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Zukunft durch Kooperation. Genossenschaften? Ja, bitte!
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Zukunft durch Kooperation.

Genossenschaften?Ja, bitte!

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Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-88)

Hermann Schulze-Delitzsch (1808–83)

OSADL eG„Das OSADL hat es geschafft, dass unterschiedliche Hersteller und Anwender, die in einigen Fällen sogar auf der gleichen Stufe der Wertschöpfungskette stehen, konstruktiv und positiv zusammenarbeiten. Und trotz-dem kann jedes OSADL-Mitglied seine Alleinstellungs-merkmale behalten bzw. ausbauen.“Ulrich Doll, Gründungsmitglied Homag Holzbearbeitungssysteme AG

Medicon eG „Durch die Mitgliedschaft bei der Medicon können wir uns ganz auf unsere Kernkompetenzen in der Her-stellung von chirurgischen Instrumenten konzentrieren. Vertrieb, Marketing und Logistik sind professionell in der Medicon eG gebündelt.“Peter Wenzler, Aufsichtsratsvorsitzender,

Wenzler Medizintechnik GmbH

Euronics Deutschland eG „Alles, was die Genossenschaft erwirtschaftet, kommt den Mitgliedern zugute. Kaum eine Unternehmensform bietet so viele Mitgestaltungsmöglichkeiten.“Dirk Wittmer, Aufsichtsratsvorsitzender, Johann + Wittmer GmbH

ATEV eG„Der stetig zunehmende Verdrängungswettbewerb in unserer Branche zeigt, dass es als Mitglied einer starken Gemeinschaft einfacher ist, im Markt zu bestehen. Bei ATEV habe ich diesen Vorteil, ohne auf die eigene Selbstständigkeit verzichten zu müssen.“Siegfried Rappold, Aufsichtsratsvorsitzender, Rappold Autoteile

Meisterland eG „Gut finde ich an der Genossenschaft, dass man sich an die Qualität noch erinnert, auch wenn man den Preisschon längst vergessen hat.“Peter Dehling, Meisterbetrieb für Dach und Wand

Dorfladen Gottwollshausen-Gailenkirchen eG„Beide Läden sind fußläufig zu erreichen, das Warenan-gebot ist gut, außerdem sind sie der Kommunikations-mittelpunkt beider Gemeinden.“Katja Preisinger, Mitglied

the seed eG„Durch the seed kann ich mich zu einhundert Prozent auf das konzentrieren, was ich auch wirklich kann. Wieso sollteich mich auch als Kreativer um Verkauf, Administration etc. kümmern?“Dirk Hinz, Motion Graphics Designer

PädNetzS eG„Aus den Sorgen und Nöten der einzelnen Praxis hat sich mit der Gründung der Genossenschaft eine gemeinsameSache etabliert, die die wirtschaftliche und auch politischeZukunft unseres schönen Berufes sichern hilft.“Dr. Oliver Harney, Kinder- und Jugendarzt

Aktives Reisebüro Netzwerk eG„Wichtig für mich sind die Gleichberechtigung und der Zusammenhalt der GenossInnen untereinander sowie derErfahrungsaustausch und die effektive Zusammenarbeit.“Marion Spree, Reisebüro Marion Spree GmbH

Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG„In der Genossenschaft können wir gemeinsam etwas gestalten: ein Stück Energieunabhängigkeit.“Gunter Häuser, Mitglied

WoGA Pfullendorf eG„Unsere Genossenschaft soll echte Teilhabe ermöglichen. Für ein Pflegeheim ist das eine kleine Revolution.“Ingrid Hastedt, Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg

„Der Geist der freien Genossenschaft ist der Geist

der modernen Gesellschaft.“

„Das, was dem Einzelnen nicht möglich ist, kann aber durchvereinte Kräfte erreicht werden.“

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Zukunft durch Kooperation.

Genossenschaften? Ja, bitte!

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Inhalt

An Stelle eines Vorwortes: Interview mit Ernst Pfister und Gerhard Roßwog über Mittelstandund Genossenschaften in Baden-Württemberg

So geht’s: Porträts von elf Genossenschaften

4 – 7

10 – 31

Neue Chancen für Genossenschaftsgründer 8

So werden neue Genossenschaften ab 2010 gefördert 9

Die eingetragene Genossenschaft – die GmbH – der einge-tragene Verein: Ein Rechtsformvergleich

32 – 35

Ansprechpartner, Impressum 36

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Gerhard Roßwog

Präsident des Baden-WürttembergischenGenossenschaftsverbandes

Ernst Pfister MdL

Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg

An Stelle eines Vorwortes

Interview mit Ernst Pfister und Gerhard Roßwog über Mittelstand und Genossenschaften in Baden-Württemberg

Zukunft durch Kooperation.

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Zukunft durch Kooperation.

Handwerk, Handel und Freien Berufen, kann von dieserEntwicklung mittel- bis langfristig profitieren. Voraus-setzung hierfür ist eine Wirtschaftspolitik, die sich vorallem auch an den Bedürfnissen des Mittelstands orien-tiert.

Warum sollte sich ein mittelständisches Unternehmen mit dem Thema Kooperation beschäftigen?

Gerhard RoßwogKooperieren heißt, sich auf das Wesentliche konzentrie-ren zu können und ansonsten mit GleichgesinntenKosten und Risiken zu teilen. Das funktioniert in allenBereichen und Funktionen eines Unternehmens, egal obes sich um gemeinsamen Einkauf oder Vertrieb handelt,um Forschung und Entwicklung, um die Übernahme vonForderungsausfallrisiken, um Marktanalysen, die Sor-timents- und Produktpolitik, um den Erfahrungsaus-tausch. Durch die Kooperation in Form einer Genossenschaftdürfen die Mitglieder darauf vertrauen, dass die Genos-senschaft ihnen nach Qualität und Preis das Richtige an-bietet, ohne die Fußangeln in den Geschäftsbedingungenuntersuchen oder nach Alternativen am Markt recher-chieren zu müssen.

Ernst PfisterIch stimme Herrn Roßwog zu. Mit Kooperationen kön-nen mittelständische Unternehmen und freiberuflichTätige ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessern,wie auch die Beispiele in dieser Broschüre zeigen.Unter den verschiedenen Rechtsformen, die für die Bil-dung einer Kooperation in Betracht kommen, bildet diemoderne Genossenschaft in vielen Fällen eine besondersattraktive. Da sie auf die Förderung ihrer Mitglieder aus-gerichtet ist, haben diese die Gewähr dafür, dass die Ge-nossenschaft sich nicht zum Selbstzweck entwickelt,sondern immer die Interessen der Kooperationspartnerverfolgt.

Interview

„Zukunft durch Kooperation“ lautet der Titel dieser Broschüre und so heißt auch das Mottoeiner gemeinsamen Genossenschaftsinitiative des Wirtschaftsministeriums und des BWGV. Was steht dahinter?

Ernst PfisterUnsere Genossenschaftsinitiative „Zukunft durch Ko-operation“ bildet einen wichtigen Baustein des mittel-fristig angelegten Zukunftsprogramms Mittelstand, mitdem die Landesregierung die Zukunftsfähigkeit kleinerund mittlerer Unternehmen gezielt stärken will. Dabeiwollen wir die Vorteile, welche die moderne Genossen-schaft als flexible Rechts- und Organisationsform bei derBildung von Kooperationen bietet, bei mittelständischenUnternehmern, Freien Berufen und Beratern noch be-kannter machen.

Gerhard RoßwogMit den Beispielen in dieser Broschüre zeigen wir, dasssich Kooperationen für mittelständische Unternehmenund für freiberuflich Tätige lohnen.

Haben sich Wettbewerbsfähigkeit und Bedeutungder mittelständischen Wirtschaft durch die Finanz- und Wirtschaftskrise geändert?

Ernst PfisterDie baden-württembergische Wirtschaft ist im globalenMaßstab wettbewerbsfähig und innovativ. Wie gut dieWettbewerbsposition Baden-Württembergs ist, zeigt sichauch in Rankings unabhängiger Institutionen. Der Inno-vationsindex des Statistischen Landesamts Baden-Würt-temberg belegt, dass Baden-Württemberg innerhalb derEU die Region mit der höchsten Innovationskraft ist; ver-glichen werden dabei 65 Länder und Regionen.Hierin spiegelt sich die breite, moderne und innovativewirtschaftliche Basis unseres Landes wieder, die ausGlobal Playern, leistungsfähigen mittelständischen Un-ternehmen und kreativen freiberuflich Tätigen besteht.In der Finanz- und Wirtschaftskrise haben Werte wieStandorttreue, überschaubare Organisationsformen undeine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Firmenpolitik welt-weit neue Bedeutung erlangt. Gerade Baden-Württem-berg als das Land des Mittelstands, der kleinen undmittleren Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungen,

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Trifft es nicht den Nerv, gerade eines mittel-ständischen Unternehmens, wenn es die Herrschaft über wesentliche Unternehmens-funktionen verliert?

Ernst PfisterDie Mentalität „Ich will mein eigener Herr sein“ ist inder Tat bei mittelständischen Unternehmern immer wie-der anzutreffen. Zahlreiche Beispiele, nicht zuletzt diein dieser Broschüre vorgestellten modernen Genossen-schaften, belegen aber, dass eine richtig gewählte, sorg-fältig vorbereitete und engagiert gelebte Kooperationihren Mitgliedern große Vorteile bringt, ohne dass dieunternehmerische Selbstständigkeit verloren geht.

Gerhard RoßwogIch sehe in der Genossenschaft geradezu die idealeLösung, um das selbstständige Unternehmertum zu er-halten. Die Mitglieder sind Teilhaber der Genossenschaftund bestimmen selbst über ihre Zukunft, bestimmen dieGeschäftspolitik. Dabei entscheiden sie demokratischnach dem Grundprinzip „ein Mitglied – eine Stimme“.Die Genossenschaft ist deshalb prädestiniert für Men-schen, für Unternehmer, die gemeinsam etwas bewegenwollen, die ihre Kooperation als gleichberechtigte Part-ner mitgestalten wollen und deshalb bereit sind, sich inWillensbildungsprozesse zu integrieren, ohne auf ihreEigenständigkeit zu verzichten.

Gemeinsam ist man weniger allein, wohl wahr.Wenn es um die wirtschaftliche Existenz geht, sind Verlässlichkeit und eine stabile Willensbil-dung besonders wichtig. Wie stellt das eine Genossenschaft sicher?

Gerhard RoßwogDie Genossenschaft ist eine besonders stabile Rechts-form, nach innen und nach außen. Nach außen schließtdie Rechtsform eine feindliche Übernahme aus. Struk-turelle Veränderungen sind nur mit Dreiviertel-Mehr-heiten möglich. Dies verleiht der Unternehmensformeine große Stabilität; sie sichert damit unternehmerischeSelbstständigkeit. Das ist die Kooperation ohne uner-wünschte Nebenwirkungen.Nach innen ist die Genossenschaft auf Dauerbeziehun-gen aufgebaut. Das Mitglied ist Kunde und ist Eigen-

Die Bildung einer Kooperation wirft für die beteiligten Unternehmen vielfältige Fragen auf.Braucht es für deren Beantwortung nicht externen Sachverstand?

Ernst PfisterIn der Tat! Das Expertenwissen guter Berater hilft, kost-spielige Fehler zu vermeiden. Das Wirtschaftsministe-rium fördert deshalb längerfristige Kooperationsbe-ratungen mittelständischer Unternehmen und freibe-ruflich Tätiger durch einen externen Kooperationsma-nager bzw. -coach durch einen Zuschuss. Damit wollenwir zum Erfolg der Kooperation schon in der oft schwie-rigen Startphase beitragen und die Nachhaltigkeit derZusammenarbeit gewährleisten.

Gerhard RoßwogWenn Kooperationen in die Rechtsform der Genossen-schaft gegossen werden, beraten und begleiten Be-triebswirte, Steuerberater und Juristen unseres Verban-des Gründungswillige von der ersten Idee bis zur Grün-dungsprüfung.

Ernst PfisterDas Wirtschaftsministerium unterstützt solche genos-senschaftlichen Gründungen durch einen Zuschuss zuden Kosten der im Interesse der Mitglieder vom Gesetz-geber vorgeschriebenen Gründungsprüfung.

Wie kann Kooperation funktionieren? Geht dasauf Zuruf oder sind Spielregeln notwendig?

Gerhard RoßwogAm Anfang geht manches auf Zuruf. Aber wer Geschäftemachen will, wer wirklich einen Nutzen aus der Koope-ration ziehen will, braucht verbindliche und verlässlicheStrukturen. Die Wahl der richtigen Rechtsform spielt daeine ganz große Rolle.Die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft ist fürviele ganz unterschiedliche Zwecke geeignet, sie ist fle-xibel, einfach zu handhaben, bewährt. Der Ein- oder Aus-tritt erfolgt unbürokratisch, zum Nominalwert und ohneNotar, Mitglieder verbleiben so lange in der Genossen-schaft, wie es für sie vorteilhaft ist. Für mittelständischeUnternehmen ist besonders interessant, dass drei Mit-glieder ausreichen, um eine Genossenschaft zu gründen.

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tümer und ist Entscheidungsträger. Das schafft ein ganzbesonderes Vertrauensverhältnis. Eine stabile Willens-bildung wird durch den bewährten Rechtsrahmen derGenossenschaft garantiert. In der Satzung sind die Spiel-regeln der Zusammenarbeit klar definiert.

Für welche Branchen eignen sich Genossen-schaften?

Gerhard RoßwogEs gibt kaum eine Branche, in der es nicht Genossen-schaften gibt. Schauen Sie sich die Porträts in dieser Bro-schüre an, die einen kleinen Ausschnitt aus den viel-fältigen Möglichkeiten aufzeigen. Andere Beispiele sinddie Intersport, die Einkaufsgenossenschaft der Sport-fachhändler, oder die Datev als Genossenschaft der Steu-erberater. Bezugs- und Absatzgenossenschaften oder dieWeingärtner- und Winzergenossenschaften gehören zurgenossenschaftlichen Familie im landwirtschaftlichenBereich. Edeka und Rewe sind Zusammenschlüsse vonLebensmitteleinzelhändlern. Taxizentralen wie Reform-läden sind genossenschaftlich organisiert.

Ernst PfisterIch möchte hier noch eine besondere Form der Koopera-tion nennen, die für den Mittelstand bei der Vergabe gro-ßer öffentlicher Aufträge wichtig ist. Von einer Koope-ration für schlüsselfertiges Bauen ist es nur ein Schrittzu einer PPP-Kooperation, zur Zusammenarbeit von mit-telständischen Unternehmen und Handwerksbetriebenbei sogenannten Private-Public-Partnership-Projekten.Hier umfasst die Kooperation nicht nur den schlüssel-fertigen Bau, sondern bereits auch die Planung des Bau-werks und den anschließenden Betrieb des Gebäudes.Durch die Bildung einer PPP-Kooperation, etwa in Formeiner Genossenschaft, können sich Mittelständler an Pro-jekten beteiligen, die sie allein nicht stemmen könnten.

Gibt es Bereiche, in den Kooperationen neue Möglichkeiten eröffnen?

Ernst PfisterEin interessantes Feld für innovative Kooperationen seheich an der Schnittstelle von Industrie und Dienstleistun-gen. Statt Waren oder Dienstleistungen, die häufig an

unterschiedlichen Stellen innerhalb einer Wertschöp-fungskette stehen, sollten verstärkt Systeme und Kom-plettlösungen angeboten werden. Sie bieten auch neueExportchancen. Neue Chancen durch Kooperationenkönnen sich auch in den kultur- und kreativwirtschaft-lichen Güter- und Dienstleistungsbranchen ergeben, indenen Baden-Württemberg spezifische Stärken hat.

Es ist jetzt immer wieder auch von Bürgergenos-senschaften die Rede? Was hat es damit auf sich?

Gerhard RoßwogDas betont zunächst noch einmal die Vielfalt unsererRechtsform. Die eG kann drei Unternehmer zusammen-führen, aber auch Hunderte von Menschen in einer Kom-mune, die gemeinschaftlich Solaranlagen installierenoder ihren Dorfladen wiederbeleben wollen. Immer heißtder genossenschaftliche Grundgedanke: Wir bündeln un-sere Kräfte, um gemeinsam etwas zu bewegen, als Hilfezur Selbsthilfe, um selbstbestimmtes Handeln zu er-möglichen. Dabei ist die Willensbildung demokratischwie bei keiner anderen Rechtsform.Die Menschen entdecken zurzeit die genossenschaftli-chen Grundprinzipien der Selbsthilfe und der Eigenver-antwortung als unverzichtbare Werte einer zukunfts-fähigen Gesellschaft wieder. Mit der Novelle des Genos-senschaftsgesetzes von 2006 ist es möglich geworden,auch Genossenschaften mit sozialen oder kulturellenZielen zu gründen. Das ist eine wichtige Weichenstel-lung in einer Zeit, in der sich Staat und Kommunen ausAufgaben zurückziehen und die Eigenverantwortungund die Selbstorganisation der Bürger stärker gefordertwerden.

Interview

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Drei Mitglieder reichen jetzt ausJetzt sind nicht mehr sieben Mitglieder nötig, drei rei-chen aus, um eine Genossenschaft zu gründen. Dasmacht es insbesondere mittelständischen Unternehmenleichter, eine Kooperation in eine verbindliche und fle-xible Rechtsform zu gießen und dabei ihre Selbststän-digkeit zu wahren.

Erleichterungen für kleine GenossenschaftenFür Genossenschaften, die nicht mehr als 20 Mitgliederhaben, gehen die Erleichterungen noch weiter. Bei ihnenbraucht der Vorstand nur aus einer Person zu bestehenund sie können auf einen Aufsichtsrat ganz verzichten.Die Aufgaben des Aufsichtsrats übernimmt dann dieGeneralversammlung. Diese wählt einen besonderenBevollmächtigten zur Vertretung der Genossenschaftgegenüber dem Vorstand.

Die Erleichterungen setzen sich bei der Prüfung fort Genossenschaften, deren Bilanzsumme 1 Mio. Euro oderderen Umsatz 2 Mio. Euro nicht übersteigt, sind zwarnicht vom Aufstellen, aber von der Prüfung des Jahres-abschlusses befreit, was die Kosten spürbar senkt.

Wer kooperieren und gemeinsam etwas gestaltenwill, braucht einen rechtlichen Rahmen. Die Ent-scheidung für die richtige Rechtsform ist für denErfolg einer Kooperation von großer Bedeutung.Die Porträts von Genossenschaften in dieser Bro-schüre zeigen, für welch unterschiedlichen Zielesich die eG eignet. Einen ausführlicheren Rechts-formvergleich „Eingetragene Genossenschaft –GmbH – eingetragener Verein“ finden Sie auf denSeiten 32 bis 35.Das seit 1889 bestehende Genossenschaftsgesetz ist imJahr 2006 erstmals seit über 30 Jahren grundlegendnovelliert und dadurch noch flexibler gemacht worden.Das hat sowohl für Genossenschaftsgründungen als auchfür die mehr als 7.000 bestehenden Genossenschaftenund ihre über 20 Millionen Mitglieder in Deutschlanderhebliche Änderungen gebracht.

Der Grundauftrag wurde erweitertDer Grundauftrag für Genossenschaften, der im § 1 desGenossenschaftsgesetzes verankert ist, wurde wesent-lich erweitert: Eine Genossenschaft kann nun über denwirtschaftlichen Auftrag hinaus auch auf die sozialenoder kulturellen Belange der Mitglieder ausgerichtetsein. Diese Änderung öffnet die Rechtsform der Genos-senschaft für viele Bereiche, auch für soziale und kultu-relle Ziele.

Neue Chancen für Genossenschaftsgründer

Zukunft durch Kooperation.

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Für die Kooperation von Bürgerinnen und Bürgern inNahversorgungsgenossenschaften gibt es noch mehrUnterstützung bei den Prüfungskosten:■ Die Prüfung im gesetzlich vorgeschriebenen zweijäh-

rigen Turnus wird vom Wirtschaftsministerium durcheinen Zuschuss über den BWGV in Höhe von 50 Pro-zent der tatsächlichen Prüfungsgebühren verbilligt,und zwar bis zu einem Höchstförderbetrag von ins-gesamt 2.000 Euro in den ersten fünf Jahren.

■ Bei freiwilliger jährlicher Prüfung gilt die Prüfungs-pauschale des BWGV von 800 Euro (zzgl. MwSt.) fürfünf Jahre. Zu dieser gewährt das Wirtschaftsminis-terium über den BWGV einen Zuschuss in Höhe von400 Euro. Die nächste gesetzliche Prüfung findet erstim 7. Jahr nach der Gründung statt.

Kooperationsförderung des Wirtschaftsministeriums

Das Wirtschaftsministerium fördert längerfristige Bera-tungen zur Bildung und Festigung mittelständischer Ko-operationen durch einen freiberuflichen Kooperations-berater oder -coach sowohl in der Gründungs- als auch inder Startphase durch Zuschüsse zum Beratungshonorar.

Weitergehende Dienstleistungen und Förderungen

Darüber hinaus können die Genossenschaften als Mit-glied des BWGV auf alle seine Dienstleistungen zugrei-fen. Sie werden in den kostenlosen Rundschreibendiensteinbezogen, der zum Beispiel über aktuelle Rechts- undSteuerfragen unterrichtet, und können gegen Entgeltweitergehende Beratungsleistungen sowie Fortbildungs-angebote an der Akademie des BWGV in Anspruchnehmen.

Ferner steht den Genossenschaften die vom Wirtschafts-ministerium geförderte Kurzberatung der branchenbe-zogenen Beratungsdienste offen.

Weitere Informationen www.bwgv-info.deCoaching-Handbuch des BWGV für neue Genossenschaften

Die eingetragene Genossenschaft bietet Unternehmen,freiberuflich Tätigen, Bürgerinnen und Bürgern einenleicht zu handhabenden, bewährten, stabilen Rechtsrah-men, um zu kooperieren, um gemeinsam Ziele zu errei-chen. Trotzdem bedarf es einiger Vorarbeiten, bis diegemeinsamen Ziele klar formuliert sind, bis ein Ge-schäftskonzept beschrieben ist, bis die Gründungsver-sammlung der Genossenschaft stattfinden kann und dieneue eG ins Genossenschaftsregister eingetragen ist.Ab 2010 fördern der Baden-Württembergische Genos-senschaftsverband und das WirtschaftsministeriumBaden-Württemberg neue Genossenschaften umfassend– in der Gründungsphase und in der Startphase.

Förderung in der Gründungsphase

Betriebswirte, Steuerberater und Juristen des Genos-senschaftsverbandes begleiten und beraten Gründungs-willige von der ersten Idee bis zur Gründungsprüfung:■ Sie halten Referate bei Informationsveranstaltungen.■ Sie helfen bei Fragen rund um die Erstellung von

Businessplänen, Satzungen und steuerlichen Kon-zepten.

■ Sie begleiten die Gründungsversammlung.■ Sie erstellen das Gründungsgutachten.Für die Gründungsprüfung und -beratung wird vomBWGV lediglich eine Pauschale in Höhe von 1.500 Euro(zzgl. MwSt.) erhoben. Diese wird vom Wirtschaftsminis-terium durch einen Zuschuss über den BWGV um 750Euro verbilligt.

Förderung in der Startphase

Auch in der Startphase gibt es zusätzliche Hilfen für neu-gegründete Genossenschaften:■ Sie erhalten in den ersten drei Jahren nach der Grün-

dung kostenlos jeweils eine betriebswirtschaftliche,steuerliche und rechtliche Eintagesberatung durchden BWGV.

■ Für die betriebswirtschaftliche Beratung durch denBWGV wird ein zusätzlicher Beratungstag angeboten.Durch einen Zuschuss des Wirtschaftsministeriumsüber den BWGV soll der Eigenanteil der Genossen-schaft möglichst gering gehalten werden.

■ Sie bezahlen für eine jährliche Prüfung durch denBWGV in den ersten drei Jahren nach Gründung, dersie sich freiwillig unterziehen, lediglich eine Pau-schale von 800 Euro zzgl. MwSt.

So werden neue Genossenschaften ab 2010 gefördert

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Software für Milliarden-Umsätze im Maschinenbau

Der Vorstandsvorsitzende der OSADL eG, Ulrich Doll, ist beim weltgrößten Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen, der Homag Holzbearbeitungssysteme AG in Schopfloch, für die Entwicklung neuer Technologien verantwortlich. Durch die Mitgliedschaft in der OSADL eG kann Homag seine Alleinstellungsmerkmale ausbauen.

Zukunft durch Kooperation.

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Nach kurzer Zeit weltweit auf der ErfolgsspurElf Unternehmen haben sich 2006 in der OSADL eG (Open Source Automation De-velopment Lab) zusammengeschlossen, um gemeinsam Softwarekomponenten fürdie Automatisierungsindustrie zu entwickeln. Unter den Gründungsmitgliedernwaren die Trumpf GmbH+Co. KG mit Hauptsitz in Ditzingen und der weltgrößte Hersteller von Holzbearbeitungs-maschinen, die Homag Holzbearbeitungssysteme AG, Schopfloch, sowie weltweit agierende Hardware- und Soft-ware-Hersteller. In nur drei Jahren nach der Eintragung in das Genossenschaftsregister ist die OSADL eG auf 30Mitglieder angewachsen. Die Mitgliedsfirmen und deren Konzerne repräsentieren einen Gesamtumsatz von über100 Mrd. Euro und beschäftigen weit mehr als 100.000 Mitarbeiter. Auch Weltunternehmen wie ABB, Inteloder Roche profitieren global von den Vorteilen der Mitgliedschaft in der Genossenschaft aus dem Schwarzwald. BeiGoogle ergibt der Suchbegriff OSADL inzwischen mehr als 80.000 Treffer, und von OSADL betriebene Webseitenlanden bei Abfragen nach „Safety Critical Linux“ bzw. „Realtime Linux“ jeweils auf Platz 1.

Eine Organisationsform für „Open Innovation”Die Unternehmen haben nach einer geeigneten Gesellschaftsform gesucht, um ein „Open Innovation“-Projekt zu ver-walten und zu steuern. Dahinter stand die Frage, wie ein Unternehmen die sehr hohen Kosten für Forschung undEntwicklung aufbringen kann und wie einzelne Entwicklungstätigkeiten ausgewählt werden können, wenn diefinanziellen Möglichkeiten für alle wünschenswerten Entwicklungen nicht ausreichen. Speziell bei der Grund-lagenforschung ist es für ein einzelnes – auch sehr großes – Unternehmen praktisch nicht mehr möglich, die er-forderlichen Mittel allein aufzubringen. „Open Innovation" steht für die gemeinsame Forschungs- und Entwick-lungstätigkeit von Unternehmen, die im Markt durchaus als Wettbewerber auftreten können.„Open Source“ ermöglicht auf dem Gebiet der Software-Entwicklung, „Open Innovation“ zu praktizieren. Bereitsseit vielen Jahren hat sich eine spezielle Lizenz etabliert, die es Unternehmen erlaubt, gemeinsam Software zu ent-wickeln und zu nutzen, ohne dass Konflikte bezüglich der Urheber- und Nutzungsrechte entstehen. Diese Open-Source-Lizenz hat zu einer revolutionären Veränderung der weltweit nutzbaren Software geführt. Der Gesamtwertan Open-Source-Software wird inzwischen auf mehr als 100 Mrd. Dollar geschätzt.

Linux-Software für die AutomatisierungsindustrieEin Beispiel für ein im genannten Sinne extrem erfolgreiches Projekt stellt der Linux-Kernel dar. Dessen spezielleErweiterungen waren ein wichtiges Projekt der OSADL-Gründer. Das Ziel war die Verwendung des Linux-Kernelsin der Automatisierungsindustrie – zum Beispiel durch die Erweiterung um Echtzeitfähigkeit. Linux ist ein freies,quelloffenes und plattformunabhängiges Mehrbenutzer-Betriebssystem für Computer, das 1991 von Linus Torvaldsgeschrieben und als Open-Source-Software veröffentlicht wurde; seitdem wird es von einer großen internationalenProgrammierer-Gemeinde weiterentwickelt. Linux wird inzwischen weltweit in nahezu allen Bereichen der Com-putertechnik eingesetzt. Ein Beispiel sind die Server des Suchmaschinenbetreibers Google.

Entscheidung aus vielen Alternativen für die Genossenschaft Für das kommerzielle Management von Open-Source-Projekten kommen als Gesellschaftsform der Verein, die Ge-sellschaft mit beschränkter Haftung, die Aktiengesellschaft, die Stiftung und nicht zuletzt auch die Genossenschaftin Frage. Vor dieser Auswahl standen die elf Unternehmen, die 2005 zusammenkamen, um gemeinsam Basis-Soft-ware für die Automatisierungsindustrie zu entwickeln. Das Ergebnis der Suche erläutert Dr. Carsten Emde, Geschäftsführer des Open Source Automation DevelopmentLab: „Community heißt Gemeinschaft. Unsere Open-Source-Gemeinschaft soll das tun, was GenossenschaftspionierFriedrich Wilhelm Raiffeisen bereits im vorletzten Jahrhundert proklamierte: 'Was dem Einzelnen nicht möglichist, das vermögen viele.' Diese Erkenntnis ist zeitlos modern und passt zum Grundgedanken unserer Gemein-schaftsinitiative. Nach kritischer Analyse der in Frage kommenden Rechtsformen haben wir die eingetrageneGenossenschaft gewählt und die anderen Rechtsformen verworfen.“

Industrie

OSADL eG, Schopfloch

Gründungsjahr 2006Mitglieder 30Beschäftigte keineUmsatz 279.000 Euro(Angaben per 31.12.2008, Mitglieder per Juli 2009)

Kontaktdaten:

Dr. Carsten Emde, Geschäftsführer [email protected]

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Medicon eG: Exporte in über 100 Länder

Jedes Instrument wird mit dem Logo von Medicon geätzt.

Geschäftsführer Joachim Schmid (rechts) undThomas Mittermüller.

Zukunft durch Kooperation.

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Weltweit das breiteste Sortiment dank KooperationDer Name Medicon steht weltweit für hochwertige medizintechnische Instrumente.In rund 100 Länder exportiert die Medicon eG von Tuttlingen aus 80 Prozent ihrerProdukte, nur gut die Hälfte davon bleibt in Europa. Große internationale Hilfsor-ganisationen sind ebenso Direktkunden der Medicon wie viele namhafte Herstellerfirmen, welche unter ihrereigenen Marke beliefert werden. Die Genossenschaft ist nicht nur das gemeinsame Vertriebsunternehmen der 14Mitglieds- und Produktionsbetriebe, sondern auch Impulsgeber und Ideenschmiede für technische Neuerungen.Die Medicon Instrumente eG ist weltweit der zweitgrößte Marken-Hersteller von chirurgischen Instrumenten undbietet das breiteste Sortiment. Die rund 30.000 Artikel – von Handinstrumenten über Pumpen und Motoren für dieOperationstechnik bis zu Implantaten im Kiefer- und Orthopädiebereich – werden vollständig in Deutschland ge-fertigt. Die Breite des Sortiments, so Geschäftsführer Joachim Schmid, ist auf die Struktur der Medicon als Genos-senschaft zurückzuführen: „Die Rechtsform ermöglicht es uns, sehr flexibel vorzugehen und breit gefächert zuproduzieren. Unsere 14 Mitgliedsbetriebe sind unterschiedlich ausgerichtet. Jeder hat sich auf Instrumententypenund Materialien spezialisiert, sodass er einen bestimmten Teilbereich abdeckt.“

Die Mitglieder sind sehr unterschiedlichDie Größe und die Struktur der Mitgliedsbetriebe sind sehr unterschiedlich. Sie reichen vom Ein-Mann-Betrieb, der50 Artikel herstellt, bis zu Unternehmen mit 70 Beschäftigten, die bis zu 5.000 Produkte herstellen. Elf Mitglieds-betriebe produzieren ausschließlich für die Medicon, einige größere Unternehmen auch für andere Handelsunter-nehmen.

Erfolg trotz scharfem WettbewerbDie Genossenschaft ist bestens aufgestellt, wie die sehr positive Geschäftsentwicklung belegt. Von 2000 bis 2008hat sich der Umsatz der Medicon etwa verdoppelt. Das ist in einem stagnierenden Markt nicht selbstverständlich.Der Wettbewerb in der Medizintechnik ist sehr scharf und gegenüber Anbietern aus Osteuropa und Asien hatMedicon einen Wettbewerbsnachteil: den Preis. „Als Genossenschaft sind wir verpflichtet, unseren Produktbedarfbei unseren Mitgliedsbetrieben zu decken. Unsere Einstandspreise liegen deshalb deutlich über dem weltweitenBranchenniveau. Unsere Produkte sind zum Teil um 20 bis 30 Prozent teurer als die unserer Wettbewerber“, sagtJoachim Schmid.Um im internationalen Wettbewerb trotz hoher Preise bestehen zu können, setzt Medicon auf Qualitätsführerschaft,auf Innovation und auf eine aktive Vertriebs- und Markenpolitik. „Unsere Strategie ist, ein kontinuierliches Wachs-tum zu generieren, indem wir sehr innovativ sind. Etwas anderes bleibt uns auf einem stagnierenden Markt nichtübrig“, erklärt Schmid. Der Markt könne eben nur eine bestimmte Anzahl von Scheren im Jahr aufnehmen.

Mehrwert durch High-Tech-Produkte und Innovation„Da wir über den Preis nicht punkten können, müssen wir unseren Kunden einen Mehrwert bieten. Dies könnenwir nur mit High-Tech-Produkten. Und im Schlepptau dieser innovativen Instrumente gelingt es uns auch, die iminternationalen Vergleich teureren Standard-Instrumente zu vertreiben.“Das breite, ständig erneuerte Sortiment steht für die Innovationsfähigkeit von Medicon. Jährlich nimmt die Ver-triebsgenossenschaft ungefähr 500 Produkte neu ins Sortiment auf. „Wir sind im Vergleich zu Unternehmen ähn-licher Größe das innovativste“, ist Schmid überzeugt. Eine wesentliche Komponente für den Erfolg ist dabei der Bereich Forschung und Entwicklung. Seine wachsendeBedeutung lässt sich an der steigenden Mitarbeiterzahl ablesen: Im Jahr 2000 arbeiteten drei Mitarbeiter imEntwicklungsbereich, heute sind es acht. Sie sind auch die Product-Scouts. „Die F+E-Mitarbeiter sind ein wichtigesBindeglied zwischen den Ärzten, die die Idee für ein Instrument haben und es dann einsetzen, und unseren Mit-gliedsbetrieben, die mit ihrer technischen Kompetenz die Instrumente produzieren“, erklärt Thomas Mittermüller,Leiter Finanzen.

Handwerk

Medicon eG, Tuttlingen

Gründungsjahr 1941Mitglieder (produzierend) 14Beschäftigte 98Umsatz 30,2 Mio. Euro

(Angaben per 31.12.2008)

Kontaktdaten:

Joachim Schmid, Geschäftsfü[email protected]

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Gemeinsamer Einkauf, Betriebs-konzepte, Marke

Euronics-Mitglieder profitieren von bewährten Partnerschaften mit namhaften Herstellern, von maßgeschneiderten Konzepten für verschiedene Betriebstypen und von einer gemeinsamen, starken Markenidentität.

Benedict KoberEuronics-Vorstand

Zukunft durch Kooperation.

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Die Aktivitäten der Zentrale mitbestimmenDie Euronics Deutschland eG, Ditzingen bei Stuttgart, ist die größte Fachhandels-kooperation für Konsumelektronik in Deutschland. „Die Genossenschaft zählt der-zeit rund 1.900 Mitglieder mit über 2.000 Standorten und mit mehr als 12.000Mitarbeitern“, berichtet Euronics-Vorstandssprecher Benedict Kober. „Unsere Mitglieder sind zumeist inhaberge-führte mittelständische Fachgeschäfte und Fachmärkte. Das Genossenschaftsmodell bietet ihnen eine ideale Orga-nisationsstruktur, da sie alle Vorteile einer Verbundgruppe wahrnehmen können, ohne ihre unternehmerischeEigenständigkeit zu verlieren. Wir können jeden Betriebstyp unabhängig von der Größe individuell nach seinenBedürfnissen unterstützen.“ Euronics-Mitglieder bleiben unternehmerisch eigenständig und können über ver-schiedene Gremien die Aktivitäten der Zentrale mitbestimmen.

Kooperation gleicht größenbedingte Nachteile ausIm Massenmarkt der Konsumelektronik haben in der Vergangenheit insbesondere große Filialisten einen Struk-turwandel herbeigeführt. Auf die Marketing- und Einkaufsmacht dieser Wettbewerber mussten sich die mittelstän-dischen Einzelhändler einstellen. „Durch die Mitgliedschaft in einer Kooperation gelingt es unseren Fachhändlern,größenbedingte Nachteile auszugleichen“, unterstreicht Kober.

Trend- und Zukunftsthemen immer im AugeJeder Händler kann über die Euronics auf Produkte aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Haustechnik, Tele-kommunikation, PC/Multimedia, Digitalfoto und Unterhaltungssoftware zugreifen. Die Genossenschaft versorgtihre mittelständischen Fachhändler mit allen aktuellen Produktneuheiten und bereitet sie auf zentrale Trend- undZukunftsthemen der Branche vor.Bei der Warenauswahl profitieren Euronics-Mitglieder von bewährten Partnerschaften mit namhaften Herstellernund von Synergien beim Aushandeln von Rahmen- und Lieferverträgen. Sortimentsempfehlungen durch die Zent-rale entlasten die Fachhändler. Die genossenschaftliche Organisation ermöglicht den Mitgliedern Warenrückver-gütungen und eine effiziente Zentralregulierung beim Einkauf. Im Tagesgeschäft nutzen Fachhändler beispielsweiseein leistungsstarkes Warenwirtschaftssystem, das auch die Nachbestellung automatisiert. Über ein internes Kom-munikationssystem stehen alle relevanten Informationen aus der Kooperation und aus der Branche zur Verfügung.

Genossenschaft bietet maßgeschneiderte Konzepte für BetriebstypenEuronics bietet ihren Mitgliedern darüber hinaus maßgeschneiderte Konzepte für vier Betriebstypen: Service Point,Electronic Shop, Electronic Store und Fachmarkt. Für den spezialisierten Fachhandel bietet Euronics zusätzlich einerfolgreiches Premiumkonzept media@home an.Entsprechend dieser Betriebstypen erhalten Fachhändler eine konsequente, zielgruppenspezifische Betreuung.Euronics-Außendienstmitarbeiter beraten bei der Gestaltung der Geschäftsräume und geben Tipps zur optimalenSortiments- und Preisgestaltung. Der Rundum-Service beinhaltet ein umfassendes Dienstleistungspaket von derWerbung über die Gestaltung der Verkaufsflächen, die Auswahl des Sortiments, Versicherungen und den Fuhrparkbis hin zu Kundenbindungsinstrumenten, Kommunikations- und Fortbildungsmaßnahmen.

Starke MarkenidentitätNeben umfangreichen Serviceangeboten profitieren die Mitglieder von einer gemeinsamen, starken Markeniden-tität. „EURONICS – best of electronics!“ steht bei den Verbrauchern für Qualität und Beratungskompetenz. Mit einemneuen Markenkonzept werden ideale Voraussetzungen für Fachhändler geschaffen, um sich mit Service, Qualität undMehrwert am Markt durchzusetzen. Vielseitige Marketingmaßnahmen sorgen dafür, dass Verbraucher, die zuneh-mend Wert auf Qualität und Beratung legen, den Weg zu Euronics finden.

Die Gruppe repräsentiert 3,5 Mrd. Euro Umsatz mit KundenDie Verbundgruppe bewirtschaftet ein Zentrallager in Ditzingen mit einer Gesamtfläche von 10.500 Quadratme-tern, aus dem die Mitglieder mit Ware versorgt werden. Beim sogenannten Streckengeschäft erfolgt die Belieferungder Mitglieder direkt durch die Vertragslieferanten. Der zentralregulierte Umsatz betrug im Geschäftsjahr2007/2008 (30. Sept.) 1,62 Mrd. Euro. Der Außenumsatz der Mitglieder belief sich auf 3,5 Mrd. Euro.

[email protected]

Handel

Euronics Deutschland eG, Ditzingen

Gründungsjahr 1969Mitglieder 1.869Beschäftigte 300Umsatz 1.620 Mio. Euro

(Angaben per 31.12.2008)

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Kontaktdaten:

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Eine GmbH wurde Genossenschaft

Die ATEV eG zählt 31 Mitglieder, die eine Autowerkstatt oder einen Auto-Teile-Handel betreiben. Sie haben ihren Sitz vor allem in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz.

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Aufnahme von neuen Mitgliedern ist viel einfacherRund zwanzig Jahren war der Auto-Teile-Einkaufs-Verband ATEV mit Sitz in Waib-lingen bereits am Markt, als 2006 die Weichen neu gestellt wurden: Aus der GmbHwurde eine Genossenschaft. Ihre Mitglieder sind selbstständige Groß- und Einzel-händler, teilweise mit eigenen Autowerkstätten. Christoph Ritzerfeld war 2002 als Geschäftsführer der GmbH nachWaiblingen gekommen. Sein Ziel war es, deutlich mehr Mitglieder für den Einkaufsverband zu gewinnen.„Dafürbildete die Genossenschaft die ideale Rechtsform. Die Aufnahme von neuen Mitgliedern ist bei einer Genossen-schaft viel einfacher und unkomplizierter als bei einer GmbH“, betont Christoph Ritzerfeld.Er hatte die Messlatte hoch gehängt: Zu den 28 Mitgliedern beim Rechtsformwechsel sollten in einigen Jahren min-destens fünfzehn bis zwanzig neue Mitglieder dazu kommen. Mitte 2008 wurde deshalb ein Mitarbeiter eingestellt,der ausschließlich dafür zuständig ist, weitere Groß- und Einzelhändler zu gewinnen und neu eingetretene Mit-glieder am Anfang stärker zu betreuen. Mit 1.600 freien Teilehändlern, teilweise mit angegliederter Werkstatt, istdas Potenzial riesig, allerdings ist der Markt zu 85 bis 90 Prozent verteilt.

Klare Spielregeln in der GenossenschaftKlare Spielregeln sind für Christoph Ritzerfeld ein weiterer wichtiger Vorteil der Genossenschaft. „Der Auftrag desUnternehmens ist in der Satzung klar definiert. Daraus leiten sich Aufgaben, Rechte und Pflichten der Genossen-schaft und ihrer Mitglieder ab.“ Für einen Einkaufsverbund, der nur dann günstige Konditionen erzielen kann, wennsich die selbstständigen Händler klar zu ihrem Zentraleinkauf bekennen, ist Verbundtreue besonders wichtig. Dasgemeinsame Grundverständnis ist deshalb in der Satzung verankert. Aber auch für die Kooperation selbst sieht Christoph Ritzerfeld Vorteile: „Es geht nicht darum, unseren Gewinnzu maximieren, sondern die Belange der Mitglieder zu fördern. Das spiegelt sich in der Bilanz wider, was vor derUmwandlung in eine Genossenschaft bei Finanzierungsanfragen zu Problemen geführt hatte“, berichtet das Vor-standsmitglied. „Genossenschaften hingegen werden mit anderen Augen betrachtet, was sich vorteilhaft für unsalle auswirkt.“

„Rundum-Sorglos-Paket“ für die MitgliederDie Genossenschaft finanziert sich über eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 300 Euro je Mit-glied. Haupteinnahmequelle ist aber das Delkredere, die Übernahme einer Zahlungsgarantie für die Zahlungsver-pflichtungen der Mitglieder gegenüber den rund 120 Zulieferern. Für die Abdeckung des Ausfallrisikos erhält dieATEV von den Lieferanten eine Provision, die Mitglieder profitieren durch verlängerte Zahlungsziele bei vollemSkontoabzug und unterliegen weder Bonitätsprüfungen noch Einkaufslimits.Weitere Dienstleistungen, die die ATEV anbietet, sind: Unterstützung bei der Werbemittelproduktion und beimLadenbau, Unternehmensberatung von der Standortanalyse bis zum Betriebsvergleich, ein Versicherungsservice,Schulungen und Infoveranstaltungen sowie Warengruppenanalysen. Außerdem können die Mitglieder das Werkstattkonzept „Auto-Crew“ nutzen, für das die ATEV einen günstigen Rah-menvertrag abgeschlossen hat. Die wichtigsten Bestandteile bilden ein EDV-Diagnosesystem, die Mobilitätsgaran-tie und eine telefonische Hotline für technische Fragen. „Den Service eines Werkstattkonzeptes nimmt heutzutagefast jede Werkstatt in Anspruch“, erläutert Christoph Ritzerfeld. „Das liegt daran, dass die Fahrzeuge technischimmer weiter aufgerüstet werden, sodass Störungen häufig nur mit Hilfe eines Diagnosesystems geklärt werdenkönnen. Das EDV-System hilft bei der Identifizierung von Ersatzteilen und gibt Arbeitswerte für Reparaturen vor,die die Erstellung von Kostenvoranschlag und Kundenrechnung vereinfachen.“Die Marktaussichten für seine Mitglieder schätzt Christoph Ritzerfeld positiv ein: „Die Umsätze wachsen, obwohldie Preise für Autoteile und Zubehör in den vergangenen Jahren gesunken sind. Das Umsatzwachstum basiert aufwachsender Kundennachfrage, die Autos werden besser gepflegt und länger gefahren.“

Handel

ATEV eG, Waiblingen

Gründungsjahr 2006Mitglieder 31Beschäftigte 4,5Umsatz 14,9 Mio. Euro

(Angaben per 31.12.2008)

Kontaktdaten:

Christoph RitzerfeldGeschäftsführender [email protected]

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Die Meisterland eG, Holzgerlingen, hat ein Netzwerk von mittelständischen Betrieben unterschiedlichster Branchen aus der Region geknüpft. Dadurch arbeitenzum Beispiel Handwerker verschiedener Gewerke auf dem Bau Hand in Hand.

Meisterland fördert den örtlichen Wirtschaftskreislauf

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Eine bunte Palette von MitgliedernSie sind mittelständische Betriebe, die ihre Kunden vor der Haustüre haben, inihrem Geschäftsgebiet in Böblingen, Sindelfingen und im westlichen Schönbuch.Der Name ihrer Genossenschaft ist Programm, ist ihr Qualitätssiegel: Meisterland.23 Unternehmen bilden ein lokales Netzwerk, um die örtliche Wirtschaft zu stärken. Die Mitglieder, etwa die Hälftestammt aus Holzgerlingen, kommen aus ganz vielfältigen Branchen. Handwerksbetriebe stellen die eine Hälfte, dieandere Hälfte bildet eine bunte Palette von Dienstleistern: zum Beispiel ein Mercedes-Händler, ein Reifen-Händler,ein Gastronom, ein Getränke-Händler, ein Office-Manager, ein Baustoff-Händler, ein Heizöl-Händler, ein Fernseh- undRadiohändler, ein Steuerberater, ein Architekt. Und nicht zuletzt: Die Böblinger und die Sindelfinger Zeitung sindmit dabei. Was führt sie zusammen, worin liegt der Nutzen einer Genossenschaft für sie? „Wir schaffen durch dieGenossenschaft für alle Mitglieder eine Qualitätsmarke, das Meisterland“, sagt Rico Studer, Steuerberater und seitMitte 2008 Vorstandsvorsitzender der Meisterland eG. Dabei wissen die Mitglieder, dass die Genossenschaft durchsie tätig wird, dass sie sich einbringen müssen; die eG hat lediglich eine freiberufliche Geschäftsstelle.

Schwerpunkt Messeauftritte und gemeinsame WerbungDie gemeinsame Marke, das ist der Arbeitsschwerpunkt der Genossenschaft, die in der Organisation gemeinsamerMesseauftritte in der Region und in der gemeinsamen Werbung, nicht zuletzt in den beiden Lokalzeitungen, oderin Vortragsreihen zum Ausdruck kommt. Rund 30.000 Euro investieren die Mitglieder direkt dafür, über ihre Wer-bungskostenumlage, die den Umsatz der Genossenschaft darstellt.Durch den gemeinsamen Auftritt, den attraktiven Rahmen auf den örtlichen Messen werde eine viel größereAußenwirkung erzielt, berichtet Studer, und dies auch noch preisgünstiger für den Einzelnen. Der Meisterland-Messestand kann sogar mit einer eigenen Bewirtung punkten, weil ein Gastronom unter den Mitgliedern ist. Unddas Ergebnis stimmt: „Aus den Messeauftritten nehmen unsere Mitglieder Aufträge mit.“

Mitglieder sorgen für „Alles aus einer Hand“Weitere Aufgaben der Genossenschaft sind Aufträge „Alles aus einer Hand“ und das Empfehlungsmanagement, mitdem Kunden vom einen Meisterland-Mitglied zum nächsten weiterempfohlen werden. In den Empfehlungen inner-halb einer vertrauten Region, verknüpft mit dem Qualitätsanspruch „Meisterland“, liegt eine wesentliche Stärkedieses lokalen Netzwerkes. Dadurch bleiben auch Aufträge der Mitglieder innerhalb der Genossenschaft.„Alles aus einer Hand“, das ist ein Thema für die Mitglieder aus dem Handwerk, wenn verschiedene Gewerke amBau, bei Sanierungen, Hand in Hand arbeiten, ohne den Bauherren mit der Koordination von Schnittstellen zu be-lasten. Solche Angebote, solche Aufträge können über die Genossenschaft laufen, aber ebenso im direkten Kontaktzwischen den Mitgliedern. „So kommen auch Großaufträge zusammen. Wesentlich ist dabei, dass wir Angeboteschnell und geschlossen beim Kunden vorlegen können.“ Dabei haftet jedes Mitglied für sich selbst.

„Ein Riesenvorteil der eG gegenüber der GmbH“Die Meisterland eG misst den Nutzen, den sie für ihre Mitglieder stiftet, den Erfolg von Empfehlungen, die Um-sätze, die sie generiert, bisher nicht. Aber auf die Frage, warum es nicht auch ein eingetragener Verein getan hätte,hat Rico Studer eine entschiedene Antwort: „Wir nehmen uns wichtiger als einen Verein, wo man nur zum Spaß hin-geht! Jeder von uns will Geschäft machen.“ Einen „Riesenvorteil“ sieht der Steuerberater für die Genossenschaft imVergleich zur GmbH oder AG: „Die Mitglieder können einfach eintreten oder austreten. Ein neuer Gesellschafter istfür eine GmbH ein Riesenaufwand.“Im Jahr 2003 ist die Genossenschaft mit fast 40 Mitgliedern gestartet, 2008 hat sie sich neu ausgerichtet. „Wir woll-ten eine bewusstere Zusammenarbeit in der Genossenschaft, mehr Verbindlichkeit“, betont Rico Studer. Dazu zähltder Qualitätsanspruch. Wer neu in die Genossenschaft aufgenommen wird, darüber befindet der fünfköpfige Auf-sichtsrat. Entscheidend ist hierbei die Reputation, die der Neue bei den Mitgliedern hat. „Meisterländer zu sein,heißt etwas.“

Lokales Netzwerk

Meisterland eG, Holzgerlingen

Gründungsjahr 2003Mitglieder 23Beschäftigte keineUmsatz 30.000 Euro

(Angaben per 31.12.2008)

Max-Eyth-Straße 25, 71088 HolzgerlingenFon 07031/46 78 36, www.meisterland.de

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Kontaktdaten:

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Dorfladen mit Produkten aus der Region

Die Dorfladen eG hat sich mit Hilfe einer Kundenumfrage darauf ausgerichtet, was die Kunden wollen. Qualität und Frische sowie eine ausgewogene Preisstruktur sind die Stärke ihrer beiden Nahversorgungsläden.

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Von Anfang an wollten viele mitmachenDer scharfe Wettbewerb im Lebensmittelhandel führt dazu, dass die Nahversor-gung in immer mehr Gemeinden, zunehmend auch in Orts- bzw. Stadtteilen grö-ßerer Kommunen gefährdet ist. Tragfähige Lösungen können nur vor Ort entwickeltwerden. Die Bewohner von Gottwollshausen und Gailenkirchen bei Schwäbisch Hall haben dies mit ihren beidenDorfläden in der Rechtsform der Genossenschaft geschafft. In Gottwollshausen, einem Ortsteil von Schwäbisch Hallmit knapp tausend Einwohnern, haben die Bewohner ihre Nahversorgung selbst in die Hand genommen. Im Januar2005 wurde die Genossenschaft „Unser Dorfladen Gottwollshausen eG“ gegründet. Nachdem gleich zur ersten Ver-sammlung über 100 Leute kamen, war klar, dass nur die Rechtsform der Genossenschaft in Frage kommt, um so vieleMenschen zusammenzubringen, erzählt Walter Preisinger, Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft. Der Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater war bis zu seiner Pensionierung Finanzvorstand der Bausparkasse SchwäbischHall. Ermutigt durch die positive Entwicklung in Gottwollshausen wurde im Herbst 2006 nach einer Bürgerbe-fragung und einer Informationsveranstaltung beschlossen, eine weitere Betriebsstätte im Ortsteil Gailenkircheneinzurichten, da seit der Schließung eines kleinen Ladengeschäftes vor einigen Jahren die Grundversorgung derBevölkerung auch dort nicht mehr gegeben war.

Die Mitglieder identifizieren sich mit dem DorfladenWarum funktioniert in Gottwollshausen und Gailenkirchen, was andernorts mangels Nachfrage scheitert? „Die Iden-tifikation mit dem Dorfladen spielt eine wichtige Rolle. Da viele Kunden Mitglied der Genossenschaft sind, ist dieKundenbindung bei uns sicher stärker ausgeprägt“, so Walter Preisinger.360 Mitglieder zählt die Dorfladen Gottwollshausen-Gailenkirchen eG im Jahr 2009; das Eigenkapital summiertsich auf 120.000 Euro. Von der VR Bank Schwäbisch Hall bekam die Genossenschaft ein langfristiges Darlehenüber 130.000 Euro, aus dem Landesprogramm zur Entwicklung des ländlichen Raums einen Zuschuss in Höhe von54.000 Euro. Die Gesamtinvestition in beide Läden belief sich auf rund 300.000 Euro. Dieser hohe Finanzierungs-bedarf war notwendig, weil die Genossenschaft das Haus in Gottwollshausen, in dem sich der Dorfladen befindet,gekauft hat. Das Gebäude in Gailenkirchen ist von der Stadt angemietet.

Die Organisation muss effizient seinDie Einrichtung war wohlüberlegt: „Unsere beiden Läden haben mit 120 bzw. 110 Quadratmetern genau die rich-tige Größe“, erklärt Walter Preisinger. „Die Verkaufsflächen für Backwaren, Fleisch, Wurst und Käse sowie die Kassesind bei uns nebeneinander angeordnet, sodass eine einzige Verkäuferin die Kunden allein bedienen kann. So spa-ren wir Personalkosten und halten die Strukturen schlank.“ Zurzeit werden in beiden Läden je eine Vollzeit- und zweiTeilzeitkräfte beschäftigt. Das richtige Warensortiment und eine ausgewogene Preisstruktur sind entscheidend für die wirtschaftliche Über-lebensfähigkeit. Um den Dorfladen auf ein sicheres wirtschaftliches Fundament zu stellen, hatten die Initiatoren eineKundenumfrage in beiden Orten durchgeführt. „Die Befragung hat ergeben, dass die Kunden vor allem Sauberkeit,Frische und Qualität erwarten. Das Warensortiment muss in erster Linie Molkereiprodukte, Obst, Gemüse, Back-waren, Fleisch und Wurstwaren enthalten. Daran haben wir uns gehalten und tatsächlich sind diese Produkte nunfür uns die stärksten Umsatzbringer.“ Sechzig Prozent des Umsatzes macht die Genossenschaft mit regionalenErzeugnissen, davon knapp zwanzig Prozent allein mit Bioprodukten. Etwa 1.000 Artikel sind im Angebot. DieAkzeptanz beider Läden ist hoch. 2008 konnte ein Gesamtumsatz von 543.000 Euro erzielt werden, der sich je hälf-tig auf die beiden Betriebsstätten verteilt.„Ohne den persönlichen Einsatz aller Beteiligten ginge es gar nicht“, gibt Walter Preisinger zu. „Die regionalenErzeuger liefern zum Teil gar nicht aus, das heißt, wir holen die Ware in diesen Fällen selbst ab. Auch unsere Mit-arbeiterinnen engagieren sich überdurchschnittlich, hinzu kommen die vielen Stunden, die die freiwilligen Helferaus dem Dorf mit Putzen oder dem Einräumen der Waren leisten.“

Walter PreisingerFon 0791/66 [email protected]

Verbraucher

Dorfladen Gottwollshausen-Gailenkirchen eG, Schwäbisch Hall

Gründungsjahr 2005Mitglieder 360Beschäftigte 6Umsatz 543.000 Euro

(Angaben per 31.12.2008)

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Von Weil am Rhein aus hat the seed eG ein Netzwerk über Europa gespannt und mit der Zeit über den ganzen Globus ausgebreitet. Die Genossenschaft bietet die Angebots-palette einer großen Agentur.

The seed eG: Arbeitsteilung im Netzwerk ohne Grenzen

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Ein Netzwerk mit Ursprung und Basis in Weil am Rhein„the seed eG“ ist ein neuartiges Netzwerk selbstständiger Kreativer: die moderneForm der Produktivgenossenschaft im Internet-Zeitalter. Grafikdesigner, Multime-dia-Spezialisten und Marketingexperten haben sich in der Genossenschaft zusam-mengefunden und sich eine gemeinsame Infrastruktur geschaffen. Gearbeitet wird in den eigenen Räumlichkeitenim Kulturzentrum Kesselhaus in Weil am Rhein. Von dort aus haben sie ihr Netzwerk über Europa gespannt undmit der Zeit über den ganzen Globus ausgebreitet. 300 freiberufliche Kreative, in der Hauptsache ansässig in Europa,sind über das Internet miteinander verbunden und somit Zulieferer für die Genossenschaft. Für einige Bereiche wiebeispielsweise den Flash-Bereich, für die Programmierung von Computerspielen, hat sich die Genossenschaft eingroßes Entwicklungsteam in China aufgebaut.

Die Netzwerk-Inhalte sind flexibelAngefangen hatte „the seed“ mit Textildesign, war dank neuer Ablaufprozesse innerhalb eines Jahres zur zweit-größten Agentur Europas auf diesem Markt aufgestiegen. Dann der Rückzug; die Genossenschaft hat die Wettbe-werbsbedingungen nicht akzeptiert. Das Netzwerk wurde mit neuen Inhalten befüllt, die Kreativleistungen wurdenerweitert zur Angebotspalette einer großen Agentur für Design, Print, Film und alle weiteren Medienformen sowieum die Marketingberatung. Im nächsten Entwicklungsschritt überträgt „the seed“ jetzt seine Netzwerk-Idee auf dieLieferantenseite und bietet neue Produktionsservices an. So sucht die eG beispielsweise für Printaufträge ihrer Kun-den im Netzwerk diejenige Druckerei, die dafür optimal eingerichtet ist.

Die passende Arbeitsteilung für jeden AuftragAus den freiberuflichen Einzelkämpfern ist in der Genossenschaft eine arbeitsteilige Gemeinschaft entstanden. Da-durch kann die Genossenschaft kleine Aufträge abwickeln und gleichzeitig mit den größten Agenturen in Wettbe-werb treten. Große Projekte werden zerlegt und auf verschiedene Kreative, die auf den spezifischen Bereichspezialisiert sind, aufgeteilt. Die Kreativen wiederum greifen auf ihre eigenen Netzwerke zurück und ermöglichenso ein nahezu unbegrenztes Angebot. Für jeden Auftrag wird ein auf die spezifischen Anforderungen zugeschnit-tenes Team neu zusammengestellt.Entsprechend fließen die Geldströme: Die gesamte Wertschöpfung eines Auftrages wird von der Genossenschaft aufdie verschiedenen Beteiligten aufgegliedert, unter Berücksichtigung des Overheads von Kundenakquise und -kom-munikation. Beschäftigte sind dafür nicht erforderlich. Die Gemeinkosten sind bei „the seed“ deshalb viel niedrigerals branchenüblich.

Konzentration auf KernkompetenzenThomas Hann ist Initiator und Vorstandsmitglied von „the seed“: „Durch unser Netzwerk kann sich jedes Mitgliedauf seine Kernkompetenzen konzentrieren. So ist das Preis-Leistungs-Verhältnis im Branchenvergleich unschlagbar.“Durch die Zusammenarbeit in der Genossenschaft kommen die Mitglieder an wesentlich anspruchsvollere Aufträgeheran als ein einzelner Kreativer, was sich natürlich in der Einkommenssituation niederschlägt. Und nicht zuletzt:„Es macht einfach Spaß, an einer solchen neuen Organisationsform ohne Hierarchie teilzuhaben, die Firmenpolitikauch als einzelnes Mitglied zu beeinflussen. Jeder hat etwas davon, wenn er für sein Unternehmen etwas leistet, kannin den Aufsichtsrat oder den Vorstand aufsteigen.“ Das schaffe ein starkes Wir-Gefühl.

Die eG ist ein glaubwürdiges und transparentes Modell„Deshalb war von Anfang an klar, dass nur die Rechtsform der Genossenschaft für uns in Frage kommt. Nur in dereG können wir ein unternehmerisches Netzwerk verbindlich und glaubwürdig leben, weil sie ein transparentesModell ist.“ Thomas Hann spinnt seine Netzwerk-Philosophie weiter. „Wir sind in der Findungsphase, ein neuesNetzwerk von freien Ingenieuren aufzubauen.“ Mit diesen Kompetenzen im Rucksack will „the seed“ Mittelständ-lern ganz neue Dienstleistungen anbieten. Zum dort vorhandenen Produktionspotenzial sollen neue Produktideenentwickelt werden, die neben der technischen Lösung ein Rundum-Angebot von Produktdesign, Marketing und Ver-triebshilfen umfassen.

Freie Berufe

the seed eG, Weil am Rhein

Gründungsjahr 2006Mitglieder 15Beschäftigte keineUmsatz 435.000 Euro

(Angaben per 31.12.2008)

Kontaktdaten:

[email protected]

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PädNetzS eG:Kinderärzte organisieren sich neu

„Wir wollen, dass Kinder am medizinischen Fortschritt teilnehmen können, dass sie in der Breite besser versorgt werden“, sagt Dr. Rudolf von Butler, Vorstandsvorsitzender der PädNetzS-Genossenschaft, in der sich Kinderärzte aus Baden-Württemberg zusammengeschlossen haben.

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Mitgliederzahl in einem guten Jahr verdreifachtSie streben eine bessere Vorsorge bei Kindern an, sie organisieren einen gemein-samen Einkauf und gemeinsame Forschung: Im April 2008 haben 74 Kinderärzteaus Baden-Württemberg die „Genossenschaft der fachärztlichen Versorgung vonKindern und Jugendlichen PädNetzS“ gegründet, nach einem guten Jahr ist die Mitgliederzahl bereits auf 215 an-gewachsen. Das Kürzel „Päd“ steht für Pädiatrie, die Kinder- und Jugendmedizin, S für den Sitz der Genossenschaftin der Landeshauptstadt.Die Genossenschaft setzt sich dafür ein, den hohen Stellenwert der kinderärztlichen Betreuung sichtbar zu machenund durch entsprechende Honorarvereinbarungen mit den Krankenkassen zu unterlegen. Solche Sonderregelungensind für Hausärzte möglich und zu ihnen zählen die Kinderärzte.

Vorsorge für Kinder lohnt sich doppelt„Wir wollen, dass Kinder am medizinischen Fortschritt teilnehmen können, dass sie in der Breite besser versorgtwerden“, betont Dr. Rudolf von Butler, Vorstandsvorsitzender der PädNetzS-Genossenschaft. „Vorsorge ist das A undO. Insbesondere für ärmere Kinder müssen die Chancen verbessert werden.“ Es gehe darum, Fehlernährung oderSprachstörungen, die die Entwicklungschancen eines Kindes dauerhaft beeinträchtigen können, frühzeitig zu er-kennen und darauf zu reagieren. Die PädNetzS-Genossenschaft setzt sich deshalb für umfassende Vorsorge sowie den Ausbau der Prävention ein.Sie kämpft dafür, einen Vertrag nach Baden-Württemberg zu übertragen, der in Bayern abgeschlossen worden ist.Inhalte dieses Vertrages sind mehr und umfangreichere Vorsorgeuntersuchungen, eine bessere Begleitung vonEltern bei Erziehungsschwierigkeiten und eine rasche Infektionsdiagnostik, die unnötige Antibiotikabehandlungenvon Kindern vermeidet.„Unser Anliegen sind gesündere Kinder. Wir wollen hohe Qualitätsmaßstäbe für die Arztpraxen, aber auch eine an-gemessene Vergütung“, betont Dr. von Butler. In Baden-Württemberg laufen Gespräche über einen solchen Vertrag.

Gemeinsamer Einkauf und gemeinsame ProjekteAn zweiter Stelle der Prioritätenliste steht für die Ärztegenossenschaft eine klassische Funktion: der gemeinsameEinkauf. Der Scharlachschnelltest ist in den Kinderarztpraxen ein Massenartikel. Wer ihn für sich allein eingekaufthat, musste bisher oft doppelt so viel bezahlen wie bei der Sammelbestellung über PädNetzS. Die Ersparnis wird zureinen Hälfte an die Mitglieder weitergegeben, zur anderen finanziert sie die Genossenschaft mit. Eine Kooperationim Versicherungsbereich gibt es mit der Gesundheitsnetz Süd eG in Ehingen, in der die PädNetzS Mitglied ge-worden ist.Und schließlich geht es der PädNetzS darum, die Tagesabläufe in den Arztpraxen zu verbessern. Über 40 Ärztearbeiten an entsprechenden Projekten mit, wo es zum Beispiel darum geht, ein Qualitätsmanagement zu entwickelnoder Patienten- und Elternschulungen zu organisieren. Diese Arbeitsgruppen sollen Vordenker sein und für ihrThemengebiet Behandlungsstrategien erarbeiten. Das könnte zum Beispiel sein, die Durchführung der Vorsorge-maßnahmen zu harmonisieren und zu verbessern oder Leitlinien für Diagnostik und Therapie bestimmter Krank-heiten zu sichten und allen verfügbar zu machen. Ein halbes Dutzend Kinderarztpraxen hat sich zu einemFeldversuch zusammengetan, um ihr Qualitätsmanagement durch einen Externen zertifizieren zu lassen.

Gemeinsame Forschung mit der Kinderklinik TübingenGanz wichtig ist den Kinderärzten in der Genossenschaft die Forschung: „Im ganzen ambulanten Bereich wissenwir relativ wenig darüber, welche medizinische Maßnahme welchen Effekt hat.“ In Zusammenarbeit mit derKinderklinik Tübingen soll jetzt ein großangelegtes Projekt erforschen, wie die Früherkennung von Sehfehlernverbessert werden kann.

Freie Berufe

PädNetzS eG, Stuttgart

Gründungsjahr 2008Mitglieder 215Beschäftigte 4 TeilzeitUmsatz 50.000 Euro(Angaben per 30. Juni 2009; Umsatz geplant für 2009)

Kontaktdaten:

Dr. med. Rudolf von ButlerVorstandsvorsitzender der PädNetzS eGWäldenbronner Straße 42, 73732 EsslingenE-Mail: [email protected]

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Aktives Reisebüro Netzwerk eG: Den Kunden gemeinsam im Internet

abholen

Der gemeinsame Internet-Auftritt der selbstständigen Reisebüros führt Spezialisten zusammen; die persönliche Beratung ergänzt das Angebot.

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Dienstleistungen

Kontaktdaten:

Aktives Reisebüro Netzwerk eGHauptstraße 42, 78244 GottmadingenFon 07731/976 444, Fax 07731/976 446E-Mail [email protected]

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Aus der Bedrohung Internet wird eine ChanceIn der Genossenschaft „Aktives Reisebüro Netzwerk“, Gottmadingen, Kreis Kon-stanz, haben sich inhabergeführte Reisebüros zusammengeschlossen, um ge-meinsam eine Vertriebsplattform im Internet zu betreiben. Damit können sie einVielfaches an Reisen anbieten als alleine. Das Besondere: Jedes Mitglied hat sich auf einen Themenbereich spezia-lisiert. – Seitdem vor zehn Jahren die ersten großen Reiseveranstalter anfingen, ihre Reisen online anzubieten, hatsich der Wettbewerbsdruck auf inhabergeführte Reisebüros ständig erhöht. Für das klassische, inhabergeführteReisebüro wird es immer schwieriger, seine Umsätze zu halten. „Um weiter am Markt zu bestehen, ist es notwen-dig, selbst einen Internet-Vertrieb aufzubauen. Doch ein einziges Reisebüro kann dies nicht leisten. So entstand dieIdee, mit Kollegen eine Genossenschaft zu gründen, um gemeinsam aus der Bedrohung Internet eine Chance füruns zu machen und uns die Kunden, die wir ans Internet verloren haben, wieder zurückzuholen“, erzählt AlexanderGrowe, Inhaber des Reisebüros Growe in Gottmadingen und Vorstandsmitglied der „Aktives Reisebüro Netzwerk eG“.

Praktische wie psychologische GründeZusammen mit Vorstandskollege Timo Iserlohe vom Travity Reisecenter, der sich sehr gut mit der Internet-IT aus-kennt, setzte Growe die Genossenschaft auf die Schiene. Es war schnell klar, dass die eingetragene Genossenschaftdie ideale Rechtsform für den Zusammenschluss ist. Dafür sprachen sowohl praktische wie psychologische Gründe.„Eine eG bietet eine einfache Handhabe, Eintritte und Austritte sind sehr unkompliziert. Jedes Mitglied hat diegleichen Rechte, unabhängig von seiner Größe, und was sehr wichtig ist: Unsere Selbstständigkeit als Reisebüro-Inhaber bleibt bestehen“, erklärt Growe. Gleichgesinnte waren schnell gefunden. Bei der Gründungsversammlung im Oktober 2008 waren es 13 Mitglieder,nach einem knappen Jahr zählt die junge Genossenschaft bereits 28 Mitglieder, davon zwölf „Probe-Mitglieder“.Und fast jede Woche melden sich weitere Reisebüros, die sich für die Genossenschaft interessieren.

Jedes Reisebüro hat sich spezialisiertWas die Genossenschaft so attraktiv macht, ist ihre Strategie: Jedes Mitglied gibt Reisen aus seinem Angebot in denInternet-Auftritt www.aktives-reisebuero.de ein. Damit kann die Genossenschaft die Nachteile kleinerer Reisever-anstalter mit beschränktem Angebot überwinden und ein Vielfaches an Reisen anbieten. „Je mehr Reisebüros mit-machen, desto mehr Reisen können wir anbieten“, sagt Growe. Bald nach dem Start waren bereits 6.500 Reisenonline hinterlegt. Die Summe der Angebote allein macht den Reiz der neuen Genossenschaft aber noch nicht aus. Das Besondere liegtdarin, dass jedes Reisebüro sich auf bestimmte Themenbereiche spezialisiert, zum Beispiel auf Gruppenreisen,Fernreisen, Schiffsreisen oder Hochzeitsreisen. „Damit bündeln wir auch unsere Spezialkompetenzen, die wir allenMitgliedern und ihren Kunden zur Verfügung stellen“, unterstreicht Growe. „Und wir sind in der Lage, das Inter-net-Angebot durch stationäre Beratung zu ergänzen, weil wir uns gegenseitig in der Kundenberatung unterstützenund einen intensiven Erfahrungsaustausch pflegen.“

Jedes Mitglied muss sich engagierenVoraussetzung für den Erfolg ist einmal eine sehr gute Internet-Technik, um bei Reiseanfragen über Suchmaschi-nen auf der ersten Seite zu landen. Zum anderen müssen sich die Mitglieder engagieren. In der Satzung ist deshalbfestgelegt, dass jedes Mitglied zehn Stunden in der Woche entweder in die Verwaltung des Auftritts oder in denAufbau von Content oder in die Schulung von neuen Mitgliedern investiert. „Damit gelingt es uns, ohne große Ver-waltungskosten einen breiten Internet-Auftritt zu organisieren“, unterstreicht Alexander Growe.

Aktives Reisebüro Netzwerk eG,Gottmadingen

Gründungsjahr 2009Mitglieder 28Beschäftigte keineUmsatz 4 Mio. Euro(Angaben per 30.06.2009; Umsatz: Reiseumsatz im Internet geplant für 2010)

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Mehr Energie-Unabhängigkeit durchSonnenstrom

Im November 2009 hat die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG 100 Kilowatt Nennleistung auf dem Dach des Verpackungsmaschinenherstellers Harro Höfliger in der Nachbargemeinde Allmersbach im Tal installiert. Unser Bild zeigt Vorstand Rolf Heller (Mitte) und Aufsichtsrat Udo Schmülling (rechts), der für das Projekt verantwortlich ist; Gerhard Prinz installiert die Anlage.

Zukunft durch Kooperation.

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171 Mitglieder investieren 600.000 EuroEnergie-Genossenschaften erleben einen Boom: Allein im 1. Halbjahr 2009 habenBürgerinnen und Bürger mit Unterstützung des Baden-Württembergischen Ge-nossenschaftsverbandes 18 Genossenschaften gegründet, um in eigener Verant-wortung umweltfreundlich Energie zu erzeugen. Wir beleuchten die Triebkräfte dieser Entwicklung am Beispiel derEnergiegemeinschaft Weissacher Tal eG. Weissach im Tal ist im Rems-Murr-Kreis idyllisch am Rande des Bal-lungsraumes Stuttgart gelegen. 76 Bürgerinnen und Bürger haben am 12. November 2008 eine Energie-Genossen-schaft gegründet und 320.000 Euro in die Hand genommen, um noch im gleichen Jahr auf drei Dächern derKommune Fotovoltaik-Anlagen in Betrieb zu nehmen. Im Jahr 2009 werden weitere 280.000 Euro investiert; zurJahresmitte hatten sich bereits 171 Mitglieder in der „eG“ engagiert. Dadurch bringt die Genossenschaft eine elek-trische Nennleistung von insgesamt 175 Kilowatt ans Netz.

Die Gemeinde unterstützt das ProjektRolf Heller, im Hauptberuf Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Weissacher Tal eG, hat die Rechtsform eG ins Spielgebracht und ist heute ihr kaufmännischer Vorstand. Die Gemeinde hatte deutlich gemacht, dass sie ihre Dächer fürFotovoltaik-Anlagen zur Verfügung stellt und Rolf Heller bekam im Sommer 2008 die Möglichkeit, die Idee der Ener-gie-Genossenschaft vor dem Gemeinderat zu präsentieren.„Das Konzept fand von Anfang an breite Zustimmung“, berichtet Heller. Dabei habe eine große Rolle gespielt, dassdie Gemeinde das Projekt intensiv unterstützt, was sich heute in der Funktion von Bürgermeister Ian Schölzel alsAufsichtsratsvorsitzender der eG widerspiegelt.

Plattform für das Engagement vieler MenschenEin Grundgedanke war es in Weissach im Tal, wie in anderen Gemeinden auch, für mehr Energie-Unabhängigkeitzu sorgen. „Die Idee der Selbsthilfe hat einen sehr hohen Stellenwert, so wie früher in den Gründerjahren unsererBank“, erzählt Heller. Diesen Idealismus braucht die junge Genossenschaft auch. „Sie funktioniert nur, wenn vieleihr Fachwissen ehrenamtlich einbringen, wenn es um Buchhaltung geht oder um die Konzeption neuer Anlagen oderum die Pflege der Internet-Seite.“ Da passt es bestens, dass der technische Vorstand der Genossenschaft, FrankMüller, selbstständiger Umwelt-Ingenieur ist.Den wesentlichen Vorteil der Rechtsform eG sieht Heller darin, dass sie viele Menschen beteiligt, in einer Gesell-schaft zusammenführt, auch mit unterschiedlichem Kapitaleinsatz, und dabei jeder gleich viel zählt. „Das stößt wei-tere Privatinitiativen an.“ Einem solchen vertrauenswürdigen Partner stehen die Dächer der Kommune offen under kann solche großen Investitionen schultern. Dabei darf der Weg zur Genossenschaft nicht unterschätzt werden,räumt Heller ein. „Bis die Genossenschaft steht mit Satzung und Eintragung und Briefkopf und all diesen Dingen,das ist ein enormer Arbeitsaufwand.“ Hier sei die Unterstützung durch den Genossenschaftsverband wertvoll.

Die Sache rechnet sichNatürlich muss auch die betriebswirtschaftliche Seite der Investition stimmen. Die Wirtschaftlichkeit der Investitionin Fotovoltaik-Anlagen hat sich zuletzt wesentlich verbessert, unterstreicht Heller, obwohl die Einspeisevergütungnach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz seit 2005 um jährlich fünf Prozentpunkte heruntergefahren wird. Der Grund:Der Preis der Sonnenmodule ist zuletzt um 20 Prozent zurückgegangen und die Zinsen bewegen sich auf einem sehrniedrigen Niveau.Die Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG hat ihre Investitionen 2008 etwa je zur Hälfte aus den Geschäftsgut-haben, die die Mitglieder einbringen, und über Kredite finanziert. Die Fotovoltaik-Projekte sind auf eine Laufzeit von20 Jahren ausgerichtet - die Dauer der gesetzlich garantierten Einspeisevergütung. Entsprechend ist der Kredit nach20 Jahren zurückbezahlt und parallel erhalten die Mitglieder vom ersten Jahr an eine angemessene Verzinsungihrer Geschäftsanteile. Aufgrund ihres Bekanntheitsgrades kann die Genossenschaft ihre neue Investition 2009bereits fast ausschließlich aus den Geschäftsguthaben der Mitglieder finanzieren.Die Satzung der Genossenschaft ist offen, um in der Zukunft weitere Projekte angehen zu können, die umwelt-freundlich Energie vor Ort erzeugen.

Energie

Energiegemeinschaft Weissacher Tal eG,Weissach im Tal

Gründungsjahr 2008Mitglieder 171Beschäftigte keineUmsatz 50.000 Euro(Angaben per 30.06.2009; Umsatz geplant für 2009)

Kontaktdaten:

www.energie-wt.de

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Genossenschaft bietet neue Lösungs-ansätze für die Pflege

In Pfullendorf ist in der Rechtsform der eG ein neuartiges Pflegeheimkonzept entstanden: die Pflege im Rahmen von Wohngemeinschaften und ihre Ergänzung durch Alltagsbegleiter.

Zukunft durch Kooperation.

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Wohngemeinschaften und AlltagsbegleiterDie WoGA (Wohnen und Gesundheit im Alter eG) in Pfullendorf ist die erste Ge-nossenschaft für stationäre Pflege in Baden-Württemberg und die zweite inDeutschland. Die neuartige Pflegekonzeption, die mit der WoGA Pfullendorf umgesetzt wird, ist aus den Erfahrun-gen mit einem ähnlichen Projekt in Fellbach entwickelt worden. Dort war 2000 eine der bundesweit ersten ambu-lanten Wohngemeinschaften entstanden. „Wir wollen den Menschen die Schwellenangst nehmen, die sie vorPflegeheimen haben, vor Institutionen, die Regeln ausstrahlen und dadurch beengen“, betont Ingrid Hastedt, Vor-standsvorsitzende des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg. Deshalb werden in Pfullendorf Pflege und Alltagstrikt getrennt, die Bewohner sollen ein möglichst „normales“ Leben führen.Im neuen Wohn- und Pflegezentrum gibt es drei abgeschlossene Wohnungen für insgesamt 49 Bewohner, von denenjeder sein eigenes Zimmer hat, dazu kommen gemeinschaftlich Wohnzimmer, Küche und Esszimmer. Und jeder Be-sucher hat zu läuten, wenn er kommt, wie es sich für eine richtige Wohnung gehört; das gilt auch für das zentralePflegeteam. Alltagsbegleiter sind ein weiterer Teil dieser Innovation. Sie sind (fast) rund um die Uhr die Ansprech-partner der Bewohner für das Alltagsleben. „Das ist ein viel besseres Wohnkonzept für Senioren.“

Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg als InitiatorDas Pflegeheim in genossenschaftlicher Form ist vom Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg initiiert worden,einer Stiftung bürgerlichen Rechts, die zu den großen Dienstleistern für Senioren in Baden-Württemberg zählt unddamit rund 60 Mio. Euro Umsatz macht. Mit etwa 1.200 hauptamtlichen Mitarbeitern werden rund 2.000 Seniorenbetreut. Zusammen mit ihrem Vorstandskollegen Thomas Göbel hatte Ingrid Hastedt sich überlegt, in Pfullendorfdas neuartige Pflegeheimkonzept umzusetzen und hat dabei auch eine innovative Form für die Organisation ge-funden: die eingetragene Genossenschaft. „Die Idee kam uns plötzlich so, aus heiterem Himmel, auf der Rückfahrtvon Pfullendorf, wo wir uns über die Möglichkeiten eines neuen Standortes informiert hatten“, erzählt sie und lacht.

Die Gemeinsamkeiten in den WertenSchnell war klar, dass die Unternehmenskultur im Wohlfahrtswerk und die genossenschaftliche Idee eine großeSchnittmenge haben. „Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe, das war der Auftrag unserer Gründerin Königin Katharina vor190 Jahren“, zeigt sich Ingrid Hastedt geschichtsbewusst. „Die Genossenschaft passt zu unserem Anliegen.“ Siehabe über die Mitglieder aus einer Region einen Gemeinwesenbezug und leiste Hilfe zur Selbsthilfe, gebe Bürgerndie Möglichkeit, sich direkt für Bürger zu engagieren – ohne den Umweg über die Steuerfinanzierung. Neben derVerwandtschaft im Denken bedeutet die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft für das Wohlfahrtswerkauch eine neue Form der Finanzierung. „Wir haben neue Partner gesucht, die Zuverlässigkeit für Jahrzehnte geben,eine Heuschreckenmentalität passt nicht zur Pflege.“

Eine Genossenschaft in drei EntwicklungsstufenDaraus ist das Dreistufen-Modell einer Genossenschaft entstanden, dank der Novelle des Genossenschaftsgesetzesvon 2006. In der ersten Stufe sitzen nur die drei Gründungsmitglieder im Boot, das Wohlfahrtswerk und zwei sei-ner Töchter, darunter die Wohlfahrtswerk Altenhilfe gGmbH, die Einrichtungen betreibt und auch das neue Pflege-heim in Pfullendorf organisiert. In der zweiten Phase treten Akteure in die Genossenschaft ein, die in dem Haus ihreLeistungen anbieten: eine Arztpraxis, Gesundheitsdienstleister sowie Mieter der Ladenflächen. Zudem haben die amBau Beteiligten ihr Engagement zugesagt. In der dritten Stufe lädt die WoGA die Bürgerinnen und Bürger von Pful-lendorf ein, Mitglied der Genossenschaft zu werden. Gibt es Angst vor einer Machtverschiebung? Ingrid Hastedt lachtund schüttelt den Kopf: „Wir wollen uns in die Karten schauen lassen, uns ist an der Qualität unserer Dienstleis-tung gelegen. Es ist ein Angebot an die Bürger der Stadt, mitgestalten zu können, Verantwortung übernehmen zukönnen.“ Auch Thomas Göbel bekräftigt: „Das soll so sein. Es ist ja eine Genossenschaft für Pfullendorf.“

Soziales

WoGA Pfullendorf eG

Gründungsjahr 2008Mitglieder 3

Weitere Angaben sind noch nicht möglich.

Kontaktdaten:

Wohlfahrtswerk für Baden-WürttembergFalkertstraße 29, 70176 StuttgartFon 0711/619 26-0www.wohlfahrtswerk.de

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Die eingetragene Genossenschaft (eG) bildet wie die Ak-tiengesellschaft, GmbH, offene Handelsgesellschaft undKommanditgesellschaft eine gängige Unternehmens-form des Wirtschaftslebens. Sie ist Kaufmann im Sinnedes Handelsrechts. Gesellschaftsrechtlich ist sie juristi-sche Person. Seit den Gründerzeiten im 19. Jahrhundert gilt: Die Ge-nossenschaft ist eine mitgliederorientierte und damitpersonenbezogene Gesellschaftsform. Jedes Mitglied hatunabhängig von seiner Beteiligung grundsätzlich eineStimme. Die eG ist damit eine wirtschaftsdemokratischeUnternehmensform.

eG, e.V. und GmbH sind Körperschaften

Die eingetragene Genossenschaft (eG), der eingetrageneVerein (e.V.) und die GmbH sind körperschaftlich orga-nisiert. Das bedeutet:

Vorliegen einer SatzungDie genannten Vereinigungsformen beruhen auf einerSatzung bzw. einem Gesellschaftsvertrag. Während fürdie Satzung der Genossenschaft und des Vereins dieSchriftform ausreicht, bedarf der Gesellschaftsvertragder GmbH der notariellen Beurkundung.

Vorhandensein von OrganenFür die Willensbildung sind in allen drei Vereinigungs-formen Organe vorgesehen. Bei der Genossenschaft sinddies Vorstand, Aufsichtsrat und Generalversammlung,beim Verein der Vorstand und die Mitgliederversamm-lung, bei der GmbH die Geschäftsführung und die Ge-

Die eingetragene Genossenschaft – die GmbH – der eingetragene Verein:Ein Rechtsformvergleich

sellschafterversammlung. Die Genossenschaft und derVerein handeln nach außen durch ihren Vorstand, dieGmbH durch den Geschäftsführer. Diesen Organen stehtdie eigenverantwortliche Geschäftsführung und Vertre-tung der genannten Vereinigungsformen zu.Bei der Genossenschaft ist außerdem ein Aufsichtsrat zubilden, der als Kontrollorgan die Tätigkeit des Vorstandszu überwachen hat. Ferner ist für die Genossenschaftcharakteristisch, dass die Vorstands- und Aufsichtsrats-mitglieder selbst Mitglied bei der Genossenschaft seinmüssen. Auch schreibt das Genossenschaftsgesetz diezahlenmäßige Zusammensetzung von Vorstand und Auf-sichtsrat vor: So müssen dem Vorstand mindestens zweiund dem Aufsichtsrat mindestens drei Mitglieder ange-hören. Ausnahmen bestehen bei Kleingenossenschaftenvon nicht mehr als 20 Mitgliedern. Bei diesen kannder Vorstand aus nur einer Person bestehen, auch kannauf einen Aufsichtsrat durch Satzungsregelung verzich-tet werden. In diesem Fall übernimmt die Aufgabendes Aufsichtsrats die Generalversammlung, die einenbesonderen Bevollmächtigten zur Vertretung der eGgegenüber dem Vorstand zu wählen hat.Das Beschlussorgan der Mitglieder bzw. Gesellschafterist bei der eG die Generalversammlung, beim Verein dieMitgliederversammlung und bei der GmbH die Gesell-schafterversammlung. In die Kompetenz dieser Be-schlussorgane fällt zum Beispiel die Entlastung desVorstands bzw. der Geschäftsführung und des Aufsichts-rats, die Feststellung des Jahresabschlusses und dieErgebnisverteilung.

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von Rechtsanwalt Roland Röhrich, Stuttgart

Zukunft durch Kooperation.

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bzw. Vereinsbeitritte eine einfache schriftliche Beitritts-bzw. Beteiligungserklärung; bei der GmbH ist notarielleBeurkundung erforderlich.Für die Kündigung der Mitgliedschaft in einer Genos-senschaft bzw. einzelner Geschäftsanteile ist von Geset-zes wegen eine Mindestfrist von drei Monaten vor-gesehen. Die Satzung der Genossenschaft kann jedochlängere Kündigungsfristen bis zu fünf Jahren und in Aus-nahmefällen bis zu zehn Jahren festsetzen. Für denVerein darf die Kündigungsfrist höchstens zwei Jahrebetragen. Für die GmbH bestehen keine gesetzlichenRegelungen zu Kündigungsfristen.

Auftreten unter einheitlicher BezeichnungDie drei genannten Vereinigungsformen treten imRechtsverkehr jeweils unter einer eigenständigen ein-heitlichen Bezeichnung auf. Bei der Genossenschaft undder GmbH ist es die jeweilige kaufmännische Firma,beim Verein ist es der Vereinsname.

eG, e.V. und GmbH sind juristische Personen

Die genannten Vereinigungsformen werden mit Eintra-gung in das für sie zuständige Register zur juristischenPerson und erlangen damit Rechtsfähigkeit. Rechtsfä-higkeit bedeutet, dass sie am Rechtsleben selbstständig– wie eine natürliche Person – teilnehmen, also selbstVertragspartner werden, Grundstücke erwerben undselbst klagen und verklagt werden können. Auch ist dieHaftung auf das Genossenschafts-, Vereins- bzw. Gesell-schaftsvermögen beschränkt. Zuständig für die Eintra-gung der Genossenschaft ist das Genossenschafts-register, für den Verein das Vereinsregister und für dieGmbH das Handelsregister. Die Register werden bei denAmtsgerichten geführt.

Grundsätzlich gleiche Rechte und Pflichten der MitgliederBei der Genossenschaft und dem Verein haben die Mit-glieder grundsätzlich gleiche Rechte und Pflichten. Beider GmbH knüpft die Rechtsstellung des Gesellschaftersmaßgeblich an seinem Geschäftsanteil an, den er amStammkapital hält. Die Höhe des Kapitalanteils desGmbH-Gesellschafters vermittelt seine Rechtsstellung inder GmbH. So wird das Stimmrecht des GmbH-Gesell-schafters in der Gesellschafterversammlung grundsätz-lich nach der Höhe seines Geschäftsanteils bemessen.Demgegenüber gewähren die Genossenschaft und derVerein dem Mitglied grundsätzlich nur eine Stimme un-abhängig von seinem Kapitalanteil bzw. seinem Beitrag.

Unabhängigkeit vom MitgliederwechselDie drei Vereinigungsformen sind vom Mitgliederwech-sel unabhängig. Dies bedeutet, dass der Ein- und Aus-tritt von Mitgliedern bzw. Gesellschaftern möglich ist,ohne dass dies auf die Existenz der Gesellschaft Einflusshat. Allerdings darf eine bestimmte Mindestmitglieder-zahl nicht unterschritten werden. Bei der Genossen-schaft sind dies drei Personen, beim Verein siebenPersonen und bei der GmbH eine Person. Wird die Min-destmitgliederzahl unterschritten, kommt es bei der eGund der GmbH zur Löschung und Liquidation, beim Ver-ein zum Entzug der Rechtsfähigkeit. Die Genossenschaft wird dadurch geprägt, dass beiihr jederzeit weitere Personen die Mitgliedschaft er-werben, weitere Geschäftsanteile zeichnen, aberauch die Mitgliedschaft bzw. einzelne Geschäftsan-teile kündigen können.Für den Beitritt bzw. die Beteiligung mit weiteren Ge-schäftsanteilen ist grundsätzlich die Zustimmung derGenossenschaft erforderlich. Dadurch wird sicherge-stellt, dass es die Genossenschaft selbst in der Hand hat,wie der Mitgliederkreis ergänzt wird. Dies gilt grund-sätzlich auch für den Verein und die GmbH. Im Unter-schied zur GmbH genügt jedoch für Genossenschafts-

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eG und e.V. sind zweckgebunden, die GmbH nicht

Die genannten Vereinigungsformen dienen jeweils derVerwirklichung eines gemeinsamen Zweckes. Währendder Verein nur ideelle (nicht wirtschaftliche) Zwecke ver-folgen darf, kann die Genossenschaft sowohl der wirt-schaftlichen Förderung der Mitglieder dienen, als auchder Förderung der sozialen und kulturellen Belange derMitglieder. Damit steht die Genossenschaft auch fürsolche Zwecke zur Verfügung, für die der Vereinnicht in Betracht kommt. Sofern der Verein versucht, in Geschäftsbeziehung zuseinen Mitgliedern zu treten, ist der ideelle Vereins-zweck gefährdet. Sofern der wirtschaftliche Geschäfts-betrieb zur Stützung des ideellen Hauptzwecks dient,wird dies als Nebenzweckprivileg des Idealvereins tole-riert, zum Beispiel die Vereinsgaststätte bei Sportver-einen. Ein darüber hinaus gehender wirtschaftlicherGeschäftsbetrieb des Idealvereins wäre ein Verstoßgegen die Rechtsform. Das Registergericht kann in die-sem Fall die Löschung des Vereins anordnen. Für die GmbH gibt es keine gesetzlichen Zweckvorga-ben. Für die GmbH gilt der allgemeine Grundsatz, dassdie Gesellschaft keine gesetzwidrigen Zwecke verfolgendarf.

eG und GmbH sind Kaufmann kraftRechtsform, der e.V. nicht

Die Genossenschaft und die GmbH sind aufgrundgesetzlicher Anordnung Kaufmann im Sinne des Han-delsrechts (Kaufmann kraft Rechtsform). Dem Vereinals typischer nichtwirtschaftlicher Vereinigungsformkommt von vornherein keine Kaufmannseigenschaft zu.

Prüfungspflicht und Bilanzpublizität sindunterschiedlich

Die eG muss einem Prüfungsverband als Mitglied ange-hören, zu dessen Aufgaben die Durchführung der ge-setzlich vorgeschriebenen Prüfungen bei seinen Mitglie-dern gehört. Diese Mitgliedschaft bietet einen kosten-günstigen Zugang zu Rechtsberatung, Steuerberatung,betriebswirtschaftlicher Beratung sowie zu Fortbil-dungsmöglichkeiten durch Spezialisten, die sich mit mit-telständischen Unternehmen auskennen.Bereits im Gründungsstadium bedarf die Genossen-schaft einer Gründungsprüfung durch den Prüfungsver-band. Dies zwingt das junge Unternehmen, frühzeitigeinen betriebswirtschaftlich durchdachten Geschäfts-plan zu erstellen, der mehr Zukunftssicherheit gibt.Die nach der Gründung durchzuführende jährliche Prü-fung erstreckt sich regelmäßig auf den Jahresabschlusssowie die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung.Dadurch können Fehlentwicklungen frühzeitig erkanntwerden; die Insolvenzrate bei Genossenschaften ist imVergleich zu anderen Rechtsformen entsprechend ge-ring. Die genossenschaftliche Prüfung liegt also imInteresse der Mitglieder.Einer zweijährigen Prüfung unterliegen Genossenschaf-ten, deren Bilanzsumme 2 Mio. Euro nicht übersteigt.Außerdem ist bei Genossenschaften, deren Bilanzsumme1 Mio. Euro oder deren Umsatzerlöse 2 Mio. Euro nichtübersteigen, der Jahresabschluss nicht zu prüfen.Der e.V. als typische nichtwirtschaftliche Vereinigungs-form unterliegt keiner gesetzlichen Prüfung (mit Aus-nahme der Großvereine, soweit für sie das Publizitäts-gesetz gilt). Lediglich die Satzung kann hierfür Regelnvorsehen, zum Beispiel in Form einer Rechnungsprü-fung.Die GmbH ist jährlich von einem von ihr zu bestimmen-den Abschlussprüfer zu prüfen, wenn es sich bei derGmbH um eine mittelgroße oder große Kapitalgesell-schaft im Sinne von § 267 HGB handelt. Kleine Kapital-gesellschaften im Sinne von § 267 HGB sind nicht prü-fungspflichtig.

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Die Kapitalgrundlagen differieren

Der Verein stützt seine Kapitalgrundlage auf die Beiträgeder Mitglieder. Die Beitragspflicht der Vereinsmitgliedermuss sich aus der Satzung ergeben. Bei der eG ist keine Mindesthöhe des Eigenkapitals vor-geschrieben. Die Satzung der Genossenschaft muss je-doch zwingend die Höhe des von jedem Mitglied zuzeichnenden Geschäftsanteils sowie die darauf zu ent-richtenden Einzahlungen festlegen und die Einzahlungvon mindestens 10 Prozent des Geschäftsanteils regeln.Daneben muss eine gesetzliche Rücklage aus dem Jah-resüberschuss gebildet werden. Hierzu hat die Satzungder Genossenschaft die Einzelheiten zu regeln. Fernermuss in der Satzung festgelegt werden, ob die Mitgliedereine Nachschusspflicht unbegrenzt, begrenzt auf einebestimmte Höhe (die sogenannte Haftsumme) oder über-haupt nicht übernehmen. Die Nachschusspflicht spielteine Rolle in der Insolvenz der Genossenschaft. In die-sem Fall wären die Mitglieder nach der in der Satzungvorgesehenen Regelung unter Umständen verpflichtet,Nachschüsse in die Insolvenzmasse zu leisten.

Die GmbH hat ein Mindeststammkapital von 25.000Euro, von dem mindestens 50 Prozent einzuzahlen sind.Mit der Reform des GmbH-Rechts im Jahr 2008 wurdedie Möglichkeit eröffnet, eine GmbH mit weniger als25.000 Euro Stammkapital zu gründen, die sogenannteUnternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt). Bei ihrist das Stammkapital voll einzuzahlen. Daneben hat dieUnternehmergesellschaft eine gesetzliche Rücklage zubilden, in die 25 Prozent des Jahresüberschusses einzu-stellen sind.

Als kaufmännische Unternehmen haben die Genossen-schaft und die GmbH den Jahresabschluss jährlich imelektronischen Bundesanzeiger zu veröffentlichen. DenVerein trifft keine Veröffentlichungspflicht, da der Ver-ein bereits keinen handelsrechtlichen Jahresabschlussaufzustellen braucht.

Die Rechtsformkosten

Unter Rechtsformkosten sind solche Kosten zu verste-hen, die bei Gründung, Anmeldung, Eintragung undwährend der Dauer der Gesellschaft entstehen können.Nach wie vor muss die Gründung einer Genossenschaftnicht notariell beurkundet werden. Die Notarkosten, wiesie bei der Gründung einer GmbH anfallen, gibt es nicht,weil die Ordnungsmäßigkeit der Genossenschaftssat-zung und der Gründung von einem genossenschaft-lichen Prüfungsverband festgestellt werden muss.Lediglich für die Anmeldung zur Eintragung in das Ge-nossenschaftsregister muss ein Notar zur Beglaubigungder Unterschriften herangezogen werden. Der finanzielleAufwand hierfür ist jedoch gering. Die eG löst aber Kosten u.a. für die regelmäßige Prüfungund die Veröffentlichung des Jahresabschlusses im elek-tronischen Bundesanzeiger aus, die gesetzlich vorge-schrieben sind. Beim e.V. fällt dies nur an, soweit einefreiwillige Prüfung der Rechnungslegung durch Externesatzungsmäßig vereinbart ist. Auch bei der GmbH sind – neben den Gründungskosten– die Rechtsformkosten höher. Hier sind die Kosten fürdie regelmäßige Abschlussprüfung und die Veröffent-lichung des Jahresabschlusses im elektronischen Bun-desanzeiger zu nennen. Nicht zuletzt die notariell zubeurkundenden Übertragungen von GmbH-Geschäfts-anteilen und Gesellschaftsvertragsänderungen habenhöhere Rechtsformkosten der GmbH zur Folge. In die-sem Zuge müssen oft auch Bewertungsprobleme auf-wändig gelöst werden.

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IHRE ANSPRECHPARTNER

Neugründungen von GenossenschaftenBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Abteilung Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften, Fachgebiet Neugründungen, Fon 0721 352–14 22www.bwgv-info.de

Förderleistungen Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Abteilung Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften, Fachgebiet Neugründungen, Fon 0721 352–14 22

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Referat Mittelstand und Handwerk, Fon 0711 123–23 85

IMPRESSUM

Herausgeber:Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe, und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Stuttgart, 2009

Verantwortlicher Redakteur:Reinhard Bock-MüllerBaden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Heilbronner Straße 41, 70191 Stuttgart

Bildnachweis:S. 4: Gerd Wolpert (Gerhard Roßwog)/Wirtschaftsministerium (Ernst Pfister)S. 8: Dennis Matthias–Fotolia.comS. 10: Gerd Wolpert/CDs: Sergey Galushko–Fotolia.comS. 12: Medicon eG/Ursula EggerS. 14: Euronics/Handys: Bob Davies–Fotolia.com/Mouse: Tatyana Lykova–Fotolia.comS. 16: Gerd Wolpert/Überbrückungskabel: dinostock–Fotolia.comS. 18: Thomas Krüger/Bauhelm: Stefan Thiermayer–Fotolia.comS. 20: Gerd WolpertS. 22: the seed eGS. 24: Gerd WolpertS. 26: Gerd Wolpert/Weltkugel: Elnur–Fotolia.comS. 28: Gerd Wolpert/Sonnenblume: Marty Kropp–Fotolia.comS. 30: WoGA eG/Spielfiguren: bilderbox–Fotolia.com

Layout: www.summerer-thiele.de

Druck: Raiffeisendruckerei GmbH, Postfach 22 51, 56512 Neuwied

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WEITERE INFORMATIONEN

Viele weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.neuegenossenschaften.de

Auf dieser Plattform der deutschen Genossenschaften finden Sie zum Beispiel viele weitere Beispiele erfolgreicher Neugründungen aus ganz Deutschland. Ferner können Sie dort kostenlos die interaktive CD-ROM „Genossenschaften Gründen“ bestellen. Sie enthält zahlreiche Arbeits-unterlagen und Tipps für die Gründung Ihrer Kooperation.

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