintrag!Bei Interesse Kontaktaufnahme unter:Tel.: + 49 (0) 361 - 227 90 11 E-Mail: [email protected]: www.klick-deine-Stadt.de

Klick-deine-stadt.de – sinnstiftende Ideemit spürbaren Effekten für den Tourismus.

Marion WalsmannThüringens Justizministerin

„Ein erfolgreicher Wirtschaftstandort be -sticht durch Vielfalt und die Offenheit fürneue Ideen, die meist auch von kleinerenund mittelständischen Unternehmen um -gesetzt werden. Wir im Freistaat Thüringenverstehen uns als Denkfabrik, die vor alleminnovativen Unternehmen eine Hei mat ge-ben will, der Weg zwischen Idee und Pro -dukt soll möglichst kurz sein. Dies gilt auchfür das Kinder medienland Thü ringen, indem wir vor allem für junge Fir men, die in-teressante Medien projekte verfolgen, eingutes Klima schaffen. Denn wer sich vonVisionen überzeugen lässt, glaubt an dieZukunft. Die Vermarktung der zahlreichengeschichtsträchtigen Städte des Frei staatesvia Internet ist eine Idee, die auch spürbareEffekte für den Tourismus haben kann. Sol -che Projekte sind sinnstiftend und soll tenauch durch den Dia log zwischen Politik undWirtschaft vorangebracht werden.“

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Logistik Netzwerk Thüringen e.V.

Arbeit aufgenommen

Erfurt. Nach erfolgreicher Gründung arbei-ten die etwa 60 Mitg lieder und In ter es -senten des Logis tik Netzwerkes Thü rin -gen e.V. derzeit in vier Netzwerk grup penjeweils an den Themen Innova tion, Kom -plexe Logisti kdienstleistungen, Fach kräf -te siche rung und Standortmarke ting. DieGespräche in den Grup pen haben Ak zep -tanz und Vertrauen geschaffen. Erste Er -gebnisse werden zum 4. Eisenacher Lo -gistik fo rum vorgestellt. Anmeldungensind noch bis zum 11.03.2009 möglich.Des Weiteren wird vom 24. bis 27.03.2009eine chinesische De le gation aus Wirt -schafts- und Poli tik ver tre tern die Thü rin -ger Logistiker besuchen. Die Fachhoch -schule Erfurt und das Lo gistiknetzwerkhaben ein interessantes Programm vorbe-reitet und erwarten zukunftsträchtigeKon t akte. Stationen werden unter ande-rem die TNT Ex press GmbH, MOTEXMode-Textil-Ser vice Logistik und Mana ge -ment GmbH, Axthelm + Zufall GmbH &Co. KG und die FH Erfurt sein. Das Netz -werk wird sich auch auf dem ErfurterWirt schafts kon gress „erwicon“ am 11. und12. Juni 2009 präsentieren. Bet tina Kärst,Per so nal referentin Dach ser GmbH & Co.KG, und Robert Münnich (Bild), Bereichs -leiter Inter nationale Spedition / Marketing/ Ver trieb Axt helm+Zufall, stellen unterdem Motto „Erfolgsfaktor Mensch – Kar -riere in der Logistik“ Perspektiven für jun-ge Leute in der Thüringer Logistik bran chevor. Dr. Sigrid Heinecke, Beauftragte desNetz werks und Mitar beiterin im Bil dungs -werk der Thüringer Wirtschaft e.V., undHenn ing Ratajczak, Niederlas sungs leiterder Fiege uni/serv GmbH & Co. KG prä-sentieren Weiterbil dungsvorhaben unterdem Motto „Wir können Logistik ... – Wei -ter bil dung stärkt Unternehmen“. (bo)

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Aus den Netzwerken

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Mikro- und Nanotechnik Thüringen (MNT)

Weltweite Partnerschaften

Erfurt. Sie arbeiten mit kleinsten Einhei -ten, haben aber große Ziele für 2009: DieThüringer Unternehmer der Mikro- undNanotechnik stellen sich neu auf und wer-den ihre Kompetenzen auf Veranstaltung -en weltweit präsentieren. „Mikro- und Na -no technik Thüringen“ (MNT) – so heißtdas Branchencluster künf tig. Unterneh -mer und Forscher der Bran che diskutier-ten Ende Februar gemeinsam mit Politi -kern auf einer Konferenz in den Räumender IHK Erfurt die Zu kunfts aussichten desWirtschaftszweiges. Hervorgegangen istMNT aus dem Netz werk MikrotechnikThüringen (MTT). Die Mikrotechnik be-fasst sich mit Verfahren und Materialien,die sich größenmäßig im Segment von biszu einem Tausendstel Millimeter bewegen.Doch inzwi schen wird schon im Nanobe -reich gearbeitet – dabei geht es um Mil lion -s tel von Milli metern. „Thüringer Fir mengehö ren nicht zu letzt in der Nano tech -nologie zu den Spitzenreitern, so dass wirmit der Umbe nennung unseres Clustersdie Be deu tung dieser Zukunftstechnolo gieherausstreichen wollen“, erklärt Dr. KnuthBaumgär tel (Bild), Vorstand des umfir-mierten MNT. Der Fokus der derzeit 30Mitglieds unterneh men liegt 2009 einer-seits auf der Fachkräf te ge win nung, aberauch auf der Teilnahme an nationalen undinternationalen Mes sen. So ist MNT imMärz auf der „Medtec“ in Stuttgart und imApril auf der „Han nover Messe“ vertreten.Auch die „Sensor und Test“ im Mai inNürn berg sowie die „Mic ro Machine /MEMS“ im Juli in Tokio sind geplant. FürHerbst 2010 ist eine Prä sen tation auf der„Micro nora“ im französi schen Besanconvorgesehen. „Unsere Mit gliedsunter neh -men sind global auf ge stellt; wir wollenweltweit Partner schaf ten eingehen“, soDr. Baumgärtel. (bo)

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Industriecluster ELMUG e.G.

Gemeinsam Stärke zeigen

Ilmenau. Was TowerByte und Direktver -mark ter schon erfolgreich prak tizieren,hat nun in Thüringen die Branche „elek-tronische Mess- und Geräte technik“ fürsich entdeckt. Unter dem Na men ELMUGe.G. firmiert diese nun in einer Genossen -schaft un ter einer Dach marke. Damit be-schreitet die künftige ELMUG e.G. einenfür Thü ringen einmaligen Weg im produ-zierenden Gewerbe, welcher auch inDeutsch land bisher kaum Bei spiele hat.„Die Wahl dieser Rechtsform“, so Hans-Joachim Kelm, Ge schäftsführer der IMMSgGmbH und Auf sichtsrat der Genossen -schaft, „war logische Konse quenz aus un-serem Ziel, als Netzwerk für unsere Mit -glie der nachhaltig tätig zu werden undwirtschaftliche Interes sen unserer Genos -sen schaftsmit glie der zu fördern“. Diesewerden weiter in ihren eigenen Fir menagieren, aber ihre Pro dukte im Netz werkgemeinsam entwickeln, produzieren undvermarkten. „Wir wollen als Thü rin gerMess- und Geräte techniker von unserenKunden wie ein großer Anbieter hin sicht -lich Leis tungs fähigkeit und Zuver läs sig -keit wahr ge nom men werden und dabeidie Inno va tions freudigkeit mittelständi-scher Un ter neh men behalten“, erklärtFrank Schnell hardt (Bild), Ge schäfts füh -rer der INNOMAN GmbH und Vor standder ELMUG e.G. Auch als ganzheitlicherAr beitgeber kann die Bran che nun auftre-ten und nun mit gro ßen Kon zernen beider Fach kräf tewer bung mithalten: „Wirwollen wie ein großer Ar beit geber derRegion wahr genommen wer den und un-seren Mit arbeitern ein Um feld und Qua -lifikations möglichkeiten wie große Ar beit -geber bieten“, so Katrin Kühn, künftigeGe schäfts führerin der ELMUG e.G. DieGe schäftsstelle der Ge nossen schaft wirddemnächst in Ilmen au angesiedelt. (bo)

! www.fasimit.de ! www.logistik-netzwerk-thueringen.de! www.eisenacher-logistikforum.de

! www.elmug.de

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Mittelthüringen

Die innovative 3D-Audiotechnologie derErfurter IOSONO GmbH wird weiterent-wickelt. Dazu investiert das Un ter neh -men bis zum kommenden Jahr gut 1,6Millionen Euro in Forschung und Ent -wicklung. Der Freistaat Thü ringen för-dert das Vorhaben mit rund 860.000Euro. „IOSONO setzt neue Maßstäbe fürdie Klangwiedergabe“, sagte der Wirt -schafts minister Jürgen Rein holz. Das er-öffne dem Unter neh men Marktchancenwelt weit. Erfreu lich erweise werde aberauch künftig der Hauptteil der Wert -schöpfung in Thü ringen stattfinden.„Der Erfolg von IOSONO ist ein Beleg fürdie guten Stand ortbedingungen in Thü -ringen.“

Das neue Gebäude des Verwal tungs ge -richts Weimar in der Jenaer Straße 2awurde Mitte Februar im Rah men einerFeier stunde offiziell eingeweiht. „Es istein gutes Zeichen, dass wir nun auch fürdas Verwaltungs ge richt in Weimar einenOrt gefunden und umgestaltet haben,der der Würde des Ge richts gerecht wirdund den Anforde rungen des Gerichts -betriebs entspricht“, sagt Justiz minis -terin Mari on Walsmann im Vorfeld deroffiziellen Einweihung. Zu dem befindesich das Gericht nun an einem Ort, derauch für die Bürgerinnen und Bürger gutzu erreichen ist.

Zufrieden zeigten sich die Personal leiterder Unternehmen am und um das Er -furter Kreuz mit dem Verlauf der zwei-ten Berufsinfor ma tions messe am 24. Ja -nuar 2009 in Arnstadt. Mit etwa 700Be suchern blieb die Veranstaltung aufgleichem hohem Niveau wie der Auftakt2008. In Zusammenarbeit mit der Bun -des agentur für Arbeit, der ARGE SGB IIIlm-Kreis und den Kam mern sowie demStadtmarketing Arn stadt präsentiertenzehn Unternehmen in der Sport halle derStaatlichen Berufs bil denden Schule Arn -stadt 16 Berufs bilder.

Weimar und das Weimarer Land stellensich in einer gemeinsamen Broschüre„Wirtschaftsregion Weimar und Weima -rer Land“ vor. In dem hochwertigenProspekt im A4-Format und einem neuentwickelten Erscheinungs bild werdendie Vorzüge und Stärken der Wirt -schafts region dargstellt. Diese Broschüreist Teil des gemeinsamen Standort mar -ketings beider Gebiets körper schaf ten.

Sprung beim Umsatz

Erfurt. Die ersol Solar Energy AG (ersol),ein Unternehmen der Bosch-Gruppe,blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2008 zu -rück: Der Konzernumsatz konnte im Ver -gleich zu 2007 nahezu verdoppelt werden,er stieg von 160,2 Millionen Euro auf309,6 Millionen Euro um 93,3 Prozent.Das Umsatzwachstum geht insbesondereauf den Hochlauf von langfristigen Liefer -verträgen zurück.

Die durch die Finanzmarktkrise hervorge-rufenen Verzögerungen bei Kunden pro -jekten im dritten und vierten Quartal 2008führten zu einer leicht schwächeren Ent -wicklung des Umsatzes im Bereich Dünn -schichtmodule im zweiten Halbjahr. Zu -gleich konnte in 2008 auch das operativeErgebnis mehr als verdreifacht werden:Hatte das Betriebsergebnis (EBIT) im Jahr2007 noch bei 22,3 Millionen Euro gele-gen, so erreichte es im Berichtsjahr 70,7Millionen Euro – eine Steigerung um 216,4Prozent. „2008 war für ersol ein sehr gu-tes Jahr, in dem wir den erwarteten gro-ßen Sprung bei Umsatz und Ergebnis er-reicht haben. Auch in Zukunft verfolgenwir gemeinsam mit unserem neuenHaupt ak tionär Bosch ambitionierte Plä -ne“, erklärt Holger von Hebel, Vorstands -vorsitzender der ersol Solar Energy AG,die vorläufigen Geschäftszahlen desThüringer Photo voltaik-Unternehmens.

ersol geht aufgrund der Finanzmarktkrisefür das laufende Jahr von einer vorüberge-henden Abschwächung der Wachs tums -dynamik auf Angebots- und Nach frage -seite aus. Spätestens 2010 rechnet ersolwieder mit der Rückkehr zur „alten Dy -namik“. Langfristig werden regenerativeEnergien definitiv eine starke Rolle spie-len und Photovoltaik darin ihren Platz ha-ben. (su)

Erfreuliche Messe-Bilanz

Erfurt. Mit einem erwirtschafteten Umsatzvon 7,4 Millionen Euro geht das Jahr 2008als das bisher erfolgreichste in die mitzwölf Jahren noch junge Ge schich te derMesse Erfurt AG ein. „Alle Erwartungenwurden übertroffen“, freut sich VorstandJohann Fuchsgruber.

216 Veranstaltungen mit 5.679 Ausstel lernund 623.678 Besuchern fanden im Vorjahrim Messezentrum Erfurt statt. Sieben Malwar das gesamte Gelände komplett ausge-bucht und stieß somit an seine Kapa -zitätsgrenze. Das in 2008 erzielte Um satz -ergebnis von 7,4 Millionen Euro entsprichteinem Gesamtumsatzplus von 51 Prozentzum Vorjahr und zum Ver gleichsjahr2004. Turnusgemäß standen im geradenMessejahr 2008 die besucherstarken Ei -gen veranstaltungen „Grüne Tage Thürin -gen“ und „inoga“ mit der nur alle vierJahre stattfindenden IKA - Olympiade derKöche auf dem Programm.

„Als zweitgrößter Messestandort in denneuen Bundesländern hat sich Erfurt alsForum für regionale Unternehmen undVerbraucher etabliert und ist zu einemWirtschaftsfaktor für Thüringen, natürlichauch für die Landeshauptstadt Erfurt, ge-worden“, bilanziert Prof. Dr. Christian C.Juckenack, Aufsichtsratsvorsitzender derMesse Erfurt AG.

Um die Aussteller- und Besucherzahlennoch weiter zu erhöhen, muss auch derVerkehrsfluss rund um das Messe zen trumverbessert werden. Bereits rea li siert sinddie Baumaßnahmen innerhalb des Mes -segeländes, wie der Park platz West oderdie Taxiwendeschleife. Insgesamt flossenseit 2005 rund 2,1 Mil lionen Euro an Zu -wendungen für Neu- und Ersatz investitio -nen in das Messe gelände. (su)

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+++ Mittelthüringen in Kürze +++

! www.ersol.de ! www.messe-erfurt.de

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Mittelthüringen

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Erfurt. Die Ehrung als Top Job Arbeitgeber2009 und das damit verbundene Güte -siegel zeichnet die GeAT AG als einen der100 besten Arbeitgeber des deutschen Mit -telstandes aus und prämiert den Per so -naldienstleister für sein besonders gelun-genes Personalmanagement. In diesemWettbewerb unterzog sich die GeAT AGeiner umfangreichen Befragung, in dersämtliche Facetten der geleisteten Perso -nalarbeit untersucht wurden. Als Ergebnisder Auswertung hat sich die GeAT AG ne-ben 212 Mitbewerbern aus ganz Deutsch -land behauptet und wurde zum Top JobArbeitgeber gekürt. „Wir konnten bewei-sen, dass der Satz: ‚Unsere Mitarbeitersind der Schlüssel zu unserem Erfolg.‘ füruns keine leere Worthülse ist, sondernvon uns intensiv gelebt wird. Darauf istdas gesamte Team der GeAT AG zu Rechtstolz“, freute sich Helmut Meyer, Vor -stands sprecher der GeAT AG.

Diese Auszeichnung war Anlass für denVorstand der GeAT AG, Helmut Meyerund Hartfried Wachtel, das erste Mut ma -cher Unternehmertreffen unter dem Motto„Blütezeiten für den Thüringer Mittel -stand“ zu initiieren. Dieser Event fand inder Alten Oper Erfurt statt. Pro minenteStargastredner, wie Marion Wals mann,

Justizministerin des Freistaates (CDU),Wolfgang Clement, Bundes minis ter a.D.,und Günther Richter, Landes geschäfts -führer von Thüringen und Hes sen desBundesverbandes Mittelstän dische Wirt -schaft (BVMW e.V.), wurden für diesenaußergewöhnlichen Event gewonnen.Auch bei den Fachvorträgen stand „Mutmachen“ im Vordergrund. So referierteWolfgang Cle ment zumThema „Schlecht e Zeitensind gut für gute Unter -neh men“, welches aufviele interessierte Zuhö -rer traf. Der Mittelstandals starker Arm der Wirt -schaft – Clement fand lo-bende Worte für dieVertreter der Zeit ar beits branche, die, soder ehemalige Landes vater von Nord -rhein-Westfalen, nicht nur Anstoß desWirtschaftsaufschwungs waren, sondern

die deutsche Wirtschaftmit ihrem Instrumentder Fle xibilisierung auchim internationalen Wett -be werb nach vorn ge-bracht hätten. Auch inschweren Zeiten bewäh-re sich das Konzept Zeit -arbeit, mit dem nun das

Stammpersonal geschützt werde.

Durch das Programm führte WolframKons, bekannt aus dem RTL-Fernsehen.Musikalisch wurde die Veranstaltung vonden Comedian Harmonists in einer Ins ze -nierung der Alten Oper phantastisch um-rahmt. „Die GeAT AG, als größter Thürin -

ger Personaldienstleister und langjährigerund vertrauensvoller Partner von mittel-ständischen Unternehmen, wollte mit die-sem Event Mut machen und das Vertrau -en in die eigenen Stärken fördern. MitInnovation, Ideenreichtum und verlässli-chen Partnern werden wir gemeinsam dieHerausforderungen 2009 meistern“, da-von ist Helmut Meyer, Vorstandssprecher

der GeAT AG, überzeugt. Diese Überzeu-gung und die positive Stimmung kamenbei den über 700 Vertretern der ThüringerWirt schaft, die sich in der Alten Oper zu-sammen fanden, an. So wurde die Veran -stal tung nicht nur zur Kontaktpflege un -ter einander, sondern vor allem zum regenAustausch miteinander genutzt.

W.ie ein Leuchtturm Zeichen zurOrien tierung aussendet, so hatauch die GeAT AG in den vergan-

genen Wochen der Thüringer Wirtschaft po-sitive Signale und Impulse gegeben. Zum einen erhielt der größte Thüringer Personal -dienstleister am 30. Januar die Auszeichnungals Top Job Arbeitgeber 2009, zum andereninitiierte der Personaldienstleister am 11.Feb ruar 2009 das erste Mutmacher-Unter -nehmertreffen unter dem Motto „Blütezeitenfür den Thüringer Mittelstand“ in der AltenOper Erfurt, was bei den zahlreichen Gästenaus Wirtschaft Politik und Verbänden aufgroße Resonanz stieß.

Wir konnten beweisen, dass der Satz:‚Unsere Mitarbeiter sind der Schlüssel zuunserem Erfolg.‘ für uns keine leere Wort -hülse ist. Helmut Meyer,

Vorstandssprecher der GeAT AG

Auch in schweren Zeiten bewährt sichnicht nur in Thüringen das Konzept derZeitarbeit.

Wolfgang Clement, Bundesminister a.D.

Die GeAT AG als Leuchtturm der Thüringer Wirtschaft

Auszeichnung als Top Job Arbeitgeber 2009 (v.l.): Helmut Meyer, Vorstandssprecher GeATAG; Wolfgang Clement, Bundesminister a.D.; Hartfried Wachtel, Vorstand GeAT AG

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KontaktGeAT AG Juri-Gagarin-Ring 152D-99084 ErfurtTel.: +49 (0) 361 - 558 46 0Fax: +49 (0) 361 - 558 46 10E-Mail: [email protected]: www.geat.de

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Page 28: Wirtschaftsspiegel Thüringen 01/2009

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Ostthüringen

Das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt hatstellt eine englischsprachige Image broschürein A4-Größe zur Unterstüt zung bei der An -sied lung ausländischer Investoren und Aus -landsaktivitäten ansässiger Unternehmer zurVerfügung. Sowohl das deutsche Pendant alsauch die englische Ausgabe kann beim Land -ratsamt, Fachdienst Medien und Kultur ange-fordert werden. (bo)

Bei der 2. ARENA für NACHHALTIGKEIT vom19.-21. März 2009 im Bio-Seehotel Zeulen -roda finden Mittel stand und Familien unter -nehmen Unter stützung zur Realisierung nach-haltiger Innovationen. Experten und Pio nierenachhaltigen Wirtschaftens aus Wissenschaftund Wirtschaft bieten Ihr Know-how und ih-re Erfahrung und zeigen auf, wo die Poten -ziale für nachhaltige Innovationen liegen.(bo)

Europas größte Niedrigpreisairline, star tet am31. März 2009 dreimal wöchentlich eine neueFlug verbindung vom Leipzig-Alten burg Air -port ins schottische Edinburgh. Mit der neu-en Verbindung geht der Thüringer Flug hafenmit nunmehr drei Flugzielen – Edinburgh,London und Barcelona – in die Sommer -saison. (bo)

Die Rettungsleitstelle in Gera wurde mitknapp 400.000 Euro modernisiert. Für dierund 315.000 Menschen, die in deren 1.564Quadra tkilometer großem Zuständigkeitsbe -reich leben, ist die Geraer als größte unterThüringens 14 Rettungsleit stellen zuständig.Die 23 Mit arbeiter bearbeiten jährlich über90.000 Einsätze. (bo)

Die Autohaus Fischer GmbH in Jena wurdeEnde Januar mit der Ehren urkunde „Vorbil d -licher Ausbildungs betrieb im Hand werk“ ge-ehrt. Diese nahm Autohaus-GeschäftsführerRolf Fischer aus den Händen des stellvertre-tenden Hauptgeschäftsführers der Hand -werkskammer für Ostthüringen, Frank Hohle,entgegen. Damit wurde die überdurchschnitt-liche Ausbil dungs leistung des Handwerks -betriebes in den vergangenen Jahren gewür-digt. Seit 1991 ist das Unternehmen in dieHandwerksrolle eingetragen und hat seitdem58 Lehrlinge in den Hand werksberufen Kfz-Mecha troniker, sowie Karosserie- und Fahr -zeug baume chaniker erfolgreich ausgebildet .(bo)

+++ Ostthüringen in Kürze +++

Gera. Ein weiteres Dutzend Gründer undWachs tumsunternehmer aus den Berei -chen Me di zin- und Oberflächentechnik,Energie wirt schaft, Mechatronik/Robotik,Infor ma tionstechnologie sowie innovativeDienst leistungen hatten wie Jürgen Köh -ler Ende Januar in Gera jeweils nur dreiMinuten Zeit, um ihre Geschäftsideen 130Fachbesuchern, darunter zahlreichen In -ves toren aus dem In- und Ausland, vorzu-stellen. „Dies ist die hohe Kunst einer Un -ter nehmenspräsentation. Man muss inkur zer Zeit alles Wesentliche leicht ver-ständlich darstellen und soll dabei auchnoch unterhalten“, erläutert Roland Poppvom Gründer- und InnovationscampusJena-Weimar. „Das Konzept wurde ur-sprünglich von Vertriebsleuten in denUSA entwickelt, die eine kurze Fahrstuhl -fahrt nutzten, um ihre Chefs von neuenIdeen zu überzeugen.“ Elevator Pitch be-deutet frei übersetzt „Fahrstuhlfalle“, dader Zuhörer im Fahrstuhl nicht auswei-chen kann. Dies wollten die Gäste beim 4.Thüringer Elevator jedoch gar nicht. Viel -mehr nutzten sie die Zeit zwischen undnach den Präsentationen, um mehr überdie innovativen Geschäftsideen zu erfah-ren und viele Visitenkarten auszutau-schen. „Damit ist ein wichtiges Ziel desAbends erreicht“ freut sich Katrin Kühn,Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft zurFörderung neuer Technologien Thüringene.V.. „Wir wollen Kontakte zu Entschei -dern vermitteln, Finanzierungsgesprächeinitiieren und für neue Technologien undGeschäftsideen begeistern.“

Der Thüringer Elevator Pitch kann bereitsausgezeichnete Erfolge vorweisen. Regel -mäßig sind Finanzierungen bis zu sieben-stelligen Beträgen, Kooperationen und

Kundenbeziehungen durch diese Veran -stal tung initiiert worden. „Unser Erfolgs -rezept besteht in der sorgfältigen Auswahlder Pitcher, der Investoren sowie derGäste, einer intensiven Vorbereitung derKurzpräsentationen sowie im passendenRahmen“ verrät Dr. Merle Fuchs, Ge -schäfts führerin des Technologie- und In -no vationszentrums Gera. Kurt Mayer vonder dentognostics GmbH aus Jena stelltein einem fiktiven und unterhaltsamenTelefonat sein neuartiges Diagnostik kon -zept zum Nachweis von Parodontitis vor.Seinen Pitch belohnte die Jury mit dem er-s ten Platz in der Kategorie Wachstums -unternehmen. Den ersten Platz bei denGründungspro jekten belegte Dr. ThoralfGebel von Dres den Thin Film Technology.Das Start Up beschichtet Oberflächen wieGlas und Metall mit Nanofilmen, bei-spielsweise für Anwendungen in derSolartechnologie. Weitere Preisträger wa-ren die ZACK Ge sellschaft für innovativeHeizungssysteme GmbH aus Lemgo undHallenser yellow med.com bei den Wachs -tumsunter neh men sowie die InnovativeMobility GbR aus Erfurt und der InventorsClub aus Jena bei den Gründungs pro -jekten. Zum „Fahrstuhl“ wurde das denk-malgeschützte Haus Schulenburg, wel-ches 1914 für den Textil fabrikanten PaulSchulen burg gebaut wurde, auserkoren.„Ich hätte nicht erwartet, so viele span-nende Geschäfts ideen und Kontakte inder Provinz anzutreffen“, verabschiedetesich ein Investor aus Österreich und er-gänzte: „Ich komme gern wieder.“ (bo)

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„Ich hätte nicht gedacht, dass der Elevator Pitch in Gera besser als der in München ist“, stell-te Jürgen Köhler, Grün der von Let´s Brain aus München, fest, nach dem er mit seinem Konzeptzur Un ter stützung von Innovationsprozessen in Unternehmen auf reges Interesse von Geld -gebern und Kunden gestoßen ist.

Drei Minuten für ein ganzes Konzept

! Kontakt für den nächsten Pitch unter:Dr. Merle FuchsTelefon: 0365 / 7349200E-Mail: [email protected]

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Ostthüringen

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Skat ist eben Trumpf

Altenburg. Gerade einmal 15 Monate sindvergangen, seit die Deutsche Skatbank,welche rechtlich als Zweigniederlassungder VR-Bank Altenburger Land eG geführtwird, ihren Geschäftsbetrieb aufgenom-men hat. Innerhalb dieser kurzen Zeitkann die Skatbank zum Ende 2008 auf ei-nen Zuwachs von 4.300 Kunden undmehr als 20 Millionen Euro Einlagenvo -lumen verweisen. Eigenen Angaben zufol-ge sind sämtliche Kundeneinlagen derSkat bank aufgrund der Mitgliedschaft inder Siche rungseinrichtung des Bundes -ver bandes der Volks- und Raiffeisen ban -ken 100-prozentig sicher. Kein Anlegermüsse um den Verlust seiner Ersparnissefürchten betonen Holger Schmidt undRaik Romisch, Vorstandsmitglieder derVR-Bank und erklären, dass das Kredit -institut „ im Ge gensatz zu vielen überregi -o nal agierenden Mitbewerbern „ nicht aufalternative Be wer tungsmethoden, aufStaats hilfen oder gar staatliche Beteili gungzurückgreifen muss. Weniger als zehnProzent der Kunden kommen aus derRegion rund um das Altenburger Land,womit das Ziel, deutsch landweit Beach -tung zu finden, aufgegangen ist. Die Na -mens gebung der Direktbank-Tochter derVR-Bank symbolisiert sowohl regionaleIdentität als auch überregional ausgerich-tete Geschäftstätigkeit. „Auch wir wollendas Alleinstellungsmerkmal des Skats fürAltenburg weiter fördern und sind uns un-serer Verantwortung in der Region und fürdie Region bewusst“, so Skatbank-Vorstands vorsitzender Holger Schmidt.„Dies hat uns dazu bewogen, Altenburgein weiteres touristisches und sportlichesHighlight zu bieten“; denn mit ihren Un -ter schrif ten besiegelten Altenburgs Ober -bürgermeister Michael Wolf und Raik Ro -misch, Vorstandsmitglied der Skatbank,die Umbenennung des Altenburger Wald -stadions in „Skatbank-Arena“. (bo)

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Schneller gewickelt

Rositz. Der Rositzer Verpackungsspezi alistThüringer Fiber-Trommel GmbH erhöhtseine Produktion. Dazu investiert dasUnternehmen in eine neue Anlage zurVerarbeitung von Papier und Folien, diespeziell für seine Anforderungen entwi -ckelt wird. Das Thüringer Wirtschafts -ministerium unterstützt das Vorhaben ausseiner Technologieförderung mit rund280.000 Euro. Die heutige Thüringer Fi -ber-Trommel GmbH (TFT) zählt zu dendrei wichtigsten Anbietern und beschäf-tigt derzeit 185 Mitarbeiter. Mit 18 Mitar -beitern wurde das Unternehmen 1965 ge-gründet und 1992 privatisiert. Am Stand -ort Rositz werden Verpackungen undPackhilfsmittel für alle Bereiche derIndustrie, des Handels und des Dienst -leistungsgewerbes produziert. Das Spek -trum umfasst Behälter in verschiedenenFormen und Abmessungen für Flüssigkei -t en und Schüttgüter, insbesondere Fiber -trom meln beziehungsweise Leichtbau -fässer für die chemische Indus trie. Fiber-trommeln bestehen aus zylinderförmigenHülsen aus Kraftpapier oder Wickelkartonmit eingepressten, teilweise mit Metall -ringen verstärken Böden aus Kunststoff,Hartfasermaterial, Sperrholz oder Blech.Die Behälter dienen beispielsweise zurVerpackung von Lacken, Far ben oderDüngemitteln. Mit der neuen Anlage solldas Wickeln der Fibertrommel-Hülsenund das Bekleben mit Papier, Folien oderEti ketten in einem durchgehenden Ar -beits prozess zusammengefasst werden.Dies ermöglicht höhere Verarbeitungs -geschwindigkeiten bei Wickelbreiten vonbis zu zwei Metern. Derzeit werden dieBehälter über eigene Anlagen oder manu-ell beklebt. Die Gesamt kosten für Ent -wicklung und Einführung der neuenWickel anlage betragen etwa 1,9 MillionenEuro. Bereits Mitte des Jah res soll die An -lage ihre Produktion aufnehmen. (bo)

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In die Karten geschaut

Altenburg. Das Jahr 2009 ist für die Spiel -kar ten fabrik Alten burg und deren 150Mitarbeiter ein erlebnis- und ereignisrei-ches Jahr. Bereits 1509 fiel der Start schussfür eine der wichtigsten Entwick lungender Stadt Altenburg. Erstmals wur de einKartenmacher in Altenburg erwähnt. Da -mals noch reine Manufaktur arbeit, entwi -c kelte sich die Kartenher stellung über dieJahrhunderte hinweg, bis 1832 die Spiel -kartenfabrik gegründet wurde. Im nun an-stehenden 500. Jubi läumsjahr 2009 sinddeshalb umfangreiche Investi tio nen in dieZukunft geplant. Neben exklusiven Jubi -lä ums-Pro dukten ist die He rausgabe einesJubiläumsbuches zum Thema „Was Sieschon immer über Spiel karten wissenwoll ten“ geplant. Der Start schuss wird An -fang Mai zum Skat brun nen fest fallen.Dann soll die ganze Stadt mit Spiel kartengeschmückt sein und als Aus hängeschilddienen. Darüber hinaus wird Ende Juni ei-ne ICE-Taufe auf den Namen „Altenburg“stattfinden „ im Zug wird es auf dem Wegvon Berlin nach Altenburg ein Skatturniermit Prominen ten und Ver tre tern von Stadtund Unter nehmen geben.

ASS Altenburger ist in der belgischenCartamundi-Gruppe verantwortlich fürden deutschen und österreichischenMarkt und gehört mit einem Gesamtum -satz von 23 Millio nen Euro in 2008 und ei-nem Absatz von 45 Millionen Spielen zueinem der wichtigsten Märkte. Das Unter -nehmen verfügt mittlerweile über ein Sor -timent von über 300 verschiedenen Kar -tenspielen. Derzeit wird mit dem Bauei ner neuen Druc khalle begonnen. Hier -für sollen drei Milli o nen Euro investiertwerden. „Dar unter in neue Druck- undVer arbei tungs maschi nen sowie neue Ar -beitsplätze am Stand ort“, erläutert PeterWarns, (Bild oben), Ge schäfts führer vonASS Altenburger. (bo)

! www.skatbank.de ! www.tft-verpackungen.de ! www.spielkarten.com

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Nordwestthüringen

Im Februar 2009 ist der Maschinenbauer SIMAssembly Machines 50 Jahre alt geworden.Den runden Geburtstag feierte das Hei li -genstädter Unternehmen mit 600 Gästen,darunter Thüringens früherer Minister prä -sident Bernhard Vogel und DIHK-PräsidentLudwig Georg Braun. Gegründet im Jahr1959 als VEB Klein metallwarenwerk, gehörtder Spezialist für Montagemaschinen seit1992 zur Julius Thyssen Beteiligungs gesell -schaft mbH Mülheim an der Ruhr. Derzeit be-schäftigt SIM Assembly Machines rund 200Mitarbeiter. (jk)

Die Ergebnisse einer Langzeit unter suchung,mit der die Auswirkungen veränderter Salz -wassereinleitungen in die Werra abgeschätztwerden sollen, wurden jetzt den hessischenund thüringischen Behörden vorgestellt. DasGutachten weist nach, dass sich der biolo-gischökologische Zustand der Werra deutlicherholt hat und weitere maßgebliche Verbes -serungen durch das Maßnahmenpaket vonK+S zum Gewässerschutz zu erwarten sind.

Zwei Zuwendungsbescheide über zusammen877.000 Euro aus Mitteln der einzelbetriebli-chen Technologieförderung hat die Mühl häu -ser Cordus GmbH im Dezember 2008 vomThüringer Wirtschafts mi nisterium erhalten.Die Cordus GmbH entwickelt und produziertGlasfasern und Glascorde mit definierten phy-sikalischen und chemischen Eigen schaf ten fürAntriebselemente (Zahnriemen) und Sicher -heits technik. Eingesetzt wer den die Er zeug -nisse unter anderem in der Automobil- undPapierindustrie und im Maschinenbau.

Mitte Februar beschloss der Bundesrat dasKonjunkturpaket II. Darin enthalten sind auchweitere Mittel zum Ausbau der Ver kehrs infra -struktur. Das Bundesverkehrsministerium hathierzu eine Projektliste vorgelegt, in der ins-gesamt 19 Einzelprojekte aufgeführt sind. Fürden Freistaat ist danach der Neubau derOrtsumfahrung Worbis-Wintzigerode vorgese-hen.

Minister Wucherpfennig erklärt dazu: „Ichfreue mich sehr über diese Entscheidung. DieOrtsumfahrung Wor bis-Wintzigerode standmit anderen Projekten auf meiner Liste. Die12,4 Mio. Euro für diese Baumaßnahme sindgut angelegtes Geld. Außerdem wird die hei-mische Bauwirtschaft so mit weiteren Auf -trägen rechnen können.“

+++ Nordwestthüringen in Kürze +++

Einsatz in Abu Dhabi

Nordhausen. Die SCHACHTBAU NORD-HAUSEN GmbH wird in diesem Jahr ihreinternationalen Aktivitäten weiter voran-treiben. Ein Schwerpunkt im Geschäfts -bereich Ingenieurbau ist die Niederlas -sung in Abu Dhabi / Vereinigte ArabischeEmirate, für die zur Zeit gut 100 Mitarbei -ter tätig sind, unter anderem an den Be -ton arbeiten des „Abu Dhabi FinancialCen ters“, der neuen Börse des Landes.

Am 20. Januar haben die SchachtbauerDirk Grabert (Foto rechts) und Heiko Hil -debrandt die Reise nach Abu Dhabi ange-treten. Sie werden für etwa drei Monatedie Niederlassung der SCHACHTBAUNORD HAUSEN GmbH personell verstär-ken und dort ihre bislang auf deutschenBaustellen gesammelten Kenntnisse ein-bringen sowie das lokale Personal mit an -lei ten. Für den Baufacharbeiter und fürden Zimmerer ist es der erste Auslands -einsatz. Sie werden neue Erfahrungen ineinem für sie fremden Umfeld sammelnund sich selbst weiterentwickeln. Siewach sen mit den ihnen übertragenen Auf -gaben. An ihrer Seite wird auch FrankGreyer sein. Der Polier hat bereits über ei-nen längeren Zeitraum Erfahrungen indem Emirat gesammelt.

In der Geschäftsleitung der SCHACHT-BAU NORDHAUSEN GmbH betrachtetman die internationalen Aufgaben zuneh-mend auch als eine sinnvolle Ergänzungder Weiterbildung der eigenen Mit ar bei -ter. So wird zum Beispiel der 37jährigeDirk Grabert in Abu Dhabi als Vorar beitereingesetzt. Die Mitarbeiter werden entwi -ckelt und entwickeln sich. Für das Un -ternehmen ist diese Dialektik eine Formvon Investition in die Zukunft und imZeichen der weiteren internationalen Aus -richtung nicht mehr wegzudenken. (su)

Gipskarton für Europa

Rottleberode. Eine positive Bilanz des Jah -res 2008 zog André Materlik, Werk leitervon Knauf Deutsche Gipswerke KG Rott -leberode, beim Neu jahrs empfang des Un -ter nehmens im Wald hotel Kalkhütte beiUrbach. Neben dem technischen Di rektorvon Knauf Deutsch land, Carlo Knauf,konnte Mater lik zahlreiche Ver tre ter derLandes politik von Sachsen-Anhalt undThü ringen sowie Poli tiker aus denLandkreisen Nord hau sen und Mans feld-Südharz willkommen heißen.

Knauf in Rottleberode hatte im vergange-nen Jahr 850.000 Tonnen Rohstein ge-wonnen, 15 Millionen Quadratmeter Gips -platten sowie 300.000 Tonnen Putzepro duziert. Ein Großteil dieser Produktionwar für Kunden im europäischen Auslandund darüber hinaus bestimmt. Das Un -ternehmen in Rottleberode konnte im vergangenen Jahr auch von der weiterenFer tigstellung wichtiger Abschnitte der A 38 profitieren, Materlik wünschte sichein ebensolches Tempo beim Bau der A 71, die für eine Verbes ser ung der regio-nalen Infrastruktur sorgen werde.

In seinem Grußwort konstatierte CarloKnauf (Bild links), dass die Wirt schafts -krise den Bausektor hart getroffen hat. Vorallem der Export sei eingebrochen. „Jetztkom mt es darauf an, den deutschen Fleißund Erfindergeist mehr denn je zu nut-zen. Wenn uns das allen gemeinsam ge-lingt, dann können wir zusammen positivin die Zukunft sehen“, so Knauf. Das Un -ter nehmen wird an seinen 40 Stand ortenin Deutschland festhalten und wird in die-sem Jahr drei weitere Fabriken im Aus -land eröffnen. Knauf kritisierte die Bun -des politik im Bezug auf die einseitigeUn terstützung des Banken- und des Auto -mobilsektors. (su)

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! www.schachtbau.de ! www.knauf.de

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Nordwestthüringen

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Breitband-Erschließung

Wirtschaftsminister Jürgen Rein holz hat die Thüringer Kom -munen aufgefordert, die Vorausset zungen für einen Breit band -ausbau im Freistaat zu schaffen. „Für eine flächendeckendeEinrich tung schneller Internetzugänge ist die Mit wir kung derKommunen dringend erforderlich“, sagte Rein holz. So sei vor al-lem der konkrete Bedarf vor Ort zu ermitteln. „Diese Mit wir kunglässt derzeit noch zu wünschen übrig.“ Das Minis terium hatte ge-meinsam mit dem Gemeinde- und Städte bund im Frühjahr underneut im Herbst 2008 sämtliche Kom munen angeschrieben undum Unter stüt zung bei der Erstellung eines Breitband-Bedarfs -atlasses für Thü ringen gebeten. Auf beide Umfragen hat bis heu-te nur ein Fünftel der Gemeinden reagiert – nur zwei Prozent derAntworten enthielten dabei verwertbare Aussagen. Als positivesBeispiel hob Reinholz den Wart burgkreis hervor. Das dortigeLandrats amt hat die Be stre bungen mehrerer Ge meinden zusam-mengefasst und ein „Interes sen bekun dungsver fahren“ gestartet.Damit werden Anbieter von Breit band-Tech nologien aufgefor-dert, ihre Angebote zur Versor gung der Ge mein degebiete mitmin destens 1 Megabit pro Se kun de vorzulegen. Für dieses unddas kommende Jahr stehen in Thüringen insgesamt 2,7 MillionenEuro aus Bundes- und Landesmitteln für die Förderung zur Ver -fügung. Damit werden bis zu 60 Prozent der nicht-rentierlichenKosten abgedeckt. (su)

Offene Stellen für Rückkehrwillige

Der Thüringer Arbeitsmarkt bleibt für Pendler und Rück kehr -willige attraktiv: Auf dem Pendler- und Rückkehrertag des UFaSin Nordthüringen informierten sich 105 Thüringer, die momen-tan nicht im Freistaat arbeiten, über Beschäftigungs mög lich -keiten in ihrer Heimat. Der Unternehmer- und Fachkräfte service(UFaS) Thüringen hatte am Samstag, 28. Februar 2009, in denfünf Nordthüringer Städten Nordhausen, Artern, Sonders hausen,Mühlhausen und Heilbad Heiligenstadt den Aktionstag durchge-führt. Hier konnten sich Thüringer, die entweder zum Arbeitenauspendeln, oder bereits ihren Arbeits- und Wohnsitz in einemanderen Bundesland haben, beim UFaS registrieren lassen.

Der UFaS verfügt über Kontakte zu 1886 Unternehmen in Thü -rin gen, die Fachkräfte suchen. Er hat im abgelaufenen Jahr 2008be reits 102 Arbeitnehmer für Unternehmen in Thüringen zurückge wonnen. „Dieses ungebrochene Interesse zeigt, dass die Pend -ler und Rückkehrwilligen weiterhin der Thüringer Wirtschaft ver-trauen“, sagt Anke Kalb, Leiterin des UFaS. Dass dieses Vertrauengerechtfertigt sei, zeige die hohe Zahl an offenen Stellen, für dieder UFaS die passenden Bewerber suche. Derzeit weist seineDatenbank über 1440 offene Stellen aus. Dies nährt die Hoffnung,dass die Unternehmen im Freistaat die wirtschaftliche Ein trü -bung vergleichsweise gut überstehen könnten. (su)

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Südthüringen

Filme für´s Internet

Eisenach. Im Gründer- und Innovations -zentrum Stedtfeld (GIS) wurde AnfangMärz das erste virtuelle TV-Studio in Ei -senach eröffnet. Dort können nun Fir -men, Vereine und andere Gesellschaftenoder Privatpersonen eigene Videos produ-zieren und streamen lassen. Mit der ge-steigerten Nachfrage nach Filmen imInternet wird das Studio mit Greenroomfür kleine und mittlere Unternehmen zumerschwinglichen Ort für eigene Produkt -prä sen tatio nen oder Ankündigungen undGes präch runden in Fernsehqualität. UnterLeitung des im Gründerzentrum ansässi-gen Videoproduzenten Thomas Praus se(Bild oben) hat der Kunde die Möglich -keit, vor eigenem Hintergrund auf zu tre -ten, sein Logo zu plazieren oder Gra fikenund Beiträge, Untertitel und Kommentare„on fly“ einzublenden. Dazu können er-fahrene ModeratorInnen gebucht werden,die dem ptenziellen Kunden an die Seitegestellt werden, um Fragen zu stellen,Brü cken zu bauen und durch das Pro -gramm zu führen. (bo)

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! www.gis-eisenach.de! www.esafilm.info

Die Bedeutung der Bildung

Suhl. Diskussion war ausdrücklich er-wünscht. Auch Joachim Möller, (Bildoben) Geschäfts stellenleiter der Arbeitsa -gentur Ilmenau kam Mitte Januar auf derBildungs konferenz der Südthüringer Ar -beits agen tur ins Gespräch mit Arbeit ge -bern und Bildungsträgern. Insgesamt nah-men 126 Vertreter aus Südthü ringerUn ter neh men und Bildungsträgern teil.

Angesprochen wurden die Teil neh merdurch zwei interessante Vorträge. Prof. Dr.Lothar Abicht vom isw Halle referiertezum Thema Weiter bil dung und Demo -grafie und Uwe Minta, Vorsitzender derGeschäftsführung, zu den Erwar tungenund Handlungsfeldern der Ar beits agenturim neuen Jahr. Prof. Dr. Lothar Abicht ap-pellierte an betroffene Arbeitgeber, dieAuswirkungen der Krise als Chance zu se-hen, in Zeiten der Kurzarbeit die Initiativezur Qualifi zierung zu ergreifen. Uwe Min -ta erläuterte den Zuhörern, wie wichtig esist, individuelle und maßgeschneiderteBildungslösungen für betroffenen Arbeit -nehmer zu schaffen. (bo)

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! www.arbeitsagentur.de

+++ Der Süden in Kürze +++

Die Viba sweets GmbH in Floh-Seligen -thal blickt 2008 auf eine erfreuliche Ge -schäftsentwicklung zurück. Das Umsatz -volumen konnte im Inland deutlich auf15 Millionen Euro gesteigert werden. DerZuwachs von zirka zwei Mil lionen Euroverteilt sich zu gleichen Teilen auf denLebensmittel einzelhandel und die eige-nen Viba Filialen, die inzwischen 29Prozent des Inlandumsatzes erwirtschaf-ten. (bo)

Der Eisenacher Automobilzulieferer Mi -tec hat beim Landgericht Meiningen ei-ne Klage auf Schadenersatz wegen Ver -trags bruchs gegen den amerikanischenAuto bauer Ford eingereicht. Ford habe,so Mitec-Vorstandschef Micha el Militzer,2007 einen langfristigen Lief er ver tragmit der Mitec-Tochter enginetec gebro-chen. Außerdem sei das Mitec-Bau teil„abgekupfert“ worden und in Japan undMe xiko nachgebaut worden, so der Vor -wurf. Militzer schätzt den Schaden fürsein Unternehmen auf 20 Millionen Eu -ro. In die Entwicklung des Bauteils ha beMitec bisher etwa 29 Millionen Eu ro in-vestiert. (bo)

Im Februar hat in Gotha die Sanierungdes ehemaligen Gaswerkstandortes be-gonnen. Damit wird einer der größteninnerstädtischen Altlasten stand or te Thü -ringens zur Nutzfläche entwickelt. DieKosten der Sa nierung belaufen sich auf2,3 Millionen Euro. Mit dem Ab schlussder Arbeiten wird Mitte Juni 2009 ge-rechnet. (bo)

Am 22. April ist das Congress CentrumSuhl wieder Treffpunkt für die Kultur -bran che Mitteldeutschlands. Einen Taglang bieten über 60 Aus steller und über30 Live-Auftritte, vom Bauchtanz undFeu er show über Mittelalter- und Wes -tern-Agenturen bis zum französisch an-gehauchten Kaba rett und Live-Musik,ein vielfältiges Programm. Die Kultur -messe wird vom CCS im nun mehr drit-ten Jahr veranstaltet. Von 10 bis 18 Uhrbegegnen sich Künstler und Veranstal -tungsagenturen aus Thü ringen und an-grenzenden Bundeslän dern. Wer einenLive-Act für eine Feier sucht oder Veran -staltungen im großen oder klei nen Stilplant, findet an diesem Tag, Ideen, Ins -pirationen und Ansprechpartner. Er gän -zend gibt es drei Workshops rund umdie Event- und Veranstaltungs branche.(bo)

Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz besuchte Mitte Januar im Rahmen einerSüdthüringen-Tour mehrere Unternehmen. Darunter auch die S&R Stahlbau-Blech be -arbeitung in Effelder, wo Geschäftsführer Rainer Stötzer eine im letzten Jahr neu errichteteWerkshalle präsentierte.

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Südthüringen

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SOMEWA

SOMEWA aus Sonneberg entwickelt undproduziert Webeartikel und Spielwaren.Das 2004 gegründete Unternehmen stehtfür Qualität, Innovation und Flexibilität.

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Ambitionierte Baupläne

Suhl-Friedberg. Die Döhler Indus trie tech -nick GmbH mit Sitz in Schleu singer neun -dorf errichtet im Gewerbegebiet Suhl-Fried berg einen neuen Ferti gungs stand -ort. Dafür investiert das Unter nehmen 4,5Millionen Euro, schafft 14 neue Ar beits -plätze und zwei Ausbildungs plätze. DerFreistaat Thüringen unterstützt diese An -siedlung mit rund einer Million Euro. Mitdem Investitionsprojekt erfolgt der Bau ei-nes neuen Firmengebäudes im Ge wer -begebiet Suhl-Friedberg und die An schaf -fung neuer technischer An lagen für dieErweiterung der Produk tions kapazität.Am neuen Standort sollen Graphit er zeug -nisse hergestellt werden, die vor allem imSpezialanlagenbau zum Einsatz kommen.Döhler Indus trie technik soll in den kom-menden Jah ren zum zentralen Deutsch -land-Stand ort des CARBONE LOR RAINEKonzerns auf dem Gebiet der soge nann tenHoch tem pe raturgraphite ausgebaut wer-den. Ein wesentlicher Schritt dazu ist dieEr richtung des neuen Fertigungsstand -ortes im Gewer begebiet Suhl-Friedberg.(bo)

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! www.dit-graphit.de

Rückkehr nach Thüringen

Suhl. Die Industrie- und HandelskammerSüdthüringen (IHK) startete Ende Februarmit 15 Teilnehmern die zweijährige Auf -stiegsfortbildung zum Industrie meis terder Fachrichtung Glas. Als Partner hat dieIHK die im Glas bereich spezialisierte Be -rufsschule Ilmenau gewinnen können.Da mit gibt es nach fast 20 Jahren Pausediese Ausbil dung wieder in der Region.„Mit diesem Weiterbildungsangebot rea-giert die IHK Südthüringen auf die hervor-ragende Entwicklung der Glasindustrie imThür inger Wald“, so IHK-Hauptgeschäfts -führer Dr. Ralf Pieterwas (Bild oben). MitStolz verweist der Kammer chef darauf,dass in Deutschland lediglich an dreiStand orten eine Weiterbildung zum In -dus triemeister Glas absolviert werdenkann. Suhl ist nun wieder einer davon.Mit der gesunkenen Nachfrage an Glas -pro dukten war vor allem in den Jah render Wende der Abbau vieler Ar beits plätzein der für die Region traditionellen Bran -che einhergegangen. Umso erfreulicher,so Pieter was, sei die große Nachfrage derneuen Auf stiegs fort bil dung. (bo)

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! www.suhl.ihk.de

persönliche Angaben

Name / Vorname bzw. Firma

Straße, Hausnummer

PLZ / Ort

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Ja, ich abonniere den WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN ab sofort zum jährlichen Bezugspreis von 11,50 Euro (inkl. ges. MwSt. undPorto).

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Jena

Erfolge mit guter Optik

Jena. Das Optonet Mitglied GÖPEL electro-nic entwickelte ein einzigartiges innovati-ves Modul zur Schrägblickins pektion undgehört damit zu den Tech nologie führernauf dem Gebiet der Au to mati schen Op ti -schen Inspektion (AOI). Das neue Modulgeneriert eine bisher unerreichte Sicht -feld größe bei exzellenter Bildqualität un-ter einem Blickwinkel von 45 Grad. Spe zi -ell für die Inspektion von Löt stellen undBauteilen, welche durch andere Kom -ponenten verdeckt werden, be steht dieMöglichkeit von Schräg blick-Aufnahmenaus beliebigen Win kel lagen in Schrittenvon einem Grad. Die Fehler erkennungwird auch in kritischen Situ ationen aufBaugruppen, deren Prüfung bisher nurunzureichend möglich war, erhöht. ImJahre 1991 gegründet, ist GÖPEL An bietervon elektrischen und optischen Test- undIns pektionssystemen, beschäftigt in Jenaderzeit etwa 160 Mitarbeiter und erzielteim Jahr 2008 einen Umsatz von 19,7 Mil -lionen Euro. (bo)

Jena. Die asphericon GmbH hat die für dasGeschäftsjahr 2008 geplanten In ves titio -nen in Höhe von 750.000 Euro erfolgreichabgeschlossen. Das Optonet-Mit glied hatseine Asphä r en fer tigung um zwei weiterekomplette Produktionslinien erweitert.Asphä rische Optiken sind Sys teme ausLin sen oder Spie geln deren Flä chen nichtku gel förmig sind. Nunmehr stehen fünfkom plette Linien zur Fertigung von As -phä ren, Ax icons, asphärischen Spiegelnund Zylin der optiken unterschiedlichsterFormen und Durch mes ser zur Verfügung.Grund lage der In vestitionen war die hoheNach frage nach Laseroptiken. So stiegendie Um sätze im Jahr 2008 um etwa 35 Pro -zent, wovon über 80 Prozent im Aus landerwirtschaftet wurde. (bo)

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Nanometerfeine Strukturen

Jena. Die Entwicklung eines neuen Heiß -präge-Verfahrens zur Strukturierung vonKunststoff-Materialien im Nanometerbe -reich ist Ziel eines aktuellen Forschungs -pro jektes der Jenoptik AG. Dabei soll einVerfahren entwickelt werden, das eine ef-fizientere Erzeugung nanometerfeinerStruk turen auf großen Oberflächen undSchichten ermöglicht. Derzeit werden die-se Strukturen mit hochauflösenden, aberverg leichsweise kostenintensiven Techni -ken wie der Elektronenstrahl-Lithogra phiemit anschließendem Entwicklungs vor -gang realisiert. Anwendungsgebiete fürdie mikrostrukturierten optischen Kom -po nenten sind medizinische Felder wiedie Augenheilkunde. Auch bei modernenProjektionsverfahren finden solche Ele -mente zukünftig ihren Ein satz. Die Struk -turen im Nanometerbe reich lassen sichzudem in der Halbleiter indus trie und beider Handhabung kleinster Men gen vonFlüssigkeiten (Nanoliter) einsetzen.

Zur Anwendung des neuen Verfahrenssoll ein serienreifes Gerätesystem entwi -ckelt werden, das eine höhere Produk -tivität bei gleicher Qualität der Mikro -struk turierung ermöglicht. Kunden spa -ren dadurch bei der Herstellung von Mik -ro strukturen Zeit und Kosten. Bei einer er-folgreichen Markteinführung der so her-gestellten Produkte, geht die Jenoptik vonneuen Arbeitsplätzen und Wachs tums -chancen in den Märkten Life Sciences undDigitalprojektion aus. Die Kosten belaufensich auf knapp 1,3 Millionen Euro, welcheder Freistaat mit 544.800 Euro unterstüzt.

Mit der Sparte Optische Systeme gehörtJenoptik zu den wenigen Herstellern welt-weit, die Präzisionsoptiken für höchsteQualitätsansprüche fertigen. Darin sindweltweit rund 1.000 Mitarbeiter beschäf-tigt. (bo)

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+++ Jena in Kürze +++

Nach dem erfolgreichen Geschäft mitHal le wollen die kommunalen Aktio nä-re des Leipziger Gashändlers VNG jetztauch die Anteile der Stadt Jena überneh-men. Der Geschäftsführer der Verwal -tungs- und Beteiligungsgesell schaft VuB,Andreas Reinhardt, sagte bei MDR INFO,man werde die Gesprä che mit Jena wie-der aufnehmen und „die juristische Aus -einandersetzung einfach ad acta legen“.(bo)

In Jena sind im Jahr 2008 deutlich mehrInvestitionen gefördert worden als imJahr zuvor. Auf rund 35,7 Milli onenEuro belief sich nach Angaben der Thü -ringer Aufbaubank allein die Förder sum -me aus dem Programm „Ge mein schafts -aufgabe Verbesserung der regio nalenWirtschaftsstruktur“ (GA). 2007 warenes nur rund 6,2 Millionen. Mit den För -dergeldern wur den 22 Vorhaben vonJenaer Un ter nehmen unterstützt. Da -durch entstanden 567 zusätzliche Ar -beits plätze und 42 neue Ausbil dungs -stellen. (bo)

Der SEM-Spezialist Finnwaa aus Jena er-hält den Etat für Suchmaschi nen mar ke -ting für die Portale www. win ter reifen.deund www.sommerreifen.de. In einersechs monatigen Testp hase während derSaison für Winter reifen optimierte dieJe naer Agentur die Zugriffs- und Ver -kaufs zahlen. Um dies auch in der be -vorstehenden Saison für Sommer rei fenweiter zu steigern, setzt „Reifen Schrei -ber“ als Betreiber der Reifen por ta le dieZusammenarbeit mit Finnwaa fort.(bo)

Der Bereich Industrielle Messtechnik desOptoelektronik-Konzerns Jenoptik über-nimmt Teile des chinesischen Un ter -nehmens Shanghai AES Auto Equip mentCo. Ltd. (AES) und wird sie mit den be-reits bestehenden Aktivitäten zusam-men führen. (bo)

Die dritte Auflage des Branchenführers„Technologie Atlas Jena“ herausgegebenvon der Fachhochschule Jena, präsen-tiert mehr als 70 technologieorientierteUnternehmen und wissens chaftlicheEin richtungen der Stadt Jena und derReg ion Jena-Saale-Holzland in insge-samt 16 Technologiefeldern. Das Nach -schlagewerk kann über die Fach hoch -schu le Jena oder über den Buch handelunter ISBN 978-3-932886-20-1 bezogenwerden. (bo)

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Page 35: Wirtschaftsspiegel Thüringen 01/2009

Motoren (Auswahl) 1,6 ECOTEC 1,8 ECOTEC 2,0 CDTI ECOTEC(85kw/115 PS) (103kw/140 PS) (81kw/110 PS)

Abgasnorm EURO 5 EURO 5 EURO 5Verbrauch in L/100 kminnerstädtisch 10,6 10,9 7,6außerstädtisch 5,9 6,0 4,8gesamt 7,6 7,8 5,8CO2-Emission in g/km 179 184 154Preis ab 22.700 Euro 25.000 Euro 24.300 Euro

01/2009 · Wirtschaftsspiegel Thüringenwww.wirtschaftsspiegel-thueringen.com

Autotest

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Das Design des neuen Opel Insignias mar-kiert die neue Linie der Marke Opel.Sport lich markant sehen alle drei verfüg-baren Karosserievarianten aus. Durch die-se Linienführung erreicht das neue Flag g -schiff von Opel einen vorbildlichenLuft widerstandsbeiwert von 0,27.

Im Inneren setzt sich dieser Eindruck fort.Nicht nur komplett neu entwickelte Sitzeprägen hier eine sportlich elegante Umge -bung. Auch bei allen anderen Elementenzeigt der Insignia einen hochwertigenAuftritt. Die Armaturentafel beginnt mitsanft ansteigender Rundung in den Türenund schwingt sich in sanftem Bogen überdie breite Mittelkonsole bis in die zweiteTür. Holzeinlagen, klassische Rund in stru -mente für den Fahrer, Chrom und eingroßzügiges Bedienfeld in der Mittel kon -sole verbreiten innen mehr als nur denHauch von Premium.

Mit dem neu entwickelten aufpreispflich-tigen Allradsystem „Adaptive 4x4“ kommtnoch mehr Traktion und Stabilität anBord. Das mechatronische „Flexride-Pre -mium-Fahrwerk“ des Allrad-Insigniaspasst sich mit Hilfe der „Adaptive StabilityTechnology“ an die jeweilige Fahrsitu a -tion an. Dieses System passt sich an denFahrer an, dadurch können mehrere Fah -rer ihr persönliches Set-Up für den In -signia wählen.

Das optionale Kamerasystem „Opel-Eye“kann Verkehrszeichen erkennen und denFahrer an sie erinnern, wenn es nötig ist.

Das Wasser für die Scheibenwaschanlagewird beheizt und garantiert somit eine im-mer ausreichende Sicht. Das neue Licht -system AFL+ ist sehr innovativ. Mit seinenautomatischen Lichtfunktionen wie auto-matisches Abblendlicht, Abbiegelicht 90Grad, Spielstraßenlicht, Stadtlicht, Land -stra ßenlicht, Schlechtwetterlicht bis hinzum automatischen Fernlicht erleichtertder Insignia Ihnen das Fahren. Natürlichverfügt der Insignia auch über ein perma-nentes Tagfahrlicht.

Der Insignia tritt mit fünf Benzinmotorenvon 115 PS bis 260 PS und vier Diesel mo -toren von 110 PS bis 190 PS an. Alle Mo -toren erfüllen die Schadstoffstufe EURO 5.

Wenn man den Insignia fährt, empfindetman dabei Vergnügen. Die Lenkung arbei-tet absolut zielgenau. In den Kurven folgtder Insignia exakt der vorgegeben Linie.Das für Fronttriebler typische Unter steu -ern ist auf ein Minimum reduziert, was

das Handling flink und mühelos macht.Im Ernstfall greift das ESP ein, das seinegekonnte Abstimmung durch höchst un-auffälliges Arbeiten unterstreicht. Das ESPist konsequenterweise nicht abschaltbar.Nur die Traktions kon trolle kann für einenbesseren Vortrieb auf Schnee abgeschaltetwerden. Sehr gute Dynamikeigenschaftenbieten viele Her steller an, aber nicht allekombinieren sie mit überzeugender Fede -rung, der Insignia schon. In einigen Aus -stattungslinien finden Sie eine justierbareProgrammierung für Sport, für Normalund Tour. Das verei nigt drei Autos in ei-nem. Diese Programmierungen beeinflus-sen das Ansprechverhalten des Motors,die Lenkung und Stoßdämpfung. DieUnter schiede sind deutlich spürbar. DerFahrer wird in der Praxis bald seine bevor-zugte Einstellung finden.

Sind Sie neugierig geworden? Dann soll-ten Sie den neuen Opel Insignia Probe fah-ren. (su)

Neuer Name, neues Auto, neue Ära

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Page 36: Wirtschaftsspiegel Thüringen 01/2009

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Erweiterung der persönlichen Haftung für GmbH-Geschäftsführer

Frank Löffler, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, Fachanwalt für Steuerrecht

Neues Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen

Wirtschaftsspiegel Thüringen · 01/2009 www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com36

Expertenrat

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WEISSKOPF Rechts anwälte Partnerschaft isteine große, regionale, spezialisierte Wirt -schafts rechts kanzlei mit 16 Rechts an wälten.WEISSKOPF Rechts an wälte sind im privatenund öffentlichen Wirtschafts recht, vornehm-lich in speziellen Berei chen des Handels-,Ge sellschafts- und Steuerrechts, des Bau-und Immo bi lien rechts, des Ar beits rechts,des Ver gaberechts, des Nachfolge rechts, desKrankenhaus rechts, des Kommunal rechts,des öffentlichen Versor gungs rechts (Wasser,Abwasser, Energie) und des öffentlichenUnter neh mens- und Privati sie rungsrechtstätig. Ziel von WEISSKOPF Rechts anwälte istes, als Wirtschafts rechts kanzlei in Thüringennoch fokussierter als bisher die vorwiegendmittelständischen Unternehmen aus demprivaten und öffentlichen Bereich der Re g -ion und des gesamten Bundesgebietes be-raten zu können. Für WEISSKOPF Rechts an -wälte stellt die nachhaltige fachliche undbranchenspezifische Spezialisierung das we-sentliche Ele ment für eine erfolgreiche undzu kunfts fähi ge Arbeit dar.

Am 1. November 2008 trat das Gesetz zurModernisierung des GmbH-Rechts und zurBekämpfung von Missbräuchen (MoMiG) inKraft. Das MoMiG führt zu einer Verlagerungdes Haftungsschwerpunktes. Bei Krise undInsolvenz der GmbH sind die Risiken für denGeschäftsführer deutlich erweitert worden.Einige wichtige Änderungen zur persönlichenHaftung von Geschäftsführern einer GmbHerläutert RA Frank Löffler:

Der Geschäftsführer ist nun verpflichtet,zeitnah die Gesellschafterliste zu aktuali-sieren. Dies gilt nur dann nicht, wenn einNotar anstelle des Ge schäfts führers tätigwird. Hintergrund dieser Pflichtener wei -terung ist, dass in Zu kunft ein gutgläubi-ger Erwerb der GmbH-Ge schäfts anteilevon Nicht berechtigten möglich ist. Ge -schäfts führer, die diese Pflicht verletzen,haften nach § 40 Abs. 3 GmbHG gegen-über den Betroffenen.

Das MoMiG gestattet nun die Auszahlungeines Darlehens an einen Gesellschafterder GmbH. Hinter grund dieser Regelungin § 30 Abs. 1 GmbHG ist die Legalisie -rung des so genannten Cash-Poolings alszentrales Fi nanz steuerungs instrumentvon Konzer nen. Allerdings hat sich da-durch der Haf tungs kreis des Ge schäfts -füh rers erheblich erweitert. Er darf dasDarlehen an einen Gesellschafter (zumBei spiel an die Muttergesellschaft im Kon -zern) nämlich nur dann ausreichen, wennein vollwertiger Darlehensrückgewähran -spruch im Zeitpunkt der Darlehensausrei -

chung besteht. Der Geschäftsführer hat al-so die Bonität seines Gesellschafters aufWerthaltigkeit des Rückgewähranspruchszu prüfen und mit ihm in der Regel eineangemessene Verzinsung zu vereinbaren.Wer den später Anzeichen für eine gesun-kene Bonität des Gesellschafters sichtbar,so ist der Geschäftsführer verpflichtet,sich um die vorzeitige Rückzahlung desDarlehens – notfalls auch gerichtlich – zubemühen. Ver nach lässigt er seine Sorg -falts pflichten, haftet er nach § 43 GmbHG.

Der Geschäftsführer ist nach dem MoMiGgrundsätzlich zum Ersatz verpflichtet, so-weit Zahlungen an die Gesellschafter zurZahlungsunfähigkeit der GmbH führenmussten. Diese Vorschrift knüpft an den„Solvency Test“ an, der aus dem angloa-merikanischen Rechtskreis bekannt ist.Betroffen von dieser Regelung sind auchdie Rückzahlungen von Gesellschafter dar -lehen. Das früher geltende Recht des Ei -gen kapitalersatzes wurde mit dem MoMiGzwar abgeschafft; das heißt der Ge schäfts -führer kann unabhängig von einer Krisen -situation in der GmbH zum Bei spiel seinDarlehen an den Gesellschaf ter zurück-zahlen. Es besteht grundsätzlich auch ei-ne Rück zahlungspflicht des fälligen Dar -le hens. Allerdings hat der Geschäftsfüh rerdarauf zu achten, dass die Rückzah lungdes Darlehens an den Gesellschafter nichtzur Zahlungsunfähigkeit der GmbH oderzu einer sittenwidrigen Gläu biger schä di -gung führt. In diesem Bereich wurde na-he zu die gesamte Verant wor tung und Haf -tung dem Ge schäfts füh rer auferlegt.

Das MoMiG führt für Geschäftsführer ei-ner GmbH zu einer Erweiterung der Straf -bar keit in Bezug auf die Insolvenz antrags -pflicht. Strafbar macht sich nun auch derGe schäftsführer, der einen Insol venzan -trag nur ‚nicht richtig‘ stellt. Aus demschriftlich zu stellenden Insolvenzantragmüssen inhaltlich bestimmbar die wesent-lichen Tatsachen eines Eröff nungs grun -des nachvollziehbar hervorgehen.

AUTOR: RA FRANK LÖFFLER

Kontakt

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Unternehmen können jetzt direkt zur Bürgschaftsbank kommen

Erfurt. Das Programm BBT basis ist seitJahresbeginn für alle kleinen und mittel-ständischen Betriebe, die sogenannten

KMU`s, geöffnet und verfügbar. Bisherwar dieses spezielle Programm ausschließ -lich Existenzgründern und Unter nehmenvorbehalten, die noch keine Kredit aus -stattung hatten (Erstkreditnehmer). Diemaximale Kredithöhe liegt bei 200.000Euro verbunden mit einer bis zu 80-pro-zen tigen Bürgschaftsübernahme. „Wirstel len nicht nur mit diesem Programm si-cher, dass dem Thüringer Mittelstand mitder Bereitstellung von werthaltigen Si -cherheiten in Form unserer Bürgschaft derZugang zu Kreditmitteln erleichtert wird,“betont Annette Theil-Deininger, Spreche -rin der Geschäftsleitung. Zudem nimmt

die Bürgschaftsbank den jeweiligen Haus -banken eine Menge Aufwand ab, berät dieUnternehmen und sorgt dafür, dass Finan -zierungen schnell und unkompliziert aufden Weg gebracht werden können.

Das Programm steht Firmen aus dem Be -reich Handwerk, der Industrie, des Han -dels oder aus dem Bereich der freienBerufe zur Verfügung. Ebenso werdenHotels und Gaststätten unterstützt. „Ganzwichtig ist, dass wir neben Investitionenin Anlagen, Betriebserweiterungen oder

Geschäftsaus stattun genauch Betriebs mit tel fi-nanzieren und so die Li -quidität eines Unter neh -mens sichern kön nen“erklärt Annette Theil-Dei ninger. Im Rah mendie ser Neue run gen blei -ben die Kon ditio nen der

Bürgschaftsbank bestehen: „Es wird imJahr 2009 keine Verteuerung geben“, ver-spricht die Geschäftsführerin und betont,dass die Programme der BBT insgesamtgerade auch durch die Bürgschaften einganz wichtiges Instrument darstellen, umweiterhin Kredite für den Mittelstand inThüringen sicherzustellen.

Dadurch, dass die Unternehmen und Un -ternehmer jetzt den direkten Weg zurBürg schaftsbank nehmen können, wirderreicht, dass die jeweiligen Hausbankenschon zu Beginn eines Gespräches eineFinanzierbarkeit aus Sicht der BBT auf

dem Tisch haben und dadurch natürlicheine Menge Aufwand einsparen. Durchdie Bürgschaftsübernahme verringert sichdas Ausfallrisiko eines Kreditengagementserheblich. „Gerade jetzt dürfte für vieleBankmitarbeiter und Firmenkunden be -treuer in den einzelnen Hausbanken dasMinimieren von Risiko im Vordergrundstehen“, gibt Annette Theil-Deininger zubedenken. Von Seiten der Bürgschafts -bank rechnet man mit einer stark anstei-genden Nachfrage der kleinen und mittel-ständischen Unternehmen in Thüringenund einer Intensivierung der Zusammen -arbeit mit den Firmenkundenbetreuernder Hausbanken. Noch eine gute Nach -richt: Die BBT sichert eine maximale Bear -beitungszeit von zehn Tagen zu.

Kontakt

Bürgschaftsbank Thüringen GmbH,Mittelständische Beteiligungs -gesellschaft Thüringen mbH Bonifaciusstraße 19 D-99084 Erfurt Telefon: +49 (0) 361 - 2135 0Telefax: +49 (0) 361 - 2135 100E-Mail: [email protected]

[email protected] Internet: www.bb-thueringen.de

www.mbg-thueringen.de

Annette Theil-Deininger (Sprecherin),Michael Burchardt, Geschäftsführungder BBT und der MBG

Die Bürgschaftsbank Thüringen reagiert aufdie Finanzkrise und geht neue Wege: Unter -nehmen können ab sofort mit ihrem Finan -zierungsvorhaben direkt zur BBT kommen.So mit können die Unternehmen mit einer de-finitiven Finanzierungszusage seitens derThü ringer Förderbank anschließend bei ihrerHausbank vorstellig werden. Der Weg zumKredit wird einfacher.

80-prozentige Bürgschaft vereinfacht Gespräche mit Hausbank

Die BBT sichert eine maximale Bearbei tungszeit von zehn Tagen zu.

Annette Theil-Deininger, Sprecherin der BBT-Geschäftsleitung

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Aktion

Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen

Der Wirtschaftsspiegel Thüringen erscheint im Medienverbund mit demWirtschaftsspiegel Verlag Sachsen-Anhalt KG,Rosengrund 7, 39130 Magdeburg.

HerausgeberMeier Verlagsgesellschaft mbHJosef-Ries-Str. 78, D-99086 ErfurtTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]: www.wirtschaftsspiegel.com

GeschäftsführerJürgen Meier

Assistenz der GeschäftsleitungJuliane KummerTel.: 0361 6019132Fax: 0361 5504466E-Mail: [email protected]

RedaktionChefredakteur: Daniel Bormke (bo)Tel.: 0361 55048467E-Mail: [email protected] Uthe (su)Tel.: 0361 55048466E-Mail: [email protected] Kreyßel (sk)Tel.: 0172 3666791E-Mail: [email protected] Fischer (df)Tel.: 0170 9023849E-Mail: [email protected]

Weitere Autoren dieser Ausgabe:Julius Wolf

WerbefachberaterSüdwestthüringenAndreas LübkeTel.: 0173 6825207E-Mail: [email protected]üringen/JenaRené WeigelTel.: 0177 3004802E-Mail: [email protected]üringenAnett GreyerTel.: 0170 2907407E-Mail: [email protected]

Titelbild mediglobe

Layout s.a.m. DieAgentur GmbH, Halle (Saale)

Druck Druckhaus Gera GmbH, Gera

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung desVerlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung fürunverlangt eingesandte Manus kripte, Fotos undIllustrationen.

Einzelpreis: 2,90 EuroJahresabonnement: 11,50 EuroISSN: 1860-8558

Der nächste Wirtschaftsspiegel Thüringenerscheint in der 18. KW 2009Druckunterlagenschluss: 03.04.2009

Impressum

Aus Problemen Chancen machenDas ist das chinesischeSchriftzeichen für Wan -del. Es besteht aus zwei

Zeichen. Das erste Zeichen bedeutet Prob -lem. Das zwei te bedeutet Chance. Welcheine Schrift! Sie bildet nicht nur Spracheab – sie lehrt auch! Charles Darwin wiesnach, dass nur Systeme überleben, die inder Lage sind, Chancen wahrzunehmenund Probleme zu überwinden. Was fürdie Natur als Gesetz erkannt wurde, giltfür unsere Industriegesellschaft in glei-chem Maße – sie wandelt sich ständig undvor allem immer schneller. Sie wird hoch-komplex und vernetzt. Eine Heraus for -derung, der unsere heutigen Organi sa -tions strukturen zunehmend nicht mehrgewachsen sind.

Komplexität von heute + Organisation vongestern = Probleme von morgen!Traditionelle Konzepte stoßen hier schnellan ihre Grenzen. Das Alltagsgeschäft,Stress und Betriebsblindheit behindernoft den Blick. Welchen Weg gehen wir?Am Anfang steht ein Potenzialcheck. „Ler -nen wir doch aus der Natur. Sie erkenntstets Lösungen und Wege“, schlägt Jo -achim Lange, Geschäftsführer der AT & MGmbH vor. Evolutionäre Konzepte undErkenntnisse, zum Beispiel aus der Bionik,Systemtheorie, den Neurowissenschaftenbieten überraschende Einsichten, die den

Der Wirtschaftsspiegel als Medienpartner der AT&M vergibt ein Beratungspaket. BewerbenSie sich dazu formlos bei der Re daktion. Unter allen Einsendern wird nach Rücksprache mitden Unternehmen eines ausgewählt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.atm-marketing.de.

gegenwärtigen Herausforderungen vielangemessener sind. Norbert Wiener (Er -finder der Kybernetik) erkannte zweiSchwerpunkte für den Erfolg von Sys te -men: Control and Communication. „Wirmüssen genau erkennen, was, wie undwarum geschieht und diese Infor ma tio -nen in Organisationswissen umwandeln“,weiß Lange. „Wir müssen mehr messenund weniger schätzen, mehr wissen undweniger mutmaßen.“

Es geht nicht darum härter zu arbeiten, sondern intelligenter!Was heißt das? Zum Beispiel: trennendeSchnittstellen zu verbindenden Naht stel -len machen, mehr Transparenz schaffen,flexible, dynamische Strukturen bezie-hungsweise Rahmenbedingungen fürkrea tive Freiräume gestalten. „Sie müssenSysteme so organisieren, dass sie sichselbst organisieren!“ rät Lange.

„Wir wollen Ihnen helfen, Ihre Segel re gat -ta zu gewinnen. Sie sind fit, reagieren je-derzeit elastisch, verfolgen beständig IhrZiel und agieren robust gegenüber plötz-lichen Er eignissen. Wenn Sie das tun, wasSie bisher immer getan haben, bekommenSie auch nur das, was Sie bisher immerbekommen haben – oder weniger.“ ZurUm setzung dieser Ziele hat die AT&M eininterdisziplinäres Beraterteam.

Bewerben Sie sich!

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Anzeige Druckhaus Gera

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Page 40: Wirtschaftsspiegel Thüringen 01/2009

Kontakt Messe Erfurt AG | Gothaer Straße 34 | 99094 Erfurt | Telefon 0361 400 - 0 | Fax 0361 400 -1111

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Sympathisch, zentral, grün!

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