Date post: | 05-Apr-2015 |
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Willkommen Welcome Bienvenido
zur Ringvorlesung
Kinderrechte verwirklichen –Making Children‘s Rights RealAdvocacy, Monitoring, Selbstorganisation
Freie Universität BerlinWintersemester 2013-14
Barbara Dünnweller*10. Okt. 1953 †8. Nov. 2012
Judith Ennew*1944 † 4. Okt. 2013
Kinderrechte und Kinderinteressenvertretung zwischen Paternalismus und Selbstbestimmung
Prof. Dr. Manfred LiebelRingvorlesung 2013/14Vortrag am 23.10.2013
(Kinder-)Interessenvertretung / Advocacy – was ist das?
• Sich für die Interessen und Rechte von Menschen (hier: Kinder) einsetzen, die auf Unterstützung angewiesen sind
• Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Lobbying• Bezüge zu „Monitoring“• Bezüge zu Kinderrechten
o Kinderrechte als „objektive“ und „subjektive“ Rechte („welfare rights“ - „agency rights“)
o „Best Interests of the Child“ (UN-KRK)
Warum Advocacy?
• Hintergrund: Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Machtunterschiede in der Gesellschaft
• Anlass: Menschen (hier: Kinder) können ihre Rechte nur in Anspruch nehmen, wenn sie unterstützt werden
• Motive: Zwischen „Hilfe“ und „Solidarität“• Institutionalisierung: Zwischen persönlichem
Engagement und beruflichem Auftrag
Akteure und Formen von Advocacy• Kinderinteressenvertretung als Aufgabe von Erwachsenen
(„child rights advocacy“) o Formen: Kinder(rechts)beauftragte / Kinderbüros /
Ombudspersonen / Beschwerdestellen / Kinderanwälte / Monitoring-Systeme …
• Kinderinteressenvertretung als Aufgabe von Kindern/Jugendlichen („child-led advocacy“) → Kinder setzen sich für eigene Rechte und Interessen oder die Rechte und Interessen anderer Kinder ein o Formen: Initiativgruppen von Kindern / Kinder- und
Jugendparlamente / Kinder- und Jugendforen / Jugendverbände / Kinderbewegungen / Kinder- und Jugendreports …
Ziele von Advocacy• Kinderinteressenvertretung als „Repräsentation“
(stellvertretendes Handeln; tendenziell paternalistisch)
• Kinderinteressenvertretung als „Empowerment“ (partizipatorisch; tendenziell emanzipatorisch)
• Kinderinteressenvertretung als gegenseitige Stärkung durch soziale Bewegung und Selbstorganisation (partizipatorisch; emanzipatorisch)
Reichweite und Ebenen von Advocacy
• „Case Advocacy“ → individuell → immanent• „Cause Advocacy“ → strukturell → transformativ
• Privat• Öffentlich• Internet → Soziale Netzwerke (?)
• Lokal• National• International/transnational
Bereiche und institutionelle Kontexte Wer setzt sich auf welche Weise in folgenden
Bereichen und Institutionen für die Rechte und Interessen von Kindern ein?
• Staatliche/kommunale Einrichtungen für Kinder: Schulen; Kinder- und Jugendhilfe (Kitas, Heime u.a.); Justizsystem
• Nicht-staatliche Bereiche: Familie; Wirtschaft; Medien; Öffentlichkeit/Freizeit
• Gesellschaft/Gemeinwesen/Politik• Internationale Beziehungen
Probleme, Perspektiven?• Entpolitisierung von Solidarität durch
Institutionalisierung?• Professionalisierung als Risiko oder Chance?• Welche Eigenschaften und Qualifikationen der
Akteur*innen von Advocacy sind gefordert?• Child-Rights Advocacy und Child-Led Advocacy
→ Widerspruch oder mögliche Ergänzung?• Kinderinteressenvertretung als Beitrag zu einer
„solidarischen Gesellschaft/Welt“?
Fazit• Kinderinteressenvertretung muss darauf gerichtet sein,
die gesellschaftliche Stellung der Kinder zu stärken und ihre eigenständigen Handlungs- und Partizipationsmöglichkeiten zu erweitern.
• Kinderinteressenvertretung muss mit unabhängigen und verbindlichen Monitoring-Systemen auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Bereichen verknüpft werden, bei denen ihrerseits Kinder eine maßgebliche und einflussreiche Rolle spielen können.
• Kinderinteressenvertretung muss neben immanenten auch transformative Perspektiven haben.
Vielen Dank - Thank you - Muchas gracias !!!!!!!!!!!!!