+ All Categories
Home > Documents > WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Date post: 21-Jan-2017
Category:
Upload: nguyenliem
View: 239 times
Download: 4 times
Share this document with a friend
52
wir . Heilpraktiker September 2014 | 3/2014 | www.freieheilpraktiker.com Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik ISSN 1430-7847 1391 Praxis.Forum Nahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmittelrecht und Werbung 36 Die Feldenkrais- Methode Alles im Leben ist Bewegung 14 aktiv.Forum BMG: Kein Arztvor- behalt für Borreliose- Behandlungen 36 ® Homöopathie ohne Grenzen 10 Jahr Keniaprojekt Ab Seite 10 Tibetische Medizin in der westlichen Naturheilkunde Ab Seite 26
Transcript
Page 1: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

wir.HeilpraktikerSeptember 2014 | 3/2014 | www.freieheilpraktiker.com

Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und MedizinalpolitikISSN 1430-7847 1391

Praxis.ForumNahrungsergänzungsmittel, Nahrungsmittelrecht und Werbung 36

Die Feldenkrais-MethodeAlles im Leben ist Bewegung 14

aktiv.ForumBMG: Kein Arztvor-behalt für Borreliose-Behandlungen 36

®

Homöopathie ohne Grenzen10 Jahr KeniaprojektAb Seite 10

Tibetische Medizin in der westlichen NaturheilkundeAb Seite 26

Page 2: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

In der digitalen Fassung geht dafür das Arbeiten mit den ständigen Querverweisen eindeutig schneller (ein Klick und das neue Stichwort ist da; wenn der Rechner es her-gibt, sind die Multimedia-Einspielungen wissensreich und interessant), in der analo-gen und gedruckten Fassung dauert es län-ger: Blättern, suchen, blättern. Allerdings: Wie viele neue Ideen von Symptomzusam-menhängen habe ich so schon erhalten ... Beim Klick geht es schnell, kann aber auch eindimensional werden, der kreative Geist wird in Richtung gebracht, keine Zeit für das Nachdenken.

Vielleicht hat beides seinen Charme.Oft geht es mit dem gedruckten Buch

schneller. Es liegt da, muss nicht hochge-fahren werden. Der Browser muss nicht geöffnet werden, die URL-Favoritenliste gesucht werden. Das Programm, eine App, ist nicht nötig. Wie war doch noch mal das Passwort, ist immer noch nicht automatisch registriert.

Beim Buch: Aufschlagen/Suchen/Lesen. Ich gestehe: Es gibt Situationen, da grei-

fe ich zur Online-Recherche. Aber es gibt nicht weniger Momente, da freue ich mich, dass der Pschyrembel in seiner gedruckten Form neben mir liegt. Mit dem Wissen der Universitätsmedizin. Das ist in diesem Fall aber keine Einschränkung, denn deswegen wird im Pschyrembel geblättert.

Dieter Siewertsen, Heilpraktiker |

Pschyrembel – Klinisches WörterbuchDer Pschyrembel – wer von uns würde die-ses Werk nicht kennen – ist immer noch auch ein richtiges gedrucktes Buch.

Die Ausgabe 2014 hat 2354 Seiten und beginnt auf der Seite 1 beim Buchstaben A mit dem Eintrag:

a: Vorsatzzeichen für Atto- (Faktor 10 hoch –18); vgl. Einheiten und endet auf der Seite 2348 mit dem Eintrag: zytozid: (engl.) cytocide; zelltötend; z. B. versch. Antibiotika u. Chemotherapeutika (bakterizide, fungizi-de, viruzide Verbindungen) od. allg. Zellgifte (z. B. Schwermetalle); vgl. Zytostatika. Auf Seite 2020 ist auch wieder ein umfang-reicher Eintrag mit der Abbildung einer Steinlaus: (engl.) stone louse, mit der wir  in der Heilpraktikerschule schon vor 25  Jahren – anfangs ratlos – später erfreut, verblüfft wurden.

Im Anhang findet sich die Liste der Ge-fahrensymbole.

Der Verlag und das Pschyrembel-Wis-sen ist natürlich seit langem per Internet erreichbar: www.pschyrembel.de. Es gibt die online-Datenbank und es gibt die Pschyrembel Apps. Die Online-Versionen sind für den geübten User komfortabel, auch sie kosten wie die gedruckte Ausgabe Geld.

An der Buchausgabe gefällt, dass sie im-mer und schnell auskunftsbereit ist. Ein Griff ins Regal, aufschlagen und alphabe-tisch suchen/finden/lesen. Das sanfte Knis-tern der Seiten beim Umblättern und der Geruch von Druckerschwärze ist nicht ein-fach nostalgisch (sonst würden die Lesege-räte für ebooks nicht das Umblättern digi-tal nachahmen und das Knistern einspei-sen), es gibt ein inneres gutes Gefühl von Suchen und Finden.

Pschyrembel – Klinisches WörterbuchISBN 978-3-11-030509-8Verlag De Gruyter, BerlinPreis: Euro 49,95

Atlas der Dorn-Therapie„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte …“

Wie viel Wahres in diesem Satz steckt, wird  deutlich, wenn man den Atlas auf-schlägt. Seit der Entwicklung der Dorn-Therapie durch Dieter Dorn erfolgte die Ausbildung häufig in Wochenend-Semina-ren. Die Begleitliteratur, teilweise auf ho-hem Niveau, war mehrheitlich deutlich textlastig. Für einen in den Anfängen der Dorn-Therapie stehenden Heilpraktiker war es eine Herausforderung, anhand die-ser Literatur mit wenigen, aussagekräftigen Bilden das im Seminar Erlernte zu vertie-fen oder unklare Griffe zu rekapitulieren. Im vorliegenden Atlas der Dorn-Therapie werden zu jedem Gelenk die Untersuchung und Korrektur der Luxation in einer Bild-abfolge gezeigt.

Kurze Texte zu jedem Bild präzisieren die Position des Patienten und Therapeu-

ten sowie die Abfolge der Untersuchung bzw. Behandlung.

Neben den klassischen, von Dorn ent-wickelten Griffen werden auch ergänzende Techniken und Sonderformen der Behand-lung wie z. B. Rundrücken, Skoliose oder die Behandlung durch Schröpfen gezeigt. Die Selbsthilfeübungen für Patienten und die Breuß-Massage sind in eigene, kurze Kapitel gefasst.

Der Atlas wird durch die dazugehörige DVD komplettiert. Hier kann man jede Untersuchung und Korrektur in kurzen, kommentierten Filmausschnitten einzeln oder auch als komplette Abfolge anschauen.

Atlas und DVD vermitteln zusammen detailliert und gut nachvollziehbar alle Griffe und Techniken der Dorn-Therapie und Breuß-Massage. Der Therapieeinstei-ger hat hiermit jederzeit ein hilfreiches Nachschlagewerk zur Verfügung. Aber so ist es auch nach Jahren der Praxis möglich, Grifftechniken zu prüfen und ggf. zu korri-gieren.

Heike Fischbach, Heilpraktikerin |

Atlas der Dorn-TherapieDer große Bildatlas zur Dorn-Methode und Breuß-MassageSven Koch, Peter Bahn, Gamal Raslan2. Auflage156 Seite incl. DVDHardcoverISBN: 978-3-944002-56-9

Rezensionen 

2 3|2014 wir.

Page 3: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Foto

: © Fr

eie

Hei

lpra

ktik

er e

.V.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,Abmahnungen sind für viele von uns eine Geißel der Menschheit. Der Gesetzgeber hat dieses Recht aber so geschaffen. Er wird nach unserer Einschätzung keine wesentliche Änderung vornehmen.

In gutem Glauben und reinem Gewissen wollen die Heilpraktiker/innen über eine Homepage oder den Flyer informieren und die Möglichkeiten der al-ternativen oder ergänzenden Medizin in unseren Praxen beschreiben. Rechtlich ist dies Werbung und damit greift das Heilmittelwerbegesetz.

Viele Kolleginnen und Kollegen orientieren sich deshalb gerne an anderen Veröffentlichungen von Heilpraktikern. Dies ist risikoreich. Eine Statistik be-sagt, dass pro Jahr nur 25-30 % der abmahnfähigen Seiten mit Verstößen gegen das Heilmittelwerbegesetz verfolgt - sprich abgemahnt - werden. Die anderen kommen später dran oder haben Glück. Einziger Maßstab für die eigene Veröf-fentlichung darf deshalb nur die eigene Recherche sein.

Wir unterstützen unsere Mitglieder dabei, soweit wir dies wiederum rechtlich dürfen. Auch hier-für gibt es ein Gesetz: Das Rechtsdienstleistungsgesetz. Rechtsauskünfte und rechtliche Bewertun-gen dürfen danach nur Rechtsanwälte geben. So wie eine medizinische Diagnose nur von Ärzten und Heilpraktikern erfolgen darf.

Wir geben in der Mitgliederberatung die für einen Verein möglichen Hinweise und stellen unse-ren Mitgliedern die umfangreiche rechtsanwaltliche Informationsschrift Heilpraktiker-Recht zur Verfügung. In dieser Schrift wird ausführlich beschrieben, was wir in der Werbung dürfen und was nicht. In unseren Seminaren, Regionalgruppen-Veranstaltungen und Kongressvorträgen bieten wir zudem immer wieder Schulungen zu den kritischen Themen an. Schauen Sie doch in diesem Sinne einmal in das im Oktober erscheinende neue Seminarheft 2015 oder auf unsere Homepage.

Liegt aber erst einmal eine Abmahnung im Briefkasten, hilft nur noch der Weg zum Fachanwalt. Auf keinen Fall darf die Unterlassungserklärung im Abmahnschreiben einfach unterzeichnet wer-den. Abmahner und Abmahnvereine verlangen sehr oft viel zu umfangreiche Verpflichtungen. Und manchmal kann es sogar sinnvoll sein, sich auf ein Klageverfahren einzulassen. Sind die strafbewer-ten Unterlassungserklärungen erst einmal unterzeichnet, gibt es kein Herauskommen mehr. Ein Leben lang.

Abmahnvereine z.B. leben davon, dass ein Unterzeichner nach 5, 10 oder 20 Jahren nicht mehr weiß, was er unterschrieben hat. Und dann wird zugeschlagen und eine meist 5.000,-- Euro schwe-re Vertragsstrafe fällig. Wir erleben im Verband leider zu häufig, was das für viele Kolleginnen und Kollegen bedeutet. Das muss aber nicht zwangsläufig so sein.

Mit diesem Appell, es den Abmahnern so schwer wie möglich zu machen, grüße ich Sie

Herzlichst, IhrDieter SiewertsenVorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.

Editorial

3wir. 3|2014

Page 4: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Inhalt10 Homöopathie

18 Erfahrung und Wissen14 Feldenkrais

Editorial3 Abmahnungen sind eine Geißel

Erfahrung und WissEn6 Das Restless-Legs-Syndrom

homöopathiE10 Homöopathische Hilfe zur Selbsthilfe

10 Jahre Keniaprojekt

fEldEnkrais14 „Alles im Leben ist Bewegung“

Die Feldenkrais-Methode

Erfahrung und WissEn18 Lernstörungen bei Kindern ganzheitlich behandeln – Teil 234 „Wasser ist zum Waschen da ...“

praxis.forum23 Nahrungsergänzungsmittel und Werbung

traditionEllE tibEtischE mEdizin26 Tibetische Medizin in der westlichen Naturheilpraxis –

ein Fallbeispiel

traditionEllE chinEsischE mEdizin30 Ni hao – Medizinisches Qigong

„Das Fenster öffnen und den Mond genießen“

VErband dEr frEiEn colon-hydro-thErapEutEn E.V.32 Die richtig angewendete Colon-Hydro-Therapie (CHT) –

Teil 2

aktiV.forum36 Analysen Informationen Politik Praxis

Inhalt 

4 3|2014 wir.

Page 5: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

IMPRESSUMHerausgeber:Freie Heilpraktiker e.V.Benrather Schloßallee 49–53, 40597 DüsseldorfT: 02 11/9 01 72 90, F: 02 11/3 98 27 10E: [email protected]

Redaktionelle Leitung:Dieter Siewertsen, Heilpraktiker,Geschäftsführender Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.E: [email protected]

Konzeption und Realisation:Merlin Digital GmbHMaxstraße 64, 45127 Essen

Anzeigen:Freie Heilpraktiker e.V. Berufs- und Fachverband Benrather Schloßallee 49–53, 40597 Düsseldorf T: 02 11/90 17 29-0, F: 02 11/3 98 27 10 E: [email protected] www.freieheilpraktiker.com

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. Januar 2012. Ein Anspruch auf Anzeigenaufnahme besteht nicht.

Druck:Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbHGabelsbergerstraße 4, 46238 BottropAuflage: 5.200

Bezugspreis und Erscheinungsweise:Jährlich im Dauerbezug 18,00 Euro bei Lieferung von vier Heften pro Jahr, zuzüglich Postgebühren (4,00 Euro). Für Mit-glieder Berufsverband „Freie Heilpraktiker e.V.“ im Mitglie-derbeitrag enthalten. Bestellungen an den Herausgeber.

Erscheinungsweise alle drei Monate jeweils März, Juni, September und Dezember. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich vereinbart ist, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Die Kündigung zum Ende des bezahlten Bezugszeitraumes ist jederzeit möglich. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Gebührenerstattung.

Nachdruck: Fotomechanische Wiedergabe, sonstige Verviel-fältigung sowie Übersetzung des Text- und Anzeigenteils, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder sowie Berichte aus der Industrie wird keine Gewähr übernommen. Bei den Beiträgen unter der Rubrik „Industrie-mitteilungen“ handelt es sich um keine redaktionellen Bei-träge.

WIR ist unabhängig und überverbandlich ausgerichtet. Ge-kennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autoren, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für alle Veröffentlichungen werden keine Haftung und keine Gewähr übernommen.

Hinweis zu den Vereinsseiten des Verein Freier Colon-Hydro-Therapeuten e.V. Bitte beachte Sie, dass ausschließlich der Verein Freier Colon-Hydro-Therapeuten die redaktionelle/in-haltliche Verantwortung für die hier veröffentlichten Inhalte trägt.

Titelfoto: © kalafoto – Fotolia.com

ISSN 1430-7847 1391

rEgionalVEranstaltungEn und sEminarE frEiE hEilpraktikEr E.V.

40 Landesbereiche43 Seminare

industriEmittEilungEn49 Aktuelle Meldungen

rEzEnsionEn2 Aktuelle Meldungen

klEinanzEigEn51 Stellen-, Kauf-, Verkaufs-, Gelegenheits- und

Ausbildungsangebote

kongrEss düssEldorf 2014 52 Kongresse und Symposien 2014/2015

23 Praxis.Forum

49 Industriemitteilungen

  Inhalt

5wir. 3|2014

Page 6: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Zum ersten Mal hat es der englische Arzt Thomas Willis (1621–1675) um 1670 klar und deutlich beschrieben. Er ist als Be-gründer der Anatomie des Nervensystems in die Geschichte der Medizin eingegan-gen. Daher war dieses Syndrom für ihn eine Nervenkrankheit, die mit dem, wie er meinte, zu jener Zeit beginnenden, über-mäßigen Kaffeegenuss in Europa zu tun haben muss.

Erst 1861 hat der deutsche Neurologe Theodor Wittmaak (1817–1873) aus Alto-na, heute einem Stadtteil von Hamburg, die Krankheit als Anxietas tibarium, also nach den unruhigen Beinen, dem Haupt-symptom der Krankheit benannt. Der heutige Namen Restless-Legs-Sydrom stammt vom schwedischen Neurologen Karl Ekbom (1907–1977) aus Stockholm. Er prägte ihn in einem medizinischen Arti-kel im Jahre 1945.

Wie äußert sich nun RLS, im Volksmund auch „Rastloser Schlaf“ genannt?Zum Abend hin und in der Nacht, wenn die Patienten zur Ruhe kommen, beginnen die Beine, gelegentlich auch die Arme, der-artig unruhig zu werden, so dass es mit der Nachtruhe vorerst ein Ende hat. Beginnen sie jetzt mit Bewegungsübungen oder ge-hen ein paar Mal im Zimmer auf und ab, legt sich die Unruhe. Dies tut sie aber nur für eine kurze Zeit. Wieder im Bett oder in der Ruhephase, geht die ganze Geschichte von vorne los.

Die Folge sind natürlich Schlafstörun-gen und somit eine permanente Tages-schläfrigkeit. Obwohl das RLS in jedem Alter auftauchen kann, kommt es im mitt-leren und höheren Lebensalter vermehrt vor. RLS ist inzwischen die am häufigsten auftretende neurologische Erkrankung. Man sagt, dass etwa fünf bis zehn Prozent

Das Restless-Legs-SyndromDer Begriff kommt aus dem Englischen, wird RLS abgekürzt und bedeutet Ruheloses-Bein-Syndrom. Medizinisch wird es Wittmaak-Ekbom-Sydrom genannt.

der Bevölkerung in Europa davon befallen sind. Aber nur etwa ein Prozent der Be-troffenen ist behandlungsbedürftig. In den Vereinigten Staaten spricht man schon von  fast drei Prozent. Frauen sind in der Regel häufiger befallen als Männer. Man  geht von einem Verhältnis zwei zu eins aus.

Wie kommt man zur richtigen Diagnose?RLS ähnelt einigen Krankheiten so genau, dass die beste Diagnose nur im Schlaflabor gestellt werden kann. Es kann sehr leicht verwechselt werden mit der Polyneuropa-thie, mit Wadenkrämpfen, Venenerkran-kungen, der Schaufenster-Krankheit, Vi-tamin-B12-Mangel, Einschlaf-Störungen und vielem Anderen. Neurologen machen daher gerne den Immobilisations-Test. Hier werden den Betroffenen die Beine eine ganze Zeit zusammengebunden. Die jetzt auftretenden Muskelzuckungen, die nicht vom Patienten gewollt sind, werden als RLS gewertet. Ein weiterer Test ist die RLS-Severity-Scale. Hier gibt man im aku-ten Stadium Apomorphin zu lutschen und beobachtet die spontane Besserung. Am sichersten ist immer noch die Polysomno-graphie im Schlaflabor. Hier zeigt der RLS-Patient einen typischen Schlafrhythmus, der sich von dem des gesunden Menschen deutlich unterscheidet. Beim RLS-Kran-ken treten keine Tiefschlafphasen auf.

Wie können wir in unseren Praxen einen Verdacht auf ein Restless-Legs-Sydrom bekom-men?Hierfür haben sich einige typische Fragen an den Patienten herauskristallisiert: > Haben Sie in den Beinen einen unange-nehmen Bewegungsdrang, den Sie kaum in Worte fassen können?

> Treten Unruhezustände in den Beinen oder gelegentlich in den Armen auf, wenn Sie zur Ruhe kommen oder im Bett liegen?

> Wird es besser, wenn Sie aufstehen, sich bewegen oder mit Dingen beschäftigen, die Ihnen Freude machen?

> Wird es zum Abend hin oder in der Nacht immer schlimmer mit den Unru-hezuständen in den Extremitäten?

Wenn alle vier Fragen eindeutig mit ja be-antwortet werden, ist die Wahrscheinlich-keit eines Vorliegen von RLS sehr groß.

Haben wir einen solchen Patienten, so sollte dieser baldmöglichst in ein Schlaf-labor überwiesen und weiter einer neuro-logischen Behandlung zugeführt werden. Um es gleich zu sagen: Eine ausreichende Behandlung dieser Menschen ist bis heute noch nicht gefunden worden. Nur muss

Erfahrung und Wissen

6 3|2014 wir.

Page 7: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

man alles versuchen, damit auf Dauer kei-ne Spätstörungen auftreten, die durch Mangel an Tiefschlaf und nächtlichen Un-ruhezuständen hervorgerufen werden kön-nen. Diese sind in der Regel Vergesslich-keit, chronische Müdigkeit und Antriebs-schwäche, bis hin zu schweren Depressio-nen und dauerhaften Schmerzen. Je älter die Menschen sind, je ausgeprägter können diese Störungen sein.

Wir unterscheiden beim RLS zwei FormenZum Einen die sekundäre Form. Wie der Name schon sagt, haben wir es mit einem RLS zu tun, dass durch Krankheiten ausge-löst werden kann. Zum Beispiel kommen hier Diabetes, Nierenschwäche, Eisenman-gel, Urämie, Arthritis, Morbus Parkinson oder andere neurologische Erkrankungen in Betracht. Aber auch eine Schwanger-

schaft oder Medikamente können Auslöser dieser RLS-Form sein. Hauptsächlich müs-sen hier Antidepressiva und Dopaminan-tagonisten genannt werden. Diese Form des RLS kann nach Ausheilung der Grundkrankheit oder Absetzten der ent-sprechenden Medikamenten völlig ver-schwinden.

Es kommt aber auch vor, dass diese Form der Auslöser ist für die zweite RLS-Form, die idiopatische genannt wird. Sie tritt meist erst ab 30 Jahren, in der Regel aber sehr viel später auf. Bevorzugt ist das Rentenalter. Man geht aber auch inzwi-schen von einer genetisch, also vererbbaren Form aus. Diese kann in jungen Jahren, also ebenfalls schon bei Kindern auftreten, dann völlig verschwinden und im Alter von 60 bis 70 Jahren stark oder schwach wieder auftauchen. Es gibt keine Kontinu-ität. Eine spontane Ausheilung leider auch

nicht. Eine generelle Heilung ist bis heute nicht möglich. Man muss versuchen, die-sen Menschen wenigstens Linderung zu verschaffen.

Die Ursache, warum es zum RLS kommt, ist bis heute noch nicht richtig geklärtMan vermutet, es sei eine Veränderung im Transmitter-Stoffwechsel. Hierbei scheint der Neurotransmitter Dopamin eine grö-ßere Rolle zu spielen. Ob sich im Gehirn eine Veränderung in bestimmten Berei-chen zeigt, konnte bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden. Man hatte ange-nommen, es handle sich beim RLS um die Vorstufe des Morbus Parkinson. Anders gesagt, man vermutete, dass die Menschen mit größter Wahrscheinlichkeit Parkinson bekommen. Dies wurde aber durch eine größere Anzahl von Studien ausgeschlos-

Magnesiumpräparate, tagsüber eingesetzt, wirken bei einigen RLS-Patienten lindernd.

Berthold Heinze

© G

ina

Sand

ers –

Foto

lia.co

m  Erfahrung und Wissen

7wir. 3|2014

Page 8: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

sen. Es bestehen keine Parallelen zum Mor-bus Parkinson, obwohl es zunächst so aus-sieht. Es sind zwei verschiedene Erkran-kungen, ein Zusammenhang besteht nicht. Zumindest hat man ihn bis heute nicht feststellen können.

Trotzdem nimmt man bei dieser Er-krankung Medikamente, die auch beim Parkinson eingesetzt werden. Sie helfen dem RLS-Patienten, seine Erscheinungen zu lindern, wenn auch nicht auf Dauer, so doch wenigstens vorübergehend. Die von den Neurologen eingesetzten Substanzen sind in der Regel, L-Dopa (z. B. Restex), Dopamin-Agonisten (z. B. Ropinirol), Be-ruhigungsmittel (z. B. Oxazepam), Antie-pileptika (z. B. Gabapentin) und Opiate. Mit einer intravenösen Gabe von Eisenprä-paraten wurde auch experimentiert. Dies hat sich aber, wegen der hohen Konzentra-tion und den damit verbundenen Neben-wirkungen nicht durchgesetzt. Eine orale Gabe von Eisen-Präperaten war bei den Versuchen wirkungslos.

Was können wir tun, wenn wir von den Patienten gebeten werden, etwas „Naturheilkund-liches“ zu geben?In einer Studie hat sich ein höher dosierter Baldrianextrakt recht gut bewährt. Hun-nius schreibt im Pharmazeutischen Wör-terbuch über Valeriana officinalis folgen-des: „Baldrian ist das Mittel der Wahl bei Schlafstörungen (Schlaflosigkeit) leichten und mittleren Grades, bedingt durch ner-vöse Erschöpfung und geistige Überarbei-tung, bei motorischer Unruhe, bei Angst-, Erregungs- und Unruhezuständen.“

Es hat sich gezeigt, dass der Baldrian nicht nur die Symptome des RLS deutlich mindert, sondern auch die Mattigkeit am Tage wesentlich verringert. Er leitet den Tiefschlaf ein, der bei diesen Patienten so gut wie nie erreicht wird. Ferner ist ein Einschlafen schneller möglich und das Durchschlafen wird gefördert. Aus diesem Grunde gebe ich etwa eine halbe Stunde

vorm Zubettgehen 900 mg Baldrianex-trakt. Man muss jedoch dem Patienten klar machen, dass es Linderung bringt, aber keine Heilung. Sie ist mit allen bisherigen Therapien nicht möglich.

Magnesiumpräparate, tagsüber einge-setzt, wirken bei einigen RLS-Patienten lindernd. Hier gebe ich gerne ein paar Mal am Tage, je nach Bedarf, die „Heiße Sie-ben“ nach Schüssler (Zehn Tabletten in reichlich heißem Wasser gelöst). Sie sollte allerdings schluckweise zu sich genommen werden.

Es gibt noch ein weiteres Mittel, wel-ches beim RLS-Kranken versucht werden sollte: Das Mutterkorn.

Gerhard Madaus schreibt in seinem Lehrbuch der biologischen Heilmittel un-ter anderem etwa folgenden Satz: „Secale cornutum kann bei Nervenstörungen und -Erkrankungen, Lähmungen der Beine, Taumelgang und Krämpfen eingesetzt wer-den.“

Boericke führt in seinem Buch Homöo-pathische Mittel und ihre Wirkungen un-ter Secale cornutum folgendes unter den Abschnitt Extremitäten aus: „Heftige Krämpfe, Schmerz und spastische Bewe-gungen.“

Von krampfartigen Bewegungen nachts schreibt auch Kent in seinem Repertorium über Secale cornutum.

Mutterkorn, also Secale cornutum, lasse ich in einer D6 Potenzierung als Tabletten lutschen. Allerdings nur, wenn die Krämp-fe in Armen oder Beinen beginnen. Sollte eine Tablette nicht reichen, können weitere in kürzeren Abständen gelutscht werden. Die Maximalzahl sollte möglichst vier nicht überschreiten. Springt der RLS-Pa-tient darauf nicht an, so nützen ihm mehr Tabletten auch nichts.

Weiterhin bringt es dem Patienten et-was, wenn folgendes geraten wird:

RLS ähnelt einigen Krankheiten so genau, dass die beste Diagnose nur im Schlaflabor gestellt werden kann.

Berthold Heinze

© cr

eativ

colle

ctio

n

Erfahrung und Wissen

8 3|2014 wir.

Page 9: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

AUTORBertold HeinzeHeilpraktiker

Leichte gymnastische Übungen, Spa-ziergänge an frischer Luft, Massagen, so-fern sie nicht übertrieben werden, Wech-selbäder und ein Hobby, welches ihm Freude bereitet.

Überanstrengungen, hierauf sei zum Schluss hingewiesen, sollten möglichst un-terlassen werden. Aufpassen müssen wir auch, wenn Massagen angeboten werden, die den Körper zu sehr belasten. Sport und

Entspannungsübungen wie Autogenes Training sollten tunlichst vermieden wer-den. Nach meiner Erfahrung verstärkt dies die Beschwerden beim Restless-Legs-Syn-drom.

Zusammenfassend kann man sagen, RLS ist bis heute nicht heilbar. Gott sei Dank, nur etwa ein Prozent der Befallenen müssen behandelt werden. Wir sollten, wenn es von den RLS-Menschen verlangt

wird, alles daran setzen, dass sie neben der neurologischen Behandlung von unserer Therapie auch Linderung erhalten. |

© fr

ogst

yle

– Fo

tolia

.com

Weitere Informationen: Spenglersan GmbH | Postfach 1418 | D-77804 Bühl | www.spenglersan.de

Gesundheit für Generationen

Spenglersan Kolloide

Anz.4c.186x68.WIR.indd 1 24.02.14 16:11

Anzeige

  Erfahrung und Wissen

9wir. 3|2014

Page 10: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

HOMöOPATHIScHE HIlfE zUR SElbSTHIlfE

10 Jahre Keniaprojekt„Karibu“„Karibu“ klingt es in allen Gassen der kleinen Insel Lamu, die wie eine Oase im indischen Ozean nordöstlich vor der Küste Kenias liegt.

Karibu heißt willkommen, und so beginnt vor zehn Jahren ein Projekt der Homöopa-then ohne Grenzen, über welches so viel zu berichten wäre, dass es schwer fällt, dies auf zwei Seiten zusammen zu fassen.

In den ländlichen Gegenden Kenias ist die Sterblichkeitsrate von Müttern und Säuglingen extrem hoch. Schon leichte Komplikationen bringen das Leben beider in Gefahr. Medizinische Behandlungsmög-lichkeiten sind rar, die Wege zum Kran-kenhaus oft zu weit und beschwerlich.

2004 gibt dies den Anstoß, einer Pro-jektanfrage zur homöopathischen Ausbil-dung von Hebammen auf Lamu zu folgen. Eine Gruppe traditioneller Hebammen im Alter von 25 bis 85 Jahren möchten die Anwendung der Homöopathie rund um die Geburt erlernen. Ihre Stärke, Zuver-sicht und Phantasie bilden die Grundlage für diesen ersten Ausbildungszyklus. Sie sind überwiegend Analphabetinnen. Da-her ist ein gewisser Einfallsreichtum von den homöopathischen AusbilderInnen ge-fragt.

Symbole, Schauspiel und Gesang in der Hebammen- AusbildungFür die einzelnen Symptome eines Arznei-mittels werden Symbole entwickelt und jedes Arzneimittelbild auf laminierte Kärt-chen gedruckt. Auf deren Rückseite stehen entsprechende Stichworte in der Landes-sprache Kiswahili und in Englisch. Irgend-Wasserstelle in Kigunga

Homöopathie 

10 3|2014 wir.

Page 11: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

wer in der großen Familie des Dorfes kann es bei Bedarf vorlesen.

Mit diesen Kärtchen, mit Gesang und Rollenspiel lernen die Hebammen inner-halb von vier Jahren 25 homöopathische Arzneimittel rund um Schwangerschaft, Geburt und Säugling zu differenzieren. Diese Methode hat sich bestens bewährt. Die Arzneimittel werden den Hebammen in kleinen, vor Ort gefertigten Arzneita-schen zur Verfügung gestellt. Bis heute wird ihre erfolgreiche Arbeit mit der Ho-möopathie sehr geschätzt und weitere Hebammen kommen zu Gruppentreffen, um von ihnen zu lernen.

2006 gründet sich in Lamu eine Selbst-hilfegruppe, die seitdem unser Koopera-tionspartner ist: die CBO Lamu Homeo-pathic Education self help Group.

Durch die Arbeit der Hebammen spricht sich die gute Wirkung der Homöo-pathie bald herum. Traditionelle Heiler, Healthworker, Healthofficer, welche vieler-orts die Aufgaben von Landärzten über-nehmen, Krankenschwestern und Hebam-men fragen nach weiterführenden Lern-möglichkeiten. Wir planen einen Grund-kurs, in dem die homöopathische Behandlung akuter Erkrankungen erlernt werden kann.

Maulidi und der GrundkursZu Maulidi, dem Geburtstag des Prophe-ten Mohammed, ist Lamu in Kenia der Ort, in dem das große Fest in der Form ©

RCH

– Fo

tolia

.com

  Homöopathie

11wir. 3|2014

Page 12: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

INfOGerman VolunteersDie Möglichkeit als Volunteer im Lamu Homeopathic Center zu hospitieren befindet sich in der Vorbereitung. Bei Interesse wenden Sie sich gerne über die Redaktion WIR.Heilpraktiker an die Autorin des Artikels.

10 Jahre Keniaprojekt!10 Jahre vom Beginn der Zusammenarbeit mit den traditionellen Hebammen (Analphabetinnen) bis zum selbstständigen Homöopathie-Unterricht durch unsere SchülerInnen haben sich mehr als gelohnt. Wir haben viel gelernt.

Nähere Informationen zu allen Themen rund um HOG, Mitarbeit, Reiseberichte, Neuprojekte, Spenden: www.homoeopathenohnegrenzen.de

einer vier Tage dauernden „Free Clinic“ mit hunderten von Ärzten aus dem ganzen Land gefeiert wird.

Als Auftakt zu der geplanten Grundaus-bildung werden wir im März 2009 eingela-den, an Maulidi teilzunehmen. Wir behan-deln in einer „Free Clinic“ unter freiem Himmel, um die Homöopathie in der Bevölkerung bekannter zu machen. Im Anschluss finden sich 25 SchülerInnen für den Grundkurs „Homöopathie für akute Erkrankungen“ ein – Hebammen, Healthworker, traditionelle Heiler, Kran-kenschwestern, Pharmazeuten und auch drei Hebammen aus dem Hebammen-Kurs. Hier lernen Männer und Frauen, Muslime und Christen zusammen und un-terstützen sich gegenseitig, was in dieser Region sonst unüblich ist.

VernetzungHolprig, heiß und staubig ist die Busfahrt von Mombasa nach Mokowe, dem kleinen Ort am Festland vor Lamu. Oft gibt es einen Motorschaden auf dem 330 km lan-gen Weg, alle Mitreisenden müssen aus-steigen und unter einem Baum auf den Ersatzbus warten. Das kann Stunden dau-ern. Stunden, in denen man den Menschen und dem Land näher kommt. „Pole, pole“ (langsam, langsam) sagen sie, sitzen, schau-en und reden. So erfahren wir von einer homöopathischen Vollzeitausbildung in Kwale, nahe Mombasa. Sie wurde 2007 von der Holländerin Marie Magré initiiert.

Nachdem die SchülerInnen unseres Grundkurses 2011 die Zwischenprüfung erfolgreich bestanden haben, besuchen wir in Kiunga einen unserer Schüler. Ein Healthofficer, der für den Distrikt Lamu zuständig ist. Das Lehmhüttendorf liegt 30 km vor der Grenze Somalias. Es ist un-vorstellbar, wenn man es nicht selbst gese-

hen hat. Für die Menschen die dort woh-nen, befindet sich das nächstgelegene Krankenhaus auf der Insel Lamu. Eine be-schwerliche Tagesreise mit dem Boot oder dem Bus und der Fähre entfernt.

Vor Ort gibt es keine medizinische Ver-sorgung, abgesehen von weiß getünchten Steinhäusern, die vor Jahrzehnten mit Gel-dern der Entwicklungshilfe dort gebaut wurden. Die Innenausstattung hat die Zeit nicht überdauert und zur Medikation gibt es einen Kanister voll Paracetamol. Es ist also nicht verwunderlich, dass der Dorf-oberste uns mit der Geschichte eines Heil-erfolges durch die homöopathische Be-handlung unseres Schülers begrüßt. Ge-folgt von der Bitte, die Homöopathie auch in Kiunga zu unterrichten. Bei der Abfahrt am nächsten Tag wissen wir bereits, dass wir diese Aufgabe nicht übernehmen kön-nen. Sogar das Trinkwasser mussten wir in Flaschen aus Lamu mitbringen. Es gibt zwar Brunnen und Wassertankwagen, aus denen wir aber nicht trinken können, ohne zu erkranken.

Die Anreise ist mühsam und inzwischen auch zu gefährlich. Glücklicherweise sind unsere Projekte nachhaltig ausgerichtet und tragen sich selbst weiter, wenn wir un-ter schwierigen Umständen nicht in das Land reisen können.

Vor dem Heimflug besuchen wir im April 2011 Marie Magré in Kwale. Ihre Ausbildung sowie der von uns geschaffene Nährboden für die Homöopathie haben Zukunft.

„1. Pan-African-Congress of Homeopathy“Im Mai 2012 findet auf Einladung von Marie Magré, Camilla und Jeremy Sherr, sowie Peggy Bidé der „1. Pan-African-Con-gress of Homeopathy“ in Kwale statt. An diesem nehmen auch die Vorsitzende von HOG sowie Mitglieder von HOG und CBO LAMU als Redner teil. Rehema, eine der besten Hebammen-Schülerinnen (An-alphabetin) und Babuu, ein junger Grund-kursschüler, berichten sehr lebendig von ihren therapeutischen Erfahrungen mit der Homöopathie.

Diese und andere interessante Filmbei-träge können Sie bei Interesse auf unserer Website www.homoeopathenohnegrenzen.de unter „aktuelles Seite 4“ anschauen.

Ein beständiger Ort der Homöopathie auf LamuNoch im selben Jahr finden wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der CBO, nach langer Suche ein Haus auf Lamu, in dem behandelt und gelernt wird – ein Ort der Kommunikation und Koope-ration, das Lamu Homeopathic Centre.

Dort gibt es einen Behandlungsraum, zwei bis drei Schlafräume und eine sehr große Dachterrasse mit angeschlossener offener Kochstelle. Das Lamu Homeopa-thic Centre ist ideal zum Leben, Lernen und Arbeiten. Da wir alle ehrenamtlich für HOG tätig sind und dafür unsere Praxen in Deutschland für mindestens zwei bis drei Wochen schließen, können die meis-ten von uns jährlich maximal für einen Einsatz vor Ort sein. So kommt unsere Gruppe bisher zwei bis drei Mal im Jahr

Zertifikate

Homöopathie 

12 3|2014 wir.

Page 13: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

AUTORINJanina HuppertzHeilpraktikerin

zum Unterrichten nach Lamu. Mit dem Ziel der Nachhaltigkeit möchten wir das Projekt weiterhin begleiten, in Zukunft je-doch mit weniger Reisen nach Lamu.

Jetzt unterstützen wir zwei junge kenia-nische Homöopathinnen, die 2012 ihren Abschluss in Kwale mit dem Homöopathie Zertifikat der Free University of England abgeschlossen haben. Sie leben und arbei-ten in den Räumen des Lamu Homeopa-thic Centre, unterrichten und supervidie-ren unsere SchülerInnen und die Hebam-men vor Ort.

Mit der Abschlussprüfung für den Grundkurs im Frühjahr 2014 endet auch unsere Aufgabe, in Lamu zu unterrichten. Wir entscheiden uns, einen jungen Mann aus Lamu zu unterstützen, damit er in Kwale die dreijährige Vollzeitausbildung zum klassischen Homöopathen und Healthworker machen kann. Erfolgreich hat er das erste Jahr im Sommer abge-schlossen und wir wünschen uns, dass er in zwei Jahren im Lamu Homeopathic Centre arbeiten wird. Das, was wir nun an Reise-kosten einsparen, möchten wir in die Mie-te der Räume und die Ausbildung der jun-gen Menschen vor Ort investieren. Dazu sind wir laufend auf Spenden angewiesen.

Das ArbeitsbuchZehn Jahre haben wir mithilfe von Spra-che, Spiel, Symbolkarten, kopierten Hand-outs und zuletzt englischer Literatur in Kenia unterrichtet. Nun ist es an der Zeit, dass unsere SchülerInnen neben der ho-möopathischen Behandlung in die Nach-

barorte gehen, um dort Homöopathie für akute Erkrankungen zu lehren. Ihre Schü-lerInnen sind wiederum Healthworker und Hebammen, die in weit abgelegenen länd-lichen Regionen arbeiten.

Es war uns ein Anliegen, für diesen Zweck gemeinsam mit unseren keniani-schen Homöopathie-SchülerInnen Unter-richtsmaterial zu erarbeiten. Das Ergebnis liegt nun in Form einer 55-seitigen Bro-schüre vor. Das Besondere ist die Darstel-lung der 19 Mittel: Auf der linken Seite ist das Mittel mithilfe von Piktogrammen und auf der rechten Seite in Kiswahili und Eng-lisch beschrieben. Näheres dazu unter www.homoeopathenohnegrenzen.de

Die 19 Mittel sind: Aconitum, Arnica, Arsenicum album, Belladonna, Calendula, Cantharis, Carbo vegitabilis, Chamomilla, China, Echinacea, Hepar sulfuris, Hyperi-cum, Ledum, Natrium muriaticum, Nux

vomica, Sabina, Secale, Staphisagria, Sym-phytum.

Die Einführung zur Homöopathie, zur Potenzierung, Fallaufnahme und Mittel-einnahme ist sehr kurz gehalten, da das Heft in Verbindung mit einem drei Mal zwei- bis dreitägigen Unterricht in Kenia ausgehändigt wird.

Bei unserer Reise im Frühjahr 2014 sind wir letztlich nur noch Begleiter. Das selbst-ständige Unterrichten in Matandoni und Mokowe durch die kenianischen Homöo-pathInnen hat begonnen.

Haraka Haraka haina baraka –Eile, Eile hat keinen Segen. |

Wandmalerei

Hebammen mit Symbolkarten

HOMÖO-SET . . . Made in Schwaben

Jetzt als erstes Leder mit Bio-Siegel!Taschen-Apotheken & mehr für Homöopathie - Bachblüten - Schüßlersalze - Zubehör für Naturheilkunde

Tolle Angebote in unseremonline-shop!25 Jahre Qualität ausÜberzeugung!

Bei uns l iegen Sie und Ihre Homöopathika richtig!

www.homöo-set.de

Königstraße 92-94 • 89165 Dietenheimfon (0049) 07347-919006 • [email protected]

HS-Anzeige-2014_HS-Anzeige 90x68mm 14.08.14 14:30 Seite 1

Anzeige

  Homöopathie

13wir. 3|2014

Page 14: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

„ Alles im Leben ist Bewegung“

Die Feldenkrais-Methode

Feldenkrais 

14 3|2014 wir.

Page 15: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Ziel der Feldenkrais-Methode ist, sich mit einem Minimum an Anstrengung und einem Maximum an Effizienz zu bewegen, jedoch nicht durch Muskelkraft, sondern durch erhöhte Achtsamkeit darauf, wie die Bewegung funktioniert.

Moshé Feldenkrais

Moshé Feldenkrais (1904-1984)

Moshé Feldenkrais wird in Russland gebo-ren und entstammt einer jüdischen Fa-milie. Im Alter von 14 Jahren wandert er nach Palästina aus. Er studiert später in Paris Ingenieurwesen, Mechanik, Elektro-technik und Physik. Er interessiert sich für Sport, besonders für Judo und gründet den ersten Judo-Club Frankreichs. Als einer der ersten Europäer erlangt er den Schwarzen Gürtel. Feldenkrais flüchtet zu Beginn des 2. Weltkriegs vor den Deutschen nach England und wird Angestellter der briti-schen Admiralität. Dort hält er vor Wis-senschaftlern zahlreiche Vorträge, in denen er sich mit Bewegung, Schwerkraft und Lernen beschäftigt, den Grundlagen seiner Theorie und Methode. Er unterrichtet in Israel und in den USA, hält Vorträge und publiziert Bücher über seine Methode „Be-wusstheit durch Bewegung“; „Die Entde-ckung des Selbstverständlichen“; „Das starke Selbst“. Ab 1975 bildet Feldenkrais in Israel und in den USA Studenten aus, die sein Wissen weitertragen.

Im Mittelpunkt: Menschliche BewegungsmusterFeldenkrais hat sich intensiv mit mensch-licher Bewegung und den so genannten „Bewegungsmustern“ beschäftigt. Jeder Mensch gewöhnt sich im Laufe seines Le-

bens an, Bewegungen auf eine bestimmt Art und Weise auszuführen, ohne dass er sich dies bewusst macht. Wir alle bewegen uns, ohne darüber nachzudenken, WIE wir etwas tun. Beispiel: Hände ineinander verschränken, Beine übereinander schla-gen, Rechtshändigkeit, Linkshändigkeit.

Diese Gewohnheiten hinterlassen Spu-ren im Körper: Die Drehung geht nach einer Seite hin besser als zur anderen Seite. Die rechte Hand ist geschickter als die lin-ke Hand, sie ist kräftiger und ihre feinmo-torischen Fähigkeiten sind größer.

Feldenkrais hat auch erkannt, dass psy-chische Faktoren sich in den Bewegungen und im Gebrauch des Körpers niederschla-gen. Als Beispiel führt er das „Körpersche-ma der Angst“ an. Menschen, die in Angst leben, zeigen spezifische Körperhaltungen: Die Beugemuskeln der Körpervorderseite ziehen sich zusammen und weisen einen erhöhten Muskeltonus auf, es stellen sich Reizungen oder Störungen des Gleichge-wichtsorgans und Schwindelsymptome ein. Wenn das Angstsyndrom sich nicht lösen lässt, wird dieses Körperschema zum Dauerzustand und etabliert sich als Bewe-gungsmuster. Dauerhaft erhöhter Muskel-tonus führt zu Schmerzen! Der deutsche Mediziner und Wissenschaftler Wilhelm Reich beschreibt dieses Phänomen als „Verpanzerung“, die entsteht, weil Körper und psychisches Erleben miteinander in

Verbindung stehen und Körper und Geist eine untrennbare Einheit sind.

„Wir handeln dem Bild nach, das wir uns von uns machen.“Feldenkrais hat den Begriff des Ich-Bilds oder des Selbstbilds geprägt. „Wir handeln dem Bild nach, das wir uns von uns ma-chen. Ich esse, gehe, spreche, denke, beob-achte, (…) nach der Art, wie ich mich empfinde. Dieses Ich-Bild, das einer sich von sich macht, ist teils ererbt, teils aner-zogen …“, schreibt er. Gemeint sind da-mit  die vielfältigen Einflüsse, denen der Mensch ausgesetzt ist: Erziehung, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaftsform usw.

Unser Gang, unsere Gesten, unsere Körperhaltungen spiegeln unser Erleben wider. Jemand, der glaubt, dass er klein ist, macht deshalb Trippelschritte, statt seine normale Schrittlänge zu benutzen. Jemand der glaubt, er sei zu groß, beugt den Rücken, um kleiner zu erscheinen.

Feldenkrais sah einen Zusammenhang zwischen Bewegen, Denken, Fühlen und Handeln und betrachtete den Menschen ganzheitlich, in dem alles mit allem zu-sammenhängt – ein komplexes Menschen-bild, mit dem er seiner Zeit weit voraus war, denn die Begriffe ganzheitlich oder systemisch haben erst in den letzten Jahren an Bedeutung und Anerkennung gewon-nen. ©

wild

wor

x –

Foto

lia.co

m

© K

im S

chne

ider

– Fo

tolia

.com

  Feldenkrais

15wir. 3|2014

Page 16: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Möglichkeit der Selbst-regulierung

Feldenkrais sieht den Menschen als ein System an, das zur Selbstregulierung aus sich heraus fähig ist. Das System Mensch ist also beeinflussbar, und das soll nach Feldenkrais durch Selbsterziehung gesche-hen, also durch Lernen. Der Mensch kann sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, selbst aktiv werden und Einfluss auf sein Befinden, seine Gesundheit und seine Le-bensqualität nehmen. Über die Selbsterzie-hung wird der Mensch vom passiven Erlei-den zum aktiven Gestalten geführt, selbst wenn sich in der Gesellschaft, im Außen, nichts verändert.

Feldenkrais war der Ansicht, dass es über Bewegung am besten und am unmit-telbarsten gelingt, den ganzen Menschen zu erreichen: sein Fühlen, Denken und Handeln – viel besser als über die Sprache. Deshalb ist die Feldenkrais-Methode eine Bewegungslehre oder ein Bewegungsler-nen, das der Feldenkrais-Pädagoge vermit-telt. Diese körperliche Dimension von Lernfähigkeit bleibt bis ins hohe Alter er-halten und ist ein Schlüssel zu lebenslan-gem Lernen. Man spricht daher auch von Feldenkrais-Pädagogik oder von somati-schem Lernen.

Soma ist ein griechisches Wort und be-deutet Leib oder Körper des Menschen. Somatisches Lernen heißt, dass das geistig-seelische Empfinden an den Körper gebun-den ist und Körper und Seele zusammen-gehören. In unserer Zivilisation ist diese Einheit seit einigen Jahrhunderten durch die Wissenschaften getrennt worden, in der Medizin etwa durch die Behandlung nur des Bereichs oder Organs, das krank ist und „repariert“ werden muss.

Für Feldenkrais war die Voraussetzung für dieses somatische Lernen die Bewusst­heit. Wir müssen unsere Bewegungen mit Bewusstheit wahrnehmen, um zu lernen.

BewegungsgewohnheitenIm Laufe des Lebens schleichen sich viel-fach, meist unbewusst, Bewegungsge-wohnheiten ein, die uns nicht gut tun. Gründe dafür können Überlastungen in bestimmten Körperbereichen sein, auch das Vergessen von Bewegungsmöglichkei-ten spielt eine Rolle. Natürlich beeinflus-sen uns dabei auch Krankheiten, oft zu

unserem Nachteil durch eingeschränkte Beweglichkeit.

Bewegungsmuster im Körper entspre-chen auch Mustern im Gehirn, denn jede Bewegung, jeder Reiz im Skelett oder in der Muskulatur kommt über das Nerven-system im Gehirn an. Jeder Körperbereich ist im motorischen Kortex des Gehirns re-präsentiert. Durch Bewegungsgewohnhei-ten bilden sich im Gehirn entsprechende Verbindungen zwischen den Nervenzellen, die gewohnheitsmäßig in Aktion sind.

Durch das bewusste, langsame Erfor-schen und Ausprobieren von neuen Be-wegungen kommt auch das Gehirn in Be-wegung, denn es bilden sich neue Nerven-verknüpfungen. Neurologen oder Neuro-biologen sprechen heutzutage von der Plastizität des Gehirns, das in der Lage ist, in jedem Lebensalter neue Reize zu verar-beiten und neue Nervenverschaltungen zu erzeugen. Diese Art des Lernens benötigt Zeit.

Feldenkrais hatte dies bereits in den 1940er Jahren erkannt, musste aber in vie-len Aspekten dieses Punkts die Beweise schuldig bleiben, da damals noch keine der heute möglichen Verfahren zur Unter-suchung des Gehirns zur Verfügung stan-den. Ohne die Lernfähigkeit hätte aber die menschliche Spezies im Laufe der Evolution nicht überleben und sich zur beherrschen-den Art der Erde entwickeln können.

Feldenkrais-TechnikenDie Feldenkrais-Methode arbeitet mit zwei verschiedenen Techniken:

1. Bewusstheit durch Bewegung„Bewusstheit durch Bewegung“ ist das Un-terrichten einer Gruppe von Teilnehmern durch verbale Anleitung von Bewegungs-abfolgen – ohne die Vorgabe von richtig oder falsch und ohne Vorgabe eines Ziels. Der Feldenkrais-Pädagoge gibt den Klien-ten an, welche Bewegungen sie machen sollen, und begleitet sie dabei durch zusätz-liche Hinweise und Informationen, damit sie sich bewusst machen, WIE sie die Be-wegungen ausführen. Die von Feldenkrais entwickelten Lektionen sind so konstruiert dass sie dem Rechnung tragen, was dem menschlichen Bewegungsapparat möglich ist. In diesem Punkt liegt der große Unter-schied zu Gymnastik, Krankengymnastik oder Sport.

Wichtige Bestandteile einer Feldenkrais-Lektion

> Ausführung der Übungen im Liegen oder Sitzen, um die Muskeln zu entlas-ten, die den Körper gegen die Schwer-kraft aufrecht halten

> langsame Bewegungen (Feldenkrais sagt: „Zum Lernen braucht einer Zeit.“)

> Kennenlernen der eigenen Bewegungen und Bewegungsmuster

> Ausloten von Grenzen (bis zu welchem Punkt tut mir die Bewegung gut?)

> keine Überschreitung von durch Schmer zen oder Bewegungsbeeinträchti-gungen gesetzten Grenzen, kein Hinein-gehen in den Schmerz

> Reduzieren von Anstrengung im Sinne von: Sich etwas Gutes tun statt sich et-was abverlangen

> Steigerung der Körperwahrnehmung und Verfeinerung der Spürfähigkeit

> Kennen lernen neuer Bewegungsmög-lichkeiten

> individuelles Lernen jedes einzelnen am eigenen Leib, in seiner eigenen Zeit, ohne die Vorgabe von richtig oder falsch

> Erforschen und Ausprobieren einer Be-wegungen und zahlreicher Varianten da-von. Dabei geht es immer um die grund-sätzlichen Bewegungsmöglichkeiten, die das menschliche Skelett bietet: Drehen, Beugen, Strecken, Greifen, Laufen, Sit-zen, so dass dies unser ganz normales Alltagsverhalten abbildet und auf dieses zurückwirkt, indem die neuen Bewe-gungsmöglichkeiten im Alltag eingesetzt werden können.

2. Funktionale IntegrationFunktionale Integration ist der Begriff, den Feldenkrais für die Einzelbehandlung gewählt hat. Bei der Arbeit mit einer ein-zelnen Person, die auf einer Behandlungs-liege liegt, stehen die individuellen Proble-me der Person mit ihrer Beweglichkeit im Mittelpunkt, zum Beispiel Bewegungs-einschränkungen, Schmerzen etc. Der Feldenkrais-Pädagoge erforscht durch sanftes Berühren und Bewegen des Klien-ten dessen individuelles Bewegungsverhal-ten. Der Klient lernt, wo im Körper ange-spannte Bereiche sind, wo und wie er diese loslassen kann, um sich flüssiger, ge-schmeidiger oder schmerzfreier bewegen zu können.

Feldenkrais 

16 3|2014 wir.

Page 17: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

AUTORINAndrea JungHeilpraktikerin

Wirkungen der Feldenkrais-Me-thode

+ Reduzierung von Muskelspannung+ Reduzierung von Stress+ Linderung von Schmerzen+ Verbesserung der Bewegungsmöglich-

keiten+ Verfeinerung des Körpergefühls+ emotionales Wohlbefinden+ bessere Haltung, Koordination und

Eleganz

Feldenkrais und SchmerzEine Anwendungsmöglichkeit der Felden-krais Methode findet sich bei schmerzbe-lasteten Menschen.

Schmerzpatienten bringen komplexe Beschwerden mit. Aufgrund der vielfäl-tigen Schmerzen sind die Betroffenen in

erhöhter Wachsamkeit gegenüber ihrem Körper und geübt in der Selbstwahrneh-mung. Dies ist ein Punkt, der bei der Feldenkrais-Methode von großer Bedeu-tung ist. Da die Feldenkrais-Bewegungen sehr langsam durchgeführt werden und das WIE der Bewegung wahrgenommen wer-den soll, führt dies zu einer verfeinerten Körperwahrnehmung, die bei Schmerz-patienten oft schon vorhanden ist. Die Feldenkrais-Methode schafft einen Lern-raum, der es ermöglicht zu erkunden, wie viel von einer Bewegung schmerzfrei oder mit verringerten Schmerzen möglich ist. Jeder Klient kann wahrnehmen, wie weit ihm die Bewegung gut tut, ob und wie er sie ausführen möchte. Dies eröffnet einen großen Freiraum, verbunden damit, Ver-antwortung für das eigene Tun zu überneh-men. Falls eine Bewegung gar nicht ausge-

führt werden kann, arbeitet Feldenkrais mit der Imagination: Der Teilnehmer stellt sich die Bewegung innerlich vor, ohne sie tatsächlich auszuführen. Auch eine „nur“ vorgestellte Bewegung bringt Impulse vom Gehirn zur Muskulatur.

Die Erfahrung, sich schmerzfrei oder mit weniger Schmerzen bewegen zu kön-nen, schafft Vertrauen in den eigenen Kör-per und dessen Fähigkeit zur Selbstregula-tion. Dies ermutigt zu neuen Erfahrungen, zum Beispiel schädliche Bewegungsmuster aufzugeben und durch neues Verhalten zu ersetzen. |

© K

im S

chne

ider

– Fo

tolia

.com

NESTMANN Pharma GmbH Weiherweg 17 • 96199 Zapfendorf • Tel.: (09547) 92210 • Fax: (09547) 215 • E-Mail: [email protected]

Anzeige

  Feldenkrais

17wir. 3|2014

Page 18: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Ursachen im Stoffwechsel-geschehen

Unser Körper ist die reinste Chemiefabrik. In jeder Körperzelle laufen ununterbro-chen chemische Reaktionen ab. Dafür wer-den Substanzen über das Blut zu den Zel-len hin transportiert, in die Zelle einge-schleust, dort weiterverarbeitet und wieder ins Blut oder die Gewebsflüssigkeit abgege-ben. Dafür muss er ausreichend mit allem Notwendigen versorgt werden. Bei Män-geln an einzelnen Vitaminen oder Minera-lien leidet das Nervensystem ebenso wie alle anderen Zellen des Körpers, die diese Substanzen brauchen.

Schauen wir uns nun verschiedene Er-krankungen oder Störungen an, die durch eine veränderte Stoffwechselsituation aus-gelöst werden.

Aufmerksamkeitsdefizit (ADS)/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist eine Verhaltensstörung, die sich in einem Mangel an Aufmerksamkeit und Konzent-ration und gleichzeitig starker Impulsivität äußert. Es gibt zwei Varianten der Störung: Einmal in Kombination mit Hyperaktivi-tät – dann spricht man von ADHS – oder ohne – dem ADS. Die Kinder können sich nicht lange auf eine Aufgabe konzentrieren und zeigen manchmal ein gestörtes Sozial-verhalten. Als Ursache wird ein minimaler frühkindlicher Hirnschaden oder eine ver-änderte Verarbeitung im Hirnstoffwechsel,

Lernstörungen bei Kindern ganzheitlich behandeln

tEil 2

Nachdem im ersten Teil des Artikels Ursachen im Bewegungs-apparat vorgestellt wurden, sollen nun im zweiten Teil Störungen im Stoffwechsel und in der Psyche besprochen werden.

vor allem beim Dopamin, diskutiert. Diese Hirnstoffwechselstörung ist vererbbar und daher können mehrere Familienmitglieder darunter leiden.1)

Die Diagnose ist eine Ausschlussdiag-nose, das heißt, dass alles andere, was ein ähnliches Symptomenbild macht, ausge-schlossen werden muss. Es gibt keine wie auch immer geartete Diagnostik gibt, die zwingend beweist, dass ein Mensch an die-sem Störungsbild erkrankt ist. Darum braucht es auf jeden Fall eine äußerst gründliche Untersuchung.

Alles, was in diesem Artikel bzw. im Buch der Autorin vorgestellt wird, kann ein von ADS/ADHS betroffenes Kind zusätzlich haben. Oder die anderen Probleme wirken sich so aus, dass es nur so aussieht, als habe dieses Kind ADS/ADHS. Wenn unter naturheilkundlicher Therapie die Symptomatik verschwindet, war es garantiert kein ADS, denn eine genetische Störung verschwindet nicht einfach. Wenn die Sympto-matik besser wird, aber nicht ver-schwindet, kann es sein, dass das Kind zwar betroffen ist, aber durch Beseitigung der zusätz-lichen Störfaktoren nun in die Lage versetzt wird, auch ohne Medikamen-te wie z.  B. Methyl-phenidat seinen All-tag zu bewältigen. Sollte die Symp-

Erfahrung und Wissen

18 3|2014 wir.

Page 19: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

tomatik unverändert bestehen bleiben, dann ist der Einsatz dieser Präparate zu er-wägen. Es stellt aber einen ärztlichen Kunstfehler dar, wenn die Therapie aus-schließlich mit Medikamenten erfolgt.

Unter dem Einfluss der Medikation kann das Kind sich besser steuern und ist aufmerksamer, so dass andere Therapien besser greifen.

Die Schilddrüse als Taktgeber des Stoffwechsels Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse un-terhalb unseres Kehlkopfes. Sie ist einge-bettet in den hormonellen Regelkreis, d. h. sie arbeitet nicht autark, sondern im Ver-bund mit den anderen Hormondrüsen und wird von diesen beeinflusst. Sie gibt den Takt an, in dem der Stoffwechsel läuft. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) werden wir unter anderem langsamer, träger, konzentrationsschwach und lustlos. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) finden wir häufiges Wasserlassen, Schwitzen, Herzbe-schwerden, Unruhe und Zittern und wir können unter Stimmungsschwankungen

leiden, also himmelhochjauchzend-tiefbe-trübt sein. Schulmedizinisch wird die Schilddrüsenfunktion vor allem über Blut-untersuchungen beurteilt.

Eine Mutter, die wegen Schilddrüsen-unterfunktion Hormone einnehmen muss, sollte in der Schwangerschaft alle vier bis sechs Wochen die Hormone bestimmen lassen. Denn in der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Hormonen um bis zu 50 %! Meist muss schon direkt mit Feststellung der Schwangerschaft die Hormondosis leicht angehoben werden. Leicht mütter-liche Hormonschwankungen können im Mutterkuchen durch Enzyme ausgeglichen werden. Eine starke Unterfunktion bei der Mutter kann zu verminderter Intelligenz und Entwicklungsstörungen des Kindes führen.2)

Kryptopyrrolurie (KPU)Das Wort Krypto kommt aus dem griechi-schen und heißt versteckt. Pyrrole sind Bausteine von rotem Blutfarbstoff und Eiweißen, die beim Abbau der roten Blut-körperchen als Bestandteil der Gallensäu-ren im Stuhl ausgeschieden werden.

Bei der Pyrrolurie werden die Pyrrole nicht an die Gallensäuren gebunden und mit dem Stuhl, sondern ungebunden über den Urin ausgeschieden. Dabei bilden sich Komplexe mit Zink und Vitamin B 6. Von dieser Enzymstörung sind ca. 10 % der Be-völkerung betroffen, wobei der Anteil der Betroffenen bei bestimmten Diagnosen wie AD(H)S wesentlich höher liegt.3)

Durch den mehr oder weniger gravie-renden Mangel an Zink und Vitamin B6 ergeben sich die vielfältigen Störungen in Stoffwechselprozessen, die ein entspre-chend breites und oft diffuses Symptom-spektrum und weitere Nährstoffmängel nach sich ziehen. Betroffen sind Immun-system, Glukose- und Eiweißstoffwechsel, zentrales Nervensystem und Hormonhaus-halt.

Pyrroliker leiden daher möglicherweise unter inneren Spannungen, AD(H)S, Pa-nikattacken, Depressionen, Konzentrati-onsstörung, psychotischen Störungen, Müdigkeit, Erschöpfung, Stressintoleranz, schlechtem Kurzzeitgedächtnis, fehlender Traumerinnerung, Muskelschwäche, Haut-problemen, Migräne, Kopf-, Bauch- und

© S

.Kob

old

– Fo

tolia

.com

  Erfahrung und Wissen

19wir. 3|2014

Page 20: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Rückenschmerzen, Allergien, Nahrungs-mittelunverträglichkeiten, gestörter Darm-flora, Kreislaufschwäche, Blutdruckproble-men, erhöhtem Homocystein, Gelenkbe-schwerden, Geräusch- und Geruchsüber-empfindlichkeit, Sonnenbrandneigung, Zyklusstörungen bei Frauen und Proble-men bei der Glutathion-Synthese (ein wichtiger Entgiftungsweg unseres Körpers) und der Detoxifikation (Entgiftung) von Schwermetallen, Pestiziden u. v. m.

Die Diagnose wird normalerweise über eine Urinuntersuchung gestellt.

Durch die entsprechenden Nahrungser-gänzungen, gegebenenfalls die Einhaltung einer individuellen Diät und verschiedene homöopathische oder pflanzliche Medika-mente, bessern sich die Symptome der Be-troffenen deutlich. Gerade bei Kindern, die durch ihr geringeres Lebensalter noch nicht so viele Folgesymptome haben, ist die Behandlung der Symptome Bauch-schmerz, Konzentrationsstörung, Ängst-lichkeit, schlechtes Kurzzeitgedächtnis, Aufmerksamkeitsstörung und Überemp-findlichkeit auf Geräusche oft beeindru-ckend.

Ohne gute Ernährung geht es nichtDurch unsere Ernährung sollen wir nicht nur die Zunge verwöhnen oder den Magen

füllen sondern sie dient dazu, dem Körper für den Stoffwechsel alle benötigten Subs-tanzen in ausreichendem Maße zur Verfü-gung zu stellen. Das bedeutet, dass wir mindestens zu 60 % Gemüse, Kartoffeln, Obst und nur maximal 40 % von allen an-deren Lebensmitteln essen sollten. Je hoch-wertiger, frischer und abwechslungsreicher die Lebensmittel sind umso besser. Bei einer Unterversorgung stellt der Körper vor allem die Versorgung der Überlebensfunk-tionen sicher. Alle anderen Funktionen z.  B. auch die der Konzentration werden nachrangig behandelt. Der Nervenstoff-wechsel benötigt unter anderem Magnesi-um, Zink, B-Vitamine, Vit. C und Fett-säuren. Wie es der Name Nahrungsergän-zung schon sagt, sollten solche Präparate nur die natürliche Ernährung ergänzen und nur dann gegeben werden, wenn wirk-lich sichergestellt ist, dass sie auch benötigt werden. Leider enthalten viele dieser Er-gänzungen auch bedenkliche Hilfsstoffe, die Unverträglichkeitsreaktionen auslösen können.4)

Bei Mangel an wichtigen Vitalstoffen sind wir zunächst einfach nicht mehr so leistungsfähig. Zink zum Beispiel wird in ca. 200 verschiedenen Stoffwechselsyste-men benötigt. Wenn wir Mangel daran ha-ben, dann wird der Körper den Mangel nicht gleichmäßig verteilen. Zuerst wird er

den lebenswichtigen Organen und Funk-tionen so viel Zink zur Verfügung stellen, wie es ihm möglich ist. Und daher den Mangel eher bei den Funktionen zulassen, die ihm als weniger wichtig erscheinen. Dem Körper ist die Rechtschreibung oder die Englischvokabel nicht so wichtig wie die Funktion von Darm oder Nieren. Be-vor die Funktion der inneren Organe in Mitleidenschaft gezogen wird, wird der Körper eher Probleme beim Lernen und Konzentrieren zulassen.

In allererster Form sollte die Zufuhr der wichtigen Vitalstoffe über die Ernährung geschehen. Schon Hippokrates sagte im Altertum: „Eure Nahrungsmittel seien eure Heilmittel und eure Heilmittel seien Nah-rungsmittel.“ Leider sind viele Nahrungs-mittel zu Magenfüllstoffen verkommen und verdienen nicht mehr die Bezeichnung „Lebensmittel“. Nicht nur dass der Gehalt an wichtigen Vitalstoffen zurückgeht, die Lebensmittel sind häufig denaturiert, ver-arbeitet und durch Pestizidrückstände be-lastet, was einen erhöhten Nährstoffbedarf nach sich zieht. Deshalb sollten Lebens-mittel aus biologischem Anbau bevorzugt und diese möglichst frisch verwendet wer-den. Wie Hans Ulrich Grimm in seinem Buch: „ Die Ernährungslüge“ sehr schön beschreibt, bringen uns die Zusatzstoffe in der Nahrung um den Verstand. Wer meint,

Erfahrung und Wissen

20 3|2014 wir.

Page 21: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

nicht ohne Fertigkost auskommen zu kön-nen, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Es bringt in der Regel nicht viel, eine Multivitaminpille zu verabreichen, um dem Gehirn alle wichtigen Vitamine und Mineralien zuzuführen. Denn Gott sei Dank haben wir selten Mangel an all die-sen Substanzen. Da sie frei verkäuflich sind, enthalten sie von allem nur geringe Mengen. Deshalb enthalten die Multiprä-parate von den Stoffen, die wir wegen Mangel ergänzen müssten, zu wenig. Wir müssten also mehrere Tabletten davon ein-nehmen. Und sie enthalten viele andere Stoffe zusätzlich, die wir nicht brauchen, also erst aufnehmen und dann wieder aus-scheiden müssen. Damit belasten wir den Stoffwechsel mehr, als dass wir davon pro-fitieren. Besser ist es daher, gezielt zu schauen, was genau im Einzelnen benötigt wird, und das dann in ausreichender Form und in der richtigen Zubereitung zuzufüh-ren.

Oft enthalten die Tabletten Zusatzstoffe wie Farb- oder Geschmacksstoffe oder Lacküberzüge. Der Körper hat vielleicht Mangel an Zink, aber nicht an Lacküber-zügen! Das kann ein Grund sein, warum der Wirkstoff vom Körper nicht gut ver-wertet werden kann, oder sogar mit Unver-träglichkeiten oder Allergien darauf re-agiert. Zink wird nicht pur eingenommen, sondern es wird an eine weitere Substanz gebunden. Die Tablette könnte also Zin-kaspartat oder Zinkgluconat oder Zinko-rotat enthalten. Da ist es schon schwierig, das optimale Präparat auszuwählen. Der Muskeltest ist da eine sehr gute Möglich-keit, den Körper selbst entscheiden zu las-sen.5)

Das wichtigste Lebensmittel für unseren Körper ist übrigens Wasser. Ausreichend zu trinken fördert die Konzentrationsfähig-keit und verhindert Kopf- und Rücken-schmerzen und Müdigkeit.

Oft zu viel – ZuckerNoch vor 200 Jahren aßen wir nur zwei Ki-logramm Zucker im Jahr. Inzwischen essen wir die gleiche Menge in weniger als zwei Wochen! Damit schaffen wir in einem Jahr die Menge, die früher in 26 Lebensjahren (!) gegessen wurde. Das hält der Körper auf Dauer nicht aus.

Zucker ist eine beruhigende Droge, die wie ein führender Wissenschaftler einmal festgestellt hat, mehr Krankheit, Unglück

und Tod aufgrund von Fettstoffwechselstö-rungen und physiologischem Schaden an-gerichtet hat, als alle anderen Drogen zu-sammen. Als Droge gehört sie in die glei-che Kategorie wie Alkohol. Eine kleine Menge schadet uns nicht sofort. Wir dür-fen es nur nicht übertreiben.6)

Jedes einzelne Nahrungsmittel versorgt uns mit Energie. Wir brauchen keinen zu-sätzlichen Zucker. Dieser wird sehr schnell in den Blutkreislauf aufgenommen und führt so zu einem starken Anstieg an Blut-zucker. Fragen Sie doch einmal einen Dia-betiker, wie er sich fühlt, wenn der Blutzu-cker zu hoch ist. Er wird Ihnen sagen, dass er u. a. nicht mehr so klar denken kann. Der Körper reagiert sofort bei zu hohem Blutzucker. Um diesen hohen Zuckerspie-gel zu normalisieren, muss die Bauchspei-cheldrüse Insulin ausstoßen. Da Eile gebo-ten ist, wird zu viel Insulin produziert, das den Blutzuckerspiegel zu weit absenkt und zu einem Zustand führt, den wir Hypo-glykämie oder Unterzuckerung nennen. In der Unterzuckerung sind wir zappelig, un-ruhig und eventuell sogar aggressiv. Unter anderem können auftreten: Erschöpfung, Depression, Unruhe, Ängstlichkeit, schlechte Konzentration, ärgerliche Ge-reiztheit, Schwindel, Verwirrung, Kopf-schmerzen, Schwitzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Ver-dauungsstörungen, Herzsensationen usw.

Die meisten von uns essen einfach zu viel Zucker. Gerade Produkte, die speziell für Kinder angeboten werden, sind süßer als es gut für uns ist. In der Folge erkranken wir dann an Hormonstörungen und Über-gewicht und Diabetes mit all seinen Spät-folgen wie möglicherweise Dialyse pflichti-

ger Nierenschädigung, Amputationen und Erblindung durch Gefäßschädigungen.

Mir haben viele Eltern bestätigt, dass ihre Kinder umgänglicher wurden und konzentrierter arbeiteten, nachdem zu Hause der Zuckerkonsum eingeschränkt wurde. Eine Mutter schilderte mir mal, dass sie nun endlich mit dem, was sie sage, wieder zu ihrem Kind „durchdringe“. Vor-her sei der Junge wie geistesabwesend ge-wesen. Sie habe den Eindruck gehabt, hauptsächlich gegen die Wand zu spre-chen.

Ein Grund für „Zuckersucht“ kann eine Belastung mit Candida-Hefepilzen in der Darmflora sein. Hierüber gibt eine Unter-suchung der Darmflora im Stuhl Auskunft. Da die Hefepilze Fuselalkohole bilden, können sie zusätzlich die Leistungsfähig-keit der Schüler beeinträchtigen.

Neben Candida beherbergen wir manchmal auch andere Schmarotzer im Darm, die Parasiten. Neben Juckreiz am After oder (vor allem morgendlicher) Übelkeit und Bauchschmerzen können je nach Parasitenart Schlafstörungen, Reiz-barkeit, Konzentrationsstörungen, allge-meines Unwohlsein und Appetitlosigkeit auftreten. Sie können Allergien und gene-ralisierten Juckreiz (Urtikaria) auslösen.

Allergien/UnverträglichkeitenDass sich ein Kind mit Neurodermitis nicht gut konzentrieren kann, weil die Haut ständig spannt und juckt, kann sich jeder gut vorstellen. Auch dem Pollenaller-giker wird es schwerfallen, sich auf den Lernstoff zu konzentrieren, während die Augen jucken oder tränen und die Nase läuft.

Durch unsere Ernährung sollen wir nicht nur die Zunge verwöhnen oder den Magen füllen sondern sie dient dazu, dem Körper für den Stoff-wechsel alle benötigten Substanzen in aus-reichendem Maße zur Verfügung zu stellen.

Brigitte Vogt

© d

jam

a –

Foto

lia.co

m  Erfahrung und Wissen

21wir. 3|2014

Page 22: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Neben diesen offensichtlichen Sympto-men gibt es weitere, die nicht unbedingt sofort an eine Allergie oder Unverträglich-keit denken lassen. So können Kopf- und Gelenkschmerzen, Migräne, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, emotionale Un-ausgeglichenheit, Infektanfälligkeit, Tachy-kardie (zu schneller Puls), Verdauungsstö-rungen jeder Art und häufige Mittelohr-entzündungen (Otitis media) ein Hinweis auf eine Allergie oder Unverträglichkeit sein.

Ein Nachweis ist nicht immer einfach. Aber neben dem Weglassen von verdächti-gen Stoffen hilft der Muskeltest der AK (s. Teil 1). Einige Botenstoffe des Immun-systems, die bei Allergien ausgeschüttet werden oder bei Unverträglichkeiten nicht genügend abgebaut werden können, wir-ken auch als Neurotransmitter (Botenstof-fe des Nervensystems) und bringen so den Nervenstoffwechsel durcheinander.

Gestörte EntgiftungsfunktionZu den Ausscheidungs- und Entgiftungs-organen zählen Darm, Niere, Leber, Lunge und Haut. Im Idealfall können wir gleich nach der Aufnahme alles, was wir nicht mehr benötigen oder was uns sogar schä-digen könnte, über Darm und Niere aus-scheiden. Die Leber hat als Hauptstoff-wechselorgan unter anderem die Aufgabe, die mit der Nahrung zur Verfügung gestell-ten Substanzen für den Körper verwertbar zu machen und schädliche Stoffe so umzu-bauen, dass sie über die Galle in den Darm oder über das Blut durch die Nieren ausge-schieden werden können. Der Mensch lebt heute in einer Umwelt mit vielen unnatür-lichen Substanzen, die den Körper an die Grenze seiner Entgiftung bringen und dar-über hinaus. Diese reichern sich dann im Körper an und stören die normalen Stoff-wechselvorgänge. Von einigen Stoffen ist bekannt, dass sie die kindliche Entwick-lung beeinträchtigen und neurotoxisch (die Nervenfunktion beeinträchtigend) wirken können. Das gilt sowohl für

AUTORINBrigitte VogtHeilpraktikerin

Schwermetalle wie auch für chemische Substanzen. Als eine mögliche Ursache von Autismus wird eine Störung der Entgif-tung angesehen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Stoffwechselprobleme, die im Buch der Autorin „Lernstörungen bei Kindern – Ur-sachen ganzheitlich erkennen, nachhaltige Lösungen finden“ ausführlich vorgestellt werden.

Psychische UrsachenErziehungKinder brauchen Erziehung. Erziehung will die Kinder an die Hand nehmen, bis sie selbst in der Lage sind, alle Entschei-dungen in eigener Verantwortung zum Guten für sich und andere zu fällen und dann diese „Erziehung“ selbst weiterzufüh-ren, indem sie aus eigenen Erfahrungen lernen. Sie will die Kinder fit machen für das Leben, das nicht nur aus Friede, Glück und Zufriedenheit besteht. Kinder sollen lernen, dass es zum Leben gehört, auch mal Fehler machen zu dürfen, sich ausprobie-ren zu dürfen, wie es mit Schwierigkeiten umgehen und sie durchstehen kann und nicht sofort die Flinte ins Korn werfen soll. Das lernen sie vor allem, indem sie es bei ihren Eltern abschauen. Die Eltern geben die Regeln vor und setzen die Grenzen, die ihre Kinder brauchen, damit sie sich auch psychisch gesund entwickeln. Erziehung ist dabei immer individuell und Eltern soll-ten sich nicht scheuen, sich notfalls profes-sionelle Hilfe zu holen, wenn Fragen oder Probleme auftauchen.

Schon im Kindesalter gibt es psychische Erkrankungen wie z. B. Depressionen. Oft sind es aber einfach nur leichte Beeinträch-tigungen, die mit einer naturheilkundli-chen Behandlung schnell gebessert werden können. Dafür stehen die verschiedensten pflanzlichen und homöopathischen Mittel zur Verfügung, zu denen auch die Bachblü-tentherapie nach Dr. Bach gehört. Mit NLP (neuro -linguistisches Programmie-ren) kann zudem das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt werden. Eventuell sollte eine systemische Familientherapie in Be-

tracht gezogen werden. Kinder sind stark im Familiensystem eingebunden und zei-gen als Symptomträger manchmal eine Schwäche in diesem System auf.

FazitViele Kinder kämpfen sich tagtäglich durch einen sehr anstrengenden Schulall-tag und bekommen doch immer nur schlechte Rückmeldungen. Sie verdienen unseren größten Respekt für diese Leistung und vor allem Hilfe. Sehr häufig konnte ich den Kindern schon in meiner Praxis helfen, manchmal waren die Fortschritte riesengroß. Die Ursachen der Probleme sind sehr vielschichtig, wie ich in diesem Artikel kurz angerissen habe. Der interes-sierte Leser sei für ausführlichere Informa-tionen auf mein Buch: Lernstörungen bei Kindern – Ursachen ganzheitlich erken-nen, nachhaltige Lösungen finden verwie-sen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern eine glückliche und erfolgreiche Schullauf-bahn.

Dieser Artikel erschien erstmalig 2013 in raum&zeit, Nr. 183 und im raum&zeit-Newsletter zur Ausgabe 186. |

Anmerkungen1) Vogt, Brigitte: Lernstörungen bei Kindern,

Ursachen ganzheitlich erkennen – nachhaltige Lösungen finden, MAM Verlag 2012

2) Brakebusch, Heufelder: Leben mit Hashimo-to-Thyreoiditis. Zuckschwerdt Verlag, Germe-ring, 2007

3) www.kpu-berlin.de4) Vogt, Brigitte: Vitaminpillen & Co – wirklich

nötig oder nur ein großes Geschäft? Videel Verlag 2000

5) Brigitte Vogt: Vitaminpillen & Co: ... wirklich nötig oder nur ein großes Geschäft? videel Verlag, Niebüll, 2000

6) Gerhard Otto: Lernen mit Sunflower. Buch & Media, München, 2001

Die Eltern geben die Regeln vor und setzen die Grenzen, die ihre Kinder brauchen, damit sie sich auch psychisch gesund entwickeln.

Brigitte Vogt

Erfahrung und Wissen

22 3|2014 wir.

Page 23: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Eine Kategorie der Lebensmittel bilden Nahrungsergänzungsmittel. Der Begriff des Nahrungsergänzungsmittels ist gesetz-lich definiert. Es handelt sich um ein Le-bensmittel, das dazu bestimmt ist, die all-gemeine Ernährung zu ergänzen; ein Kon-zentrat von Nährstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung allein oder in Zusammensetzung darstellt und in dosier-ter Form, insbesondere in Form von Kap-seln, Pastillen, Tabletten, Pillen und ande-ren ähnlichen Darreichungsformen, Pul-verbeuteln, Flüssigampullen, Flaschen mit Tropfeinsätzen und ähnlichen Darrei-chungsformen von Flüssigkeiten und Pul-vern zur Aufnahme in abgemessenen klei-nen Mengen, in den Verkehr gebracht wird.

Auf Nahrungsergänzungsmittel finden sowohl nationale Vorschriften des Lebens-mittelrechts Anwendung (Nahrungsmittel-ergänzungs-Verordnung, Lebensmittelge-setz), als auch die Vorgaben der europäi-schen Health-Claims Verordnung. Diese

Abgrenzung: Nahrungs- ergänzungs- und Arzneimittel

Arzneimittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, die zur Anwendung im oder am menschlichen oder tierischen Körper be-stimmt sind und als Mittel mit Eigenschaften zur Heilung oder Linderung oder zur Verhü-tung menschlicher oder tierischer Krankhei-ten oder krankhafter Beschwerden bestimmt sind oder die im oder am menschlichen oder tierischen Körper angewendet oder einem Menschen oder einem Tier verabreicht wer-den können, um entweder die physiologi-schen Funktionen durch eine pharmakologi-sche, immunologische oder metabolische Wirkung wiederherzustellen, zu korrigieren oder zu beeinflussen oder eine medizinische Diagnose zu erstellen. Hiervon abzugrenzen sind Lebensmittel und kosmetische Mittel.

Zu unterscheiden sind Funktionsarznei-mittel und Präsentationsarzneimittel. Erstere sind Arzneimittel, die bereits wegen ihrer pharmakologischen Wirkung als Arzneimittel einzustufen sind, wie z. B. Antibiotika oder

Nahrungsergänzungs- mittel und Werbung

Schlafmittel. Bei Präsentationsarzneimitteln ist die pharmakologische Wirksamkeit hinge-gen nicht ausschlaggebend. Diese Mittel wer-den allein durch ihre objektiv zu ermittelnde Zweckbestimmung (Heilungsanspruch) ge-genüber den Adressaten zum Arzneimittel.

Insbesondere die Abgrenzung solcher Prä-sentationsarzneimittel gegenüber reinen Nahrungsergänzungsmitteln gestaltet sich schwierig. Zahlreiche Mittel können sowohl als Lebens-, als auch als Arzneimittel Verwen-dung finden. In diesem Fall ist die Zweckbe-stimmung gegenüber der Verkehrsauffassung zu ermitteln. Sprechen die konkrete Bewer-bung und Aufmachung (die „Präsentation“) für ein Arznei- oder ein Nahrungsergän-zungsmittel? Weist das Mittel aus der Sicht eines durchschnittlichen Verbrauchers nach seiner Bezeichnung, Aufmachung und Be-werbung den Charakter eines Arzneimittels auf? Sofern die Einnahme eines Nahrungser-gänzungsmittels keine andere Wirkung als der Verzehr einer angemessenen Menge an Lebensmitteln hat, handelt es sich ansonsten im Regelfall um ein Lebensmittel.

© fu

ll im

age

– Fo

tolia

.com Wiederholt wurde die Frage aufgeworfen, welche Werbemöglichkeiten für Heilpraktiker bestehen,

Nahrungsergänzungsmittel zu bewerben. Die folgenden Ausführungen werden zeigen, dass zahl-reiche rechtliche Vorgaben die Werbemöglichkeiten drastisch einschränken. Die Werbung für Wir-kungen eines Nahrungsergänzungsmittels stellt ein erhebliches Risiko dar und sollte sorgfältig ab-gewogen sein. (Hinweis: Die folgenden Ausführungen beziehen sich nicht auf kosmetische Mittel)

Praxis.Forum

23wir. 3|2014

Page 24: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

gilt ausdrücklich auch für Nahrungsergän-zungsmittel. Es existiert eine Vielzahl rechtlicher Einschränkungen für die Wer-bung mit Nahrungsergänzungsmitteln. Diese ergeben sich überwiegend aus der Health-Claims Verordnung, dem Lebens-mittelgesetz und der Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel.

Health-Claims- Verordnung (HCV)Die HCV schränkt die Werbung für „ge-sundheitsbezogene Angaben“ über Lebens-mittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel ein.

Eine „Angabe“ ist dabei jede Aussage oder Darstellung, die nach dem Gemein-schaftsrecht oder den nationalen Vorschrif-ten nicht obligatorisch (verpflichtend) ist, einschließlich Darstellungen durch Bilder, grafische Elemente oder Symbole in jeder Form, und mit der erklärt, suggeriert oder auch nur mittelbar zum Ausdruck gebracht wird, dass ein Lebensmittel besondere Ei-genschaften besitzt. Gesundheitsbezogen ist eine Angabe, mit der erklärt, suggeriert oder auch nur mittelbar zum Ausdruck ge-bracht wird, dass ein Zusammenhang zwi-schen einer Lebensmittelkategorie, einem Lebensmittel oder einem seiner Bestand-teile einerseits und der Gesundheit ande-rerseits besteht.

Die HCV erfasst selbst Verweise auf nichtspezifische allgemeine Vorteile des Nährstoffs oder Lebensmittels für die Ge-sundheit im Allgemeinen oder das gesund-heitsbezogene Wohlbefinden. Der Bundes-gerichtshof hat beispielsweise die Bewer-bung eines Kräuterlikörs als „wohltuend“ als gesundheitsbezogene Angabe einge-stuft. Mit einer solchen Aussage werde zu-mindest mittelbar zum Ausdruck gebracht, dass der Genuss des Kräuterlikörs geeignet ist, den Gesundheitszustand des Verbrau-chers zu verbessern.

Nach der HCV gilt folgender Grund-satz: Nahrungsergänzungsmittel dürfen nicht mit gesundheitsfördernden Eigen-schaften beworben werden, wenn diese nicht wissenschaftlich bewiesen sind und die entsprechende gesundheitsfördernde Eigenschaft nach der Health-Claims Ver-ordnung zugelassen ist. Die gesundheits-fördernde Eigenschaft muss entweder auf der Gemeinschaftsliste verzeichnet sein und deren Vorgaben entsprechen oder zu der Gruppe gehören, deren Prüfung noch

nicht abgeschlossen ist. (Zahlreiche Anga-ben zu pflanzlichen Stoffen werden derzeit noch geprüft) Die zitierte Gemeinschafts-list kann im online eingesehen werden: http://www.bmelv.de/SharedDocs/ Downloads/Ernaehrung/Kennzeichnung/VO_EU_432_2012_HealthClaims.pdf? __blob=publicationFile

Soweit sich die wissenschaftliche Aner-kennung nicht anders belegen lässt, ist der Nachweis der Richtigkeit einer ge-sundheitsbezogenen Angabe durch Vorla-ge von Studien zu erbringen, die nach allgemein anerkannten wissenschaftli-chen Grundsätzen erstellt worden sind. Dem werden grundsätzlich nur randomi-sierte und placebokontrollierte Dop-pelblindstudien mit einer adäquaten sta-tistischen Auswertung, die durch Veröf-fentlichung in den Diskussionsprozess in die Fachwelt einbezogen sind, gerecht (OLG Frankfurt, Urt. v. 10.11.2011, Az. 6 U 174/10)

An diesen rechtlichen Hürden dürften zahlreiche gesundheitsbezogene Werbebot-schaften für Nahrungsergänzungsmittel scheitern.

Das OLG Nürnberg hat jüngst (26.11.2013) entschieden, dass es unzuläs-sig ist, einen Extrakt aus grünem Tee als entgiftend zu bewerben; es fehlten Belege für die wissenschaftliche Absicherung der Wirksamkeit.

Nationales Lebensmittelgesetz

Nach § 12 des deutschen Lebensmittelge-setzes ist es zudem hinsichtlich krankheits-bezogener Werbung verboten, beim Ver-kehr mit Lebensmitteln oder in der Wer-bung für Lebensmittel allgemein oder im Einzelfall wie folgt zu werben:1. Aussagen, die sich auf die Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten beziehen,2. Hinweise auf ärztliche Empfehlungen oder ärztliche Gutachten,3. Krankengeschichten oder Hinweise auf solche,4. Äußerungen Dritter, insbesondere Dank-, Anerkennungs- oder Empfeh- lungsschreiben, soweit sie sich auf die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten beziehen, sowie Hinweise auf solche Äußerungen,5. bildliche Darstellungen von Personen in der Berufskleidung oder bei der Ausübung der Tätigkeit von Angehöri- gen der Heilberufe, des Heilgewerbes oder des Arzneimittelhandels,6. Aussagen, die geeignet sind, Angstge- fühle hervorzurufen oder auszunutzen,7. Schriften oder schriftliche Angaben, die dazu anleiten, Krankheiten mit Leben- mitteln zu behandeln,

§ 11 des Lebensmittelgesetzbuches be-zweckt den Schutz der Verbraucher vor

Praxis.Forum

24 3|2014 wir.

Page 25: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Täuschungen. Es ist deshalb verboten, Le-bensmittel unter irreführender Bezeich-nung, Angabe oder Aufmachung in den Verkehr zu bringen oder für Lebensmittel allgemein oder im Einzelfall mit irrefüh-renden Darstellungen oder sonstigen Aus-sagen zu werben. Eine Irreführung liegt insbesondere dann vor, wenn1. bei einem Lebensmittel zur Täuschung geeignete Bezeichnungen, Angaben, Aufmachungen, Darstellungen oder sonstige Aussagen über Eigenschaften, insbesondere über Art, Beschaffenheit, Zusammensetzung, Menge, Haltbar- keit, Ursprung, Herkunft oder Art der Herstellung oder Gewinnung verwen- det werden,2. einem Lebensmittel Wirkungen beige- legt werden, die ihm nach den Erkennt- nissen der Wissenschaft nicht zukom- men oder die wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert sind,3. zu verstehen gegeben wird, dass ein Lebensmittel besondere Eigenschaften hat, obwohl alle vergleichbaren Lebens- mittel dieselben Eigenschaften haben,4. einem Lebensmittel der Anschein eines Arzneimittels gegeben wird.

Verordnung über Nahrungs- ergänzungsmittel

Weitere rechtliche Vorgaben für die Kenn-zeichnung folgen aus der Nahrungsergän-

zungsmittel-Verordnung. Gemäß § 4 gilt folgendes:(1) Für ein Nahrungsergänzungsmittel ist die Bezeichnung „Nahrungsergän- zungsmittel“ Verkehrsbezeichnung im Sinne der Lebensmittel-Kennzeich- nungsverordnung.(2) Ein Nahrungsergänzungsmittel darf gewerbsmäßig nur in den Verkehr gebracht werden, wenn auf der Fertig- packung zusätzlich zu den durch die Lebensmittel-Kennzeichnungsverord- nung vorgeschriebenen Angaben ange- geben sind:1. die Namen der Kategorien von Nähr- stoffen oder sonstigen Stoffen, die für das Erzeugnis kennzeichnend sind, oder eine Angabe zur Charakterisierung dieser Nährstoffe oder sonstigen Stoffe,2. die empfohlene tägliche Verzehrsmenge in Portionen des Erzeugnisses,3. der Warnhinweis „Die angegebene empfohlene tägliche Verzehrsmenge darf nicht überschritten werden.“,4. ein Hinweis darauf, dass Nahrungsergän-

zungsmittel nicht als Ersatz für eine aus-gewogene und abwechslungsreiche Er-nährung verwendet werden sollten,

5. ein Hinweis darauf, dass die Produkte außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern zu lagern sind.(…)(4) Die Kennzeichnung und Aufmachung

eines Nahrungsergänzungsmittels sowie

die Werbung dafür dürfen keinen Hin-weis enthalten, mit dem behauptet oder unterstellt wird, dass bei einer ausgewo-genen, abwechslungsreichen Ernährung im Allgemeinen die Zufuhr angemesse-ner Nährstoffmengen nicht möglich sei.

Verstöße gegen diese Bestimmungen kön-nen als Ordnungswidrigkeiten mit einer Geldbuße von bis zu 20.000 € geahndet wer-den. Entsprechende Verstöße sind zudem wettbewerbswidrig und somit abmahnfähig. Nach der Rechtsprechung des Bundesge-richtshofs handelt es sich insbesondere bei den Bestimmungen der Health-Claims-Ver-ordnung um Marktverhaltensregelungen im Sinne des § 4 Nr. 11 UWG, deren Verletzung geeignet ist, den Wettbewerb zum Nachteil der Mitbewerber und Verbraucher im Sinne des § 3 Abs. 1 UWG nicht nur unerheblich bzw. spürbar zu beeinträchtigen.

Dieser Artikel ist Teil der Informations-schrift „Heilpraktiker-Recht“. Die Informati-onsschrift kann kostenfrei von den Mitglie-dern des Berufs- und Fachverbandes Freie Heilpraktiker e. V. bezogen werden. |

AUTORDr. René Sasse, Rechtsanwaltaus: Dr. René Sasse, Heilpraktiker-RechteBook-Information für Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.

© w

esee

thew

orld

– Fo

tolia

.com

Praxis.Forum

25wir. 3|2014

Page 26: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Tibetische Medizin in der westlichen Naturheilpraxis – ein FallbeispielDie traditionelle Medizin Tibets stellt neben der Traditionellen Chinesischen Medizin und dem indischen Ayurveda die dritte große, lebendige naturheilkundliche Medizintradition Asiens dar. Sie basiert auf einer über 1400jährigen Erfahrung in Tibet und weiteren 1000 Jahren Erfahrung in ihren Ursprüngen der buddhistischen Medizin Alt-Indiens. Im Westen erfreut sich diese Medizintradition immer größerer Beliebtheit, was u.a. auch darauf zurück zu führen ist, dass es seit einigen Jahren in Europa sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten gibt. Im folgenden Artikel soll die Praxisrelevanz dieses naturheilkundlichen Medizin-systems in der westlichen Praxis beschrieben werden.

Traditionelle Tibetische Medizin

26 3|2014 wir.

Page 27: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

In der Praxis stellt sich ein Patient, Alter 36, Größe 186 cm, Gewicht 85 kg vor. Er ist sportlich und durchtrainiert, hat bräun-lich-rötlichen Teint mit einer gehäuften Anzahl von Leberflecken, trockene Haut, eine klare und tönende Stimme sowie eine leichte Neigung zur Schweißbildung. Zu-dem riecht der Patient etwas säuerlich. Der Patient ist sehr zielstrebig und klar, aber auch sehr schnell und etwas hektisch bei der Anamnese.

Hier erkennt der Behandler bereits klare Tendenzen der konstitutionellen Grund­energie des Patienten. Die Grundkonstitu-tion Tripa (Galle) tritt hier mit allen Anzei-chen deutlich zutage. Sekundär lässt die trockene Haut und die schnelle, etwas hek-tische Art auf eine Mitbeteiligung der kör-perlichen Energie Lung (Wind) schließen.

(Anmerkung: In den unten angeführten Büchern sind ausführliche Tests zur Bestim-mung sowohl der Grundkonstitution als auch der vorherrschenden Störungen der drei Kör-perenergien aufgeführt.)

Der Patient kommt in die Praxis, weil ihn seit längerer Zeit leichtere Durch-schlafstörungen zu schaffen machen. Auf Nachfrage wird die Zeit des Aufwachens zwischen 3.00 Uhr und 4.00 Uhr nachts angegeben. Zudem berichtet er über eine Auftreibung des Bauchraums etwa eine halbe Stunde nach der Nahrungsaufnahme und trockene, rissige Haut mit der Ten-denz zu einer leichten Neurodermitis. Es besteht scheinbar eine Unverträglichkeit gegenüber Milcheiweiß. Zudem bevorzugt der Patient deftiges Essen (auch abends), viel Kaffee und gerne und regelmäßig auch Bier.

Die tibetische Pulsdiagnostik zeigt klar die Grundkonstitution Tripa (Galle). Der Puls von Leber-Galle ist zudem deut-lich mit Hitze überladen, auch das Blut ist überhitzt. Sekundär fällt auf, dass die Grundenergie Lung (Wind) generell etwas erhöht ist. Die restlichen Pulsqualitäten der Organe und Organsysteme etc. sind einwandfrei.

Die Harndiagnose nach tibetischer Ausprägung deutet auf eine Überhitzung des Gesamtsystems sowie eine chronische Verdauungsstörung im Bereich von Leber-Galle hin (Farbe, Geruch, Konsistenz, Schaumbildung).

Die Zungendiagnose zeigt einen er-höhten Lung-(Wind)-Anteil; die Augen­

diagnose tibetischer Prägung ist ohne Be-fund.

Aufgrund der beschriebenen Befunder-hebung kann eine klare Diagnose gestellt werden. Die Verdauungshitze einer Tripa-(Galle)-Grundkonstitution ist generell sehr hoch. Aufgrund der Lebensweise und der  Ernährung des Patienten wird diese Grundenergie im Laufe der Jahre noch weiter stark belastet. Hierdurch bilden sich Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Allergietendenzen sowie eine generelle Überlastung von Leber und Galle (und da-mit auch des Blutes). Eine Übersäuerung des Körpers ist die logische Folge. Auch die Aufblähung eine halbe Stunde nach Nah-rungsmittelaufnahme deuten auf eine Überlastung von Leber-Galle und Pankreas bzw. den Dünndarm-Schleimhäuten. Da die Entgiftung des Körpers offensichtlich nicht mehr optimal funktioniert, wird die Haut als Entgiftungsorgan herangezogen. Der erhöhte Lung-(Wind)-Anteil zeigt sich sowohl in der trockenen, rissigen Haut als auch in der erhöhten Hitze generell, denn Lung (Wind) verstärkt Tripa (Galle) und damit die generellen Hitzetendenzen. Zu-dem kann sowohl eine Störung von Lung (Wind = Nervensystem, Haut, Schleim-häute etc.) als auch die Überlastung der Leber durch das späte, deftige Essen und Alkohol zu Durchschlafstörungen führen. Die Zeit des Aufwachens zwischen 3.00 Uhr und 4.00 Uhr deutet sowohl auf eine Leber-Galle-Überlastung (Tripa) als auch auf eine Nervenbelastung (Lung = Wind).

In der Traditionellen Tibetischen Me-dizin herrscht eine klare Hierarchie der therapeutischen Herangehensweise. Als wichtigste Grundlage jeder Therapie gilt die Modifizierung der Verhaltens- und Er-nährungsweise. Als Nächstes kommen me-dizinische Vermischungen in Form von

© k

alaf

oto

– Fo

tolia

.com

  Traditionelle Tibetische Medizin

27wir. 3|2014

Page 28: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Tees, Pillen etc.; dann folgen äußere Thera-pien.

Im vorliegenden Fall wird folgender Therapieplan empfohlen: > Um die übermäßige Hitze (Tripa) und den übermäßigen Wind (Lung) zu beru-higen, soll der Patient sich zwar körper-lich betätigen, aber zu starke körperliche Anstrengungen einschränken. Es werden eher leichtere Bewegungsformen wie Schwimmen, Radfahren, Spazierenge-hen etc. empfohlen.

> Alle Formen von Entspannungsübungen wären von Vorteil, d. h. Meditations-übungen, Atemübungen, Tai Chi, Chi Gong, Lu Jong (tibetisches Heilyoga), weiche Hatha-Yoga-Formen, progressive Entspannungstechnik nach Jacobsen, Autogenes Training etc.; aber da im vor-liegenden Fall die Lung-(Wind)-Energie noch nicht allzu stark erhöht ist, könn-ten regelmäßiges Spazierengehen in der Natur und leichte Atemübungen bereits deutlich zur Besserung beitragen.

> Selbstverständlich sollte das deftige, schwere Essen mit Alkohol (vor allem abends) deutlichst reduziert werden. Alle öligen, sauren, scharfen Nah-rungsmittel und Gewürze sollten gemieden werden. Alle bitteren Nahrungsmittel (wie Chi-coree, Endivien, Löwenzahn, Artischocken etc.) sollten möglichst regelmäßig ver-zehrt werden. Auch die sauren Obstsorten sowie Zitrusfrüchte sind zu re-duzieren. Kaffee ist auf maximal zwei Tassen pro Tag zu reduzieren (Filterkaffee möglichst ganz meiden; besser Espresso mit hei-ßem Wasser verlängern). Es sollten täg-lich mindestens zwei Liter Wasser (am besten Quellwasser) zimmerwarm ge-trunken werden. Fleisch und Wurstwa-ren sind auf ein normales Maß zu be-grenzen. Gepökeltes und Geräuchertes sollte wenig gegessen werden. Weißer Zucker, Nüsse und Milcheiweiß (insbe-sondere Kuhmilchprodukte) sollten für einige Wochen komplett gemieden wer-den (Auslass-Diät zur Regenerierung der Darmschleimhäute).

Bitterstoffe nicht mehr gewöhnt sind, ist es besser, bittere Tees etc. am Anfang dünner und leichter zu verabreichen. Diesen Tee mittags und abends trinken.

Rp: Schafgarbe 20 gMariendistel 20 gHopfen 20 gFrauenmantel 20 gBrennessel 10 gWegwartenwurzel 10 gWegwartenblüte 10 gRingelblumenblüten 10 g

ad áa 120 g

Diesen Tee morgens und mittags trinken und ebenso wie Tee Nr. 1 zubereiten.

> Zudem wird ein Mittel zur Entlastung der lymphatischen Grundmatrix verord-net (z. B. Rebasit, Basosyx, Alkala). Auch basische Fußbäder sind angezeigt. Um die Leber und das Blut bei der Entgif-tung zu unterstützen, wird Padma-He-paten verordnet (Die Mittel der Padma AG basieren auf tibetischen Rezepturen

> Es werden folgende Tee-Mischungen re-zeptiert:

Rp: Erdrauch 10 gMelisse 20 gBenediktenkraut 10 gKurkumawurzel 10 gLöwenzahnwurzel 5 gLöwenzahnblüte 10 gLöwenzahnkraut 10 gKönigskerzenblüte 15 gHopfen 10 g

ad áa 85 g

1 Teelöffel mit 1 /2 Liter kochendem Wasser übergiessen und 3–5 Minuten ziehen lassen; nach einer Eingewöh-nungszeit kann weniger Wasser genom-men werden und der Tee bis zu 10 Mi-nuten ziehen. Da die meisten Menschen

In der Traditionellen Tibetischen Me dizin herrscht eine klare Hierarchie der therapeutischen Herangehensweise.

Thomas Dunkelberger

Traditionelle Tibetische Medizin

28 3|2014 wir.

Page 29: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Seminar in Düsseldorf 6.–7. Dezember 2014

Traditionelle Tibetische Medizin Thomas Dunkenberger, Heilpraktiker

Gelehrt werden die wesentlichen Grundprinzipien dieses vielschichtigen Heilsystems:Die Einteilung der Körperprinzipien und die etwaigen Ungleich gewichte derselben (= Krank-heitssymptomatik). Die Beziehung zu geistig-seelisch-körperlichen Zusammenhängen.Allgemeiner Einblick in die diagnostischen Möglichkeiten. Prak tisches Üben der Harnanalyse. Überblick über die therapeutischen Methoden mit Berücksichtigung der Verhaltens- und Ernährungsmaßnahmen/Jahreszeiten etc. in Beziehung zu den vorherrschenden körper lichen Energien. Hierzu wird die Elementelehre sowie die Lehre der Geschmacksrichtungen und der Wirkkräfte erklärt. Es werden einzelne Nahrungsmittel und Gewürze besprochen.

Über den Referenten:Thomas Dunkenberger ist Heilpraktiker und arbeitet seit Mitte der Acht-zigerjahre mit energetischer Medizin insbesondere östlicher Prägung. Während dieser Zeit lernte er während langer Aufenthalte in Indien und Nepal die Traditionelle Tibetische Medizin in theoretischer und prakti-scher Weise kennen und vertiefte diese Studien u.a. am Kloster Samye Ling sowie durch langjährige praktische Zusammenarbeit mit tibeti-schen Ärzten. Er übersetze und bearbeitete die beiden grundlegenden Werke der Tibetischen Medizin „Materia Medica tibetischer Heilmittel“ (O.W.Barth-Verlag) von Dr. Pasang Yonten Arya sowie die „Quintessenz-Tantras der Tibetischen Medizin“ (O.W.Barth-Verlag) von B. Clark ins Deutsche und steht in regelmässigem Kontakt mit tibetischen Ärzten.

Tage „separiert“, d.h. das „gute“ und das mit Giften überladene Blut werden von-einander getrennt. Hierzu wird traditio-nellerweise z.B. eine Mischung der Früchte der drei Myrobalanenarten ge-geben. Da Padma-Hepaten aus genau diesen drei Früchten zusammengestellt ist, kann der erste Mikro-Aderlass also bereits nach einigen Tagen der Einnah-me erfolgen. Die Massnahme der vorhe-rigen Separierung des Blutes empfiehlt sich auch beim westlichen Aderlass und beim Hildegard-Aderlass.

ZusammenfassungDurch das Erlernen bereits der grundle-genden Aspekte der Traditionellen Tibe-tischen Medizin ist es möglich, die Prin-zipien dieser tiefgehenden Na-turheilkunde in der west-lichen Naturheilpraxis anzuwenden. Die The-rapie über Ernäh-rungs- und Verhal-tensweisen sollte die Basis jeder naturheil-kundlichen Therapie darstellen. Auch hier stellt die tibetische Form eine leicht zu lernende und leicht aus-zuführende Möglichkeit dar. Die Tibet ische Me-dizin kann heutzutage sowohl in ihrer Basis als auch in ihrer Tiefe in Europa sehr gut erlernt und direkt in der Praxis angewendet werden. |

Der Verfasser ist Autor der Werke:Thomas Dunkenberger: „Das tibetische Heilbuch“ (Windpferd-Verlag); eine umfassende Einführung zur Tibetischen Medizin, Diagnostik und Ernäh-rung„Tibetische Heilmassage und Moxabustion“ – Ener-getisch wirksame Punkte der Tibetischen Medizin für Massage, Moxa, Akupunktur und Aderlass“ (Bacopa-Verlag)

und sind sowohl in Holland als auch in Österreich als zugelassene Arzneimittel gelistet. Sie können von einer deutschen Apotheke über eine in diesen Ländern ansässige Apotheke direkt bezogen wer-den). Zum Ausgleich der gestörten Lung-(Wind)-Energie kommt Padma-Nervotonin zum Einsatz.

> Als äußere Therapieformen kommen in diesem Fall der tibetische Mikro-Ader-lass an den entsprechenden Körperpunk-ten sowie Blutegel (sind auch in der Tibetischen Medizin bekannt) in Frage. Bei der Vorbereitung auf den tibetischen Mikro-Aderlass wird das Blut einige

AUTORThomas DunkelbergerHeilpraktiker

  Traditionelle Tibetische Medizin

29wir. 3|2014

Page 30: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

NI HAO – MEdIzINIScHES QIgONg

„Das Fenster öffnen und den Mond genießen“Diese Übung gehört zu den 8 Bildern der Form: „Das Gesund-heitsschützende Qigong“ aus dem Daoyin Yangsheng Gong-For-men-Zyklus nach Prof. Zhang Guangde. Mit dieser Übung wird besonders der Funktionskreis Gallenblase/Leber angesprochen und damit die Wandlungsphase Holz.

Prof. Zhang Guangde hat diese Form ent-wickelt, um sich selbst bei einer schweren Erkrankung zu helfen. Sie deckt alle Wand-lungsphasen ab, Stress wird abgebaut und die Funktionsfähigkeit des gesamten Orga-nismus verbessert.

Unser Körper repariert und regeneriert sich ein Leben lang selbst. Wenn Sie täglich einige Minuten Qigong üben, unterstüt-zen Sie ihn dabei. Sie fördern und erhalten damit Ihre Selbstheilungskräfte.

Qigong fördert die Hinwendung zu uns selbst, zu unserem Körper, zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Dieses be-wusste „Hören“ und „Spüren“ führt zu einem harmonischen Zusammenspiel von Körper, Geist, Psyche und Emotionen und diese Ausgeglichenheit aktiviert Ihre Selbstheilungskräfte.

Durch tägliches Qigong-Üben werden die Stoffwechselvorgänge gefördert, der Blutdruck sinkt, das Herz schlägt langsa-mer, bestehende Schmerzen verringern sich bzw. werden erträglicher, vorhandene Angstzustände und Depressionen nehmen ab und ganz wichtig: es lehrt uns geduldig zu sein.

Ausgeglichen fließendes Qi in der Gal-lenblasen/Leber-Leitbahn lässt uns gedul-dig sein, wir haben Nachsicht mit uns selbst und mit anderen, ohne unsere Situa-tion und unser Ziel aus den Augen zu ver-lieren. Wir sind flexibel, tolerant und groß-zügig. Wir sind in schwierigen Situationen entspannt und gelassen, verfügen über

Kreativität und organisatorische Fähigkei-ten.

Geduld ist notwendig, um dem Körper die Zeit und die Ruhe zu geben, sich selbst zu helfen. Unser Körper kann viel mehr als wir glauben, vertrauen Sie auf Ihre Selbst-heilungskräfte.

Die folgende Übung ist in ihrem Ablauf etwas komplexer als die bisher vorgestell-ten. Auch dazu finden Sie wieder einen Film auf „www.mydrive.ch“.

„Das Fenster öffnen und den Mond genießen“Übungsablauf: > Sie stehen im schmalen Stand, die Hän-de sind seitlich neben dem Körper

> Sie verlagern das Gewicht auf rechts und machen mit links einen schulterbreiten Schritt

> gleichzeitig drehen Sie sich im Hüftge-lenk leicht nach links und lassen beide Arme links aufsteigen bis in Schulterhöhe

> dabei zeigt die Handfläche der linken Hand nach hinten und die Handfläche der rechten Hand zeigt nach vorne

> der Blick ist auf die linke Hand gerich-tet, das Gewicht bleibt auf rechts

> nun drehen Sie die linke Handfläche nach vorne

> der rechte Fuss bleibt stehen, Sie drehen sich im Hüftgelenk nach rechts, der lin-ke Fuss dreht auf dem Vorfuss mit, die Arme schwingen am Kopf vorbei auf die

rechte Seite. Die rechte Hand steht in Schulterhöhe, mit der angewinkelten Handkante nach vorn.

> Sie setzen die Ferse des linken Beines auf den Boden, das rechte Bein bleibt gerade stehen

> beide Arme sind nun auf der rechten Sei-te, der rechte Arm ist in Schulterhöhe, die Handfläche zeigt nach vorne, die rechte Hand ist abgewinkelt; dabei wird der Akupunkturpunkt shen-men = Herz 7 stimuliert

> der linke Arm ist in Höhe Taille, die Handfläche, der laogong Punkt = Peri-card 8, zeigt auf die Innenseite des rech-ten Armes in Höhe Ellbogen = shaohai = Herz 3

> das Gewicht geht wieder auf rechts, Sie drehen das linke Hüftgelenk und den linken Vorfuss wieder zurück in eine ge-rade Stellung und geben das Gewicht auf links

Traditionelle Chinesische Medizin

30 3|2014 wir.

Page 31: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

> nun stellen Sie das rechte Bein hinter das linke Bein, gleichzeitig schwingen die Arme zur linken Seite

> Sie gehen in eine tiefe, sitzende Position, dabei schwingt der linke Arm nach oben in Schulterhöhe, der rechte Arm bleibt in Höhe der Taille, beide Handflächen zeigen nach Vorne

> um die Übung zu beenden führen Sie beide Arme nach unten und während Sie aufstehen, das rechte Bein neben das lin-ke stellen, bringen Sie die Arme wieder links und rechts neben den Körper

> nun führen Sie die Übung nach rechts beginnend aus.

Atmung: > Einatmen: während Sie die Arme auf-steigen lassen und den Schritt zur Seite machen und während Sie ein Bein hinter das andere stellen

> Ausatmen: während Sie die Arme zur Seite schwingen und während Sie in die Ausgangsstellung zurückkehren

Hinweise: > die Aufmerksamkeit ruht bei den lao-gong Punkten = Pericard 8 = Handteller-mitte

> die Tiefe der sitzenden Position passen Sie individuell Ihrer Kondition an. Das Tiefgehen soll ohne Anstrengung und Krafteinsatz geschehen, sonst bleiben Sie lieber in einer höherer Position

> die Bewegungen der Arme und Beine sollen harmonisch verbunden sein

Medizinische Aspekte: > die verschlungenen, wringenden und doch weichen und geschmeidigen Bewe-gungen stimulieren den Funktionskreis Leber-Gallenblase

AUTORENTraudel Bruse, Heilpraktikerin

Michael PeterQigong- und Taiji-Lehrer

> durch die großen dehnenden Bewegun-gen werden vor allem die Gallenblasen-punkte und auch die Blasenpunkte am Oberschenkel stimuliert

> Kälte und Undurchlässigkeiten in bei-den Funktionskreisen werden abgebaut oder vermieden

> die Armbewegungen regen den Qi-Fluss in der Herz-LB an

> durch die Drehung in den Sprung- und Handgelenken werden die Ursprungs-punkte stimuliert

> es wird die Leber und somit werden auch das Herz und die Niere gekräftigt |

INfOSie finden ein Video dieser Übung unter:www.mydrive.chBenutzername: nihao@med-qigongPasswort: heilpraktiker

  Traditionelle Chinesische Medizin

31wir. 3|2014

Page 32: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

32 3|2014 wir.

Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.

Die richtig angewendete Colon-Hydro-Therapie (CHT)

tEil 2

In unserer Praxis werden wir bis Ende des Jahres 2014, also in 25  Jahren, etwa 50.000 Colon-Hydro-Behandlungen durchge-führt haben. Dabei haben wir einen großen Erfahrungsschatz ge-sammelt, teils mit negativen, teils mit positiven Ergebnissen. In den ersten 20 Jahren haben wir jedes Jahr Patienten mit neuen teils häufigen, teils seltenen, chron. Krankheiten behandelt. Jedes Jahr wurden 2 neue Krankheiten mittels CHT versucht zu lindern oder zu beseitigen mit dem Einverständnis der Patienten. Über den Verlauf der CHT, den Veränderungen am Patienten, wurde jeweils immer Buch geführt und nach und nach kamen wir zu überraschenden Ergebnissen.

Mit diesen Verfahren ist keine Doppelblindstudie möglich. Auch fehlt uns für die Therapie der wissenschaftliche Nachweis. Den gibt es bei Naturheilverfahren mit wenigen Ausnahmen über-haupt nicht. Ähnliches gilt auch bei den schulmedizinischen Medikamentenverordnungen, die für andere Erkrankungen auch eingesetzt werden. Auch hier spricht man von einem hohen Pro-zentsatz. Das Medikament hat den klinischen Wirkungsnachweis für eine Erkrankung, wird aber auch für andere Erkrankungen ohne Nachweis eingesetzt.

Zum Thema:Wenn wir eine chronische Erkrankung 10x und mehr ohne Aus-reißer erfolgreich behandelt haben, gehen wir davon aus, dass auch die nachfolgenden Behandlungen erfolgreich sind. Die häu-figsten chronischen Volkskrankheiten, die wir mittels CHT er-folgreich behandeln, sind:

> Neurodermitis (atopisches Ekzem) > Schuppenflechte (Psoriasis) > Psoriasis-Athropathie > Akne bei Erwachsenen und Jugendlichen > Zöliakie (Autoimmunerkrankung) > ATI-Sensivität > Colitis ulcerosa (Schleimhaut-Psoriasis) > Lupus erythematodes (Autoimmunerkrankung) > Chronische Diarrhoe (Colitis mucosa) > Chronische Obstipation > Morbus Crohn (Darmverfistelung) > Chronische Bronchitis > Asthma bronchiale > Pollinose (Heuschnupfen) > Multiple Sklerose (schubförmige Form) > Depressionen (erworbene Formen) > Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten > Aphten im Mundbereich > Gleitwirbel

> Morbus Alzheimer (bis 60. Lebensjahr) > Migräne (teilweise) > Meteorismus

Denken Sie, verehrter Leser daran:„Chronische Krankheiten sind ohne Operation unheilbare

Krankheiten, nur akute Krankheiten sind heilbar.“Die CHT wird im allgemeinen nur bei angeblich unheilbaren

und chronischen Leiden eingesetzt. Es gibt Krankheiten, bei de-nen es nicht zur Akut-Phase, sprich Verschlimmerungsphase kom-men darf, wie z.B. metastasierender Krebs. Eine Akut-, bzw. Ver-schlimmerungsphase tritt in rd. 80 % aller Fälle zwischen der 8. und 12. CHT auf. Die Dauer der Akut-Phase beträgt 1-8 Co-lon-Hydro-Intervalle. Wenn die Verschlimmerungsphase zu schlimm wird, kann uns der Patient jederzeit anrufen. Er wird dann am gleichen Tag noch behandelt. Nach der erneuten Be-handlung bessert sich sein Zustand oft schon drastisch. Wir ach-ten darauf, dass der Patient sich sicher bei uns aufgehoben fühlt und erinnern ihn bei jeder Colon-Therapie auf die zu erwartende und mit Sicherheit eintretende Akut-Phase.

Bei manchen Erkrankungen verläuft die Akutphase anders, manchmal tritt sie mehrmals auf. Deshalb versuche ich den The-

Page 33: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

33wir. 3|2014

  Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.

Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.

1. Vorsitzender:Manfred A. UllrichHerbringhauser Straße 1242889 RemscheidTel: 0 21 91/508 46www.fcht.de

© S

hutt

erst

ock

rapieverlauf bei den einzelnen Leiden kurz zu beschreiben. Ich weiß, dass vielen Colon-Hydro-Therapeuten eingeredet wird, nur maximal 10 CHT durchzuführen, das sei ausreichend.

Aber das ist Unsinn. Wenn man aus dem Anfängerstadium heraus will, muss man Erfahrungen sammeln, so wie ich auch. Denn nur der Erfolg gibt einem recht.

Hören Sie, verehrter Therapeut nicht auf die Unwissenden, die behaupten, dass das alles nur Geldschneiderei ist.

„Sie sind selber Ihres Glückes Schmied.“Machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Einige Therapeuten sa-

gen mir, dass sie so viele CHT nicht verkaufen können. Erklären Sie dem Patienten offen und ehrlich die Situation, den Therapie-verlauf mit den Akut-Phasen, Ernährungsalternativen, aber auch Alternativen zur CHT wie z.B. eine lebenslängliche Cortisongabe pro Tag und so weiter mit der Folge eines „Mondgesichtes.“

Nach einer Bedenkzeit werden die meisten Patienten Sie wieder anrufen und Colon-Therapie mit Ihnen aushandeln.

Kurzer Therapieverlauf, basierend auf unserer Erfahrung.Neurodermitis (atopisches Ekzem) > Therapie möglich ab 8. Lebensjahr > Verschlimmerungsphasen nach der rd. 10., 20. und 30. Be-handlung, also 3 Akutphasen, wobei die 1. Akutphase am hef-tigsten ist

> Nach der 1. Akutphase werden Antimykotika, wie Adiclair oder Biofanal, 50 Tabletten, verabreicht, 3x2 täglich

> Gegen Ende der Therapie noch einmal 50 Tabletten 3x2 täglich > Nach der Therapie ein Probiotikum, Colibiogen oder bei Kin-dern Synerga

> Nach rd. 40 Therapien ist die Neurodermitis verschwunden, nur in extremen Fällen müssen mehr Behandlungen durchge-führt werden

> Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten bei Neurodermitis: alle tierischen Milchprodukte, Weizen, Dinkel, Geschmacksverstär-ker (Glutamat E 621 – E 631), Grapefruit, Kiwi, Stachelbeeren und rote Johannisbeeren konsequent meiden

> Zusätzlich können noch Oelkapseln mit kurzkettigen Fettsäu-ren aus Borretsch, Nachtkerze oder schwarzen Johannisbeere eingenommen werden.

Mehr über weitere Therapieverläufe in Teil 3.

Quelle„Chronische Krankheiten durch Colon-Hydro-Therapie erfolgreich behan-deln.“; www.spurbuchverlag.de; Am Eichenhügel 4; 96148 Baunach; Tel. 09544/1561; ISBN 978-3-88778-357-0

Verbandsnachrichten für Mitglieder des Verbandes der„Freien Colon­Hydro­Thera­peuten“

Merken Sie sich bitte den 23. November 2014 vor. An diesem Sonntag beginnt um 12 Uhr unser Jahrestreffen.

Wieder werden wir ein interessantes Thema besprechen. Letz-tes Jahr war es Zöliakie und die ATI-Sensitivität. Wir danken den Therapeuten, die uns zu dem Thema, auch telephonisch, beglück-wünscht haben. (Beitrag in der „Wir“).

Der Erfolg unseres Verbandes ist auch der Erfolg eines jeden  Einzelnen. Wir möchten Ihnen dabei helfen. Denn wir Colon-Hydro-Therapeuten sind wirkliche Therapeuten, keine Verordner. |

Hinweis zu den Vereinsseiten des Verein Freier Colon­Hydro­Therapeuten e.V. Bitte beachte Sie, dass ausschließlich der Verein Freier Colon-Hydro-Thera-peuten die redaktionelle/inhaltliche Verantwortung für die hier veröffentlich-ten Inhalte trägt.

Page 34: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

der Ohrmuschel und hinter den Ohren wiesen auf eine lange waschlappenlose Zeit hin.

Es war einfach ekelhaft und widerlich. Mir war klar, dass ich die beiden nicht be-handeln konnte, ohne mich jedes Mal überwinden zu müssen. Nein, das wollte ich mir nicht antun. Doch was konnte ich tun, um die Patienten zur Sauberkeit anzu-halten? Schwierig, ihnen irgendwie beizu-bringen, dass ich ihren Standard von Kör-perhygiene nicht akzeptieren konnte, ohne sie vor den Kopf zu stoßen. Sie empfanden sich beide als „normal“, der Geruch des an-deren störte sie ja nicht – sie nahmen ihn offenbar nicht einmal wahr.

Mir kam eine Idee. Ich verordnete ih-nen, mindestens dreimal wöchentlich ein Rheumabad zu nehmen und sich dabei mit einem Waschlappen abzurubbeln. Medizi-nisch gesehen, so erklärte ich ihnen, wür-den sich durch die warmen Bäder und das Abrubbeln die muskulären Verspannungen lösen und die Gelenkbeweglichkeit verbes-sern. Sie konnten das nachvollziehen und gingen auch tapfer in die Badewanne – meist nur zweimal pro Woche, aber im-merhin. Da sie eine riesengroße Badewan-ne besaßen, konnten sie dem Ganzen sogar noch eine positive Seite abgewinnen, in-dem sie gemeinsam in die Wanne stiegen. Für mich wurden die Behandlungen viel erträglicher, auch wenn mir nichts einfiel, wie ich den beiden den Gebrauch eines Deos hätte schmackhaft machen können.

Als noch gravierenderes Beispiel man-gelnder Sauberkeit ist mir ein Mittfünfzi-ger in Erinnerung, ein Junggeselle – der einzige Patient, den ich je mit Gummi-handschuhen untersuchte. Er kam wegen eines Ulcus cruris venosum, einem offenen Bein. Bei der Anamnese war mir sein schmuddeliges – nein, schmutziges – Äu-ßeres aufgefallen. Er berichtete mir, er sei völlig mittellos und wisse gar nicht, ob er sich meine Behandlung überhaupt leisten könne (am Telefon hatte ich ihn zuvor über

Es war einmal ein Ehepaar, das hatte alles, was man sich wünschen konnte: Zwei er-wachsene, gesunde Kinder, zwei fröhliche Enkelkinder, einen netten Freundeskreis, einen Bungalow im Grünen mit Riesen-grundstück und Pool, drei eigene Reitpfer-de, ein paar Mietshäuser als Geldanlage, ein solides finanzielles Polster auf der Bank – sie lebten zufrieden und sorgenfrei und gingen auch nach 30 Ehejahren noch freundlich-nachsichtig miteinander um. Sie gönnten sich manchen Luxus, verreis-ten häufig und ließen es sich gut gehen. Insbesondere die Ehefrau leistete sich gern teure Designer-Klamotten, und ihr Mann überhäufte sie mit Goldschmuck, den sie recht üppig zu tragen pflegte. Sie liebte knallroten Lippenstift plus ebensolchen Nagellack. Ihre Haare waren immer gut frisiert und sorgfältig gefärbt – eine gut ge-stylte Lady, ein liebenswertes Luxusweib-chen.

Ihr Mann – eine pensionierter Banker – war mächtig stolz auf seine gutaussehen-de Frau und nahm sie gern und oft zu Empfängen und Festen mit. Auch er war eine eindrucksvolle Erscheinung, imposant und selbstbewusst, was durch seine teuren Maßanzüge noch unterstrichen wurde.

So lernte ich sie als Patienten kennen: Fröhliche, aufgeschlossene und zufriedene Menschen, die mit Recht stolz auf das Er-arbeitete waren. Das Alter hatte aber auch sie nicht verschont: Die Knie-Arthrose zwickte den Ehemann, obendrein plagten ihn Kreuzschmerzen, und die Halswirbel-säule war nicht mehr fit. Die Ehefrau litt unter den Folgen eines Reitunfalls, bei dem sie sich an der Hüfte verletzt hatte, und die Nacken-Schulter-Partie war so verspannt, dass sie den Kopf kaum drehen konnte.

Ob bei der körperlichen Untersuchung oder in der Therapie: Wenn ich mit mei-nen Patienten umgehe, fasse ich sie an, ich be-hand-le sie im wörtliche Sinn. Das heißt, ich muss ihnen ziemlich nahe kom-men, auf die Pelle rücken. Und damit bin

„Wasser ist zumWaschen da ...“... nicht nur eine Glosse

ich beim Thema, beim Problem, das ich auch mit diesem netten Ehepaar hatte: der Hygiene – oder besser gesagt, der mangeln-den Hygiene. Im Klartext: Manche Patien-ten sind Ferkel. Wir leben zwar im 21. Jahrhundert, warmes Wasser und Seife sind für jedermann erschwinglich, aber die re-gelmäßige Benutzung ist keineswegs selbst-verständlich. Obwohl - besagtes Ehepaar benutzte sehr wohl „regelmäßig“ die Bade-wanne. Meistens samstags. Aber nicht jede Woche....

Als die beiden zum ersten Mal in die Praxis kamen und ich der Ehemann unter-suchte, trug er unter dem feinen Anzug eine ehemals weiße Unterhose, die hinten reichlich braune Spuren aufwies, von den gelblichen Flecken vorn ganz zu schwei-gen. Dunkle Ränder zierten das Unter-hemd im Achselbereich, zwischen den Fußzehen fand ich ziemlich ekligen Schmodder, bestehend aus abgestorbener Haut, Schmutz und Wollfusseln. Die Fuß- und Fingernägel wurden durch eindrucks-volle Trauerränder betont. Beachtlich fand ich auch den Zustand seines Bauchnabels – flächig gefüllt mir Unsäglichem, als sei er noch nie gesäubert worden. Der Mann ver-strömte einen derart strengen Geruch, dass die körperliche Untersuchung gewisserma-ßen zum Härtetest für meine Leidensfähig-keit wurde. Ich musste mich wirklich über-winden, die direkte Nähe dieses Mannes zu ertragen.

Bei seiner Gattin war es nicht anders. Ihre feine seidene Unterwäsche zeigte ähn-liche „Gebrauchsspuren“. Ihren Schweiß-geruch – vermischt mit einer Parfümwolke – empfand ich noch intensiver als seinen. Der rote Nagellack konnte nicht verde-cken, dass die Fußnägel hoffnungslos ver-pilzt und dreimal so dick wie normal wa-ren. Meinen Hinweis, eine professionelle Fußpflege in Anspruch zu nehmen, tat sie ab mit der Begründung, das störe sie nicht. Schlimm war auch der Zustand ihrer Oh-ren – große Mengen von Hautschuppen in

Erfahrung und Wissen

34 3|2014 wir.

Page 35: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

die Kosten informiert). Er lebe von Sozial-hilfe, sei von den Ärzten enttäuscht, daher der Weg zu mir. Er trug eine große Plastik-tüte bei sich, gefüllt mir allen möglichen Vitamin- und Mineralstoffpräparaten, Nahrungsergänzungsmitteln usw., das hal-be Reformhausangebot war vertreten. Ja, dafür gebe er viel Geld aus, meinte er.

Seine Unterwäsche war vor langer Zeit wohl mal weiß gewesen, nun war sie schmutzig-grau. Seine Socken konnte man gewissermaßen hinstellen – sie starrten vor Dreck, genau wie Kragen und Manschet-ten des Oberhemdes. Sein Körpergeruch, sein Atem – es war unerträglich. „Ich be-zeichne Ihren Zustand als verwahrlost,“ sagte ich zu ihm, „und ich denke darüber nach, mich mit dem Sozialamt in Verbin-dung zu setzen. Sie brauchen Hilfe.“ Er verstand nicht, und ich musste deutlicher werden. „Wie lange haben Sie nicht mehr gebadet oder geduscht?“ fragte ich ihn. Nun, er könne sich das nicht leisten (!), er-klärte er zögernd. Er habe auch keine Waschmaschine, also wasche er seine Sa-chen selber – in der Wanne in kaltem Was-ser... Wie oft er Wasser und Seife an seinen Körper ließ, wollte er mir nicht verraten. Er fühlte sich nicht unsauber und konnte gar nicht verstehen, dass ich von mangeln-der Hygiene, fehlender Körperpflege und Verwahrlosung sprach. Die Sachbearbeite-

rin beim Sozialamt winkte nur ab, als ich ihr davon berichtete. Der Fall sei bekannt, aber solange der Mann kein öffentliches Ärgernis errege, auffällig würde oder er-kranke, könne man nichts tun.

Zugegeben, das war ein besonders kras-ser Fall. Aber die Unsauberkeit ist leider quer durch alle sozialen Schichten anzu-treffen. Bei 30 Grad im Schatten wird es niemand schaffen, etwa noch nach längerer Autofahrt frisch und duftig beim Thera-peuten einzutreffen, selbst wenn er zu Hause unmittelbar zuvor geduscht hat. Es ist ein großer Unterschied zwischen „ge-pflegt, aber wieder verschwitzt“ und „un-gepflegt und obendrein verschwitzt“. Fri-scher Schweiß riecht ganz anders als alter.

Sehr unangenehm kann auch der Ge-ruch werden, den Menschen ausströmen, die sich falsch ernähren. Ich behandelte längere Zeit einen sehr netten jungen Mann, der geistig behindert ist. Von Kin-desbeinen an war er falsch ernährt worden und lebte vorwiegend von Weißbrot, das er in riesigen Mengen und zu jeder Mahlzeit verspeiste. Obst und Gemüse mochte er nicht sonderlich, Milchprodukte nur in ge-ringen Mengen, aber Fleisch und eben Weißbrot. Seine Mutter fand keine Mög-lichkeit, seine Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Von ständigen Verdauungsbe-schwerden abgesehen, verströmte der jun-

ge Mann einen penetranten, eigenartigen Körpergeruch, selbst unmittelbar nach dem Baden oder Duschen.

Falsche, einseitige Ernährung und Kör-pergeruch gehören nach meinen Erfahrun-gen eng zusammen. Vor allem die Viel-Fleisch-Esser sind davon betroffen. Bei diesen Menschen verändert sich dann auch häufig das Bindegewebe, indem es ver-schlackt, sich verhärtet, keine Strukturen mehr tastbar sind. Im Bereich des Musku-lus trapezius, also im Nacken-Schulter-Be-reich, findet man gern solche Veränderun-gen: Der Muskel wird bretthart, struktur-los oder zäh.

Doch zurück zu den Ferkeln unter den Patienten: Es gibt sie leider immer wieder, und irgendwie müssen wir mit ihnen um-gehen, wenn wir sie nicht verlieren wollen. Es gehört viel Menschenliebe dazu, manch-mal fast bis zur Selbstverleugnung, solche Patienten zu behandeln. Sie wollen uns ja nicht ärgern und nehmen ihr „Aroma“ selbst nicht wahr. Der Trick mit dem „Zwangsba-den“, den ich bei dem eingangs erwähnten Ehepaar anwandte, erscheint mir aber legal – und er ist sehr hilfreich... |

AUTORINMonika WeberHeilpraktikerin

© ti

bann

a79

– Fo

tolia

.com

Erfahrung und Wissen

35wir. 3|2014

Page 36: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Bundesgesundheitsministerium:Borreliose-Behandlung steht nicht unter ArztvorbehaltIn vielen Bundesländern wurde Lyme-Borreliose durch Länder-Rechtsverordnungen meldepflichtig. Nach bisheriger Rechtsauf-fassung fiel die Diagnose und Behandlung dieser Erkrankung in dem entsprechenden Bundesland unter Arztvorbehalt (§ 15 Abs. 3 sowie § 24 Satz 2 IfSG). Allerdings ging die Meinung der Bundesländer in dieser Frage auseinander.

Eine rechtlich entscheidende Klärung brachte die Antwort des zuständigen Fachreferates des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Danach fallen nur die Krankheiten/Krankheitserreger unter das IfSG, die gemäß § 15 Abs. 1 durch eine Bundesverord-nung und nicht durch eine Länderverordnung (§ 15 Abs. 3) auf-geführt sind.

Das durch unsere sächsische Landesleitung befragte zuständi-ge Dresdener Sozialministerium erklärt deshalb auch eindeutig:

Das BMG erläutert, dass sich der Arztvorbehalt gemäß § 24 Satz 2 IfSG dem Wortlaut entsprechend nur auf Krankheiten/Krank-heitserreger bezieht, die in einer Rechtsverordnung nach § 15 Abs. 1 IfSG (Bundesverordnung) aufgeführt sind, nicht aber auf solche in einer Verordnung nach § 15 Abs. 3 IfSG (Landesverordnung).

Zur Begründung führt das BMG insbesondere die Formulierung in der Strafnorm des § 75 Abs. 5 IfSG an, in der ebenfalls ausdrück-lich nur auf § 15 Abs. 1 IfSG Bezug genommen wird. Strafbewehrt ist damit ein Verstoß gegen den Arztvorbehalt im Hinblick auf Krank-heiten/Krankheitserreger, die in einer Rechtsverordnung nach § 15 Abs. 1 IfSG (Bundesverordnung) aufgeführt sind. Hätte der Gesetzge-ber einen Arztvorbehalt bei Krankheiten/Krankheitserregern in einer landesrechtlichen Rechtsverordnung – strafbewehrt – regeln wollen, so hätte dies einer ausdrücklichen Regelung bedurft, um dem strafrecht-lichen Bestimmtheitsgebot Genüge zu tun. D.h. sowohl in § 75 Abs. 5 IfSG als auch in § 24 Satz 2 IfSG müsste im Wortlaut selbst Bezug auf § 15 Abs. 3 IfSG genommen werden, was ja nicht der Fall ist.

Diese Argumentation ist aus meiner Sicht zwingend und für uns bindend.Ein Arztvorbehalt betreffend die Behandlung der Borreliose ergibt sich daher nicht aus § 24 Satz 2 IfSG i.V.m. der Sächsischen IfSGMeldeVO, ebensowenig für die weiteren in der Verordnung auf-geführten Krankheiten. Grenzen der Behandlungsmöglichkeiten eines Heilpraktikers bestehen aber spezifisch bei der Borreliose inso-fern, als für die Therapie bei Borreliose in der Regel verschreibungs-pflichtige Medikamente notwendig sind.

Unsere sächsischen Kolleginnen aus der Landesleitung ergän-zen hierzu für den Freistaat Sachsen:

Damit haben wir sowohl für Borreliose, als auch für Gasbrand, Tetanus, Trachom und Rotz keine Einschränkung mehr mit Arztvor-behalt.

Wir gehen davon aus, dass die Länderministerien ihre Ge-sundheitsämter entsprechend informieren. Stand: 8.9.2014

BGH-Urteil schützt Anonymität der User – Mei-nungsfreiheit aber nicht schrankenlos. Arztbe-wertungsportale unterliegen weiterhin RegelnArztbewertungsportale müssen die Identität ihrer Nutzer nicht preisgeben. So hat der BGH entschieden. Doch die Meinungs-freiheit im Netz ist deshalb nicht schrankenlos. Arztbewertungs-portale müssen unverändert Normen und Regeln einhalten: > Freitext-Kommentare sind nur mit einer redaktionellen Kon-trolle zulässig, so Jura-Professor Dr. Mario Martini im Berliner Ärzteblatt. (2010, Heft 10/11)

> Ehrverletzende Beiträge müssen Portale auf Wunsch der betrof-fenen Ärzte entfernen. (Urteil des BGH vom 27. März 2007, AZ. VI ZR 101/06)

> Portale müssen Ärzte, die bewertet wurden, über jede Bewer-tung informieren. Dies verlangt die Aufsichtsbehörde für Da-tenschutz und Wirtschaft.

„Die Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz ist ein außer-ordentlich hohes Rechtsgut. Es rechtfertigt aber keineswegs Bos-heit, Schmähungen und Beleidigungen“, stellt Dr. Peter Müller, CEO der Stiftung Gesundheit, fest. „Dies gilt aus Anstand wie auch auf der Grundlage der Persönlichkeitsrechte der Ärzte.“

aus: Presse-Information der Stiftung Gesundheit, Hamburg vom 1.7.2014; www.stiftung-gesundheit.de

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •Datenschutz gegenüber Patienten:Drei Fragen – drei Antworten durch den Landesdatenschutz­beauftragten NRWFrage 1: Ist der E­Mail­Datenaustausch mit Patienten zulässig?Antwort: Die Nutzung von E-Mail ist auch bei besonderen per-sonenbezogenen Daten grundsätzlich zulässig. Gesundheitsdaten dürfen auf elektronischem Weg jedoch nur verschlüsselt versandt wer-den. Außerdem muss die Authentizität des Empfängers sichergestellt sein.Frage 2: Dürfen Rechnungen per E­Mail versandt werden?Antwort: Ob generelle Rechnungen per E-Mail versandt werden dürfen und welche Voraussetzungen hierfür ggf. gelten, kann aus da-tenschutzrechtlicher Sicht nicht beurteilt werden. Insofern stelle ich Ihnen anheim, diesbezüglich auch Rechtsrat bei einer Rechtsanwältin oder einem Rechtsanwalt einzuholen.Das haben wir gemacht. Unser Rechtsanwalt Dr. R. Sasse sagt hierzu:Soll die Rechnung per E-Mail versandt werden, muss dies vorher im Rahmen des Patientenvertrages schriftlich vereinbart werden.Frage 3: Muss der Patient über eine digitale Speicherung von Behandlungsdaten informiert werden?Antwort: Soweit ein Heilpraktiker zur Dokumentation der Behand-lung und Speicherung der Daten rechtlich verpflichtet ist (vgl. etwa § 630 f BGB), ist keine zusätzliche Benachrichtigungspficht gegen-über dem Patienten erkennbar.

36 3|2014 wir.

aktiv.ForumAnalysen Informationen Politik Praxis

Page 37: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Werbung für Vorträge durch Heilpraktiker/innenSofern es sich um einen Werbevortrag handelt, gilt § 11 Nr. 8 HWG. Dieser verbietet Werbung durch (nicht für) Vorträge, mit denen ein Feilbieten oder eine Entgegennahme von Anschriften verbunden ist.

Sowohl das Bereitstellen (Feilbieten) von vortragsbezogenen Wa-ren zum unmittelbaren Verkauf, als auch die Annahme von An-schriften in der Absicht, die Produkte später zu verkaufen, ist unter-sagt. Unzulässig ist deshalb das Anbieten von Waren, die Gegenstand des Vortrages waren, vor, während oder nach dem Vortrag. Sowie dies beachtet wird, darf – im Rahmen des HWG – jedoch FÜR den Vor-trag geworben werden.

Aus einer Antwort unseres Rechtsanwaltes Dr. R. Sasse auf eine Mitgliederanfrage.

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •Ärzte entdecken den Sinn von Therapien, die wissenschaftlich nicht belegt sindZitat aus einem Interview mit dem Präsidenten der Bundesärzte-kammer Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery: Es gibt noch einen anderen Punkt: Angesichts des rasanten medizinischen Fortschritts werden Ärzte immer häufiger in die Situation kommen, für unsere Patienten Therapien zu erwägen, für die es noch keine endgültigen Wirkungsstudien gibt, die aber dennoch sehr sinnvoll sein können. Auch dafür ist ein wissenschaftliches Grundverständnis nötig. Wir wollen schließlich keine Ärzte sein, die stur Leitlinien abarbeiten.

Zeit online 2.8.2014

• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •BeihilfeerstattungEine Beihilfestelle fragt bei uns an, ob wir als Verband Mitglied eines anderen Verbandes seien, der die Beihilfevereinbarung un-terschrieben habe, da sie nur dann eine Heilpraktikerrechnung gegenüber dem Patienten nach den Regeln erstatten.

Unsere Antwort:Ich nehme Bezug auf Ihre Nachricht vom 19.8.2014. Leider ist

uns Ihre Anfrage nicht nachvollziehbar.Zwar existieren die von Ihnen zitierten „Höchstbeträge für die

Angemessenheit der Aufwendungen für Heilpraktikerleistungen“; diese sind jedoch in Anlage 2 zu § 6 Absatz 3 Satz 4 Bundesbeihilfe-verordnung – BBhV unmittelbar gesetzlich (für alle Heilpraktiker) normiert.

Eine etwaige Verbandszugehörigkeit ist für die Erstattungsfrage irrelevant. Ob die normierten Höchstbeträge als solches tatsächlich angemessen und somit rechtmäßig sind, dürfte hingegen äußerst frag-lich erscheinen. Dies soll an dieser Stelle jedoch dahinstehen.

Wir gehören als selbständiger Berufsverband dem DDH – Dach-verband Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. an.

Urteil zum „KISS-Syndrom“ und „KIDD-Syndrom“Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat mit Urteil vom 5. Novem-ber 2013 (Az. I-20 U 107/13) in einem Fall werbende Aussagen zu den Themen „KISS-Syndrom“ und „KIDD-Syndrom“ für un-zulässig erachtet.

Dem Antragsgegner wurde unter Androhung eines Ordnungs-geldes bis zu 250.000,– €, untersagt, im geschäftlichen Verkehr für eine „manuelle Therapie“ mit entsprechenden (im Urteil wie-dergegebenen) Aussagen zu diesen Syndromen zu werben. Das Urteil schränkt die Möglichkeiten der Werbung für das „KISS-Syndrom“ und „KIDD-Syndrom“ erheblich ein. Da sich Abmah-nungen von einschlägigen Werbeaussagen häufen, sollten sämtli-che Werbemaßnahmen zu diesen Therapien sorgfältig auf ihre rechtliche Zulässigkeit hin überprüft werden. ...

Das Gericht nimmt eine Irreführung bereits dann an, wenn einem Verfahren eine therapeutische Wirksamkeit als objektiv richtig beigemessen wird, diese Wirksamkeit fachlich aber um-stritten ist. Die vom Antragsgegner unter den Bezeichnungen „KISS-Syndrom“ und „KIDD-Syndrom“ benannten Auffällig-keiten deuteten auf einen therapiebedürftigen pathologischen Zustand hin, welcher jedoch schulmedizinisch umstritten sei. Zudem würde der Antragsgegner seine manualmedizinischen Verfahren als wirksam darstellen, könne dies jedoch wissenschaft-lich nicht beweisen. Wichtig: Bereits die Beschreibung des Zu-standes als „krankhaft“ wertet das Gericht als unzulässig. Die Folgen dieser Auffassung könnten ggfs. weitreichend sein.

Das Gericht folgte auch nicht dem Einwand, dass selbst Kran-kenkassen die Behandlungskosten übernehmen. Denn: „Wann und weshalb Krankenkassen bestimmte Kosten übernehmen, ist nicht allein eine Frage des wissenschaftlichen Beweises einer Wirksamkeit der entsprechenden Behandlung, sondern hängt von diversen, zum Teil auch betriebswirtschaftlichen Erwägun-gen der Kassen ab. Die Erstattung bestimmter Kosten dient allein ihrem Bestreben, bestimmte Bevölkerungsteile an sich zu bin-den.“ Zudem hat das Gericht beanstandet, dass der Antragsgeg-ner auf die in Fachkreisen herrschenden Unstimmigkeiten die Wirksamkeit einer „KISS-/KIDD-Therapie“ betreffend in der Veröffentlichung nicht ernsthaft hingewiesen hat. Ein solcher Hinweis müsste den angesprochenen Verkehrskreisen, also Durchschnittsverbrauchern, verdeutlichen, dass die objektive Richtigkeit der zuvor ausführlich getätigten Aussagen über Ursa-che, Wirkung und Behandlungsbedürftigkeit in Frage gestellt werden.

Quelle: Mitteilung unseres Rechtsanwaltes Dr. R. Sasse, 19.8.2014

37wir. 3|2014

FREIE HEILPRAKTIKER E.V.BERUFS- UND FACHVERBAND

Page 38: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Werbeaussagen zur Anwendung kinesiolo-gischer Behandlungen sind nicht zulässigKinesiologische Behandlungsverfahren dürfen nicht mit fachlich umstrittenen Wirkungsangaben beworben werden, wenn in der Werbung die Gegenmeinung nicht erwähnt wird. Das hat der 4. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Hamm am 20.05.2014 ent-schieden und damit das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts Münster bestätigt.

Die Beklagte aus dem westlichen Münsterland bietet sog. „be-gleitende Kinesiologie“ und „Edu-Kinestetik-BrainGym®“ an. Ihre Angebote bewarb sie im Internet in Bezug auf das Behand-lungsverfahren „Kinesiologie“ u. a. mit den Äußerungen:

„Auf sanfte Art werden die Selbstheilungskräfte aktiviert; … Unterstützung oder Beschleunigung des Genesungsprozesses; … Linderung bei körperlichen Beschwerden; … Hilfe bei Allergien, Unverträglichkeiten und toxischen Belastungen; … mit dem An-wendungsgebiet … Narbenstörungen, … Migräne, … Rücken-schmerzen, … Verdauungsprobleme, … Menstruationsschmer-zen, … Entgiftung, … Burnout, … Schlafstörungen, … Nervo-sität, … Depressionen, … mit sanftem Druck wird der Muskel-tonus, zum Beispiel am Arm, getestet. So erfahren wir, wo und wie der natürliche Energiefluss im Körper beeinträchtigt wird … Kinesiologische Balancen bauen Stress ab und regen die Selbst-heilungskräfte an …“

Das kinesiologische Verfahren „Edu-Kinestetik-BrainGym®“ beschrieb sie u. a. mit „Auflösung von Energieblockaden zwi-schen beiden Gehirnhälften“.

Der klagende Wettbewerbsverein aus Berlin hat gemeint, die Werbeaussagen der Beklagten stellten eine irreführende Heilmit-telwerbung dar. Die Kinesiologie und ihre Varianten seien zu Diagnosezwecken ungeeignet und in ihrer therapeutischen Wirk-samkeit nicht belegt. Von der Beklagten hat er die Unterlassung der Werbung begehrt.

Die Unterlassungsklage des Klägers hatte Erfolg. Der 4. Zivil-senat des Oberlandesgerichts Hamm hat der Beklagten die streit-gegenständliche Internetwerbung als irreführende und damit un-zulässige Heilmittelwerbung untersagt.

Auch wenn die Beklagte mit den Äußerungen keine Heilung von Krankheiten allein durch die Anwendung der (begleitenden) Kinesiologie in Aussicht stelle, suggerierten die Aussagen, dass die angebotenen Leistungen als Ergänzung bzw. Unterstützung einer medizinischen/therapeutischen Behandlung zur Linderung von Krankheiten, Leiden bzw. krankhaften Beschwerden beitragen könnten.

Nach dem Heilmittelwerbegesetz unterlägen gesundheitsbezo-gene Werbeaussagen strengen Anforderungen. Sie müssten wis-senschaftlich gesicherten Erkenntnissen entsprechen. Gebe es diese nicht, sei es unter anderem unzulässig, wenn mit einer fach-lich umstrittenen Meinung geworben werde, ohne die Gegen-meinung zu erwähnen. Die Wirkungsmöglichkeiten kinesiolo-gischer Behandlungen seien wissenschaftlich umstritten. Da die Beklagte bei ihrer Internetwerbung auf die die Wirksamkeit der Kinesiologie infrage stellende wissenschaftliche Gegenmeinung

nicht hingewiesen habe, müsse sie beweisen, dass ihre Werbeaus-sagen richtig seien und gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnis entsprächen. Diesen Nachweis habe sie nicht geführt. Deswegen sei ihre Werbung unzulässig.

Quelle: Pressestelle OLG Hamm. Rechtskräftiges Urteil des 4.  Zivilsenats des Oberlandesgerichts Hamm vom 20.05.2014 (4 U 57/13)

Nachlese Deutscher Heilpraktikerkongress Karlsruhe 201414. und 15. Juni 2014 Stadthalle KarlsruheSeit mehreren Jahrzehnten richten die im DDH-Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände zusammengeschlossenen fünf Heilpraktiker-Berufsverbände FDH, FH, FVDH, UDH und VDH den „Deutscher Heilpraktikerkongress Karlsruhe“ aus. Dieser Kongress ist speziell auf die Bedürfnisse der Heilpraktike-rinnen und Heilpraktiker zugeschnitten.

Auf dem diesjährigen Kongress in der Stadthalle Karlsruhe vom 14.–15. Juni 2014 stellten 237 Aussteller der naturheilkund-lich-orientierten pharmazeutischen und Geräte-Industrie Ihre Produkte vor, die Ausstellungsfläche war komplett ausgebucht.

Über 40 engagierte Referentinnen und Referenten gestalteten 48 Fachvorträge (30 Fachvorträge am Samstag und 18 Fachvor-träge am Sonntag) kompetent und praxisnah. Die Palette reichte von der Baunscheidt-Therapie, der medizinischen Heilhypnose, unterschiedlichster Themen zur klassischen Homöopathie, den Notfall-Vorträgen bis zu Vorträgen zu Abrechnungsfragen, um nur einige wenige Themenbereiche zu nennen.

Der Kongress wurde von 1225 Heilpraktikerinnen und Heil-praktiker besucht.

Der Deutsche Heilpraktikerkongress Karlsruhe 2015 findet vom 13. bis 14. Juni 2015 wieder in der Stadthalle Karlsruhe

38 3|2014 wir.

aktiv.ForumAnalysen Informationen Politik Praxis

Page 39: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

statt. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an das Or-ganisationsbüro 2015:Weseler Str. 19-21, 48151 Münster, Telefon: 02 51/13 68 86, Telefax: 02 51/39 27 36.

Der Kongress 2014 wurde namens des DDH durch unseren Verband ausgerichtet.

Programmatische Eckpunkte aus der Eröffnungsrede „Die Zukunft der Heilpraktiker“ auf der gut besuchten Eröff­nungsveranstaltung am 14.6.2014 im Hans­Thoma­Saal des Stadthalle Karlsruhe

Einfluss und Stärke der Heilpraktiker/innenWir müssen berücksichtigen, dass es in Deutschland derzeit lt. dem Statistischen Bundesamt 34.000 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker gibt. Uns stehen – je nach Betrachtungsweise ge-genüber oder bei: 400.000 Mitglieder (Ärzte) in der Bundesärzte-kammer, davon sind alleine 60.0000 kassenzugelassene Ärzte. Alleine hieraus ergibt sich die Notwendigkeit der Bündelung unserer Kräfte in berufspolitischen Fragen, wie es im DDH-Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände durchgeführt wird.

Der DDH-Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände wird gebildet und vertreten durch: > Christian Wilms, Präsident des FDH, Fachverband Deutscher Heilpraktiker e.V.

> Siegfried Schierstedt und Matthias Mertler, Vorsitzende des FVDH, Freier Verband Deutscher Heilpraktiker e.V.

> Dieter Siewertsen, Vorsitzender des FH, Freie Heilpraktiker e.V. > Hartmut Lockenvitz, Präsident der UDH, Union Deutscher Heilpraktiker e.V.

> Heinz Kropmanns, Präsident des VDH, Verband Deutscher Heilpraktiker e.V.

In den Verbänden des DDH sind ca. 18.000 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker organisiert.

Naturheilkunde und Heilpraktiker/innen sind eine EinheitEin allgemeines Bekenntnis fast aller politischen Gruppierungen zur Naturheilkunde existiert, ein allgemeines Bekenntnis zu den Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern aber gibt es nicht. Es ist unsere Aufgabe, das Verständnis zu schaffen, dass Naturheilkunde und Heilpraktiker eine Einheit sind. Das eine kann nicht ohne das andere qualifiziert existieren. Wir sind in gewisser Weise der Stachel im Fleisch der Universitätsmedizin, weil wir immer wie-der in der Lage sind, den Patientinnen und Patienten eine andere Medizin zu bieten, die sie sonst in dieser Form im normalen schulmedizinischen Betrieb nicht bekommen würden.

Wir sind uns auch sicher, dass unser Überleben nicht durch eine Art vorauseilenden Gehorsams sicher gestellt werden kann. Je näher wir in Ausbildung und Praxis an die Ärzteschaft heran-rücken, desto eher werden wir assimiliert und einverleibt. Unsere Chance zum Überleben besteht darin, dass wir selbstbewusst un-

sere bewährte Rolle ausüben. Wir sind keine Ärzte. Wir wollen auch keine Ärzte werden. Wir sind Gesundheitsdienstleister, wenn man es mal mit einem modernen Begriff prägt, die sich auf die Naturheilkunde, die Homöopathie und viele andere nicht universitär anerkannte Heilmethoden spezialisiert haben.

Sektorale HeilpraktikerzulassungenWenn andere Gesundheitsberufe wie die Physiotherapeuten nach mehr Kompetenz streben, dann sollen sie das gefälligst über ihre eigene Berufsgesetze machen und nicht versuchen, das Heilprak-tikergesetz zu missbrauchen mit unbekanntem Risiko für uns. Wir haben gar nichts dagegen, dass sie auf ihrem Gebiet diagnos-tizieren, aber das sollen sie über ihre Berufsgesetze machen und nicht über unsere.

Wir benötigen in dem Sinne den Schutz der Parlamente, den Schutz der Ministerien, den wir bisher vielleicht noch nicht laut genug eingefordert haben. Wir brauchen keine weitere Verunsi-cherung, sondern wir brauchen Rechtssicherheit für unsere Ar-beit.

FrauenquoteNoch ein abschließendes Argument für uns Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker. Vor kurzem war in einer Verlautbarung des Bundeswirtschaftsministeriums zu lesen, dass in der allgemei-nen Wirtschaft der Anteil der selbständigen Frauen bei 7,5 % liegt. Wir haben durchgängig einen Kolleginnenanteil in den selbständigen Praxen von ca. 75%. Auch das ist ein Argument, dass wir in Zukunft sehr viel stärker in die Waagschale werfen sollten.

Heilpraktikerzulassung: Moderner VerbraucherschutzDas Heilpraktikergesetz ist kein Fachprüfungsgesetz, das sollte es auch nie sein. Neben aller von den Verbänden und Schulen durchgeführten Qualitätssicherung gibt es ein letztes vielleicht wichtigstes Argument und das auch für die gesamte europäische Ebene. Die klassischen und wissenschaftlichen Studienanalysen müssen bei den meisten unserer Heilmethoden versagen. Bei uns ist der ganze Mensch Ausgangspunkt jeder Betrachtung und nicht die isolierte Krankheit, das Arzneimittel oder die Therapie-methode. Universitätsbegutachtungen nach alten Regeln müssen aufgrund der ganzheitlichen Sicht des Menschen bei uns schei-tern. Das Heilpraktikergesetz dagegen ist mit seinen Ausprägun-gen durch den Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsge-richt ein Regelwerk, das der Bevölkerung einen höchstmöglichen Schutz bei der Anwendung nicht universitärer Heilmethoden durch ein Zulassungs- und medizinisches Überprüfungsverfahren gibt, das in Europa einmalig ist.

Es setzt bewusst an der medizinischen Beurteilungsfähigkeit der Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker an und nicht an den nicht wissenschaftlich überprüfbaren Methoden. Das Heilprak-tikerregelwerk ist damit fast revolutionärer modernster Verbrau-cherschutz und das sollten wir durchaus gerade in der heutigen Diskussion stärker in die Waagschale werfen. |

39wir. 3|2014

FREIE HEILPRAKTIKER E.V.BERUFS- UND FACHVERBAND

Page 40: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

landEsbErEich badEn-WürttEmbErg

rEgionalgruppE frEiburg

Leitung: Bengt Jacoby Heilpraktiker Tel. 0761/273010 Fax 0761/273050

Jeden ersten Donnerstag im Monat (außer in den Schulferien und an Feiertagen)

Veranstaltungsort: Hippocrates Heilpraktiker Schule, Rosastr. 9, 79098 Freiburg

Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos

rEgionalgruppE hEidElbErg

Leitung: Angelika Hochadel Heilpraktikerin Tel. 07930/3273077

Monika Krebs Heilpraktikerin Tel. 06220/6779

Veranstaltungsort: Leonardo (ehem. Holiday Inn), Pleikartsförster Str. 101, 69124 Heidelberg, Tel. 06221/788-0 www.leonardo-hotels.de

landEsbErEich bayErn

rEgionalgruppE münchEn

Leitung: Cynthia Roosen Heilpraktikerin

Tel. 089/20238118 Fax 089/13926466

Michael Sepp Heilpraktiker Tel. 0170/7833256

Veranstaltungsort: Eden Hotel Wolff, Arnulfstr. 4, 80335 München (gegenüber Hauptbahnhof), Tel. 089/55115-0, Fax 089/55115-555

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mit-bringen.

24.09.2014 19.00 – 21.00 Uhr Peter Schwarz, Heilpraktiker Magenerkrankungen in Zusammenarbeit mit der Firma „Dr. Gustav

Klein GmbH & Co. KG“

22.10.2014 19.00 – 21.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker Onkologie in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan

Arzneimittel GmbH“

26.11.2014 19.00 – 21.00 Uhr Ursula von Heimendahl, Heilpraktikerin Hermann Biechele, Heilpraktiker Augendiagnose praktisch: Von der Diagnose zur

Therapie (Fallbeispiele) in Zusammenarbeit mit dem „Arbeitskreis für

Augendiagnose und Phänomenologie Josef An-gerer e. V.“

landEsbErEich hEssEn

rEgionalgruppE kassEl

Leitung: Andrea Meyer-Doll Heilpraktikerin

Tel. 0561/887112

Veranstaltungsort: Phillip-Scheidemann-Haus, Raum 105, Holländische Str. 74, 34117 Kassel, Tel. 0561/894392

Parkplätze in der eigenen Tiefgarage; Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahnlinien 1, 2, 5, Haltestelle Monbachstraße

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

15.10.2014 19.00 – 21.00 Uhr Karin Detloff, Heilpraktikerin Blutdruck, Cholesterinspiegel und Co. im grünen

Bereich mit Phytotherapie

12.11.2014 19.00 – 21.00 Uhr Ute Jentschura, Heilpraktikerin Typische Frauenbeschwerden – sauer verursacht,

basisch gelöst Menstruations-, Schwangerschafts-, Wechsel-

jahrsbeschwerden erfolgreich behandeln in Zusammenarbeit mit der Firma „Jentschura

International GmbH“

10.12.2014 19.00 – 21.00 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender

Freie Heilpraktiker e.V. Die Zukunft des Heilpraktikers: Herausforderun-

gen, Möglichkeiten, Gefahren ... Gesetzesent-wicklung, EU-Recht ... Was wir alle tun können, um unseren expandierenden Berufsstand zu si-chern! Frage und Antwort mit dem Vorsitzenden des Berufs- und Fachverbandes

rEgionalgruppE frankfurt

Leitung: Hagen Heimann Heilpraktiker

Veranstaltungsort: Haus Ronneburg, Gelnhäuser Str. 2 / Ronneburg Str., 60435 Frankfurt

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen

24.09.2014 19.00 – 22.00 Uhr Mo ni ka Ti tel, Heil prak ti ke rin Schmerz be hand lung durch Ge we be um stim-

mung mit Juv 110 als The ra pie ba sis in Zu sam men ar beit mit der Fir ma „Phö nix La bo-

ra to ri um GmbH“

Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

40 3|2014 wir.

Page 41: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

29.10.2014 19.00 – 22.00 Uhr Man fred Bor chert, Heil prak ti ker Ge ri a trie – eine Do mä ne für die Na tur heil kun de in Zu sam men ar beit mit der Fir ma „Vi tOr gan

Arz nei mit tel GmbH“

19.11.2014 19.00 – 21.30 Uhr Dr. rer. nat. Oli ver Ploss, Heil prak ti ker und

Apo the ker Na tur heil kund li che Be hand lungs mög lich kei ten

der Spät fol gen ei nes Ze cken stichs in Zu sam men ar beit mit der Fir ma „Meta Fack ler

Arz nei mit tel GmbH“

landEsbErEich nord

rEgionalgruppE hamburg

Leitung: Manfred Michaelis Heilpraktiker Tel. 040/38619332 Fax 040/38619332 E-Mail: michaelisheilpraktiker@

freenet.de

Veranstaltungsort: Hotel Ramada Hamburg-Bergedorf, Holzhude 2, 21029 Hamburg, Tel. 040/72595-0, Fax 040/72595-187

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

29.09.2014 19.00 – 21.00 Uhr Dr. med. Günter Gerhardt Ist der Darm Gesund, ißt der Mensch Gesund.

Die Kanne Brottrunk Wirkung auf das Immun-system

in Zusammenarbeit mit der Firma „Kanne Brott-runk GmbH & Co KG“

20.10.2014 19.00 – 21.00 Uhr Dr. h. c. Patrick Auth Diagnostik der humoralen Immunaktivität

bei Allergien, Autoimmunerkrankungen und Tumoren

in Zusammenarbeit mit der Firma „biovis‘Diagnostik MVZ GmbH“

24.11.2014 19.00 – 21.00 Uhr Ghazal Köllner, Heilpraktikerin Das Geheimnis des Atems. Mit wissenschaftli-

chen Untersuchungen und praktischen Anwen-dungen

in Zusammenarbeit mit der Firma „Art of Living sowie Yogazentrum“

landEsbErEich nrW

rEgionalgruppE aachEn

Leitung: Elfie Weidenhaupt Heilpraktikerin

Veranstaltungsort: FeG (Freie evangelische Gemeinde) Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler

Jeden ersten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

rEgionalgruppE düssEldorf

Leitung: Birgit Müller-zur Linden Heilpraktikerin

Tel. 0211/282683

Peter O. Neumann Heilpraktiker

Veranstaltungsort: Rudolf-Steiner Schule Düsseldorf/Waldorfschule, Diepenstr. 15, 40625 Düsseldorf

Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heil-praktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

08.10.2014 19.00 – 22.00 Uhr Elisabeth Oelmaier, Heilpraktikerin Therapieansätze der anthroposophischen

Heilkunde bei Erkrankungen des Bewegungs-apparates

in Zusammenarbeit mit der Firma „WALA Heil-mittel GmbH“

12.11.2014 19.00 – 22.00 Uhr Esther Kluth, Heilpraktikerin Schröpftherapie – Schröpfmassage, trockenes

und blutiges Schröpfen in Zusammenarbeit mit der Firma „Pharma

Biologica GmbH“

10.12.2014 19.00 – 22.00 Uhr Andrea Manca, Heilpraktikerin Das Burnout-Syndrom und seine Folgen – Spa-

gyrische Konzepte verhelfen zu einer erfolgrei-chen Therapie

in Zusammenarbeit mit der Firma „Soluna Heil-mittel GmbH“

rEgionalgruppE krEfEld – niEdErrhEin – ruhr

Leitung: Regina Funken Heilpraktikerin

Tel. 02151/784141

Bärbel Hommel Heilpraktikerin Tel. 02151/782713

Veranstaltungsort: Kulturzentrum Fabrik Heeder, Virchowstr. 130a, Eingang D, 47805 Krefeld

Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

24.09.2014 19.00 – 21.00 Uhr Andrea Manca, Heilpraktikerin Hauterkrankungen – sie wurzeln tief in Körper

und Psyche – Innerliche und äußerliche Behand-lungskonzepte mit den Solunaten ermöglichen eine ganzheitliche Therapie

in Zusammenarbeit mit der Firma „Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH“

  Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

41wir. 3|2014

Page 42: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

26.11.2014 19.00 – 21.00 Uhr Dr. Ulrich Sonnenborn, wissenschaftlicher Leiter

der mikrobiologischen Forschung Ardeypharm Mikrobiom und mikrobiologische Therapie:

Chancen und Risiken von Probiotika in Zusammenarbeit mit der Firma „Ardeypharm

GmbH“

rEgionalgruppE WEstErWald

Leitung: Michael Kohl Heilpraktiker Tel. 02742/912462

Veranstaltungsort: Hotel Alte Post, Siegstr. 1, 57537 Wissen, Tel. 02742/913676, www.alte-post.de

Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

12.11.2014 18.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Martin Diefenbach Die Leber im Fokus der Naturheilkunde in Zusammenarbeit mit der Firma „Dreluso

Pharmazeutika Dr. Elten und Sohn GmbH“

rEgionalgruppE rhEin-siEg-ahr

Leitung: Eugen Sprandel Heilpraktiker

Tel. 0228/9287587 E-Mail: [email protected]

Veranstaltungsort: Hotel-Restaurant Zum-Sänger an der Ahr, Marienthaler Str. 50, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

04.11.2014 19.00 – 21.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker Jetzt kommt das knackige Alter – Wirbelsäulen-

und Gelenkerkrankungen in Zusammenarbeit mit der Firma „vitOrgan

Arzneimittel GmbH“

rEgionalgruppE sauErland

Leitung: Trudi Finke Heilpraktikerin Tel.: 02933/3252

Birgit Münker Heilpraktikerin Tel.: 02935/9689572

Veranstaltungsort: Sunderland Hotel, Rathausplatz 2, 59846 Sundern, Tel. 02933/987-0

Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

landEsbErEich rhEinland–pfalz

rEgionalgruppE triEr

Leitung: Marliese Conrad Heilpraktikerin Tel. 06509/99069

Veranstaltungsort: Marienkrankenhaus Trier-Ehrang, August-Antz-Str. 22, 54293 Trier-Ehrang

Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

rEgionalgruppE alzEy

Leitung: Michaela Rohleder Heilpraktikerin Tel. 06734/9155633

Veranstaltungsort: Ärztehaus Flonheim, Wilhelm-Leuschner-Str. 22, 55237 Flonheim

landEsbErEich ost

rEgionalgruppE lEipzig

Leitung: Stefan Hüneburg Heilpraktiker Tel. 0361/9608521

Veranstaltungsort: Naturheilpraxis & Gesundheits-schule Stefan Hüneburg, Dittrichring 12, 04109 Leipzig

Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

rEgionalbErEich thüringEn

Leitung: Manfred Haferanke Heilpraktiker

Tel. 03621/406613 Fax 03621/406615 E-Mail [email protected]

Veranstaltungsort: Praxis Manfred Haferanke, Humboldtstr. 12, 99867 Gotha

Jeden vierten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

24.09.2014 18.00 – ca. 20.00 Uhr Karin Detloff, Heilpraktikerin Heilkräuter mit hormoneller Wirkung, (z. B.

Wechseljahre, Schilddrüse)

26.11.2014 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilpraktiker Fälle aus der Praxis

Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

42 3|2014 wir.

Page 43: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

rEgionalgruppE JEna

Leitung: Marion Rosenkranz-Büttner Heilpraktikerin Tel. 03641/442711

Veranstaltungsort: Panorama-Gaststätte Schlegels-berg, Oskar-Zachau-Str. 6, 07749 Jena

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

22.10.2014 18.00 – ca. 20.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apo-

theker Naturheilkundliche Therapiekonzepte bei Neu-

ralgien (Trigeminusneuralgie, Interkostalneural-gie, Ischialgie, Zosterneuralgie, neuralgische Kopfschmerzen

17.12.2014 18.00 – ca. 20.00 Uhr Kerstin Hornbostel, Heilpraktikerin Wie geht es Ihrer Verdauung? Ich lese es von

Ihren Lippen ab – Ein Abend über die Pathophy-siognomie des Mundes

rEgionalgruppE drEsdEn

Leitung: Annegret Schwarz Heilpraktikerin Tel. 03501/466684

Veranstaltungsort: Heilpraktiker Schule Mehner-Bußhardt GmbH, Glashütten Str. 101, 01277 Dresden

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

rEgionalgruppE pirna

Leitung: Annegret Schwarz Heilpraktikerin Tel. 03501/466684

Veranstaltungsort: Naturheilpraxis Annegret Schwarz, Bahnhofstr. 28, 01796 Pirna

Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.

sEminarE oktobEr – dEzEmbEr 2014Das gesamte Seminarprogramm 2014 mit ausführlichen Seminar-beschreibungen und Terminen können Sie auf unserer Homepage www. freieheilpraktiker.com im Bereich Aus- und Weiterbildung nachlesen.

düssEldorf

04. – 05. Oktober 2014 11. Oktober 2014

Manuelle LymphdrainageKai Piet SchneiderHeilpraktiker

Die manuelle Lymphdrainage ist eine besonders sanfte Massage-technik, die die feinsten Lymphgefäße entlasten soll. Dieses Seminar vermittelt den sicheren Einsatz und Umgang mit der man. Lymph-drainage nach Vodder und Asdonk, ersetzt aber nicht die Vollausbil-dung. Massagekenntnisse sind nicht erforderlich.

11. – 12. Oktober 2014

Mineralstofftherapie nach Dr. SchüßlerElisabeth Metz-MelchiorHeilpraktikerin

Hausapotheke für die SeeleErläutert werden die 11 Grundsalze in ihrer seelisch-geistigen Wir-kung auf den Menschen, konstitutionelle Aspekte werden neben Si-gnaturmerkmalen der Mineralien erklärt. Die 16 Ergänzungssalze werden ausführlich in Ihrer körperlichen und seelischen Wirkung besprochen. Die enge biochemische Verknüpfung zwischen körperli-cher und seelischer Wirkung wird besonders berücksichtigt.

11. – 12. Oktober 2014

Schmerztherapie in der NaturheilpraxisMonika WeberHeilpraktikerin

Es werden Techniken der Schmerzakupunktur, der Neuraltherapie und der Eigenblutbehandlung dargelegt, demonstriert und unter-einander geübt. Ergänzend die Anwendung von Ausleitungsverfah-ren, Infusionsbehandlungen und bewährten Phytotherapeutika. Er-arbeitet werden typische Schmerzbilder.

15. – 16. Oktober 2014

Klassische HomöopathieHusten, Schnupfen, Heiserkeit und die saisonalen Erkrankungen

Karin TreppnerHeilpraktikerin

Gut gerüstet in den Winter: Dieses Seminar wird eine Vorbereitung auf die kommende Grippesaison und Erkältungswellen sein und wird die Fragen nach dem Einsatz von homöopathischen Mitteln im akuten Situationen beantworten

Ihre Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde ohne ärztliche Bestallung gemäß Heilprak-tikergesetz und erfolgreicher Kenntnisüber-prüfung haben erhalten:

Wir wünschen allen frisch gebackenen Kolleginnen und Kollegen auch weiterhin viel Erfolg. |

Martina SchneiderSandra WegengLuc HameleersMartina Müller

Anne Katrin KleinertAnja KingKatharina Röbbecke

  Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

43wir. 3|2014

Page 44: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

18. Oktober 2014

Qi GongMed-Qigong – Herz-Qi Gong

Traudel BruseHeilpraktikerinMichael PeterQi Gong-Lehrer

Erarbeiten und Einüben einiger Bewegungen aus dem Herz-Qi Gong. Erlernen von Bewegungen und Selbst-massagen, die bei akuten Symptomen rasche Wirkung zeigen. Das Wachsen der Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele beim Üben, Erkennen und Fühlen ermöglicht eine professionelle Beratung der Patienten und Vermittlung der Erfah-rung.

18. Oktober 2014

Möglichkeiten und Grenzen des GebüH – stressfrei abrechnenCynthia RoosenHeilpraktikerin

Der Behandlungsvertrag, Einhaltung der Aufklärungspflicht, die wichtigsten GebüH-Ziffern, die formell korrekte Gestaltung einer Rechnung, Erstellung eines Befund- und Behandlungsberichtes, Er-läuterungen zu den Erstattungsrichtlinien der privaten Kranversi-cherungen und Beihilfestellen und der Umgang mit und die Vermei-dung von Problemen mit Versicherungen und/oder Patienten. Dazu zählt auch die Möglichkeit zur Gestaltung eines Behandlungsvertra-ges mit dem Patienten.

21. – 24. Oktober 2014

PsychotherapieMärchen in der Therapie

Petra EllisHeilpraktikerin Psychotherapie

Alte Volksmärchen sind ein Fundus an Bildern, die sowohl innere Ar-chetypen abbilden als auch Beziehungsmuster und Reifungsstufen erkennen lassen. Anhand einiger dieser Märchen kann aufgezeigt werden, wie diese gewinnbringend und bewusstseinsfördernd in der Psychotherapie, aber auch im Verlauf körperlicher Krankheitsge-schehen eingesetzt werden können.

25. Oktober 2014

Dorn-MethodeMassage nach Rudolf Breuß

Peter BahnHeilpraktiker

Eine sanfte Wirbel- und Gelenktherapie – Refresher-SeminarDieses Seminar richtet sich an alle ehemaligen Teilnehmer der Dorn-Breuß-Seminare, die mit dieser Methode arbeiten und ihr Wis-sen und ihre Erfahrungen gerne austauschen möchten.

25. – 26. Oktober 2014

Rhetorik und KommunikationUlrike HornM.A. Kommunikationstrainerin

Sicher auftreten und souverän wirkenFachvorträge – etwa in Volkshochschulen oder bei örtlichen Sozial-verbänden – sind eine besonders effiziente Form der Öffentlichkeits-arbeit. Ein überzeugender Vortrag bringt nicht nur neue Patienten, sondern auch wirksame Multiplikatoren!

29. Oktober 2014

Patientenkontakt, PatientengesprächeHannelore BauerHeilpraktikerin

Wie eröffne ich das Gespräch und komme in Kontakt? Welche Vereinbarungen sind zu treffen und welche Informationen braucht der Patient von mir? Was geschieht in mir, wenn ich Patien-ten unsicher, ängstlich, unzufrieden oder fordernd erlebe? Was löst in mir Druck, Belastung und Gefühlsreaktionen aus und wie gehe ich damit um – wie finde ich Antworten?

30. Oktober 2014

PsychotherapieUmgang mit depressiven Patienten

Gabriele FrohmeHeilpraktikerin

Die Zahl der depressiven Erkrankungen nimmt ständig zu und der Heilpraktiker wird häufig damit konfrontiert. In diesem Seminar wird die Beziehungsebene zwischen Heilpraktiker und Patienten dargestellt, das Phänomen der Übertragung und Gegenübertra-gung wird praxisnah erklärt. Es werden praxisbezogene, sinnvolle und wirkungsvolle Strategien zum Umgang mit depressiven Patien-ten erarbeitet. Aber auch die Grenzen der Behandlungsmöglichkei-ten in einer naturheilkundlichen Praxis werden bei diesem Krank-heitsbild ausführlich dargestellt.

15. – 16. November 2014

KinesiologieKinesiologische Allergiebehandlung

Ermtraud Niama FeyenHeilpraktikerin

Klares Muskeltesten; verschiedene Vortests; gezielter Abbau von emotionalem Streß; Beheben einer psychologischen Umkehr; kine-siologisches Allergietesten; spezielle Energieausgleichsverfahren zur Allergielöschung; Unterscheidung zwischen Allergie und Tole-ranz; Möglichkeiten der Toleranzerhöhung.

07. – 09. November 2014

BlutegeltherapieGeschichte – Biologie – Wirkungsweise – Praxis

Elke KubzdelaHeilpraktikerin

Sonderzeit 07.11.2014: 19.00 – 21.00 Uhr, 09.11.2014: 9.00 – 12.30 UhrDie Teilnehmer lernen Wissenswertes über die Biologie des Blut-egels, die Geschichte der Blutegeltherapie, Wirkungsweise des Blut-egelsekretes und über die Praxis der Blutegelbehandlung (inklusive praktischer Übungen). Indikationen, Kontraindikationen, Nebenwir-kungen und rechtliche Aspekte werden ausführlich besprochen.

Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

44 3|2014 wir.

Page 45: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

08. – 09. November 2014

Fußreflexzonen-TherapieEinführung in die asiatische Fußreflexzonen-Massage

Regina FunkenHeilpraktikerin

Diese sanft durchgeführte Fußreflexzonen-Massage verbindet westliche und asiatische Ansätze zu einer ganzheitlichen Behand-lungsmethode: Geschichte der Fußreflexzonen-Massage; Lage der Organzonen; Lage der Chakrazonen; stufenweises praktisches Ein-üben der Massagegriffe; therapeutischer Einsatz der Fußreflexzo-nen-Massage.

15. – 16. November 2014

Existenzgründung und Steuerrecht für Heilpraktiker/innenThomas RehmetHeilpraktiker, Dipl.Finanzwirt (FH)

Vorbereitung der Existenzgründung: Ablaufplan. Anmeldepflichten.Standortwahl. Wahl der Räumlichkeiten. Praxiskauf und Praxisgrün-dung. Werbestrategien. Der Finanzierungs- und Liquiditätsplan-Buchhaltung. Aufbewahrungsfristen. Gewinnermittlung. Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich der Einkommensteuer. Über-blick über die Einkunftsarten. Steuerpflichtige und steuerfreie Um-sätze. Der Kleinunternehmer im Umsatzsteuerrecht. Verfahrens-recht. Rechtsbehelfe. Einsprüche. Fristen. Betriebsprüfung. Die soge-nannte Liebhaberei im Einkommensteuerrecht.

29. – 30. November 2014

Klassische HomöopathieLM- bzw. Q-Potenzen als wesentliche Alternative zu D- und C-Potenzen

Dipl.-Sportl. Manfred KleinHeilpraktiker

Q-Potenzen als Ergebnis jahrzehntelanger Forschung während Hahnemanns zweitem Lebensabschnitt; die Weiterentwicklung als Erfahrungsschatz seiner Nachfolger; die fachkundige Anwendung der verschiedenen Q- bzw. LM-Potenzen; Normdosierung und Varia-tionsmöglichkeiten in der Applikation; Therapiebegleitung durch Dosierungsanpassung des laufenden Mittels (wichtig!); Anwen-dungsmöglichkeiten bei akuten und chronischen Erkrankungen; das Erkennen wesentlicher Ätiologien, die den Einsatz der LM- bzw. Q-Potenzen notwendig machen; Gefahren der „Falschdosierung“; Fall-beispiele aus der täglichen Praxis des Referenten; Fälle lösen mit Hilfe der mitzubringenden Repertorien, wie Kent, Synthesis etc. oder mit dem Computer.

29. – 30. November 2014

Die Thaimassage am MassagetischBetty SchätzchenHeilpraktikerin

Die traditionelle Thaimassage ist eine 2550 Jahre alte Heilmethode mit einer Kombination aus Akupressur, Yoga, Reflexologie, Stret-ching und Meditation. Sie löst Blockaden, aktiviert die Energiebah-nen und stellt das innere und körperliche Gleichgewicht wieder her. In diesem Kurs wird die Thaimassage auf einer Praxisliege gelehrt. Seminarinhalt: Kennenlernen des Gebets für Buddha. Yogaübungen zum Aufwärmen, Meditation. Ein Skript kann für Euro 10,00 bei der Referentin erworben werden.

29. November 2014

Notfall-MedizinPraktisches Auffrischungsseminar

Norbert VahlHeilpraktiker

Neuerungen in der Notfallmedizin. Abläufe (Herz-Lungen-Wieder-belebung. Anlegen einer Infusion u.a.) werden wiederholt und be-darfsweise demonstriert. Praxisteil mit den Notfalltechniken/-maß-nahmen wie Notfall- Lagerungen. Anlegen einer Venen-Verweil-Ka-nüle. Vorbereiten und Anlegen einer Infusion.

05. Dezember 2014

EigenbluttherapieEugen SprandelHeilpraktiker

Im Seminar Eigenbluttherapie werden folgende Themen behandelt:Grundlagen und Wirkungen der Eigenbluttherapie anhand der ver-schiedenen Therapieformen – Krankheitsbilder, Indikationen und Kontraindikationen – Wie die verschiedenen Therapieformen in der eigenen Praxis angewendet werden – Dosierungen und Anwen-dungshäufigkeit der Injektionen – Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Therapieformen – Hygieneanforderungen

06. Dezember 2014

Qi GongMed-Qi Gong – Das gesundheitschützende Qi Gong

Traudel BruseHeilpraktikerinMichael PeterQi Gong-Lehrer

Baut physische und psychische Belastungen ab, verbes-sert die Funktionsfähigkeit des gesamten Organismus. Die Qi Gong Form besteht aus 8 Übungen und gehört zum Methoden-Zyklus von Prof. Zhang-Guangde, Sport universität Peking

Kiefernweg 5 · 64665 Alsbach-Hä[email protected] · www.sanacare-world.com

Lösungen – statt nur ProdukteEinstellung des Milieus – pH-Regulation und

Ausleitung von Schadstoffen in unerreichter Effektivität

Hydroxypathie®

Der Synergiegipfel

SanaCare’s Basenkonzentrat und PANACEO MED

Regulationsmedizin

Anzeige

  Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

45wir. 3|2014

Page 46: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

06. – 07. Dezember 2014

Traditionelle Tibetische MedizinThomas DunkenbergerHeilpraktiker

In diesem Einführungsseminar werden die wesentlichen Grundprin-zipien dieses vielschichtigen Heilsystems ausführlich übermittelt. Die Teilnehmer erhalten einen klaren Überblick über die Einteilung der Körperprinzipien und über die etwaigen Ungleichgewichte der-selben (= Krankheitssymptomatik). Durch dieses Wissen und durch die praktische Darstellung der Harnanalyse ist den Teilnehmern eine direkte Umsetzung in der Praxis möglich.

13. – 14. Dezember 2014

Mineralstofftherapie nach Dr. SchüßlerDie Ergänzungssalze

Elisabeth Metz-MelchiorHeilpraktikerin

Der Begriff Ergänzungssalze wurde geprägt, um den quantitativen Unterschied zu den 11 Grundsalzen darzustellen. Die Mineralstoffe von Nr. 1 bis Nr. 11 sind im Körper in deutlich größerer Menge in Ver-wendung als die Salze ab der Nr. 12. Sie sind jedoch nicht weniger Lebenswichtig. Das Seminar macht mit den Grundlagen der 14 Mi-neralsalze bekannt.

13. – 14. Dezember 2014

Energetische und geistige BehandlungDer professionelle Umgang mit dem Tensor II

Heike RoloffHeilpraktikerin

Lösen der psychischen Ursache, Geistige Heilweisen(Aufbauseminar; Voraussetzung: Tensorseminar I)Die Themen des weiterführenden Kurses sind folgende:– Erkennen und Lösen der psychischen Ursachen, die einer Störung

zu Grunde liegen, durch die Arbeit mit den Organen und dem Mentalfeld eines Patienten

– Auflösen einschränkender Glaubensmuster – Intensives Einüben des Gelernten und gegenseitige Behandlungen– Erkennen von Fremdenergien, systemischen Verstrickungen und

energetischen Fesseln (Dynamiken und Lösungswege werden er-klärt und geübt; die Wahrnehmung energetischer Felder wird durch Mitfühlen und Übungen des Spürens erweitert.)

– Heilmeditationen im Kosmischen Kreis

13. – 14. Dezember 2014

Ortho-Bionomy®Osteopathie – Körperarbeit – Information/Energie

Dr. Hans-Ulrich Wegner

Dynamische Techniken – Arbeit mit den Bewegungen im GewebeLehrstufe 6Diese Technik wurde als manuelle Methode aus der Osteopathie heraus entwickelt. Die mit dieser sanften Körperarbeit erreichbaren Indikationen sind Schmerzzustände, Blockierungen, Fehlstellungen, Verspannungen und Gelenkbeschwerden. Ziel der Behandlung ist es, die betroffenen Gliedmaßen und Organe wieder in den freien Be-wegungsablauf zu integriert. Die Lehrstufen 4; 9; 10 und 13-16 sowie die 2 Residentials sind fakultativ und können extern gebucht war-den

lEipzig

11. – 12. Oktober 2014

Heilen durch LösungenSystemische Aufstellungen

Babette DreyerHeilpraktikerin Psychotherapie

Die Aufstellungsarbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem effektiven Werkzeug für Lösungsprozesse entwickelt: sie ist sinnvoll und wirksam bei allen persönlichen und sozialen Prozessen und bie-tet schier unerschöpfliche Einsatzmöglichkeiten.

11. – 12. Oktober 2014

Gesünder Leben mit den 5 ElementenDas Yin und Yang in der Ernährung nutzen

Bengt JacobyHeilpraktiker

Die Ernährungsberatung in der Naturheilpraxis in 5 einfachen Schritten. Wie man durch eine Optimierung der Ernährungsge-wohnheiten dauerhaft bessere therapeutische Ergebnisse erzielen kann. Gerade bei chronischen- und Autoimmunerkrankungen ist eine moderate Ernährungsumstellung oft ausschlaggebend für einen dauerhaften Erfolg.

18. – 19. Oktober 2014

PsychotherapieMotivierende Gesprächsführung

Hans-Jürgen HaakHeilpraktiker

Die motivierende Gesprächsführung ist seit den 80er Jahren eine effektive und gut erprobte Methode, die es uns ermöglicht unsere Patienten und Klientinnen gezielt und einfühlsam bei diesen oft schwierigen Veränderungen zu begleiten. Im Seminar werden die notwendigen theoretischen Grundlagen in übersichtlicher Form vermittelt und genug Zeit zur Anwendung in Praktischen Übungen zur Verfügung gestellt. So wird die Übertragung in den Praxisalltag erleichtert.

08. – 09. November 2014

Taping von Kopf bis FußNina StickelmannHeilpraktikerin

Die wichtigsten Tape‘s z. B. bei Störungen des Bewegungsapparates wie Wirbelsäule, Schulter, Hand- und Fußgelenke, Kniegelenk, Hüfte, Becken, Muskulatur usw. Schmerz- und Ableitungs-Tape.

Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

46 3|2014 wir.

Page 47: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Wir, die Licht des Lebens GmbH, haben die LdL-Biophotonen-Therapie entwickelt und bieten Ihnen die einmalige Möglichkeit, diese innovative und beeindruckende Behandlung hautnah zu erleben. In unserem Seminar erfahren Sie mehr über die Therapie und die Chancen, die sich Ihnen als Part-ner des Licht des Lebens-Netzwerks eröffnen.

„Bieten Sie diese innovative Therapie auch in Ihrer Praxis an. Sie werden von ihren vielfältigen Einsatzmög-

lichkeiten begeistert sein!“

Heidi Kühnert,seit 20 Jahren Heilpraktikerin

mit Leidenschaft und Entwicklerin dieser Biophotonen-Therapie.

In 2 Schrittenzur Biophotonen-Therapie

THEORIEEinstieg mit einem kostenlosen Informations-Webinar am 23.09.2014 ab 18:00 Uhr

PRAXIS*18.10.2014 von 11:00 – 18:00 Uhr und 19.10.2014 von 9:00 – 16:00 Uhr Ort: Praxis für Naturheilkunde, Dortmund

* Die Kosten der Ausbildung liegen bei 340,00 EUR.

PREMIERE: Informationsseminar zur Biophotonen-TherapieSie sind Komplementär-Mediziner oder Heilpraktiker und wollen Ihr Angebot um eine neue, weltweit einzigartige Therapieform erweitern? Dann sind Sie bei uns richtig!

SEMINAR-INHALTE:

Grundlagen der Biophotonen-Therapie

Praxisbeispiele für den Einsatz: In der Immunmodulation Bei der Regeneration von Sportlern Bei Stoffwechselstörungen u.v.m

Praxiskonzepte für die Integration der Behandlung

Unterstützung Ihres Marketings durch das Licht des Lebens-Netzwerk

Der Biophotonen-Erlebnistag in Ihrer Praxis

Anforderung von Informationsmaterial und Anmeldung über www.lichtdeslebens.de.

Wir freuen uns auf Sie!

Anzeige

Page 48: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

29. November 2014

Klassische Homöopathiebei Verdauungsbeschwerden

Dieter Alt-KramerHeilpraktiker

Verdauungsbeschwerden haben verschiedene Ursachen. Klinische Untersuchungsergebnisse sind wichtig, genauso wie eine eigene Untersuchungen am Patienten. Anhand der Symptomatik kann der pathogene Prozess oder das betroffene Organ eingegrenzt werden. Mit einer guten Diagnose ist die Auffindung des ähnlichen homöo-pathischen Arzneimittels einfacher. Neben Materia medica und Re-pertorisation steht klinische Untersuchung auf dem Unterrichts-plan.An Hand von Praxisfällen stellt der Referent Behandlungsstrategien und verschiedene Arzneien vor die in diesem Beschwerdebild häufig zum Einsatz kommen.

29. – 30. November 2014 17. – 18. Januar 2015

AntlitzdiagnosePatho-Physiognomie

Norbert DietzLehrphysiotherapeut für Physiotherapie

Die Patho-Physiognomie ist die Lehre und Kenntnis der organ- und funktionsspezifischen Krankheitszeichen im Gesicht. Krankheiten und Schwächen können sich Jahre bis Jahrzehnte vor ihrem Erschei-nen zeigen. Das Gesicht und die darauf stattfindenden Veränderun-gen geben schon früh über mögliche Störungen Auskunft. Eng um-grenzte Gesichtsareale – die Organausdruckszonen – zeigen dem erfahrenen Betrachter organische Schwächen, aktuelle und frühere Belastungen, sowie mögliche zukünftige Erkrankungen auf.

06. Dezember 2014

Dorn-MethodeMassage nach Rudolf Breuß

Peter BahnHeilpraktiker

Eine sanfte Wirbel- und Gelenktherapie – Refresher-SeminarDieses Seminar richtet sich an alle ehemaligen Teilnehmer der Dorn-Breuß-Seminare, die mit dieser Methode arbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne austauschen möchten. Inhalt: Wissens- und Erfahrungsaustausch. Problemfälle und vorhandene Schwächen im praktischen Bereich diskutieren und aufarbeiten. Praktische Tipps aus der therapeutischen Tätigkeit des Seminarlei-ters

königstEin bEi frankfurt

18. – 19. Oktober 2014

TCM – Muster und AkupunkturProf. (China) Dr. med. Fan Lin

Die Besonderheit der TCM-Diagnose ist die Untersu-chung der Muster der Funktionsstörung, wie z.B. Leber-Feuer-Auf-steigen. Die Diag nosen und Therapien der TCM liegen diesem Mus-ter zugrunde. Bei dem Seminar lernt man zuerst die verschieden Systemfunktio-nen der Organe. Danach werden die zugehörigen Muster und deren Anwendung bei der Akupunkturbehandlung gelehrt. Ziel des Semi-nars ist es, die Muster in der TCM zu erkennen, unterscheiden und eine richtige Diagnose und Therapie aus der traditionellen chinesi-schen Medizin zu entwickeln und anwenden zu können.

ErlangEn

08. November 2014

Qi GongGuigen – Gong

Traudel BruseHeilpraktikerinMichael PeterQi Gong-Lehrer

Erarbeiten und Einüben einiger Bewegungen aus der genannten Qi Gong-Form. Erlernen von schlichten (leicht erfassbaren) Bewegungen und Selbstmassagen, die bei akuten Symptomen rasche Wirkung zeigen. Das Wachsen der Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele beim Üben, Erkennen und Fühlen. Professionelle Beratung der Patienten und Vermittlung der Erfahrungen.

münchEn

18. – 19. Oktober 2014

Notfall-MedizinNorbert VahlHeilpraktiker

Das praktische Handeln in der Notfallsituation unter Berücksichti-gung der Kompetenz des Heilpraktikers. Erweiterte „Erste Hilfe“. Die einzelnen Schockarten. Lagerung. Die Notfallmedikation. Venen-punktion und Venenverweil-Kanüle. Vorbereiten und Anlegen einer Tropfinfusion. Herz-Lungen-Wiederbelebung. Künstliche Beatmung.Prüfungsabschluß

Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.

48 3|2014 wir.

Page 49: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Industriemitteilungen

49wir. 3|2014

Müsset im NaturbetrachtenImmer eins wie alles achten,Nichts ist drinnen, nichts ist draußen,Denn was innen, das ist außen,So ergreifet ohne Säumnis,Heilig öffentlich Geheimnis.

Freuet euch des wahren Scheins,Euch des ernsten Spieles!Kein Lebend’ges ist ein Eins,Immer ist’s ein Vieles.

Johann Wolfgang von Goethe

Humoralpathologie als Schnittstelle der Hildegard von Bingen und Conrad Johann Glückselig

empfinden und die Tiefensen-sibilität.

Als so genannte Tiersinne kommen die Wahrnehmung von polarisiertem Licht, Ultra-schall und das Registrieren von Erdmagnetfeldern dazu.

Außerhalb der fünf aristotel-esschen Sinne gibt es beim Menschen den „sechsten Sin-ne“, wie Telepathie oder Hell-sicht. Der „siebte Sinn“ ist für paranormale und Pseudowahr-nehmungen, wobei schon emb-ryonale Erfahrungen mittels endogener Wahrnehmung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.

Auch diese Aufstellung ist sicherlich nicht vollständig, aber schon weitaus allumfas-sender, als die rein aristoteless-chen. Fehlen Wahrnehmungen durch Blindheit oder Taubheit, so fehlen auch Interpretatio-nen, die allerdings andere Wahrnehmungsmöglichkeiten schulen und das Weltbild da-durch komplettieren.

Die Wissenschaft geht von den aristotelesschen Wahrneh-mungen unserer Umwelt aus, es muss gesehen, gewogen oder sonst wie über die fünf Sinne wahrnehmbar sein. So sind auch die wissenschaftlichen Hilfsmittel nichts anderes als eine Verfeinerung dieser Sinne, wie Mikroskope, Ferngläser oder Röntgengeräte.

Nehme ich meine Umwelt mit „anderen Augen“ wahr,

sehe ich schöpferische Zusam-menhänge und keine rein zufäl-ligen Evolutionsprodukte, die miteinander nur wenig zu tun haben, wird mein Verständnis vom Weltbild anders sein. Diese „außerwissenschaftli-chen“ Zusammenhänge und deren Interpretation führen auch zu einem anderen Medi-zinverständnis und somit zu Therapieverfahren, welche nicht nur im rein Stofflichen verankert sind.

Dies haben wir sowohl im Medizinverständnis der Hilde-gard von Bingen (1098–1179), als auch bei Conrad Johann Glückselig (1864–1934), Grün-der des Phönix Laboratoriums.

Bei Hildegard tauchen We-sensdarstellungen aus „anderen Dimensionen“ auf, die Gewän-der mit vielen Augen tragen. Der Mensch kann soviel wahr-nehmen, wie zwei Augen es er-möglichen, jene können weit-aus mehr „sehen“ und haben somit auch ein umfassenderes Gesamtverständnis für die Schöpfung.

Alles, was wir „neu“ entde-cken und nachbauen, ist nichts Neues, sondern immer schon längst vorhanden. Damit deckt der Mensch für sein Verständ-nis Neues auf, aber nicht im Sinne einer Neuschöpfung. Für andere, welche von einem nicht gleichen Weltbild ausgehen, mag das „Neue“ ein längst „al-ter Hut“ sein.

Das Medizinverständnis ei-ner Hildegard von Bingen und auch eines Conrad Johann Glückselig gründet sich auf der Vorstellung, dass im Menschen, Tier und in der Pflanze be-stimmte Lebenskräfte enthal-ten sind, die es freizusetzen als auch medizinisch zu nutzen gilt. Diese pflanzentypische Le-benskraft lässt Formen entste-hen, als materielles Bild eines in der Pflanze enthaltenen verbor-genen Kraftpotentials. Die an die stoffliche Form angebunde-ne Lebenskraft ist nicht gleich zu setzen mit der stofflichen Form selbst, sodass wissen-schaftliche Wirkprinzipien wie Bitterstoffe, Alkaloide oder Glycosidverbindungen nicht den therapeutischen Hauptas-pekt ausmachen.

Hildegard beschreibt ihre Odermennigmischung zur Pur-gierung sämtlicher Schleim-häute in „Causae et curae“ von der Wirkweise sehr differen-ziert, ohne ein modernes phar-makologisches Verständnis:

„… Denn die Wärme des Odermennigs und die Wärme des Galgants, die Kraft des Sto-rax, die Wärme des Edelsüß und die des Schöllkrauts über-wiegen die kalten Säfte, aus de-nen im Menschen das Phlegma entsteht, und die Kälte des Bockshornklees und des Stor-chenschnabels treiben die Kräf-te jener Säfte auseinander. Das Schöllkraut aber macht die Säf-

Alle Zusammenhänge und de-ren Interpretationen hängen von der Wahrnehmung und deren geistigen Umsetzung ab. Die so entstandenen Weltbilder sind geprägt von der Umwelt und Sozialgefüge, Sesshafte und Nomaden sehen ihre Ein-bettung in die Natur unter-schiedlich. Annahmen, ob ich abhängig von äußeren Mäch-ten bin oder für mein persönli-ches Weiterkommen allein ver-antwortlich spielen ebenso eine Rolle wie die Meinung, mich in einem zufällig entstandenen System rein rationaler Prägung zu befinden. Die aufgezählten Faktoren sind nicht vollständig und die einzelnen Punkte even-tuell auch nur bedingt von ein-ander abhängig, sodass andere Impulse sicherlich dazu kom-men. Es zeigt aber, wie unter-schiedlich die Interpretation unseres Daseins und die Ein-bettung in die Natur gesehen werden.

Wahrnehmung ist abhängig von den Möglichkeiten.

So beschreibt Aristoteles (384–322) fünf Sinne, den des Gehörs, des Geruchs und Ge-schmacks, den Tast- sowie Ge-sichtssinn über die Augen.

Die moderne Psychologie definiert vier weitere, die Ther-mozeption, die Nocizeption beim Schmerzempfinden, den Gleichgewichtssinn und die Proprizeptoren für das Körper-

© H

ildeg

ard

von

Bing

en, C

onra

d Jo

hann

Glü

ckse

lig

Firm

enar

chiv

Phö

nix

Page 50: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Industriemitteilungen

te im Menschen überfließen, wohingegen die übrigen aufge-führten Kräuter dieselben zu-rückhalten, so dass sie leicht aus dem Menschen austreten können …“

Dies ist die hohe Schule der Humoralpathologie, die kein verbrämtes Überbleibsel aus dem Mittelalter darstellt, son-dern Ausdruck eines anderen Medizinverständnisses ist.

Die Therapieansätze sind nicht nur in der Physis veran-kert, sondern ebenso im Geist und in der Seele. Dieses Dreier-prinzip ist nicht trennbar, son-dern ergibt in sich ein Ganzes. Es ist die „Dreiheit in der Ein-heit“, verankert im christlichen Dreifaltigkeitsprinzip.

Diese Dreiergliederung fin-den wir ebenfalls im spagyri-schen System mit Sal, Sulfur und Merkur. Das Salprinzip stellt das Stoffliche dar, Sulfur das Informative und Merkur ist der zusammenhaltende Kraf-taspekt. Auch hier zeigt sich die Dreiheit in der Einheit, alleine würden diese Prinzipien aus-einander driften.

Diese „Dreiheit“ kann defi-niert werden in Yang oder Im-puls, Same oder Vater und in Yin mit Belegungen wie Um-setzung, Bildungsprozess, Mut-ter oder Wachstum. Aus Yang und Yin entsteht etwas drittes Neues, ein Ergebnis der Fusi-on, die Frucht oder das Kind-prinzip.

In der Mongolei werden im-mer zwei Geschenke gegeben; aus den beiden soll etwas posi-tives Drittes entstehen: eins plus eins ergibt drei.

„Geist und Seele werden in  der heutigen Wissenschaft für „nicht existent“ erklärt, weil die Wahrnehmung dafür verloren gegangen ist; der Ma-terialismus schnürt das Ge-sichtsfeld immer enger zusam-men.“

Dies Beschreibung von Jür-gen C. Bauer in einem Beitrag zur spagyrischen Medizin trifft sehr gut die unterschiedlichen Betrachtungsweisen.

Der Grundgedanke der Al­chemie spielt bei Hildegard von Bingen als auch bei Con­rad Johann Glückselig eine Rolle.

Schauen wir uns Hildegards „gelöschten Wein“ an. Diese al-chemistische Umwandlung bringt ein Wirkprinzip an den Tag, dass rein chemisch nicht erklärbar ist. Ein Glas Wein wird für einige Minuten auf dem Herd geköchelt, dann vom Feuer genommen und mit einem kleinen Glas kalten Was-sers abgelöscht. Das Ergebnis ist eines der besten Sedierungs- und Schlafmittel, pharmakolo-gisch ist dies nicht erklärbar. Selbst der immer wieder ange-brachte Alkohol als alleiniges Wirkprinzip kann nicht auf-recht gehalten werden, da durch den Dekokt dieser sogar prozentual verfliegt. Der Wein an sich stellt schon einen Trans-formationsprozess aus der Traube zum alkoholischen Ge-tränk dar. Dann haben wir das erhitzende Feuerprinzip und gleichzeitig den kalten Wasser-aspekt, die beide zu unter-schiedlichen Qualitätsänderun-gen führen. Dies alles bewirkt, bis ins Letzte nicht nachvoll-ziehbar, eine ganzheitliche Sympathikusberuhigung, die von jedem, auch den Zweiflern, zu jeder Zeit aktiv nachvollzo-gen werden kann.

Sehen wir uns das Präparat PHOENIX Argentum spag. nach Conrad Johann Glückse-lig an. In diesem Mittel haben wir als Leitsubstanz Silber. Ar-gentum findet in der Homö-opathie Anwendung bei ner-vöser Erregbarkeit im Klimak-terium, Hitzewallungen und

Neigung zur Diarrhoe bei Auf-regung. Allerdings wird Silber in der Spagyrik dem Mond zu-geordnet. Er stellt das weibliche Prinzip dar mit seinem silberi-gen Licht, welches von der Sonne reflektiert wird. Der Im-pulsgeber ist die Sonne, dass männliche Prinzip, die Weiter-leitung erfolgt durch den Mond. Die deutsche Sprache ist eine der wenigen, in der die Sonne feminin und der Mond maskulin belegt sind. Eigent-lich müsste es „die Mond“ und „der Sonne“ heißen. Diese Er-kenntnis, dass auch im Plane-tensystem Yang- Impulse und Yin- Umsetzung eine Rolle spielen, spiegelt sich in diesem spagyrischen System wieder. Zubereitungen aus Stoffen, die dem Mond zugeordnet sind, was bei Silber und seiner Farbe auf der Hand liegt, wirken ge-gen Nervosität, Konzentrati-onsstörungen sowie Schlaf- und Zyklusprobleme. Was bei diesem Glückseligmittel wirkt ist nicht der Homöopathiean-teil, obwohl eine Verdünnung und Verschüttelung eine Rolle spielen, sondern ein ganz ande-rer, allumfassender Ansatz der Spagyrik.

Auch in der nicht wissen-schaftlichen Phytotherapie ha-ben Pflanzen mit silber-grauen Farben, wie beispielsweise der Beifuss (Artemisia vulgaris), eine Affinität auf das weibliche System. Nicht umsonst ist die Pflanze nach der „griechischen Göttin mit den hundert Brüs-ten“ Artemis benannt, welche die ganze Natur nährt.

Sowohl Hildegard von Bin-gen, als auch Conrad Johann Glückselig gehen von einem Naturverständnis aus, welches in sich stimmig, mit einander verbunden und einheitlich ist. Alles um uns herum ist nicht ein Zufallsprodukt der Auslese, sondern steht unter einer

„Oberaufsicht“, die sicherlich Varianten zur Auslese zur Ver-fügung stellt. Dieser Versuch, die Gesamtheit zu verstehen oder zumindest zu erkennen, setzt zwangsläufig andere Her-stellungsweisen von Therapeu-tika voraus, als ein rein „phar-makologisches Weltbild“.

Ich möchte noch einmal Jürgen C. Bauer zitieren:

„Menschen, deren Denken rein materialistisch geprägt ist, gelangen zu den entsprechen-den materialistischen und me-chanistischen Ansichten und Welterklärungen. In unserer heutigen Zeit hat eine solche Sichtweise die gesamte Wissen-schaft durchdrungen. Es be-steht, zur Umkehr dieser Ent-wicklung, die Notwendigkeit, aus dem früheren, mehr intui-tiven Bewusstsein und unserem heutigen Denken eine Art Syn-these zu bilden. Dies ist drin-gend nötig, damit wir nicht in einem Materialismus, der prak-tisch schon die gesamte Ent-wicklung beherrscht, seelisch erstarren. Für die materialis-tisch- mechanistisch denken-den Vertreter der heutigen Naturwissenschaft, die ja auch die gesellschaftlichen und po-litischen Ansichten prägen, sind unsere Gefühle und selbst das, was wir mit dem Begriff Glück bezeichnen, letztlich nur noch chemische Abläufe im Gehirn.“

Wir sollten davon ab kom-men zu meinen, die Natur-heilkunde wissenschaftlich be-weisen zu müssen. Da die Mei-nungen dessen, was Natur, Krankheit und Therapieansatz angehen, nicht identisch sind, sind auch Beweise für ein rein  materialistisch-mechani-sches Weltbild nicht machbar. Glücklicher Weise!

AutorPeter Germann, Heilpraktiker |

50 3|2014 wir.

Industriemitteilungen

Page 51: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Ausbildungsstätte für „medizinischeHeilhypnose“, 37603 Holzmindenwww.heilhypnoseausbildung.de

Professionelle Ausbildung in medizi­nischer Heilhypnose seit 32 Jahren. Ich bilde in kleinen Gruppen aus, keine Massenabfertigung. Ich führe Grundkurse durch als Wochendkurse fünf mal Sonnabend/Sonntag und in Blockseminaren zwei mal eine Wo­che jeweils von Montag bis Freitag.

Seit dem Jahr 1980 besitze ich die Lehrbeauftragung für das Fach „me­dizinische Heilhypnose“. Viele Kolle­gen kennen mich bereits von meinen Vorträgen auf nationalen und inter­

nationalen Kongressen verschiede­ner Berufsverbände. Mit der Hypno­seforschung und Therapie befasse ich mich seit über 37 Jahren, davon 34 Jahre in der Praxis.

Die medizinische Heilhypnose erfor­dert eine gewissenhafte Ausbildung damit Sie in Ihrer Praxis mit dieser Therapie erfolgreich sind. Darum ist es wichtig schon während der Aus­bildung unter Aufsicht Hypnose durchzuführen. Sie lernen in meinen Seminaren alle Formen und Möglich­

keiten der medizinischen Heilhyp­nose kennen und zu beherrschen.

Die nächsten Kurstermine erfahren Sie:www.heilhypnoseausbildung.de

Ausbildungsstätte für medizinische HeilhypnosePeter Berg, HeilpraktikerAllersheimer Straße 537603 HolzmindenTel.: 05531/2220, Fax: 05531/[email protected]

EUROPÄISCHE PENZEL-AKADEMIE®

Willy-Penzel-Platz 1-8, D-37619 Heyen bei Bodenwerder ☎ 0 55 33/97 37 0 www.apm-penzel.de

Die Penzel-TherapieDie Penzel-TherapieAKUPUNKT-MASSAGE

nach Penzel

Seminarorte 2014in Deutschland: Heyen, Husum,

Leipzig, Meckenheim

Freie Heilpraktiker_Wir 2013 18.02.14 16:59 Seite 1

Homöopathie

Naturheilkundefür Kinder

Psychotherapie AyurvedaSpirituelle

Lebensberatung

Dozent/in in der Erwachsenen-

bildung

Feng-Shui- Berater/in

viele weitereAusbildungen

siehe Homepage

Neue Berufe – Gute Chancen

Pflanzen- heilkunde

PsychologischeBerater/in

Trad.Chin. Medizin

Wir machen

Ausbildung bezahlbar!

Impulse e. V. Rubensstr. 20a · 42329 Wuppertal · Tel. 0202/73 95 40 www.Impulse-Schule.de

Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit Wochenendseminaren in vielen Städten Beginn jederzeit

möglich!

München: Praxisräumlichkeiten ab sofort gesucht im Norden Münchens: Harthof, Feldmoching, Moosach; 1-2 Räume, WC, Wartebereich/Diele, Küche(nzeile), Telefon- und Internetanschluss, U-Bahn-Nähe, Mietzeit lang-fristig, Heilpraktiker Sascha Wolff, Telefon: 0 89/41 13 11 66, [email protected]

Düsseldorf: Zu vermieten durch Praxisneugründung. Sprech/ Behandlungszimmer ca. 25 qm, Heilpraktikerpraxis in großem Ärztehaus, ggf. auch in Praxisgemeinschaft ab Okt. o. Nov. Jan Pawelke, 01 72/2 51 20 56.

HEALTH WORLD/Health­Coach­Fernausbildung: Heilprak tikerInnen mit negativen Erfahrungen zwecks gemeinsamen Vorgehens bitte melden. [email protected]

Düsseldorf: HP sucht Praxisraum (ca. 20 qm) in Düsseldorf oder Umgebung. Angebote gerne unter Tel. 0171 6891150

Ehningen (Kreis Böblingen): Aus der Praxis für die Praxis. Profitieren Sie von meiner 20jährigen Praxiserfahrung! Dieses Seminar richtet sich an alle Heil-praktiker und HPA, die noch mehr Sicherheit in der Diagnostik, vor allem im Erfassen der Zusammenhänge von Symptomen gewinnen möchten. Den rich-tigen Therapie ansatz finden, das ist die Kunst. Ich gebe mein Wissen gern an jüngere Kollegen/innen weiter in einem sehr praxisbezogenen Seminar. Es fin-det statt am Samstag, den 15. November 2014 in den Praxisräumen der Natur-heilpraxis Eleonore Natzschka, Heilpraktikerin, Königstraße 42, 71139 Eh-ningen (Kreis Böblingen), Telefon 0 70 31/6 55 04 00, www.naturheilpraxis-ehningen.de

Bochum: Wegen Umstrukturierung meiner Praxis möchte ich folgende Ge-genstände und 1 Gerät an Selbstabholer verkaufen: 1.) Behandlungsliege, KS-Bezug orangefarbig (L: 195; B: 65) mit Nasenschlitz + Rollenhalter, Basispreis: 50,00 € 2.) Trittleiter 2-stufig, Basispreis: 20,00 € 3.) Paravan, 3-teilig (H: 178; B: 130), Basispreis: 30,00 € 4.) Paravan, 3-teilig, (H: 160; B: 144), Basispreis: 20,00 € 5.) Infussionsständer, Basispreis: 10,00 € 6.) Spenglersan-Bluttest-Be-trachter, Basispreis: 20,00 € 7.) BioResonanzGerät „Pulsamed“, Basispreis: 200,00 € Bilder der Gegenstände und des Gerätes kann ich auf Wunsch elekt-ronisch schicken. Hans-Jürgen Breyer, Heilpraktiker, Hattinger Str. 262, 44795 Bochum, Telefon 02 34/8 90 36 25

Düsseldorf: m e n t s a n a p r a x i s s h a r i n g. Schön eingerichteter Raum für Psychotherapie in Pempelfort ab 10 Std. monatl. zu vermieten. www.pra-xissharing.de Tel. 0211 232429

Stressbewältigung, Elektrosmog, Wasseradern: Hamoni® Harmonisierer. Hochwirksame Lebensraum- Harmonisierung. Von Baubiologen u. Anwen-dern bestätigt. www.elektrosmoghilfe.com www.erdstrahlenhilfe.com Tel.: 0043 676 526 76 40

Köln: Bioresonanz-Gerät Delta-Scan, Basis-Box plus div. Zubehör (2 Jahre alt) umständehalber günstig abzugeben. Einstieg in laufenden Leasing-Vertrag zu Top-Konditionen möglich. Kerstin Lorscheid, Heilpraktikerin, Torringer Weg 16, 51061 Köln (Höhenhaus), Tel.: 0157/85101087, mail: [email protected]

Kleinanzeigen

  Anzeigen

51wir. 3|2014

Page 52: WIR.Heilpraktiker Ausgabe 03/2014

Kongresse und Symposien 2014/2015

22. November 2014 Dresden18. Heilpraktiker-Symposium Dresden/Mitteldeutscher HeilpraktikerkongressJedes Jahr im November: Unser Heilpraktiker-Kongress von Heilpraktikern für HeilpraktikerDer Kongress findet statt am 22.11.2014 im International Congress Center Dresden Maritim Hotel

19./20. September 2015 Düsseldorf18. Heilpraktikerkongress Düsseldorf Freie Heilpraktiker e.V.Der Kongress findet statt vom 19.09.2015 bis 20.9.2015 im Swissotel Düsseldorf/Neuss


Recommended